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Elektrische Grundschaltungen - Lehrer-Uni-Karlsruhe RAI

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LGÖ Ks Ph 11 2-stündig 08.09.2013<br />

Wiederholung: <strong>Elektrische</strong> <strong>Grundschaltungen</strong><br />

Schaltzeichen<br />

<strong>Elektrische</strong> Quelle<br />

(beispielsweise Netzgerät):<br />

Batterie<br />

(der längere Strich ist der Pluspol):<br />

Glühlampe:<br />

Widerstand:<br />

Spannungsmessgerät<br />

(Voltmeter):<br />

U<br />

Stromstärkemessgerät<br />

(Amperemeter):<br />

I<br />

Spannung<br />

Eine exakte Definition des Begriffs „Spannung“ wird im Unterricht besprochen; wir begnügen uns<br />

hier mit einer anschaulichen Vorstellung.<br />

Die Spannung einer elektrischen Quelle ist ein Maß für ihre „Stärke“.<br />

Einheit: 1 V (Volt)<br />

Der einfachste Stromkreis besteht aus einer elektrischen Quelle (beispielsweise einem Netzgerät<br />

oder einer Batterie), einem Verbraucher (beispielsweise einer Glühlampe) und Leitungen. Ein<br />

Modell für einen solchen Stromkreis ist ein Wasserkreislauf: Eine Pumpe pumpt Wasser hoch, das<br />

über eine Turbine (und Verbindungsrohre) wieder zurückfließt. Der Spannung der Stromquelle<br />

entspricht die Höhe, um die die Pumpe das Wasser hochpumpt. Je größer die Spannung der elektrischen<br />

Quelle beziehungsweise die Pumphöhe ist, umso mehr „passiert“ im Stromkreis beziehungsweise<br />

im Wasserkreislauf.<br />

Schaltet man mehrere elektrische Quellen hintereinander, dann<br />

addieren sich die Spannungen; beispielsweise gilt in nebenstehender<br />

Schaltung U U1 U2.<br />

Das entspricht der Hintereinanderschaltung zweier Pumpen, deren<br />

Pumphöhen sich dann addieren.<br />

Stromstärke<br />

<strong>Elektrische</strong>r Strom ist fließende elektrische Ladung. In einem<br />

festen Körper, der elektrisch leitfähig ist, ist ein Teil der<br />

Elektronen frei beweglich; diese fließen durch den Leiter. Die<br />

Stromstärke hängt davon ab, wie viele Elektronen pro Sekunde<br />

durch einen Leiterquerschnitt (im Bild dunkel schraffiert) treten.<br />

U 2<br />

U 1<br />

U<br />

Definition: Die Stromstärke I ist der Quotient aus der durch einen Leiterquerschnitt fließenden<br />

Ladung Q und der dazu benötigten Zeit t:<br />

Q<br />

I .<br />

Einheit:<br />

C<br />

1 A 1 (Ampere) s<br />

t<br />

01a_wdh_elektrischegrundschaltungen 1/4


LGÖ Ks Ph 11 2-stündig 08.09.2013<br />

Die Stromstärke gibt also an, wie viel Ladung pro Sekunde durch einen Leiterquerschnitt fließt.<br />

Die technische Stromrichtung in einem Stromkreis mit einer<br />

Gleichspannungsquelle ist folgendermaßen festgelegt:<br />

Vom Pluspol der elektrischen Quelle durch den Stromkreis zum<br />

Minuspol der elektrischen Quelle.<br />

I<br />

I<br />

Tatsächlich ist es genau umgekehrt:<br />

I<br />

Eine Gleichspannungsquelle pumpt Elektronen von ihrem Pluspol zu ihrem Minuspol, so dass dort<br />

ein Überschuss an Elektronen ist. Diese Elektronen fließen durch den Stromkreis zum Pluspol, wo<br />

ein Elektronenmangel ist.<br />

Dass die technische Stromrichtung „falsch herum“ festgelegt ist, kommt daher, dass man diese<br />

Festlegung zu einer Zeit getroffen hat, als man noch nicht wusste, dass in einem Stromkreis<br />

Elektronen fließen. Man hat diese Festlegung aber beibehalten und denkt auch heute noch in einem<br />

Stromkreis „von Plus nach Minus“.<br />

In einem unverzweigten Stromkreis ist die Stromstärke überall gleich;<br />

beispielweise gilt in nebenstehender Schaltung I1 I2.<br />

Das ist anschaulich klar, denn alle Elektronen, die durch den einen<br />

Widerstand fließen, müssen auch durch den anderen Widerstand<br />

fließen.<br />

I 1<br />

I 2<br />

In einem verzweigten Stromkreis addieren sich die einzelnen Ströme<br />

zum Gesamtstrom; beispielsweise gilt in nebenstehender Schaltung<br />

I I1 I2.<br />

Auch das ist anschaulich klar, denn alle Elektronen, die durch einen<br />

der beiden Widerstände fließen, müssen durch die gemeinsame<br />

Zuleitung fließen.<br />

I1<br />

I2<br />

I<br />

Ohm’sches Gesetz und elektrischer Widerstand<br />

Legt man eine Spannung an einen elektrisch leitfähigen Körper, dann fließt ein Strom. Für viele<br />

Leiter gilt bei konstanter Temperatur näherungsweise (!):<br />

Ohm’sches Gesetz: Die Stromstärke I ist proportional zur Spannung U.<br />

Für einen elektrisch leitfähigen Körper, für den das ohmsche Gesetz gilt, ist also der Quotient U I<br />

konstant. Dies ermöglicht folgende<br />

Definition: Der Widerstand R eines Leiters ist der Quotient aus der Spannung U zwischen den<br />

Leiterenden und der Stromstärke I:<br />

U<br />

R .<br />

Einheit:<br />

V<br />

1 1 (Ohm) A<br />

I<br />

Als Eselsbrücke kann man die Definitionsgleichung nach U auflösen, also U<br />

sich diese Gleichung als Uri (wie der schweizer Kanton).<br />

01a_wdh_elektrischegrundschaltungen 2/4<br />

R I , und merkt


LGÖ Ks Ph 11 2-stündig 08.09.2013<br />

Legt man eine Spannung U an einen Widerstand R, dann fließt nach<br />

U<br />

dem ohmschen Gesetz ein Strom der Stärke I . Die Stromstärke<br />

R<br />

ist also umso größer, je kleiner der Widerstand ist; das entspricht der<br />

umgangssprachlichen Bedeutung des Wortes „Widerstand“.<br />

U<br />

R<br />

I<br />

Fließt innerhalb eines Stromkreises ein Strom der Stärke I durch einen<br />

Widerstand R, dann tritt zwischen den Enden des Leiters die<br />

Spannung U R I auf.<br />

I<br />

R U<br />

Schaltung von Widerständen<br />

Reihenschaltung zweier Widerstände R<br />

1<br />

und R<br />

2<br />

:<br />

Die Stromstärken sind gleich: I1 I2. Schreibe hierfür I.<br />

Die Spannungen addieren sich: Uges U1 U2<br />

.<br />

Für den Gesamtwiderstand gilt<br />

Uges U1 U2 U1 U2<br />

Rges R1 R2<br />

,<br />

I I I I<br />

also<br />

Rges R1 R2<br />

.<br />

R 1<br />

R 2<br />

U 1<br />

U 2<br />

U ges<br />

Merke: Bei der Reihenschaltung ist der Gesamtwiderstand die Summe der einzelnen Widerstände.<br />

Insbesondere ist der Gesamtwiderstand größer als jeder Einzelwiderstand (was auch anschaulich<br />

klar ist).<br />

Parallelschaltung zweier Widerstände R<br />

1<br />

und R<br />

2<br />

:<br />

Die Spannungen sind gleich: U1 U2. Schreibe hierfür U.<br />

Die Stromstärken addieren sich: Iges I1 I2<br />

.<br />

Für den Kehrwert des Gesamtwiderstands gilt<br />

1 1 Iges I1 I2 I1 I2<br />

1 1 1 1<br />

,<br />

R U U U<br />

ges<br />

U U U U R1 R2<br />

I I I<br />

also<br />

ges 1 2<br />

1 1 1<br />

.<br />

R R R<br />

ges 1 2<br />

I ges<br />

R1<br />

I1<br />

I 2<br />

R2<br />

I ges<br />

Merke: Bei der Parallelschaltung ist der Kehrwert des Gesamtwiderstands die Summe der Kehrwerte<br />

der einzelnen Widerstände.<br />

Insbesondere ist der Gesamtwiderstand kleiner als jeder Einzelwiderstand (was auch anschaulich<br />

klar ist).<br />

01a_wdh_elektrischegrundschaltungen 3/4


LGÖ Ks Ph 11 2-stündig 08.09.2013<br />

Messung von Spannung und Stromstärke<br />

Zur Messung der Spannung an einem Widerstand muss man das<br />

Spannungsmessgerät parallel zu dem Widerstand schalten. Dabei<br />

fließt durch das Spannungsmessgerät ein Strom, der den ursprünglichen<br />

Stromkreis verändert. Dieser Strom soll möglichst klein sein.<br />

Also sollte ein Spannungsmessgerät einen möglichst großen Innenwiderstand<br />

haben.<br />

U<br />

Zur Messung der Stromstärke in einem Widerstand muss man das<br />

Strommessgerät in Reihe zu dem Widerstand schalten. Dabei tritt an<br />

dem Strommessgerät eine Spannung auf, die den ursprünglichen<br />

Stromkreis verändert. Diese Spannung soll möglichst klein sein. Also<br />

sollte ein Strommessgerät einen möglichst kleinen Innenwiderstand<br />

haben.<br />

I<br />

Aufgaben<br />

1) a) Bei der Parallelschaltung zweier Widerstände R<br />

1<br />

und R<br />

2<br />

gilt für den Gesamtwiderstand<br />

R<br />

ges<br />

:<br />

1 1 1<br />

.<br />

Rges R1 R2<br />

Zeige, dass diese Gleichung äquivalent ist zu der Gleichung<br />

R1<br />

R2<br />

Rges<br />

.<br />

R1 R2<br />

b) Berechne den Gesamtwiderstand der Parallelschaltung zweier Widerstände von jeweils 1 .<br />

2) In der nebenstehenden Schaltung ist U 10 V , R1 100 ,<br />

R2 500<br />

und R3 1 k.<br />

Berechne<br />

den Gesamtwiderstand R<br />

23<br />

der Widerstände R<br />

2<br />

und R<br />

3<br />

;<br />

den Gesamtwiderstand R<br />

ges<br />

aller drei Widerstände;<br />

den Strom I<br />

1<br />

im Widerstand R<br />

1;<br />

die Spannung U<br />

1<br />

am Widerstand R<br />

1;<br />

die Spannung U<br />

23<br />

an den Widerständen R<br />

2<br />

und R<br />

3<br />

;<br />

den Strom I<br />

2<br />

im Widerstand R<br />

2<br />

und den Strom I<br />

3<br />

im<br />

Widerstand R<br />

3<br />

.<br />

U<br />

R 2<br />

R 1<br />

R 3<br />

3) Mit einem Spannungs- und einem Strommessgerät soll gleichzeitig die Spannung an einem<br />

Widerstand sowie die Stromstärke in dem Widerstand gemessen werden. Hierfür gibt es im<br />

Wesentlichen zwei verschiedene Möglichkeiten; zeichne für beide Möglichkeiten ein Schaltbild.<br />

Erläutere, welche Größe bei welcher Möglichkeit exakt gemessen wird.<br />

Hinweis: Die eine Möglichkeit nennt man „Spannungsfehlerschaltung“, die andere<br />

„Stromfehlerschaltung“.<br />

01a_wdh_elektrischegrundschaltungen 4/4

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