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Das Rollenbild in der Schöpfungsgeschichte - Lehrer-Online

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<strong>Das</strong> <strong>Rollenbild</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schöpfungsgeschichte</strong><br />

http://www.lehrer-onl<strong>in</strong>e.de/genesis<br />

Autor: Boris Meltzow<br />

Die Verse Gen 2,7.18-24 <strong>der</strong> zweiten Schöpfungserzählung, die auch als “Perle <strong>der</strong> Genesis“<br />

bezeichnet wird, thematisieren die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau. Viele<br />

Menschen kennen diese Geschichte – zum<strong>in</strong>dest oberflächlich. Kaum e<strong>in</strong>er ist sich jedoch<br />

über die theologischen Aussagen dieses christlichen Kulturgutes bewusst.<br />

Die Verse werfen e<strong>in</strong>e Reihe von Fragen auf und s<strong>in</strong>d im Laufe <strong>der</strong> Geschichte häufig fehlgedeutet<br />

worden. So wurde aus ihnen über Jahrhun<strong>der</strong>te e<strong>in</strong>e biblisch legitimierte Inferiorität<br />

<strong>der</strong> Frau gegenüber dem Mann abgeleitet, was dem Text ke<strong>in</strong>esfalls gerecht wird.<br />

Lernziele<br />

Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sollen<br />

- erkennen, dass sich aus Gen 2,7.18-24 ke<strong>in</strong>e Geschlechterhierarchie ableiten lässt.<br />

Dieses Ziel ist sowohl <strong>in</strong> kognitiver als auch <strong>in</strong> affektiver Dimension relevant.<br />

- verschiedene Methoden <strong>der</strong> Schriftauslegungen kennen lernen und so <strong>in</strong> wissenschaftliches<br />

Arbeiten e<strong>in</strong>geführt werden.<br />

- selbstständig mit Primär- und Sekundärtexten arbeiten und ihre Arbeitsergebnisse <strong>in</strong><br />

verständlicher Form strukturieren und präsentieren.<br />

- bei <strong>der</strong> selbstständigen Sichtung und Beschaffung entsprechen<strong>der</strong> wissenschaftlicher<br />

Sekundärliteratur Erfahrungen sammeln.<br />

- das Internet als Medium zur Recherche und zur Publikation e<strong>in</strong>setzen.<br />

- durch längerfristiges selbstständiges Arbeiten <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen Sozial- und Planungskompetenzen<br />

ausbauen.<br />

Kurz<strong>in</strong>formation<br />

Thema Projekt: Die Erschaffung von Mann und Frau <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Schöpfungserzählung:<br />

Exegetische Analyse von Gen 2,7.18-24<br />

Unterrichtsreihe Glauben und Wissen, Christliches Menschenbild<br />

Autor Boris Meltzow<br />

Zielgruppe gymnasiale Oberstufe<br />

Zeitraum etwa 14 Unterrichtsstunden<br />

Medien PC mit Internetzugang und Webbrowser für jeweils e<strong>in</strong>e Projektgruppe<br />

© 2003, Schulen ans Netz. e.V. 1


<strong>Lehrer</strong>-Onl<strong>in</strong>e<br />

Didaktisch-methodischer Kommentar<br />

Problematik<br />

Die durch den Text aufgeworfene Problematik <strong>der</strong> Geschlechterhierarchie ist bedeutend für<br />

die aktuelle Lebenssituation von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern. Die Probleme weiblicher und<br />

männlicher Rollentypisierungen und Geschlechterhierarchien s<strong>in</strong>d unbestritten.<br />

Methoden <strong>der</strong> Schriftauslegung<br />

Exemplarisch sollten daher anhand des Textes Aussagen zum christlichen Menschenbild,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zur Rolle <strong>der</strong> Frau, <strong>in</strong> ihrer theologischen Relevanz erarbeitet werden. Hierzu<br />

ist e<strong>in</strong>e genaue Exegese notwendig, welche für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler greifbare und<br />

erhellende Erkenntnisse liefern kann. Anhand <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gehenden Exegese dieser Verse können<br />

dabei Methoden <strong>der</strong> Schriftauslegung erlernt o<strong>der</strong> vertieft werden.<br />

<strong>Das</strong> Thema bietet sich im Rahmen e<strong>in</strong>er Reihe zu Glauben und Wissen an. Innerhalb e<strong>in</strong>er<br />

solchen setzen sich die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler meist mit <strong>der</strong> biblischen <strong>Schöpfungsgeschichte</strong><br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Gerade die zweite <strong>Schöpfungsgeschichte</strong> bedarf dabei e<strong>in</strong>er sehr genauen<br />

Textanalyse. Dies soll im Rahmen e<strong>in</strong>es Projektes geschehen, <strong>in</strong> welchem die neuen<br />

Medien e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielen sollen. Daher s<strong>in</strong>d diesbezügliche Vorkenntnisse sehr von<br />

Vorteil. Gleichzeitig soll die themenbezogenen Recherche via Internet als Möglichkeit selbstständiger<br />

Informationsbeschaffung seitens <strong>der</strong> Klasse genutzt werden.<br />

Warum Exegese und neue Medien?<br />

Text-Rezeption<br />

Der Gedanke, e<strong>in</strong>en etwa 3.000 Jahre alten Text mit e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen Technologie zu konfrontieren,<br />

fasz<strong>in</strong>iert. Dabei s<strong>in</strong>d die neuen Medien im Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er exegetischen<br />

Arbeit beson<strong>der</strong>s geeignet. Es bietet sich das Anfügen e<strong>in</strong>es Kommentars an, da das<br />

charakteristische Merkmal des Hypertextes die nichtl<strong>in</strong>eare Textstruktur ist.<br />

Ergebnis-Präsentation<br />

E<strong>in</strong> biblischer Text kann durch die Gestaltung mit html so präsentiert werden, dass durch<br />

Mausklick Worterklärungen, Verskommentare und weitergehende Informationen abrufbar<br />

s<strong>in</strong>d. Daher liegt <strong>der</strong> methodische Schwerpunkt des Projektes auf den Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Onl<strong>in</strong>e-Präsentation von selbstständig erarbeiteten Ergebnissen seitens <strong>der</strong> Klasse. Diese<br />

muss die erarbeiteten Ergebnisse so aufbereiten, dass sie auf e<strong>in</strong>er Webseite öffentlich präsentiert<br />

werden können. Ähnlich <strong>der</strong> Erstellung e<strong>in</strong>es Referats o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Facharbeit wird von<br />

den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern daher gefor<strong>der</strong>t, komplexe fachliche Zusammenhänge e<strong>in</strong>er<br />

nicht <strong>in</strong>formierten Öffentlichkeit verständlich darzustellen. Um diese Präsentation kompetent,<br />

aber auch verständlich durchzuführen, müssen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler ihre Arbeit beson<strong>der</strong>s<br />

gründlich erledigen.<br />

Motivation und Sozialkompetenz<br />

Bei diesem Projekt ist bei <strong>der</strong> Klasse e<strong>in</strong>e große Motivation zu erwarten. <strong>Das</strong> Interesse an<br />

den neuen Medien sche<strong>in</strong>t bei Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern <strong>der</strong> gymnasialen Oberstufe, für<br />

die diese Aufgabenstellung geeignet ist, durchweg vorhanden zu se<strong>in</strong>. Diese Motivation kann<br />

teilweise sogar als <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch bezeichnet werden, weil die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler ihre<br />

Erarbeitungen als s<strong>in</strong>nvoll und befriedigend empf<strong>in</strong>den. Die computertechnisch weniger versierten<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler haben zudem die Möglichkeit, von den diesbezüglich erfahrenen<br />

zu lernen.<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsprodukt für die Onl<strong>in</strong>e-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

Weiterh<strong>in</strong> wirkt sich <strong>der</strong> Gedanke, e<strong>in</strong> erarbeitetes Produkt e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren, ebenfalls motivationsför<strong>der</strong>nd auf die Klasse aus. Dieses ist zwar e<strong>in</strong> Grundpr<strong>in</strong>zip<br />

e<strong>in</strong>es jeden Projektes, gewöhnlich f<strong>in</strong>det die Präsentation allerd<strong>in</strong>gs auf Plakaten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Klasse o<strong>der</strong> vielleicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schulaula statt. <strong>Das</strong> wissenschaftliche Anliegen wird somit<br />

für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sehr greifbar und trägt ebenfalls zur Motivation bei.<br />

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<strong>Lehrer</strong>-Onl<strong>in</strong>e<br />

Projektplanung<br />

E<strong>in</strong>stieg<br />

Aufgrund des Projektcharakters und <strong>der</strong> damit verbundenen Selbstständigkeit <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler ist die E<strong>in</strong>führungsstunde als e<strong>in</strong>zige detailliert planbar. Da sie e<strong>in</strong>e zentrale<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Weichenstellung des Projektes e<strong>in</strong>nimmt, soll sie hier etwas detaillierter beschrieben<br />

werden. Für die E<strong>in</strong>führungsphase sollte e<strong>in</strong>e Doppelstunde verwendet werden.<br />

Lernziele <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stiegsstunde<br />

Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler sollen<br />

- durch die Lektüre von Primär- und Sekundärtext die traditionelle Deutung von Gen<br />

2,7.18-24 kennen lernen.<br />

- die theologische und gesellschaftliche Relevanz e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>artigen Auslegung erkennen.<br />

- durch Provokation und Emotionalisierung motiviert werden, sich mit dieser Auslegung<br />

und dem Primärtext kritisch ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen.<br />

- erkennen, dass e<strong>in</strong>e solche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gehenden Exegese bedarf.<br />

- eigenständig e<strong>in</strong> exegetisches Projekt <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen nebst Präsentation auf e<strong>in</strong>er<br />

Website planen. [Download: Genesis_Verlaufsplan.rtf]<br />

Planungsgruppe Webseite<br />

Die Planungsgruppe für die Webseite hat die Aufgabe, sich vorab Gedanken zur technischen<br />

Umsetzung bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Webseite zu machen. Hierbei kommt ihr e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsaufgabe zu, da sie die Vernetzung e<strong>in</strong>zelner Aspekte zu berücksichtigen hat.<br />

Die Gruppe ist daher angehalten, sich stets bei den an<strong>der</strong>en Gruppen über <strong>der</strong>en Ergebnisse<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Gleichzeitig kann sie diesen fortlaufend erklären, wie die technische Seite<br />

des Projektes geplant ist. Optimal wäre es, wenn sich diese Gruppe aus Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schülern mit e<strong>in</strong>em fundierten Vorwissen bei <strong>der</strong> Erstellung von Webseiten konstituieren<br />

würde.<br />

Die e<strong>in</strong>fache – natürlich optisch nicht so attraktive – Variante ist die Arbeit mit dem Website-<br />

Generator von http://www.lo-net.de. Hier kann man sogar ohne Vorkenntnisse publizieren.<br />

[Download: Genesis_Websitekonzeption.rtf]<br />

Projektvorstellung<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Gruppenarbeit<br />

Als E<strong>in</strong>stieg sollte das anstehende Projekt zunächst vorgestellt werden. Hierzu gehört neben<br />

<strong>der</strong> Nennung des Themas ebenso <strong>der</strong> H<strong>in</strong>weis, dass sich die Arbeitsformen durch selbstständiges<br />

Arbeiten, Kennen lernen von Methoden <strong>der</strong> Exegese und den E<strong>in</strong>satz des Internet<br />

kennzeichnen sollen. Die För<strong>der</strong>ung des selbstständigen Arbeitens soll bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führungsstunde<br />

des Projektes stark berücksichtigt werden. Die Klasse soll daher <strong>in</strong> die Planung<br />

<strong>der</strong> Gruppenaufgaben sowie <strong>in</strong> die Bildung <strong>der</strong> Gruppen <strong>in</strong>volviert se<strong>in</strong>.<br />

Erarbeitungsphase<br />

Die folgende Erarbeitungsphase dient primär dem Zweck, die Problematik <strong>der</strong> Verse darzulegen<br />

und mit den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern die zu bearbeitenden Aspekte zu fixieren. E<strong>in</strong><br />

problemorientierter Ansatz bietet sich an. Neben <strong>der</strong> Primärtextlektüre nebst <strong>der</strong> Erstellung<br />

e<strong>in</strong>es Fragenkataloges soll das Problembewusstse<strong>in</strong> durch Provokation mittels e<strong>in</strong>es Sekundärtextes<br />

von Uwe Gerber erfolgen, <strong>der</strong> die traditionelle Auslegung <strong>der</strong> Inferiorität <strong>der</strong> Frau<br />

darbietet. [Download: Genesis_Gerber.rtf und Genesis_Sachkommentar.rtf]<br />

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<strong>Lehrer</strong>-Onl<strong>in</strong>e<br />

Gerber sieht die zweite <strong>Schöpfungsgeschichte</strong> als genu<strong>in</strong> ätiologischen Text, <strong>in</strong> dem J die<br />

Vorherrschaft <strong>der</strong> Männer <strong>in</strong> Gesellschaft, Familie und Kult rechtfertigen will. Zudem bietet<br />

<strong>der</strong> Text e<strong>in</strong> gutes Beispiel für die Folgen e<strong>in</strong>er ungenauen Exegese.<br />

Problemstellung<br />

Die Planung <strong>der</strong> zu analysierenden Aspekte soll sich daher auch <strong>in</strong> dem Bestreben <strong>der</strong> Klasse<br />

ergeben, dem Sekundärtext wissenschaftliche Argumente entgegensetzen zu können.<br />

Obschon den Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern die Freiheit gelassen werden soll, diese Bereiche<br />

selbst zu benennen, müssen fundamentale Exegesemethoden berücksichtigt werden, allen<br />

voran die historisch-kritische Schriftauslegung. Dabei sollen die geplanten Exegeseverfahren<br />

nicht explizit benannt werden. Dies kann am Ende des Projektes und somit <strong>in</strong>duktiv geschehen.<br />

[Download: Genesis_Verlaufsplan.rtf]<br />

Ergebnissicherung<br />

Die abschließende Ergebnissicherung besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> konkreten Zuweisung von Forschungsgebieten<br />

zu den e<strong>in</strong>zelnen Gruppen. Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler müssen daher ihre Fragestellungen<br />

kategorisieren und überlegen, wie viele Gruppen zur Bearbeitung nötig s<strong>in</strong>d.<br />

Somit wird von ihnen e<strong>in</strong> Arbeitsplan erstellt. Zuletzt können sich die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

e<strong>in</strong>zelnen Gruppen zuordnen. [Download: Genesis_Arbeitsplan.rtf]<br />

Recherchephase<br />

Literaturrecherche<br />

In <strong>der</strong> ersten Phase des Projektes müssen die Lerngruppen Material und Literatur zu ihren<br />

Themengebieten f<strong>in</strong>den. Dies sollte fortlaufende Hausaufgabe außerhalb des Unterrichtes<br />

se<strong>in</strong>. Zudem muss aber auch Gelegenheit gegeben werden, im Internet nach relevanten<br />

Texten und Informationen zu suchen. Dies kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Doppelstunde zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Erarbeitungsphase<br />

stattf<strong>in</strong>den. [Download: Genesis_Arbeitsmaterial.rtf]<br />

Arbeitsorganisation<br />

Zunächst sollen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler dann e<strong>in</strong>e Webpage besuchen, auf <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

von ihnen erstellte Arbeitsplan <strong>der</strong> Gruppen e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Schülernamen zu betrachten<br />

ist. Sie haben nun die Möglichkeit, sich diesen Plan auszudrucken, und bekommen vor Augen<br />

geführt, dass an dieser Stelle demnächst ihre eigenen Arbeitsergebnisse stehen werden.<br />

Dies kann sehr motivierend se<strong>in</strong>.<br />

Medienkritik<br />

Die Informationen des WWW s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nicht mit denen e<strong>in</strong>es Schulbuches o<strong>der</strong> Lexikons<br />

vergleichbar, da ke<strong>in</strong>erlei Kontrollmechanismen existieren. Diese Tatsache muss den<br />

Lernenden bewusst gemacht werden. <strong>Das</strong>s die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler den Wert e<strong>in</strong>er<br />

fachlichen Information nicht ausreichend beurteilen können, ist dabei selbstverständlich. So<br />

muss <strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Lehrende die Informationen, die die Lerngruppen letztlich ausgedruckt<br />

haben, um sie <strong>in</strong> den Folgestunden zu verwenden, kritisch durchsehen und gegebenenfalls<br />

auf Gefahren h<strong>in</strong>weisen. Es ist möglich, dass e<strong>in</strong>ige Gruppen nicht viele brauchbare Texte<br />

f<strong>in</strong>den werden, vor allem wenn ihre Arbeitsgebiete sehr speziell s<strong>in</strong>d. Mit dieser Gefahr muss<br />

stets gerechnet werden, wenn das Internet als fachspezifische Informationsquelle genutzt<br />

wird.<br />

Gruppenarbeit<br />

Erarbeitungsphase<br />

Die Erarbeitungsphase, die ausschließlich <strong>in</strong> Gruppenarbeit stattf<strong>in</strong>det, sollte m<strong>in</strong>destens 3<br />

Doppelstunden umfassen, daneben wird von den Lernenden auch außerschulische Bereitschaft<br />

zur Arbeit erwartet. Nachdem die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> Bibliotheken, dem In-<br />

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<strong>Lehrer</strong>-Onl<strong>in</strong>e<br />

ternet und an<strong>der</strong>en Quellen Literatur und Material zur Bearbeitung ihrer Aufgaben gesammelt<br />

haben, sollen sie ihre Analysen mit dem gefunden Material beg<strong>in</strong>nen. Es darf angenommen<br />

werden, dass weitere Literatur und an<strong>der</strong>es Material zur Verfügung gestellt werden<br />

müssen.<br />

Ergebnissammlung<br />

Die Ergebnisse sollen verschriftlicht und mit <strong>der</strong> Planungsgruppe abgesprochen werden.<br />

Diese sollte die Konzeption ihrer Webseite den an<strong>der</strong>en Gruppen frühzeitig erklären, damit<br />

diesen klar wird, mit welche strukturellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ihre Ergebnisse abgestimmt<br />

se<strong>in</strong> müssen.<br />

Dateiaustausch<br />

Wenn für das Projekt bei http://www.lo-net.de e<strong>in</strong> Klassenraum e<strong>in</strong>gerichtet wurde, können<br />

die Rechercheergebnisse im Dateiaustausch dieses geschlossenen Bereichs gesammelt<br />

werden.<br />

B<strong>in</strong>nendifferenzierung<br />

Falls möglich, können die Lerngruppen ihre Ergebnisse bereits <strong>in</strong> html verfassen und <strong>der</strong><br />

Planungsgruppe per Diskette o<strong>der</strong> E-Mail zukommen lassen. Diese optionale Erweiterung ist<br />

e<strong>in</strong> gutes Verfahren zur B<strong>in</strong>nendifferenzierung. Es ist zu erwarten, dass e<strong>in</strong>ige Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler o<strong>der</strong> Gruppen ihre Analysen deutlich früher beendet haben als die an<strong>der</strong>en. Um<br />

sie weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoll zu beschäftigen, bietet sich die Transformation ihrer Ergebnisse <strong>in</strong> html<br />

an.<br />

Präsentation und Reflexion<br />

Die Präsentation soll zunächst durch Vorträge <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gruppen erfolgen, <strong>in</strong> denen sie<br />

ihr Vorgehen und ihre Erträge beschreiben. Anschließend muss Gelegenheit zu e<strong>in</strong>er weiterführenden<br />

Diskussion se<strong>in</strong>. Hier wird erneut auf den Text Gerbers Bezug genommen und<br />

geklärt, wie se<strong>in</strong>e Thesen anhand <strong>der</strong> neu gewonnenen Gesichtspunkte zu beurteilen s<strong>in</strong>d.<br />

Dies kann beispielsweise durch das Aufstellen von Antithesen geschehen, die sich aus den<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gruppen aufstellen lassen. [Download: Genesis_Kernthesen.rtf]<br />

Abschließend muss e<strong>in</strong>e Methodenreflexion stattf<strong>in</strong>den. Der Klasse soll verdeutlicht werden,<br />

welcher Exegesemethoden sie sich bedient haben und was diese kennzeichnet. [Download:<br />

Genesis_Exegesemethoden.rtf]<br />

Nach <strong>der</strong> Diskussion können die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler die erstellte Webseite im Internet<br />

abrufen und sich die e<strong>in</strong>zelnen Beiträge erneut ansehen. Auch an diese Phase muss sich<br />

e<strong>in</strong>e Diskussionsmöglichkeit anschließen.<br />

Zusatz<strong>in</strong>formationen<br />

Genesisprojekt<br />

http://genesisprojekt.meltzow.de<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e Webseite, welche von Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

solches Projektes erstellt wurde, f<strong>in</strong>det sich hier. Die entstandene Webseite eignet sich gut,<br />

um sich auch mit an<strong>der</strong>en Kursen und Klassen den entsprechenden Versen zu nähern. So<br />

stellt sie e<strong>in</strong>e Möglichkeit didaktischen Materials dar, welches auf <strong>der</strong> Basis von Hypertext<br />

den Lernenden <strong>in</strong>teraktives Lernen ermöglichen kann.<br />

Bibel-Onl<strong>in</strong>e<br />

http://www.bibel-onl<strong>in</strong>e.net/buch/01.1-mose/2.html#2,4<br />

Die Bibelstelle Genesis 2,7.18-24 nach <strong>der</strong> Übersetzung Mart<strong>in</strong> Luthers <strong>in</strong> <strong>der</strong> revidierten<br />

Fassung von 1984.<br />

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<strong>Lehrer</strong>-Onl<strong>in</strong>e<br />

Informationen zum Autor<br />

Boris Meltzow war als <strong>Lehrer</strong> für Deutsch und katholische Religionslehre für die Sekundarstufen<br />

tätig. E<strong>in</strong> Arbeitsschwerpunkt war <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> neuen Medien im Unterricht bzw.<br />

die Betreuung <strong>der</strong> EDV-Anlagen. Derzeit arbeitet er als Systemadm<strong>in</strong>istrator bei T-Systems.<br />

Se<strong>in</strong>e E-Mail-Adresse: boris@meltzow.de<br />

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