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Schwerpunktthema<br />
Mio. Tiere<br />
2,0<br />
1,8<br />
Rinder<br />
Mio. Tiere<br />
2,4<br />
2,2<br />
Schweine<br />
Die Putenhaltung spielt seit Ende der 70er Jahre<br />
mit Einführung spezialisierter Haltungsformen<br />
eine zunehmende Rolle und erreichte 2010 fast 1<br />
Mio. Tiere.<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
1.000 Tiere<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Rinder<br />
Milchkühe<br />
0,0<br />
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />
Pferde/Schafe/Ziegen<br />
Pferde<br />
Schafe<br />
Ziegen<br />
0<br />
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />
Abbildung 1<br />
Entwicklung der Tierbestände<br />
in Baden-Württemberg seit<br />
1950<br />
Quelle: StaLa<br />
2,0<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,0<br />
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />
Mio. Tiere<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Hühner<br />
Geflügel<br />
Gänse, Enten, Puten<br />
Schweine<br />
Zuchtsauen<br />
0<br />
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010<br />
das 3-fache ausgedehnt. Letztere hatte bis zur<br />
Jahrtausendwende eine fast 50 Jahre andauernde<br />
Blütezeit, wo durch den florierenden Ferkelexport<br />
eine bedeutende Wertschöpfung in die hohenlohischen<br />
und oberschwäbischen Dörfer geflossen ist.<br />
Mit der Veränderung der Strukturen in der Mast<br />
- und damit der zunehmenden Bedeutung der Partiegröße<br />
<strong>als</strong> wertbestimmendem Merkmal bei Ferkeln<br />
- ist die heimische Ferkelerzeugung auf<br />
Grund ihrer geringen Bestandsgrößen seit der<br />
Jahrtausendwende im Niedergang. Beschleunigt<br />
wird die Entwicklung noch durch verschärfte Haltungsvorgaben,<br />
die viele Zuchtsauenhalter zur<br />
Aufgabe zwingen. Aktuell liegen die Sauenbestände<br />
nur noch auf dem Niveau Mitte der 60er Jahre.<br />
Die Hühnerbestände (Legehennen und Masthühner)<br />
expandierten in den 50er und 60er Jahren<br />
stark, 1966 lag die Zahl der Hühner bei fast 10<br />
Mio. Tieren. Mit der Aufgabe der Kleinhaltungen<br />
und in Folge der enormen Spezialisierung und<br />
Leistungssteigerung im Hühnerbereich (1955: 118<br />
Eier/Jahr, 2012: 298 Eier/Jahr) wurden auch hier<br />
die Bestände laufend abgebaut.<br />
In den 1950er und 60er Jahren verschwanden im<br />
Zuge des zunehmenden Wohlstandes und der<br />
Veränderung der Städte und Dörfer die Ziegen <strong>als</strong><br />
Kuh des kleinen Mannes ebenso fast vollständig<br />
wie auch das in den Dörfern traditionelle Wassergeflügel.<br />
Auch die Pferdebestände brachen in Folge<br />
der Mechanisierung der <strong>Landwirtschaft</strong> stark<br />
ein. Die Schafhaltung erlebte mit der Aufgabe der<br />
Wanderschafhaltung bis 1965 einen Einbruch, der<br />
durch Koppelschafhaltung und größere Einzelherden<br />
wieder ausgeglichen wurde.<br />
Regionale Entwicklung<br />
Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist aus klimatischen,<br />
topografischen und strukturellen Gründen<br />
schwerpunktmäßig auf bestimmte Regionen<br />
konzentriert. Klassische Viehhaltungsgebiete sind<br />
die niederschlagsreichen, grünlandbetonten Teile<br />
des Landes (Oberschwaben, Ostalb, Hohenlohe)<br />
und der Schwarzwald.<br />
Der Rückgang der Rinder- und Schweinehaltung<br />
in den letzten Jahrzehnten fand allerdings nicht<br />
gleichmäßig im Land statt. Aufgegeben wurde die<br />
Viehhaltung besonders in dicht besiedelten Regionen,<br />
wo außerlandwirtschaftliche Erwerbsalternativen<br />
gegeben waren. Auch in Ackerbauregionen<br />
und Gebieten mit Sonderkulturen wurde die<br />
Viehhaltung überproportional abgebaut. Meist<br />
korreliert dies auch mit der Besitzstruktur, besonders<br />
in Realteilungsgebieten mit hoher Siedlungsdichte<br />
und geringen Betriebsgrößen wurde die<br />
Viehhaltung weitestgehend aufgegeben.<br />
Eine Gegenüberstellung der letzten 20 Jahre zeigt,<br />
welche Spuren dieser Prozess im Land hinterlassen<br />
hat (Abb. 2). Das Rheintal, der Kraichgau, die<br />
Main-Tauber-Region, die Gäulandschaften des<br />
mittleren Neckarraums und das Bodenseegebiet<br />
haben massiv an Viehhaltung verloren. Auch die<br />
Randbereiche (Nordschwarzwald, Südschwarzwald,<br />
Odenwald, Schwäbischer Wald, Schwäbische<br />
Alb und westliches Oberschwaben) der klassischen<br />
Tierhaltungsregionen wurden vom Bestandsabbau<br />
nicht verschont. Inzwischen bilden<br />
sich die drei verbleibenden Schwerpunktregionen<br />
Oberschwaben/Allgäu, Hohenlohe/Schwäbischer<br />
Wald und Mittlerer Südschwarzwald immer<br />
stärker heraus.<br />
6<br />
Landinfo 4 | 2013