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27.04.2014 Aufrufe

Aktuelles Fleischproduktion in Deutschland marginal gestiegen Im. ersten Halbjahr 2013 sind in Deutschland insgesamt annähernd 4,0 Mio t Fleisch gewerblich erzeugt worden; gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum war das eine nur noch geringfügige Steigerung um 4.500 t oder 0,1 %. Das zweite Quartal bescherte dabei ein leichtes Plus, nachdem die Fleischerzeugung in den ersten drei Monaten im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um 0,1 % zurückgegangen war. Die Stagnation der gewerblichen Fleischerzeugung in Deutschland ist laut den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Wesentlichen auf den starken Rückgang bei den Rinderschlachtungen zurückzuführen. Die Rindfleischerzeugung machte im Berichtshalbjahr nur noch 13,1 % des gesamten gewerblichen Fleischaufkommens aus, verglichen mit noch 13,9 % in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres; vor vier Jahren waren es noch mehr als 15 % gewesen. Der Anteil der Schweinefleischerzeugung erhöhte sich im Berichtshalbjahr entsprechend dem Minus beim Rindfleisch, nämlich um 0,75 Prozentpunkte auf 68,7 %, während sich die relative Bedeutung der gewerblichen Geflügelfleischproduktion bei einem Anteil von zuletzt 17,9 % kaum veränderte. Der Anteil an Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch betrug zusammen weniger als 0,3 %. Agrargewerbliche Wirtschaft Nr. 8/2013 • „Weideochse vom Limpurger Rind“ erhält „Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) Die Europäische Kommission schützt ein Fleischerzeugnis aus Baden-Württemberg: der „Weideochse vom Limpurger Rind“ wurde mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt am 24.09.2013 in die Liste der geschützten Ursprungsbezeichnungen(g.U.) aufgenommen und europaweit geschützt. Damit darf dieses Fleisch nur noch unter diesem Namen und mit dem höchsten EU-Siegel verkauft werden, wenn es die hohen Anforderungen erfüllt: Das Fleisch muss von reinrassigen, von der Abstammung her herdbuchfähigen Limpurger Ochsen mit einem Schlachtalter von über 30 Monaten stammen. Sie müssen im Schutzgebiet – das sind die Landkreise Ostalb, Schwäbisch Hall, Rems-Murr, Hohenlohe und Main-Tauber sowie die angrenzenden Gemeinden Wüstenrot, Löwenstein und Hardheim – geboren, aufgewachsen, geschlachtet und zerlegt werden. Weidehaltung in der Vegetationsperiode und Laufstallhaltung mit Einstreu im Winter sind ebenso Pflicht wie Fütterung ausschließlich mit Weidefutter, Gras, Heu, Grassilage und Getreide aus dem Schutzgebiet. Mais und Soja sind nicht zugelassen. Durch eine kurze Endmast von 1 – 2 Monaten mit etwas zusätzlichem Getreide wird eine gute Marmorierung des Fleisches erreicht. Der Weideochse vom Limpurger Rind ist in Deutschland erst das achte Lebensmittel (ohne die Mineralwässer), das das Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung“ tragen darf. • Alles rund um Fleisch und Fleischerzeugnisse Neues aid-Heft informiert von Stall bis Teller Das grundlegend überarbeitete und inhaltlich erweiterte aid-Heft „Fleisch und Fleischerzeugnisse“ zeigt, worauf es ankommt. Die unterschiedlichen Produktionsmethoden - konventionell und bio - werden ausführlich beschrieben. Das Heft bietet eine umfassende und neutrale Übersicht, wie Fleisch hergestellt wird beziehungsweise Tiere gehalten werden. Im Mittelpunkt steht die detaillierte warenkundliche Beschreibung der verschiedenen Fleischarten und Teilstücke. Ferner erläutert das Heft, was es mit dem Dry Aging bei der Fleischreifung auf sich hat und geht der Frage nach, ob weißes Fleisch wirklich gesünder ist als rotes Fleisch. Schließlich gibt es noch Hinweise auf nährstoffschonendes Zubereiten. aid-Heft „Fleisch und Fleischerzeugnisse“, 100 Seiten, 16. Auflage 2013 Bestell-Nr. 1005, ISBN 978-3-8308-1096-4 Preis: 4,00 Euro aid-Newsletter Nr 32 • In vitro veritas? (aid) - Vielleicht wird der 5. August 2013 bei unseren Enkeln in den Biologie-Büchern stehen. Der Tag als Beginn einer besseren Welt. Ein sommerlicher Montag, an dem der erste geklonte Burger auf den Tisch kam - ganz ohne Rind. Die Geschichte beginnt mit der Entnahme von Myosatellitenzellen mittels Spritze aus dem Nacken eines Rindes. Das sind Stammzellen, die sich sehr einfach und schnell zu Muskelzellen entwickeln. Diese Stammzellen wurden von einer Gruppe von Forschern von der Universität Maastricht mittels Nährlösungen und elektrischer Stimulation vermehrt. So wurden aus ein paar Zellen so um die 20.000 Muskelstränge generiert. Das reichte - für einen Burger. Wird es also in 20 bis 30 Jahren so sein, dass Kühe nur noch für die Idylle in ländlichen Gebieten sorgen oder gar seltene Rinderrassen im Zoo zu bestaunen sein werden? Wird es so sein, dass ganze Ställe Laboreinrichtungen weichen? Das Thema wird die gesamte Landwirtschafts- und Ernährungsbranche (inklusive Ethikdiskussion) noch sehr lange begleiten. aid-Newsletter Nr 32 • 4 Landinfo 4 | 2013

Schwerpunktthema Moderner Boxenlaufstall Bild: S. Mezger Richard Riester Tierhaltung in Baden-Württemberg Im Folgenden soll zum Einstieg in das Schwerpunktthema Fleisch ein Überblick über die langfristige Entwicklung von Tierbeständen, Strukturen und die Erzeugung tierischer Produkte in Baden- Württemberg gegeben werden. Die Tierhaltung in Baden-Württemberg war in den letzten Jahrzehnten enormen Veränderungen unterworfen (Abb. 1, Tab. 1). Der Umfang der Rindviehhaltung im Lande blieb von 1960 bis Mitte der 80er-Jahre bei attraktiven Rindfleischpreisen weitgehend konstant. Trotz abnehmender Kuhbestände wurden bis zur Einführung der Quotenregelung verhältnismäßig große Jungviehbestände gehalten. Mit dem Verfall der Rindfleischpreise im Zuge der geänderten EU- Agrar(preis)politik ging der Anteil der Mastrinder ab 1983 stark zurück. Insgesamt hat sich der Rinderbestand im Land von einem Niveau von 1,8 - 1,9 Mio. Rindern auf nunmehr weniger als 1 Mio. Rinder fast halbiert. Die Milchkuhhaltung war in den 1950er und 60er Jahren weitgehend stabil. Eine erste Zäsur ergab sich auf Grund der Vollversorgung der EU und ersten Korrekturen in der EU-Agrarpolitik. In den 70er Jahren gingen die Milchkuhbestände bei attraktiven (gestützten) Erzeugerpreisen für Milch nur wenig zurück. Ab der Einführung der Milchquotenregelung 1984 haben sich die Bestände entsprechend dem Milchleistungszuwachs deutlich rückläufig entwickelt. 2013 werden nur noch 39 % der Milchkühe von 1951 gehalten. Die Tendenz in Baden-Württemberg zeigt weiter nach unten, wie auch die Quotenabwanderungen nach Nordwestdeutschland der letzten Jahre zeigen. Dank zunehmendem Wohlstand und dadurch bedingter wachsender Fleischnachfrage und attraktiven Schweinepreisen verdoppelte sich der Schweinebestand im Land von 1950 bis Mitte der 80er Jahre. Die Zuchtsauenhaltung wurde sogar auf Rinder insgesamt 1) - Milchkühe - sonstige Kühe 1) 4) Schweine insgesamt - Mastschweine (> 50 kg) - Zuchtsauen Schafe 2) Ziegen 3) Halter 18.393 9.362 . 2.900 . 1.400 1.400 . Pferde 3) . Legehennen (> 3.000 Plätze) 1) 143 Masthühner 3) 362 Truthühner 3) 298 Tabelle 1 Nutztierhaltung in Baden-Württemberg Quelle: StaLa Tiere 996.583 343.235 63.099 1.878.500 696.500 181.200 221.700 25.206 59.741 1.675.275 1.016.592 927.671 1) Mai 2013 2) November 2012 3) März 2010 4) Nur Schweinehalter mit mind. 10 Zuchtsauen oder mind. 50 anderen Schweinen Landinfo 4 | 2013 5

Schwerpunktthema<br />

Moderner Boxenlaufstall<br />

Bild: S. Mezger<br />

Richard Riester<br />

Tierhaltung in Baden-Württemberg<br />

Im Folgenden soll zum Einstieg in das Schwerpunktthema Fleisch ein Überblick über die langfristige<br />

Entwicklung von Tierbeständen, Strukturen und die Erzeugung tierischer Produkte in Baden-<br />

Württemberg gegeben werden.<br />

Die Tierhaltung in Baden-Württemberg war in<br />

den letzten Jahrzehnten enormen Veränderungen<br />

unterworfen (Abb. 1, Tab. 1). Der Umfang<br />

der Rindviehhaltung im Lande blieb von 1960 bis<br />

Mitte der 80er-Jahre bei attraktiven Rindfleischpreisen<br />

weitgehend konstant. Trotz abnehmender<br />

Kuhbestände wurden bis zur Einführung der<br />

Quotenregelung verhältnismäßig große Jungviehbestände<br />

gehalten. Mit dem Verfall der Rindfleischpreise<br />

im Zuge der geänderten EU-<br />

Agrar(preis)politik ging der Anteil der Mastrinder<br />

ab 1983 stark zurück. Insgesamt hat sich der Rinderbestand<br />

im Land von einem Niveau von 1,8 -<br />

1,9 Mio. Rindern auf nunmehr weniger <strong>als</strong> 1 Mio.<br />

Rinder fast halbiert.<br />

Die Milchkuhhaltung war in den 1950er und 60er<br />

Jahren weitgehend stabil. Eine erste Zäsur ergab<br />

sich auf Grund der Vollversorgung der EU und<br />

ersten Korrekturen in der EU-Agrarpolitik. In<br />

den 70er Jahren gingen die Milchkuhbestände bei<br />

attraktiven (gestützten) Erzeugerpreisen für Milch<br />

nur wenig zurück. Ab der Einführung der Milchquotenregelung<br />

1984 haben sich die Bestände entsprechend<br />

dem Milchleistungszuwachs deutlich<br />

rückläufig entwickelt. 2013 werden nur noch 39 %<br />

der Milchkühe von 1951 gehalten. Die Tendenz in<br />

Baden-Württemberg zeigt weiter nach unten, wie<br />

auch die Quotenabwanderungen nach Nordwestdeutschland<br />

der letzten Jahre zeigen.<br />

Dank zunehmendem Wohlstand und dadurch bedingter<br />

wachsender Fleischnachfrage und attraktiven<br />

Schweinepreisen verdoppelte sich der Schweinebestand<br />

im Land von 1950 bis Mitte der 80er<br />

Jahre. Die Zuchtsauenhaltung wurde sogar auf<br />

Rinder insgesamt 1)<br />

- Milchkühe<br />

- sonstige Kühe<br />

1) 4)<br />

Schweine insgesamt<br />

- Mastschweine (> 50 kg)<br />

- Zuchtsauen<br />

Schafe 2)<br />

Ziegen 3)<br />

Halter<br />

18.393<br />

9.362<br />

.<br />

2.900<br />

.<br />

1.400<br />

1.400<br />

.<br />

Pferde 3) .<br />

Legehennen (> 3.000 Plätze) 1)<br />

143<br />

Masthühner 3)<br />

362<br />

Truthühner 3) 298<br />

Tabelle 1<br />

Nutztierhaltung in<br />

Baden-Württemberg<br />

Quelle: StaLa<br />

Tiere<br />

996.583<br />

343.235<br />

63.099<br />

1.878.500<br />

696.500<br />

181.200<br />

221.700<br />

25.206<br />

59.741<br />

1.675.275<br />

1.016.592<br />

927.671<br />

1) Mai 2013 2) November 2012<br />

3) März 2010 4) Nur Schweinehalter mit mind. 10 Zuchtsauen oder mind. 50 anderen Schweinen<br />

Landinfo 4 | 2013<br />

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