27.04.2014 Aufrufe

gesamte Ausgabe als Download - Infodienst - Landwirtschaft ...

gesamte Ausgabe als Download - Infodienst - Landwirtschaft ...

gesamte Ausgabe als Download - Infodienst - Landwirtschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schwerpunktthema<br />

Monika Radke<br />

Fleisch wieder auf dem Weg zum Sonntagsbraten?<br />

Fleisch war über Jahrhunderte ein Gradmesser für den Wohlstand. Auch heute noch beurteilen viele<br />

die Güte eines Restaurants an der Größe der Schnitzel. Doch ganz langsam gibt es eine Trendwende.<br />

Gerade Menschen, die es sich leisten könnten, essen weniger Fleisch. Mehr Qualität statt Quantität ist<br />

ihre Devise. Damit kommen sie den Empfehlungen der Ernährungswissenschaftler und Klimaforscher<br />

entgegen, ohne auf Genuss zu verzichten.<br />

In der Menschheitsgeschichte war Fleisch immer<br />

ein knappes, teures Gut und mit hohem Prestige<br />

verbunden. Bei unseren Großeltern gab es frisches<br />

Fleisch nur beim Schlachtfest und noch in<br />

den 50er Jahren war der Sonntagsbraten und viele<br />

fleischfreie Mittagessen eher die Regel <strong>als</strong> die Ausnahme.<br />

Erst mit dem Wirtschaftswunder boomte<br />

der Fleischkonsum und täglich Fleisch zu niedrigen<br />

Preisen wurde selbstverständlich. Heute gibt<br />

es einen neuen Fachbegriff für die Vertreter der<br />

früher altbekannten Ernährungsweise: Flexitarier.<br />

Diese „Halbvegetarier“ sind meist sehr maßvolle,<br />

auf Tierschutz bedachte und sehr qualitätsbewusste<br />

Fleischesser.<br />

Fleisch unter der Lupe<br />

Fleisch ist ein Lebensmittel von hoher ernährungsphysiologischer<br />

Qualität und bei unseren<br />

Kostgewohnheiten ein Grundnahrungsmittel. Es<br />

liefert einen wichtigen Beitrag zur Deckung des<br />

Bedarfs an zahlreichen Nährstoffen, die eine hohe<br />

Bioverfügbarkeit haben. Kein Nährstoff ist jedoch<br />

„exklusiv“ im Fleisch enthalten.<br />

Bild: MLR<br />

Neben Wasser ist Eiweiß mit ca. 20 Prozent der<br />

Hauptbestandteil des Fleisches. Doch es reichen<br />

kleine Mengen aus, denn die Eiweißzufuhr in<br />

Deutschland liegt ohnehin über dem Bedarf und<br />

auch andere tierische und in großem Umfang auch<br />

pflanzliche Lebensmittel wie Brot sind Eiweißlieferanten.<br />

Der Fettgehalt im Fleisch ist bei allen<br />

Tierarten in den letzten Jahren gesunken und anhaftendes<br />

Fett wird oft beim Kauf zusätzlich noch<br />

entfernt. Die Fettgehalte der mageren Teile von<br />

Rind, Schwein und Geflügel sind sehr ähnlich und<br />

liegen bei unter 5 Gramm je 100 Gramm. Entgegen<br />

der Verbrauchermeinung ist zum Beispiel<br />

auch Schweinefleisch nicht generell fettreich. Die<br />

Zubereitung ist deshalb deutlich wichtiger <strong>als</strong> die<br />

Art des Fleisches. Panade und fette Soßen machen<br />

ein mageres Stück Fleisch zu einer „Kalorinebombe“.<br />

Marmoriertes oder mit leichten Fettadern<br />

durchzogenes Fleisch hat mehr Aroma und<br />

braucht bei der Zubereitung nur wenig Fett. Umgekehrt<br />

lässt sich auch durch die Zugabe von viel<br />

Bratfett bei ganz magerem Fleisch kein Aroma<br />

„erzeugen“.<br />

Mit einem hohen Vitamingehalt werden zu Unrecht<br />

meist ausschließlich Obst und Gemüse assoziiert.<br />

Das ist richtig für Vitamin C. Fleisch ist jedoch<br />

ein wichtiger Lieferant für die wasserlöslichen<br />

Vitamine der B-Gruppe. Eine 125 g-Portion<br />

mageres Schweinefleisch liefert zum Beispiel 80 %<br />

des täglichen Vitamin B 1<br />

- und etwa 30 % des Vitamin<br />

B 6<br />

-Bedarfs. Eine Portion Rindfleisch deckt<br />

Landinfo 4 | 2013<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!