gesamte Ausgabe als Download - Infodienst - Landwirtschaft ...
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Schwerpunktthema<br />
Variante Bemerkung Vaterlinie Mutterlinie<br />
21<br />
Bisheriges Hybridzuchtprogramm SZV<br />
BW<br />
42 Versuchsvariante LC LW<br />
241 Neues Hybridzuchtprogramm SZV BW LW LC + DL<br />
261 Versuchsvariante LW SH + DL<br />
LW<br />
DL<br />
1 = Deutsche Landrasse (DL)<br />
2 = Large White (LW)<br />
4 = Leicoma (LC)<br />
6 = Schwäbisch Hällisches<br />
Schwein (SH)<br />
142 Versuchsvariante DL LC + LW<br />
Tabelle 1:<br />
Im Versuch eingesetzte<br />
Hybridsauenlinien<br />
Michael Asse<br />
Bildungs- und<br />
Wissenszentrum Boxberg<br />
Tel. 07930/ 9928120<br />
Michael.Asse@lsz.bwl.de<br />
Im Rahmen der tierschutzrechtlichen Diskussion<br />
um das Thema Kastration bei männlichen Schweinen<br />
ergeben sich ebenfalls Fragestellungen zum<br />
Thema Fleischqualität, denen die LSZ nachgeht.<br />
Es steht zur Diskussion, auf die umstrittene Kastration<br />
zu verzichten und die männlichen Ferkel<br />
folglich unkastriert zu mästen. Die in Eberfleisch<br />
vorkommenden Verbindungen Skatol und Androstenon<br />
können allerdings zu unangenehmen<br />
Geschmackseigenschaften führen, was in der<br />
Konsequenz sogar die Genussuntauglichkeit der<br />
Schlachtkörper zur Folge haben kann. Die Reduzierung<br />
des sog. Ebergeruchs mittels züchterischen<br />
Ansätzen war ein Ziel des EN-Z-EMA-<br />
Projektes (Elektronische Nase, Zucht, Ebermast),<br />
welches u.a. in Zusammenarbeit mit dem Schweinezuchtverband<br />
Baden-Württemberg durchgeführt<br />
wurde. Als ein Ergebnis dieses Projektes<br />
bietet German Piétrain (Schweinezuchtverband<br />
Baden-Württemberg) seinen Kunden einen zertifizierten<br />
Ebertyp (Sperma) an, welcher sich in der<br />
Vererbung von Ebergeruch an seine Söhne gesichert<br />
positiv von Durchschnitt der Population<br />
abhebt. Um diese Ansätze weiter zu verfolgen<br />
wurde 2013 das Strat-E-Ger-Projekt gestartet<br />
(Strategien zur Vermeidung von Geruchsabweichungen<br />
bei der Mast unkastrierter männlicher<br />
Tiere). Ziel ist es, eine genomische Zuchtwertschätzung<br />
für Ebergeruchsmerkmale zu entwickeln.<br />
Im Rahmen der Schlachtungen im Schlachthaus<br />
der LSZ werden alle Schlachtkörper routinemäßig<br />
einer Genusstauglichkeitsprüfung durch den zuständigen<br />
Veterinär unterzogen. Auf Grundlage<br />
aktueller Auswertungen wurden an der LSZ hierbei<br />
lediglich 2,4% aller geschlachteten Eber <strong>als</strong><br />
genussuntauglich eingestuft.<br />
Qualität wird von vielen Parametern<br />
bestimmt<br />
Wie die Abbildung 1 verdeutlicht, gibt es eine<br />
Vielzahl von Qualitätsparametern, aus deren Gesamtheit<br />
sich die Fleischqualität definiert. Dementsprechend<br />
gibt es eine Vielzahl Faktoren, die<br />
wiederum diese Parameter beeinflussen. Neben<br />
der Genetik der Elterntiere untersucht die LSZ<br />
auch die Einflüsse verschiedener Futterrationen<br />
auf die Mast- und Schlachtleistung der Tiere. So<br />
wird der Einfluss einheimischer Eiweißfuttermittel<br />
oder die Optimierung der Aminosäureversorgung<br />
in den Rationen untersucht und bewertet.<br />
... festzuhalten bleibt -<br />
Qualitätssicherung von<br />
Schweinefleisch ist ein ständiger<br />
Verbesserungsprozess<br />
Nicht nur Baden-Württemberg <strong>als</strong> sogenanntes<br />
Genießerland fordert ein hohes Maß an Fleischqualität<br />
beim Schwein. Ein internationaler Wettbewerb<br />
in der Schweinefleischerzeugung verlangt<br />
nach stetiger Qualitätsoptimierung, wobei die<br />
Nachhaltigkeit im Fokus stehen muss. Gerade die<br />
aktuelle Diskussion um das Thema Ebermast und<br />
deren mögliche Auswirkungen auf die Fleischqualität<br />
verlangt nach Weiterentwicklungen. Denn nur<br />
ein hohes bzw. höheres Maß an Fleischqualität<br />
und Produktsicherheit überzeugt den Verbraucher<br />
zum Kauf der Produkte aus Baden-Württemberg.<br />
Und genau dieses Potential hat die baden-württembergische<br />
Schweinefleischerzeugung.<br />
Am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg<br />
(LSZ) werden nicht nur vor diesem Hintergrund<br />
weiterhin zahlreiche Fragestellungen rund um<br />
das Thema Fleischqualität aufgegriffen und bearbeitet.<br />
Mehr Informationen rund um das<br />
Thema Fleischqualität finden Sie auf unserer<br />
Homepage unter www.lsz-bw.de oder per direktem<br />
Kontakt. •<br />
20 Landinfo 4 | 2013