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Übergebietliche Gemüsebauberatung am Amt für Landwirtschaft

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Schwerpunktthema ULB Breisach Landinfo 2/2011<br />

Josef Klapwijk, LRA Breisgau-Hochschwarzwald<br />

<strong>Übergebietliche</strong> <strong>Gemüsebauberatung</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Amt</strong> <strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Die Beratung von Gemüsebaubetrieben ist in Baden-Württemberg übergebietlich organisiert. Am <strong>Amt</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> in Breisach ist Josef Klapwijk seit 1983 zuständig <strong>für</strong> die Beratung der Betriebe in<br />

den Landkreisen Freiburg, Emmendingen, Lörrach und Offenburg. Das Beratungsgebiet umfasst somit<br />

die ganze Rheinschiene von der Schweizer Grenze bis Bühl/ Achern. Insges<strong>am</strong>t sind es etwa 300<br />

Gemüsebau- und 100 Spargelbetriebe, die auf Anfrage besucht werden. Die Beratung umfasst alle<br />

Fragen des Gemüseanbaus wie Sortenwahl, Bodenproben und Düngung, Kulturarbeiten, Beregnung,<br />

Ernte und Aufbereitung, Lagerung, Betriebswirtschaft, Berufsausbildung, usw. Ein großes gemeins<strong>am</strong>es<br />

Ziel von Beratung und Betrieben ist eine möglichst nachhaltige/umweltschonende Produktion<br />

des gesunden Gemüses (Boden-, Erosions- und Grundwasserschutz).<br />

Naturgemäß findet Gemüseanbau<br />

weniger auf den Höhen des<br />

Schwarzwaldes als vielmehr im<br />

deutlich wärmeren Rheingraben<br />

statt. Hauptkultur ist der Spargel<br />

mit rund 1.100 ha Anbaufläche in<br />

Südbaden, davon etwa 750 ha im<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.<br />

Weitere Hauptkulturen sind<br />

Feldsalat, Kopfsalat und andere<br />

Blattsalatarten, Möhren, Zwiebeln,<br />

Rettich sowie diverse Kohlarten<br />

und Küchenkräuter.<br />

Einige Betriebe verfügen über<br />

(teils heizbare) Glas- und Folienhäuser,<br />

in denen Wärme liebende<br />

Gemüsearten wie Gurken, Tomaten,<br />

Paprika, Auberginen sowie<br />

über Winter Feldsalat, Salatarten,<br />

Rucola und Küchenkräuter angebaut<br />

werden.<br />

Aufgrund der Realteilung sind die<br />

Betriebe recht klein strukturiert,<br />

die durchschnittliche Flurstücksgröße<br />

liegt oft bei nur etwa 20 Ar.<br />

Der Boden sollte möglichst eben<br />

und steinfrei, humos und nicht zu<br />

schwer sein, geeignete Flächen<br />

sind gefragt und daher knapp und<br />

teuer. Eine Beregnungsmöglichkeit<br />

ist zwingend erforderlich, um<br />

auch bei länger anhaltender Trockenheit<br />

Gemüse in optimaler<br />

Qualität produzieren zu können.<br />

Meist wird aus Tiefbrunnen, seltener<br />

auch aus Oberflächengewässern<br />

beregnet.<br />

Bild 1:<br />

Gemüseanbau<br />

Bild 2 und 3:<br />

Vermarktung<br />

Die Vermarktung erfolgt überwiegend<br />

direkt an Endverbraucher,<br />

beispielsweise über Wochenmärkte,<br />

Hofläden und Straßenstände<br />

sowie an Großhändler und Großküchen/<br />

Restaurants. Manche Erzeuger<br />

fahren mit ihren Erzeugnissen<br />

auch direkt zu ihren Kunden.<br />

Auf intensiv genutzten Flächen<br />

werden innerhalb eines Jahres<br />

zwei bis drei Gemüsearten hintereinander<br />

angebaut. Eine Fruchtfolge<br />

mit landwirtschaftlichen Kulturen<br />

(z. B. Getreide) ist aber dringend<br />

erforderlich, d<strong>am</strong>it der Boden<br />

nachhaltig fruchtbar bleibt und sich<br />

nicht einseitig Pflanzenkrankheiten<br />

und Unkräuter breit machen.<br />

Beregnung ist ganz wichtig <strong>für</strong> den<br />

Gemüsebau, schließlich besteht<br />

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Landinfo 2/2011<br />

Schwerpunktthema ULB Breisach<br />

Bild 4: Beregnungsanlagen Bild 5: Maschineneinsatz ist sehr hilfreich<br />

unser Gemüse meist zu über 90 %<br />

aus Wasser Ohne genügend<br />

Wasser wächst Gemüse nicht!<br />

Zukünftig wird vor allem in Hinblick<br />

auf den Klimawandel genügend<br />

verfügbares sauberes (Beregnungs-)<br />

Wasser ein immer<br />

wichtigerer Betriebs- aber auch<br />

Kostenfaktor.<br />

Viele Kulturarbeiten im Gemüsebau<br />

sind fast reine Handarbeit, eine<br />

höhere Mechanisierung ist sehr<br />

kostspielig und auch nur <strong>für</strong> größere<br />

Einheiten und <strong>für</strong> Großbetriebe<br />

sinnvoll.<br />

Für die besonders arbeitsintensive<br />

Ernte und Aufbereitung von Gemüse<br />

werden vielfach ausländische<br />

Saisonarbeitskräfte beschäftigt,<br />

deutsche Arbeitskräfte finden<br />

sich leider nur allzu selten, da die<br />

Arbeitsbedingungen nicht einfach<br />

sind (körperlich schwere Arbeit bei<br />

Wind und Wetter bei nicht allzu<br />

hohen Löhnen).<br />

Vor allem bei der Spargelernte<br />

sind viele ausländische Erntehelfer<br />

auf südbadischen Spargelfeldern<br />

tätig.!<br />

Übrigens, 1 Hektar Spargel<br />

braucht ungefähr 1.500 Akh (Arbeitskraftstunden)!<br />

Und dies nur<br />

<strong>für</strong> die Ernte, die etwa von Ende<br />

März/ Anfang April bis längstens<br />

Mitte Juni dauert.<br />

Bild 6: Saisonarbeiter bei der mühs<strong>am</strong>en Arbeit Bild 7: Leckeres Spargelgericht<br />

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