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Arbeitszeitbedarf der Rinderhaltung – Erhebungen in Praxisbetrieben

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Die theoretisch mögliche Arbeitsleistung e<strong>in</strong>es Melkers (x Melkzeuge/Melk-AK) lässt sich <strong>in</strong> den<br />

<strong>Praxisbetrieben</strong> meist nicht erreichen (siehe Grafik 4). Nur <strong>in</strong> 6 Betrieben bedient e<strong>in</strong>e (1,0) AK<br />

beim Melken 10 o<strong>der</strong> mehr Melkzeuge. Bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Laufstallbetriebe (26) s<strong>in</strong>d es weniger<br />

als 7 Melkzeuge je Melkperson, d. h. <strong>in</strong> vielen <strong>der</strong> 2*4-6 Melkstände s<strong>in</strong>d >1,0 bis zu 2,0 AK<br />

beschäftigt. Die zweite Person ist zum<strong>in</strong>dest teilweise beim Melken zugegen, übernimmt Rout<strong>in</strong>earbeiten,<br />

hilft bei Problemtieren, holt Kühe aus den Boxen und besorgt das Nachtreiben etc.<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> Betriebe realisiert 4-7 Umtriebe je Melkplatz und Melkzeit, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch<br />

e<strong>in</strong>ige Melkstände für den (jetzigen) Bestand überdimensioniert, an<strong>der</strong>e werden nach<br />

Bestandsaufstockungen sehr <strong>in</strong>tensiv mit über 10 Umtrieben je Melkzeit genutzt.<br />

Von den ausgewerteten Laufstallbetrieben nutzen 9 Betriebe e<strong>in</strong>en Warteraum (ohne Darstellung).<br />

Sie benötigen für das Melken <strong>in</strong>kl. Nebenarbeiten im Schnitt 3 Stunden weniger als <strong>der</strong> Durchschnitt.<br />

Bei <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Zahl an Betrieben und <strong>der</strong> großen Streuung kann diese Zahl nur als Tendenz<br />

gewertet werden. In <strong>der</strong> Literatur wird e<strong>in</strong>e Effizienzsteigerung von 10-15% durch geeignete<br />

Wartebereiche angegeben.<br />

Ob die Melkstände mit o<strong>der</strong> ohne Zusatztechnik wie Abnahmeautomatik, Stimulation etc. ausgestattet<br />

waren, zeigte bei den Praxisdaten ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die durchschnittliche Melkzeit.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist ohne diese technischen Hilfsmittel e<strong>in</strong>e effiziente Melkarbeit bei hoher Arbeitsqualität<br />

kaum umzusetzen, da <strong>der</strong> Melker ab e<strong>in</strong>em bestimmten Durchsatz nicht mehr alle notwendigen<br />

Rout<strong>in</strong>earbeiten ordnungsgemäß ausführen kann.<br />

Fazit zum Bereich Melken: Die Effizienz im Praxisbetrieb hängt von vielen verschiedenen Faktoren<br />

ab. Wenn die Anzahl <strong>der</strong> Melkpersonen, die technische Ausstattung, die Größe des Melkstandes<br />

und dessen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> den Kuhverkehr sowie e<strong>in</strong>e effiziente Melkrout<strong>in</strong>e mit <strong>der</strong> klaren Zielvorgabe<br />

„Arbeitseffizienz“ verknüpft werden, dann steckt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Melkarbeit die mit Abstand größte<br />

„Arbeitsreserve“ im Milchviehbetrieb. Die effizientesten Betriebe zeigen, dass die Zielwerte für die<br />

Melkarbeit (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertung nur Melkstände, Roboter) erreichbar s<strong>in</strong>d.<br />

Zielgrößen: Melkstand<br />

Karussell<br />

Roboter<br />

15 h / Kuh u. Jahr<br />

10 h / Kuh u. Jahr<br />

6 h / Kuh u. Jahr<br />

6

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