Emmaus-Gemeinde Hagen

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Andacht: (Monatslosung März 2011)
Bei Gott allein kommt meine Seele
zur Ruhe; denn von ihm kommt meine
Hoffnung. (Psalm 62,6)
Der Psalter galt als das Gebetbuch des
alten Israel und Luther nennt ihn die
kleine Bibel. Hier geht es, wie in den
anderen Büchern der Bibel auch, um die
Gottesbeziehung des Menschen. Sie ist
hier in Poesie gebracht, also verdichtet,
d.h. nicht nur, dass sie einem bestimmten
Aufbau unterworfen ist, sondern verdichtet
heißt auch, dass etwas auf den
Punkt gebracht wird und man sich auf
das Wesentliche konzentriert.
Im Buch der Psalmen findet sich alles
wieder, was den Menschen ausmacht.
Es ist all das darin enthalten, was
unsere Seele bewegen kann: Wut und
Trauer, Freude und fast unfassbares
Glück. All das bringt der Beter der Psalmen
vor Gott.
Psalmen sind also Gebete. So haben
Menschen, die lange vor uns waren, mit
Gott gesprochen, ihre Anliegen und
Sorgen, aber auch ihren Dank vor Gott
gebracht. Mit diesen Worten haben sie
sich Gott anvertraut oder Gott überlassen.
Wenn ich bete, überlasse ich mich ganz
und gar Gott. „Meine Seele kommt zur
Ruhe bei Gott“, sagt der Psalmbeter.
Und das trifft oft auch zu, wenn ich
bete. Ich darf ablegen bei Gott, was
mich belastet und umtreibt, aufwühlt.
Ich darf ablegen. Ich muss die Last nicht
mehr allein tragen, denn bei ihm allein
darf ich mich bergen, darf ich zur Ruhe
kommen, denn er gibt mir täglich neue
Kraft, neuen Lebensmut, neue Hoffnung.
Das drückt ein Lied der Brüder
aus Taizé in einem wunderschönen Bild
aus, mit dem ich schließen möchte.
Bei Gott bin ich geborgen,
still wie ein Kind,
bei ihm ist Trost und Heil.
Ja, hin zu Gott
verzehrt sich meine Seele,
kehrt in Frieden ein.
Barbara Groote