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Landkreisbote Nr. 06 vom 03.07.2013 - Landkreis Sächsische ...

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Aktuelles<br />

Koordinierung. Dazu kommen die<br />

Beseitigung der eigenen Schäden<br />

des <strong>Landkreis</strong>es und die Klärung<br />

unzähliger Einzelfragen im operativen<br />

Geschäft. Leider richtet sich<br />

die Schadenshöhe nicht nach der<br />

Größe und Leistungsfähigkeit<br />

einzelner Regionen und gerade<br />

kleine Gemeinden mit starker<br />

Betroffenheit sind in vielfacher<br />

Hinsicht auf Unterstützung angewiesen.<br />

Welche Strategie verfolgt<br />

der <strong>Landkreis</strong> beim Wiederaufbau?<br />

Die Grundregel lautet nicht: Wir<br />

beseitigen die Schäden und bauen<br />

alles „1:1” wieder auf. Überall<br />

dort, wo es möglich ist, soll der<br />

Wiederaufbau so erfolgen, dass<br />

wir uns wirksamer vor künftigen<br />

Schäden schützen. Diese Lektion<br />

haben wir nach den vorangegangenen<br />

Hochwassern gelernt.<br />

Damit wird manche Investition<br />

zwar aufwändiger und teurer, als<br />

es die bloße Schadenserfassung<br />

aussagt. Volkswirtschaftlich ist<br />

diese Strategie aber die einzig<br />

vernünftige, denn wir werden<br />

nicht zum letzten Mal mit einem<br />

Hochwasser konfrontiert gewesen<br />

sein. Und da, wo es in den letzten<br />

Jahren Investitionen in den Hochwasserschutz<br />

oder auch nur hochwasserangepasstes<br />

Bauen gegeben<br />

hat, sind die Schäden heute<br />

wesentlich geringer als nach früheren<br />

Ereignissen.<br />

Wie schnell wird der Wiederaufbau<br />

erfolgen?<br />

Im privaten und gewerblichen<br />

Bereich wird viel von einer schnellen<br />

Einigung über die Form der<br />

öffentlichen Unterstützung abhängen.<br />

Hier ist vor allem die<br />

Frage offen, wie man es erreichen<br />

kann, dass diejenigen, die sich<br />

meist für viel Geld versichert haben,<br />

zum Schluss nicht schlechter<br />

stehen als Geschädigte ohne Versicherungsschutz.<br />

Wenn es hier eine faire Lösung<br />

gibt, wird das Tempo letztlich von<br />

der Zahlungspraxis der Versicherungen<br />

und von den Kapazitäten<br />

Organigramm des Wiederaufbaustabs<br />

(WASA) unter Leitung des Landrats<br />

der Bauwirtschaft abhängen.<br />

Im Bereich der öffentlichen Infrastruktur<br />

wird es eine Reihe von<br />

Sofortmaßnahmen in diesem Jahr<br />

geben. Überall dort, wo wir Vorsorge<br />

betreiben und ein besseres<br />

Schutzniveau als vor der Flut<br />

erreichen wollen, benötigen wir<br />

Planungen und es gibt Mitsprache-<br />

und Beteiligungsrechte der<br />

Öffentlichkeit. Hier rechne ich<br />

teilweise auch mit schwierigen<br />

Verfahren.<br />

In jedem Fall zeigen die Erfahrungen<br />

der Vergangenheit, dass<br />

der Zeitraum des Wiederaufbaus<br />

in Jahren, nicht in Monaten zu<br />

rechnen ist.<br />

Erste Schadensbilanz für den <strong>Landkreis</strong><br />

Nach Ende des Katastrophenalarms<br />

im <strong>Landkreis</strong> liegt nun<br />

eine erste Schadensbilanz für<br />

den <strong>Landkreis</strong> <strong>Sächsische</strong><br />

Schweiz-Osterzgebirge vor -<br />

das Ergebnis ist ernüchternd.<br />

Foto: Daniel Förster<br />

Die Fluten der Elbe und die Sturzbäche<br />

der Nebenflüsse verursachten<br />

nach einer ersten Schätzung<br />

Schäden von rund 250 Millionen<br />

Euro. Diese Erhebung schließt<br />

Schäden des <strong>Landkreis</strong>es, der Kommunen<br />

als auch an sonstigen Privaten-<br />

und Wohngebäuden sowie<br />

in Unternehmen ein. Insgesamt<br />

37 Kommunen unseres <strong>Landkreis</strong>es<br />

führten die Erfassung durch.<br />

Mit 3800 Einzelschäden wird uns<br />

die zerstörerische Kraft der Wassermassen<br />

sehr deutlich vor Augen<br />

geführt. Am größten sind die<br />

Schäden in Pirna mit 68,7 Millionen<br />

Euro, Bad Schandau mit<br />

Foto: Marko Förster<br />

40,1 Millionen Euro und Heidenau<br />

mit 26,5 Millionen Euro.<br />

Die Schadenssumme, die an landkreiseigenen<br />

Immobilien, Straßen<br />

und Gesellschaften entstanden<br />

ist, beträgt nach einer ersten Hochrechnung<br />

rund 15,1 Millionen<br />

Euro. Davon sind allein 4 Millionen<br />

Euro Straßenschäden zu verzeichnen.<br />

Entsorgung<br />

hochwasserbedingten<br />

Abfalls<br />

Noch bis zum<br />

5. Juli 2013<br />

erfolgt der kostenlose<br />

Abtransport von Abfall,<br />

der auf Grund des<br />

Hochwassers entstanden<br />

ist.<br />

Bitte informieren Sie<br />

sich in Ihrer Kommune<br />

über die genaue Verfahrensweise.<br />

+ siehe auch Seite 14<br />

<strong><strong>Landkreis</strong>bote</strong> <strong>Sächsische</strong> Schweiz-Osterzgebirge | 3. Juli 2013<br />

Seite 4

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