Landkreisbote Nr. 12 vom 04.12.2013 [Download,*.pdf, 3,65 MB ]
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Nationalparkregion<br />
Nationalpark besteht den Wald TÜV<br />
Kürzlich prüfte der TÜV Rheinland<br />
den Wald im Nationalpark<br />
Sächsische Schweiz nach international<br />
einheitlichen Kriterien<br />
der nachhaltigen Waldpflege<br />
und –bewirtschaftung.<br />
Diplom Forstwirt Nils Pluszyk<br />
nahm den Nationalpark nicht<br />
nur am grünen Tisch unter die<br />
Lupe, sondern stichprobenartig<br />
auch aktuelle Waldarbeiten im<br />
Schutzgebiet.<br />
PEFC-Audit wird diese Prüfung<br />
genannt. Die Abkürzung englischer<br />
Begriffe steht für das Programm<br />
für die Anerkennung von<br />
Forstzertifizierungssystemen.<br />
Alle Forstbezirke des Staatsbetriebes<br />
Sachsenforst unterziehen<br />
sich den unabhängigen Kontrollen,<br />
um zu dokumentieren, dass<br />
bei der Waldpflege ökologische,<br />
ökonomische und soziale Standards<br />
eingehalten werden. Käufer<br />
von Holz aus PEFC-zertifizierten<br />
Wäldern können anhand<br />
des Gütesiegels erkennen, dass<br />
es sich um Holz aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten bzw. wie im<br />
Nationalpark gepflegten Wäldern<br />
handelt.<br />
TÜV-Prüfer Pluszyk konnte sich<br />
von der positiven naturschutzfachlichen<br />
Entwicklung der Wälder<br />
im Nationalpark überzeugen.<br />
Er prüfte auch den fachgerechten<br />
Einsatz der Holzerntemaschinen<br />
sowie Sicherheit, Arbeitstechnik<br />
und Fälltechnik der<br />
Waldarbeiter. Auch am Zustand<br />
der gerade im Nationalpark oft<br />
diskutierten Rückewege hatte<br />
der Prüfer nichts zu beanstanden.<br />
Referatsleiter Sven Anders,<br />
in der Nationalparkverwaltung<br />
zuständig für die Waldpflege,<br />
äußerte sich zufrieden: „Die unabhängige<br />
Prüfung durch die<br />
PEFC-Stichproben sind auch für<br />
uns im Nationalpark Ansporn<br />
unserer besonderen Aufgabe<br />
gerecht zu werden. Es ist für uns<br />
wichtig, dass wir das Zertifikat<br />
erhalten.“<br />
Der Leiter der Nationalparkverwaltung Dr. Dietrich Butter begleitete PEFC-<br />
Prüfer Niels Pluszyk hier bei einer Stichprobe einer Waldpflegemaßnahme bei<br />
Nationalparkrevierleiter Ralf Schaller im Revier Zeughaus. Auch Henrik Kasiske<br />
von der Maschinenstation Königstein stand dem Prüfer Rede und Antwort.<br />
Redaktion: Hanspeter Mayr, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, Fotos: : Foto: Sven Anders, Archiv Nationalparkverwaltung, Ulrich Augst, Patrick Johannsen<br />
Raubwürger und Raufußbussard -<br />
Wintergäste der freien Landschaft<br />
Wenn der Herbst gekommen ist,<br />
kann der aufmerksame Wanderer<br />
in der Feld- und Wiesenflur<br />
einen gut amselgroßen, schlanken<br />
Vogel begegnen. Der grauweiß<br />
und schwarz gezeichnete<br />
Raubwürger ist ein Einzelgänger<br />
und sitzt gern exponiert auf<br />
den Spitzen einzeln stehender<br />
Bäume und Sträucher. Im Frühling<br />
und Sommer ist das der<br />
Lebensraum seines Verwandten,<br />
dem Neuntöter. Der Flug<br />
des Raubwürgers ist bogenförmig,<br />
ähnlich dem der Spechte<br />
und manchmal rüttelt er wie ein<br />
Turmfalke in der Luft. Raubwürger<br />
erbeuten Insekten aber auch<br />
kleinere Vögel und Mäuse. Nach<br />
Würgerart werden Beutetiere als<br />
Reserve auf Dornen oder Astspitzen<br />
aufgespießt oder in Astgabeln<br />
geklemmt.<br />
Raubwürger brüten unter anderem<br />
in der Oberlausitz, in der<br />
Raubwürger<br />
Neue Nationalparkpartner 2013 prämiert<br />
auf Schloß Weesenstein<br />
Zum Tourismustag des Landkreises wurden<br />
am 14.11.13 sechs neue Betriebe<br />
aufgenommen. Neu dabei sind: Bergbaude<br />
Kuhstall, Sächsischer Bergsteigerbund<br />
(Saupsdorfer Hütte), Herrenhaus Orangella<br />
und die Touristinformationen von Hinterhermsdorf,<br />
Sebnitz und Altendorf. Damit<br />
ist das Netzwerk auf 43 Partnerbetriebe angewachsen.<br />
In Deutschland gibt es derzeit<br />
über 900 Partnerbetriebe.<br />
Großenhainer Pflege und seltener<br />
auch im angrenzenden Osterzgebirge.<br />
Mitunter sind erste<br />
Überwinterer schon Ende August<br />
hier in der Region eingetroffen<br />
und manche verlassen<br />
diese erst Anfang April.<br />
Deutlich seltener und nicht in jedem<br />
Winter ziehen Raufußbussarde,<br />
aus dem hohen Norden<br />
kommend, durch unser Gebiet<br />
Raufußbussard<br />
oder verweilen hier längere Zeit.<br />
Raufußbussarde unterscheiden<br />
sich <strong>vom</strong> bei uns häufig brütenden<br />
Mäusebussard vor allem<br />
durch ein dunkles Bauchschild<br />
und den überwiegend weißen<br />
Schwanz mit der breiten dunklen<br />
Endbinde. Dem geübten Beobachter<br />
erscheinen sie „adlerartig“<br />
und sie rütteln deutlich<br />
häufiger als die heimischen Bussarde.<br />
Es gibt Jahre an denen sie<br />
scheinbar unbemerkt durch unsere<br />
Landschaft zu ziehen scheinen,<br />
in anderen Wintern bleiben<br />
hier bei gutem Nahrungsangebot<br />
mitunter mehrere Vertreter<br />
dieser Art wochenlang in der<br />
Feldflur.<br />
Hier bei uns kann man beide<br />
Arten an geeigneten Orten mit<br />
einer gewissen Regelmäßigkeit<br />
begegnen; so auf dem Höhenzug<br />
der Alten Hohen Straße<br />
zwischen Altendorf und Hertigswalde<br />
und auf den Feldfluren<br />
zwischen Lohsdorf, Ehrenberg<br />
und Hohnstein. Aber auch bei<br />
Hinterhermsdorf, Ulbersdorf,<br />
Rathewalde, Lohmen und dem<br />
linkselbischen Cunnersdorf kann<br />
man sie beobachten.<br />
Es lohnt sich also auch in der<br />
kalten Jahreszeit mit offenen<br />
Augen durch unsere Heimat zu<br />
gehen.<br />
• Kontakt<br />
Die Rückkehr<br />
der Lachse<br />
Die Lachse kehren in diesen Tagen<br />
in ihre Heimatgewässer in der<br />
Sächsisch-Böhmischen Schweiz<br />
zurück. Seit Ende Oktober gelang<br />
es mehreren erwachsenen<br />
Fischen im Kamnitzbach bei<br />
Herrnskretschen und im Lachsbach<br />
bei Bad Schandau nachzuweisen.<br />
Die Zahl der Fische wird<br />
auf mehrere Dutzend geschätzt.<br />
Einen Nachweis über die Rückkehr<br />
der Lachse liefern aber nur<br />
einzelne Fische, die meisten bleiben<br />
unbemerkt.<br />
Lachse galten in der Elbe als<br />
ausgestorben, schwierig zu<br />
überwindende Hindernisse wie<br />
Staumauern und vor allen die<br />
Wasserverschmutzung zu sozialistischen<br />
Zeiten wurden ihnen zum<br />
Verhängnis. Seit 1994 laufen in<br />
Deutschland Wiederansiedlungsprojekte<br />
für den Elblachs, 1998<br />
wurden auch in Tschechien Maßnahmen<br />
zu Wiederansiedlung<br />
gestartet. Jährlich werden tausende<br />
kleine Lachse in die Oberläufe<br />
der Bäche gelassen.<br />
Seite 19<br />
<strong>Landkreisbote</strong> Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | 4. Dezember 2013