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BILDUNGSBERICHT 2013 - Landkreis Osnabrück

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C Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung<br />

Bildungsbereich verstärkte bildungspolitische Aufmerksamkeit. Ebenso<br />

werden vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

familien- sowie wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Interessen verfolgt.<br />

Dementsprechend wird zum einen der Bildung und damit dem qualitativen<br />

Aspekt des Kitabesuchs mehr Beachtung geschenkt. Zum anderen wird<br />

die Aufmerksamkeit verstärkt auf den quantitativen Ausbau der Betreuungsangebote<br />

(Platzzahlen) gerichtet. Dabei steht seit nunmehr einem<br />

Jahrzehnt der bedarfsgerechte Ausbau der Kapazitäten für die unter dreijährigen<br />

Kinder im bildungspolitischen Fokus (Autorengruppe Bildungsberichterstattung<br />

2010, S. 45; ebd. 2012, S. 47). Ebenfalls forciert wurde<br />

und wird der Ausbau der Ganztagsbetreuungskapazitäten. Aber nicht nur<br />

die stufenweise Einführung von Rechtsansprüchen für die unterschiedlichen<br />

Altersjahrgänge (vgl. Rossbach 2008, S. 321ff.) führten und führen<br />

zu einem dynamischen Ausbau der Angebote. Damit einher geht weiterhin<br />

eine allmähliche Umgestaltung des „traditionellen Kindergartens“ hin zu<br />

einem eigenständigen Bildungsort „für alle Kinder von Anfang an“ (Rabe-<br />

Kleberg 2010, S. 45).<br />

Denn insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeiten einer Verringerung<br />

der Bildungsbenachteiligung von Kindern aus sozioökonomisch schwachen<br />

Haushalten oder aus Migrantenfamilien wird dem Bildungsort „Kindertagesstätte“<br />

eine besondere Bedeutung beigemessen (Henkel & Steiner<br />

2010, S. 11). Diese zunehmende Fokussierung der frühkindlichen<br />

Bildung folgt der Logik, dass sich die in diesem Bereich getätigten Investitionen<br />

im Laufe der Bildungsbiografie durch eine verbesserte Teilhabe<br />

an Gesellschaft und Arbeitsmarkt „auszahlen“ (vgl. z.B. Fritschi &<br />

Oesch 2008). Verschiedene wissenschaftliche Studien kommen jedoch zu<br />

unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der Wirksamkeit der frühkindlichen<br />

Bildung in Bezug auf die Verringerung von Bildungsungleichheit<br />

und Bildungsbenachteiligung (vgl. z.B. zusammenfassend Biedinger & Becker<br />

2006). Festgehalten werden kann jedoch, dass nicht allein der Faktor<br />

„Kita-Besuch“ ausschlaggebend ist, sondern vor allem Betreuungsdauer<br />

und -umfang, die vermittelten pädagogischen Inhalte, die Qualifikation des<br />

Personals sowie die Zusammensetzung der Kindergruppen große Effekte<br />

haben (vgl. z.B. Biedinger & Becker 2010, S. 73ff.; Blossfeld et al. 2007,<br />

S. 38; Rabe-Kleberg 2008; ebd. 2010, S. 51f.).<br />

Ausgehend von den dargestellten Herausforderungen werden im Folgenden<br />

auf Basis der verfügbaren Daten die wesentlichen Aspekte der<br />

frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung für den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> vorgestellt. Die Daten basieren auf den Erhebungen des Fachdienstes<br />

Jugend, welche die Grundlage für den jährlich erscheinenden<br />

Bericht zur „Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege“<br />

liefern.<br />

Bildungsbericht <strong>2013</strong><br />

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