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BILDUNGSBERICHT 2013 - Landkreis Osnabrück

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H non-formale Bildung<br />

In der fachlichen Auseinandersetzung werden der Sport insgesamt und<br />

der Vereinssport im Besonderen gleichfalls als multidimensionaler Bildungsort<br />

angesehen:<br />

(1) Bildung des eigenen Körpers, der Selbstwahrnehmung, der Tiefensensibilität<br />

sowie Ermöglichung von Grenzerfahrungen (als Bewältigung<br />

wie auch im Scheitern) und Förderung der ganzheitlichen Entwicklung<br />

im Zusammenspiel von Motorik und Kognition<br />

(2) Herausbildung von „Schlüsselkompetenzen“, z.B. Selbstvertrauen,<br />

Selbstorganisation, Teamfähigkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

(3) Aneignen von sozialem Engagement und Teilhabefähigkeit: Umgang<br />

mit Regeln, Strukturen und Autorität, Einübung von Selbstverantwortung<br />

und Selbstgestaltungsmöglichkeiten, soziale Interaktion in der<br />

Mannschaft/dem Verein, Gelegenheit zu uneigennützigen Handlungen<br />

(„Mannschaftsdienlichkeit“, z.B. Torstangen aufbauen, auch wenn<br />

man selbst verletzt ist, Standdienst beim Vereinsfest, Mitarbeit in der<br />

Kinderfreizeit) (vgl. BMBF 2004, S. 277).<br />

Insbesondere in der frühkindlichen Bildung kommt der Bewegungsbildung<br />

eine übergreifende entwicklungsfördernde Bedeutung zu. Zimmer plädiert<br />

im Zusammenhang ihrer Untersuchung im Elementarbereich dafür,<br />

„Sprache und Bewegung […] als Ganzheit zu verstehen, die auch in der<br />

alltäglichen Erziehungs- und Bildungssituation nicht getrennt voneinander<br />

betrachtet werden können“ (Zimmer 2007, S. 22).<br />

Neben den Bildungsgelegenheiten, die der Sport bietet, ist die Mitgliedschaft<br />

im Sportverein in Deutschland ein zentraler Modus der Vergemeinschaftung.<br />

In der 3. Welle des DJI-Jugendsurveys ragten die Sportvereine<br />

mit 57 Prozent in der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen bzw. 35 Prozent<br />

Mitgliedschaftsquote bei den 16- bis 29-Jährigen deutlich aus den „traditionellen<br />

Organisationen, Vereinen und Verbänden“ heraus (vgl. Gille et<br />

al. 2006, S. 223ff.). In der repräsentativen Studie wurden neben anderen<br />

Dimensionen die Mitgliedschaft und Mitarbeit der 12- bis 29-Jährigen in<br />

Deutschland erhoben. Mehr als die Hälfte der älteren Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen waren Mitglied in mindestens einer Organisation<br />

(55%) und beinahe jede/-r Zweite wirkte aktiv im verbandlichen Rahmen<br />

mit (49%). Für die Sportvereine beträgt die Differenz zwischen aktiver<br />

und passiver Mitgliedschaft nur 3 Prozentpunkte. In der Gruppe der 12-<br />

bis 15-Jährigen war die Organisationsquote sogar noch höher: Beinahe<br />

jede/-r Dritte (72%) gab an, in wenigstens einem Verein/Verband aktiv zu<br />

sein. Eine Differenzierung von Mitgliedschaft und Mitarbeit wurde in der<br />

Befragung der jüngeren Jugendlichen nicht vorgenommen.<br />

Dabei muss Mitgliedschaft auch als Ressource im Sinne der Einbindung in<br />

soziale Netzwerke (vgl. Gille et al. 2006, S. 233) verstanden werden. Für die<br />

Entwicklung der lokalen non-formalen Bildungslandschaften gilt es zu beachten,<br />

dass allgemeine soziodemografische Faktoren sich in der repräsentativen<br />

Untersuchung als äußerst bedeutsam für die soziale Teilhabe und aktive<br />

Partizipation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen herausgestellt ha-<br />

Bildungsbericht <strong>2013</strong><br />

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