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BILDUNGSBERICHT 2013 - Landkreis Osnabrück

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E Berufliche Bildung<br />

(vgl. Kapitel B) sowie die Verteilung der Abschlüsse an den allgemeinbildenden<br />

Schulen (vgl. Kapitel D) weisen gleichermaßen das starke Gewicht<br />

der mittleren Qualifikationsebene in der Region aus, deren berufliche Einmündung<br />

hauptsächlich über das berufsschulische System erfolgt.<br />

Im nationalen Bildungsbericht werden seit 2006 drei Teilbereiche in diesem<br />

Bildungssektor unterschieden: (1) das duale Ausbildungssystem, (2)<br />

das Schulberufssystem und (3) das Übergangssystem. Vor dem Hintergrund<br />

dieser Ausdifferenzierung können die wesentlichen Funktionen des<br />

berufsbildenden Systems in Deutschland skizziert werden:<br />

• Erwerb eines berufsqualifizierenden Abschlusses (duale und vollschulische<br />

Ausbildung)<br />

• Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht und Vermittlung berufsvorbereitender<br />

Kompetenzen (Übergangssystem)<br />

• Erwerb allgemeinbildender Schulabschlüsse (in allen drei Teilbereichen<br />

möglich).<br />

Für die Zukunft ist erwartbar, dass die Berufsbildenden Schulen ihre Funktion<br />

auch im Bereich der beruflichen Weiterbildung ausbauen werden (zu<br />

Entwicklungsperspektiven vgl. z.B. Pahl 2007, bes. S. 586f.).<br />

Deutlich stärker noch als das allgemeinbildende Schulsystem ist das berufliche<br />

Ausbildungssystem mit den gesellschaftlichen Transformationsprozessen<br />

verwoben. Bei der Vermittlung berufsbezogener Kompetenzen<br />

bewegt es sich im Spannungsfeld von öffentlichem Auftraggeber und privatwirtschaftlichen<br />

Nachfragern. Dadurch werden die Auswirkungen jedes<br />

wirtschaftlichen Strukturwandels zeitnah als Restrukturierungsanforderung<br />

an das Berufsschulsystem herangetragen, in curricularer, didaktischer, aber<br />

auch personalbezogener und organisatorischer Hinsicht. So hat sich die<br />

Entwicklung der Wissensgesellschaft und die Expansion des Dienstleistungssektors<br />

in neuen Ausbildungsgängen und einer Erhöhung der Qualifikationsanforderungen<br />

niedergeschlagen. Andererseits führte die prekäre<br />

globale Wirtschaftslage und die damit verbundene Krise des Arbeitsmarktes<br />

zum Ausbau des Übergangssystems. Der nationale Bildungsbericht konstatiert<br />

nun, dass die berufliche Bildung im kommenden Jahrzehnt insbesondere<br />

von „einer veränderten demografischen Konstellation“ geprägt sein<br />

wird, die „die Kräfteverhältnisse auf dem Ausbildungsstellenmarkt“ (Autorengruppe<br />

Bildungsberichterstattung 2012, S. 101) verschiebt. Das Regionale<br />

Arbeitsmarktmonitoring für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat in der aktuellen<br />

Befragung der technischen Branchen, einem Feld mit rund 600 Betrieben<br />

in Handwerk und Industrie, das fast 15.000 sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze vorhält, den höchsten Anteil offener Stellen mit Besetzungsschwierigkeiten<br />

bei den technischen und gewerblichen Fachkräften sowie<br />

Auszubildenden gefunden (vgl. <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>2013</strong>b, S. 14ff.). Die<br />

auf Seiten der Unternehmen bereits spürbaren Rekrutierungsengpässe wie<br />

auch die Expansion des Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsbereiches<br />

(Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012, a.a.O.) werden die beruflichen<br />

Bildungsinstitutionen erneut damit konfrontieren, Ausbildungsinhalte<br />

Bildungsbericht <strong>2013</strong><br />

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