Jahresbericht 2012 - Landkreis Osnabrück
Jahresbericht 2012 - Landkreis Osnabrück
Jahresbericht 2012 - Landkreis Osnabrück
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Antrieb<br />
Was Wirtschaft & Arbeit im <strong>Osnabrück</strong>er Land antreibt – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Fachkräftesicherung<br />
Schulterschluss mit<br />
der Wirtschaft<br />
Attraktiver Standort<br />
Investitionen von<br />
einer Viertelmilliarde<br />
Euro<br />
Mittelstandsförderung<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
legt neues<br />
Programm auf<br />
1
Entscheider der Region <strong>Osnabrück</strong>/Emsland<br />
lesen DIE WIRTSCHAFT<br />
Die innovative Zeitung aus dem Medienhaus Neue OZ ist geballte<br />
Wirtschaftskompetenz auf höchstem redaktionellen Niveau – alle<br />
zwei Monate neu!<br />
Unverzichtbare Lektüre für Wirtschaftslenker in der Region <strong>Osnabrück</strong>/Emsland<br />
und erstklassiger Werbeträger. Bestellen Sie sich ein<br />
kostenloses Probe-Exemplar unter www.diewirtschaft.noz.de!<br />
Weitere Informationen auch gern persönlich:<br />
Marco Hinrichs<br />
MSO Medien-Service<br />
Produktentwicklung & Marketing<br />
Tel.: 05 41/310-984<br />
m.hinrichs@mso-medien.de<br />
Eine Zeitung von<br />
DIGITAL<br />
www.mso-medien.de<br />
www.mso-digital.de<br />
Die Kommunikations-Strategen<br />
Ihre kompetenten Partner für<br />
effiziente Kommunikationskonzepte<br />
– in Print und Online.<br />
Wir kombinieren.<br />
Das Beste aus zwei Welten.<br />
Unternehmen aus dem Medienhaus Neue OZ<br />
2
A<br />
Leitartikel<br />
Fachkräfte<br />
4 Schulterschluss mit der Wirtschaft<br />
B<br />
Porträts<br />
8 Siegfried Averhage<br />
12 Sabine Ostendorf<br />
C<br />
Wirtschaftsstandort<br />
14 Neues Förderprogramm<br />
20 Mittelstands-Oskar vergeben<br />
22 Am Puls der Unternehmen<br />
24 Investitionen am Standort<br />
26 Spatenstich InnovationsCentrum<br />
27 Horse Competence Center Germany<br />
D<br />
E<br />
Arbeitsmarkt<br />
7 Für Unternehmen und Arbeitnehmer<br />
10 Jobmessen<br />
11 Integrationswettbewerb<br />
19 Ausbildungslotsen<br />
29 Mit Sprachkursen in den Job<br />
30 Leistungen für Langzeitarbeitslose<br />
32 Berufsanerkennung für Migranten<br />
36 Übergang Schule-Beruf<br />
Existenzgründung<br />
16 Gründerhaus<br />
18 Gründer- und Jungunternehmertag<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
für die große Mehrheit der Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
war <strong>2012</strong> ein erfolgreiches Jahr: Die gute Konjunktur<br />
sorgte für Stabilität, positive Bilanzen und Expansionsfreude.<br />
Davon profitierten die Arbeitsuchenden, auch die Langzeitarbeitslosen.<br />
Doch während einerseits fast Vollbeschäftigung<br />
herrschte, beschäftigte die Betriebe zunehmend der Mangel<br />
an qualifiziertem Personal.<br />
Für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> Grund genug, organisatorisch<br />
die Weichen neu zu stellen: Wir bildeten durch die Zusammenlegung<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIGOS und der<br />
kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit den Geschäftsbereich<br />
Wirtschaft & Arbeit. So können wir nicht nur unbürokratisch<br />
und schnell auf die neuen Herausforderungen reagieren,<br />
sondern deutlich aktiver an ihrer Lösung arbeiten.<br />
Die Herausforderungen, das sind unter anderem der Fachkräftebedarf<br />
und die Erschließung neuer Arbeitsmarktpotenziale,<br />
die gezielte Unterstützung der Unternehmen vor Ort oder die<br />
frühe Begleitung der jungen Menschen beim Übergang von<br />
der Schule in die Arbeitswelt.<br />
Natürlich geht es im Jahresrückblick für den jungen Geschäftsbereich<br />
Wirtschaft & Arbeit auch um Zahlen. Doch vor allem<br />
geht es um die Menschen, die hinter diesen Zahlen stehen:<br />
Um junge Betriebsgründer, um Ausbilder und Auszubildende,<br />
die neue Wege zueinander finden, oder um Unternehmer, die<br />
auf Innovation setzen. Lernen Sie den Geschäftsbereich Wirtschaft<br />
und Arbeit und das Wirtschaftsleben im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> näher kennen: Wir wünschen Ihnen eine spannende<br />
Lektüre!<br />
Dr. Michael Lübbersmann<br />
Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
Siegfried Averhage<br />
Leiter Geschäftsbereich Wirtschaft & Arbeit<br />
3
Fachkräftesicherung<br />
Schulterschluss<br />
mit der<br />
Wirtschaft<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war ereignisreich für den Wirtschaftsraum<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>: Der Arbeitsmarkt<br />
boomte, die gute Konjunktur sorgte bei vielen<br />
Unternehmen für volle Auftragsbücher. Die rege<br />
Nachfrage nach Arbeitskräften rückte jedoch auch<br />
ein Zukunftsproblem in den Fokus: Die Wirtschaft<br />
klagt immer stärker über einen Mangel an Fachkräften.<br />
Vor allem gewerbliches und technisches<br />
Personal ist inzwischen auch im <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
in vielen Betrieben Mangelware. Grund genug für<br />
den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, die Weichen für die Wirtschafts-<br />
und Arbeitsmarktpolitik neu zu stellen: „Um die<br />
Region wirtschaftlich weiterzuentwickeln, haben wir im<br />
neuen Geschäftsbereich Wirtschaft und Arbeit kompetente<br />
Wirtschaftsförderung mit umfassenden Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
gebündelt“, so Landrat Dr. Michael Lübbersmann.<br />
4 A
Gebündelte Kompetenz<br />
Auch für Dr. Michael Lübbersmann persönlich war <strong>2012</strong> ein bewegtes Jahr: Im<br />
Herbst 2011 zum Landrat gewählt, hat er im vergangenen Jahr viele Strukturen<br />
im <strong>Landkreis</strong> verändert und Themen strategisch neu aufgestellt. Wirtschaft und<br />
Arbeitsmarkt standen dabei ganz oben auf seiner Handlungsagenda. „Nur wenn<br />
es unseren Unternehmen gut geht, kann auch die Region prosperieren“, so die<br />
Überzeugung von Lübbersmann. Die Verwaltung müsse dazu die nötigen Rahmenbedingungen<br />
schaffen. „Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, doch wir haben<br />
wesentliche Eckpunkte gesetzt“, ist er überzeugt. Mit Siegfried Averhage, langjähriger<br />
Vorstand der MaßArbeit, steht ein kompetenter Mitstreiter an seiner Seite. Der<br />
neue Leiter des Geschäftsbereiches Wirtschaft und Arbeit hat ein ganz klares Ziel:<br />
„Durch sinnvolle Vernetzung aller unserer Dienstleistungen werden wir gemeinsam<br />
mit den Unternehmen den Wirtschaftsstandort <strong>Osnabrück</strong>er Land noch weiter nach<br />
vorne bringen.“<br />
Die neue Strategie des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> fand auch in Berlin und Hannover<br />
Anklang: So konnten Lübbersmann und Averhage im Oktober <strong>2012</strong> Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Philipp Rösler und den damaligen niedersächsischen<br />
Wirtschaftsminister Jörg Bode begrüßen, die sich über das Konzept zur Fachkräftesicherung<br />
informieren wollten. „Natürlich freuen wir uns über diese Aufmerksamkeit“,<br />
waren sich Landrat und Geschäftsbereichsleiter einig. Was jedoch<br />
wirklich zähle, sei die positive Reaktion der Unternehmen im <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land: „Nur in engem Zusammenspiel mit der Wirtschaft können wir die<br />
Herausforderungen schultern“, betont der Landrat.<br />
A<br />
5
„Wir qualifizieren für die Betriebe“<br />
Mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIGOS hat der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> in den vergangenen Jahren ein breites<br />
Angebot für Unternehmen vorgehalten: Von der Existenzgründungs-<br />
und Ansiedlungsberatung über die Begleitung von<br />
Unternehmensexpansionen bis hin zu Beratungs- und Vernetzungsangeboten<br />
etwa im Rahmen von Betriebsnachfolgen.<br />
Daneben gab es für die Wirtschaft mit der MaßArbeit einen<br />
zuverlässigen Partner in Sachen Arbeits- und Ausbildungsmarkt.<br />
Das vernetzte Angebot im Geschäftsbereich Wirtschaft<br />
und Arbeit des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> macht es für<br />
Betriebe nun noch leichter, das passende Personal zu finden.<br />
Ein ansiedlungs- oder expansionswilliges Unternehmen wird<br />
nicht nur bei der Bauleitplanung, der Verkehrsanbindung oder<br />
möglichen Förderanträgen unterstützt und beraten, sondern<br />
hat jetzt direkten Zugriff auf das Arbeitskräftepotenzial der<br />
Region. „Unternehmen schauen heute eben nicht nur auf die<br />
Verfügbarkeit von Gewerbeflächen oder mögliche Fördermittel.<br />
Ebenso wichtig ist für sie die langfristige Verfügbarkeit von<br />
qualifiziertem Personal“, so Landrat Lübbersmann.<br />
Das Personalthema gewinnt in Zeiten des Fachkräftemangels,<br />
auch bei der Bestandspflege von Unternehmen, einen immer<br />
größeren Raum. Es geht ganz praxisorientiert um die Erschließung<br />
neuer Arbeitskräftepotenziale. „In vielen Branchen können<br />
wir gezielt für die Bedarfe in den Betrieben qualifizieren“,<br />
betont der Leiter des Geschäftsbereiches, Siegfried Averhage.<br />
Ein gutes Beispiel sei der Bereich Pflege und Gesundheit. „Der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat schon vor einigen Jahren gemeinsam<br />
mit Bildungsträgern erste Maßnahmen aufgelegt, um Arbeitsuchende<br />
für den Pflegebereich zu schulen. Diese Maßnahmen<br />
werden jetzt gezielt ausgebaut“, erläutert Averhage. Dazu<br />
gehörten etwa die Angebote „Servicekraft Alltagsbegleitung“,<br />
„Perspektive Hauswirtschaft und Pflege“, die Teilzeitausbildung<br />
zum Altenpfleger, der „Serviceassistent im Gesundheitswesen“<br />
sowie die Maßnahme „Berufsanerkennung für Krankenschwestern<br />
oder Krankenpflegern aus Osteuropa“.<br />
www.wirtschaftundarbeit.de<br />
Chancen des Arbeitsmarktes nutzen<br />
Auch für den Logistik-Bereich wurde und wird Personal qualifiziert:<br />
„Die Branche ist sehr stark in unserer Region und hat<br />
durch die Ansiedlung des Sportartikelherstellers adidas im Niedersachsenpark<br />
zusätzlich an Bedeutung gewonnen“, skizziert<br />
Averhage weiter. Qualifiziert werden Lagerlogistiker und Kraftfahrer,<br />
auch Staplerscheine können erworben werden. Doch<br />
der Service des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Arbeit reicht<br />
weiter. Mit dem regionalen Arbeitsmarktmonitoring gibt es ein<br />
Steuerungsinstrument, das branchenbezogene Informationen<br />
zur Arbeitskräftesituation liefert. Bei der Auswertung der Erhebung<br />
zur Logistikbranche etwa war ein Fazit, dass massiv<br />
Fachkräfte fehlen und die Betriebe nach jüngeren männlichen<br />
Arbeitnehmern suchen. „Unsere Aufgabe ist es nun vor allem,<br />
die Bedarfe der Unternehmen mit den vorhandenen Reserven in<br />
Einklang zu bringen“, unterstreicht der Geschäftsbereichsleiter.<br />
Denn zusätzliche Arbeitskräfte gebe es vor allem in den Zielgruppen<br />
junge Erwachsene, ältere Arbeitnehmer, Frauen und<br />
Menschen mit Migrationshintergrund. „Wir müssen durch gezielte<br />
Beratung Unternehmen auf diese<br />
Zielgruppen und die damit verbundenen<br />
Chancen aufmerksam machen.<br />
Gleichzeitig werden wir Menschen<br />
für die konkreten Anforderungen in<br />
den Betrieben qualifizieren und das<br />
Matching verbessern“, beschreibt<br />
Landrat Lübbersmann die Aufgabe.<br />
Sowohl für ältere Arbeitsuchende als<br />
auch für Menschen mit Migrationsgeschichte<br />
gebe es sehr individuelle<br />
Maßnahmen, um sie auf qualifizierte<br />
Tätigkeiten vorzubereiten. Menschen<br />
mit Zuwanderungsgeschichte werden<br />
im Kompetenzzentrum Migration unterstützt:<br />
vom ersten Sprachkurs bis zur<br />
Eingliederung in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt.<br />
Und auch im Jugendbereich sei der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sehr gut aufgestellt: „Wir sind<br />
in enger Zusammenarbeit mit den Schule in der Berufsvorbereitung<br />
aktiv, begleiten den Übergang von der Schule in den Beruf<br />
und leisten praktische Hilfe im Ausbildungsbereich“, betont er.<br />
Mit der <strong>2012</strong> gestarteten Initiative „Frauen.Leben.Job.“ unterstützt<br />
der Geschäftsbereich Wirtschaft und Arbeit außerdem<br />
Frauen dabei, (wieder) ins Berufsleben einzusteigen. Durch<br />
eine Reihe von Bausteinen – von der Teilzeitausbildung über<br />
Bildungsangebote und speziellen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
bis hin zum Beratungsangeboten für Unternehmen – soll die Beschäftigungsquote<br />
von Frauen und damit ihre Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt deutlich ausgebaut werden. „Im Wettbewerb<br />
der Regionen um Fachkräfte müssen wir exzellenten<br />
Service aus einer Hand liefern – und zwar sowohl mit Blick auf<br />
die Unternehmen als auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt“, fasst<br />
Lübbersmann zusammen. „Und das wollen wir tun.“<br />
www.frauen-leben-job.de<br />
6 A
Für<br />
Unternehmen<br />
und<br />
Arbeitnehmer<br />
Arbeitsmarktintegrationen der MaßArbeit<br />
1. Arbeitsmarkt<br />
davon ungefördert<br />
Qualifizierungsmaßnahmen<br />
Arbeitsgelegenheiten<br />
mit Qualifizierung<br />
931<br />
855<br />
1.168<br />
245<br />
143<br />
388<br />
2.864<br />
2.548<br />
3.403<br />
4.389<br />
3.795<br />
5.557<br />
<strong>Landkreis</strong> installiert<br />
Arbeitsmarktmonitoring<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat ein neues Instrument<br />
für Unternehmer, (zukünftige) Arbeitnehmer,<br />
Verbände oder Bildungsträger entwickelt: Mit<br />
dem regionalen Arbeitsmarktmonitoring werden<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort aufgezeigt,<br />
aber auch die Potenziale, die die Region für die<br />
Wirtschaft attraktiv machen.<br />
Die erhobenen Daten bilden den regionalen Arbeitsmarkt<br />
branchenbezogen ab. Es geht allerdings<br />
nicht allein darum, ein Ist-Bild zu erhalten. Vielmehr<br />
werden auch Einschätzungen und Erwartungen<br />
abgefragt, auf deren Grundlage Perspektiven<br />
für die Wirtschaft entwickelt werden. Mit den Befragungen<br />
von Ernährungswirtschaft und Logistik<br />
liegen bereits Ergebnisse für zwei Schwerpunktbranchen<br />
der Region vor. So wurde ermittelt, dass<br />
es in der Logistik an beruflichem Nachwuchs fehlt,<br />
dabei aber viele der befragten Unternehmen bislang<br />
gar nicht ausbilden. In der Ernährungswirtschaft<br />
wurde hingegen – bis auf wenige Berufsfelder – noch<br />
kein deutlicher Fachkräftemangel festgestellt. Problematischer<br />
stellt sich bereits jetzt die Besetzung<br />
von Ausbildungsplätzen dar. Bei der Befragung<br />
von Arbeitnehmern wurde zudem deutlich, dass<br />
in der Region noch einiges getan werden muss,<br />
damit Familie und Beruf besser miteinander vereinbart<br />
werden können. Mit den Ergebnissen<br />
geht der <strong>Landkreis</strong> zurück in die Branchen:<br />
Partner aus Wirtschaft, Bildungsträger<br />
oder Institutionen können dann vor Ort<br />
Lösungsvorschläge erarbeiten.<br />
Arbeitsgelegenheiten<br />
39<br />
263<br />
302<br />
Integrationen<br />
(gesamt)<br />
2.383<br />
7.659<br />
10.042<br />
15 bis 24 Jahre<br />
25 bis 64 Jahre<br />
Quelle: MaßArbeit kAöR<br />
Integration insgesamt<br />
D<br />
7
Siegfried<br />
Averhage<br />
neuer WIGOS-<br />
Geschäftsführer<br />
Der Leiter des neuen Geschäftsbereiches Wirtschaft und<br />
Arbeit ist gleichzeitig Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong>, kurz<br />
WIGOS. „Ich habe natürlich die strategische Ausrichtung<br />
und die Koordination der beiden Handlungsfelder Wirtschafts-<br />
und Beschäftigungsförderung fest im Blick“,<br />
skizziert Siegfried Averhage die zentralen Aufgaben seiner<br />
neuen Funktion. Doch die Weiterentwicklung der WIGOS<br />
sei ihm ebenfalls ein besonderes Anliegen: „Wir wollen<br />
unsere Dienstleistungen optimieren“, so sein Ziel.<br />
Die WIGOS habe ein breites Serviceangebot. „Ob es um<br />
Unternehmensentwicklung, Technologietransfer, Ansiedlungen<br />
oder Netzwerke geht: Wir sind gut aufgestellt“,<br />
unterstreicht der Geschäftsführer. Einen engen Kontakt<br />
zu den Betrieben und Unternehmen der Region hält er<br />
für unerlässlich: „Was die Wirtschaft braucht, weiß sie am<br />
besten selbst. Deshalb bin ich viel vor Ort unterwegs, um<br />
mit den Unternehmen über Probleme und Herausforderungen<br />
zu sprechen. Nur so können wir die Anliegen<br />
der Wirtschaft aktiv aufgreifen.“<br />
8 B
Vorher fragen<br />
statt zu viel wagen!<br />
Die WIGOS bietet ein breites und in den meisten Fällen kostenloses Beratungsangebot.<br />
Die Bandbreite reicht von Informationen zur Unternehmensentwicklung,<br />
über Sprechtage zu Finanzierungsfragen oder über eine<br />
Unternehmensnachfolge bis hin zu so genannten Impulsgesprächen zur<br />
Energie-Effizienz und zur Personalentwicklung.<br />
Bereits seit mehreren Jahren führt die WIGOS regelmäßig Sprechtage zu den<br />
unterschiedlichsten Themen durch. Hierbei haben Unternehmen die Möglichkeit,<br />
sich in einstündigen Gesprächen im Kreishaus zu Förderprogrammen<br />
und Finanzierungsfragen, Unternehmensnachfolge oder Patent- und Innovationsfragen<br />
zu informieren. „Die Sprechtage bieten Erstinformationen und<br />
damit einen niederschwelligen Einstieg in die verschiedenen Themenfelder“,<br />
erläutert WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage. Vertieft werden können<br />
die Gespräche dann beispielsweise bei den so genannten „Sprechtagen<br />
vor Ort“ in den Unternehmen in den einzelnen Städten und Gemeinden des<br />
<strong>Landkreis</strong>es. Teils geschehe dies durch die WIGOS-Fachleute, teils – so inhaltlich<br />
oder rechtlich erforderlich – unter Einbeziehung externer Fachleute.<br />
<strong>2012</strong> wurden die Sprechtage um „Energieeffizienz-Impulsgespräche“ ergänzt,<br />
welche in Kooperation mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />
der Deutschen Wirtschaft e.V., Niedersachsen (RKW) angeboten<br />
werden. Unternehmen haben hierbei die Möglichkeit, die betrieblichen Energiekosten<br />
durch gezielte Beratung zu verringern. „Unkalkulierbar ansteigende<br />
Energiekosten spüren kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bereits heute.<br />
Ein effizienter Energieeinsatz kann daher den Betrieben bares<br />
Geld sparen helfen und sie für die Zukunft wettbewerbsfähiger<br />
machen“, so der WIGOS-Geschäftsführer zum Hintergrund<br />
des Projektes. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie (BMWi) geförderten Energieeffizienz-Impulsgespräche<br />
informieren in persönlichen Vor-Ort-Terminen zu den<br />
individuellen Energieeffizienzsteigerungsmöglichkeiten im Unternehmen:<br />
Hierzu führen speziell qualifizierte Mitarbeiter des<br />
RKW-Netzwerks sowie ein Fachmann der WIGOS persönliche<br />
Gespräche, in denen auf Basis eines Betriebsrundgangs<br />
wirtschaftlich interessante betriebsindividuelle Energieeinsparpotenziale<br />
aufgezeigt werden. Auf dieser Grundlage können<br />
KMU tragfähige Energiesparmaßnahmen entwickeln.<br />
2013 folgt nun in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Frau und<br />
Betrieb ein Angebot rund um das Thema Frauenbeschäftigung: Unternehmen<br />
haben dabei die Möglichkeit, sich über die Potenziale und Anforderungen einer<br />
frauen- und familienorientierten Unternehmensgestaltung zu informieren.<br />
„Der zunehmende Fachkräftemangel verdeutlicht den Unternehmen immer<br />
mehr wie wichtig es ist, die Potenziale beispielsweise der Beschäftigung von<br />
Müttern zu nutzen. Dies ist jedoch vielfach mit neuem Denken und neuen<br />
Prozessen in den Betrieben verbunden. Diese anzustoßen wollen wir helfen“,<br />
fasst Siegfried Averhage den Grund des neuen Angebots zusammen.<br />
Die Termine der verschiedenen WIGOS-Beratungsangebote<br />
sind im Internet zu finden unter<br />
www.wigos.de/veranstaltungen<br />
B<br />
9
Azubis werben<br />
Azubis als<br />
Türöffner in den<br />
Beruf<br />
Lebensqualität und Jobchancen:<br />
Messen werben für die Region<br />
„Nicht mir mir – ich bleib hier!“: Das Motto, das das Maschinenbaunetzwerk<br />
der Wachstumsregion Hansalinie<br />
auf der Absolventenmesse „Chance“ der Hochschule <strong>Osnabrück</strong><br />
präsentierte, steht stellvertretend für den Ansatz,<br />
Fachkräfte in der Region zu halten. Ziel der Absolventenmesse<br />
war, regionale Unternehmen des Maschinenund<br />
Anlagenbaus bei ihrer Suche nach Fachpersonal zu<br />
unterstützen und die Studierenden von Universität und<br />
Hochschule <strong>Osnabrück</strong> über die Unternehmensvielfalt<br />
vor Ort zu informieren. Der Fokus lag auf Lebensqualität<br />
und Jobchancen.<br />
Auf der Internetseite des Projekts sind Informationen zu<br />
den eingebundenen <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg, Diepholz,<br />
Oldenburg, <strong>Osnabrück</strong> und Vechta enthalten.<br />
Andere Messen, an denen sich der Geschäftsbereich<br />
Wirtschaft und Arbeit beteiligte, waren die <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Jobmesse und die Business-Messe Wirtschaft plus.<br />
An der Jobmesse beteiligt sich die MaßArbeit bereits<br />
seit neun Jahren. Bei der größten Messe in <strong>Osnabrück</strong><br />
und Umgebung stehen die Beratung und Information<br />
von Jobsuchenden im Mittelpunkt. Die Business-Messe<br />
richtet sich hingegen vornehmlich an Unternehmer, Führungskräfte<br />
und Entscheider aus der Region.<br />
www.ich-bleib-hier.de<br />
Unternehmen präsentieren<br />
sich, junge Menschen informieren<br />
sich über Berufe:<br />
Diese Möglichkeiten bietet<br />
die Messe Azubis werben Azubis<br />
– die damit ein wichtiger Baustein ist, um Fachkräfte für<br />
die Region zu gewinnen. Auch <strong>2012</strong> setzte die MaßArbeit<br />
die Ausbildungsmesse flächendeckend um: Veranstaltungen<br />
gab es in Bohmte, Voltlage, Georgsmarienhütte<br />
und Glandorf. Die Besonderheit des Formats ist, dass<br />
Auszubildende ihre Unternehmen vertreten. So fällt es<br />
den jungen Besuchern leichter, sich über mögliche Berufe<br />
zu informieren. Gerade die Vielfalt ist ein entscheidendes<br />
Plus, unterstreicht MaßArbeit-Vorstand Sabine Ostendorf:<br />
„Viele Jugendliche konzentrieren sich auf nur wenige Ausbildungsberufe<br />
und sind dann enttäuscht, wenn es vielleicht<br />
nicht mit dem vermeintlichen Wunschberuf klappt.<br />
Die Messe zeigt auch Alternativen auf, die manchmal<br />
sogar noch besser passen.“ Die Veranstaltungen bieten<br />
zudem eine Reihe handfester Dienstleistungen: So gibt es<br />
Stände, an denen die Besucher ihre Bewerbungsmappen<br />
checken, professionelle Bewerbungsfotos machen lassen<br />
können und Beispiele für typische Einstellungstests erhalten.<br />
Ein neues Angebot ist das „Azubi-Dating“: Jugendliche<br />
und Personaler setzen sich für ein Vorstellungsgespräch<br />
an einen Tisch – das aber ohne die Anspannung,<br />
die Bewerber möglicherweise sonst bei diesen Terminen<br />
haben. So können die Schüler etwas über sich erzählen<br />
und im Gegenzug Informationen über Betrieb und Ausbildungsberuf<br />
erhalten. Am Ende des Gesprächs erhalten<br />
die jungen Menschen eine Rückmeldung über ihren „Auftritt“.<br />
Zusätzliche Informationen über Betriebe, Praktika<br />
und Ausbildungsberufe der Region bietet zudem das<br />
Internetportal „Binkos“.<br />
www.azubis-werben-azubis.de<br />
Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
(Rechtskreis Sozialgesetzbuch [SGB] II)<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
10 D<br />
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />
Bedarfsgemeinschaften 8.259 8.290 8.324 8.274 8.230 8.259 8.146 8.147 8.092 8.022 8.087 8.057<br />
erwerbsfähige<br />
11.398 11.452 11.514 11.352 11.283 11.295 11.116 11.089 10.962 10.842 10.892 10.880<br />
Leistungsberechtigte<br />
davon unter 25 Jahre 2.229 2.251 2.265 2.194 2.175 2.166 2.153 2.125 2.060 2.001 2.011 2.051<br />
davon 50 Jahre<br />
3.163 3.174 3.195 3.190 3.175 3.181 3.128 3.143 3.136 3.114 3.099 3.068<br />
und älter<br />
Aufstocker 3.606 3.586 3.572 3.496 3.536 3.607 3.609 3.616 3.615 3.531 3.578 3.375<br />
Sozialgeldempfänger 5.470 5.418 5.352 5.257 5.249 5.246 5.164 5.199 5.179 5.160 5.219 5.217
Arbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />
und Bedarfsgemeinschaften<br />
nach Außenstellen<br />
(Rechtskreis Sozialgesetzbuch [SGB] II)<br />
Entwicklung Januar <strong>2012</strong> - Dezember <strong>2012</strong><br />
Januar<br />
<strong>2012</strong><br />
Dezember<br />
<strong>2012</strong><br />
-13,9 % 3.919 3.375<br />
-<br />
-4,5 % 11.398 10.880<br />
-<br />
-2,4 % 8.259 8.057<br />
-<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Arbeitslose (Rechtskreis SGB II)<br />
erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />
Bedarfsgemeinschaften<br />
-20,1 % 428 342<br />
-<br />
-6,6 % 1.210 1.130<br />
-<br />
-6,1 % 841 790<br />
-<br />
Quakenbrück<br />
-20,9 % 315 249<br />
-<br />
-8,7 % 959 876<br />
-<br />
-3,4 % 672 649<br />
-<br />
Fürstenau<br />
-15,3 % 235 199<br />
-<br />
-6,4 % 1.006 942<br />
-<br />
-6,3 % 726 680<br />
-<br />
Bersenbrück<br />
-10,4 % 615 551<br />
-<br />
-1,9 % 1.779 1.744<br />
-<br />
-0,2 % 1.306 1.303<br />
-<br />
Bramsche<br />
-12,2 % 543 477<br />
-<br />
-3,6 % 1.707 1.645<br />
-<br />
-0,7 % 1.185 1.177<br />
-<br />
Ostercappeln<br />
Veränderung zu Januar <strong>2012</strong><br />
-<br />
+<br />
Abnahme<br />
Zunahme<br />
-18,2 % 681 557<br />
-<br />
-7,7 % 1.792 1.654<br />
-<br />
-4,5 % 1.293 1.235<br />
-<br />
Georgsmarienhütte<br />
-6,4 % 603 564<br />
-<br />
-2,1 % 1.582 1.548<br />
-<br />
-1,9 % 1.191 1.168<br />
-<br />
Bad Laer<br />
-12,6 % 499 436<br />
-<br />
-0,6 % 1.443 1.434<br />
-<br />
+0,9 %<br />
+<br />
1.057 1.067<br />
Melle<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Gelungene Integration ausgezeichnet<br />
Abdullah Özmen, Anton Richardt, Monaliza Rizvani und<br />
Askin Söyler heißen die Preisträger <strong>2012</strong> des Integrationswettbewerbes<br />
„Ankommen im Beruf“. Sie konnten im März<br />
im Museum und Park Kalkriese ihre Auszeichnung für besonders<br />
gelungene berufliche Integration entgegen nehmen.<br />
Laudatorin Astrid Hamker vergab auch einen Sonderpreis:<br />
Sie würdigte Nurgül Bülbül als Vorzeigeunternehmerin, die<br />
mit ihrem Engagement ein Vorbild für viele junge Migrantinnen<br />
und Migranten sei.<br />
Beim Wettbewerb des regionalen Netzwerkes der Initiative<br />
für Beschäftigung konnten Unternehmen, Schulen und Bildungsträger<br />
junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
vorschlagen, die ihre berufliche und soziale Integration hervorragend<br />
gemeistert haben. „Durch die persönlichen Geschichten<br />
der Bewerberinnen und Bewerber wollten wir<br />
das Thema Integration ganz praktisch nachvollziehbar<br />
machen“, sagte Landrat Dr. Michael Lübbersmann. Dabei<br />
engagierte sich die gesamte Region: Die Handwerkskammer<br />
<strong>Osnabrück</strong>-Emsland, die Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Osnabrück</strong>-Emsland-Grafschaft Bentheim sowie die<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> beteiligten sich an der Jury.<br />
www.ifb-ems-hase-vechte.de<br />
D<br />
11
„Potenziale<br />
des Arbeitsmarktes<br />
nutzen“<br />
Seit Mai <strong>2012</strong> ist Sabine Ostendorf gemeinsam mit Siegfried Averhage Vorstand<br />
der MaßArbeit. Die Sozialarbeiterin löste Dr. Thomas Drewes ab, der sich als Leiter<br />
der Rechtsabteilung des <strong>Landkreis</strong>es vor allem um die juristischen Belange<br />
der MaßArbeit gekümmert hatte.<br />
12 B
Frau Ostendorf, warum war es notwendig, die<br />
Vorstandsebene zu verstärken?<br />
Nachdem der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 2005 Optionskommune geworden ist,<br />
haben wir viele Strukturen bei der MaßArbeit verändert. Arbeitsvermittlung<br />
ist heute mehr denn je auf den einzelnen Bewerber zugeschnitten und geschieht<br />
in enger Abstimmung mit der Wirtschaft. Außerdem haben wir den<br />
Präventionsbereich deutlich ausgebaut und nutzen neue Steuerungsinstrumente<br />
wie das Arbeitsmarktmonitoring. Da war es nur schlüssig, auch auf<br />
Vorstandsebene die Verantwortlichkeiten besser zu verteilen.<br />
Mit welchen Zielen haben Sie Ihre neue Aufgabe<br />
begonnen?<br />
Als MaßArbeit-Vorstand bin ich für die Bereiche Vermittlung und Integration,<br />
Jugend und Verwaltung zuständig. Die gute Konjunktur stellt uns vor neue<br />
Herausforderungen: Wir haben fast Vollbeschäftigung, zugleich jedoch eine<br />
große Nachfrage der Wirtschaft nach qualifiziertem Personal. Unser Fokus<br />
ist deshalb auch auf die ungenutzten Potenziale des Arbeitsmarktes gerichtet:<br />
Etwa auf die älteren Arbeitsuchenden, junge Erwachsene, Frauen und<br />
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Oft müssen wir die Unternehmen<br />
erst für diese Zielgruppen gewinnen: Das tun wir unter anderem durch ganz<br />
praktische Unterstützungsangebote.<br />
Wie sieht diese Unterstützung etwa im<br />
Ausbildungsbereich aus?<br />
Stellen Sie sich vor, ein Handwerksbetrieb sucht einen Auszubildenden. Die<br />
MaßArbeit bereitet die auf den ersten Blick vielleicht nicht idealen Jugendlichen<br />
qualifiziert auf eine Ausbildung vor. Im persönlichen Kontakt mit unseren<br />
Vermittlern erfährt das Unternehmen ganz genau, wo die Stärken, aber<br />
auch die Schwächen des potenziellen Azubis liegen. Der Betrieb weiß,<br />
worauf er sich einlässt und kann gezielt am Profil des Bewerbers arbeiten.<br />
Mit den Ausbildungslotsen hat die MaßArbeit die richtigen<br />
Fachleute, die sowohl die Azubis als auch die Betriebe bei Bedarf<br />
unterstützen können.<br />
B<br />
13
Schnelle und unbürokratische<br />
Hilfe für den Mittelstand<br />
<strong>Landkreis</strong> legt neues<br />
Wirtschaftsförderprogramm<br />
auf<br />
Die Bilanz liegt vor: 580 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen,<br />
weitere 6.000 gesichert. Möglich wurden diese Zahlen durch<br />
ein Förderprogramm, das der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> für<br />
die regionale Wirtschaft eingerichtet hatte. <strong>2012</strong> legte die<br />
Wirtschaftsfördergesellschaft WIGOS mit „INNO-OS“ das<br />
Nachfolgeprogramm auf.<br />
Das ursprüngliche Unternehmensförderprogramm wurde von<br />
der Europäischen Union mitfinanziert. Im Fokus standen kleine<br />
und mittelgroße Unternehmen, die nicht rückzahlbare Zuschüsse<br />
erhalten konnten, die anteilig vom Europäischen Fonds für<br />
Regionale Entwicklung (EFRE) gegenfinanziert wurden. So stellte<br />
der Vorläufer fünf Millionen Euro für rund 200 Unternehmen der<br />
Region zur Verfügung. „Die Wirtschaft hier in der Region ist<br />
mittelständisch geprägt. Deshalb ist es uns wichtig, gerade den<br />
kleinen und mittelgroßen Unternehmen eine möglichst effektive<br />
und unbürokratische Hilfe an die Hand zu geben“, betont Landrat<br />
Dr. Michael Lübbersmann.<br />
Das Vorläuferprogramm lief allerdings 2011 aus. Für die WIGOS<br />
war es naheliegend, neue Fördermöglichkeiten bereitzustellen.<br />
„Die gute Resonanz des Programms bei den Unternehmen<br />
und die sichtbaren Erfolge ermutigten uns, über das Ende<br />
der EU-Förderung hinaus an einer finanziellen Unterstützung<br />
14 C
von Unternehmen festzuhalten“, erläutert Siegfried Averhage, Leiter des<br />
Geschäftsbereichs Wirtschaft und Arbeit des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong>. Das neue<br />
Programm wird ausschließlich aus kommunalen Mitteln gespeist und legt den<br />
Fokus noch stärker als sein Vorgänger auf das Thema Innovation.<br />
Die Förderung beträgt zwischen 5.000 und 30.000 Euro und ist abhängig von den<br />
geleisteten Investitionen. Die WIGOS hat einen Kriterienkatalog zur Bewertung aufgelegt.<br />
So geht es zum Beispiel darum, ob Arbeitsplätze geschaffen werden. Andere<br />
Punkte stellen Produktinnovationen oder Investitionen für Energieeinsparungen<br />
dar. Darüber hinaus müssen die Antragsteller nachweisen, dass die Restfinanzierung<br />
gesichert ist.<br />
Gute Erfahrungen hat der Steinmetzbetrieb Richter OHG in Georgsmarienhütte<br />
mit dem neuen Förderprogramm gemacht. Mitinhaber Frank Richter: „Ganz ohne<br />
Papierkram ging das natürlich nicht, aber bei Fragen standen uns die Mitarbeiter<br />
der WIGOS mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Richter, der mit seinem Vater Helmut<br />
das Unternehmen führt. Das Geld floss in den Neubau eines Ausstellungs- und<br />
Bürogebäudes. Das 1932 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf Grabmale<br />
sowie Steinmetzarbeiten und hat jüngst im Rahmen seiner Investition einen<br />
Auszubildenden angestellt.<br />
Das Unternehmen wird auch bei künftigen Investitionen zunächst bei der WIGOS<br />
anklopfen. „Auch wenn die Mittel von INNO-OS begrenzt sind, lohnt sich ein<br />
Besuch bei der WIGOS immer“, sagt Lübbersmann. Schließlich kann die WIGOS<br />
nicht nur Mittel über das eigene Programm zur Verfügung stellen, sondern berät<br />
auch über die zahlreichen Fördermöglichkeiten, die das Land Niedersachsen<br />
und der Bund bereitstellen.<br />
Nähere Informationen zum Förderprogramm „INNO-OS“<br />
des <strong>Landkreis</strong>es unter www.wigos.de/inno-os<br />
C<br />
15
Zahlreiche Angebote für Existenzgründer<br />
Gründerhaus<br />
<strong>Osnabrück</strong>.<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Vom ersten Ideencheck über zahlreiche weiterführende<br />
Workshops bis hin zu individuellen Gesprächen und das vor,<br />
während und bis zu drei Jahre nach Gründung – das kostenfreie<br />
Angebot des Gründerhauses bietet für jede Gründerin<br />
und jeden Gründer den passenden Einstieg auf dem<br />
Weg in eine erfolgreiche berufliche Selbstständigkeit. Seit<br />
2007 begleitet das Gründerhaus als Kooperationsangebot<br />
der beiden Wirtschaftsförderungen aus Stadt und <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> – WFO und WIGOS – Gründungswillige<br />
bei diesem Schritt. Der Gründerhaus-Service richtet sich an<br />
Personen, die ihre Existenzgründung aus einer bestehenden<br />
Berufstätigkeit oder aus der Hochschule heraus planen<br />
– egal, ob es sich dabei um eine Neugründung, eine Unternehmensnachfolge<br />
oder eine aktive Teilhaberschaft in einem<br />
bereits bestehenden Unternehmen handelt. Und auch<br />
die Branche, in der jemand gründen möchte, spielt nur eine<br />
untergeordnete Rolle, denn das Gründerhaus vermittelt kein<br />
Branchen-, sondern Gründungs-Know-how.<br />
Zentrales Thema dabei ist die umfassende Planung des<br />
Gründungsvorhabens in Form des so genannten Businessplans.<br />
Mit welchen Fragestellungen sich Gründer in welcher<br />
Intensität auseinandersetzen sollten, hängt letztlich vom<br />
Gründungsvorhaben, der Idee und den persönlichen Kompetenzen<br />
des Gründers ab. Dennoch gibt es einige Standards,<br />
die für alle Existenzgründer gelten. Basisinformationen<br />
zur beruflichen Selbstständigkeit erhalten Interessierte in<br />
der „Infoveranstaltung“, die von vielen Gründern zum ersten<br />
Einstieg ins Thema genutzt wird.<br />
GRÜNDER<br />
start<br />
GRÜNDER<br />
plan<br />
GRÜNDER<br />
aufbau<br />
GRÜNDER<br />
profi<br />
Ideencheck Businessplan Absicherung Pressearbeit<br />
Infoveranstaltung Markterkundung Rechtsform Buchhaltung<br />
Ideenworkshop Finanzplan Steuern Internet<br />
Ideenschutz Marketing Arbeitsrecht<br />
Auch als: Kompakttag Bankgespräch & Fördermittel IT-Sicherheit<br />
Netzwerkabend<br />
16<br />
E
Qualität vor Quantität<br />
Die Workshops und Vorträge werden von den Gründerinnen<br />
und Gründern bedarfsgerecht genutzt und in der Regel um<br />
individuelle Gesprächstermine mit einem der beiden Gründerhaus-Berater<br />
ergänzt. So besteht die Möglichkeit, die<br />
Workshopinhalte im persönlichen Gespräch auf die eigene<br />
Idee herunter zu brechen und detailliert zu besprechen. Übrigens:<br />
Das Gründerhaus verfügt als einziger Anbieter im<br />
Wirtschaftsraum über Gründungsberater, deren Beratungsqualität<br />
vom Bundesqualitätszirkel für Gründungsberatung<br />
e.V. (BQZ) und dem Lehrstuhl für Gründungsmanagement<br />
der Universität Lüneburg zertifiziert wurde. Dass sich Qualität<br />
auszahlt, zeigen die Resultate:<br />
Über 5.300 Gründungswillige nutzten in der Vergangenheit<br />
das Gründerhaus-Angebot und das mit sichtbarem Erfolg:<br />
Seit 2007 begleitete das Gründerhaus fast 1.100 neue Unternehmen<br />
und freiberuflich Tätige in Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
in die Selbstständigkeit, die bis dato rund 1.700 neue<br />
Arbeitsplätze schufen.<br />
Das Gründerhaus im Internet:<br />
www.gruenderhaus-os.de<br />
Außerdem bei Facebook und XING:<br />
www.facebook.com/gruenderhaus.os<br />
www.xing.com/net/gruendungos<br />
Gründung aus der Hochschule<br />
Ein besonderes Augenmerk legt das Gründerhaus auf<br />
Gründungen aus der Hochschule. Gemeinsam mit dem<br />
Gründungsservice der <strong>Osnabrück</strong>er Hochschulen bietet<br />
das Gründerhaus deshalb einmal pro Semester die „Workshopreihe<br />
Existenzgründung“ speziell für Studierende,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden an. Die<br />
Reihe umfasst fünf thematische Workshops zu folgenden<br />
Themen:<br />
• Unternehmer sein – ein Weg für mich?<br />
• Bin ich ein Unternehmertyp?<br />
• Am Anfang steht die Idee – Entwicklung und<br />
Konkretisierung von Geschäftsideen<br />
• Wo bitte geht’s hier zum Markt?<br />
– Workshop Markterkundung<br />
• Ist meine Idee wirtschaftlich umsetzbar?<br />
– Workshop Finanzplan<br />
Zum Abschluss der Workshopreihe findet ein Gespräch<br />
statt, in dessen Rahmen den Teilnehmern aller Module<br />
ein Zertifikat ausgehändigt wird. Im Wintersemester <strong>2012</strong><br />
waren Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter von<br />
Universität und Hochschule <strong>Osnabrück</strong> wieder aufgerufen,<br />
sich mit innovativen, kreativen oder auch konventionellen<br />
Geschäftsideen am Ideenwettbewerb zu beteiligen. Die<br />
Geldpreise in Höhe von 1.000 Euro, 500 Euro und 250 Euro<br />
für die drei besten Ideen – ausgewählt von einer Fachjury –<br />
wurden vom Gründerfonds <strong>Osnabrück</strong>/<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
e.V. zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />
wurden die Gewinner für ihre Beiträge prämiert.<br />
www.gruenderhaus-os.de/special-hochschule<br />
www.wt-os.de/gruendungsservice<br />
E<br />
17
Gründer- & Jungunternehmertag<br />
fand großen Zuspruch<br />
„Hier ist ja schon jede Menge los.“ WIGOS-Geschäftsführer<br />
Siegfried Averhage schaute überrascht, als er um 10 Uhr bei<br />
der Eröffnung des Gründer- und Jungunternehmertages im<br />
März <strong>2012</strong> schon viele Gründungswillige und Interessierte im<br />
Kreishaus am Schölerberg antraf.<br />
Und in der Tat war viel los: Von „zehn bis zehn“ ging das<br />
Programm, das vom Gründerhaus <strong>Osnabrück</strong>.<strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land für Existenzgründer und junge Unternehmen aus Stadt<br />
und <strong>Landkreis</strong> für diesen Tag vorbereitet worden war.<br />
Beim gemeinsamen Messerundgang mit dem Erstem Kreisrat<br />
Stefan Muhle, WFO-Geschäftsführer Wolfgang Gurk und<br />
Gründerhaus-Leiterin Iris Beckmann zeigten sich die vielfältigen<br />
Fragestellungen, mit denen sich<br />
Gründer während der Startphase und<br />
danach auseinandersetzen: A wie<br />
Anmeldung, F wie Finanzierung, P<br />
wie Patente oder Z wie Zuschüsse<br />
sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der<br />
Themenvielfalt. Die Experten der über<br />
30 Aussteller des Info-Marktes standen den<br />
Gründungsinteressierten für Fragen und Antworten<br />
zur Verfügung.<br />
um den Vertrieb, die Selbstvermarktung als Unternehmer<br />
oder Crowdfunding als Finanzierungsmöglichkeit hatte das<br />
Gründerhaus mit Unterstützung junger regionaler Unternehmen<br />
und Initiativen ein besonderes Vortragsprogramm „von<br />
Gründern für Gründer“ auf die Beine gestellt.<br />
Und wer den<br />
Gründertag nicht<br />
besuchen konnte,<br />
findet auf der Internetseite<br />
des Gründerhauses<br />
viele<br />
Informationen und<br />
Veranstaltungshinweise<br />
rund um die berufliche<br />
Selbstständigkeit.<br />
www.gruenderhaus-os.de<br />
Und auch das Vortragsprogramm fand<br />
großen Anklang bei den rund 500<br />
Besuchern: Neben Keynotes rund<br />
Schüler-Messe WIR AG<br />
Wer später im Berufsleben<br />
erfolgreich<br />
sein will, sollte<br />
seine Fähigkeiten<br />
testen. Aus dieser<br />
Idee entstand<br />
2003 das regionale<br />
Projekt WIR AG.<br />
„Es ist wichtig, die jungen Leute im Übergang von der Schule<br />
in den Beruf zu unterstützen“, so Landrat Dr. Michael<br />
Lübbersmann. Vor diesem Hintergrund entstand die Messe<br />
„WIR AG“. Wie auch in den Vorjahren war die Messe gut<br />
besucht. Mehr als 20 Firmen stellten sich vor. Außerdem<br />
nahmen die Schüler an Workshops teil. Gesponsert wurde<br />
die Veranstaltung von der Sparkasse <strong>Osnabrück</strong> sowie den<br />
Kreissparkassen Bersenbrück und Melle.<br />
www.wirag-os.de<br />
18<br />
E
Frühe Unterstützung<br />
senkt Abbrecherquote<br />
bei Azubis<br />
umgehen sollen. Dabei lässt sich<br />
Vieles im Vorfeld trainieren, ist Martin<br />
Möller überzeugt. Gemeinsam mit<br />
seiner Kollegin Jennifer Teckert hat<br />
der Ausbildungslotse der MaßArbeit<br />
im vergangenen Jahr unter anderem<br />
zehn Vorbereitungsseminare für angehende<br />
Azubis durchgeführt.<br />
Die Suche nach einem Ausbildungsplatz ist oft schwierig – genauso<br />
schwer ist es jedoch für viele Azubis, bei der Stange<br />
zu bleiben. Deutschlandweit bricht inzwischen jeder vierte<br />
Auszubildende seine Lehre ab. Der Anlass ist oft nichtig: Unstimmigkeiten<br />
mit dem Chef über die richtige Kleiderordnung<br />
oder der Ton, in dem Anweisungen erteilt werden. Doch viele<br />
Auszubildende wissen nicht, wie sie mit diesen Konflikten<br />
Doch die Arbeit der Ausbildungslotsen<br />
ist vielfältig: Das gemeinsame<br />
Projekt der MaßArbeit und der Handwerkskammer<br />
begleitet und berät<br />
Auszubildende und Betriebe, wenn<br />
es zu Problemen kommt. „Wir bieten frühe<br />
Unterstützung an und helfen, bevor es zu einem ernsthaften<br />
Bruch kommt“, so Jennifer Teckert. Denn viele Abbrecher finden<br />
nur schwer einen neuen Ausbildungsplatz, landen in ungelernten<br />
Jobs oder in der Arbeitslosigkeit. Auch die Betriebe ziehen<br />
sich nach schlechten Erfahrungen häufig aus der Ausbildung<br />
zurück. In über 430 Beratungsgesprächen konnten die Ausbildungslotsen<br />
<strong>2012</strong> diese negative Entwicklung abwenden.<br />
Integrationen Jugendbereich <strong>2012</strong> (14-26 Jahre)<br />
(Rechtskreis Sozialgesetzbuch II + VIII)<br />
betrieblich<br />
schulisch<br />
Ausbildung<br />
mit Ausbildungsbonus<br />
außerbetrieblich<br />
kooperativ<br />
419<br />
73<br />
0<br />
5<br />
3<br />
492<br />
8<br />
mit Lohnkostenzuschuss<br />
76<br />
Arbeitsaufnahme<br />
ohne Lohnkostenzuschuss<br />
491<br />
613<br />
Qualifizierung<br />
Einstiegsqualifizierung<br />
Qualifizierung<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
oder ähnliches<br />
46<br />
1.287<br />
25<br />
1.557<br />
Quelle: MaßArbeit kAöR<br />
Arbeitsgelegenheiten<br />
mit Qualifizierung<br />
245<br />
Arbeitsgelegenheiten<br />
Arbeitsgelegenheiten<br />
39<br />
39<br />
D<br />
19
Mittelstands-Oskar für <strong>Landkreis</strong>-Unternehmen<br />
Schluss mit der<br />
Bescheidenheit<br />
Wenn alle drei Gewinner des „Großen Preises des Mittelstandes“<br />
für die Region Niedersachsen/Bremen aus dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> kommen, lässt das aufhorchen. Wenn<br />
zusätzlich noch ein Finalist der Oskar-Patzelt-Stiftung ebenfalls<br />
im <strong>Osnabrück</strong>er Land zuhause ist, zeigt das in beeindruckender<br />
Weise die wirtschaftliche Strahlkraft der Region:<br />
Darin waren sich Landrat Dr. Michael Lübbersmann sowie<br />
die Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) <strong>Osnabrück</strong>-Emsland-Grafschaft Bentheim, Marco Graf,<br />
und der Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland (HWK),<br />
Heinz-Gert Schlenkermann, im Kreishaus einig.<br />
Lübbersmann hatte die Preisträger des „Mittelstands-Oskars,“<br />
Purplan aus Wallenhorst,<br />
Richter Möbelwerkstätten aus Fürstenau,<br />
Wurst Stahlbau aus Bersenbrück sowie den<br />
Finalisten cdVet Naturprodukte aus Fürstenau<br />
gemeinsam mit den Kammern eingeladen,<br />
um über eine bessere Vermarktung der<br />
Region zu sprechen. Preisträger Andreas<br />
Sandmann von der Firma Purplan in Wallenhorst<br />
brachte es auf den Punkt: „Wir haben<br />
hervorragende Standortbedingungen und<br />
hochinnovative Unternehmen, doch auf Landes-<br />
und Bundesebene werden wir viel zu<br />
wenig wahrgenommen“, so der Purplan-Geschäftsführer.<br />
Um im Wettbewerb der Regionen zu punkten, solle das gemeinsame<br />
Standortmarketing deutlich ausgebaut werden,<br />
unterstrich Landrat Lübbersmann: „Wir müssen endlich<br />
Schluss machen mit falscher Bescheidenheit.“ WIGOS-<br />
Geschäftsführer Siegfried Averhage schlug vor, künftig auf<br />
zentralen Messen miteinander den Innovationsstandort <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land zu präsentieren: „Einzelauftritte von Firmen<br />
erhalten nicht genügend Aufmerksamkeit“, so die Auffassung<br />
des Wirtschaftsförderers. Das sah auch der Geschäftsführer<br />
von Wurst Stahlbau, Thomas Wurst so: „Wir müssen die<br />
Leistungskraft unserer Wirtschaft, aber auch weiche Standortfaktoren<br />
überregional besser in den Fokus rücken.“<br />
Denn ein Problem kennen alle Unternehmen: „Wir können<br />
kaum Fachkräfte aus Stuttgart oder München ins <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land locken“, fasste Reinhard Richter, Geschäftsführer<br />
der Richter Möbelwerkstätten, die Erfahrungen<br />
zusammen. Umso wichtiger ist es aus Sicht der Hauptgeschäftsführer<br />
der Wirtschaftskammern, andere Wege<br />
zu gehen. „Wir haben hervorragende Hochschulen: Diese<br />
Absolventen müssen wir in der Region halten“, unterstrich<br />
Marco Graf von der IHK. Heinz-Gert Schlenkermann, HWK,<br />
warb außerdem dafür, auch die Kontakte zwischen Schulen<br />
und Unternehmen weiter zu stärken. Ausbildung im<br />
eigenen Betrieb sei weiterhin ein wesentlicher Faktor,<br />
um Personalengpässen vorzubeugen, befand auch<br />
cdVet-Geschäftsführer Clemens Dingmann.<br />
20 C
Breitbandausbau<br />
für schnelles<br />
Internet<br />
Ohne sie geht weder in Privathaushalten<br />
noch in Unternehmen<br />
wenig: Eine schnelle<br />
Internetverbindung. Doch<br />
nach wie vor ist diese nicht<br />
überall selbstverständlich.<br />
Grund genug für den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> und seine Tochtergesellschaft<br />
TELKOS, nach unterschiedlichen<br />
Lösungen zu suchen, um High-Speed-Internet<br />
überall im Kreisgebiet möglich zu machen.<br />
In Angriff genommen wurde dies <strong>2012</strong> in Hilter-Eppendorf,<br />
Gehrde, Melle, Ostercappeln, Nortrup, Fürstenau-Hollenstede,<br />
Berge-Grafeld und Rieste. Dabei<br />
wird auf unterschiedlichste Lösungen und Anbieter zurückgegriffen.<br />
Je nach Standort werden die Breitbandanschlüsse<br />
durch die Deutsche Telekom, Osnatel oder<br />
auch Spezialisten wie zum Beispiel dem Funkanbieter<br />
„das Netz AG“ bereitgestellt. Dies teils über klassische<br />
Kabelverzweiger, teils mittels innovativer Funklösungen.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> investierte <strong>2012</strong> rund 3,5<br />
Millionen Euro für die Verbesserung der Breitbandverbindungen.<br />
Videoserie „Überall bekannt“<br />
geht in die zweite Runde<br />
Die WIGOS präsentierte ab November zusammen mit<br />
OS1.tv die zweite Staffel der Unternehmensserie „Überall<br />
bekannt – aus dem <strong>Osnabrück</strong>er Land“.<br />
Im <strong>Osnabrück</strong>er Land gibt es viele Marktführer, Weltmarktführer<br />
und Unternehmen, die an einzigartigen Projekten<br />
mitwirken. Die Video-Serie „Überall bekannt – aus<br />
dem <strong>Osnabrück</strong>er Land“ berichtet von und aus diesen<br />
Unternehmen. Nachdem in der ersten Staffel unter anderem<br />
der Top-Service für Lingualtechnik in Bad Essen, die<br />
Firma Wurst Stahlbau in Bersenbrück, die Firma Melos<br />
aus Melle, die Amazonen Werke H. Dreyer in Hasbergen<br />
sowie die Waffelfabrik Meyer zu Venne in Venne besucht<br />
wurden, zeigte die zweite Staffel die Firmen VarioMobil<br />
in Bohmte, die Wiethe Group in Georgsmarienhütte,<br />
Feldhaus Klinker in Bad Laer, PPS Pipeline-Systems in<br />
Quakenbrück sowie die Firma Solarlux in Bissendorf.<br />
Die Videoserie wird auch im Internet auf den Seiten<br />
der WIGOS sowie bei YouTube auf dem Kanal<br />
„WIGOStv“ bereitgestellt.<br />
C<br />
21
Am Puls der<br />
Unternehmen<br />
Egal ob Boomzeiten oder angespannte Wirtschaftssituation:<br />
Ein genaues Bild von den jeweiligen Bedürfnissen<br />
der regionalen Unternehmen zu haben, ist für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung eines Standorts immens wichtig.<br />
Grund genug für Landrat Dr. Michael Lübbersmann<br />
und WIGOS-Chef Siegfried Averhage, sich regelmäßig<br />
bei Unternehmensbesuchen ein Bild vom „Stand der<br />
Dinge“ zu machen.<br />
Zum Beispiel bei der Firma Feik Maschinenbau in Bramsche.<br />
Das rasante Wachstum des familieneigenen Unternehmens<br />
machte einen Anbau mit Räumlichkeiten<br />
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig. Kein<br />
Klacks für ein mittelständisches Unternehmen. Dass es<br />
trotzdem mit der Erweiterung bei dem im Rahmen des<br />
Nordkreis-Unternehmertags ausgezeichneten „Ausbilder<br />
des Jahres“ geklappt hat, lag auch an der Unterstützung<br />
durch die WIGOS.<br />
Bei einem weiteren Unternehmensbesuch zeigte sich<br />
die Innovationskraft des <strong>Landkreis</strong>es: So produziert<br />
das Unternehmen Richter Furniertechnik aus Melle unter<br />
anderem Wandverkleidungen, Taschen, Kissen oder<br />
Stuhloberflächen aus Steinfurnier. „Es ist faszinierend,<br />
was wir für Produkte in der Region haben“, sagte Lübbersmann<br />
bei dem Besuch.<br />
Dass die Gewinnung von Fachkräften<br />
auch für die regionalen Unternehmen eine<br />
immer größere Bedeutung bekommt,<br />
erfuhren Lübbersmann und Averhage<br />
bei ihrem Besuch der Richert-Gruppe in<br />
Wallenhorst. Mit 75.000 neu eingebauten<br />
Fenstern jährlich gehört das Unternehmen<br />
zu den großen Akteuren der energetischen<br />
Gebäudesanierung in Deutschland.<br />
Landrat und WIGOS-Geschäftsführer<br />
erfuhren, dass sich „die Schlagzahl“ der<br />
Richert Gruppe noch deutlich steigern ließe:<br />
„Allerdings nur, wenn wir genügend Fachkräfte<br />
finden“, so Geschäftsführer Thomas Richert.<br />
22 C
Eine Erfahrung, die auch die Friedrich Hippe Maschinenfabrik<br />
und Gerätebau in Hagen bestätigten. Das Familienunternehmen<br />
mit 80 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 14<br />
Millionen Euro ist 2010 vom Hagener Ortskern nach Natrup-<br />
Hagen umgezogen. Hier produziert Hippe auf 9.000 Quadratmetern<br />
Fläche unter anderem Weichentechnik, Signaltechnik<br />
und Bahninfrastruktur sowie Fahrzeugkomponenten. Firmenchef<br />
Dr. Hendrik Hippe unterstrich im Rahmen des Besuches<br />
die Wichtigkeit der Hochschule für die regionale Wirtschaft.<br />
Er lobte die Zusammenarbeit als ausgesprochen praxis- und<br />
serviceorientiert.<br />
Das Thema Energie-Effizienz war ein wichtiger Teil des Unternehmensbesuchs<br />
bei dem Faust Kunststoffwerk in Glandorf.<br />
Das Unternehmen investiert rund 4,5 Millionen Euro in den<br />
Produktionsstandort. Seit fast 60 Jahren produziert Faust mit<br />
heute 85 Mitarbeitern technische Artikel im Kunststoff-Spritzguss<br />
Verfahren für Firmen im In- und Ausland. Die neuen Hallen<br />
bringen dem Unternehmen deutliche Energieeinsparungen:<br />
Von der Wärmerückgewinnung bis zur LED-Beleuchtung<br />
werden alle Potenziale ausgeschöpft und so künftig jährlich<br />
über 40.000 Euro eingespart!<br />
Auch 2013 wollen Landrat Dr. Lübbersmann und WIGOS-Geschäftsführer<br />
Averhage die Besuchsserie fortsetzen. Es gelte,<br />
am Puls der Unternehmen zu sein, um so den Wachstumskurs<br />
des <strong>Landkreis</strong>es weiter voran zu treiben.<br />
6. Tag der Gesundheitswirtschaft<br />
Informationen rund um das Thema Demenz gab es beim<br />
6. Tag der Gesundheitswirtschaft des Kompetenzzentrums<br />
Gesundheitswirtschaft GewiNet. Experten aus verschiedenen<br />
Bereichen beleuchteten die Erkrankung aus vielfältigen<br />
Blickwinkeln und stellten Beispiele, Erfahrungen und<br />
innovative Konzepte vor.<br />
...................................................................................................<br />
Maschinenbauer Feik erhält<br />
Ausbildungspreis<br />
Die WIGOS schlug vor, auch die Juroren waren überzeugt:<br />
Auf dem 4. Nordkreis-Unternehmertag wurde das Maschinen-bauunternehmen<br />
Feik aus Bramsche zum Ausbilder<br />
des Jahres gekürt. Der Schritt der WIGOS kam nicht von<br />
ungefähr: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft stellte in<br />
dem Unternehmen von Geschäftsführer Thomas Feik ein<br />
hohes soziales Engagement und einen großen Einsatz für<br />
Jugendliche auf deren Weg in das Berufsleben fest. So ist<br />
nicht nur der Anteil der Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft<br />
überdurchschnittlich hoch. Das Unternehmen<br />
engagiert sich auch in der Berufsvorbereitung von Schülern,<br />
will Mädchen als Auszubildende für technische Berufe<br />
gewinnen und gibt jungen Menschen, die als schwer vermittelbar<br />
gelten oder denen das Lernen schwer fällt, die<br />
Chance auf den Berufseinstieg. Die Unterstützung endet<br />
aber nicht mit Vertragsunterschrift: So wird die Ausbildung<br />
durch spezielle Projekte abgerundet. Der Preis „Ausbilder<br />
des Jahres“ zeichnet Unternehmen im Nordkreis aus, die<br />
sich besonders in der Förderung junger Menschen verdient<br />
gemacht haben.<br />
...................................................................................................<br />
Kulinarischer Botschafter<br />
Niedersachsen <strong>2012</strong><br />
Die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Landund<br />
Ernährungswirtschaft zeichnete auch <strong>2012</strong> Unternehmen<br />
der Ernährungsbranche mit dem Hersteller-Preis<br />
„Kulinarische Botschafter Niedersachsen“ aus. Gesucht<br />
wurden Unternehmen, die typische, originelle oder<br />
innovative Lebensmittel aus Niedersachsen anbieten. Dies<br />
waren un ter an de ren die Sanosol GmbH aus Bad Essen,<br />
der Fischzuchtbetrieb Otto-Lübker aus Badbergen sowie<br />
der Bärlauchbauer aus Hasbergen.<br />
...................................................................................................<br />
Unternehmertag <strong>2012</strong> im<br />
Niedersachsenpark<br />
Am 5. Juli <strong>2012</strong> fand der „Unternehmertag der Region<br />
nördliches <strong>Osnabrück</strong>er Land“ statt. Veranstaltungsort war<br />
die Firma Grimme in Rieste. Eingeladen waren alle Unternehmer<br />
der Region. Das Thema lautete „Personal gewinnen<br />
und binden – Glücksfall oder Strategie?“. Hierzu fand<br />
eine Podiumsdiskussion statt. Vor der Veranstaltung<br />
konnten die Teilnehmer verschiedene Unternehmen<br />
des Niedersachsenparks besichtigen.<br />
C<br />
23
Investitionen<br />
von einer<br />
Viertelmilliarde<br />
Euro<br />
Strukturdaten <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Gesamt-Einwohner-Zahl: 356.428 (1)<br />
Gesamtfläche: 2.121,57qm<br />
17 Städte und Gemeinden<br />
4 Samtgemeinden<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
106.637 Beschäftigte am Arbeitsort (1)<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
132.860 Beschäftigte am Wohnort (1)<br />
(1)<br />
Stand: 30. Juni <strong>2012</strong><br />
Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie<br />
Niedersachsen (LSKN)/Bundesagentur für Arbeit<br />
Gemeinden insgesamt<br />
Gemeinde Bad Essen Stadt Melle<br />
Gemeinde Eggermühlen<br />
Stadt Bad Iburg<br />
Gemeinde Ostercappeln Gemeinde Gehrde<br />
Gemeinde Bad Laer Gemeinde Wallenhorst Gemeinde Kettenkamp<br />
Gemeinde Bad Rothenfelde Samtgemeinde Artland Gemeinde Rieste<br />
Gemeinde Belm<br />
mit den Mitgliedsgemeinden Samtgemeinde Fürstenau<br />
Gemeinde Bissendorf Gemeinde Badbergen mit den Mitgliedsgemeinden<br />
Gemeinde Bohmte<br />
Gemeinde Menslage Gemeinde Berge<br />
Stadt Bramsche<br />
Gemeinde Nortrup<br />
Gemeinde Bippen<br />
Stadt Dissen a.T.W. Stadt Quakenbrück<br />
Stadt Fürstenau<br />
Stadt Georgsmarienhütte Samtgemeinde Bersenbrück Samtgemeinde Neuenkirchen<br />
Gemeinde Glandorf mit den Mitgliedsgemeinden mit den Mitgliedsgemeinden<br />
Gemeinde Hagen a.T.W. Gemeinde Alfhausen<br />
Gemeinde Merzen<br />
Gemeinde Hasbergen Gemeinde Ankum<br />
Gemeinde Neuenkirchen<br />
Gemeinde Hilter a.T.W. Stadt Bersenbrück<br />
Gemeinde Voltlage<br />
Das Umfeld für die Wirtschaft stimmt im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>!<br />
Dies zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Ansiedlungen und Erweiterungen<br />
wie etwa des Automobilkonzerns PSA (Peugeot-<br />
Citroën), des Pharmaherstellers B. Braun Melsungen, des<br />
Fleischwarenherstellers Kemper oder des Sportartikelherstellers<br />
adidas in einem Gesamtvolumen von rund 250 Millionen Euro.<br />
Die zahlreichen aktuellen Investitionen vor Ort sind kein Zufall:<br />
Im Umkreis von 200 Kilometern um den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
erschließt sich zum Beispiel das Konsumpotenzial von knapp<br />
40 Prozent der bundesdeutschen sowie 75 Prozent der niederländischen<br />
Bevölkerung. Per Auto- und Eisenbahn bestens angebunden,<br />
lassen sich Überseehäfen, das Ruhrgebiet, Mitteldeutschland<br />
und die Niederlande in kurzer Zeit erreichen. Der<br />
internationale Flughafen FMO sowie der Mittellandkanal tragen<br />
ihren Teil zur Vernetzung bei. Darüber hinaus stellen zwei Hochschulen,<br />
mehrere Kompetenzzentren und Forschungseinrichtungen<br />
wie das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL)<br />
sicher, dass Know-how und bestens qualifizierte Mitarbeiter für<br />
die Unternehmen der Region auch in Zukunft zur Verfügung stehen.<br />
Ebenfalls im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> verfügbar sind Gewerbeflächen<br />
und -immobilien für unterschiedlichste Bedürfnisse.<br />
Die Bandbreite reicht von Niedersachsens größtem Industrieund<br />
Gewerbepark, dem Niedersachsenpark direkt an der A1,<br />
bis hin zu regional orientierten Flächen in den einzelnen Städten<br />
und Gemeinden. Die <strong>Osnabrück</strong>er Land-Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH (oleg), Servicepartner des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> rund um<br />
dieses Thema, hat eigene Gewerbeflächen entwickelt und bietet<br />
einen Überblick über die Gewerbeflächen- und -immobilienvielfalt<br />
vor Ort. Weitere Informationen unter www.oleg.de.<br />
Land- und Forstwirtschaft (A)<br />
Verarbeitende Gewerbe (C)<br />
Baugewerbe (F)<br />
Handel (G)<br />
Verkehr und Lagerei (H)<br />
Gastgewerbe (I)<br />
Dienstleistungen (J-T)<br />
Niedersachsen<br />
1,2%<br />
22,3%<br />
6,4%<br />
15,2%<br />
5,0%<br />
2,9%<br />
44,6%<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
1,8%<br />
32,7%<br />
7,8%<br />
15,8%<br />
5,1%<br />
1,7%<br />
33,6%
iNoex GmbH siedelt sich in Melle an<br />
Der innovative Marktführer aus dem Bereich Mess- und<br />
Regeltechnik sowie der Verfahrenstechnik in der Kunststoffextrusion<br />
aus Bad Oeynhausen will bis April 2013<br />
nach Melle kommen. Insgesamt sechs Millionen Euro<br />
investiert das Unternehmen in seinen neuen Stammsitz.<br />
iNoex beschäftigt aktuell rund 100 hoch qualifizierte<br />
Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung sowie in der<br />
Produktion. Der Neubau in Melle-Gerden soll die Abteilungen<br />
unter einem Dach vereinen. Das neue Grundstück<br />
in Melle wird ein Technik-Zentrum für Demonstrationszwecke,<br />
3.000 Quadratmeter Produktions- sowie<br />
2.000 Quadratmeter Bürofläche beherbergen. Die iNoex<br />
GmbH hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 20<br />
Jahren rund 200 Patente angemeldet und bietet Kunden<br />
wie den Weltfirmen Krauss-Maffei oder Windmöller &<br />
Hölscher maßgeschneiderte Lösungen. Das Unternehmen<br />
bezeichnet sich selbst als Technologieführer<br />
in seinem Segment.<br />
B. Braun investiert in Glandorf<br />
Glandorf ist bereits seit vielen Jahren ein Betriebsstandort<br />
des weltweit agierenden Pharmakonzerns B.<br />
Braun Melsungen. Dieser wurde nun mit einer neuen<br />
Produktionsstätte<br />
um eine hochmoderne<br />
Dialyselösungsfertigung<br />
erweitert. Insgesamt<br />
investierte<br />
B. Braun rund<br />
30 Millionen Euro<br />
in den Standort<br />
Glandorf. Mit den<br />
Investitionen sollen<br />
der Standort gesichert und die Kapazitäten deutlich<br />
ausgebaut werden, beispielsweise mit einer neuen<br />
Fertigungsanlage. Neben der Produktion fungiert der<br />
Standort, an dem B. Braun seit 1996 vertreten ist, auch<br />
als Logistik- und Distributionszentrum der Sparte B.<br />
Braun Avitum. Derzeit arbeiten rund 430 Mitarbeiter<br />
bei B. Braun in Glandorf.<br />
Für adidas<br />
führen alle<br />
Wege in<br />
den Niedersachsenpark<br />
Grimme startet<br />
Selbstfahrerproduktion in Rieste<br />
Die Grimme Landmaschinenfabrik hat die Serienfertigung<br />
selbstfahrender Rüben- und Kartoffelerntemaschinen im<br />
neuen 10.000 Quadratmeter großen Werk in Rieste gestartet.<br />
In direkter Nachbarschaft zu diesem Werk steht<br />
das Produktions- und Entwicklungszentrum für Sieb- sowie<br />
Fördertechnik, das die Produktion bereits Ende 2011<br />
aufnehmen konnte. Insgesamt sind auf dem 21,3 Hektar<br />
großen Areal über 15 Millionen Euro investiert worden. 200<br />
Mitarbeiter haben in den beiden Werken moderne, helle<br />
und ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze gefunden. Mit<br />
der Fertigstellung des Selbstfahrerwerkes konnte auch<br />
die neue Werkskantine in Betrieb genommen werden.<br />
Wie geplant können nun 80 selbstfahrende Rübenroder<br />
in nur drei Monaten gefertigt werden. Ab 2013 werden<br />
alle selbstfahrenden Kartoffel- und Rübenroder im<br />
neuen Werk hergestellt.<br />
Das Gebäude ist komplett fertig und seine Eckdaten<br />
sind beeindruckend: Mit mehr als 100 Millionen Euro ist<br />
das neue Distributionszentrum das größte Einzelinvest<br />
der Gruppe. Gemessen am Durchsatz ist es das größte<br />
weltweit. Bis 2015 sollen jährlich mehr als 100 Millionen<br />
Stücke das Zentrum durchlaufen. Die Förderbänder im<br />
neuen Zentrum haben eine Länge von acht Kilometern.<br />
Von der Menge des verbauten Stahls könnten zwei Eiffeltürme<br />
errichtet werden. Mehr als 900.000 Kartons<br />
und mehr als 95.000 Paletten finden Platz in den Hochregalen.<br />
Über<br />
35 Millionen Teile<br />
können gelagert<br />
werden. In Spitzenzeiten<br />
sollen<br />
täglich mehr als<br />
400.000 Teile das<br />
Zentrum verlassen.<br />
Wir sagen „Herzlich willkommen im <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land – willkommen adidas!“<br />
C<br />
25
Spatenstich für das ICO<br />
InnovationsCentrum<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Das InnovationsCentrum <strong>Osnabrück</strong> wird als neues regionales<br />
Technologie- und Gründerzentrum Anfang 2014<br />
den Betrieb aufnehmen. Die Projektpartner Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong>, Sparkasse und Stadtwerke <strong>Osnabrück</strong> haben<br />
am 5. November <strong>2012</strong> den ersten Spatenstich für das zukunftsweisende<br />
Projekt auf der ehemaligen Scharnhorstkaserne<br />
in <strong>Osnabrück</strong>, direkt neben der Universität und<br />
der Hochschule <strong>Osnabrück</strong> vollzogen.<br />
Das ca. 5.300 Quadratmeter große Bürogebäude wird als<br />
Konzeptimmobilie auf kleine Existenzgründer sowie innovative<br />
und technologieorientierte Unternehmen ausgelegt,<br />
wie Dr. Stefan Nixdorf vom Generalplaner Niederberghaus<br />
& Partner berichtet. Einzelne Büros ab 23 Quadratmeter<br />
Größe stehen zur Verfügung und können flexibel ergänzt<br />
werden. Kommunikationszonen und Meeting Points sollen<br />
den Austausch zwischen jungen Unternehmen erleichtern<br />
und zum Netzwerkaufbau beitragen. Tagungs- und Besprechungsräume<br />
für bis zu 150 Personen ergänzen das Angebot<br />
des InnovationsCentrums. Besonderer Wert wird auf<br />
die Nachhaltigkeit des Gebäudes gelegt: Umnutzungsflexibilität<br />
sowie ein am Passivhaus orientierter Dämmstandard<br />
mit energetischem Einsatz von Geothermie, Photovoltaik<br />
und freier Kühlung mittels Betonkernaktivierung ermöglichen<br />
die regenerative Nutzung von Wärme, Kälte und Elektrizität<br />
mit möglichst geringen Nebenkosten für die Mieter.<br />
„Mit dem InnovationsCentrum setzen wir einen echten<br />
Strukturimpuls für Stadt und Region <strong>Osnabrück</strong>“, so der<br />
damalige Oberbürgermeister Boris Pistorius. „Das ICO wird<br />
einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass wir innovative<br />
Existenzgründungen aus der Universität und der Hochschule<br />
weit besser als bisher unterstützen können und somit einen<br />
Beitrag für zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.“<br />
„Uns ist es ein herausragendes Anliegen, diese neu gegründeten<br />
und innovativen Unternehmen auch dauerhaft<br />
in der Region zu halten“, ergänzte Landrat Dr. Michael<br />
Lübbersmann. „Für <strong>Landkreis</strong> und Stadt <strong>Osnabrück</strong> ist es<br />
zudem gleichermaßen unentbehrlich, Innovationen aus den<br />
Hochschulen in die Breite des gesamten Mittelstandes der<br />
Wirtschaftsregion zu tragen. Auch hier soll das InnovationsCentrum<br />
zukünftig einen Beitrag leisten.“<br />
www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />
26 C
Die Mietverträge im InnovationsCentrum werden für<br />
Existenzgründungen attraktive Staffelmieten und kurze<br />
Kündigungsfristen vorsehen. Die Förderung für das ICO<br />
von etwas über 4 Millionen Euro aus dem Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) soll somit indirekt<br />
den Gründerinnen und Gründern im ICO zugute kommen.<br />
Stadt und <strong>Landkreis</strong> haben für den Betrieb des Gebäudes<br />
die ICO GmbH gegründet. Geschäftsführer der ICO<br />
GmbH sind die beiden Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
von Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />
Wolfgang Gurk und Siegfried Averhage. Die ICO<br />
GmbH wird somit – eng gekoppelt an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land mbH und die<br />
WFO Wirtschaftsförderung <strong>Osnabrück</strong> GmbH – Innovationsförderung<br />
für Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> voranbringen.<br />
HCCG Horse Competence Center Germany eröffnet<br />
Mit der Gründung und Eröffnung eines Kompetenzzentrums<br />
rund um das Thema Pferd, Business und Tourismus setzen<br />
vier Partner ein bislang einzigartiges Projekt in Deutschland<br />
in die Tat um.<br />
Am 1. Juli <strong>2012</strong> öffnete das Horse Competence Center<br />
Germany auf dem ehemaligen Rittergut Osthoff in Georgsmarienhütte<br />
seine Pforten. Getragen wird das Zentrum von<br />
der Science to Business GmbH - Hochschule <strong>Osnabrück</strong>,<br />
dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, der Stadt Georgsmarienhütte<br />
und dem Hof Kasselmann. Ziel des Projektes ist es, den<br />
Wirtschaftsraum <strong>Osnabrück</strong>er Land zu einer national und<br />
international anerkannten Drehscheibe für Know-How und<br />
Produktinnovationen zu entwickeln.<br />
In keinem anderen <strong>Landkreis</strong> Niedersachsens werden so viele<br />
Pferde gehalten wie im <strong>Osnabrück</strong>er Land. Der aktuelle Bestand<br />
überschreitet die Marke von 10.000 Tieren. Zahlreiche Wirtschaftsbereiche<br />
resultieren aus dem Faktor „Pferd“. Hieraus<br />
folgt eine jährliche Wertschöpfung im <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
von über 60 Millionen Euro. Mehr als 2.500 Arbeitsplätze<br />
sichert der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ derzeit in der Region.<br />
Außerdem befassen sich aktuell allein an der Hochschule<br />
<strong>Osnabrück</strong> über zehn Professorinnen und Professoren mit<br />
dem Medium „Pferd“.<br />
Durch die Einrichtung des Horse Competence Center Germany<br />
ist eine zentrale Anlaufstelle geschaffen worden. Die<br />
Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen kann hier<br />
zentral entgegen genommen werden und durch die Zusammenarbeit<br />
mit den regionalen Leistungserbringern bedient<br />
werden. Alle vier Partner des Horse Competence Center<br />
Germany leisten gemeinsam eine Anschubfinanzierung des<br />
Projektes für den Zeitraum bis 30. Juni 2015. Hierdurch<br />
können zwei Vollzeitkräfte und die erforderlichen Sachmittel<br />
finanziert werden.<br />
www.hccg.de<br />
C<br />
27
in Bad Salzuflen. Mit rund 400 Ausstellern und mehreren<br />
tausend Fachbesuchern gilt diese als bedeutendste Zuliefermesse<br />
für Ostwestfalen-Lippe.<br />
Regionale Maschinenbauer<br />
treffen sich auf Messe<br />
Der Gemeinschaftsstand der Wachstumsregion Hansalinie<br />
und des GMA-Maschinenbaunetzwerks auf der Zuliefermesse<br />
„Forum Maschinenbau“ war auch <strong>2012</strong> wieder die<br />
größte gebuchte Einzelfläche.<br />
Mit über 40 Unterausstellern und einer Gesamtfläche von<br />
fast 600 Quadratmetern präsentierte der Gemeinschaftsstand<br />
der Wachstumsregion Hansalinie und des Netzwerks<br />
GMA auch <strong>2012</strong> wieder ein breites Spektrum des regionalen<br />
Maschinenbaus auf der Messe „Forum Maschinenbau“<br />
„Wir wollen den Unternehmen einen preisgünstigen und<br />
einfach zu organisierenden Einstieg in die Messe ermöglichen“,<br />
erläuterte WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage<br />
den Hintergrund des Projekts. Es gelte, über „den Tellerrand“<br />
zu schauen und auch im benachbarten Ostwestfalen<br />
neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Die Wachstumsregion<br />
Hansalinie ist eine Kooperation der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Osnabrück</strong>,<br />
Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg und Vechta. Die WIGOS<br />
zeichnet sich hierbei für die Maschinenbaubranche verantwortlich<br />
und organisierte <strong>2012</strong> bereits zum fünften Mal den<br />
Gemeinschaftsstand und dies seit 2010 gemeinsam mit<br />
dem Netzwerk „Grenzenloser Maschinen- und Anlagenbau<br />
Deutschland-Niederlande“, GMA. „Verschiedene Unternehmen<br />
beteiligen sich an beiden Netzwerken. Vor diesem<br />
Hintergrund fiel die Entscheidung, einen gemeinsamen<br />
Messeauftritt durchzuführen“, so Averhage. „Durch unser<br />
Zusammengehen stellen wir über zehn Prozent der ausstellenden<br />
Firmen und fallen in Besuchersicht und auch gegenüber<br />
dem Messerveranstalter deutlich ins Gewicht.“<br />
www.hansalinie.eu<br />
WIGOS und WFO<br />
luden ein zum<br />
„Treffpunkt Innovation“<br />
Logistikregion präsentierte sich auf<br />
Fachtagung LOGITA<br />
Als wichtige Info-Plattformen der Logistikwirtschaft in Nordwestdeutschland<br />
fand die LOGITA inzwischen zum 6. Mal<br />
statt. Am 7. und 8. Juni erwarteten die Teilnehmer Vorträge<br />
und ein umfangreiches Rahmenprogramm. Die WIGOS<br />
und die WFO unterstützen die Veranstaltung gemeinsam<br />
mit dem Niedersachsenpark und nutzen so die Möglichkeit,<br />
die „Logistikregion <strong>Osnabrück</strong>.<strong>Osnabrück</strong>er Land“ einem<br />
breiten Publikum zu präsentieren. Gleichzeitig konnten die<br />
Teilnehmer vom Know-how der diversen Referenten profitieren.<br />
Die LOGITA <strong>2012</strong> fand erstmals in den Räumen der<br />
Hochschule <strong>Osnabrück</strong> statt.<br />
www.logistikregion-os.de<br />
28 C<br />
Neue Technologien im eigenen Unternehmen, die den<br />
Arbeitsalltag erleichtern: Darum ging es bei der inzwischen<br />
dritten Auflage des „Treffpunkt Innovation“,<br />
einer gemeinsamen Veranstaltung der Wirtschaftsförderungen<br />
von Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> im<br />
Zentrum für Umweltkommunikation.<br />
In drei Vorträgen stellten Unternehmen und Wissenschaftler<br />
den knapp 100 Teilnehmern ihre Erfahrungen<br />
mit mobilen Anwendungen vor, durch die zum Beispiel<br />
die Maisernte effizienter gesteuert werden kann.<br />
Ein weiteres Thema war die Automatisierung durch<br />
neueste Sensortechnik am Beispiel von Feldrobotern.<br />
Ein dritter Vortrag schließlich stellte die automatisierte<br />
Videotechnik vor, um allen Mitarbeitern Vorträge langfristig<br />
zur Verfügung zu stellen. Neue Technologien<br />
seien in der täglichen Arbeit für alle Unternehmen<br />
wichtig, um im Wettbewerb am Ball zu bleiben,<br />
so der Tenor der Redner.
„Vorbildliche<br />
Integrationsarbeit<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>“<br />
3333. Teilnehmerin eines<br />
KIM-Sprachkurses ausgezeichnet<br />
„Sprache ist die wichtigste Voraussetzung, um in der neuen<br />
Heimat anzukommen: Das ist gelungene Integration.“<br />
Mit diesen Worten gratulierte im Frühjahr <strong>2012</strong> Landrat Dr.<br />
Michael Lübbersmann Ludmilla Dachtler als 3333. Teilnehmerin<br />
eines Sprachkurses des Projektes KIM (Kooperatives<br />
Integrationsmanagement für Migranten). Gleichzeitig<br />
sagte Dr. Markus Richter, Referatsleiter im Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtlinge (BAMF), zu, sich intensiv für eine<br />
Weiterfinanzierung des KIM-Projektes einzusetzen. „Die<br />
Arbeit mit und für Menschen mit Migrationshintergrund ist<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> vorbildlich“, unterstrich er.<br />
Seit 2005 gibt es für Migrantinnen und Migranten die Integrationskurse,<br />
eine Kombination aus Spracherwerb und Landeskunde.<br />
Auf Initiative der MaßArbeit starteten <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>, das BAMF und der Caritasverbandes für die<br />
Stadt und den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> das KIM-Projekt, um<br />
die Kurse zentral zu planen und vor allem den Bedürfnissen<br />
der jeweiligen Zielgruppen anzupassen. Gefördert wird das<br />
Modellprojekt von der Sparkassenstiftung <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Die Koordination liegt bei der Caritas. Nach der Anmeldung<br />
zu einem Integrationskurs wird zunächst der Kenntnisstand<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Sachen Sprache<br />
überprüft, bevor diese etwa in Alphabetisierungskurse,<br />
Mütterkurse mit Kinderbetreuung oder spezielle Angebote<br />
für junge Migranten vermittelt werden. Durch die zentrale<br />
Koordinierung ist die Wartezeit für die Kurse von bis zu<br />
fünfeinhalb Monaten auf maximal acht Wochen gesunken.<br />
Das ist auch ein Gewinn für die weitere berufliche Eingliederung<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Zuwanderungsgeschichte.<br />
„Der Sprach- oder Alphabetisierungskurs<br />
ist immer nur der Anfang einer Vermittlung in Arbeit.<br />
Durch ein gezieltes Übergangsmanagement halten wir den<br />
Kontakt zu den Kursteilnehmern und beraten sie frühzeitig<br />
über weitere Eingliederungsschritte, wie etwa<br />
Anpassungsqualifizierungen oder Berufspraktika“,<br />
so Rainer Bußmann von der MaßArbeit.<br />
D<br />
29
Täglich Neues im Leistungsbereich<br />
MaßArbeit ist zuständig<br />
für die Betreuung der<br />
Langzeitarbeitslosen<br />
Erfreuliche Entwicklung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>: Im vergangenen<br />
Jahr ging die Zahl der Bedarfsgemeinschaften<br />
von 8.503 auf 8.069 zurück. Zuständig für die Bewilligung von<br />
Regelleistungen des Arbeitslosengeldes (ALG) II und der Unterkunftskosten<br />
ist der Leistungsbereich SGB II.<br />
Dass die Tätigkeit im Leistungsbereich mit Formularen zu tun<br />
hat, liegt auf der Hand. Ebenso dreht sich die Arbeit um die<br />
Rechtsprechung. Außenstehende könnten sich wundern, dass<br />
manches nicht schneller und unkomplizierter läuft, schließlich<br />
ist die MaßArbeit mittlerweile seit acht Jahren für die Betreuung<br />
von Langzeitarbeitslosen zuständig. Tatsächlich aber ändern<br />
sich die Gesetzeslage und die Rechtsauffassungen des Bundessozialgerichts<br />
ständig, was eine große Herausforderung für<br />
die Mitarbeiter darstellt. Die Bereichsleiter Frank Schneebeck<br />
und Udo Afeldt könnten problemlos zahlreiche Änderungen<br />
aufzählen. Eine der jüngsten Neuheiten: Ursprünglich gab es<br />
die Vorgabe, dass Menschen mit Behinderung grundsätzlich<br />
zehn Prozent mehr Wohnraum als andere Antragsteller zur<br />
Verfügung haben müssen. Dies hat das Bundessozialgericht<br />
nun eingeschränkt. Damit das Team immer auf dem neuesten<br />
Stand ist, hat die MaßArbeit mit Petra Welpinghaus eine Mitarbeiterin<br />
an Bord, die sich ausschließlich mit der Rechtsprechung<br />
beschäftigt. Die jüngsten Entscheidungen werden<br />
von ihr regelmäßig in eine Infodatenbank eingepflegt.<br />
30 D<br />
Ein anderes großes Thema<br />
für den Leistungsbereich ist Geld.<br />
Im vergangenen Jahr bewegte er mehr als 80 Millionen<br />
Euro. Annährend 31,9 Millionen Euro zahlte der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> <strong>2012</strong> für Unterbringungs- und Heizkosten. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr lagen die Ausgaben um rund vier Millionen<br />
niedriger. Die Regelleistungen, die vom Bund getragen werden,<br />
lagen im vergangenen Jahr bei rund 48,5 Millionen Euro.<br />
Der Leistungsbereich der MaßArbeit hat aber noch weitere Zuständigkeiten:<br />
Hier ist insbesondere das Bildungs- und Teilhabepaket<br />
zu nennen. Das nächste Aufgabenfeld der MaßArbeit:<br />
2013 wurde im Nordkreis das Business-Zentrum für Selbstständige<br />
eröffnet, nachdem sich das Business-Zentrum Süd-Ost<br />
als erfolgreich erwiesen hat. Hier werden Antragsteller betreut,<br />
die ein Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit erzielen, aber<br />
ein Anrecht auf zusätzliche Leistungen haben. „Wir haben gute<br />
Erfahrungen gemacht“, sagt Bereichsleiter Udo Afeldt über das<br />
Business-Zentrum Süd-Ost. Das führte zu der Entscheidung,<br />
auch für den Nordkreis ein vergleichbares Angebot zu schaffen.
Eine genaue Zahl an Anträgen, über die die Mitarbeiter zu entscheiden<br />
haben, gibt es zwar nicht. Die Gesetzeslage sieht<br />
aber vor, dass die Leistungsempfänger im SGB II-Bereich spätestens<br />
alle sechs Monate einen neuen Antrag stellen müssen<br />
und ebenso, wenn sich in der Zwischenzeit Änderungen in ihrer<br />
Lebenssituation ergeben. Hinzu kamen <strong>2012</strong> rund 16.500<br />
Anträge für das Bildungs- und Teilhabepaket.<br />
Ein Thema, das auch die Mitarbeiter der MaßArbeit beschäftigte,<br />
war die Messerattacke im Jobcenter Neuss, durch die<br />
eine Sachbearbeiterin getötet wurde. Sicherheit für das Team<br />
spielte schon zuvor eine wesentliche Rolle für die MaßArbeit,<br />
betonen Frank Schneebeck und Udo Afeldt. Deshalb gibt es<br />
umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Durch den tragischen<br />
Vorfall in Neuss kamen die Sicherheitsvorkehrungen erneut auf<br />
den Prüfstand und werden optimiert.<br />
Eins ist den Bereichsleitern allerdings wichtig: Der Leistungsbereich<br />
soll nicht als Risikotätigkeit erscheinen, bei dem das<br />
Team ständig mit gewaltbereiter Kundschaft zu tun hat. Natürlich:<br />
Es geht um Geld und Existenzsicherung. Obwohl die<br />
Mitarbeiter an gesetzliche Vorgaben gebunden sind, glauben<br />
manche Leistungsempfänger, dass ständig zu ihren Lasten<br />
entschieden würde. Da können Konflikte entstehen, räumt<br />
Frank Schneebeck ein. Doch die Regel ist das ganz sicher<br />
nicht. „Wir kennen die Leute und nehmen uns Zeit für<br />
sie“, versichert der Bereichsleiter. Das trüge dazu bei,<br />
dass Missverständnisse gar nicht erst entstehen.<br />
Geleistete Zahlungen<br />
(Gesamt und Durchschnitt)<br />
Geleistete Zahlungen Jahreswert 2011 Jahreswert <strong>2012</strong><br />
ALG II<br />
Regelleistungen<br />
48.937.221,86 € 48.493.446,11 €<br />
Kosten der Unterkunft 35.198.377,35 € 31.877.770,74 €<br />
Aktivierende<br />
Leistungen - Eingliederung<br />
8.639.890,00 € 7.980.321,13 €<br />
Personal und Verwaltung 12.599.045,99 € 12.652.290,27 €<br />
Quelle: MaßArbeit kAöR<br />
Stand: 31.12.<strong>2012</strong><br />
D<br />
31
Zwischen Fast-Food und Schaltschrank<br />
Der dreifache Vater ist begeistert von seinem neuen Job. Zwölf<br />
Jahre lang hatte Konstantin Lammert bereits in Russland als<br />
Elektriker gearbeitet. Da war es für ihn eine große Enttäuschung,<br />
in seiner neuen Heimat als ungelernte Kraft tätig sein<br />
zu müssen. „So geht es vielen Menschen mit Zuwanderungs-<br />
Unterstützung für<br />
Menschen mit<br />
Zuwanderungsgeschichte<br />
Sieben Jahre<br />
lang hat er bei<br />
McDonalds Hamburger verkauft – obwohl er eigentlich<br />
eine der händeringend gesuchten Fachkräfte ist.<br />
Jetzt arbeitet Konstantin Lammert endlich wieder in seinem<br />
Ausbildungsberuf als Elektriker: Nach Sprachkursen, Probearbeiten<br />
und schließlich der Anerkennung seines russischen<br />
Berufsabschlusses ist er endlich auch beruflich voll in Deutschland<br />
angekommen. Über das Zeitarbeitsunternehmen bim<br />
Personaldienstleistungen GmbH ist der Spätaussiedler bei der<br />
Meurer-Gruppe in Fürstenau beschäftigt. Unterstützt haben<br />
ihn auf seinem Weg das Netzwerk Integration durch Qualifizierung<br />
(IQ Netzwerk) sowie das Kompetenzzentrum Migration<br />
der MaßArbeit.<br />
geschichte“, weiß Rainer Bußmann<br />
aus Erfahrung. Er leitet das IQ Netzwerk<br />
Niedersachsen in Trägerschaft<br />
der MaßArbeit: „Migranten sind häufiger<br />
arbeitslos als Menschen mit deutschen Wurzeln.“<br />
Das treffe auch für die zu, die bereits mit einer Berufsausbildung<br />
oder einem Studium nach Deutschland kommen. Mit<br />
dem Ende 2011 gestarteten IQ Netzwerk Niedersachsen ist die<br />
berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
jetzt deutlich verbessert worden.<br />
Auf Bundesebene wurde schon 2005 auf Initiative des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales das IQ Netzwerk ins<br />
Leben gerufen, um Konzepte zur beruflichen Integration von erwachsenen<br />
Migrantinnen und Migranten zu entwickeln und zu<br />
erproben. Ziel war und ist es, die erfolgreichen Modelle in die<br />
Regelförderung zu transferieren und so die Arbeitsmarktintegration<br />
von Erwachsenen mit Migrationshintergrund zu verbessern.<br />
2011 hat das IQ Netzwerk durch die Gründung von 16<br />
regionalen Netzwerken und fünf Fachstellen einen wesentlichen<br />
32 D
Schritt gemacht,<br />
um das Knowhow<br />
im Bereich der<br />
beruflichen Integration<br />
von Migrantinnen<br />
und Migranten in die Fläche<br />
und damit noch näher zu den<br />
Menschen zu bringen. Das Förderprogramm IQ Netzwerk läuft<br />
bis Ende 2014 mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit<br />
und Soziales, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
sowie der Bundesagentur für Arbeit.<br />
gesetzt worden. Über 60 Gesetze<br />
und Verordnungen sind so vereinheitlicht<br />
und verschlankt worden, dass sich die<br />
Chancen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse<br />
deutlich verbessert haben. Erstmals gibt es auch einen<br />
Rechtsanspruch auf ein Anerkennungsverfahren und Anerkennungsanträge<br />
können auch vom Ausland aus gestellt werden.<br />
Anerkennung ist einfacher geworden<br />
Ein zentrales Thema des IQ Netzwerkes Niedersachsen ist die<br />
Berufsanerkennung von Migrantinnen und Migranten. Im April<br />
<strong>2012</strong> ist mit dem „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung<br />
und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“,<br />
dem so genannten „Anerkennungsgesetz“, ein Meilenstein<br />
für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse<br />
D<br />
33
Die Vielfalt<br />
wertschätzen<br />
Doch ein Gesetz allein bewirkt wenig, wenn nicht die, die es<br />
betrifft, von ihm wissen. Die Migrantinnen und Migranten benötigen<br />
gezielte Unterstützung, um ihre Rechte und Chancen<br />
bestmöglich zu nutzen. Diese Aufgaben übernimmt das<br />
IQ Netzwerk. Das Netzwerk Niedersachsen in <strong>Osnabrück</strong><br />
arbeitet gemeinsam mit vielen Partnern daran, die Berufsanerkennungsverfahren<br />
für Migrantinnen und Migranten weiter<br />
zu professionalisieren. Zehn regionale IQ-Anerkennungsberatungsstellen<br />
sind dabei am Start: Mit der Auswahl der BUS<br />
GmbH der Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland, des<br />
Jobcenters Leer, des Bildungswerkes der niedersächsischen<br />
Wirtschaft mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,<br />
der Industrie- und Handelskammer Hannover, des Jobcenters<br />
Wolfsburg, des Jobcenters ProArbeit Osterholz-Scharmbeck,<br />
des Grafschafter Jobcenters in Nordhorn, der VHS Stade,<br />
der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen e. G. und<br />
des Bildungswerkes der niedersächsischen Wirtschaft mit<br />
der Leuphana Universität Lüneburg ist gewährleistet, dass ein<br />
breites Erfahrungsspektrum verschiedener Anbieter in Sachen<br />
Berufsanerkennung gebündelt werden kann. Alle zehn Anerkennungsberatungsstellen<br />
führen die Erstberatung und die Verweisberatung<br />
von Migrantinnen und Migranten durch.<br />
Die Qualifizierung und Beratung<br />
der Anerkennungsberatungsstellen<br />
erfolgt durch das<br />
Regionalnetzwerk in <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Neben rechtlichen Aspekten steht<br />
auch die Willkommenskultur in Deutschland<br />
auf der Agenda. „Als Koordinationsstelle für die Anerkennung<br />
von ausländischen Berufsabschlüssen ist das Training<br />
interkultureller Kompetenzen eine wichtige Aufgabe unseres<br />
Netzwerkes“, so Projektleiter Bußmann. Das Konzept „Diversity<br />
Management“ gibt dabei Antworten auf die Frage, wie Organisationen<br />
die gesellschaftliche Vielfalt besser wertschätzen<br />
können. „Darüber hinaus haben wir online ein lernendes System<br />
rund um alle Aspekte der Berufsanerkennung aufgebaut.<br />
Es bezieht alle Partner ein, die bei der beruflichen Integration<br />
von Menschen mit Zuwanderungshintergrund beteiligt sind“,<br />
schildert Rainer Bußmann den Ansatz der MaßArbeit.<br />
Doch nicht nur die Berufsanerkennung ist wichtig für Menschen<br />
mit Migrationshintergrund. Mit dem Kompetenzzentrum<br />
Migration hat die MaßArbeit eine Einrichtung geschaffen, die<br />
umfassende Unterstützung für Migranten auf ihrem Weg in<br />
den Arbeitsmarkt anbietet. Davon profitierte auch Konstantin<br />
Lammert. Das Kompetenzzentrum übernahm für ihn eine Lotsenfunktion,<br />
sorgte für die richtigen Sprachkurse und stellte<br />
den Kontakt zur Handwerkskammer für die notwendige Probearbeit<br />
im Rahmen der Berufsanerkennung her. „Nachdem<br />
eine Gleichwertigkeitsbescheinigung und damit die Anerkennung<br />
des ausländischen Berufsabschlusses erteilt werden<br />
konnte, hat die MaßArbeit Herrn Lammert dann bei dem<br />
Zeitarbeitsunternehmen bim untergebracht“, erklärte<br />
Katja Bielefeld, Leiterin des Kompetenzzentrums Migration.<br />
Denn das ist immer Ziel der Aktivitäten: Menschen<br />
möglichst qualifiziert in den ersten Arbeitsmarkt<br />
zu vermitteln.<br />
www.iq-niedersachsen.de<br />
34 D
Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche<br />
(Stand: 30.06.<strong>2012</strong>) - insgesamt 106.637 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
9.296<br />
9.126<br />
7.980<br />
5.919<br />
5.585<br />
5.211<br />
3.879<br />
3.918<br />
3.716<br />
3.018<br />
2.897<br />
2.519<br />
2.485<br />
2.205<br />
2.035<br />
1.960<br />
1.799<br />
1.767<br />
1.701<br />
Herstellung von Nahrungs- und Futtermittel<br />
Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />
Gesundheitswesen<br />
Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonst. Ausbaugewerbe<br />
Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften<br />
Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />
Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime)<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen<br />
Maschinenbau<br />
Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr<br />
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung<br />
Erziehung und Unterricht<br />
Herstellung von Möbeln<br />
Handel mit Kraftfahrzeugen; Instandhaltung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen<br />
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren<br />
Metallerzeugung und -bearbeitung<br />
Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten<br />
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus<br />
Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen<br />
(Quelle: Datenspiegel kompakt <strong>2012</strong>)<br />
<strong>Landkreis</strong> unterstützt<br />
Erfolgsprojekt ÖKOPROFIT ®<br />
Startschuss für das Projekt ÖKOPROFIT 2013/2014 in <strong>Osnabrück</strong><br />
und dem <strong>Osnabrück</strong>er Land! Das durch die Stadt, die<br />
Wirtschaftsförderung <strong>Osnabrück</strong>, die IHK <strong>Osnabrück</strong>-Emsland-Grafschaft<br />
Bentheim, die Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-<br />
Emsland sowie die WIGOS begleitete Kooperationsprojekt geht<br />
Anfang Januar 2013 in die dritte Runde. Die einfache Formel<br />
des Erfolgsprojektes: „Senkung von Betriebskosten durch die<br />
Verbesserung der Energie- und Umwelteffizienz“.<br />
Die Erfolgsbilanz der ersten beiden Projektjahre lässt sich sehen:<br />
Die insgesamt 20 zertifizierten Betriebe sparen insgesamt<br />
rund 835.000 Euro durch die Steigerung ihrer Energieund<br />
Umwelteffizienz. Jahr für Jahr. Darüber hinaus entlasten<br />
sie die Umwelt, indem sie 3,9 Kilowattstunden Energie, über<br />
5.000 Kubikmeter Wasser und 45 Tonnen Abfall sparen bzw.<br />
vermeiden. Insgesamt werden rund 2.900 Tonnen des Treibhausgases<br />
CO2 weniger emittiert und somit ein kleiner Beitrag<br />
zum Klimaschutz geleistet. Daneben bietet ÖKOPROFIT<br />
für die teilnehmenden Betriebe die hervorragende Möglichkeit,<br />
nach DIN normierte Managementsysteme vorzubereiten.<br />
Dass ÖKOPROFIT auf Betriebe nahezu jeder Branche und<br />
Größe passt, belegt ein Blick auf die bisher ausgezeichneten<br />
ÖKOPROFIT-Unternehmen vor Ort: Neben produzierenden<br />
Betrieben aus dem Ladenbau-, Lebensmittel- und Automobilzulieferbereich<br />
beteiligten sich in den ersten beiden Runden<br />
mehrere Dienstleistungsunternehmen, eine Hochschule, ein<br />
IT-Unternehmen, ein Hotel, aber auch Alten- und Pflegeheime<br />
und mit einer Schule und einem Schwimmbad auch zwei kommunale<br />
Einrichtungen. So unterschiedlich die Betriebe auf den<br />
ersten Blick auch sind: Sie alle setzten sich mit den steigenden<br />
Energie- und Ressourcenkosten auseinander und konnten<br />
gemeinsam mit professionellen Unternehmensberatern zahlreiche<br />
Verbesserungsmaßnahmen erarbeiten. Neben der individuellen<br />
Begleitung vor Ort nehmen die Betriebsvertreter an<br />
einer Workshop-Reihe teil: Hier erhalten sie Fachinformationen<br />
zu Themen wie Energiemanagement, Beleuchtung, Abfall und<br />
Wassereinsatz, aber auch zum Umgang mit Gefahrstoffen und<br />
der wichtigen Rolle der Mitarbeitersensibilisierung im Betrieb.<br />
Mehrwert bieten die Workshops auch durch den intensiven<br />
Erfahrungsaustausch mit den anderen Betrieben.<br />
Mit der im Frühjahr startenden dritten Runde von ÖKORPOFIT<br />
<strong>Osnabrück</strong> bieten Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> den Unternehmen<br />
der Region nun erneut die Möglichkeit, die eigenen<br />
Arbeitsabläufe und Prozesse zu überprüfen, Verbesserungsmaßnahmen<br />
zu erarbeiten und somit die Betriebskosten zu<br />
senken und die Umwelt ein Stück weit zu entlasten. Die Teilnahmekosten<br />
für das umfassende Leistungspaket liegen bei<br />
6.900 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer). Förderungsmöglichkeiten<br />
sind im Einzelfall zu prüfen.<br />
C<br />
35
Engagiert für junge Menschen<br />
Projekte ebnen Weg in<br />
den Arbeitsmarkt<br />
von Arbeitskreisen mit oder bieten sozialpädagogische<br />
Gruppenarbeit an. Auch<br />
die Gestaltung des Übergangs von der<br />
Grundschule zur weiterführenden Schule<br />
und die Elternarbeit sind aktuelle Themen.<br />
Berufsorientierung leicht<br />
gemacht<br />
Die Regenbogenschule ist ihr ans Herz gewachsen: Seit Frühjahr<br />
<strong>2012</strong> ist Annika Bouwmann als eine von insgesamt 18<br />
Schulbegleiterinnen und -begleitern im gesamten <strong>Landkreis</strong> in<br />
der Grundschule in Georgsmarienhütte tätig. Gesprächsangebote<br />
für Kinder und Eltern sowie Projektarbeit steht in enger<br />
Abstimmung mit den Schulen auf der Agenda der pädagogischen<br />
Fachkräfte: „So fördern wir ein gutes Miteinander zwischen<br />
Kindern, Eltern und den Schulen“, ist MaßArbeit-Bereichsleiterin<br />
Susanne Steininger überzeugt.<br />
In 18 Städten, Gemeinden und Samtgemeinden im <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land widmen sich die Schulbegleiter mit großem Engagement<br />
diesem Ziel. Wichtig ist ihnen dabei, Kinder und Eltern möglichst<br />
unkompliziert und schnell zu unterstützen, wenn es in<br />
Schule, Elternhaus oder Freizeit mal nicht rund läuft. Außerdem<br />
erhalten die Kinder durch den Einsatz der Schulbegleiter einen<br />
besseren Zugang zu außerschulischen Aktivitäten.<br />
„Die Schulbegleiter arbeiten vor allem in den Räumlichkeiten<br />
von Schulen, kommen jedoch auch auf Wunsch in die Familien“,<br />
skizziert Daniela Schönig, Koordinatorin der MaßArbeit für<br />
das Projekt Schulbegleiter. Die Aufgaben der Fachkräfte vor Ort<br />
sind vielfältig: Sie kümmern sich um die Zusammenarbeit mit<br />
der Schule, zum Beispiel bei der Durchführung von Projekten,<br />
leisten Einzelfallhilfe für Schüler mit schulischen oder familiären<br />
Problemen, wirken bei der Präventionsarbeit und dem Aufbau<br />
36 D<br />
Dieses Themenfeld steht auch bei anderen<br />
Projekten des Jugendbereichs der<br />
MaßArbeit im Fokus: „Viele Jugendliche<br />
benötigen Unterstützung auf dem Weg in<br />
die Berufswelt“, unterstreicht MaßArbeit-<br />
Vorstand Sabine Ostendorf. „In Zeiten des<br />
demografischen Wandels haben junge Erwachsene<br />
gute Chancen auf dem Ausbildungsund<br />
Arbeitsmarkt – wenn sie gut auf die Anforderungen<br />
dort vorbereitet sind“, so ihre Erfahrung. Berufsorientierung<br />
ist dabei ganz entscheidend: Denn in Deutschland gibt es allein<br />
rund 350 anerkannte Ausbildungsberufe, hinzu kommen eine<br />
Vielzahl von schulischen Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Mit verschiedenen Projekten in den Schulen oder der Ausbildungsmesse<br />
Azubis werben Azubis geht die MaßArbeit aktiv<br />
auf die Jugendlichen zu. Aber auch die neuen Medien werden<br />
genutzt. Das Internet-Portal Binkos (Berufsinformationssystem<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>) unterstützt junge Menschen ganz gezielt<br />
mit aktuellen, regionalen Informationen rund um den Einstieg<br />
in die Arbeitswelt.<br />
Die Wurzeln von Binkos reichen bis ins Jahr 2004 zurück: Damals<br />
hatte der Schulsozialarbeiter Axel Fuchs gemeinsam mit<br />
Lehrkräften der heutigen Oberschule in Ankum die Idee, eine<br />
Betriebsdatenbank aufzubauen, um die Suche der Schüler<br />
nach einem Praktikumsplatz zu erleichtern. Heute umfasst Binkos<br />
eine umfangreiche Datenbank mit über 700 im Nord- und<br />
Ostkreis ansässigen Unternehmen. Auch im Südkreis wird<br />
Binkos bald zur Verfügung sehen.<br />
Binkos liefert praxisorientierte Berufsinformationen und einen<br />
Beratungswegweiser, der Adressen zu allen wichtigen<br />
Themenfeldern enthält. Die Verantwortung für das Projekt<br />
liegt bei der MaßArbeit und der Oberschule Ankum. Das
Redaktionsteam setzt sich<br />
unter anderem aus Mitarbeitern<br />
der Jugendberufshilfe<br />
und der Firma Fuchs<br />
Konzepte, der Servicestelle<br />
Schule-Wirtschaft sowie<br />
Schulsozialarbeitern zusammen.<br />
Aktuelle Informationen<br />
liefern jedoch vor allem die<br />
Schüler selbst: Jeder Jugendliche,<br />
der ein Betriebspraktikum<br />
macht, bringt einen<br />
Fragebogen mit zurück.<br />
Die genaue Anzahl der Ausbildungs-<br />
und Praktikumsplätze im<br />
Betrieb, Tätigkeitsfelder, Mitarbeiterzahlen: All das wird immer<br />
wieder in Binkos auf den neusten Stand gebracht. Und so ist<br />
auch das Interesse der Eltern groß, die noch immer die ersten<br />
Ansprechpartner für ihre Kinder sind, wenn es um das Thema<br />
Berufswahl geht. „Die große Resonanz der Jugendlichen,<br />
der Eltern, aber auch die positiven Rückmeldungen aus der<br />
Wirtschaft zeigen, dass Binkos eine Informationslücke schließt:<br />
Die Verbindung zwischen allgemeiner Berufsorientierung und<br />
regionaler Arbeitsmarktstruktur“, unterstreicht Susanne Steininger.<br />
Das sehen offensichtlich auch das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der<br />
Europäische Sozialfonds der Europäischen Union so, die das<br />
Projekt Binkos fördern.<br />
Intensive Begleitung<br />
Einige junge Menschen brauchen jedoch noch individuellere<br />
Unterstützung: So schließt die Jugendberufshilfe im Rahmen<br />
des Bundesprogrammes „Aktiv in der Region“ Versorgungslücken<br />
und macht unversorgten Jugendlichen ein berufliches<br />
Angebot, etwa durch Qualifizierungsmaßnahmen. Ziel ist es,<br />
die Betroffenen in eine Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
zu vermitteln. Ann-Kristin Flottmann hat davon profitiert: Die<br />
Bissendorferin hatte eine Ausbildung als Sozialassistentin begonnen,<br />
dann aber festgestellt, dass sie auf das falsche Pferd<br />
gesetzt hatte. Sie wünschte sich einen Beruf, der stärker auf<br />
Kreativität setzt: Mit Hilfe der Jugendberufshilfe der MaßArbeit<br />
hat sie nun im Bad Essener Haus Deutsch Krone eine Ausbildung<br />
zur Restaurantfachfrau begonnen.<br />
MaßArbeit-Mitarbeiterin Katja Madynski hatte die Begleitung<br />
und Unterstützung der Bissendorferin übernommen. Dazu<br />
gehörte, mögliche Berufsfelder herauszufiltern, aber auch, Bewerbungsunterlagen<br />
auf den neuesten Stand zu bringen. „Das<br />
kontinuierliche Arbeiten hat mir auf jeden Fall geholfen“, betont<br />
Ann-Kristin Flottmann. Ein zentraler Punkt waren zudem Praktikumsplätze:<br />
In diesem Rahmen war die junge Frau auch für<br />
zwei Wochen im Haus Deutsch Krone tätig. Dort konnte sie,<br />
aber auch ihr künftiger Arbeitgeber testen, ob das Miteinander,<br />
aber auch die Rahmenbedingungen mit ungewöhnlichen<br />
Arbeitszeiten und den Schichten am Wochenende für beide<br />
Seiten passen würden.<br />
www.binkos.de<br />
Evaluation der im Jahr 2008<br />
begonnen 445 betrieblichen<br />
Ausbildungsverhältnisse<br />
Weiterbeschäftigung<br />
nach abgeschlossener<br />
Ausbildung<br />
21 %<br />
71 %<br />
35 %<br />
2 %<br />
63 %<br />
Weiterbeschäftigung nach<br />
abgeschlossener Ausbildung<br />
keine Angaben<br />
unbekannt<br />
8 %<br />
25 %<br />
7 %<br />
5 %<br />
35 %<br />
davon erfolgreich beendet<br />
davon nicht beendet, abgebrochen<br />
Ausbildung läuft noch<br />
Quelle: MaßArbeit kAöR<br />
Vollzeit befristet<br />
Vollzeit unbefristet<br />
Teilzeit unbefristet<br />
Teilzeit befristet<br />
Arbet in anderem Betrieb<br />
Quelle: MaßArbeit kAöR<br />
28 %<br />
D<br />
37
Arbeitslose im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
(Rechtskreis Sozialgesetzbuch II)<br />
Entwicklung Januar <strong>2012</strong> – Dezember <strong>2012</strong><br />
Außenstelle Januar <strong>2012</strong> Dezember <strong>2012</strong> Zu-/Rückgang in %<br />
Quakenbrück 428 342 -20,1%<br />
Samtgemeinde Artland 428 342 -20,1%<br />
Bersenbrück 235 199 -15,3%<br />
Samtgemeinde Bersenbrück 235 199 -15,3%<br />
Fürstenau 315 249 -21,0%<br />
Samtgemeinde Fürstenau 229 184 -19,7%<br />
Samtgemeinde Neuenkirchen 86 65 -24,4%<br />
Bramsche 615 551 -10,4%<br />
Bramsche 435 392 -9,9%<br />
Wallenhorst 180 159 -11,7%<br />
Ostercappeln 543 477 -12,2%<br />
Bad Essen 146 132 -9,6%<br />
Belm 189 158 -16,4%<br />
Bohmte 134 112 -16,4%<br />
Ostercappeln 74 75 1,4%<br />
Melle 499 436 -12,6%<br />
Bissendorf 80 60 -25,0%<br />
Melle 419 376 -10,3%<br />
Georgsmarienhütte 681 557 -18,2%<br />
Georgsmarienhütte 410 328 -20,0%<br />
Hagen am Teutoburger Wald 136 109 -19,9%<br />
Hasbergen 135 120 -11,1%<br />
Bad Laer 603 564 -6,5%<br />
Bad Iburg 141 121 -14,2%<br />
Bad Laer 76 77 1,3%<br />
Bad Rothenfelde 90 96 6,7%<br />
Dissen am Teutoburger Wald 168 163 -3,0%<br />
Glandorf 41 43 4,9%<br />
Hilter am Teutoburger Wald 87 64 -26,4%<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 3.919 3.375 -13,9%<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Anteil an Arbeitslosen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> gesamt, (Stand 31.12.<strong>2012</strong>)<br />
(Rechtskreis Sozialgesetzbuch [SGB] II und III)<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 6.530<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> | Geschäftsbereich Wirtschaft & Arbeit<br />
Am Schölerberg 1 | 49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon: 0541 501-4199<br />
48,3 %<br />
3.155<br />
Agentur für Arbeit<br />
(SGB III <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />
51,7 %<br />
3.375<br />
MaßArbeit<br />
(SGB II <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Telefax: 0541 501-4435<br />
E-Mail: info@lkos.de<br />
Internet: www.wirtschaftundarbeit.de<br />
Redaktion:<br />
Frank Bertram, Kimberly Lübbersmann, Henning Müller-Detert,<br />
Eckhard Wiebrock<br />
Fotografie:<br />
fotolia, Christa Henke, <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, Uwe Lewandowski<br />
Gestaltung: lichtweisz, Dissen a.T.W.<br />
Stand: März 2013<br />
38<br />
E
Durch die Konzeption und Produktion individueller Unternehmensfilme.<br />
W I R H E B E N S I E A B!<br />
Bei der Vielzahl an Angeboten ist es wichtig, sich von der<br />
Konkurrenz abzuheben. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen<br />
auf eine einzigartige Weise:<br />
mit einem Imagefilm, der Ihr gesamtes Unternehmen<br />
in Szene setzt,<br />
mit einem Spot, der die Vorteile Ihres neuen Produktes<br />
hervorhebt oder<br />
einem Video, das gezielt die Personalsuche unterstützt.<br />
Unser professionelles Team begleitet Sie gerne von der<br />
ersten Ideen entwicklung bis zum fertigen Film. Mit diesem<br />
können Sie bei uns auch im Kabel- und Web-TV werben.<br />
Wir sollen auch Sie abheben? Dann sprechen Sie uns gerne an:<br />
05 41/310 566 · info@os1.tv<br />
KEINER IST NÄHER DRAN!
www.wirtschaftundarbeit.de<br />
Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier