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Jahresbericht 2012 - Landkreis Osnabrück

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Antrieb<br />

Was Wirtschaft & Arbeit im <strong>Osnabrück</strong>er Land antreibt – <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Fachkräftesicherung<br />

Schulterschluss mit<br />

der Wirtschaft<br />

Attraktiver Standort<br />

Investitionen von<br />

einer Viertelmilliarde<br />

Euro<br />

Mittelstandsförderung<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

legt neues<br />

Programm auf<br />

1


Entscheider der Region <strong>Osnabrück</strong>/Emsland<br />

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2


A<br />

Leitartikel<br />

Fachkräfte<br />

4 Schulterschluss mit der Wirtschaft<br />

B<br />

Porträts<br />

8 Siegfried Averhage<br />

12 Sabine Ostendorf<br />

C<br />

Wirtschaftsstandort<br />

14 Neues Förderprogramm<br />

20 Mittelstands-Oskar vergeben<br />

22 Am Puls der Unternehmen<br />

24 Investitionen am Standort<br />

26 Spatenstich InnovationsCentrum<br />

27 Horse Competence Center Germany<br />

D<br />

E<br />

Arbeitsmarkt<br />

7 Für Unternehmen und Arbeitnehmer<br />

10 Jobmessen<br />

11 Integrationswettbewerb<br />

19 Ausbildungslotsen<br />

29 Mit Sprachkursen in den Job<br />

30 Leistungen für Langzeitarbeitslose<br />

32 Berufsanerkennung für Migranten<br />

36 Übergang Schule-Beruf<br />

Existenzgründung<br />

16 Gründerhaus<br />

18 Gründer- und Jungunternehmertag<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

für die große Mehrheit der Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

war <strong>2012</strong> ein erfolgreiches Jahr: Die gute Konjunktur<br />

sorgte für Stabilität, positive Bilanzen und Expansionsfreude.<br />

Davon profitierten die Arbeitsuchenden, auch die Langzeitarbeitslosen.<br />

Doch während einerseits fast Vollbeschäftigung<br />

herrschte, beschäftigte die Betriebe zunehmend der Mangel<br />

an qualifiziertem Personal.<br />

Für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> Grund genug, organisatorisch<br />

die Weichen neu zu stellen: Wir bildeten durch die Zusammenlegung<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIGOS und der<br />

kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit den Geschäftsbereich<br />

Wirtschaft & Arbeit. So können wir nicht nur unbürokratisch<br />

und schnell auf die neuen Herausforderungen reagieren,<br />

sondern deutlich aktiver an ihrer Lösung arbeiten.<br />

Die Herausforderungen, das sind unter anderem der Fachkräftebedarf<br />

und die Erschließung neuer Arbeitsmarktpotenziale,<br />

die gezielte Unterstützung der Unternehmen vor Ort oder die<br />

frühe Begleitung der jungen Menschen beim Übergang von<br />

der Schule in die Arbeitswelt.<br />

Natürlich geht es im Jahresrückblick für den jungen Geschäftsbereich<br />

Wirtschaft & Arbeit auch um Zahlen. Doch vor allem<br />

geht es um die Menschen, die hinter diesen Zahlen stehen:<br />

Um junge Betriebsgründer, um Ausbilder und Auszubildende,<br />

die neue Wege zueinander finden, oder um Unternehmer, die<br />

auf Innovation setzen. Lernen Sie den Geschäftsbereich Wirtschaft<br />

und Arbeit und das Wirtschaftsleben im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> näher kennen: Wir wünschen Ihnen eine spannende<br />

Lektüre!<br />

Dr. Michael Lübbersmann<br />

Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

Siegfried Averhage<br />

Leiter Geschäftsbereich Wirtschaft & Arbeit<br />

3


Fachkräftesicherung<br />

Schulterschluss<br />

mit der<br />

Wirtschaft<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war ereignisreich für den Wirtschaftsraum<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>: Der Arbeitsmarkt<br />

boomte, die gute Konjunktur sorgte bei vielen<br />

Unternehmen für volle Auftragsbücher. Die rege<br />

Nachfrage nach Arbeitskräften rückte jedoch auch<br />

ein Zukunftsproblem in den Fokus: Die Wirtschaft<br />

klagt immer stärker über einen Mangel an Fachkräften.<br />

Vor allem gewerbliches und technisches<br />

Personal ist inzwischen auch im <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

in vielen Betrieben Mangelware. Grund genug für<br />

den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, die Weichen für die Wirtschafts-<br />

und Arbeitsmarktpolitik neu zu stellen: „Um die<br />

Region wirtschaftlich weiterzuentwickeln, haben wir im<br />

neuen Geschäftsbereich Wirtschaft und Arbeit kompetente<br />

Wirtschaftsförderung mit umfassenden Arbeitsmarktdienstleistungen<br />

gebündelt“, so Landrat Dr. Michael Lübbersmann.<br />

4 A


Gebündelte Kompetenz<br />

Auch für Dr. Michael Lübbersmann persönlich war <strong>2012</strong> ein bewegtes Jahr: Im<br />

Herbst 2011 zum Landrat gewählt, hat er im vergangenen Jahr viele Strukturen<br />

im <strong>Landkreis</strong> verändert und Themen strategisch neu aufgestellt. Wirtschaft und<br />

Arbeitsmarkt standen dabei ganz oben auf seiner Handlungsagenda. „Nur wenn<br />

es unseren Unternehmen gut geht, kann auch die Region prosperieren“, so die<br />

Überzeugung von Lübbersmann. Die Verwaltung müsse dazu die nötigen Rahmenbedingungen<br />

schaffen. „Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen, doch wir haben<br />

wesentliche Eckpunkte gesetzt“, ist er überzeugt. Mit Siegfried Averhage, langjähriger<br />

Vorstand der MaßArbeit, steht ein kompetenter Mitstreiter an seiner Seite. Der<br />

neue Leiter des Geschäftsbereiches Wirtschaft und Arbeit hat ein ganz klares Ziel:<br />

„Durch sinnvolle Vernetzung aller unserer Dienstleistungen werden wir gemeinsam<br />

mit den Unternehmen den Wirtschaftsstandort <strong>Osnabrück</strong>er Land noch weiter nach<br />

vorne bringen.“<br />

Die neue Strategie des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> fand auch in Berlin und Hannover<br />

Anklang: So konnten Lübbersmann und Averhage im Oktober <strong>2012</strong> Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler und den damaligen niedersächsischen<br />

Wirtschaftsminister Jörg Bode begrüßen, die sich über das Konzept zur Fachkräftesicherung<br />

informieren wollten. „Natürlich freuen wir uns über diese Aufmerksamkeit“,<br />

waren sich Landrat und Geschäftsbereichsleiter einig. Was jedoch<br />

wirklich zähle, sei die positive Reaktion der Unternehmen im <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land: „Nur in engem Zusammenspiel mit der Wirtschaft können wir die<br />

Herausforderungen schultern“, betont der Landrat.<br />

A<br />

5


„Wir qualifizieren für die Betriebe“<br />

Mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIGOS hat der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> in den vergangenen Jahren ein breites<br />

Angebot für Unternehmen vorgehalten: Von der Existenzgründungs-<br />

und Ansiedlungsberatung über die Begleitung von<br />

Unternehmensexpansionen bis hin zu Beratungs- und Vernetzungsangeboten<br />

etwa im Rahmen von Betriebsnachfolgen.<br />

Daneben gab es für die Wirtschaft mit der MaßArbeit einen<br />

zuverlässigen Partner in Sachen Arbeits- und Ausbildungsmarkt.<br />

Das vernetzte Angebot im Geschäftsbereich Wirtschaft<br />

und Arbeit des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> macht es für<br />

Betriebe nun noch leichter, das passende Personal zu finden.<br />

Ein ansiedlungs- oder expansionswilliges Unternehmen wird<br />

nicht nur bei der Bauleitplanung, der Verkehrsanbindung oder<br />

möglichen Förderanträgen unterstützt und beraten, sondern<br />

hat jetzt direkten Zugriff auf das Arbeitskräftepotenzial der<br />

Region. „Unternehmen schauen heute eben nicht nur auf die<br />

Verfügbarkeit von Gewerbeflächen oder mögliche Fördermittel.<br />

Ebenso wichtig ist für sie die langfristige Verfügbarkeit von<br />

qualifiziertem Personal“, so Landrat Lübbersmann.<br />

Das Personalthema gewinnt in Zeiten des Fachkräftemangels,<br />

auch bei der Bestandspflege von Unternehmen, einen immer<br />

größeren Raum. Es geht ganz praxisorientiert um die Erschließung<br />

neuer Arbeitskräftepotenziale. „In vielen Branchen können<br />

wir gezielt für die Bedarfe in den Betrieben qualifizieren“,<br />

betont der Leiter des Geschäftsbereiches, Siegfried Averhage.<br />

Ein gutes Beispiel sei der Bereich Pflege und Gesundheit. „Der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat schon vor einigen Jahren gemeinsam<br />

mit Bildungsträgern erste Maßnahmen aufgelegt, um Arbeitsuchende<br />

für den Pflegebereich zu schulen. Diese Maßnahmen<br />

werden jetzt gezielt ausgebaut“, erläutert Averhage. Dazu<br />

gehörten etwa die Angebote „Servicekraft Alltagsbegleitung“,<br />

„Perspektive Hauswirtschaft und Pflege“, die Teilzeitausbildung<br />

zum Altenpfleger, der „Serviceassistent im Gesundheitswesen“<br />

sowie die Maßnahme „Berufsanerkennung für Krankenschwestern<br />

oder Krankenpflegern aus Osteuropa“.<br />

www.wirtschaftundarbeit.de<br />

Chancen des Arbeitsmarktes nutzen<br />

Auch für den Logistik-Bereich wurde und wird Personal qualifiziert:<br />

„Die Branche ist sehr stark in unserer Region und hat<br />

durch die Ansiedlung des Sportartikelherstellers adidas im Niedersachsenpark<br />

zusätzlich an Bedeutung gewonnen“, skizziert<br />

Averhage weiter. Qualifiziert werden Lagerlogistiker und Kraftfahrer,<br />

auch Staplerscheine können erworben werden. Doch<br />

der Service des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Arbeit reicht<br />

weiter. Mit dem regionalen Arbeitsmarktmonitoring gibt es ein<br />

Steuerungsinstrument, das branchenbezogene Informationen<br />

zur Arbeitskräftesituation liefert. Bei der Auswertung der Erhebung<br />

zur Logistikbranche etwa war ein Fazit, dass massiv<br />

Fachkräfte fehlen und die Betriebe nach jüngeren männlichen<br />

Arbeitnehmern suchen. „Unsere Aufgabe ist es nun vor allem,<br />

die Bedarfe der Unternehmen mit den vorhandenen Reserven in<br />

Einklang zu bringen“, unterstreicht der Geschäftsbereichsleiter.<br />

Denn zusätzliche Arbeitskräfte gebe es vor allem in den Zielgruppen<br />

junge Erwachsene, ältere Arbeitnehmer, Frauen und<br />

Menschen mit Migrationshintergrund. „Wir müssen durch gezielte<br />

Beratung Unternehmen auf diese<br />

Zielgruppen und die damit verbundenen<br />

Chancen aufmerksam machen.<br />

Gleichzeitig werden wir Menschen<br />

für die konkreten Anforderungen in<br />

den Betrieben qualifizieren und das<br />

Matching verbessern“, beschreibt<br />

Landrat Lübbersmann die Aufgabe.<br />

Sowohl für ältere Arbeitsuchende als<br />

auch für Menschen mit Migrationsgeschichte<br />

gebe es sehr individuelle<br />

Maßnahmen, um sie auf qualifizierte<br />

Tätigkeiten vorzubereiten. Menschen<br />

mit Zuwanderungsgeschichte werden<br />

im Kompetenzzentrum Migration unterstützt:<br />

vom ersten Sprachkurs bis zur<br />

Eingliederung in den Arbeits- oder Ausbildungsmarkt.<br />

Und auch im Jugendbereich sei der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sehr gut aufgestellt: „Wir sind<br />

in enger Zusammenarbeit mit den Schule in der Berufsvorbereitung<br />

aktiv, begleiten den Übergang von der Schule in den Beruf<br />

und leisten praktische Hilfe im Ausbildungsbereich“, betont er.<br />

Mit der <strong>2012</strong> gestarteten Initiative „Frauen.Leben.Job.“ unterstützt<br />

der Geschäftsbereich Wirtschaft und Arbeit außerdem<br />

Frauen dabei, (wieder) ins Berufsleben einzusteigen. Durch<br />

eine Reihe von Bausteinen – von der Teilzeitausbildung über<br />

Bildungsangebote und speziellen Qualifizierungsmaßnahmen<br />

bis hin zum Beratungsangeboten für Unternehmen – soll die Beschäftigungsquote<br />

von Frauen und damit ihre Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt deutlich ausgebaut werden. „Im Wettbewerb<br />

der Regionen um Fachkräfte müssen wir exzellenten<br />

Service aus einer Hand liefern – und zwar sowohl mit Blick auf<br />

die Unternehmen als auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt“, fasst<br />

Lübbersmann zusammen. „Und das wollen wir tun.“<br />

www.frauen-leben-job.de<br />

6 A


Für<br />

Unternehmen<br />

und<br />

Arbeitnehmer<br />

Arbeitsmarktintegrationen der MaßArbeit<br />

1. Arbeitsmarkt<br />

davon ungefördert<br />

Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

mit Qualifizierung<br />

931<br />

855<br />

1.168<br />

245<br />

143<br />

388<br />

2.864<br />

2.548<br />

3.403<br />

4.389<br />

3.795<br />

5.557<br />

<strong>Landkreis</strong> installiert<br />

Arbeitsmarktmonitoring<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat ein neues Instrument<br />

für Unternehmer, (zukünftige) Arbeitnehmer,<br />

Verbände oder Bildungsträger entwickelt: Mit<br />

dem regionalen Arbeitsmarktmonitoring werden<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort aufgezeigt,<br />

aber auch die Potenziale, die die Region für die<br />

Wirtschaft attraktiv machen.<br />

Die erhobenen Daten bilden den regionalen Arbeitsmarkt<br />

branchenbezogen ab. Es geht allerdings<br />

nicht allein darum, ein Ist-Bild zu erhalten. Vielmehr<br />

werden auch Einschätzungen und Erwartungen<br />

abgefragt, auf deren Grundlage Perspektiven<br />

für die Wirtschaft entwickelt werden. Mit den Befragungen<br />

von Ernährungswirtschaft und Logistik<br />

liegen bereits Ergebnisse für zwei Schwerpunktbranchen<br />

der Region vor. So wurde ermittelt, dass<br />

es in der Logistik an beruflichem Nachwuchs fehlt,<br />

dabei aber viele der befragten Unternehmen bislang<br />

gar nicht ausbilden. In der Ernährungswirtschaft<br />

wurde hingegen – bis auf wenige Berufsfelder – noch<br />

kein deutlicher Fachkräftemangel festgestellt. Problematischer<br />

stellt sich bereits jetzt die Besetzung<br />

von Ausbildungsplätzen dar. Bei der Befragung<br />

von Arbeitnehmern wurde zudem deutlich, dass<br />

in der Region noch einiges getan werden muss,<br />

damit Familie und Beruf besser miteinander vereinbart<br />

werden können. Mit den Ergebnissen<br />

geht der <strong>Landkreis</strong> zurück in die Branchen:<br />

Partner aus Wirtschaft, Bildungsträger<br />

oder Institutionen können dann vor Ort<br />

Lösungsvorschläge erarbeiten.<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

39<br />

263<br />

302<br />

Integrationen<br />

(gesamt)<br />

2.383<br />

7.659<br />

10.042<br />

15 bis 24 Jahre<br />

25 bis 64 Jahre<br />

Quelle: MaßArbeit kAöR<br />

Integration insgesamt<br />

D<br />

7


Siegfried<br />

Averhage<br />

neuer WIGOS-<br />

Geschäftsführer<br />

Der Leiter des neuen Geschäftsbereiches Wirtschaft und<br />

Arbeit ist gleichzeitig Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong>, kurz<br />

WIGOS. „Ich habe natürlich die strategische Ausrichtung<br />

und die Koordination der beiden Handlungsfelder Wirtschafts-<br />

und Beschäftigungsförderung fest im Blick“,<br />

skizziert Siegfried Averhage die zentralen Aufgaben seiner<br />

neuen Funktion. Doch die Weiterentwicklung der WIGOS<br />

sei ihm ebenfalls ein besonderes Anliegen: „Wir wollen<br />

unsere Dienstleistungen optimieren“, so sein Ziel.<br />

Die WIGOS habe ein breites Serviceangebot. „Ob es um<br />

Unternehmensentwicklung, Technologietransfer, Ansiedlungen<br />

oder Netzwerke geht: Wir sind gut aufgestellt“,<br />

unterstreicht der Geschäftsführer. Einen engen Kontakt<br />

zu den Betrieben und Unternehmen der Region hält er<br />

für unerlässlich: „Was die Wirtschaft braucht, weiß sie am<br />

besten selbst. Deshalb bin ich viel vor Ort unterwegs, um<br />

mit den Unternehmen über Probleme und Herausforderungen<br />

zu sprechen. Nur so können wir die Anliegen<br />

der Wirtschaft aktiv aufgreifen.“<br />

8 B


Vorher fragen<br />

statt zu viel wagen!<br />

Die WIGOS bietet ein breites und in den meisten Fällen kostenloses Beratungsangebot.<br />

Die Bandbreite reicht von Informationen zur Unternehmensentwicklung,<br />

über Sprechtage zu Finanzierungsfragen oder über eine<br />

Unternehmensnachfolge bis hin zu so genannten Impulsgesprächen zur<br />

Energie-Effizienz und zur Personalentwicklung.<br />

Bereits seit mehreren Jahren führt die WIGOS regelmäßig Sprechtage zu den<br />

unterschiedlichsten Themen durch. Hierbei haben Unternehmen die Möglichkeit,<br />

sich in einstündigen Gesprächen im Kreishaus zu Förderprogrammen<br />

und Finanzierungsfragen, Unternehmensnachfolge oder Patent- und Innovationsfragen<br />

zu informieren. „Die Sprechtage bieten Erstinformationen und<br />

damit einen niederschwelligen Einstieg in die verschiedenen Themenfelder“,<br />

erläutert WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage. Vertieft werden können<br />

die Gespräche dann beispielsweise bei den so genannten „Sprechtagen<br />

vor Ort“ in den Unternehmen in den einzelnen Städten und Gemeinden des<br />

<strong>Landkreis</strong>es. Teils geschehe dies durch die WIGOS-Fachleute, teils – so inhaltlich<br />

oder rechtlich erforderlich – unter Einbeziehung externer Fachleute.<br />

<strong>2012</strong> wurden die Sprechtage um „Energieeffizienz-Impulsgespräche“ ergänzt,<br />

welche in Kooperation mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

der Deutschen Wirtschaft e.V., Niedersachsen (RKW) angeboten<br />

werden. Unternehmen haben hierbei die Möglichkeit, die betrieblichen Energiekosten<br />

durch gezielte Beratung zu verringern. „Unkalkulierbar ansteigende<br />

Energiekosten spüren kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bereits heute.<br />

Ein effizienter Energieeinsatz kann daher den Betrieben bares<br />

Geld sparen helfen und sie für die Zukunft wettbewerbsfähiger<br />

machen“, so der WIGOS-Geschäftsführer zum Hintergrund<br />

des Projektes. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi) geförderten Energieeffizienz-Impulsgespräche<br />

informieren in persönlichen Vor-Ort-Terminen zu den<br />

individuellen Energieeffizienzsteigerungsmöglichkeiten im Unternehmen:<br />

Hierzu führen speziell qualifizierte Mitarbeiter des<br />

RKW-Netzwerks sowie ein Fachmann der WIGOS persönliche<br />

Gespräche, in denen auf Basis eines Betriebsrundgangs<br />

wirtschaftlich interessante betriebsindividuelle Energieeinsparpotenziale<br />

aufgezeigt werden. Auf dieser Grundlage können<br />

KMU tragfähige Energiesparmaßnahmen entwickeln.<br />

2013 folgt nun in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Frau und<br />

Betrieb ein Angebot rund um das Thema Frauenbeschäftigung: Unternehmen<br />

haben dabei die Möglichkeit, sich über die Potenziale und Anforderungen einer<br />

frauen- und familienorientierten Unternehmensgestaltung zu informieren.<br />

„Der zunehmende Fachkräftemangel verdeutlicht den Unternehmen immer<br />

mehr wie wichtig es ist, die Potenziale beispielsweise der Beschäftigung von<br />

Müttern zu nutzen. Dies ist jedoch vielfach mit neuem Denken und neuen<br />

Prozessen in den Betrieben verbunden. Diese anzustoßen wollen wir helfen“,<br />

fasst Siegfried Averhage den Grund des neuen Angebots zusammen.<br />

Die Termine der verschiedenen WIGOS-Beratungsangebote<br />

sind im Internet zu finden unter<br />

www.wigos.de/veranstaltungen<br />

B<br />

9


Azubis werben<br />

Azubis als<br />

Türöffner in den<br />

Beruf<br />

Lebensqualität und Jobchancen:<br />

Messen werben für die Region<br />

„Nicht mir mir – ich bleib hier!“: Das Motto, das das Maschinenbaunetzwerk<br />

der Wachstumsregion Hansalinie<br />

auf der Absolventenmesse „Chance“ der Hochschule <strong>Osnabrück</strong><br />

präsentierte, steht stellvertretend für den Ansatz,<br />

Fachkräfte in der Region zu halten. Ziel der Absolventenmesse<br />

war, regionale Unternehmen des Maschinenund<br />

Anlagenbaus bei ihrer Suche nach Fachpersonal zu<br />

unterstützen und die Studierenden von Universität und<br />

Hochschule <strong>Osnabrück</strong> über die Unternehmensvielfalt<br />

vor Ort zu informieren. Der Fokus lag auf Lebensqualität<br />

und Jobchancen.<br />

Auf der Internetseite des Projekts sind Informationen zu<br />

den eingebundenen <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg, Diepholz,<br />

Oldenburg, <strong>Osnabrück</strong> und Vechta enthalten.<br />

Andere Messen, an denen sich der Geschäftsbereich<br />

Wirtschaft und Arbeit beteiligte, waren die <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Jobmesse und die Business-Messe Wirtschaft plus.<br />

An der Jobmesse beteiligt sich die MaßArbeit bereits<br />

seit neun Jahren. Bei der größten Messe in <strong>Osnabrück</strong><br />

und Umgebung stehen die Beratung und Information<br />

von Jobsuchenden im Mittelpunkt. Die Business-Messe<br />

richtet sich hingegen vornehmlich an Unternehmer, Führungskräfte<br />

und Entscheider aus der Region.<br />

www.ich-bleib-hier.de<br />

Unternehmen präsentieren<br />

sich, junge Menschen informieren<br />

sich über Berufe:<br />

Diese Möglichkeiten bietet<br />

die Messe Azubis werben Azubis<br />

– die damit ein wichtiger Baustein ist, um Fachkräfte für<br />

die Region zu gewinnen. Auch <strong>2012</strong> setzte die MaßArbeit<br />

die Ausbildungsmesse flächendeckend um: Veranstaltungen<br />

gab es in Bohmte, Voltlage, Georgsmarienhütte<br />

und Glandorf. Die Besonderheit des Formats ist, dass<br />

Auszubildende ihre Unternehmen vertreten. So fällt es<br />

den jungen Besuchern leichter, sich über mögliche Berufe<br />

zu informieren. Gerade die Vielfalt ist ein entscheidendes<br />

Plus, unterstreicht MaßArbeit-Vorstand Sabine Ostendorf:<br />

„Viele Jugendliche konzentrieren sich auf nur wenige Ausbildungsberufe<br />

und sind dann enttäuscht, wenn es vielleicht<br />

nicht mit dem vermeintlichen Wunschberuf klappt.<br />

Die Messe zeigt auch Alternativen auf, die manchmal<br />

sogar noch besser passen.“ Die Veranstaltungen bieten<br />

zudem eine Reihe handfester Dienstleistungen: So gibt es<br />

Stände, an denen die Besucher ihre Bewerbungsmappen<br />

checken, professionelle Bewerbungsfotos machen lassen<br />

können und Beispiele für typische Einstellungstests erhalten.<br />

Ein neues Angebot ist das „Azubi-Dating“: Jugendliche<br />

und Personaler setzen sich für ein Vorstellungsgespräch<br />

an einen Tisch – das aber ohne die Anspannung,<br />

die Bewerber möglicherweise sonst bei diesen Terminen<br />

haben. So können die Schüler etwas über sich erzählen<br />

und im Gegenzug Informationen über Betrieb und Ausbildungsberuf<br />

erhalten. Am Ende des Gesprächs erhalten<br />

die jungen Menschen eine Rückmeldung über ihren „Auftritt“.<br />

Zusätzliche Informationen über Betriebe, Praktika<br />

und Ausbildungsberufe der Region bietet zudem das<br />

Internetportal „Binkos“.<br />

www.azubis-werben-azubis.de<br />

Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

(Rechtskreis Sozialgesetzbuch [SGB] II)<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

10 D<br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

Bedarfsgemeinschaften 8.259 8.290 8.324 8.274 8.230 8.259 8.146 8.147 8.092 8.022 8.087 8.057<br />

erwerbsfähige<br />

11.398 11.452 11.514 11.352 11.283 11.295 11.116 11.089 10.962 10.842 10.892 10.880<br />

Leistungsberechtigte<br />

davon unter 25 Jahre 2.229 2.251 2.265 2.194 2.175 2.166 2.153 2.125 2.060 2.001 2.011 2.051<br />

davon 50 Jahre<br />

3.163 3.174 3.195 3.190 3.175 3.181 3.128 3.143 3.136 3.114 3.099 3.068<br />

und älter<br />

Aufstocker 3.606 3.586 3.572 3.496 3.536 3.607 3.609 3.616 3.615 3.531 3.578 3.375<br />

Sozialgeldempfänger 5.470 5.418 5.352 5.257 5.249 5.246 5.164 5.199 5.179 5.160 5.219 5.217


Arbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />

und Bedarfsgemeinschaften<br />

nach Außenstellen<br />

(Rechtskreis Sozialgesetzbuch [SGB] II)<br />

Entwicklung Januar <strong>2012</strong> - Dezember <strong>2012</strong><br />

Januar<br />

<strong>2012</strong><br />

Dezember<br />

<strong>2012</strong><br />

-13,9 % 3.919 3.375<br />

-<br />

-4,5 % 11.398 10.880<br />

-<br />

-2,4 % 8.259 8.057<br />

-<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Arbeitslose (Rechtskreis SGB II)<br />

erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />

Bedarfsgemeinschaften<br />

-20,1 % 428 342<br />

-<br />

-6,6 % 1.210 1.130<br />

-<br />

-6,1 % 841 790<br />

-<br />

Quakenbrück<br />

-20,9 % 315 249<br />

-<br />

-8,7 % 959 876<br />

-<br />

-3,4 % 672 649<br />

-<br />

Fürstenau<br />

-15,3 % 235 199<br />

-<br />

-6,4 % 1.006 942<br />

-<br />

-6,3 % 726 680<br />

-<br />

Bersenbrück<br />

-10,4 % 615 551<br />

-<br />

-1,9 % 1.779 1.744<br />

-<br />

-0,2 % 1.306 1.303<br />

-<br />

Bramsche<br />

-12,2 % 543 477<br />

-<br />

-3,6 % 1.707 1.645<br />

-<br />

-0,7 % 1.185 1.177<br />

-<br />

Ostercappeln<br />

Veränderung zu Januar <strong>2012</strong><br />

-<br />

+<br />

Abnahme<br />

Zunahme<br />

-18,2 % 681 557<br />

-<br />

-7,7 % 1.792 1.654<br />

-<br />

-4,5 % 1.293 1.235<br />

-<br />

Georgsmarienhütte<br />

-6,4 % 603 564<br />

-<br />

-2,1 % 1.582 1.548<br />

-<br />

-1,9 % 1.191 1.168<br />

-<br />

Bad Laer<br />

-12,6 % 499 436<br />

-<br />

-0,6 % 1.443 1.434<br />

-<br />

+0,9 %<br />

+<br />

1.057 1.067<br />

Melle<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Gelungene Integration ausgezeichnet<br />

Abdullah Özmen, Anton Richardt, Monaliza Rizvani und<br />

Askin Söyler heißen die Preisträger <strong>2012</strong> des Integrationswettbewerbes<br />

„Ankommen im Beruf“. Sie konnten im März<br />

im Museum und Park Kalkriese ihre Auszeichnung für besonders<br />

gelungene berufliche Integration entgegen nehmen.<br />

Laudatorin Astrid Hamker vergab auch einen Sonderpreis:<br />

Sie würdigte Nurgül Bülbül als Vorzeigeunternehmerin, die<br />

mit ihrem Engagement ein Vorbild für viele junge Migrantinnen<br />

und Migranten sei.<br />

Beim Wettbewerb des regionalen Netzwerkes der Initiative<br />

für Beschäftigung konnten Unternehmen, Schulen und Bildungsträger<br />

junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />

vorschlagen, die ihre berufliche und soziale Integration hervorragend<br />

gemeistert haben. „Durch die persönlichen Geschichten<br />

der Bewerberinnen und Bewerber wollten wir<br />

das Thema Integration ganz praktisch nachvollziehbar<br />

machen“, sagte Landrat Dr. Michael Lübbersmann. Dabei<br />

engagierte sich die gesamte Region: Die Handwerkskammer<br />

<strong>Osnabrück</strong>-Emsland, die Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Osnabrück</strong>-Emsland-Grafschaft Bentheim sowie die<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> beteiligten sich an der Jury.<br />

www.ifb-ems-hase-vechte.de<br />

D<br />

11


„Potenziale<br />

des Arbeitsmarktes<br />

nutzen“<br />

Seit Mai <strong>2012</strong> ist Sabine Ostendorf gemeinsam mit Siegfried Averhage Vorstand<br />

der MaßArbeit. Die Sozialarbeiterin löste Dr. Thomas Drewes ab, der sich als Leiter<br />

der Rechtsabteilung des <strong>Landkreis</strong>es vor allem um die juristischen Belange<br />

der MaßArbeit gekümmert hatte.<br />

12 B


Frau Ostendorf, warum war es notwendig, die<br />

Vorstandsebene zu verstärken?<br />

Nachdem der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 2005 Optionskommune geworden ist,<br />

haben wir viele Strukturen bei der MaßArbeit verändert. Arbeitsvermittlung<br />

ist heute mehr denn je auf den einzelnen Bewerber zugeschnitten und geschieht<br />

in enger Abstimmung mit der Wirtschaft. Außerdem haben wir den<br />

Präventionsbereich deutlich ausgebaut und nutzen neue Steuerungsinstrumente<br />

wie das Arbeitsmarktmonitoring. Da war es nur schlüssig, auch auf<br />

Vorstandsebene die Verantwortlichkeiten besser zu verteilen.<br />

Mit welchen Zielen haben Sie Ihre neue Aufgabe<br />

begonnen?<br />

Als MaßArbeit-Vorstand bin ich für die Bereiche Vermittlung und Integration,<br />

Jugend und Verwaltung zuständig. Die gute Konjunktur stellt uns vor neue<br />

Herausforderungen: Wir haben fast Vollbeschäftigung, zugleich jedoch eine<br />

große Nachfrage der Wirtschaft nach qualifiziertem Personal. Unser Fokus<br />

ist deshalb auch auf die ungenutzten Potenziale des Arbeitsmarktes gerichtet:<br />

Etwa auf die älteren Arbeitsuchenden, junge Erwachsene, Frauen und<br />

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Oft müssen wir die Unternehmen<br />

erst für diese Zielgruppen gewinnen: Das tun wir unter anderem durch ganz<br />

praktische Unterstützungsangebote.<br />

Wie sieht diese Unterstützung etwa im<br />

Ausbildungsbereich aus?<br />

Stellen Sie sich vor, ein Handwerksbetrieb sucht einen Auszubildenden. Die<br />

MaßArbeit bereitet die auf den ersten Blick vielleicht nicht idealen Jugendlichen<br />

qualifiziert auf eine Ausbildung vor. Im persönlichen Kontakt mit unseren<br />

Vermittlern erfährt das Unternehmen ganz genau, wo die Stärken, aber<br />

auch die Schwächen des potenziellen Azubis liegen. Der Betrieb weiß,<br />

worauf er sich einlässt und kann gezielt am Profil des Bewerbers arbeiten.<br />

Mit den Ausbildungslotsen hat die MaßArbeit die richtigen<br />

Fachleute, die sowohl die Azubis als auch die Betriebe bei Bedarf<br />

unterstützen können.<br />

B<br />

13


Schnelle und unbürokratische<br />

Hilfe für den Mittelstand<br />

<strong>Landkreis</strong> legt neues<br />

Wirtschaftsförderprogramm<br />

auf<br />

Die Bilanz liegt vor: 580 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen,<br />

weitere 6.000 gesichert. Möglich wurden diese Zahlen durch<br />

ein Förderprogramm, das der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> für<br />

die regionale Wirtschaft eingerichtet hatte. <strong>2012</strong> legte die<br />

Wirtschaftsfördergesellschaft WIGOS mit „INNO-OS“ das<br />

Nachfolgeprogramm auf.<br />

Das ursprüngliche Unternehmensförderprogramm wurde von<br />

der Europäischen Union mitfinanziert. Im Fokus standen kleine<br />

und mittelgroße Unternehmen, die nicht rückzahlbare Zuschüsse<br />

erhalten konnten, die anteilig vom Europäischen Fonds für<br />

Regionale Entwicklung (EFRE) gegenfinanziert wurden. So stellte<br />

der Vorläufer fünf Millionen Euro für rund 200 Unternehmen der<br />

Region zur Verfügung. „Die Wirtschaft hier in der Region ist<br />

mittelständisch geprägt. Deshalb ist es uns wichtig, gerade den<br />

kleinen und mittelgroßen Unternehmen eine möglichst effektive<br />

und unbürokratische Hilfe an die Hand zu geben“, betont Landrat<br />

Dr. Michael Lübbersmann.<br />

Das Vorläuferprogramm lief allerdings 2011 aus. Für die WIGOS<br />

war es naheliegend, neue Fördermöglichkeiten bereitzustellen.<br />

„Die gute Resonanz des Programms bei den Unternehmen<br />

und die sichtbaren Erfolge ermutigten uns, über das Ende<br />

der EU-Förderung hinaus an einer finanziellen Unterstützung<br />

14 C


von Unternehmen festzuhalten“, erläutert Siegfried Averhage, Leiter des<br />

Geschäftsbereichs Wirtschaft und Arbeit des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong>. Das neue<br />

Programm wird ausschließlich aus kommunalen Mitteln gespeist und legt den<br />

Fokus noch stärker als sein Vorgänger auf das Thema Innovation.<br />

Die Förderung beträgt zwischen 5.000 und 30.000 Euro und ist abhängig von den<br />

geleisteten Investitionen. Die WIGOS hat einen Kriterienkatalog zur Bewertung aufgelegt.<br />

So geht es zum Beispiel darum, ob Arbeitsplätze geschaffen werden. Andere<br />

Punkte stellen Produktinnovationen oder Investitionen für Energieeinsparungen<br />

dar. Darüber hinaus müssen die Antragsteller nachweisen, dass die Restfinanzierung<br />

gesichert ist.<br />

Gute Erfahrungen hat der Steinmetzbetrieb Richter OHG in Georgsmarienhütte<br />

mit dem neuen Förderprogramm gemacht. Mitinhaber Frank Richter: „Ganz ohne<br />

Papierkram ging das natürlich nicht, aber bei Fragen standen uns die Mitarbeiter<br />

der WIGOS mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Richter, der mit seinem Vater Helmut<br />

das Unternehmen führt. Das Geld floss in den Neubau eines Ausstellungs- und<br />

Bürogebäudes. Das 1932 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf Grabmale<br />

sowie Steinmetzarbeiten und hat jüngst im Rahmen seiner Investition einen<br />

Auszubildenden angestellt.<br />

Das Unternehmen wird auch bei künftigen Investitionen zunächst bei der WIGOS<br />

anklopfen. „Auch wenn die Mittel von INNO-OS begrenzt sind, lohnt sich ein<br />

Besuch bei der WIGOS immer“, sagt Lübbersmann. Schließlich kann die WIGOS<br />

nicht nur Mittel über das eigene Programm zur Verfügung stellen, sondern berät<br />

auch über die zahlreichen Fördermöglichkeiten, die das Land Niedersachsen<br />

und der Bund bereitstellen.<br />

Nähere Informationen zum Förderprogramm „INNO-OS“<br />

des <strong>Landkreis</strong>es unter www.wigos.de/inno-os<br />

C<br />

15


Zahlreiche Angebote für Existenzgründer<br />

Gründerhaus<br />

<strong>Osnabrück</strong>.<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Vom ersten Ideencheck über zahlreiche weiterführende<br />

Workshops bis hin zu individuellen Gesprächen und das vor,<br />

während und bis zu drei Jahre nach Gründung – das kostenfreie<br />

Angebot des Gründerhauses bietet für jede Gründerin<br />

und jeden Gründer den passenden Einstieg auf dem<br />

Weg in eine erfolgreiche berufliche Selbstständigkeit. Seit<br />

2007 begleitet das Gründerhaus als Kooperationsangebot<br />

der beiden Wirtschaftsförderungen aus Stadt und <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> – WFO und WIGOS – Gründungswillige<br />

bei diesem Schritt. Der Gründerhaus-Service richtet sich an<br />

Personen, die ihre Existenzgründung aus einer bestehenden<br />

Berufstätigkeit oder aus der Hochschule heraus planen<br />

– egal, ob es sich dabei um eine Neugründung, eine Unternehmensnachfolge<br />

oder eine aktive Teilhaberschaft in einem<br />

bereits bestehenden Unternehmen handelt. Und auch<br />

die Branche, in der jemand gründen möchte, spielt nur eine<br />

untergeordnete Rolle, denn das Gründerhaus vermittelt kein<br />

Branchen-, sondern Gründungs-Know-how.<br />

Zentrales Thema dabei ist die umfassende Planung des<br />

Gründungsvorhabens in Form des so genannten Businessplans.<br />

Mit welchen Fragestellungen sich Gründer in welcher<br />

Intensität auseinandersetzen sollten, hängt letztlich vom<br />

Gründungsvorhaben, der Idee und den persönlichen Kompetenzen<br />

des Gründers ab. Dennoch gibt es einige Standards,<br />

die für alle Existenzgründer gelten. Basisinformationen<br />

zur beruflichen Selbstständigkeit erhalten Interessierte in<br />

der „Infoveranstaltung“, die von vielen Gründern zum ersten<br />

Einstieg ins Thema genutzt wird.<br />

GRÜNDER<br />

start<br />

GRÜNDER<br />

plan<br />

GRÜNDER<br />

aufbau<br />

GRÜNDER<br />

profi<br />

Ideencheck Businessplan Absicherung Pressearbeit<br />

Infoveranstaltung Markterkundung Rechtsform Buchhaltung<br />

Ideenworkshop Finanzplan Steuern Internet<br />

Ideenschutz Marketing Arbeitsrecht<br />

Auch als: Kompakttag Bankgespräch & Fördermittel IT-Sicherheit<br />

Netzwerkabend<br />

16<br />

E


Qualität vor Quantität<br />

Die Workshops und Vorträge werden von den Gründerinnen<br />

und Gründern bedarfsgerecht genutzt und in der Regel um<br />

individuelle Gesprächstermine mit einem der beiden Gründerhaus-Berater<br />

ergänzt. So besteht die Möglichkeit, die<br />

Workshopinhalte im persönlichen Gespräch auf die eigene<br />

Idee herunter zu brechen und detailliert zu besprechen. Übrigens:<br />

Das Gründerhaus verfügt als einziger Anbieter im<br />

Wirtschaftsraum über Gründungsberater, deren Beratungsqualität<br />

vom Bundesqualitätszirkel für Gründungsberatung<br />

e.V. (BQZ) und dem Lehrstuhl für Gründungsmanagement<br />

der Universität Lüneburg zertifiziert wurde. Dass sich Qualität<br />

auszahlt, zeigen die Resultate:<br />

Über 5.300 Gründungswillige nutzten in der Vergangenheit<br />

das Gründerhaus-Angebot und das mit sichtbarem Erfolg:<br />

Seit 2007 begleitete das Gründerhaus fast 1.100 neue Unternehmen<br />

und freiberuflich Tätige in Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

in die Selbstständigkeit, die bis dato rund 1.700 neue<br />

Arbeitsplätze schufen.<br />

Das Gründerhaus im Internet:<br />

www.gruenderhaus-os.de<br />

Außerdem bei Facebook und XING:<br />

www.facebook.com/gruenderhaus.os<br />

www.xing.com/net/gruendungos<br />

Gründung aus der Hochschule<br />

Ein besonderes Augenmerk legt das Gründerhaus auf<br />

Gründungen aus der Hochschule. Gemeinsam mit dem<br />

Gründungsservice der <strong>Osnabrück</strong>er Hochschulen bietet<br />

das Gründerhaus deshalb einmal pro Semester die „Workshopreihe<br />

Existenzgründung“ speziell für Studierende,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden an. Die<br />

Reihe umfasst fünf thematische Workshops zu folgenden<br />

Themen:<br />

• Unternehmer sein – ein Weg für mich?<br />

• Bin ich ein Unternehmertyp?<br />

• Am Anfang steht die Idee – Entwicklung und<br />

Konkretisierung von Geschäftsideen<br />

• Wo bitte geht’s hier zum Markt?<br />

– Workshop Markterkundung<br />

• Ist meine Idee wirtschaftlich umsetzbar?<br />

– Workshop Finanzplan<br />

Zum Abschluss der Workshopreihe findet ein Gespräch<br />

statt, in dessen Rahmen den Teilnehmern aller Module<br />

ein Zertifikat ausgehändigt wird. Im Wintersemester <strong>2012</strong><br />

waren Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter von<br />

Universität und Hochschule <strong>Osnabrück</strong> wieder aufgerufen,<br />

sich mit innovativen, kreativen oder auch konventionellen<br />

Geschäftsideen am Ideenwettbewerb zu beteiligen. Die<br />

Geldpreise in Höhe von 1.000 Euro, 500 Euro und 250 Euro<br />

für die drei besten Ideen – ausgewählt von einer Fachjury –<br />

wurden vom Gründerfonds <strong>Osnabrück</strong>/<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

e.V. zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung<br />

wurden die Gewinner für ihre Beiträge prämiert.<br />

www.gruenderhaus-os.de/special-hochschule<br />

www.wt-os.de/gruendungsservice<br />

E<br />

17


Gründer- & Jungunternehmertag<br />

fand großen Zuspruch<br />

„Hier ist ja schon jede Menge los.“ WIGOS-Geschäftsführer<br />

Siegfried Averhage schaute überrascht, als er um 10 Uhr bei<br />

der Eröffnung des Gründer- und Jungunternehmertages im<br />

März <strong>2012</strong> schon viele Gründungswillige und Interessierte im<br />

Kreishaus am Schölerberg antraf.<br />

Und in der Tat war viel los: Von „zehn bis zehn“ ging das<br />

Programm, das vom Gründerhaus <strong>Osnabrück</strong>.<strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land für Existenzgründer und junge Unternehmen aus Stadt<br />

und <strong>Landkreis</strong> für diesen Tag vorbereitet worden war.<br />

Beim gemeinsamen Messerundgang mit dem Erstem Kreisrat<br />

Stefan Muhle, WFO-Geschäftsführer Wolfgang Gurk und<br />

Gründerhaus-Leiterin Iris Beckmann zeigten sich die vielfältigen<br />

Fragestellungen, mit denen sich<br />

Gründer während der Startphase und<br />

danach auseinandersetzen: A wie<br />

Anmeldung, F wie Finanzierung, P<br />

wie Patente oder Z wie Zuschüsse<br />

sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der<br />

Themenvielfalt. Die Experten der über<br />

30 Aussteller des Info-Marktes standen den<br />

Gründungsinteressierten für Fragen und Antworten<br />

zur Verfügung.<br />

um den Vertrieb, die Selbstvermarktung als Unternehmer<br />

oder Crowdfunding als Finanzierungsmöglichkeit hatte das<br />

Gründerhaus mit Unterstützung junger regionaler Unternehmen<br />

und Initiativen ein besonderes Vortragsprogramm „von<br />

Gründern für Gründer“ auf die Beine gestellt.<br />

Und wer den<br />

Gründertag nicht<br />

besuchen konnte,<br />

findet auf der Internetseite<br />

des Gründerhauses<br />

viele<br />

Informationen und<br />

Veranstaltungshinweise<br />

rund um die berufliche<br />

Selbstständigkeit.<br />

www.gruenderhaus-os.de<br />

Und auch das Vortragsprogramm fand<br />

großen Anklang bei den rund 500<br />

Besuchern: Neben Keynotes rund<br />

Schüler-Messe WIR AG<br />

Wer später im Berufsleben<br />

erfolgreich<br />

sein will, sollte<br />

seine Fähigkeiten<br />

testen. Aus dieser<br />

Idee entstand<br />

2003 das regionale<br />

Projekt WIR AG.<br />

„Es ist wichtig, die jungen Leute im Übergang von der Schule<br />

in den Beruf zu unterstützen“, so Landrat Dr. Michael<br />

Lübbersmann. Vor diesem Hintergrund entstand die Messe<br />

„WIR AG“. Wie auch in den Vorjahren war die Messe gut<br />

besucht. Mehr als 20 Firmen stellten sich vor. Außerdem<br />

nahmen die Schüler an Workshops teil. Gesponsert wurde<br />

die Veranstaltung von der Sparkasse <strong>Osnabrück</strong> sowie den<br />

Kreissparkassen Bersenbrück und Melle.<br />

www.wirag-os.de<br />

18<br />

E


Frühe Unterstützung<br />

senkt Abbrecherquote<br />

bei Azubis<br />

umgehen sollen. Dabei lässt sich<br />

Vieles im Vorfeld trainieren, ist Martin<br />

Möller überzeugt. Gemeinsam mit<br />

seiner Kollegin Jennifer Teckert hat<br />

der Ausbildungslotse der MaßArbeit<br />

im vergangenen Jahr unter anderem<br />

zehn Vorbereitungsseminare für angehende<br />

Azubis durchgeführt.<br />

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz ist oft schwierig – genauso<br />

schwer ist es jedoch für viele Azubis, bei der Stange<br />

zu bleiben. Deutschlandweit bricht inzwischen jeder vierte<br />

Auszubildende seine Lehre ab. Der Anlass ist oft nichtig: Unstimmigkeiten<br />

mit dem Chef über die richtige Kleiderordnung<br />

oder der Ton, in dem Anweisungen erteilt werden. Doch viele<br />

Auszubildende wissen nicht, wie sie mit diesen Konflikten<br />

Doch die Arbeit der Ausbildungslotsen<br />

ist vielfältig: Das gemeinsame<br />

Projekt der MaßArbeit und der Handwerkskammer<br />

begleitet und berät<br />

Auszubildende und Betriebe, wenn<br />

es zu Problemen kommt. „Wir bieten frühe<br />

Unterstützung an und helfen, bevor es zu einem ernsthaften<br />

Bruch kommt“, so Jennifer Teckert. Denn viele Abbrecher finden<br />

nur schwer einen neuen Ausbildungsplatz, landen in ungelernten<br />

Jobs oder in der Arbeitslosigkeit. Auch die Betriebe ziehen<br />

sich nach schlechten Erfahrungen häufig aus der Ausbildung<br />

zurück. In über 430 Beratungsgesprächen konnten die Ausbildungslotsen<br />

<strong>2012</strong> diese negative Entwicklung abwenden.<br />

Integrationen Jugendbereich <strong>2012</strong> (14-26 Jahre)<br />

(Rechtskreis Sozialgesetzbuch II + VIII)<br />

betrieblich<br />

schulisch<br />

Ausbildung<br />

mit Ausbildungsbonus<br />

außerbetrieblich<br />

kooperativ<br />

419<br />

73<br />

0<br />

5<br />

3<br />

492<br />

8<br />

mit Lohnkostenzuschuss<br />

76<br />

Arbeitsaufnahme<br />

ohne Lohnkostenzuschuss<br />

491<br />

613<br />

Qualifizierung<br />

Einstiegsqualifizierung<br />

Qualifizierung<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

oder ähnliches<br />

46<br />

1.287<br />

25<br />

1.557<br />

Quelle: MaßArbeit kAöR<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

mit Qualifizierung<br />

245<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

39<br />

39<br />

D<br />

19


Mittelstands-Oskar für <strong>Landkreis</strong>-Unternehmen<br />

Schluss mit der<br />

Bescheidenheit<br />

Wenn alle drei Gewinner des „Großen Preises des Mittelstandes“<br />

für die Region Niedersachsen/Bremen aus dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> kommen, lässt das aufhorchen. Wenn<br />

zusätzlich noch ein Finalist der Oskar-Patzelt-Stiftung ebenfalls<br />

im <strong>Osnabrück</strong>er Land zuhause ist, zeigt das in beeindruckender<br />

Weise die wirtschaftliche Strahlkraft der Region:<br />

Darin waren sich Landrat Dr. Michael Lübbersmann sowie<br />

die Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) <strong>Osnabrück</strong>-Emsland-Grafschaft Bentheim, Marco Graf,<br />

und der Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland (HWK),<br />

Heinz-Gert Schlenkermann, im Kreishaus einig.<br />

Lübbersmann hatte die Preisträger des „Mittelstands-Oskars,“<br />

Purplan aus Wallenhorst,<br />

Richter Möbelwerkstätten aus Fürstenau,<br />

Wurst Stahlbau aus Bersenbrück sowie den<br />

Finalisten cdVet Naturprodukte aus Fürstenau<br />

gemeinsam mit den Kammern eingeladen,<br />

um über eine bessere Vermarktung der<br />

Region zu sprechen. Preisträger Andreas<br />

Sandmann von der Firma Purplan in Wallenhorst<br />

brachte es auf den Punkt: „Wir haben<br />

hervorragende Standortbedingungen und<br />

hochinnovative Unternehmen, doch auf Landes-<br />

und Bundesebene werden wir viel zu<br />

wenig wahrgenommen“, so der Purplan-Geschäftsführer.<br />

Um im Wettbewerb der Regionen zu punkten, solle das gemeinsame<br />

Standortmarketing deutlich ausgebaut werden,<br />

unterstrich Landrat Lübbersmann: „Wir müssen endlich<br />

Schluss machen mit falscher Bescheidenheit.“ WIGOS-<br />

Geschäftsführer Siegfried Averhage schlug vor, künftig auf<br />

zentralen Messen miteinander den Innovationsstandort <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land zu präsentieren: „Einzelauftritte von Firmen<br />

erhalten nicht genügend Aufmerksamkeit“, so die Auffassung<br />

des Wirtschaftsförderers. Das sah auch der Geschäftsführer<br />

von Wurst Stahlbau, Thomas Wurst so: „Wir müssen die<br />

Leistungskraft unserer Wirtschaft, aber auch weiche Standortfaktoren<br />

überregional besser in den Fokus rücken.“<br />

Denn ein Problem kennen alle Unternehmen: „Wir können<br />

kaum Fachkräfte aus Stuttgart oder München ins <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land locken“, fasste Reinhard Richter, Geschäftsführer<br />

der Richter Möbelwerkstätten, die Erfahrungen<br />

zusammen. Umso wichtiger ist es aus Sicht der Hauptgeschäftsführer<br />

der Wirtschaftskammern, andere Wege<br />

zu gehen. „Wir haben hervorragende Hochschulen: Diese<br />

Absolventen müssen wir in der Region halten“, unterstrich<br />

Marco Graf von der IHK. Heinz-Gert Schlenkermann, HWK,<br />

warb außerdem dafür, auch die Kontakte zwischen Schulen<br />

und Unternehmen weiter zu stärken. Ausbildung im<br />

eigenen Betrieb sei weiterhin ein wesentlicher Faktor,<br />

um Personalengpässen vorzubeugen, befand auch<br />

cdVet-Geschäftsführer Clemens Dingmann.<br />

20 C


Breitbandausbau<br />

für schnelles<br />

Internet<br />

Ohne sie geht weder in Privathaushalten<br />

noch in Unternehmen<br />

wenig: Eine schnelle<br />

Internetverbindung. Doch<br />

nach wie vor ist diese nicht<br />

überall selbstverständlich.<br />

Grund genug für den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> und seine Tochtergesellschaft<br />

TELKOS, nach unterschiedlichen<br />

Lösungen zu suchen, um High-Speed-Internet<br />

überall im Kreisgebiet möglich zu machen.<br />

In Angriff genommen wurde dies <strong>2012</strong> in Hilter-Eppendorf,<br />

Gehrde, Melle, Ostercappeln, Nortrup, Fürstenau-Hollenstede,<br />

Berge-Grafeld und Rieste. Dabei<br />

wird auf unterschiedlichste Lösungen und Anbieter zurückgegriffen.<br />

Je nach Standort werden die Breitbandanschlüsse<br />

durch die Deutsche Telekom, Osnatel oder<br />

auch Spezialisten wie zum Beispiel dem Funkanbieter<br />

„das Netz AG“ bereitgestellt. Dies teils über klassische<br />

Kabelverzweiger, teils mittels innovativer Funklösungen.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> investierte <strong>2012</strong> rund 3,5<br />

Millionen Euro für die Verbesserung der Breitbandverbindungen.<br />

Videoserie „Überall bekannt“<br />

geht in die zweite Runde<br />

Die WIGOS präsentierte ab November zusammen mit<br />

OS1.tv die zweite Staffel der Unternehmensserie „Überall<br />

bekannt – aus dem <strong>Osnabrück</strong>er Land“.<br />

Im <strong>Osnabrück</strong>er Land gibt es viele Marktführer, Weltmarktführer<br />

und Unternehmen, die an einzigartigen Projekten<br />

mitwirken. Die Video-Serie „Überall bekannt – aus<br />

dem <strong>Osnabrück</strong>er Land“ berichtet von und aus diesen<br />

Unternehmen. Nachdem in der ersten Staffel unter anderem<br />

der Top-Service für Lingualtechnik in Bad Essen, die<br />

Firma Wurst Stahlbau in Bersenbrück, die Firma Melos<br />

aus Melle, die Amazonen Werke H. Dreyer in Hasbergen<br />

sowie die Waffelfabrik Meyer zu Venne in Venne besucht<br />

wurden, zeigte die zweite Staffel die Firmen VarioMobil<br />

in Bohmte, die Wiethe Group in Georgsmarienhütte,<br />

Feldhaus Klinker in Bad Laer, PPS Pipeline-Systems in<br />

Quakenbrück sowie die Firma Solarlux in Bissendorf.<br />

Die Videoserie wird auch im Internet auf den Seiten<br />

der WIGOS sowie bei YouTube auf dem Kanal<br />

„WIGOStv“ bereitgestellt.<br />

C<br />

21


Am Puls der<br />

Unternehmen<br />

Egal ob Boomzeiten oder angespannte Wirtschaftssituation:<br />

Ein genaues Bild von den jeweiligen Bedürfnissen<br />

der regionalen Unternehmen zu haben, ist für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung eines Standorts immens wichtig.<br />

Grund genug für Landrat Dr. Michael Lübbersmann<br />

und WIGOS-Chef Siegfried Averhage, sich regelmäßig<br />

bei Unternehmensbesuchen ein Bild vom „Stand der<br />

Dinge“ zu machen.<br />

Zum Beispiel bei der Firma Feik Maschinenbau in Bramsche.<br />

Das rasante Wachstum des familieneigenen Unternehmens<br />

machte einen Anbau mit Räumlichkeiten<br />

für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig. Kein<br />

Klacks für ein mittelständisches Unternehmen. Dass es<br />

trotzdem mit der Erweiterung bei dem im Rahmen des<br />

Nordkreis-Unternehmertags ausgezeichneten „Ausbilder<br />

des Jahres“ geklappt hat, lag auch an der Unterstützung<br />

durch die WIGOS.<br />

Bei einem weiteren Unternehmensbesuch zeigte sich<br />

die Innovationskraft des <strong>Landkreis</strong>es: So produziert<br />

das Unternehmen Richter Furniertechnik aus Melle unter<br />

anderem Wandverkleidungen, Taschen, Kissen oder<br />

Stuhloberflächen aus Steinfurnier. „Es ist faszinierend,<br />

was wir für Produkte in der Region haben“, sagte Lübbersmann<br />

bei dem Besuch.<br />

Dass die Gewinnung von Fachkräften<br />

auch für die regionalen Unternehmen eine<br />

immer größere Bedeutung bekommt,<br />

erfuhren Lübbersmann und Averhage<br />

bei ihrem Besuch der Richert-Gruppe in<br />

Wallenhorst. Mit 75.000 neu eingebauten<br />

Fenstern jährlich gehört das Unternehmen<br />

zu den großen Akteuren der energetischen<br />

Gebäudesanierung in Deutschland.<br />

Landrat und WIGOS-Geschäftsführer<br />

erfuhren, dass sich „die Schlagzahl“ der<br />

Richert Gruppe noch deutlich steigern ließe:<br />

„Allerdings nur, wenn wir genügend Fachkräfte<br />

finden“, so Geschäftsführer Thomas Richert.<br />

22 C


Eine Erfahrung, die auch die Friedrich Hippe Maschinenfabrik<br />

und Gerätebau in Hagen bestätigten. Das Familienunternehmen<br />

mit 80 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 14<br />

Millionen Euro ist 2010 vom Hagener Ortskern nach Natrup-<br />

Hagen umgezogen. Hier produziert Hippe auf 9.000 Quadratmetern<br />

Fläche unter anderem Weichentechnik, Signaltechnik<br />

und Bahninfrastruktur sowie Fahrzeugkomponenten. Firmenchef<br />

Dr. Hendrik Hippe unterstrich im Rahmen des Besuches<br />

die Wichtigkeit der Hochschule für die regionale Wirtschaft.<br />

Er lobte die Zusammenarbeit als ausgesprochen praxis- und<br />

serviceorientiert.<br />

Das Thema Energie-Effizienz war ein wichtiger Teil des Unternehmensbesuchs<br />

bei dem Faust Kunststoffwerk in Glandorf.<br />

Das Unternehmen investiert rund 4,5 Millionen Euro in den<br />

Produktionsstandort. Seit fast 60 Jahren produziert Faust mit<br />

heute 85 Mitarbeitern technische Artikel im Kunststoff-Spritzguss<br />

Verfahren für Firmen im In- und Ausland. Die neuen Hallen<br />

bringen dem Unternehmen deutliche Energieeinsparungen:<br />

Von der Wärmerückgewinnung bis zur LED-Beleuchtung<br />

werden alle Potenziale ausgeschöpft und so künftig jährlich<br />

über 40.000 Euro eingespart!<br />

Auch 2013 wollen Landrat Dr. Lübbersmann und WIGOS-Geschäftsführer<br />

Averhage die Besuchsserie fortsetzen. Es gelte,<br />

am Puls der Unternehmen zu sein, um so den Wachstumskurs<br />

des <strong>Landkreis</strong>es weiter voran zu treiben.<br />

6. Tag der Gesundheitswirtschaft<br />

Informationen rund um das Thema Demenz gab es beim<br />

6. Tag der Gesundheitswirtschaft des Kompetenzzentrums<br />

Gesundheitswirtschaft GewiNet. Experten aus verschiedenen<br />

Bereichen beleuchteten die Erkrankung aus vielfältigen<br />

Blickwinkeln und stellten Beispiele, Erfahrungen und<br />

innovative Konzepte vor.<br />

...................................................................................................<br />

Maschinenbauer Feik erhält<br />

Ausbildungspreis<br />

Die WIGOS schlug vor, auch die Juroren waren überzeugt:<br />

Auf dem 4. Nordkreis-Unternehmertag wurde das Maschinen-bauunternehmen<br />

Feik aus Bramsche zum Ausbilder<br />

des Jahres gekürt. Der Schritt der WIGOS kam nicht von<br />

ungefähr: Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft stellte in<br />

dem Unternehmen von Geschäftsführer Thomas Feik ein<br />

hohes soziales Engagement und einen großen Einsatz für<br />

Jugendliche auf deren Weg in das Berufsleben fest. So ist<br />

nicht nur der Anteil der Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft<br />

überdurchschnittlich hoch. Das Unternehmen<br />

engagiert sich auch in der Berufsvorbereitung von Schülern,<br />

will Mädchen als Auszubildende für technische Berufe<br />

gewinnen und gibt jungen Menschen, die als schwer vermittelbar<br />

gelten oder denen das Lernen schwer fällt, die<br />

Chance auf den Berufseinstieg. Die Unterstützung endet<br />

aber nicht mit Vertragsunterschrift: So wird die Ausbildung<br />

durch spezielle Projekte abgerundet. Der Preis „Ausbilder<br />

des Jahres“ zeichnet Unternehmen im Nordkreis aus, die<br />

sich besonders in der Förderung junger Menschen verdient<br />

gemacht haben.<br />

...................................................................................................<br />

Kulinarischer Botschafter<br />

Niedersachsen <strong>2012</strong><br />

Die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Landund<br />

Ernährungswirtschaft zeichnete auch <strong>2012</strong> Unternehmen<br />

der Ernährungsbranche mit dem Hersteller-Preis<br />

„Kulinarische Botschafter Niedersachsen“ aus. Gesucht<br />

wurden Unternehmen, die typische, originelle oder<br />

innovative Lebensmittel aus Niedersachsen anbieten. Dies<br />

waren un ter an de ren die Sanosol GmbH aus Bad Essen,<br />

der Fischzuchtbetrieb Otto-Lübker aus Badbergen sowie<br />

der Bärlauchbauer aus Hasbergen.<br />

...................................................................................................<br />

Unternehmertag <strong>2012</strong> im<br />

Niedersachsenpark<br />

Am 5. Juli <strong>2012</strong> fand der „Unternehmertag der Region<br />

nördliches <strong>Osnabrück</strong>er Land“ statt. Veranstaltungsort war<br />

die Firma Grimme in Rieste. Eingeladen waren alle Unternehmer<br />

der Region. Das Thema lautete „Personal gewinnen<br />

und binden – Glücksfall oder Strategie?“. Hierzu fand<br />

eine Podiumsdiskussion statt. Vor der Veranstaltung<br />

konnten die Teilnehmer verschiedene Unternehmen<br />

des Niedersachsenparks besichtigen.<br />

C<br />

23


Investitionen<br />

von einer<br />

Viertelmilliarde<br />

Euro<br />

Strukturdaten <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Gesamt-Einwohner-Zahl: 356.428 (1)<br />

Gesamtfläche: 2.121,57qm<br />

17 Städte und Gemeinden<br />

4 Samtgemeinden<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

106.637 Beschäftigte am Arbeitsort (1)<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

132.860 Beschäftigte am Wohnort (1)<br />

(1)<br />

Stand: 30. Juni <strong>2012</strong><br />

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie<br />

Niedersachsen (LSKN)/Bundesagentur für Arbeit<br />

Gemeinden insgesamt<br />

Gemeinde Bad Essen Stadt Melle<br />

Gemeinde Eggermühlen<br />

Stadt Bad Iburg<br />

Gemeinde Ostercappeln Gemeinde Gehrde<br />

Gemeinde Bad Laer Gemeinde Wallenhorst Gemeinde Kettenkamp<br />

Gemeinde Bad Rothenfelde Samtgemeinde Artland Gemeinde Rieste<br />

Gemeinde Belm<br />

mit den Mitgliedsgemeinden Samtgemeinde Fürstenau<br />

Gemeinde Bissendorf Gemeinde Badbergen mit den Mitgliedsgemeinden<br />

Gemeinde Bohmte<br />

Gemeinde Menslage Gemeinde Berge<br />

Stadt Bramsche<br />

Gemeinde Nortrup<br />

Gemeinde Bippen<br />

Stadt Dissen a.T.W. Stadt Quakenbrück<br />

Stadt Fürstenau<br />

Stadt Georgsmarienhütte Samtgemeinde Bersenbrück Samtgemeinde Neuenkirchen<br />

Gemeinde Glandorf mit den Mitgliedsgemeinden mit den Mitgliedsgemeinden<br />

Gemeinde Hagen a.T.W. Gemeinde Alfhausen<br />

Gemeinde Merzen<br />

Gemeinde Hasbergen Gemeinde Ankum<br />

Gemeinde Neuenkirchen<br />

Gemeinde Hilter a.T.W. Stadt Bersenbrück<br />

Gemeinde Voltlage<br />

Das Umfeld für die Wirtschaft stimmt im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>!<br />

Dies zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Ansiedlungen und Erweiterungen<br />

wie etwa des Automobilkonzerns PSA (Peugeot-<br />

Citroën), des Pharmaherstellers B. Braun Melsungen, des<br />

Fleischwarenherstellers Kemper oder des Sportartikelherstellers<br />

adidas in einem Gesamtvolumen von rund 250 Millionen Euro.<br />

Die zahlreichen aktuellen Investitionen vor Ort sind kein Zufall:<br />

Im Umkreis von 200 Kilometern um den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

erschließt sich zum Beispiel das Konsumpotenzial von knapp<br />

40 Prozent der bundesdeutschen sowie 75 Prozent der niederländischen<br />

Bevölkerung. Per Auto- und Eisenbahn bestens angebunden,<br />

lassen sich Überseehäfen, das Ruhrgebiet, Mitteldeutschland<br />

und die Niederlande in kurzer Zeit erreichen. Der<br />

internationale Flughafen FMO sowie der Mittellandkanal tragen<br />

ihren Teil zur Vernetzung bei. Darüber hinaus stellen zwei Hochschulen,<br />

mehrere Kompetenzzentren und Forschungseinrichtungen<br />

wie das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL)<br />

sicher, dass Know-how und bestens qualifizierte Mitarbeiter für<br />

die Unternehmen der Region auch in Zukunft zur Verfügung stehen.<br />

Ebenfalls im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> verfügbar sind Gewerbeflächen<br />

und -immobilien für unterschiedlichste Bedürfnisse.<br />

Die Bandbreite reicht von Niedersachsens größtem Industrieund<br />

Gewerbepark, dem Niedersachsenpark direkt an der A1,<br />

bis hin zu regional orientierten Flächen in den einzelnen Städten<br />

und Gemeinden. Die <strong>Osnabrück</strong>er Land-Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH (oleg), Servicepartner des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> rund um<br />

dieses Thema, hat eigene Gewerbeflächen entwickelt und bietet<br />

einen Überblick über die Gewerbeflächen- und -immobilienvielfalt<br />

vor Ort. Weitere Informationen unter www.oleg.de.<br />

Land- und Forstwirtschaft (A)<br />

Verarbeitende Gewerbe (C)<br />

Baugewerbe (F)<br />

Handel (G)<br />

Verkehr und Lagerei (H)<br />

Gastgewerbe (I)<br />

Dienstleistungen (J-T)<br />

Niedersachsen<br />

1,2%<br />

22,3%<br />

6,4%<br />

15,2%<br />

5,0%<br />

2,9%<br />

44,6%<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

1,8%<br />

32,7%<br />

7,8%<br />

15,8%<br />

5,1%<br />

1,7%<br />

33,6%


iNoex GmbH siedelt sich in Melle an<br />

Der innovative Marktführer aus dem Bereich Mess- und<br />

Regeltechnik sowie der Verfahrenstechnik in der Kunststoffextrusion<br />

aus Bad Oeynhausen will bis April 2013<br />

nach Melle kommen. Insgesamt sechs Millionen Euro<br />

investiert das Unternehmen in seinen neuen Stammsitz.<br />

iNoex beschäftigt aktuell rund 100 hoch qualifizierte<br />

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung sowie in der<br />

Produktion. Der Neubau in Melle-Gerden soll die Abteilungen<br />

unter einem Dach vereinen. Das neue Grundstück<br />

in Melle wird ein Technik-Zentrum für Demonstrationszwecke,<br />

3.000 Quadratmeter Produktions- sowie<br />

2.000 Quadratmeter Bürofläche beherbergen. Die iNoex<br />

GmbH hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 20<br />

Jahren rund 200 Patente angemeldet und bietet Kunden<br />

wie den Weltfirmen Krauss-Maffei oder Windmöller &<br />

Hölscher maßgeschneiderte Lösungen. Das Unternehmen<br />

bezeichnet sich selbst als Technologieführer<br />

in seinem Segment.<br />

B. Braun investiert in Glandorf<br />

Glandorf ist bereits seit vielen Jahren ein Betriebsstandort<br />

des weltweit agierenden Pharmakonzerns B.<br />

Braun Melsungen. Dieser wurde nun mit einer neuen<br />

Produktionsstätte<br />

um eine hochmoderne<br />

Dialyselösungsfertigung<br />

erweitert. Insgesamt<br />

investierte<br />

B. Braun rund<br />

30 Millionen Euro<br />

in den Standort<br />

Glandorf. Mit den<br />

Investitionen sollen<br />

der Standort gesichert und die Kapazitäten deutlich<br />

ausgebaut werden, beispielsweise mit einer neuen<br />

Fertigungsanlage. Neben der Produktion fungiert der<br />

Standort, an dem B. Braun seit 1996 vertreten ist, auch<br />

als Logistik- und Distributionszentrum der Sparte B.<br />

Braun Avitum. Derzeit arbeiten rund 430 Mitarbeiter<br />

bei B. Braun in Glandorf.<br />

Für adidas<br />

führen alle<br />

Wege in<br />

den Niedersachsenpark<br />

Grimme startet<br />

Selbstfahrerproduktion in Rieste<br />

Die Grimme Landmaschinenfabrik hat die Serienfertigung<br />

selbstfahrender Rüben- und Kartoffelerntemaschinen im<br />

neuen 10.000 Quadratmeter großen Werk in Rieste gestartet.<br />

In direkter Nachbarschaft zu diesem Werk steht<br />

das Produktions- und Entwicklungszentrum für Sieb- sowie<br />

Fördertechnik, das die Produktion bereits Ende 2011<br />

aufnehmen konnte. Insgesamt sind auf dem 21,3 Hektar<br />

großen Areal über 15 Millionen Euro investiert worden. 200<br />

Mitarbeiter haben in den beiden Werken moderne, helle<br />

und ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze gefunden. Mit<br />

der Fertigstellung des Selbstfahrerwerkes konnte auch<br />

die neue Werkskantine in Betrieb genommen werden.<br />

Wie geplant können nun 80 selbstfahrende Rübenroder<br />

in nur drei Monaten gefertigt werden. Ab 2013 werden<br />

alle selbstfahrenden Kartoffel- und Rübenroder im<br />

neuen Werk hergestellt.<br />

Das Gebäude ist komplett fertig und seine Eckdaten<br />

sind beeindruckend: Mit mehr als 100 Millionen Euro ist<br />

das neue Distributionszentrum das größte Einzelinvest<br />

der Gruppe. Gemessen am Durchsatz ist es das größte<br />

weltweit. Bis 2015 sollen jährlich mehr als 100 Millionen<br />

Stücke das Zentrum durchlaufen. Die Förderbänder im<br />

neuen Zentrum haben eine Länge von acht Kilometern.<br />

Von der Menge des verbauten Stahls könnten zwei Eiffeltürme<br />

errichtet werden. Mehr als 900.000 Kartons<br />

und mehr als 95.000 Paletten finden Platz in den Hochregalen.<br />

Über<br />

35 Millionen Teile<br />

können gelagert<br />

werden. In Spitzenzeiten<br />

sollen<br />

täglich mehr als<br />

400.000 Teile das<br />

Zentrum verlassen.<br />

Wir sagen „Herzlich willkommen im <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land – willkommen adidas!“<br />

C<br />

25


Spatenstich für das ICO<br />

InnovationsCentrum<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Das InnovationsCentrum <strong>Osnabrück</strong> wird als neues regionales<br />

Technologie- und Gründerzentrum Anfang 2014<br />

den Betrieb aufnehmen. Die Projektpartner Stadt und<br />

<strong>Landkreis</strong>, Sparkasse und Stadtwerke <strong>Osnabrück</strong> haben<br />

am 5. November <strong>2012</strong> den ersten Spatenstich für das zukunftsweisende<br />

Projekt auf der ehemaligen Scharnhorstkaserne<br />

in <strong>Osnabrück</strong>, direkt neben der Universität und<br />

der Hochschule <strong>Osnabrück</strong> vollzogen.<br />

Das ca. 5.300 Quadratmeter große Bürogebäude wird als<br />

Konzeptimmobilie auf kleine Existenzgründer sowie innovative<br />

und technologieorientierte Unternehmen ausgelegt,<br />

wie Dr. Stefan Nixdorf vom Generalplaner Niederberghaus<br />

& Partner berichtet. Einzelne Büros ab 23 Quadratmeter<br />

Größe stehen zur Verfügung und können flexibel ergänzt<br />

werden. Kommunikationszonen und Meeting Points sollen<br />

den Austausch zwischen jungen Unternehmen erleichtern<br />

und zum Netzwerkaufbau beitragen. Tagungs- und Besprechungsräume<br />

für bis zu 150 Personen ergänzen das Angebot<br />

des InnovationsCentrums. Besonderer Wert wird auf<br />

die Nachhaltigkeit des Gebäudes gelegt: Umnutzungsflexibilität<br />

sowie ein am Passivhaus orientierter Dämmstandard<br />

mit energetischem Einsatz von Geothermie, Photovoltaik<br />

und freier Kühlung mittels Betonkernaktivierung ermöglichen<br />

die regenerative Nutzung von Wärme, Kälte und Elektrizität<br />

mit möglichst geringen Nebenkosten für die Mieter.<br />

„Mit dem InnovationsCentrum setzen wir einen echten<br />

Strukturimpuls für Stadt und Region <strong>Osnabrück</strong>“, so der<br />

damalige Oberbürgermeister Boris Pistorius. „Das ICO wird<br />

einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass wir innovative<br />

Existenzgründungen aus der Universität und der Hochschule<br />

weit besser als bisher unterstützen können und somit einen<br />

Beitrag für zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.“<br />

„Uns ist es ein herausragendes Anliegen, diese neu gegründeten<br />

und innovativen Unternehmen auch dauerhaft<br />

in der Region zu halten“, ergänzte Landrat Dr. Michael<br />

Lübbersmann. „Für <strong>Landkreis</strong> und Stadt <strong>Osnabrück</strong> ist es<br />

zudem gleichermaßen unentbehrlich, Innovationen aus den<br />

Hochschulen in die Breite des gesamten Mittelstandes der<br />

Wirtschaftsregion zu tragen. Auch hier soll das InnovationsCentrum<br />

zukünftig einen Beitrag leisten.“<br />

www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

26 C


Die Mietverträge im InnovationsCentrum werden für<br />

Existenzgründungen attraktive Staffelmieten und kurze<br />

Kündigungsfristen vorsehen. Die Förderung für das ICO<br />

von etwas über 4 Millionen Euro aus dem Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) soll somit indirekt<br />

den Gründerinnen und Gründern im ICO zugute kommen.<br />

Stadt und <strong>Landkreis</strong> haben für den Betrieb des Gebäudes<br />

die ICO GmbH gegründet. Geschäftsführer der ICO<br />

GmbH sind die beiden Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

von Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />

Wolfgang Gurk und Siegfried Averhage. Die ICO<br />

GmbH wird somit – eng gekoppelt an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land mbH und die<br />

WFO Wirtschaftsförderung <strong>Osnabrück</strong> GmbH – Innovationsförderung<br />

für Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> voranbringen.<br />

HCCG Horse Competence Center Germany eröffnet<br />

Mit der Gründung und Eröffnung eines Kompetenzzentrums<br />

rund um das Thema Pferd, Business und Tourismus setzen<br />

vier Partner ein bislang einzigartiges Projekt in Deutschland<br />

in die Tat um.<br />

Am 1. Juli <strong>2012</strong> öffnete das Horse Competence Center<br />

Germany auf dem ehemaligen Rittergut Osthoff in Georgsmarienhütte<br />

seine Pforten. Getragen wird das Zentrum von<br />

der Science to Business GmbH - Hochschule <strong>Osnabrück</strong>,<br />

dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, der Stadt Georgsmarienhütte<br />

und dem Hof Kasselmann. Ziel des Projektes ist es, den<br />

Wirtschaftsraum <strong>Osnabrück</strong>er Land zu einer national und<br />

international anerkannten Drehscheibe für Know-How und<br />

Produktinnovationen zu entwickeln.<br />

In keinem anderen <strong>Landkreis</strong> Niedersachsens werden so viele<br />

Pferde gehalten wie im <strong>Osnabrück</strong>er Land. Der aktuelle Bestand<br />

überschreitet die Marke von 10.000 Tieren. Zahlreiche Wirtschaftsbereiche<br />

resultieren aus dem Faktor „Pferd“. Hieraus<br />

folgt eine jährliche Wertschöpfung im <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

von über 60 Millionen Euro. Mehr als 2.500 Arbeitsplätze<br />

sichert der Wirtschaftsfaktor „Pferd“ derzeit in der Region.<br />

Außerdem befassen sich aktuell allein an der Hochschule<br />

<strong>Osnabrück</strong> über zehn Professorinnen und Professoren mit<br />

dem Medium „Pferd“.<br />

Durch die Einrichtung des Horse Competence Center Germany<br />

ist eine zentrale Anlaufstelle geschaffen worden. Die<br />

Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen kann hier<br />

zentral entgegen genommen werden und durch die Zusammenarbeit<br />

mit den regionalen Leistungserbringern bedient<br />

werden. Alle vier Partner des Horse Competence Center<br />

Germany leisten gemeinsam eine Anschubfinanzierung des<br />

Projektes für den Zeitraum bis 30. Juni 2015. Hierdurch<br />

können zwei Vollzeitkräfte und die erforderlichen Sachmittel<br />

finanziert werden.<br />

www.hccg.de<br />

C<br />

27


in Bad Salzuflen. Mit rund 400 Ausstellern und mehreren<br />

tausend Fachbesuchern gilt diese als bedeutendste Zuliefermesse<br />

für Ostwestfalen-Lippe.<br />

Regionale Maschinenbauer<br />

treffen sich auf Messe<br />

Der Gemeinschaftsstand der Wachstumsregion Hansalinie<br />

und des GMA-Maschinenbaunetzwerks auf der Zuliefermesse<br />

„Forum Maschinenbau“ war auch <strong>2012</strong> wieder die<br />

größte gebuchte Einzelfläche.<br />

Mit über 40 Unterausstellern und einer Gesamtfläche von<br />

fast 600 Quadratmetern präsentierte der Gemeinschaftsstand<br />

der Wachstumsregion Hansalinie und des Netzwerks<br />

GMA auch <strong>2012</strong> wieder ein breites Spektrum des regionalen<br />

Maschinenbaus auf der Messe „Forum Maschinenbau“<br />

„Wir wollen den Unternehmen einen preisgünstigen und<br />

einfach zu organisierenden Einstieg in die Messe ermöglichen“,<br />

erläuterte WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage<br />

den Hintergrund des Projekts. Es gelte, über „den Tellerrand“<br />

zu schauen und auch im benachbarten Ostwestfalen<br />

neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Die Wachstumsregion<br />

Hansalinie ist eine Kooperation der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Osnabrück</strong>,<br />

Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg und Vechta. Die WIGOS<br />

zeichnet sich hierbei für die Maschinenbaubranche verantwortlich<br />

und organisierte <strong>2012</strong> bereits zum fünften Mal den<br />

Gemeinschaftsstand und dies seit 2010 gemeinsam mit<br />

dem Netzwerk „Grenzenloser Maschinen- und Anlagenbau<br />

Deutschland-Niederlande“, GMA. „Verschiedene Unternehmen<br />

beteiligen sich an beiden Netzwerken. Vor diesem<br />

Hintergrund fiel die Entscheidung, einen gemeinsamen<br />

Messeauftritt durchzuführen“, so Averhage. „Durch unser<br />

Zusammengehen stellen wir über zehn Prozent der ausstellenden<br />

Firmen und fallen in Besuchersicht und auch gegenüber<br />

dem Messerveranstalter deutlich ins Gewicht.“<br />

www.hansalinie.eu<br />

WIGOS und WFO<br />

luden ein zum<br />

„Treffpunkt Innovation“<br />

Logistikregion präsentierte sich auf<br />

Fachtagung LOGITA<br />

Als wichtige Info-Plattformen der Logistikwirtschaft in Nordwestdeutschland<br />

fand die LOGITA inzwischen zum 6. Mal<br />

statt. Am 7. und 8. Juni erwarteten die Teilnehmer Vorträge<br />

und ein umfangreiches Rahmenprogramm. Die WIGOS<br />

und die WFO unterstützen die Veranstaltung gemeinsam<br />

mit dem Niedersachsenpark und nutzen so die Möglichkeit,<br />

die „Logistikregion <strong>Osnabrück</strong>.<strong>Osnabrück</strong>er Land“ einem<br />

breiten Publikum zu präsentieren. Gleichzeitig konnten die<br />

Teilnehmer vom Know-how der diversen Referenten profitieren.<br />

Die LOGITA <strong>2012</strong> fand erstmals in den Räumen der<br />

Hochschule <strong>Osnabrück</strong> statt.<br />

www.logistikregion-os.de<br />

28 C<br />

Neue Technologien im eigenen Unternehmen, die den<br />

Arbeitsalltag erleichtern: Darum ging es bei der inzwischen<br />

dritten Auflage des „Treffpunkt Innovation“,<br />

einer gemeinsamen Veranstaltung der Wirtschaftsförderungen<br />

von Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> im<br />

Zentrum für Umweltkommunikation.<br />

In drei Vorträgen stellten Unternehmen und Wissenschaftler<br />

den knapp 100 Teilnehmern ihre Erfahrungen<br />

mit mobilen Anwendungen vor, durch die zum Beispiel<br />

die Maisernte effizienter gesteuert werden kann.<br />

Ein weiteres Thema war die Automatisierung durch<br />

neueste Sensortechnik am Beispiel von Feldrobotern.<br />

Ein dritter Vortrag schließlich stellte die automatisierte<br />

Videotechnik vor, um allen Mitarbeitern Vorträge langfristig<br />

zur Verfügung zu stellen. Neue Technologien<br />

seien in der täglichen Arbeit für alle Unternehmen<br />

wichtig, um im Wettbewerb am Ball zu bleiben,<br />

so der Tenor der Redner.


„Vorbildliche<br />

Integrationsarbeit<br />

im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>“<br />

3333. Teilnehmerin eines<br />

KIM-Sprachkurses ausgezeichnet<br />

„Sprache ist die wichtigste Voraussetzung, um in der neuen<br />

Heimat anzukommen: Das ist gelungene Integration.“<br />

Mit diesen Worten gratulierte im Frühjahr <strong>2012</strong> Landrat Dr.<br />

Michael Lübbersmann Ludmilla Dachtler als 3333. Teilnehmerin<br />

eines Sprachkurses des Projektes KIM (Kooperatives<br />

Integrationsmanagement für Migranten). Gleichzeitig<br />

sagte Dr. Markus Richter, Referatsleiter im Bundesamt für<br />

Migration und Flüchtlinge (BAMF), zu, sich intensiv für eine<br />

Weiterfinanzierung des KIM-Projektes einzusetzen. „Die<br />

Arbeit mit und für Menschen mit Migrationshintergrund ist<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> vorbildlich“, unterstrich er.<br />

Seit 2005 gibt es für Migrantinnen und Migranten die Integrationskurse,<br />

eine Kombination aus Spracherwerb und Landeskunde.<br />

Auf Initiative der MaßArbeit starteten <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>, das BAMF und der Caritasverbandes für die<br />

Stadt und den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> das KIM-Projekt, um<br />

die Kurse zentral zu planen und vor allem den Bedürfnissen<br />

der jeweiligen Zielgruppen anzupassen. Gefördert wird das<br />

Modellprojekt von der Sparkassenstiftung <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Die Koordination liegt bei der Caritas. Nach der Anmeldung<br />

zu einem Integrationskurs wird zunächst der Kenntnisstand<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Sachen Sprache<br />

überprüft, bevor diese etwa in Alphabetisierungskurse,<br />

Mütterkurse mit Kinderbetreuung oder spezielle Angebote<br />

für junge Migranten vermittelt werden. Durch die zentrale<br />

Koordinierung ist die Wartezeit für die Kurse von bis zu<br />

fünfeinhalb Monaten auf maximal acht Wochen gesunken.<br />

Das ist auch ein Gewinn für die weitere berufliche Eingliederung<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Zuwanderungsgeschichte.<br />

„Der Sprach- oder Alphabetisierungskurs<br />

ist immer nur der Anfang einer Vermittlung in Arbeit.<br />

Durch ein gezieltes Übergangsmanagement halten wir den<br />

Kontakt zu den Kursteilnehmern und beraten sie frühzeitig<br />

über weitere Eingliederungsschritte, wie etwa<br />

Anpassungsqualifizierungen oder Berufspraktika“,<br />

so Rainer Bußmann von der MaßArbeit.<br />

D<br />

29


Täglich Neues im Leistungsbereich<br />

MaßArbeit ist zuständig<br />

für die Betreuung der<br />

Langzeitarbeitslosen<br />

Erfreuliche Entwicklung im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>: Im vergangenen<br />

Jahr ging die Zahl der Bedarfsgemeinschaften<br />

von 8.503 auf 8.069 zurück. Zuständig für die Bewilligung von<br />

Regelleistungen des Arbeitslosengeldes (ALG) II und der Unterkunftskosten<br />

ist der Leistungsbereich SGB II.<br />

Dass die Tätigkeit im Leistungsbereich mit Formularen zu tun<br />

hat, liegt auf der Hand. Ebenso dreht sich die Arbeit um die<br />

Rechtsprechung. Außenstehende könnten sich wundern, dass<br />

manches nicht schneller und unkomplizierter läuft, schließlich<br />

ist die MaßArbeit mittlerweile seit acht Jahren für die Betreuung<br />

von Langzeitarbeitslosen zuständig. Tatsächlich aber ändern<br />

sich die Gesetzeslage und die Rechtsauffassungen des Bundessozialgerichts<br />

ständig, was eine große Herausforderung für<br />

die Mitarbeiter darstellt. Die Bereichsleiter Frank Schneebeck<br />

und Udo Afeldt könnten problemlos zahlreiche Änderungen<br />

aufzählen. Eine der jüngsten Neuheiten: Ursprünglich gab es<br />

die Vorgabe, dass Menschen mit Behinderung grundsätzlich<br />

zehn Prozent mehr Wohnraum als andere Antragsteller zur<br />

Verfügung haben müssen. Dies hat das Bundessozialgericht<br />

nun eingeschränkt. Damit das Team immer auf dem neuesten<br />

Stand ist, hat die MaßArbeit mit Petra Welpinghaus eine Mitarbeiterin<br />

an Bord, die sich ausschließlich mit der Rechtsprechung<br />

beschäftigt. Die jüngsten Entscheidungen werden<br />

von ihr regelmäßig in eine Infodatenbank eingepflegt.<br />

30 D<br />

Ein anderes großes Thema<br />

für den Leistungsbereich ist Geld.<br />

Im vergangenen Jahr bewegte er mehr als 80 Millionen<br />

Euro. Annährend 31,9 Millionen Euro zahlte der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> <strong>2012</strong> für Unterbringungs- und Heizkosten. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr lagen die Ausgaben um rund vier Millionen<br />

niedriger. Die Regelleistungen, die vom Bund getragen werden,<br />

lagen im vergangenen Jahr bei rund 48,5 Millionen Euro.<br />

Der Leistungsbereich der MaßArbeit hat aber noch weitere Zuständigkeiten:<br />

Hier ist insbesondere das Bildungs- und Teilhabepaket<br />

zu nennen. Das nächste Aufgabenfeld der MaßArbeit:<br />

2013 wurde im Nordkreis das Business-Zentrum für Selbstständige<br />

eröffnet, nachdem sich das Business-Zentrum Süd-Ost<br />

als erfolgreich erwiesen hat. Hier werden Antragsteller betreut,<br />

die ein Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit erzielen, aber<br />

ein Anrecht auf zusätzliche Leistungen haben. „Wir haben gute<br />

Erfahrungen gemacht“, sagt Bereichsleiter Udo Afeldt über das<br />

Business-Zentrum Süd-Ost. Das führte zu der Entscheidung,<br />

auch für den Nordkreis ein vergleichbares Angebot zu schaffen.


Eine genaue Zahl an Anträgen, über die die Mitarbeiter zu entscheiden<br />

haben, gibt es zwar nicht. Die Gesetzeslage sieht<br />

aber vor, dass die Leistungsempfänger im SGB II-Bereich spätestens<br />

alle sechs Monate einen neuen Antrag stellen müssen<br />

und ebenso, wenn sich in der Zwischenzeit Änderungen in ihrer<br />

Lebenssituation ergeben. Hinzu kamen <strong>2012</strong> rund 16.500<br />

Anträge für das Bildungs- und Teilhabepaket.<br />

Ein Thema, das auch die Mitarbeiter der MaßArbeit beschäftigte,<br />

war die Messerattacke im Jobcenter Neuss, durch die<br />

eine Sachbearbeiterin getötet wurde. Sicherheit für das Team<br />

spielte schon zuvor eine wesentliche Rolle für die MaßArbeit,<br />

betonen Frank Schneebeck und Udo Afeldt. Deshalb gibt es<br />

umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Durch den tragischen<br />

Vorfall in Neuss kamen die Sicherheitsvorkehrungen erneut auf<br />

den Prüfstand und werden optimiert.<br />

Eins ist den Bereichsleitern allerdings wichtig: Der Leistungsbereich<br />

soll nicht als Risikotätigkeit erscheinen, bei dem das<br />

Team ständig mit gewaltbereiter Kundschaft zu tun hat. Natürlich:<br />

Es geht um Geld und Existenzsicherung. Obwohl die<br />

Mitarbeiter an gesetzliche Vorgaben gebunden sind, glauben<br />

manche Leistungsempfänger, dass ständig zu ihren Lasten<br />

entschieden würde. Da können Konflikte entstehen, räumt<br />

Frank Schneebeck ein. Doch die Regel ist das ganz sicher<br />

nicht. „Wir kennen die Leute und nehmen uns Zeit für<br />

sie“, versichert der Bereichsleiter. Das trüge dazu bei,<br />

dass Missverständnisse gar nicht erst entstehen.<br />

Geleistete Zahlungen<br />

(Gesamt und Durchschnitt)<br />

Geleistete Zahlungen Jahreswert 2011 Jahreswert <strong>2012</strong><br />

ALG II<br />

Regelleistungen<br />

48.937.221,86 € 48.493.446,11 €<br />

Kosten der Unterkunft 35.198.377,35 € 31.877.770,74 €<br />

Aktivierende<br />

Leistungen - Eingliederung<br />

8.639.890,00 € 7.980.321,13 €<br />

Personal und Verwaltung 12.599.045,99 € 12.652.290,27 €<br />

Quelle: MaßArbeit kAöR<br />

Stand: 31.12.<strong>2012</strong><br />

D<br />

31


Zwischen Fast-Food und Schaltschrank<br />

Der dreifache Vater ist begeistert von seinem neuen Job. Zwölf<br />

Jahre lang hatte Konstantin Lammert bereits in Russland als<br />

Elektriker gearbeitet. Da war es für ihn eine große Enttäuschung,<br />

in seiner neuen Heimat als ungelernte Kraft tätig sein<br />

zu müssen. „So geht es vielen Menschen mit Zuwanderungs-<br />

Unterstützung für<br />

Menschen mit<br />

Zuwanderungsgeschichte<br />

Sieben Jahre<br />

lang hat er bei<br />

McDonalds Hamburger verkauft – obwohl er eigentlich<br />

eine der händeringend gesuchten Fachkräfte ist.<br />

Jetzt arbeitet Konstantin Lammert endlich wieder in seinem<br />

Ausbildungsberuf als Elektriker: Nach Sprachkursen, Probearbeiten<br />

und schließlich der Anerkennung seines russischen<br />

Berufsabschlusses ist er endlich auch beruflich voll in Deutschland<br />

angekommen. Über das Zeitarbeitsunternehmen bim<br />

Personaldienstleistungen GmbH ist der Spätaussiedler bei der<br />

Meurer-Gruppe in Fürstenau beschäftigt. Unterstützt haben<br />

ihn auf seinem Weg das Netzwerk Integration durch Qualifizierung<br />

(IQ Netzwerk) sowie das Kompetenzzentrum Migration<br />

der MaßArbeit.<br />

geschichte“, weiß Rainer Bußmann<br />

aus Erfahrung. Er leitet das IQ Netzwerk<br />

Niedersachsen in Trägerschaft<br />

der MaßArbeit: „Migranten sind häufiger<br />

arbeitslos als Menschen mit deutschen Wurzeln.“<br />

Das treffe auch für die zu, die bereits mit einer Berufsausbildung<br />

oder einem Studium nach Deutschland kommen. Mit<br />

dem Ende 2011 gestarteten IQ Netzwerk Niedersachsen ist die<br />

berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

jetzt deutlich verbessert worden.<br />

Auf Bundesebene wurde schon 2005 auf Initiative des Bundesministeriums<br />

für Arbeit und Soziales das IQ Netzwerk ins<br />

Leben gerufen, um Konzepte zur beruflichen Integration von erwachsenen<br />

Migrantinnen und Migranten zu entwickeln und zu<br />

erproben. Ziel war und ist es, die erfolgreichen Modelle in die<br />

Regelförderung zu transferieren und so die Arbeitsmarktintegration<br />

von Erwachsenen mit Migrationshintergrund zu verbessern.<br />

2011 hat das IQ Netzwerk durch die Gründung von 16<br />

regionalen Netzwerken und fünf Fachstellen einen wesentlichen<br />

32 D


Schritt gemacht,<br />

um das Knowhow<br />

im Bereich der<br />

beruflichen Integration<br />

von Migrantinnen<br />

und Migranten in die Fläche<br />

und damit noch näher zu den<br />

Menschen zu bringen. Das Förderprogramm IQ Netzwerk läuft<br />

bis Ende 2014 mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit<br />

und Soziales, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />

sowie der Bundesagentur für Arbeit.<br />

gesetzt worden. Über 60 Gesetze<br />

und Verordnungen sind so vereinheitlicht<br />

und verschlankt worden, dass sich die<br />

Chancen zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse<br />

deutlich verbessert haben. Erstmals gibt es auch einen<br />

Rechtsanspruch auf ein Anerkennungsverfahren und Anerkennungsanträge<br />

können auch vom Ausland aus gestellt werden.<br />

Anerkennung ist einfacher geworden<br />

Ein zentrales Thema des IQ Netzwerkes Niedersachsen ist die<br />

Berufsanerkennung von Migrantinnen und Migranten. Im April<br />

<strong>2012</strong> ist mit dem „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung<br />

und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“,<br />

dem so genannten „Anerkennungsgesetz“, ein Meilenstein<br />

für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse<br />

D<br />

33


Die Vielfalt<br />

wertschätzen<br />

Doch ein Gesetz allein bewirkt wenig, wenn nicht die, die es<br />

betrifft, von ihm wissen. Die Migrantinnen und Migranten benötigen<br />

gezielte Unterstützung, um ihre Rechte und Chancen<br />

bestmöglich zu nutzen. Diese Aufgaben übernimmt das<br />

IQ Netzwerk. Das Netzwerk Niedersachsen in <strong>Osnabrück</strong><br />

arbeitet gemeinsam mit vielen Partnern daran, die Berufsanerkennungsverfahren<br />

für Migrantinnen und Migranten weiter<br />

zu professionalisieren. Zehn regionale IQ-Anerkennungsberatungsstellen<br />

sind dabei am Start: Mit der Auswahl der BUS<br />

GmbH der Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland, des<br />

Jobcenters Leer, des Bildungswerkes der niedersächsischen<br />

Wirtschaft mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,<br />

der Industrie- und Handelskammer Hannover, des Jobcenters<br />

Wolfsburg, des Jobcenters ProArbeit Osterholz-Scharmbeck,<br />

des Grafschafter Jobcenters in Nordhorn, der VHS Stade,<br />

der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen e. G. und<br />

des Bildungswerkes der niedersächsischen Wirtschaft mit<br />

der Leuphana Universität Lüneburg ist gewährleistet, dass ein<br />

breites Erfahrungsspektrum verschiedener Anbieter in Sachen<br />

Berufsanerkennung gebündelt werden kann. Alle zehn Anerkennungsberatungsstellen<br />

führen die Erstberatung und die Verweisberatung<br />

von Migrantinnen und Migranten durch.<br />

Die Qualifizierung und Beratung<br />

der Anerkennungsberatungsstellen<br />

erfolgt durch das<br />

Regionalnetzwerk in <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Neben rechtlichen Aspekten steht<br />

auch die Willkommenskultur in Deutschland<br />

auf der Agenda. „Als Koordinationsstelle für die Anerkennung<br />

von ausländischen Berufsabschlüssen ist das Training<br />

interkultureller Kompetenzen eine wichtige Aufgabe unseres<br />

Netzwerkes“, so Projektleiter Bußmann. Das Konzept „Diversity<br />

Management“ gibt dabei Antworten auf die Frage, wie Organisationen<br />

die gesellschaftliche Vielfalt besser wertschätzen<br />

können. „Darüber hinaus haben wir online ein lernendes System<br />

rund um alle Aspekte der Berufsanerkennung aufgebaut.<br />

Es bezieht alle Partner ein, die bei der beruflichen Integration<br />

von Menschen mit Zuwanderungshintergrund beteiligt sind“,<br />

schildert Rainer Bußmann den Ansatz der MaßArbeit.<br />

Doch nicht nur die Berufsanerkennung ist wichtig für Menschen<br />

mit Migrationshintergrund. Mit dem Kompetenzzentrum<br />

Migration hat die MaßArbeit eine Einrichtung geschaffen, die<br />

umfassende Unterstützung für Migranten auf ihrem Weg in<br />

den Arbeitsmarkt anbietet. Davon profitierte auch Konstantin<br />

Lammert. Das Kompetenzzentrum übernahm für ihn eine Lotsenfunktion,<br />

sorgte für die richtigen Sprachkurse und stellte<br />

den Kontakt zur Handwerkskammer für die notwendige Probearbeit<br />

im Rahmen der Berufsanerkennung her. „Nachdem<br />

eine Gleichwertigkeitsbescheinigung und damit die Anerkennung<br />

des ausländischen Berufsabschlusses erteilt werden<br />

konnte, hat die MaßArbeit Herrn Lammert dann bei dem<br />

Zeitarbeitsunternehmen bim untergebracht“, erklärte<br />

Katja Bielefeld, Leiterin des Kompetenzzentrums Migration.<br />

Denn das ist immer Ziel der Aktivitäten: Menschen<br />

möglichst qualifiziert in den ersten Arbeitsmarkt<br />

zu vermitteln.<br />

www.iq-niedersachsen.de<br />

34 D


Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche<br />

(Stand: 30.06.<strong>2012</strong>) - insgesamt 106.637 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

9.296<br />

9.126<br />

7.980<br />

5.919<br />

5.585<br />

5.211<br />

3.879<br />

3.918<br />

3.716<br />

3.018<br />

2.897<br />

2.519<br />

2.485<br />

2.205<br />

2.035<br />

1.960<br />

1.799<br />

1.767<br />

1.701<br />

Herstellung von Nahrungs- und Futtermittel<br />

Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />

Gesundheitswesen<br />

Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonst. Ausbaugewerbe<br />

Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften<br />

Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)<br />

Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime)<br />

Herstellung von Metallerzeugnissen<br />

Maschinenbau<br />

Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr<br />

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung<br />

Erziehung und Unterricht<br />

Herstellung von Möbeln<br />

Handel mit Kraftfahrzeugen; Instandhaltung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen<br />

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren<br />

Metallerzeugung und -bearbeitung<br />

Landwirtschaft, Jagd und damit verbundene Tätigkeiten<br />

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus<br />

Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen<br />

(Quelle: Datenspiegel kompakt <strong>2012</strong>)<br />

<strong>Landkreis</strong> unterstützt<br />

Erfolgsprojekt ÖKOPROFIT ®<br />

Startschuss für das Projekt ÖKOPROFIT 2013/2014 in <strong>Osnabrück</strong><br />

und dem <strong>Osnabrück</strong>er Land! Das durch die Stadt, die<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Osnabrück</strong>, die IHK <strong>Osnabrück</strong>-Emsland-Grafschaft<br />

Bentheim, die Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-<br />

Emsland sowie die WIGOS begleitete Kooperationsprojekt geht<br />

Anfang Januar 2013 in die dritte Runde. Die einfache Formel<br />

des Erfolgsprojektes: „Senkung von Betriebskosten durch die<br />

Verbesserung der Energie- und Umwelteffizienz“.<br />

Die Erfolgsbilanz der ersten beiden Projektjahre lässt sich sehen:<br />

Die insgesamt 20 zertifizierten Betriebe sparen insgesamt<br />

rund 835.000 Euro durch die Steigerung ihrer Energieund<br />

Umwelteffizienz. Jahr für Jahr. Darüber hinaus entlasten<br />

sie die Umwelt, indem sie 3,9 Kilowattstunden Energie, über<br />

5.000 Kubikmeter Wasser und 45 Tonnen Abfall sparen bzw.<br />

vermeiden. Insgesamt werden rund 2.900 Tonnen des Treibhausgases<br />

CO2 weniger emittiert und somit ein kleiner Beitrag<br />

zum Klimaschutz geleistet. Daneben bietet ÖKOPROFIT<br />

für die teilnehmenden Betriebe die hervorragende Möglichkeit,<br />

nach DIN normierte Managementsysteme vorzubereiten.<br />

Dass ÖKOPROFIT auf Betriebe nahezu jeder Branche und<br />

Größe passt, belegt ein Blick auf die bisher ausgezeichneten<br />

ÖKOPROFIT-Unternehmen vor Ort: Neben produzierenden<br />

Betrieben aus dem Ladenbau-, Lebensmittel- und Automobilzulieferbereich<br />

beteiligten sich in den ersten beiden Runden<br />

mehrere Dienstleistungsunternehmen, eine Hochschule, ein<br />

IT-Unternehmen, ein Hotel, aber auch Alten- und Pflegeheime<br />

und mit einer Schule und einem Schwimmbad auch zwei kommunale<br />

Einrichtungen. So unterschiedlich die Betriebe auf den<br />

ersten Blick auch sind: Sie alle setzten sich mit den steigenden<br />

Energie- und Ressourcenkosten auseinander und konnten<br />

gemeinsam mit professionellen Unternehmensberatern zahlreiche<br />

Verbesserungsmaßnahmen erarbeiten. Neben der individuellen<br />

Begleitung vor Ort nehmen die Betriebsvertreter an<br />

einer Workshop-Reihe teil: Hier erhalten sie Fachinformationen<br />

zu Themen wie Energiemanagement, Beleuchtung, Abfall und<br />

Wassereinsatz, aber auch zum Umgang mit Gefahrstoffen und<br />

der wichtigen Rolle der Mitarbeitersensibilisierung im Betrieb.<br />

Mehrwert bieten die Workshops auch durch den intensiven<br />

Erfahrungsaustausch mit den anderen Betrieben.<br />

Mit der im Frühjahr startenden dritten Runde von ÖKORPOFIT<br />

<strong>Osnabrück</strong> bieten Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> den Unternehmen<br />

der Region nun erneut die Möglichkeit, die eigenen<br />

Arbeitsabläufe und Prozesse zu überprüfen, Verbesserungsmaßnahmen<br />

zu erarbeiten und somit die Betriebskosten zu<br />

senken und die Umwelt ein Stück weit zu entlasten. Die Teilnahmekosten<br />

für das umfassende Leistungspaket liegen bei<br />

6.900 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer). Förderungsmöglichkeiten<br />

sind im Einzelfall zu prüfen.<br />

C<br />

35


Engagiert für junge Menschen<br />

Projekte ebnen Weg in<br />

den Arbeitsmarkt<br />

von Arbeitskreisen mit oder bieten sozialpädagogische<br />

Gruppenarbeit an. Auch<br />

die Gestaltung des Übergangs von der<br />

Grundschule zur weiterführenden Schule<br />

und die Elternarbeit sind aktuelle Themen.<br />

Berufsorientierung leicht<br />

gemacht<br />

Die Regenbogenschule ist ihr ans Herz gewachsen: Seit Frühjahr<br />

<strong>2012</strong> ist Annika Bouwmann als eine von insgesamt 18<br />

Schulbegleiterinnen und -begleitern im gesamten <strong>Landkreis</strong> in<br />

der Grundschule in Georgsmarienhütte tätig. Gesprächsangebote<br />

für Kinder und Eltern sowie Projektarbeit steht in enger<br />

Abstimmung mit den Schulen auf der Agenda der pädagogischen<br />

Fachkräfte: „So fördern wir ein gutes Miteinander zwischen<br />

Kindern, Eltern und den Schulen“, ist MaßArbeit-Bereichsleiterin<br />

Susanne Steininger überzeugt.<br />

In 18 Städten, Gemeinden und Samtgemeinden im <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land widmen sich die Schulbegleiter mit großem Engagement<br />

diesem Ziel. Wichtig ist ihnen dabei, Kinder und Eltern möglichst<br />

unkompliziert und schnell zu unterstützen, wenn es in<br />

Schule, Elternhaus oder Freizeit mal nicht rund läuft. Außerdem<br />

erhalten die Kinder durch den Einsatz der Schulbegleiter einen<br />

besseren Zugang zu außerschulischen Aktivitäten.<br />

„Die Schulbegleiter arbeiten vor allem in den Räumlichkeiten<br />

von Schulen, kommen jedoch auch auf Wunsch in die Familien“,<br />

skizziert Daniela Schönig, Koordinatorin der MaßArbeit für<br />

das Projekt Schulbegleiter. Die Aufgaben der Fachkräfte vor Ort<br />

sind vielfältig: Sie kümmern sich um die Zusammenarbeit mit<br />

der Schule, zum Beispiel bei der Durchführung von Projekten,<br />

leisten Einzelfallhilfe für Schüler mit schulischen oder familiären<br />

Problemen, wirken bei der Präventionsarbeit und dem Aufbau<br />

36 D<br />

Dieses Themenfeld steht auch bei anderen<br />

Projekten des Jugendbereichs der<br />

MaßArbeit im Fokus: „Viele Jugendliche<br />

benötigen Unterstützung auf dem Weg in<br />

die Berufswelt“, unterstreicht MaßArbeit-<br />

Vorstand Sabine Ostendorf. „In Zeiten des<br />

demografischen Wandels haben junge Erwachsene<br />

gute Chancen auf dem Ausbildungsund<br />

Arbeitsmarkt – wenn sie gut auf die Anforderungen<br />

dort vorbereitet sind“, so ihre Erfahrung. Berufsorientierung<br />

ist dabei ganz entscheidend: Denn in Deutschland gibt es allein<br />

rund 350 anerkannte Ausbildungsberufe, hinzu kommen eine<br />

Vielzahl von schulischen Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Mit verschiedenen Projekten in den Schulen oder der Ausbildungsmesse<br />

Azubis werben Azubis geht die MaßArbeit aktiv<br />

auf die Jugendlichen zu. Aber auch die neuen Medien werden<br />

genutzt. Das Internet-Portal Binkos (Berufsinformationssystem<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>) unterstützt junge Menschen ganz gezielt<br />

mit aktuellen, regionalen Informationen rund um den Einstieg<br />

in die Arbeitswelt.<br />

Die Wurzeln von Binkos reichen bis ins Jahr 2004 zurück: Damals<br />

hatte der Schulsozialarbeiter Axel Fuchs gemeinsam mit<br />

Lehrkräften der heutigen Oberschule in Ankum die Idee, eine<br />

Betriebsdatenbank aufzubauen, um die Suche der Schüler<br />

nach einem Praktikumsplatz zu erleichtern. Heute umfasst Binkos<br />

eine umfangreiche Datenbank mit über 700 im Nord- und<br />

Ostkreis ansässigen Unternehmen. Auch im Südkreis wird<br />

Binkos bald zur Verfügung sehen.<br />

Binkos liefert praxisorientierte Berufsinformationen und einen<br />

Beratungswegweiser, der Adressen zu allen wichtigen<br />

Themenfeldern enthält. Die Verantwortung für das Projekt<br />

liegt bei der MaßArbeit und der Oberschule Ankum. Das


Redaktionsteam setzt sich<br />

unter anderem aus Mitarbeitern<br />

der Jugendberufshilfe<br />

und der Firma Fuchs<br />

Konzepte, der Servicestelle<br />

Schule-Wirtschaft sowie<br />

Schulsozialarbeitern zusammen.<br />

Aktuelle Informationen<br />

liefern jedoch vor allem die<br />

Schüler selbst: Jeder Jugendliche,<br />

der ein Betriebspraktikum<br />

macht, bringt einen<br />

Fragebogen mit zurück.<br />

Die genaue Anzahl der Ausbildungs-<br />

und Praktikumsplätze im<br />

Betrieb, Tätigkeitsfelder, Mitarbeiterzahlen: All das wird immer<br />

wieder in Binkos auf den neusten Stand gebracht. Und so ist<br />

auch das Interesse der Eltern groß, die noch immer die ersten<br />

Ansprechpartner für ihre Kinder sind, wenn es um das Thema<br />

Berufswahl geht. „Die große Resonanz der Jugendlichen,<br />

der Eltern, aber auch die positiven Rückmeldungen aus der<br />

Wirtschaft zeigen, dass Binkos eine Informationslücke schließt:<br />

Die Verbindung zwischen allgemeiner Berufsorientierung und<br />

regionaler Arbeitsmarktstruktur“, unterstreicht Susanne Steininger.<br />

Das sehen offensichtlich auch das Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der<br />

Europäische Sozialfonds der Europäischen Union so, die das<br />

Projekt Binkos fördern.<br />

Intensive Begleitung<br />

Einige junge Menschen brauchen jedoch noch individuellere<br />

Unterstützung: So schließt die Jugendberufshilfe im Rahmen<br />

des Bundesprogrammes „Aktiv in der Region“ Versorgungslücken<br />

und macht unversorgten Jugendlichen ein berufliches<br />

Angebot, etwa durch Qualifizierungsmaßnahmen. Ziel ist es,<br />

die Betroffenen in eine Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zu vermitteln. Ann-Kristin Flottmann hat davon profitiert: Die<br />

Bissendorferin hatte eine Ausbildung als Sozialassistentin begonnen,<br />

dann aber festgestellt, dass sie auf das falsche Pferd<br />

gesetzt hatte. Sie wünschte sich einen Beruf, der stärker auf<br />

Kreativität setzt: Mit Hilfe der Jugendberufshilfe der MaßArbeit<br />

hat sie nun im Bad Essener Haus Deutsch Krone eine Ausbildung<br />

zur Restaurantfachfrau begonnen.<br />

MaßArbeit-Mitarbeiterin Katja Madynski hatte die Begleitung<br />

und Unterstützung der Bissendorferin übernommen. Dazu<br />

gehörte, mögliche Berufsfelder herauszufiltern, aber auch, Bewerbungsunterlagen<br />

auf den neuesten Stand zu bringen. „Das<br />

kontinuierliche Arbeiten hat mir auf jeden Fall geholfen“, betont<br />

Ann-Kristin Flottmann. Ein zentraler Punkt waren zudem Praktikumsplätze:<br />

In diesem Rahmen war die junge Frau auch für<br />

zwei Wochen im Haus Deutsch Krone tätig. Dort konnte sie,<br />

aber auch ihr künftiger Arbeitgeber testen, ob das Miteinander,<br />

aber auch die Rahmenbedingungen mit ungewöhnlichen<br />

Arbeitszeiten und den Schichten am Wochenende für beide<br />

Seiten passen würden.<br />

www.binkos.de<br />

Evaluation der im Jahr 2008<br />

begonnen 445 betrieblichen<br />

Ausbildungsverhältnisse<br />

Weiterbeschäftigung<br />

nach abgeschlossener<br />

Ausbildung<br />

21 %<br />

71 %<br />

35 %<br />

2 %<br />

63 %<br />

Weiterbeschäftigung nach<br />

abgeschlossener Ausbildung<br />

keine Angaben<br />

unbekannt<br />

8 %<br />

25 %<br />

7 %<br />

5 %<br />

35 %<br />

davon erfolgreich beendet<br />

davon nicht beendet, abgebrochen<br />

Ausbildung läuft noch<br />

Quelle: MaßArbeit kAöR<br />

Vollzeit befristet<br />

Vollzeit unbefristet<br />

Teilzeit unbefristet<br />

Teilzeit befristet<br />

Arbet in anderem Betrieb<br />

Quelle: MaßArbeit kAöR<br />

28 %<br />

D<br />

37


Arbeitslose im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

(Rechtskreis Sozialgesetzbuch II)<br />

Entwicklung Januar <strong>2012</strong> – Dezember <strong>2012</strong><br />

Außenstelle Januar <strong>2012</strong> Dezember <strong>2012</strong> Zu-/Rückgang in %<br />

Quakenbrück 428 342 -20,1%<br />

Samtgemeinde Artland 428 342 -20,1%<br />

Bersenbrück 235 199 -15,3%<br />

Samtgemeinde Bersenbrück 235 199 -15,3%<br />

Fürstenau 315 249 -21,0%<br />

Samtgemeinde Fürstenau 229 184 -19,7%<br />

Samtgemeinde Neuenkirchen 86 65 -24,4%<br />

Bramsche 615 551 -10,4%<br />

Bramsche 435 392 -9,9%<br />

Wallenhorst 180 159 -11,7%<br />

Ostercappeln 543 477 -12,2%<br />

Bad Essen 146 132 -9,6%<br />

Belm 189 158 -16,4%<br />

Bohmte 134 112 -16,4%<br />

Ostercappeln 74 75 1,4%<br />

Melle 499 436 -12,6%<br />

Bissendorf 80 60 -25,0%<br />

Melle 419 376 -10,3%<br />

Georgsmarienhütte 681 557 -18,2%<br />

Georgsmarienhütte 410 328 -20,0%<br />

Hagen am Teutoburger Wald 136 109 -19,9%<br />

Hasbergen 135 120 -11,1%<br />

Bad Laer 603 564 -6,5%<br />

Bad Iburg 141 121 -14,2%<br />

Bad Laer 76 77 1,3%<br />

Bad Rothenfelde 90 96 6,7%<br />

Dissen am Teutoburger Wald 168 163 -3,0%<br />

Glandorf 41 43 4,9%<br />

Hilter am Teutoburger Wald 87 64 -26,4%<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 3.919 3.375 -13,9%<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Anteil an Arbeitslosen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> gesamt, (Stand 31.12.<strong>2012</strong>)<br />

(Rechtskreis Sozialgesetzbuch [SGB] II und III)<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 6.530<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> | Geschäftsbereich Wirtschaft & Arbeit<br />

Am Schölerberg 1 | 49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Telefon: 0541 501-4199<br />

48,3 %<br />

3.155<br />

Agentur für Arbeit<br />

(SGB III <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />

51,7 %<br />

3.375<br />

MaßArbeit<br />

(SGB II <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Telefax: 0541 501-4435<br />

E-Mail: info@lkos.de<br />

Internet: www.wirtschaftundarbeit.de<br />

Redaktion:<br />

Frank Bertram, Kimberly Lübbersmann, Henning Müller-Detert,<br />

Eckhard Wiebrock<br />

Fotografie:<br />

fotolia, Christa Henke, <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, Uwe Lewandowski<br />

Gestaltung: lichtweisz, Dissen a.T.W.<br />

Stand: März 2013<br />

38<br />

E


Durch die Konzeption und Produktion individueller Unternehmensfilme.<br />

W I R H E B E N S I E A B!<br />

Bei der Vielzahl an Angeboten ist es wichtig, sich von der<br />

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auf eine einzigartige Weise:<br />

mit einem Imagefilm, der Ihr gesamtes Unternehmen<br />

in Szene setzt,<br />

mit einem Spot, der die Vorteile Ihres neuen Produktes<br />

hervorhebt oder<br />

einem Video, das gezielt die Personalsuche unterstützt.<br />

Unser professionelles Team begleitet Sie gerne von der<br />

ersten Ideen entwicklung bis zum fertigen Film. Mit diesem<br />

können Sie bei uns auch im Kabel- und Web-TV werben.<br />

Wir sollen auch Sie abheben? Dann sprechen Sie uns gerne an:<br />

05 41/310 566 · info@os1.tv<br />

KEINER IST NÄHER DRAN!


www.wirtschaftundarbeit.de<br />

Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

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