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Julia Anna Riedel, Archivische Digitalisierungsprojekte und Public

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<strong>Archivische</strong> <strong>Digitalisierungsprojekte</strong> <strong>und</strong> <strong>Public</strong> Private Partnerships<br />

mit staatlichen, kommunalen <strong>und</strong> kirchlichen Archiven zu kooperieren. 83 Im Gegensatz zu<br />

Ancestry verfolgt FamilySearch kein kommerzielles Interesse, sondern stellt seinen Kooperationspartnern<br />

die Digitalisate kostenlos zur Verfügung. Auch Nutzer können die Daten über<br />

die entsprechende Internetseite einsehen. 84<br />

Bei Ancestry – mit offiziellem Namen „The Generations Network GmbH“ – handelt es<br />

sich um ein amerikanisches Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Provo/Utah hat <strong>und</strong> eine<br />

europäische Hauptniederlassung in London unterhält. Es präsentiert sich als führender<br />

Dienstleister im Bereich der Ahnenforschung <strong>und</strong> bietet über seine Internetseite Zugang zu<br />

mehreren Tausend Datenbanken, die über eine gebührenpflichtige Registrierung, je nach<br />

Account mit abgestuften Zugangsrechten, nutzbar sind. Auch Ancestry wirbt mit der kostenlosen<br />

Digitalisierung <strong>und</strong> Indizierung von Unterlagen, wobei sich das Unternehmen von den<br />

kooperierenden Archiven in der Regel für einen gewissen Zeitraum die Rechte zur Veröffentlichung<br />

der Unterlagen einräumen lässt, das Archiv aber Eigentümer der angefertigten<br />

Digitalisate bleibt. 85<br />

Das Problem von Ausschließlichkeitsrechten könnte sich bei einer Kooperation mit den<br />

genannten genealogischen Online-Anbietern ergeben, wenn der Vertrag nach der erfolgten<br />

Digitalisierung die Übertragung von Nutzungsrechten an den Dienstleister vorsieht <strong>und</strong> die<br />

Archive auf den Zugang zu bzw. auf die Verwertungsrechte an den Digitalisaten verzichten.<br />

Dies wäre der Fall, wenn sie keine Kopien der Daten erhalten, sondern diese ihrerseits nur<br />

noch über die Internetseite des Anbieters nutzen können oder die Kopien nur mit der Auflage<br />

erhalten, sie erst nach dem Ablauf einer gewissen Zeitdauer ihren Nutzern zugänglich zu<br />

machen, während in dieser Zeit der Projektpartner die Daten verwertet <strong>und</strong> gegen Gebühr<br />

über seine Homepage anbietet. 86 Theoretisch bliebe das Problem auch bestehen, wenn das<br />

83 Ich danke Herrn Jerome Grasser für die Überlassung eines Informationsblattes zu Aufgaben <strong>und</strong> Zielen von<br />

FamilySearch. Zum Thema siehe außerdem: Manfred H. Herb: Aufgaben der Genealogischen Gesellschaft von<br />

Utah unter besonderer Berücksichtigung ihrer Verfilmungsaktion in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, in: Der<br />

Archivar 31 (1978), S. 495-500; Reinhard Heydenreuter: Massenverfilmung von staatlichen <strong>und</strong> kommunalen<br />

Archivbeständen durch <strong>und</strong> für Dritte, in: Der Archivar 35 (1982), S. 257-262.<br />

84 https://www.familysearch.org/ (letzter Zugriff: 11.3.2012). Vgl. die Möglichkeiten der vernetzten Präsentation<br />

der Badischen Standesregister durch das Landesarchiv Baden-Württemberg <strong>und</strong> FamilySearch.<br />

85 Vgl.: (letzter Zugriff: 11.3.2012) oder auch: (letzter Zugriff: 11.3.2012).<br />

86 Anbieter wie Ancestry wissen jedoch um die Rechtslage <strong>und</strong> auch um den Auftrag staatlicher Archive <strong>und</strong><br />

stellen diesen die angefertigten Digitalisate daher in der Regel zur Verfügung. Vgl. auch Anm. 28 dieser Arbeit.<br />

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