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Julia Anna Riedel, Archivische Digitalisierungsprojekte und Public

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<strong>Archivische</strong> <strong>Digitalisierungsprojekte</strong> <strong>und</strong> <strong>Public</strong> Private Partnerships<br />

2. <strong>Public</strong> Private Partnerships<br />

a. Definition von <strong>Public</strong> Private Partnerships<br />

Mit <strong>Public</strong> Private Partnerships werden Kooperationsprojekte zwischen öffentlichen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> der Privatwirtschaft bezeichnet. Eine eindeutige Definition gibt es nicht: Die<br />

Form der Zusammenarbeit kann ganz unterschiedlich sein. Gängige Modelle in Deutschland<br />

sind beispielsweise das Betreiber-, das Konzessions- oder das Kooperationsmodell. 67 Im Gegensatz<br />

zur Privatisierung wird bei einer Kooperation nicht die Einrichtung oder der Betrieb<br />

selbst veräußert <strong>und</strong> in privates Eigentum überführt, sondern lediglich das Ausführen der<br />

Tätigkeit einem privaten Unternehmen übertragen. Die Verantwortung für die Aufgabenerledigung<br />

verbleibt bei der öffentlichen Verwaltung. <strong>Public</strong> Private Partnerships sind auch<br />

nicht auf einen bestimmten Sektor beschränkt. Gleichwohl gibt es Bereiche der öffentlichen<br />

Verwaltung, in denen sich öffentlich-private Partnerschaften in den letzten Jahren verstärkt<br />

durchgesetzt haben wie z. B. in der Kinderbetreuung, der Infrastrukturverbesserung oder der<br />

kommunalen Ver- <strong>und</strong> Entsorgung.<br />

Während die Übertragung verschiedener Aufgaben an private Unternehmen für die öffentliche<br />

Hand mit einer Entlastung verb<strong>und</strong>en ist, profitiert der Partner nicht nur, indem er<br />

für die Erfüllung der Aufgaben eine Bezahlung erhält <strong>und</strong> ihm eine feste, in der Regel längerfristige<br />

Investitionsmöglichkeit geboten wird. Er erhält Zugriff auf Daten <strong>und</strong> Informationen<br />

<strong>und</strong> kann, auf den Spezialkenntnissen <strong>und</strong> Erfahrungen der Verwaltung aufbauend, die Arbeit<br />

effizienter <strong>und</strong> effektiver gestalten. Für die öffentliche Verwaltung ist dies wiederum<br />

eine Möglichkeit, Kosten einzusparen <strong>und</strong> wirtschaftlich zu arbeiten. 68<br />

Unter dem finanziellen Druck, dem insbesondere Kommunen <strong>und</strong> öffentliche Einrichtungen,<br />

wie z. B. Museen, in Zeiten leerer Kassen ausgesetzt sind, haben sich gerade in diesen<br />

Bereichen <strong>Public</strong> Private Partnerships durchgesetzt. So hat sich beispielsweise die Zahl der<br />

Museen stark erhöht, die, mit dem Ziel einer kommerziellen Verwertung ihrer Bestände,<br />

Verträge mit Bildarchiven abschließen. Diese Entwicklung im kulturellen Sektor wird teilweise<br />

kritisch beurteilt: So besteht die Befürchtung, dass auf diese Weise öffentliche Güter eine<br />

67 Josef Kestler, Stefanie Raschke: Öffentlich-private Partnerschaft. Der aktuelle Begriff, in: Wissenschaftliche<br />

Dienste des Deutschen B<strong>und</strong>estages Nr. 73/2005 vom 6.10.2005, abrufbar unter: (letzter Zugriff: 11.3.2012). Zu so genannten business-toconsumer-Modellen<br />

(B2C-Modelle) <strong>und</strong> business-to-business-Modellen (B2B-Modellen) vgl.: Final Report on<br />

<strong>Public</strong> Private Partnerships for the Digitization and Online Accessability of Europe’s Cultural Heritage [i2010<br />

European Digital Libraries Initiative]. May 2008 (wie Anm. 18), S. 15-18.<br />

68 (letzter Zugriff: 2.9.2011).<br />

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