Thomas Kreutzer, Die Neuerschließung der Baurechtsakten im

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der eigentlichen Arbeiten abzuschätzen. Darauf aufbauend können normative Richtwerte
für die Durchführung vorgegeben werden, die im weiteren Verlauf Kontrolle und
Reaktionen auf Abweichungen zulassen.
Voraussetzung für eine sinnvolle Projektplanung ist somit vor allem die Festlegung eines
Ziels, also z. B. die Erschließung eines bestimmten Bestandes oder Teilbestandes. Ein
wichtiger Faktor für den Einsatz der nötigen Ressourcen stellt die Frage dar, ob das Ziel
bis zu einem vorgegebenen Termin erreicht werden muss oder ob der Zeitrahmen frei
gestaltet werden kann. Danach gilt es, die Arbeitsschritte und Tätigkeitsfelder zu
identifizieren, die für die Zielerreichung nötig sind, wobei zwischen der Planung und der
eigentlichen Durchführung zu unterscheiden ist. Im Falle der Erschließung bedeutet dies,
dass im Vorfeld eine möglichst ausführliche Bestandsanalyse vorgenommen werden muss,
für die alle Informationsquellen hinsichtlich Inhalt, Provenienz, Umfang, Laufzeit,
Bestands- und Institutionengeschichte, Aussagekraft und Findmittelsituation der Reihe
nach zu überprüfen sind. Die Ergebnisse der Analyse, die in eine Handlungsanweisung
(„Bearbeitungsplan“ 11 bzw. „Projektstrukturplan“ 12 ) für die konkrete Umsetzung
einzufließen haben, bestimmen daraufhin den weiteren Ablauf, also je nach Zustand des
Bestands die Intensität der Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten. Bei der Festlegung der
Erschließungstiefe müssen der Informationswert der Archivalien und die Qualifikation des
zu beauftragenden Personals, welche sich auf die Höhe der Kosten auswirkt,
gegeneinander abgewogen werden. Anschließend können in Relation zu Umfang und
gewünschter Erschließungstiefe anhand der in der Literatur bekannten Meßwerte für den
Zeitaufwand der einzelnen Arbeitsschritte genauere Aussagen zum erwarteten
Gesamtzeitrahmen getroffen werden. 13 Müller empfiehlt zudem die Unterteilung des
Ablaufs in „Meilensteine“ bzw. die Vorgabe von Zwischenergebnissen, wodurch die
Mitarbeitermotivation gefördert und die Möglichkeit der Kontrolle gegeben würden. 14
10 Zum folgenden vgl. MÜLLER, S. 141-48; WEBER/KÖHNE-LINDENLAUB, S. 263f.
11 OVG, S. 102f. Vgl. dazu Volkmar ELSTNER/Reiner GROß/Josef HARTMANN, Stand und Perspektiven der
Effektivierung des Erschließungsprozesses, in: Archivmitteilungen 37 (1987), S. 101-05, hier 102.
12 MÜLLER, S. 144.
13 Vgl. dazu WEBER/KÖHNE-LINDENLAUB, S. 273f.; Ernst MÜLLER/Heinz WELSCH, Arbeitszeitrichtwerte für
die Verzeichnung von Archivgut. Ein Beitrag zur arbeitswissenschaftlichen Untersuchung des
Erschließungsprozesses, in: Archivmitteilungen 27 (1977), S. 218-23, bes. 221; MÜLLER, S. 157f.;
weiterhin können dazu Lehrmaterialien der Archivschule Marburg herangezogen werden.
14 Vgl. MÜLLER, S. 148.
Transferarbeit Kreutzer.doc 02.04.2004 12:14