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Thomas Kreutzer, Die Neuerschließung der Baurechtsakten im

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Einleitung *<br />

So gut wie jedes Archiv kennt das Problem <strong>der</strong> nur unbefriedigend o<strong>der</strong> gar nicht<br />

erschlossenen Altlasten. Darunter sind insbeson<strong>der</strong>e Bestände unterschiedlicher<br />

Provenienz und Größe zu verstehen, <strong>der</strong>en Übernahme- bzw. Formierungszeitpunkt schon<br />

längere Zeit zurückliegt. <strong>Die</strong>s kann jede Archivaliengattung aus allen archivrelevanten<br />

Epochen betreffen, z. B. einen jahrhun<strong>der</strong>telang unbeachtet gebliebenen Urkundenfonds<br />

mit einer groben Sortierung aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t, eine unbearbeitete Photosammlung<br />

aus privater Hand o<strong>der</strong> einen Aktenbestand aus älterem Behördenschriftgut. Solche<br />

,Altbestände’ verursachen aufgrund des von ihnen belegten Magazinraums, <strong>der</strong><br />

erschwerten Recherchemöglichkeiten und des erhöhten Aushebungsaufwands auf<br />

verschiedenen Ebenen erhöhte Kosten für Raummiete, Nutzerbetreuung und<br />

Magazindienst, bieten aber demgegenüber nur einen wenig effektiven Ertrag hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Nutzbarkeit des Gesamtarchivs. Als weiterer Kostenfaktor, <strong>der</strong> sich erst auf längere<br />

Sicht ergeben kann, muss <strong>der</strong> Erhaltungszustand <strong>der</strong> betroffenen Archivalien<br />

berücksichtigt werden, da gewisse Schäden, wie Sch<strong>im</strong>melbefall, Papierzerfall o<strong>der</strong><br />

Tintenfrass, desto größere Ausmaße annehmen, je länger sie unentdeckt bleiben.<br />

In manchen Fällen kann <strong>der</strong> mangelnde Erschließungszustand die Benutzung eines<br />

Bestands überhaupt unmöglich machen, so dass we<strong>der</strong> potentielle Nutzerkreise noch<br />

<strong>der</strong>/die Archivar/in selbst auf die darin enthaltenen Informationen zurückgreifen können.<br />

Falls wenigstens rud<strong>im</strong>entäre Findmittel existieren, bleibt <strong>der</strong> Aufwand dafür, gezielt<br />

best<strong>im</strong>mte Dokumente o<strong>der</strong> Daten herauszufiltern, <strong>im</strong>mer noch unerfreulich hoch. Von<br />

Effektivität und Effizienz <strong>der</strong> archivarischen Tätigkeit kann bei <strong>der</strong> Arbeit mit solchen<br />

Beständen also kaum gesprochen werden.<br />

Der Leistungsgedanke <strong>im</strong> Archiv, das Abwägen von Aufwand und Nutzen <strong>im</strong> Verwalten<br />

von Archivalien und die damit verbundene For<strong>der</strong>ung nach stärkerer Planung des<br />

Arbeitsalltags sind zwar nicht erst <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> allgemeinen Verwaltungsreformen seit den<br />

1990er Jahren geboren geworden, doch beanspruchen diese Aspekte vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> finanziellen Nöte von Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen in <strong>der</strong> aktuellen Diskussion<br />

einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert. 1 Allerdings konzentriert sich diese Diskussion vor allem auf<br />

die archivischen Kernaufgaben Bewertung und Ausson<strong>der</strong>ung von Registraturgut sowie<br />

* Ich danke allen Mitarbeitern des Stadtarchivs Stuttgart für ihre Mithilfe, insbeson<strong>der</strong>e Frau Katharina Ernst,<br />

die diese Arbeit vielfältig unterstützt hat; desweiteren möchte ich Herrn <strong>Thomas</strong> Saile vom Baurechtsamt<br />

Stuttgart für seine Auskünfte danken.<br />

Transferarbeit <strong>Kreutzer</strong>.doc 02.04.2004 12:14

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