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Management review 2013 - Märkisches Landbrot

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<strong>Management</strong> <strong>review</strong> <strong>2013</strong><br />

der Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT<br />

Foto: Führungskreistreffen 2012 von MÄRKISCHES LANDBROT<br />

von links nach rechts: Peter Steinhoff, Diana Engel, Jozef Kotula, Uli Schmidt, Christoph Deinert<br />

Bearbeitung<br />

Umweltbeauftragter Christoph Deinert<br />

Berlin, Juli <strong>2013</strong><br />

Ökokontrollstelle DE ÖKO 001


<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Management</strong><strong>review</strong> .............................................................................. 4<br />

Kommentar zur Lage des Unternehmens ............................................... 6<br />

Berichte der Leiter ................................................................................ 7<br />

Compliance ....................................................................................... 7<br />

Allgemeine gesetzliche Anforderungen (wie z.B. Umwelt- und<br />

Arbeitsschutz) .............................................................................. 7<br />

Korruptionsbekämpfung ................................................................. 8<br />

Umweltbeauftragter, technische Leitung ................................................ 8<br />

Wesentlichkeitsprüfung .................................................................... 9<br />

Sozialeffizienz-Kennwerte ................................................................ 9<br />

Sicherheitseffizienz ....................................................................... 9<br />

Unfallquote .................................................................................10<br />

Bildungseffizienz ..........................................................................11<br />

Arbeitsunfähigkeits-Quote .............................................................12<br />

Öffentlichkeitseffizienz ..................................................................13<br />

Ausblick <strong>2013</strong> ...............................................................................14<br />

Zusammenfassender Auditbericht des Umweltausschusses ......................14<br />

Qualitätsmanagement .......................................................................15<br />

Produktion .......................................................................................15<br />

Personalentwicklung ..........................................................................16<br />

Coaching ......................................................................................16<br />

Gesundheitsmanagement ...................................................................16<br />

Unfallstatistik ................................................................................16<br />

Vorsorgeuntersuchungen ................................................................17<br />

Arbeitssicherheit ............................................................................19<br />

HACCP .........................................................................................22<br />

Stakeholderdialoge ...........................................................................23<br />

Mitarbeiterbefragung 2012 ..............................................................23<br />

Aufgabe und Arbeitsbedingungen ...................................................25<br />

Kommunikation ...........................................................................25<br />

Zusammenarbeit im eigenen Arbeitsbereich .....................................25<br />

Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten ..........................................25<br />

Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten .....................................25<br />

Einkommen ................................................................................25<br />

Unternehmen ..............................................................................26<br />

Zusammenarbeit außerhalb des eigenen Arbeitsbereiches ..................26<br />

Kundenreklamationen .....................................................................26<br />

Kommentare der Mitarbeiter des Bereichs Qualitätskontrolle ...............30<br />

Brotprüfungen hausintern, Demeter, IGV, DLG ...................................33<br />

Kommentare der Mitarbeiter aus dem Bereich Qualitätskontrolle .........36<br />

Anliegen Dritter .............................................................................37<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Berichterstattung ...........................................................................37<br />

Gemeinwohl Ökonomie .................................................................37<br />

Unternehmensanalyse „MÄRKISCHES LANDBROT“ .............................40<br />

Analyse des Nachhaltigkeitsberichtes 2011 unter dem Schwerpunkt<br />

sozialer Nachhaltigkeit ..................................................................41<br />

Betriebsführungen .........................................................................42<br />

Spenden / Sponsoring .......................................................................43<br />

Revalidierung EMAS / freiwilliges Überprüfungsaudit .......................... 46<br />

Hinweis: Es wird darauf verzichtet, jeweils die männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen.<br />

Die hier verwendeten männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

<strong>Management</strong><strong>review</strong><br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Kommentar zur Lage des Unternehmens<br />

Verfasser: Geschäftsleitung, Christoph Deinert<br />

Gemäß FÖL-Pressemitteilung vom 24.01.<strong>2013</strong> stieg der Umsatz im Berlin-<br />

Brandenburger Naturkosteinzelhandel im abgelaufenen Jahr 2012 erneut um ca.<br />

acht Prozent und lag damit erneut leicht über dem Bundesdurchschnitt. Wieder<br />

waren es die Bio-Supermärkte, die als Wachstumsmotor dienten.<br />

Der Gesamtumsatz des regionalen Fachhandels lag 2012 nach Schätzungen der<br />

FÖL bei insgesamt mehr als 290 Millionen Euro.<br />

Die kleineren, inhabergeführten Naturkostläden behaupteten sich stabil auf<br />

hohem Niveau. So sei die Anzahl der im aktuellen Bio-Einkaufsführer Berlin-<br />

Brandenburg aufgeführten Adressen mit 77 Einträgen unverändert gegenüber<br />

der vorherigen Ausgabe. Bemerkenswert sei auch, dass trotz des vergleichsweise<br />

niedrigen Preisniveaus in der Hauptstadt auf den Berliner Naturkosthandelsflächen<br />

im Bundesvergleich die höchsten Umsätze pro Verkaufsfläche erzielt<br />

werden.<br />

Den regionalen Fachhandel beliefert auch MÄRKISCHES LANDBROT. Mit einem<br />

Umsatz von 6,6 Mio € im Geschäftsjahr hatte die Brotbäckerei demeter einen<br />

nicht unerheblichen Anteil am regionalen Bio-Umsatz. Die Umsatzsteigerung<br />

gegenüber dem Vorjahr lag bei etwa sechs Prozent. Seit dem 01.01.<strong>2013</strong> ist<br />

MÄRKISCHES LANDBROT auch offiziell Handwerksbetrieb und in der Handwerksrolle<br />

Berlin eingetragen.<br />

Die Aufnahme neuer Bäcker in die großen Naturkostfachgeschäfte in 2012 führte<br />

bei MÄRKISCHES LANDBROT zu einem gedämpften Wachstum. Mittelfristig gehen<br />

wir davon aus, dass die neuen Gesichter auch neue Kunden in den Fachhandel<br />

locken und das Geschäft stimulieren.<br />

Die Umfrageergebnisse des aktuellen co2online Klima-Barometer 04/2012<br />

wurden am 14.02.<strong>2013</strong> vorgestellt. Sie lassen auf einen deutlichen Anstieg des<br />

Klimaschutz-Interesses der Menschen schließen. Nahezu die Hälfte der Befragten<br />

sei der Meinung, die Bevölkerung in Deutschland tue viel zu wenig für den<br />

Klimaschutz. Dem Handeln des Einzelnen würde somit wieder mehr Bedeutung<br />

zugeschrieben, auch angetrieben durch die Erkenntnis, dass von der internationalen<br />

Klimapolitik keine absehbaren Ergebnisse zu erwarten seien und auf<br />

nationaler Ebene oft Unklarheit über die Wahl der Instrumente herrsche.<br />

Auch wir schätzen die positive Marktentwicklung der Bio-Branche als langfristig<br />

stabil ein. In einem Markt, der sich zunehmend an Nachhaltigkeit orientiert, ist<br />

MÄRKISCHES LANDBROT – nicht zuletzt auch durch das Engagement bei fair &<br />

regional Berlin Brandenburg - gut aufgestellt.<br />

Der Getreideanbau in 2012 war für die Landwirte nicht leicht, denn die Kahlfröste<br />

im Februar hatten bei einigen Betrieben erhebliche Schäden angerichtet, da die<br />

Wintersaat erfror. Nur Weniges konnte durch Nachsaaten aufgefangen werden.<br />

Jedoch fielen die Ernteergebnisse besser als erwartet aus. Roggen konnte in<br />

ausreichender Menge in Brandenburg geerntet werden. Bei Weizen, Dinkel,<br />

Lichtkornroggen, Bergroggen, Sonnenblumenkernen und Leinsamen wurden<br />

allerdings nicht die Mengen von den Brandenburger Bauern eingefahren, die<br />

MÄRKISCHES LANDBROT für ein Jahr benötigt. Der Zukauf des fehlenden<br />

Getreides wurde bei den Demeter-Betrieben in Sachsen, dem Demeter-Hof<br />

Juchowo in Polen und bei Demeter-Höfen in Österreich getätigt. Der Bergroggen<br />

wurde in Süddeutschland eingekauft.<br />

Am Runden Tisch Getreide 2012, an dem sich jährlich die Bauern und Bäcker<br />

treffen, um sich über erwartete Getreideernten, -qualitäten und Preisentwick-<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

lungen auszutauschen, bestätigten die Landwirte und Bäcker die festgelegten<br />

Preise vom Vorjahr für Roggen, Weizen und Dinkel. Für Bergroggen und<br />

Lichtkornroggen wurden Erhöhungen vereinbart – auf 85 € für Bergroggen und<br />

80 € für Lichtkornroggen je Dezitonne.<br />

Ab 01. Oktober 2012 erhöhte MÄRKISCHES LANDBROT die Löhne für alle<br />

Mitarbeiter um 2,2 Prozent. Dabei orientierten wir uns an den Tarifvereinbarungen<br />

im Bäckereihandwerk und in der Backwarenindustrie. Es gehört zur<br />

Unternehmenspolitik, Löhne im oberen Drittel zwischen diesen beiden Tarifgruppen<br />

zu zahlen. Mit der Lohnerhöhung haben wir die Ergebnisse der aktuellen<br />

Tarifverhandlungen im Backgewerbe in unsere Lohnstruktur einfließen<br />

lassen.<br />

Die letzten beiden Jahre waren durch umfangreiche Um- und Neubaumaßnahmen<br />

geprägt. So wurde ein neuer Kommissionierraum gebaut und eine<br />

Kommissionierungs-Anlage angeschafft. Drei in einem neu gebauten Anbau<br />

untergebrachten Backöfen sorgten für die Anpassung der Backkapazitäten an<br />

steigende Brotbestellungen. Dazu wurde auch der Bau einer neuen Heizzentrale<br />

notwendig. Bis Ende 2012 konnten - abgesehen des Heizkessels – alle Öl- und<br />

Flüssiggasverbraucher auf Erdgas umgestellt werden.<br />

2012 beschäftigten wir drei Auszubildende, von denen wir einen nach seinem<br />

Abschluss übernahmen.<br />

Das Personalcoaching wurde 2012 fortgeführt. Nach langjähriger erfolgreicher<br />

Entwicklungsarbeit mit unseren Führungskräften ist die Betreuung von unserem<br />

bisherigen Trainer Carsten Gellrich an Stefan Daniel übergeben worden. Mit<br />

diesem Schritt wollen wir uns aufmachen, an neuen Themen zu arbeiten und uns<br />

auch im anthroposophischen Sinne weiter entwickeln.<br />

Abgesehen des Dinkels haben sich die Backeigenschaften des 2011 / 2012<br />

geernteten Getreides als gut erwiesen. Die Klebereigenschaften der Dinkelernte<br />

waren relativ schlecht und erforderten in der Mühle zum Teil ein Mischen<br />

unterschiedlicher Chargen und in der Backstube eine Anpassung in der<br />

Teigführung.<br />

Gewürdigt wurden unsere Leistungen gleich mehrmals. Und zwar durch<br />

<br />

<br />

das Erreichen des 2. Platzes in der Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte<br />

durch das IÖW / future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2012.<br />

das Auditergebnis der Gemeinwohl-Bilanz von MÄRKISCHES LANDBROT<br />

(für das Bilanzjahr 2011 erreichte MÄRKISCHES LANDBROT 652 Punkte<br />

von 1.000).<br />

Christoph Deinert, April <strong>2013</strong><br />

Berichte der Leiter<br />

Compliance<br />

Mit der Unterschrift im <strong>Management</strong><strong>review</strong> (siehe Seite 4) werden von den<br />

leitenden Mitarbeitern zum Jahr 2012 folgende Compliance-Erklärungen abgegeben:<br />

Allgemeine gesetzliche Anforderungen (wie z.B. Umwelt- und<br />

Arbeitsschutz)<br />

Während der Betriebsbegehungen und Ortstermine sind den Mitarbeitern keine<br />

gesetzlichen Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Aus den Berichten der gesetzlich<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Beauftragten geht dies ebenfalls hervor. Im Betrieb werden alle gesetzlichen<br />

Auflagen erfüllt.<br />

Korruptionsbekämpfung<br />

Geschäftsführer und Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr im Geschäftsverkehr<br />

keine Geschenke, Zahlungen, Einladungen oder Dienstleistungen angeboten,<br />

versprochen, gefordert, gewährt oder angenommen, die mit der Absicht gewährt<br />

wurden, eine Geschäftsbeziehung in unzulässiger Weise zu beeinflussen oder bei<br />

denen die Gefahr bestand, die professionelle Unabhängigkeit des Geschäftspartners<br />

zu gefährden.<br />

Umweltbeauftragter, technische Leitung<br />

Verfasser: Technische Leitung, Christoph Deinert<br />

Die bewährten <strong>Management</strong>instrumente - die alle Themenfelder umfassenden<br />

Korrektur- und Maßnahmenpläne, der Wartungs- und Instandhaltungsplan, der<br />

Hygieneplan sowie der zentral geführte Schulungs-, Urlaubs- und Auditplan -<br />

wurden weitergeführt und laufend aktualisiert.<br />

2012 zeichnete sich durch den Abschluss der in 2011 begonnenen<br />

Erweiterungsarbeiten der Backofen-Anlagen und der Kommissionierung aus.<br />

Neue wesentliche Maßnahmen wurden nicht in Angriff genommen. Highlights<br />

waren:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Gemeinwohl-Bilanz wurde erarbeitet und in einer Peer-Evaluierung und<br />

anschließenden externen Auditierung (erreichte Punktzahl: 652 von 1.000)<br />

bewertet.<br />

Unser Nachhaltigkeitsbericht wurde aktualisiert und um eine Zusammenfassung<br />

der Gemeinwohl-Bilanz ergänzt.<br />

Das Buch »Kochen mit Brot wurde von Tainá Guedes gemeinsam mit<br />

MÄRKISCHES LANDBROT erarbeitet und von Tainá Guedes und Joachim<br />

Weckmann herausgegeben. In allen Rezepten wird Restbrot verwendet,<br />

wodurch das Buch Ideen und Anregungen zur Reduzierung von<br />

Lebensmittelverschwendung liefert, erschienen im Januar <strong>2013</strong>.<br />

Die Backöfen wurden auf Erdgas umgestellt.<br />

Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten wurden nach einem Wartungsund<br />

Instandhaltungsplan termingerecht ausgeführt.<br />

Der Betrieb wurde regelmäßig von einem Hygienebeauftragten kontrolliert.<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene wurden über den KM-Plan<br />

veranlasst.<br />

Reinigungsarbeiten wurden nach einem HACCP-Plan termingerecht<br />

durchgeführt.<br />

Der Betrieb wurde laufend durch eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />

betreut. Notwendige Maßnahmen wurden über den Arbeitsschutz-<br />

Ausschuss umgesetzt.<br />

Den Mitarbeitern wurde im Jahre 2012 zweimal die Gelegenheit gegeben,<br />

an Vorsorgeuntersuchungen im Betrieb teilzunehmen.<br />

Der Umweltausschuss tagte dreimal im Jahr.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Wesentlichkeitsprüfung<br />

(Umgang mit Ergebnissen und Maßnahmenvorschlägen aus dem Umweltmanagement)<br />

Es gibt eine Vielzahl an Kriterien zur Bewertung der Wesentlichkeit von identifizierten<br />

Maßnahmen aus dem Umweltmanagement von MÄRKISCHES<br />

LANDBROT. Interne Anforderungen, wie Mitarbeitererwartungen, hygienische<br />

Fragestellungen, medizinische Aspekte, sowie letztlich die Vorgaben aus dem<br />

Umweltausschuss und der Unternehmenspolitik müssen ebenso erfüllt sein wie<br />

die externen Anforderungen (diverse Stakeholderanliegen). Externe Anforderungen<br />

können beispielsweise vom Gesetzesgeber, von Krankenkassen<br />

formuliert werden oder aber auch von sonstigen Behörden oder Nachbarn<br />

stammen.<br />

Bei der Wesentlichkeitsprüfung sollte stets die Realisier- und Beeinflussbarkeit<br />

berücksichtigt werden – ist eigenes Know-how vorhanden, stehen Kapazitäten<br />

zur Verfügung. Die Wirtschaftlichkeit kann über Kosten-Nutzen-Analysen oder<br />

Berechnungen von Amortisationszeiten überprüft werden. Zur Abschätzung der<br />

Dringlichkeit der Umsetzung von Umweltmaßnahmen kann der Grad der Umwelt-<br />

Beeinflussung durch Einstufung der Gefährlichkeit herangezogen werden.<br />

Sozialeffizienz-Kennwerte<br />

Seit 2005 werden Sozialeffizienz-Kennwerte erhoben, im Rahmen des <strong>Management</strong><strong>review</strong>s<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Sicherheitseffizienz<br />

Grafik Sicherheitseffizienz MÄRKISCHES LANDBROT<br />

Bei der Sicherheitseffizienz handelt es sich um das Verhältnis zwischen der<br />

Anzahl der Betriebsunfälle (meldepflichtige Unfälle ohne Wegeunfälle außerhalb<br />

des Betriebes) und der Produktionsmenge. An der Kennzahl kann das Verhältnis<br />

zwischen Produktionsmenge zur Anzahl der Betriebsunfälle abgelesen werden. Je<br />

höher die Kennzahl, desto sicherer der Betrieb.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Anhand der Grafik lässt sich erkennen, dass sich die Betriebssicherheit (Sicherheitseffizienz)<br />

seit 2002 im Wesentlichen verbesserte. Gab es keine Unfälle (rote<br />

Anzahl der Unfälle gleich Null), ist die Sicherheitseffizienz-Kurve unterbrochen,<br />

da die Produktionsmenge nicht durch Null geteilt werden kann. In diesen Jahren<br />

liegt die Sicherheitseffizienz - mathematisch gesehen - unendlich hoch.<br />

Unfallquote<br />

Sollen die Werte zur Unfallquote von MÄRKISCHES LANDBROT mit der<br />

bundesweiten offiziellen Statistik verglichen werden, so sind sie auf meldepflichtige<br />

Arbeitsunfälle je 1 Mio Arbeitsstunden zu beziehen (Gewerbezweig<br />

Bäckereien u. Konditoreien, Gefahrtarif N1).<br />

Diagr.: meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1 Mio Arbeitsstunden (Gewerbezweig Bäckereien u. Konditoreien,<br />

Gefahrtarif N1), Quelle Werte 2009 bis heute Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften im<br />

Vergleich zu MÄRKISCHES LANDBROT<br />

Liegen der Berufsgenossenschaft noch keine aktuelleren Zahlen vor, werden -<br />

um einen Vergleich ziehen zu können - die von der BG ermittelten Unfallzahlen<br />

dem Vorjahr vorerst gleichgesetzt und mit dem nächsten <strong>Management</strong><strong>review</strong><br />

aktualisiert.<br />

Aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl bei MÄRKISCHES LANDBROT ergeben sich<br />

- auf 1 Mio Arbeitssunden hochgerechnet - große Schwankungen. Ungeachtet<br />

dessen ist anhand obiger Grafik ersichtlich, dass die Unfallquoten bis zum Jahr<br />

2009 in der Regel über den von der Berufsgenossenschaft angegebenen Werte<br />

lagen. Allerdings handelte es sich bei allen Unfällen im Betrieb ausschließlich um<br />

Bagatell- oder leichte Unfälle – so die Aussage von Herrn Klein vom 08.06.2012,<br />

unserem Ansprechpartner bei der Berufsgenossenschaft.<br />

Seit dem Jahr 2010 liegt die Unfallquote im Mittel unter dem Bundesdurchschnitt.<br />

Die grüne Trendlinie zeigt eine insgesamt positive Entwicklung.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Bildungseffizienz<br />

Die Bildungseffizienz kennzeichnet das Verhältnis der Schulungsstunden, die den<br />

Mitarbeitern im Verhältnis zu den insgesamt geleisteten Arbeitsstunden<br />

zugutekamen.<br />

2009 sank die Bildungseffizienz drastisch auf 1,4 Prozent. Das bedeutet, dass 1,4<br />

Prozent der Arbeitszeit Schulungszwecken der Mitarbeiter diente.<br />

Grafik Bildungseffizienz MÄRKISCHES LANDBROT als Verhältnis der Schulungsstunden zu den geleisteten<br />

Arbeitsstunden<br />

2007 und 2008 lagen die Werte außergewöhnlich hoch, weil unser Mitarbeiter<br />

Patrick Hannemann in diesem Zeitraum die Meisterschule (Abschluss erfolgt) und<br />

unsere Mitarbeiterin Diana Engel von Herbst 2006 bis zum Sommer 2009 ein<br />

Abendstudium zur Betriebswirtin VWA (Abschluss erfolgt) besuchten. Zwischen<br />

Herbst 2009 und 2011 absolviert Diana Engel ein Fernstudium zur Diplom-<br />

Betriebswirtin FH. Die von MÄRKISCHES LANDBROT als Arbeitszeit bezahlte<br />

Schulungszeit wurde in die Bildungseffizienz eingerechnet.<br />

Ende 2009 wurden regelmäßige betriebsinterne Schulungen aller Mitarbeiter<br />

eingeführt. Dabei werden Themen aufgegriffen, die in den Jahresmitarbeitergesprächen<br />

angeregt wurden sowie Themen, die die Qualität unserer Produkte,<br />

die Ernährung im Allgemeinen und ein unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />

betreffen.<br />

2010 wirkten sich die betriebsinternen Schulungen in der Bildungseffizienz<br />

erstmalig ganzjährig aus. Außerdem begann Uli Schmidt einen Lehrgang zu<br />

betriebswirtschaftlichen Grundlagen.<br />

Die Ausbildung von Diana Engel und Uli Schmidt wurde 2011 mit Erfolg<br />

abgeschlossen. Viele Mitarbeiter mit Migrationshintergrund haben das kostenlose<br />

Angebot zu einem Deutschkurs genutzt.<br />

2012 liegen die Schulungsstunden wieder niedriger. Einerseits endeten die<br />

außergewöhnlichen Ausbildungen, andererseits wurde der Deutschunterricht<br />

mangels Interesse der Mitarbeiter nicht durchgeführt.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Arbeitsunfähigkeits-Quote<br />

Die Arbeitsunfähigkeits-Quote trifft Aussagen über das Verhältnis zwischen den<br />

Zeiten der Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter und den insgesamt im Betrieb<br />

geleisteten Arbeitsstunden.<br />

Je höher der ermittelte Wert, desto schlechter ist die Arbeitsunfähigkeits-Quote.<br />

Aufgrund der bereits seit 30 Jahren geringen Mitarbeiterfluktuation, stieg das<br />

Durchschnittsalter der Belegschaft in der Backstube kontinuierlich an. Eine 2009<br />

durchgeführte Altersstrukturanalyse zeigte, dass hier Handlungsbedarf besteht.<br />

Seitdem wurden mehrere neue Mitarbeiter eingestellt. Grundsätzlich werden<br />

Mitarbeitern auch Teilzeitlösungen angeboten.<br />

Grafik Arbeitsunfähigkeits-Quote MÄRKISCHES LANDBROT<br />

Im Jahr 2005 gab es drei, im Jahr 2006 vier außerordentliche Langzeit-Erkrankungen.<br />

2007 war ein Mitarbeiter aufgrund eines Privatunfalles ganzjährig<br />

arbeitsunfähig. Auch in den Jahren 2008 bis 2012 war dieser Mitarbeiter häufig<br />

arbeitsunfähig.<br />

In 2010 waren zwei Mitarbeiter aus dem Bereich Reinigung etwa ein halbes Jahr<br />

langzeiterkrankt. Ein Bäcker hatte eine OP am Knie, die sich bis 2011 auswirkte.<br />

Seit 2011 werden Krankheitstage nicht mehr generell als 8 Stunden gerechnet,<br />

sondern auf die reale Ausfallzeit bezogen. 2011 hatte ein Bäcker einen<br />

Wegeunfall mit seinem Motorrad. Auch zwei Lehrlinge hatten einen merklich<br />

hohen Krankenstand. Dazu kam ein außergewöhnlich hoher Krankenstand beim<br />

Reinigungspersonal, der zum Teil in einer OP einer Mitarbeiterin begründet lag.<br />

2012 zog sich ein Mitarbeiter in seiner Freizeit einen Schulterbruch zu. Ein<br />

anderer Mitarbeiter ließ sich ein Überbein an der Schulter operativ entfernen. Das<br />

führte zu einer mehrwöchigen Krankschreibung. Ein Auszubildender hatte zwei<br />

Unfälle im Betrieb mit längerer Krankmeldung.<br />

Die Aufteilung der Krankenstände nach Arbeitsbereichen ergibt für MÄRKISCHES<br />

LANDBROT folgenden Schlüssel:<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Grafik: Schlüssel Krankenstatistik 2012<br />

Öffentlichkeitseffizienz<br />

Die Öffentlichkeitseffizienz weist das Verhältnis zwischen der Anzahl der durch<br />

den Betrieb geführten oder an Vorträgen über MÄRKISCHES LANDBROT<br />

teilnehmenden Personen zu der Produktionsmenge aus.<br />

Seit 2009 wurden auch die in der von MÄRKISCHES LANDBROT betriebenen<br />

Museumsbäckerei Pankow durchgeführten Führungen eingerechnet. Seit Aufzeichnung<br />

der Daten gab es noch nie so viele Menschen, die unseren Betrieb<br />

besichtigten oder einen Vortrag über unseren Betrieb hörten.<br />

In die Öffentlichkeitseffizienz sind die von MÄRKISCHES LANDBROT durchgeführten<br />

Aktionen nicht berücksichtigt. Hierbei handelt es sich um Verkostungen<br />

von <strong>Märkisches</strong> <strong>Landbrot</strong> bei Kunden, Holzofenaktionen und weitere Aktionen.<br />

Grafik Öffentlichkeitseffizienz MÄRKISCHES LANDBROT<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Ausblick <strong>2013</strong><br />

Folgende Maßnahmen sind für das Jahr <strong>2013</strong> vorgesehen:<br />

<br />

<br />

<br />

Der überdimensionierte Heizkessel ist zu ersetzen, entweder über weitere<br />

Energieeinsparmaßnahmen oder mittels Ersatz durch eine Gas-Brennwert-<br />

Therme.<br />

Ende 2012 wurde bei MÄRKISCHES LANDBBROT von der GUTCert ein<br />

Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchgeführt. Insgesamt wurde ein<br />

energetisch guter Zustand festgestellt. Die meisten Empfehlungen waren<br />

bereits im Rahmen der Umbaumaßnahmen geplant oder in der Umsetzung.<br />

Einige gute Ideen wurden ins Umweltprogramm übernommen<br />

und terminiert.<br />

<strong>2013</strong> beschäftigen wir uns mit der Zeiterfassung einzelner Arbeitsschritte<br />

in der Produktion als weiteren Schritt hin zu einer transparenten<br />

Kalkulation.<br />

Christoph Deinert, April <strong>2013</strong><br />

Zusammenfassender Auditbericht des Umweltausschusses<br />

Verfasser Umweltausschuss / Patrick Hannemann<br />

Auch im Jahr 2012 wurden erneut drei Teilaudits durchgeführt.<br />

1. Teilaudit: Beim ersten Audit wurden die Backstube und ihre Nebenräume<br />

(Abwaschraum, Raum Sauerteiganlagen, Raum Holzbackofen, der neu<br />

errichtete Keimlingsraum, der Pausenraum, die beiden Kühlräume sowie<br />

der Mühlenbereich) kontrolliert.<br />

2. Teilaudit: Verwaltungs- und Besprechungsräume (EG+OG), die Damen -<br />

und Herrenumkleiden und Toiletten, das Außengelände (inkl. Dach).<br />

3. Teilaudit: Werkstatt, Warenlager, Heiz- und Kesselräume, Silohalle, die 3<br />

Kommissionier-Räume (inkl. Toastbrotlager) und das Hochlager.<br />

Die leichte Unzufriedenheit aus dem Vorjahr hat sich in 2012 gelegt. Die größten<br />

Baumaßnahmen sind abgeschlossen und somit auch die Unannehmlichkeiten die<br />

damit verbunden waren. Lediglich der Bau einer dritten Kommissionier-Halle<br />

wurde noch umgesetzt. Dafür wurde in der Silohalle eine Wand gezogen.<br />

Außerdem wurde die Kommissionierung auf EDV umgestellt. Durch diese<br />

Umstellung verbesserte sich die Ordnung und Sauberkeit beim Kommissionieren<br />

erheblich.<br />

Durch die Umstrukturierung aller Produktionsabläufe in der Backstube entstand<br />

anfänglich eine erhebliche Unordnung, die sich aber schnell legte. Die<br />

Schichtzeiten aller Mitarbeiter wurden enger zusammengelegt, so dass nun die<br />

meisten Mitarbeiter zeitgleich tätig sind.<br />

Außerdem wurden vereinzelt Aufstellpläne erstellt, so dass es feste Plätze zu<br />

bestimmten Zeiten für diverse Gerätschaften gibt. Dies war in der Vergangenheit<br />

eines unserer größeren Mankos.<br />

Generell stellten wir fest, dass Ordnung und Hygiene auf einem hohen Niveau<br />

sind. Bei allen drei Teilaudits wurden keinerlei sicherheitstechnische oder<br />

umweltrelevante Mängel festgestellt.<br />

Patrick Hannemann, Feb. <strong>2013</strong><br />

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Qualitätsmanagement<br />

Verfasser: Büro Lebensmittelkunde u. Qualität / Dr. Alex Beck<br />

Im Jahr 2012 fanden 3 QS Gespräche im ML statt. Zu Beginn des Jahres 2012<br />

hat die QS an einer Schwachstellenanalyse zur Hygienesituation gearbeitet.<br />

Verbesserungen des HACCP-Planes wurden umgesetzt und eine Liste der<br />

empfohlenen Anschaffungen und möglicher baulicher Maßnahmen mit der<br />

Geschäftsleitung besprochen. Ab Sommer wurde dann über die<br />

Weiterentwicklung im Bereich der Warenannahme gesprochen. Die bisherigen<br />

Vorgaben sind nicht so, dass eine mangelhafte Ware immer abgelehnt werden<br />

kann ohne erhebliche Folgen für die Produktion. Aus diesem Grunde werden in<br />

der QS aktuell neue Verfahren ausgearbeitet. Diese beinhalten die Überarbeitung<br />

von Spezifikationen für die zu beschaffenden Waren, deren Berücksichtigung in<br />

den Beschaffungsvereinbarungen und deren Einarbeitung in die<br />

Weigerungsgründe. Hierbei muss gewährleistet sein, dass für jede denkbare<br />

Ware eine potentielle Ersatzlieferung möglich ist.<br />

Produktion<br />

Dr. Alexander Beck, 18.02.<strong>2013</strong><br />

Verfasser: Backstubenleitung / Peter Steinhoff<br />

Personal: Jeton Hasanaj bestand im Sommer 2012 die Gesellenprüfung und<br />

bekam einen Jahresvertrag im <strong>Landbrot</strong>. Der befristete Arbeitsvertrag von Seven<br />

Marzahn lief im Sommer 2012 aus und wurde nicht verlängert.<br />

Ein Lehrling kam von einer anderen Bio-Bäckerei und wollte im <strong>Landbrot</strong> seine<br />

Bäckerlehre fortsetzen. Trotz viel Geduld unserer Bäcker, mussten wir uns leider<br />

innerhalb der Probezeit wieder von ihm trennen.<br />

Neues aus der Backstube: Es wurde ein neuer Raum gebaut, in dem die fertigen<br />

Brote zum Auskühlen stehen (Fertigstellung 01.05.2012).<br />

Seit März 2012 packen wir die Brote nicht mehr auf die Holzwagen, sondern<br />

direkt in die Auslieferkisten. Dadurch haben die Kollegen in der Verteilung eine<br />

erhebliche Zeitersparnis.<br />

Seit dem 02.05.2012 haben wir die Früh-, Mittel- und Spätschicht<br />

zusammengelegt. Das heißt, der Verwieger der um 10 Uhr morgens anfing,<br />

startet jetzt um 16 Uhr. Der Vorteil für uns besteht darin, stückgenauer backen<br />

und frischere Backwaren für den Endverbraucher ausliefern zu können.<br />

Ökologisch gesehen wird die gesamte Ofenanlage besser ausgenutzt.<br />

Zum Oktober 2012 wurde eine neue dreistufige Honig Salz Fermentführung<br />

umgesetzt. Dadurch sind die Brote milder im Geschmack und haben ein besseres<br />

Garverhalten.<br />

Produkte: Es gab drei Neuprodukte: Emmer-Walnuss, Dinkel-Saaten und das<br />

Engelbrot.<br />

Die Demeter-Brotprüfung fand in 2012 nicht statt. Bei der DLG wurden acht<br />

Produkte eingeschickt. Alle bekamen eine Auszeichnung.<br />

Gold: Dinkel-Roggen, Frankenlaib, Paderborner, Engelbrot<br />

Silber: Bauernbrot, Emmer-Walnuss , Dinkel-Saaten, Vierschrot<br />

Peter Steinhoff, 18.02.<strong>2013</strong><br />

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Personalentwicklung<br />

Coaching<br />

Verfasser: Carsten Gellrich, Personalcoach<br />

Die Personalentwicklung wurde weiterhin mit der Schwerpunktsetzung auf die<br />

Backstube fortgeführt. Die Meister der Backstube trafen sich auf drei eintägigen<br />

Treffen sowie auf dem jährlichen Highlight, einem Trainingsdoppeltag zusammen<br />

mit allen Führungskräften. Dieser Doppeltag fand erstmalig in Berlin statt, die<br />

Outdoor-Anteile im nahe gelegen Hochseilgarten Jungfernheide.<br />

Im Laufe des Jahreszyklusses wurde gemeinsam als zentrales neues Instrument<br />

eine Führungskompetenzmatrix (FKM) entwickelt, die verschiedene Hard- und<br />

Soft-Skills definiert. Alle operativ tätigen Führungskräfte bewerten sich nach den<br />

hier enthaltenen Kriterien mindestens einmal jährlich gegenseitig. Fachliche oder<br />

persönliche Entwicklungsziele werden aus diesem 360°-Feedback unmittelbar<br />

abgeleitet. Das letzte Führungskräftetreffen in 2012 mit den Bäckern war von<br />

dem sich anbahnenden Wechsel des Prozessbegleiters geprägt. Carsten Gellrich<br />

übergibt nach vielen Jahren an den Berliner Trainer und Coach Stefan Daniel.<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Unfallstatistik<br />

Carsten Gellrich, 02.03.<strong>2013</strong><br />

Verfasser: Umweltausschuss / Patrick Hannemann<br />

Im Jahr 2012 wurden sechs Einträge in das Unfallbuch vorgenommen.<br />

Bei einem Eintrag handelte es sich um einen Arbeitsunfall mit mehrwöchiger<br />

Arbeitsunfähigkeit. Dabei schnitt sich ein Lehrling beim Einfüllen eines Teiges in<br />

einen Teigabwieger eine Fingerkuppe ab. Hier fand im Nachgang eine Begehung<br />

mit der Berufsgenossenschaft statt, in Verbindung mit Gesprächen mit dem<br />

Anlagenhersteller, die zu einer Verbesserung der Anlagensicherheit geführt<br />

haben.<br />

Ein weiterer Lehrling hatte gleich zu Beginn seiner Ausbildung zwei<br />

Arbeitsunfälle. Beim Ausbacken verbrannte er sich am Arm und wurde für zwei<br />

Tage krankgeschrieben. Nachdem er wieder im <strong>Landbrot</strong> war, quetschte er sich<br />

einen Finger, als er einen Kessel in den Trichter des Teigabwieger schob.<br />

Daraufhin folgte eine dreitägige Krankschreibung.<br />

Die anderen drei Einträge führten nicht zu Krankschreibungen. Ein Mitarbeiter<br />

stürzte beim Müllrausbringen, ein weiterer Mitarbeiter verletzte sich am Finger<br />

als ihm eine Backform aus der Hand fiel. Derselbe Mitarbeiter verletzte sich ein<br />

erneutes Mal (diesmal am Kopf) als er ein Metallblech holte.<br />

Damit wurde im Jahr 2012 ein Unfall meldepflichtig.<br />

Patrick Hannemann (Ersthelfer), Feb.<strong>2013</strong><br />

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Vorsorgeuntersuchungen<br />

Verfasser: Betriebsärztin IRS / Fr. Dr. Frey<br />

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Arbeitssicherheit<br />

Verfasser Büro IPS / Hr. Molch<br />

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HACCP<br />

Verfasser: Büro BIp / Sabine Prozell<br />

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Stakeholderdialoge<br />

Mitarbeiterbefragung 2012<br />

Verfasser: Diana Engel, Patrick Hannemann und Christoph Deinert<br />

Zur Bewertung der Zufriedenheit der Mitarbeiter im Betrieb erfassen wir die<br />

Fluktuationsquote der Mitarbeiter, die uns jährlich verlassen und setzen sie in<br />

Bezug zur gesamten Jahresarbeitszeit. Ein wichtiges weiteres Element ist die<br />

direkte Befragung unserer Mitarbeiter, die wir seit 2009 in Zusammenarbeit mit<br />

dem Betriebsrat alle drei Jahre durchführen.<br />

Die Grundlage der Befragung bilden die Ergebnisse der Diplomarbeit von Diana<br />

Engel im Jahr 2009. In diesem Rahmen wurden auch die unterschiedlichen<br />

Bereiche in denen Mitarbeiter zufrieden oder unzufrieden sein können abgestimmt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Aufgabe und Arbeitsbedingungen,<br />

Interne Kommunikation,<br />

Zusammenarbeit in den einzelnen und zwischen den Bereichen sowie mit<br />

dem Vorgesetzten,<br />

Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

Einkommen,<br />

Unternehmen allgemein.<br />

Dabei setzt sich die Bewertung der einzelnen Bereiche aus drei bis 30<br />

Unterfragen zusammen.<br />

Die Beteiligung der Mitarbeiter an der Befragung hat sich 2012 um drei Prozent<br />

auf insgesamt 60 Prozent erhöht.<br />

Die Zufriedenheit in den einzelnen Bereichen konnte mit ja (sehr gut), eher ja<br />

(gut) und teils, teils (befriedigend), eher nein (nicht befriedigend) und nein<br />

(schlecht) angegeben werden.<br />

Bei der Mitarbeiter-Zufriedenheit haben wir alle Stimmen mit befriedigend oder<br />

besser bewertet.<br />

Insgesamt erreichen wir eine Mitarbeiter-Zufriedenheit von über 80 Prozent in<br />

allen Bereichen. Über die Jahre haben sich einzelne Bereiche verschoben,<br />

insgesamt aber fiel das Ergebnis vergleichbar aus.<br />

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Grafik: Befragung zur Mitarbeiter-Zufriedenheit (Einschätzung befriedigend bis sehr gut)<br />

Interessehalber haben wir im zweiten Schritt nur die Stimmen gewertet, die<br />

besser als befriedigend waren.<br />

Grafik: Befragung zur Mitarbeiter-Zufriedenheit (Einschätzung gut bis sehr gut)<br />

Insgesamt entsteht ein positives Bild zur Mitarbeiterzufriedenheit. Die erste<br />

Grafik zeigt aber auch, dass wir uns den Bereich „Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten“<br />

gesondert ansehen müssen und versuchen sollten, hier<br />

besser zu werden.<br />

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Ein feineres Bild ergibt sich, wenn die Unterfragen der verschiedenen Bereiche<br />

angesehen werden und z. B. die schlechtesten und besten Bereiche<br />

herausgegriffen werden. Für 2012 lässt sich das auszugsweise folgendermaßen<br />

darstellen (Zufriedenheitswert / Frage):<br />

Aufgabe und Arbeitsbedingungen<br />

69 % / Wenn Sie eine Teilzeitbeschäftigung haben: würden Sie gern mehr<br />

arbeiten?<br />

77 % / Wie zufrieden sind Sie mit den äußeren Bedingungen an Ihrem<br />

Arbeitsplatz (Licht, Lärm, Belüftung, Platzverhältnisse, Sauberkeit usw.)?<br />

100 % / Würden Sie sagen, dass Sie Ihre Arbeit gern machen?<br />

100 % / Haben Sie das Gefühl, zum Unternehmenserfolg mit Ihrer persönlichen<br />

Arbeit beizutragen?<br />

100 % / Ist die erforderliche Ausstattung für optimales Arbeiten vorhanden<br />

(Arbeitsmittel, Computer, technische Ausrüstung usw.)?<br />

Kommunikation<br />

78 % / Gibt es genügend Arbeitsbesprechungen in Ihrem Bereich?<br />

85 % / Finden Sie die Arbeitsbesprechungen nutzbringend?<br />

92 % / Haben Sie die Möglichkeit Ihre Meinung ohne Angst vor möglichen Folgen<br />

zu äußern?<br />

96 % / Erhalten Sie bei Fragen zu Ihrem Aufgabengebiet die erforderlichen<br />

Informationen?<br />

Zusammenarbeit im eigenen Arbeitsbereich<br />

96 % / Sind Sie mit der Zusammenarbeit mit den Kollegen in Ihrem Bereich<br />

zufrieden?<br />

96 % / Wie empfinden Sie das Betriebsklima in Ihrem Bereich?<br />

100 % / Sind Ihre Aufgaben mit den Aufgaben der Kollegen in Ihrem Bereich<br />

abgestimmt?<br />

Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten<br />

85 % / Wird berechtigte Kritik von Ihrem Vorgesetzten sachlich und konstruktiv<br />

ausgeübt?<br />

86 % / Wird bei Entscheidungen die Ihre Arbeit betreffen, Ihre Meinung<br />

berücksichtigt?<br />

92 % / Sind Sie der Meinung, dass Ihr Vorgesetzter Sie gerecht beurteilt?<br />

96 % / Haben Sie die Möglichkeit, Ihre Aufgaben mit größtmöglicher Autonomie<br />

und Selbständigkeit zu erledigen?<br />

Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten<br />

80 % / Wie zufrieden sind Sie mit den Möglichkeiten zur Weiterbildung?<br />

82 % / Wie zufrieden sind Sie mit den Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb?<br />

Einkommen<br />

92 % / Sind Sie mit den Sozial- und Nebenleistungen zufrieden?<br />

96 % / Sind Sie der Meinung, dass Ihre Arbeit leistungsgerecht bezahlt wird?<br />

96 % / Wie schätzen Sie Ihre Bezahlung im Vergleich zu anderen Unternehmen<br />

ein?<br />

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Unternehmen<br />

89 % / Sind Sie der Meinung, dass Sie über die wesentlichen Dinge im Betrieb<br />

ausreichend informiert sind?<br />

96 % / Sind Ihnen die Unternehmensziele ausreichend bekannt?<br />

96 % / Fühlen Sie sich über Ihre Tätigkeit hinaus mit dem Unternehmen<br />

verbunden?<br />

100 % / Welches Ansehen hat das Unternehmen nach Ihrer Meinung bei den<br />

Mitarbeitern?<br />

100 % / Welches Ansehen hat Ihrer Meinung nach das Unternehmen bei den<br />

Kunden?<br />

Zusammenarbeit außerhalb des eigenen Arbeitsbereiches<br />

96 % / Wie beurteilen Sie die Abstimmung der Aufgaben Ihres Bereiches /<br />

Abteilung mit den Aufgaben der anderen Bereiche / Abteilungen?<br />

97 % / Wie gut sorgt nach Ihrer Meinung die Unternehmensführung für die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Bereichen / Abteilungen?<br />

100 % / Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen /<br />

Abteilungen ein?<br />

Diana Engel, Patrick Hannemann und Christoph Deinert, 15.02.<strong>2013</strong><br />

Kundenreklamationen<br />

Verfasser: Geschäftsführung / Christoph Deinert<br />

2012 gab es 451 Reklamationen von Kunden. Das sind 0,022 % der gesamten<br />

Produktionsmenge - oder anschaulicher - 220 bemängelte Brote je 1.000.000 kg<br />

hergestellter Brote.<br />

Grafik: absolute und relative Anzahl der Mängel<br />

Da 2005 eine Erfassung der Mängelwerte in detaillierter Form erst ab etwa Mitte<br />

des Jahres erfolgte, wurden – damit ein Vergleich möglich ist - die Werte des<br />

zweiten Halbjahres 2005 auf das gesamte Jahr hochgerechnet.<br />

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Die Grafik belegt eine Verringerung der Anzahl der absoluten Mängel von 1.070<br />

im Jahr 2005 auf 551 im Jahr 2011. Dies entspricht einer Reduzierung um 48 %.<br />

Relativ zur Produktionsmenge sank die Anzahl der Reklamationen im gleichen<br />

Zeitraum um 56 %, also analog zum Verlauf der absoluten Werte.<br />

2011 blieb die Anzahl der Reklamationen im Vergleich zu 2010 in etwa gleich,<br />

bezog sich allerdings auf eine höhere Produktionsmenge.<br />

2012 sank die Anzahl der Reklamationen absolut und auch relativ.<br />

Bei einer Differenzierung der Mängel nach Relevanz ergibt sich, dass sich die<br />

Anzahl der großen und mittleren Mängel verringert hat.<br />

Grafik: absolute Anzahl Mängel, kategorisiert nach Schwere<br />

Die Betrachtung der relativ auf die Gesamtanzahl der Mängel bezogenen Werte<br />

ergibt ein ähnliches Bild:<br />

Grafik: relative Anzahl Mängel, kategorisiert nach Schwere<br />

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Positiv zu bewerten ist hierbei, dass die Anzahl großer und mittlerer Mängel<br />

insgesamt zu Lasten kleiner Mängel sank.<br />

Interessant ist eine weitere Aufschlüsselung der einzelnen Mängelkategorien<br />

(hier nur große Mängel).<br />

Grafik: Schlüssel große Mängel<br />

Die großen Mängel werden differenziert nach:<br />

Schimmel: 21 % (vorletztes Jahr 4 %)<br />

klietschig: 14 % (vorletztes Jahr 9 %)<br />

große Porung / Loch: 12 % (vorletztes Jahr 21 %)<br />

zu dunkel: 10 % (vorletztes Jahr 10 %)<br />

Damit hat sich der Mangel „untergewichtig“ mit 3 % (vorletztes Jahr 12 %) aus<br />

den 4 größten Mängeln herausgeschoben.<br />

Anstelle dessen taucht der – seit 2005 noch nicht aufgefallene - Mangel<br />

„Schimmel“ mit 21 % (vorletztes Jahr 4 %) unter den ersten 4 Mängeln auf.<br />

Dabei handelt es sich ausschließlich um bei uns geschnittenes und verpacktes<br />

Brot.<br />

Die übrigen Mängel aus den Jahren 2007 bis 2011 sind auch 2012 - abgesehen<br />

einer verschobenen Rangfolge – nach wie vor an der Spitze.<br />

Der Vergleich zwischen 2011 und 2012 zeigt, dass sich die Fehlerquoten<br />

„Fremdkörper aus Betrieb“, „nicht zu Schneiden, bröselt“, „klietschig“, „zu<br />

trocken“, „verformt“, „Krustenrisse“ und „Schimmel“ verschlechtert haben.<br />

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schmutzig<br />

Schimmel<br />

verunreinigte Rohstoffe<br />

versalzen, Salzklumpen<br />

kein oder zu wenig Salz<br />

untyp. Aussehen z.B. Deko<br />

untyp. Geschmack<br />

blass, hell, stumpf, grau<br />

kleine Porung<br />

grosse Porung / Loch<br />

Krustenrisse<br />

verformt<br />

Untergewicht<br />

zu trocken<br />

klitschig<br />

zu flach / klein<br />

zu rund<br />

zu dunkel<br />

nicht zu Schneiden, bröselt<br />

altes , hartes Brot<br />

Fremdkörper aus Lieferung<br />

Fremdkörper aus Betrieb<br />

Aufschlüsselung große Mängel<br />

3<br />

78<br />

20<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

0<br />

45<br />

35<br />

30<br />

12<br />

6<br />

53<br />

16<br />

2<br />

36<br />

12<br />

2<br />

5<br />

14<br />

Anzahl<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />

2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005<br />

Grafik: Schlüssel große Mängel im Jahresvergleich<br />

Die Auswertung für das Jahr 2012 kann der Stellungnahme der Mitarbeiter (s.u.)<br />

entnommen werden.<br />

Christoph Deinert, 07.02.<strong>2013</strong><br />

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Kommentare der Mitarbeiter des Bereichs Qualitätskontrolle<br />

Peter Steinhoff / Backstubenleiter<br />

Meiner Auffassung nach, hat die Schichtzusammenlegung zur Minderung der<br />

reklamierten Brote einen wesentlichen Beitrag geleistet.<br />

Dazu kam, dass der Erntewechsel 2011 zu 2012 keine allzu großen Probleme<br />

bereitete.<br />

Der Kauf des großen Aromakochers führte dazu, dass die Qualität der Brote verbessert<br />

werden konnte und dadurch auch weniger Reklamationen anfielen.<br />

Patrick Hannemann / stellvertretender Backstubenleiter<br />

Bei der Reklamationsauswertung 2012 konzentrierte ich mich dieses Mal auf die<br />

sechs am häufigsten benannten Mängel in absteigender Reihenfolge:<br />

Unser größtes Problem war dabei die Schimmelbildung beim Schnittbrot. Dies<br />

trat insbesondere beim verpackten Schnittbrot und fast überwiegend in den<br />

Sommermonaten auf. Um diesen Mangel zu beheben untersuchten wir sämtliche<br />

Schritte von der Herstellung bis zur Auslieferung. Wir änderten den Lagerort,<br />

bevor das Brot geschnitten wird (in einen kühleren und trockeneren Raum), wir<br />

haben die Reinigungsintervalle der Schneidemesser und auch die Desinfektionsfrequenz<br />

erhöht. Dazu kommt, dass die Einweghandschuhe nun öfter gewechselt<br />

werden müssen. Wir sind guter Dinge, dass dieser Mangel bei der Auswertung<br />

<strong>2013</strong> wieder stark reduziert sein wird.<br />

Viele Kunden merkten an, das unser Brot zu klitschig / matschig sei. Bei diesen<br />

Reklamationen fiel es mir oftmals nicht leicht, unseren Kunden in einem<br />

Telefonat zu erklären das dieser Zustand von uns so gewünscht ist. Unsere<br />

Philosophie ist die, dass ein Brotlaib, bevor er in den Ofen gelangt, möglichst<br />

lange ausreifen kann. Dies hat vorrangig ernährungsphysiologische Hintergründe:<br />

Wichtige Vitalstoffe, die der Mensch benötigt, werden erst dadurch freigesetzt.<br />

Unser Brot sollte bitte möglichst erst am Folgetag angeschnitten werden.<br />

Denn erst dann ist es richtig nahrhaft. Ob wir es schaffen unsere Kundschaft<br />

dahin besser zu sensibilisieren, werden wir in der Auswertung <strong>2013</strong> sehen.<br />

Der Mangel, zu grobe Porung, oder auch ein Loch in der Krume sollte für <strong>2013</strong><br />

stark reduziert sein. Zum Oktober 2012 stellten wir unser Weizen- und Dinkel-<br />

Backferment ein. Seitdem stellen wir ein Ferment nach Rudolph Steiners Honig-<br />

Salz-Prinzip her. Bei den Backfermenten hatten wir all die Jahre das Problem der<br />

Lochbildung. Doch seit der Umstellung stellen wir fest, dass die Lochbildung stark<br />

zurückgegangen ist.<br />

Dann reklamierten einige Kunden, dass unser Brot zu dunkel sei. Dies hatte zwei<br />

Ursachen: Wir nahmen Weihnachten 2011 drei neue Backöfen in Betrieb. Diese<br />

neuen, modernen Öfen haben eine weitaus bessere Wärmeleitung als unsere<br />

vorhandenen Öfen. Das Brot war zwar nicht verbrannt, jedoch war es optisch<br />

kräftiger gebacken. Es hat einige Tage gebraucht um all unsere Backprogramme<br />

optimal für jedes einzelne Produkt einzustellen. Der zweite Grund war die<br />

Umstellung auf das Honig-Salz-Ferment. Die Brote bräunten plötzlich intensiver.<br />

Also haben wir auch dort die Backtemperaturen senken können. Doch auch diese<br />

schrittweise Umstellung dauerte einige Tage.<br />

Verformte Brote: Dieser Mangel trat innerhalb weniger Wochen auf. Lag die<br />

Ursache in der Vergangenheit noch beim unsachgemäßen Anfassen durch die<br />

Bäcker oder Kommissionierer, so haben wir für das Jahr 2012 eine ganz andere<br />

Erklärung: das Eiweißbrot. Weder in Kastenform, noch als freigeschobenes Brot<br />

konnten wir dieses Produkt während der kurzen Vertriebszeit händeln.<br />

Letztendlich stellten wir die Produktion ein.<br />

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Verunreinigte Rohstoffe: Es gab viele Reklamationen, das einige unserer<br />

Produkte sandig seien. Wir stellten fest, dass eine gelieferte Charge Sesam sehr<br />

stark mit Sand versetzt war. Doch bis wir diesen Zustand bemerkten, hatten<br />

schon viele Kunden bei uns angerufen. Optisch war die Verunreinigung kaum<br />

erkennbar. Der Sesam wurde sofort gesperrt und ausgetauscht. Eine weitere<br />

Verunreinigung die zu vielen Reklamationen führte, waren ranzige Haselnüsse<br />

aus Aserbaidschan. Auch diese Lieferung haben wir umgehend gesperrt und dann<br />

ersetzt.<br />

Generell sind die Kundenreklamationen 2012 rückläufig. Die individuellen Backfehler,<br />

die wir jahrelang hatten, wurden stark reduziert, da seit der Umstrukturierung<br />

im Mai 2012 ausschließlich die Backstubenleiter oder unsere<br />

Bäckermeister die Öfen bedienen.<br />

Noch zwei Anmerkungen zum Verständnis der Reklamationszuordnung: Zwölf<br />

Klumpen von Kochstücken im Brot habe ich als Fremdkörper aus dem Betrieb<br />

bewertet. Von den 18 Reklamationen „versalzen“, sind 17 auf unsere relativ<br />

groben Salzkristalle zurückzuführen. Inzwischen können wir von unserem Salz-<br />

Lieferanten feiner gemahlenes Salz beziehen.<br />

Insbesondere bei den frei geschobenen Broten gab es eine Anhäufung von<br />

Reklamationen unserer Endverbraucher. Unser Brot sei zu flach, so ihre<br />

Rückmeldung. Ich kann dazu Folgendes anmerken:<br />

Unsere Bäcker im <strong>Landbrot</strong> sind angehalten die Brote so lange garen zu lassen<br />

wie es nötig ist, und somit ist es durchaus normal das unsere Brote einigen Endverbrauchern<br />

zu flach erscheinen. Denn nur wirklich gut ausgegorene Brote sind<br />

tatsächlich gesund für unseren Organismus (Verdauung / Haut).<br />

Somit ist dieser Mangel in einigen Fällen für uns durchaus vertretbar. Durch eine<br />

verbesserte Kommunikation mit unseren Kunden hoffen wir hier mehr<br />

Verständnis zu wecken.<br />

Antonia Gruhn / Qualitätsbeauftragte<br />

Die interessanteste und für mich wichtigste Veränderung und Verbesserung in<br />

2012 war die Einführung des Honig-Salz-Ferments. Das komplette Backferment<br />

wurde durch das Honig-Salz-Ferment ersetzt. Peter Steinhoff, unser Backstubenleiter,<br />

meisterte die Umstellung ohne größere Probleme. Trotzdem musste sich<br />

die Backstube umstellen und vieles durch Erfahrung lernen und optimieren.<br />

Die Schimmelproblematik beim geschnittenen Schwarz- und Früchtebrot konnten<br />

wir durch mehrere Maßnahmen gut in den Griff bekommen. Die häufigen<br />

Kundenreklamationen und -nachfragen resultieren nach wie vor aus den sehr<br />

saftigen Broten, die vor allem im Roggenbereich von den Kunden oft als nicht<br />

durchgebacken reklamiert werden. Dies muss weiterhin gut und intensiv zum<br />

Kunden (NKL und Endverbraucher) kommuniziert werden. Wir sollten aber auch<br />

darauf achten, dass wir den TA Bogen (Teigausbeute, Wasser-Mehl-Verhältnis)<br />

nicht überspannen.<br />

Schulungen: In 2012 führten wir Schulungen für die Mitarbeiter durch, bei denen<br />

vor allem backfachliche Themen dominierten. Die Rückmeldungen der Kollegen<br />

waren durchweg positiv, es wurde mitunter munter diskutiert. Allerdings würde<br />

ich mir für die Schulungssaison <strong>2013</strong> eine höhere Teilnehmerzahl wünschen.<br />

Dr. Alex Beck / Qualitätsbeauftragter<br />

Insgesamt ist es sehr positiv, dass die Anzahl der Reklamationen weiter<br />

rückläufig ist. Besonders positiv fällt auf, dass die „Mittleren“ Mängel nochmals<br />

deutlich abgenommen haben. In den Details ist hervorzuheben, dass insbesondere<br />

die „Lochbildung“ deutlich besser beherrscht wird als in den Jahren<br />

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zuvor. Die Fehlerhäufigkeit ist deutlich gesunken. Auffällig gestiegen ist hingegen<br />

das Auftreten von Krustenrissen und von Schimmel. Letzteres ist zurückzuführen<br />

auf die technischen Schwierigkeiten mit dem Schnittbrot durch die im letzten<br />

Jahr gehäuft Schimmelbildung zu beobachten war. Diese technischen Schwierigkeiten<br />

wurden in jüngster überwunden, was sich dann hoffentlich positiv in der<br />

Reklamationsstatistik <strong>2013</strong> zeigen wird.<br />

Nico Mam, Anna Jansen / Reklamationsannahme<br />

Immer noch ist es so, dass Kunden reklamieren, dass das Brot zu feucht und<br />

/oder zu klitschig ist. Hier versuchen wir besser zu kommunizieren, dass wir aus<br />

Qualitätsgründen (Haltbarkeit und Frische) versuchen, Wasser im Brot zu binden.<br />

Eine häufig auftretende Reklamation ist auch die Lochbildung und zu dunkles<br />

Brot.<br />

Das Uckermarker wird nicht mehr so flach wahrgenommen, wie 2011. Selten<br />

wird über Verunreinigungen im Brot berichtet. Auch das Thema Untergewicht von<br />

Broten ist eher selten.<br />

Sabine Jansen / Kundenbetreuung<br />

Die Abwicklung unseres Tagesgeschäftes wurde durchweg gelobt: Freundlichkeit,<br />

kundenorientiertes Arbeiten, gute Reklamationsbearbeitung …. Die persönlichen<br />

Schreiben der Backstube, welche über evtl. Backfehler und damit über die<br />

mögliche Nichtauslieferung von einzelnen Produkten informierten, trugen zu dem<br />

guten Eindruck unseres Reklamationswesens bei – zum Einen wegen der<br />

persönlichen Ansprache, aber auch weil Fragen der Kunden zum Fehlen des<br />

Brotes einfach und direkt beantwortet werden konnten.<br />

Mit den Brotqualitäten sind unsere Kunden im Allgemeinen sehr zufrieden:<br />

Mängel, die in 2012 auftauchten, waren: Löcher und / oder abgehobene Deckel<br />

und die Schneidfähigkeit von unserem Sonnenblumenbrot wurde von Stammkunden<br />

bemängelt.<br />

Liefergenauigkeit: nach unserer Umstellung auf das automatisierte Kommissions-<br />

System, konnte das Schieben von Broten nicht mehr individuell gehandhabt<br />

werden. Dies brachte, dem einen oder anderen Kunden Unzufriedenheit wegen<br />

ggf. fehlender Kundenbestellungen oder getauschten Broten, die das Sortiment<br />

nicht sinnvoll ergänzten (z.B. eingetauschte Früchtebrote).<br />

Einzelne Brote, welche nicht permanent im Sortiment waren, sind bei Kunden<br />

sehr positiv in Erinnerung: Cashew-Aprikose, Tibetbrot, Saatbrot.<br />

Besuche, Führungen, Verkostungen und das damit aufgezeigte Engagement<br />

führen dazu, dass MÄRKISCHES LANDBROT über „das Gute Brot backen“ hinaus<br />

vom Verbraucher zusätzliche Wertschätzung erfährt.<br />

Katja Pampel / Getreidedisposition<br />

Der Rückgang der Reklamationen bei MÄRKISCHES LANDBROT in 2012 auf ein<br />

ähnlich niedriges Niveau wie 2009 (bisher niedrigster Stand) ist eine erfreuliche<br />

Entwicklung und spiegelt das handwerkliche Können unserer Müller und Bäcker<br />

wider.<br />

Die Getreidequalitäten waren durchweg zufriedenstellend. Lediglich beim Dinkel<br />

gab es zahlreiche Ausreißer. Entweder waren die Partien sehr kleberstark oder<br />

sehr kleberschwach. Hier konnte der Müller durch das Mischen der Partien eine<br />

gute Backqualität gewährleisten.<br />

Die größere Herausforderung bestand in diesem Verarbeitungsjahr in der<br />

Deckung des Jahresbedarfs an Dinkel. Die Verfügbarkeit von Dinkel war aufgrund<br />

der Auswitterungsschäden im Februar bundesweit stark eingeschränkt. Unsere<br />

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demeter-Partner in Süddeutschland und Österreich konnten uns hierbei mit Ware<br />

aushelfen.<br />

Brotprüfungen hausintern, Demeter, IGV, DLG<br />

Verfasser: Christoph Deinert<br />

Die Häufigkeit der hausinternen Brotuntersuchungen wurde von 205 auf 197 (- 4<br />

%) reduziert. Die Zahl der an die IGV / DLG eingeschickten Brote fiel von 120<br />

auf 115 (- 4 %). Damit ist die Anzahl der Qualitätskontrollen im Jahr 2012 von<br />

334 auf 312 (inkl. DLG und Demeter-Prüfungen), d.h. um 7 % gesunken.<br />

Aufgrund der Umstellung des Prüfverfahrens beim demeter e.V. konnten 2012<br />

keine demeter-Prüfungen durchgeführt werden.<br />

Grafik: Verteilung der Qualitätskontrollen<br />

Die Durchschnittsbewertung nach DLG-Schema (IGV-, DLG-Untersuchungen und<br />

hausinterne Tests in der Summe) veränderte sich nicht und blieb bei 4,76 (beste<br />

Note nach DLG-Schema = 5,0).<br />

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Grafik: Durchschnittsbewertung (nach DLG-Schema)<br />

Dabei ergaben sich gegenüber dem Vorjahr in der Gesamtbewertung aller Brotprüfungen<br />

positive Veränderungen in den Bereichen „Geschmack“, „Struktur,<br />

Elastizität“ und „Lockerung, Krumenbild“.<br />

Mit dem Jahr 2010 wurde das DLG-Prüfschema geändert. Seitdem neu ist die<br />

Trennung von Geruch und Geschmack in zwei separate Punkte. Damit haben sich<br />

auch die Bewertungspunktzahlen verschoben.<br />

Grafik: Durchschnittsbewertung (nach DLG-Schema), nur hausinterne Kontrollergebnisse<br />

Ein leicht abweichendes Bewertungsbild ergibt sich, wenn hausinterne und<br />

externe Bewertungen getrennt werden.<br />

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Die Gesamtbewertung hausinterner Untersuchungen verschlechterte sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr von 4,80 auf 4,78.<br />

Dabei ergaben sich gegenüber dem Vorjahr bei den Merkmalen „Struktur,<br />

Elastizität“ und „Lockerung, Krumenbild“ positive Veränderungen.<br />

Die Gesamtbewertung externer Untersuchungen verbesserte sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr von 4,68 auf 4,74 - also um 1 %.<br />

Grafik: Durchschnittsbewertung (nach DLG-Schema), nur externe Kontrollergebnisse<br />

Dabei ergaben sich gegenüber dem Vorjahr abgesehen des Merkmals „Geruch“<br />

und „Form, Aussehen“ durchweg positive Veränderungen.<br />

Die Wesentlichkeit der Fehler wurde hausintern im Vergleich zu den externen<br />

Ergebnissen qualitativ ähnlich gewertet.<br />

Interessant ist hierbei, dass sich der Mittelwert der externen Ergebnisse zu dem<br />

Mittelwert der hausinternen Ergebnisse wieder angenähert hat. Die Einschätzung<br />

von externen Fachleuten hat sich 2012 verbessert, die Selbsteinschätzung durch<br />

hausinterne Qualitätsprüfungen dagegen verschlechtert.<br />

1. „Geschmack“ verbesserte sich extern - entgegen den hausinternen Aussagen<br />

(Verschlechterung um 1,2 %) - gegenüber dem Vorjahr um 1,3 %.<br />

2. „Geruch“ verschlechterte sich extern und hausintern gegenüber dem<br />

Vorjahr unwesentlich.<br />

3. „Struktur / Elastizität“ verbesserte sich extern gegenüber dem Vorjahr<br />

unwesentlich. Hausinternen verbesserten sich die Aussagen um 0,6 %.<br />

4. „Lockerung / Krumenbild“ verbesserte sich extern gegenüber dem Vorjahr<br />

um 1,4 % und hausintern um 1,7 %.<br />

5. „Kruste / Oberfläche“ verbesserten sich extern - entgegen den hausinternen<br />

Aussagen (Verschlechterung um 3,2 %) - gegenüber dem Vorjahr<br />

um 2,3 %.<br />

6. „Form / Aussehen“ verschlechtern sich extern gegenüber dem Vorjahr<br />

unwesentlich und hausintern um 2,4 %.<br />

Christoph Deinert, 07.02.<strong>2013</strong><br />

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Kommentare der Mitarbeiter aus dem Bereich Qualitätskontrolle<br />

Peter Steinhoff / Backstubenleiter<br />

Ich bin DLG Brotprüfer und besitze seit 2009 den „Prüferpass plus“. Seit Ende<br />

2012 lassen wir uns mit den IGV-Prüfergebnissen auch Fotos der Prüfbrote<br />

schicken. So lässt sich eine von uns abweichende Qualitätsbewertung besser<br />

nachvollziehen.<br />

Patrick Hannemann / stellvertretender Backstubenleiter<br />

Mit unserer Umstrukturierung der Abläufe in der Backstube Anfang Mai diesen<br />

Jahres wurde auch die Verantwortlichkeit der täglichen Brotprüfung neu definiert.<br />

Der verantwortliche Produktionsleiter prüft die Brote der Vortagesproduktion<br />

direkt zum Arbeitsbeginn und kann somit, falls erforderlich notwendige Änderungen<br />

veranlassen.<br />

Die Einführung des Produktionsleiters sichert die gleichbleibende Qualität unserer<br />

Brote, da nur er die Verantwortlichkeit über die Teige und das Backen hat. Somit<br />

ist ein Rückgang der Qualitätsmangel erkennbar.<br />

Seit <strong>2013</strong> erhalten wir von der IGV auf unsere Nachfrage hin Fotos von den<br />

eingesandten Proben, sollten Qualitätsmängel vorliegen (Des Öfteren haben<br />

unsere Produkte Abzüge in der Bewertung erhalten, obwohl wir der Ansicht<br />

waren, dass die eingereichten Brote unserer Qualitätsvorgabe entsprachen).<br />

Einige der Mängel sind hausgemacht: Würden wir z.B. größere Gärformen für<br />

unser Frankenlaib kaufen, so könnten wir diese noch weitaus besser ausgaren<br />

lassen.<br />

Dieser Mangel ist zwar kaum definiert, doch liegt er mir sehr am Herzen.<br />

Antonia Gruhn / Qualitätskontrolle<br />

Ich habe den Eindruck, dass bei den internen Brotprüfungen die Kollegen<br />

aufmerksamer und anspruchsvoller in Bezug auf die Brotoptik geworden sind. Die<br />

Optik der Brote zu verbessern ist eine wichtige Aufgabe von Backstube und<br />

Qualitätssicherung. Dies ist sicherlich bei angespannter Personallage oft<br />

schwierig.<br />

Positiv sind die Qualitätsrunden, in denen u.a. auch Blindverkostungen mit<br />

<strong>Landbrot</strong> Broten und Broten von Mitbewerbern durchgeführt werden. Hier<br />

konnten meist offene Fragen und Entscheidungen bezüglich Qualitätsverbesserungen<br />

schnell geklärt werden.<br />

Dr. Alex Beck / Qualitätsbeauftragter<br />

Zunächst ist es bedauerlich, dass bei sukzessiv ausgeweiteter Produktion die<br />

Anzahl der Brotprüfungen reduziert wurde. Die Anzahl der Brotprüfungen sollte<br />

zumindest auf dem bisherigen Niveau verbleiben. Insgesamt konnte das hohe<br />

Niveau der Bewertung gehalten werden – das Qualitätsniveau passt. Sehr<br />

erfreulich ist, dass sich in Bezug auf Lockerung und Krumenbild, welche in den<br />

letzten Jahren erhebliche Probleme verursachten, eine deutliche Verbesserung<br />

zeigt. Das Form/Aussehen und Oberfläche jeweils eher schlechter bewertet<br />

wurden als in den Vorjahren lässt vermuten, dass in Bezug auf Herrichtung und<br />

Handhabung mehr Sorgfalt nötig ist. Dies fordert insofern Aufmerksamkeit da<br />

der Kunde das Brot zunächst äußerlich (Form, Aussehen und Oberfläche)<br />

wahrnimmt und seine Kaufentscheidung nicht unwesentlich von diesem Eindruck<br />

abhängt.<br />

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Anliegen Dritter<br />

Verfasser: Verkauf / Uli Schmidt<br />

Im letzten Jahr gab es diverse Anfragen Dritter. Alle Anfragen wurden wieder im<br />

Verkaufsbüro bearbeitet oder an die entsprechenden Kollegen weitergeleitet.<br />

Es gab keine besondere oder außergewöhnliche Anfragehäufigkeit in diesem<br />

Jahr.<br />

Etwas stärker geworden sind erneut Spendenanfragen.<br />

Es gab auch von Endverbrauchern wieder telefonische Reklamationen. Die<br />

Häufigkeit bewegte sich im „normalen“ Rahmen. Reklamationen der Endverbraucher<br />

erfolgten im Wesentlichen bei unseren Kunden, die uns darüber zeitnah<br />

informierten.<br />

Berichterstattung<br />

Gemeinwohl Ökonomie<br />

Uli Schmidt, 08.03.<strong>2013</strong><br />

Verfasser: Christoph Deinert<br />

Das alternative Wirtschaftsmodell Gemeinwohl-Ökonomie basiert auf den Werten<br />

Menschenwürde, Mitgefühl, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung<br />

und Demokratie. Diese Werte sind auch in der Deutschen Verfassung verankert.<br />

Ziel wirtschaftlichen Handelns ist das Gelingen zwischenmenschlicher und<br />

ökologischer Beziehungen. Unternehmerischer Erfolg wird durch den Beitrag zum<br />

Gemeinwohl aller neu definiert und anhand der Gemeinwohl-Bilanz ist er auch<br />

messbar.<br />

Die Gemeinwohl Ökonomie versteht sich als einen möglichen nächsten Schritt in<br />

eine bessere Zukunft. Sie soll in der Praxis ein Hebel sein, welcher<br />

Veränderungen bewirkt auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher<br />

Ebene. Es ist eine Bewegung in die richtige Richtung, offen für Neues zum<br />

Mitmachen ermunternd – sowohl lokal als auch global.<br />

Anfang 2012 erstellte MÄRKISCHES LANDBROT eine Gemeinwohl-Bilanz für das<br />

Bilanzjahr 2011. Nach der externen Auditierung veröffentlichten wir als erstes<br />

Berliner Unternehmen im November 2012 das Ergebnis unserer Gemeinwohl-<br />

Bilanz.<br />

Die Leistungen eines Unternehmens für das Gemeinwohl werden anhand einer<br />

1.000 Punkte-Skala bestimmt, bewertet und branchenübergreifend vergleichbar<br />

gemacht. Bilanziert wird, inwieweit sich die Werte innerhalb jeder einzelnen<br />

Berührungsgruppe (Stakeholder) des Unternehmens wiederfindet. Mit<br />

Berührungsgruppen sind Geldgeber, Mitarbeiter, Kunden, Produkte, genutzte<br />

Dienstleistungen, Mitunternehmen, das gesellschaftliche Umfeld, zukünftige<br />

Generationen, Mitmenschen und die Natur weltweit gemeint.<br />

MÄRKISCHES LANDBROT erzielte 652 von 1.000 Punkten – ein sehr guter Wert,<br />

der sich noch verbessern lässt.<br />

Zusammenfassung des während der Vororttermine (Auditoren Johanna Paul und<br />

Ulrike Häußler) entstandenen Auditergebnisse (verantwortlich Angela Drosg-<br />

Plöckinger):<br />

„MÄRKISCHES LANDBROT hat sich in diesem Jahr das erste Mal einer externen<br />

Auditierung unterzogen und mit 652 Punkten einen hohen Einstiegswert im<br />

Bereich der Gemeinwohlorientierung erreicht.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

MÄRKISCHES LANDBROT zeichnet sich insgesamt durch eine strategische<br />

Ausrichtung an höchsten ökologischen Standards und das durchgängige<br />

Bestreben nach kontinuierlicher Verbesserung in diesem Bereich aus. Über den<br />

eigenen Betrieb hinaus engagiert sich MÄRKISCHES LANDBROT aktiv in<br />

Verbänden und Gruppierungen, um die Einführung und Erhöhung von<br />

Ökostandards in Deutschland und Europa zu fördern.<br />

Im Umgang mit Partnern und Lieferanten zeigt MÄRKISCHES LANDBROT einen<br />

hohen Grad an Transparenz und aktiver Einbindung sowie an vertrauensvollem<br />

und fairem Umgang miteinander. Dies wurde auch in explizit ausformulierten<br />

Zielen in der “fair & regional” Charta festgelegt und in anonymen Abstimmungen<br />

(durch die Lieferanten von Getreide) überprüft.<br />

Mitarbeiter werden mit ihren individuellen Bedürfnissen wahr- und<br />

ernstgenommen und haben die Möglichkeit, sich mit eigenen Ideen und<br />

Vorschlägen einzubringen. In Mitarbeitergesprächen und Mitarbeiterbefragungen<br />

werden Ziele, Erwartungen und Wahrnehmungen der Mitarbeiter abgefragt und<br />

persönlich besprochen. In allen Auditgesprächen konnte eine hohe Zufriedenheit<br />

mit dem Arbeitsplatz und der Arbeitsatmosphäre bestätigt werden, die sich auch<br />

in einer extrem niedrigen Fluktuationsrate widerspiegelt.<br />

MÄRKISCHES LANDBROT stellt interessierten Menschen auf seiner Website<br />

Informationen zu allen relevanten Unternehmensthemen zur Verfügung und zeigt<br />

hier einen sehr hohen Grad an Transparenz. Auch die Ergebnisse der jährlichen<br />

Ökobilanz und die Protokolle der <strong>Management</strong> Reviews werden der Öffentlichkeit<br />

hier zugänglich gemacht.<br />

Auch mit den Kunden wird eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

gelebt. Hier gibt es jedoch noch Raum, diese Zusammenarbeit ähnlich<br />

professionell und strategisch zu gestalten, wie es bereits mit den Lieferanten<br />

vorgelebt wird.<br />

Da MÄRKISCHES LANDBROT nur an den Fachhandel liefert, gibt es bisher noch<br />

eher wenig strategische Überlegungen zur Information, Kommunikation und<br />

Einbindung von Endkunden. Dies hat insofern einige Nachteile in Bezug auf die<br />

Gemeinwohlorientierung, weil zum Beispiel Bereiche wie faire Endpreise oder<br />

ökologische Bewusstseinsbildung für Endkunden kaum beeinflusst werden<br />

können.<br />

Eine weitere Verbesserung der Gemeinwohlorientierung ließe sich erreichen,<br />

indem auch Mitarbeiter unterhalb der Führungsebenen stärker in strategische<br />

Unternehmensthemen einbezogen werden und hier auch direkter in<br />

Entscheidungsprozesse eingebunden werden.<br />

Insgesamt haben die Auditorinnen bei MÄRKISCHES LANDBROT ein hohes<br />

Interesse an Gemeinwohlorientierung und kontinuierlicher Verbesserung in<br />

diesem Bereich wahrgenommen.“<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Übersichtlich wird die Bewertungsmatrix, wenn die einzelnen Kriterien nach<br />

Stakeholdern oder Werten sortiert und in einem Spinnendiagramm dargestellt<br />

werden.<br />

Grafik: GWÖ-Bilanz 2011 stakeholderorientiert<br />

Grafik: GWÖ-Bilanz 2011 werteorientiert<br />

Christoph Deinert, 15.02.<strong>2013</strong><br />

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Unternehmensanalyse „MÄRKISCHES LANDBROT“<br />

Bearbeiter (Studierende des Masters für Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement<br />

am Institut für <strong>Management</strong> Berlin an der Hochschule für Wirtschaft und<br />

Recht Berlin): Lena Judick, Iken Neisener, Daniel Stapel, Tilmann Straub, Betreuung:<br />

Özlem Yildez, Abgabedatum: 26.03.2012<br />

Auszug Nachhaltigkeitskompass (eigenes Werkzeug): „Zu Bewertung der unternehmerischen<br />

Nachhaltigkeit von MÄRKISCHES LANDBROT wurden vor der<br />

Unternehmensbesichtigung Bewertungskriterien anhand vorhandener Unterlagen,<br />

insbesondere des Umweltberichtes und der Informationen des Internetauftrittes<br />

kategorisiert und bewertet. Diese Wertung sollte bei der Besichtigung vor Ort<br />

überprüft und entsprechend angepasst werden.<br />

Zur Darstellung und Bewertung der Kriterien wurde ein Nachhaltigkeitskompass<br />

entwickelt, der die Themenbereiche in die drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie<br />

und Soziales und Kommunikation gliedert und daraus insgesamt 15 Kategorien<br />

bildet. Der Nachhaltigkeitskompass basiert auf einem herkömmlichen Spinnendiagramm<br />

in das durch die Farbgebung eine Ampelfunktion zur deutlicheren<br />

Visualisierung integriert wurde.<br />

Die Wertung der einzelnen Themenbereiche reicht dabei von der Stufe eins bis<br />

drei und wird abgestuft in 0,5er Schritten dargestellt. Eine Eins bedeutet eine<br />

volle Implementierung des Themenkomplexes im Unternehmen und ist daher am<br />

Spinnenrand mit einer grünen Farbe markiert. Umso mehr sich die Bewertung<br />

der Mitte nähert, umso weniger findet das Thema Berücksichtigung oder wird im<br />

Unternehmen gelebt. Als schlechteste Wertung ist die Drei in der Spinnenmitte<br />

vorgesehen und daher mit Rot markiert. Die Hüllkurve der Bewertung zeigt damit<br />

zum einen qualitativ anhand der Farben wo die gelebten Schwerpunkte der<br />

unternehmerischen Nachhaltigkeit liegen bzw. weist anschaulich mögliche<br />

Defizite aus. Zum anderen kann anhand der Zahlen eine quantitative Bewertung<br />

vorgenommen werden, die durch eine wiederholte zum Beispiel jährliche<br />

Betrachtung eine mögliche Entwicklung des Unternehmens aufzeigt.<br />

Grafik: Bewertung der Außendarstellung von MÄRKISCHES LANDBROT GmbH anhand von Nachhaltigkeits-Kriterien (innen<br />

farblich unterlegter Bereich) und Ergebniskorrektur nach Unternehmensbesichtigung (roter Kreis außen)<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Zusammenfassung:<br />

MÄRKISCHES LANDBROT repräsentiert sich in der Öffentlichkeit und seinen<br />

Kunden gegenüber mit einem breiten Brotsortiment und durch ein konsequentes<br />

ökologisches Auftreten in Biosupermärkten in Berlin und der Umgebung als<br />

regionaler Demeterbäcker. Die Idee eines nachhaltigen Wirtschaftens wird durch<br />

die Geschäftsführung im Unternehmen vorgelebt und als <strong>Management</strong>aufgabe<br />

verstanden.<br />

Bereits durch die frühe Implementierung von nachhaltigen Themen im<br />

Unternehmen und der EMAS Zertifizierung als erstes Unternehmen aus dem<br />

Bäckereihandwerk nimmt MÄRKISCHES LANDBROT eine Vorreiterrolle im Bereich<br />

der Klein- und Mittelständischen Unternehmen ein. Die vorbereitende<br />

Unternehmensanalyse vor der Unternehmensbesichtigung weist aufgrund der<br />

umfangreichen Datenbasis und Kennzahlen im Bereich der ökologischen<br />

Dimension ein hohes Maß an unternehmerischer Verantwortung und Innovation<br />

auf. Im Bereich der ökonomischen und sozialkulturellen Dimension dagegen<br />

werden weniger Informationen und Kennzahlen kommuniziert, so dass die erste<br />

Bewertung im Nachhaltigkeitskompass in diesen Bereichen noch<br />

Handlungsbedarf aufzeigt. Bei vertiefter Analyse, die die Ergebnisse der<br />

Unternehmensbesichtigung einschließt, zeigt sich aber ein überdurchschnittliches<br />

Engagement der unternehmerischen Verantwortung in allen drei Dimensionen.<br />

Aus der Unternehmensanalyse wurden ebenso deutlich wie aus der<br />

Unternehmensbesichtigung, dass für MÄRKISCHES LANDBROT keine<br />

grundsätzlich neuen Handlungsempfehlungen gegeben werden können und<br />

Vorschläge nur geringfügige Änderungen in dem bereits implementierten System<br />

darstellen.“<br />

Analyse des Nachhaltigkeitsberichtes 2011 unter dem Schwerpunkt<br />

sozialer Nachhaltigkeit<br />

Bearbeiterin (Studierende des MBA-Studienganges Sustainability <strong>Management</strong> an<br />

der Leuphana-Universität Lüneburg, Lerneinheit: Zukunft der Arbeit & soziale<br />

Nachhaltigkeit): Rita Gelhaus, Betreuung: Prof. Dr. Sebastian Brandl),<br />

Abgabedatum: 25.07.2012<br />

Auszug Verbesserungsmaßnahmen: „Für eine Bewertung der Sozialkriterien steht<br />

eine Vielzahl von Informationen auf der Homepage zur Verfügung. Es sind zu<br />

nahezu allen Sozialkriterien Informationen und Maßnahmen vorhanden.<br />

Die Online-Informationen sind sehr transparent und sehr offen kommuniziert.<br />

Der Nachhaltigkeitsbericht 2011 fällt sehr positiv durch seine kompakte<br />

Darstellung mit nur 8 Seiten auf. Das <strong>Management</strong> Review 2011 bietet<br />

dagegen sehr viele Detailinformationen, z.B. werden Mitarbeiternamen<br />

genannt und Interviews mit Betriebsbeauftragten wortgetreu wiedergegeben.<br />

Diese Transparenz trägt zwar zur Glaubwürdigkeit bei, dennoch ist der<br />

Detaillierungsgrad nach meiner Einschätzung zu hoch.<br />

Gemäß dem Unternehmensmotto Es gibt immer einen Anfang für das Bessere<br />

sind aus der unter 1. genannten Kriterienliste noch Verbesserungspotential,<br />

um in einem Sozialranking eine höhere Bewertung zu erhalten.<br />

• Bei Gesundheitsthemen sollte sich in Zukunft verstärkt des Themas<br />

„Konzepte zur alternden Mitarbeiterstruktur“ angenommen werden, da<br />

aufgrund des Durchschnittsalters von 44 Jahren und des zu erwartenden<br />

demographischen Wandels die Arbeit altersgerecht gestaltet werden muss.<br />

Hierzu gehört aus dem Wissensbereich auch das Thema „Lebenslanges Lernen“.<br />

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• Da laut Bericht des externen Gesundheitstrainers nur 4 Mitarbeiter das<br />

angebotene Gesundheitsprogramm nutzten, sollte zum vorbeugenden<br />

Gesundheitsschutz dieses Angebot nochmals reaktiviert werden, da unter den<br />

Erkrankungen auch Rückenverletzungen waren.<br />

• Kinderbetreuung, Maßnahmen nach Elternurlaub oder Betreuung von<br />

pflegebedürftigen Angehörigen werden nicht angeboten. Zu prüfen ist, ob hierfür<br />

Bedarf unter den Mitarbeitern besteht. Auch die Unterstützung von Corporate<br />

Volunterring könnte den bereits hohen gesellschaftlichen Nutzen, den das<br />

Unternehmen leistet, noch mehren.<br />

• MÄRKISCHES LANDBROT ist Unterstützer der Gemeinwohlökonomie. Wenn<br />

die erste Gemeinwohl-Bilanz fertiggestellt ist, sollte auch diese als Bestandteil<br />

der Berichterstattung zugänglich gemacht werden. • MÄRKISCHES LANDBROT<br />

berichtet auf der GRI-Anwendungsebene A, der GRI-Berichtsinhalt ist derzeit<br />

nicht durch einen Zertifizierer geprüft oder bestätigt. Die externe Bestätigung<br />

sollte veranlasst werden.“<br />

Betriebsführungen<br />

Neben der Anzahl der Personen, die MÄRKISCHES LANDBROT besuchen (s.<br />

Sozial-Kennwerte Öffentlichkeitseffizienz) ist auch die Zusammensetzung der<br />

Besucher interessant. Die Verteilung der Besucher auf Interessengruppen lässt<br />

sich aus folgender Grafik erkennen.<br />

Grafik: Verteilung der Besuchergruppen 2012 von MÄRKISCHES LANDBROT nach Interessengruppen<br />

Dabei ist zu bemerken, dass die Führungen mit Kitas, Schülern und Erwachsenen<br />

tendenziell zugenommen haben.<br />

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Grafik: Verteilung der Besuchergruppen 2012 von MÄRKISCHES LANDBROT nach Regionalität<br />

Die regionale Verankerung des Unternehmens geht auch aus der Herkunft der<br />

Besucher von MÄRKISCHES LANDBROT hervor.<br />

Spenden / Sponsoring<br />

In den Firmenzielen von MÄRKISCHES LANDBROT ist ein Aufwand für Spenden<br />

und Sponsoring von mindestens 10 % vom Jahresüberschuss nach Steuern<br />

verankert.<br />

Diese Mittel setzen sich aus Sachspenden und Geldbeträgen zusammen.<br />

Sachspenden können Brote und Brötchen sein, die zu viel gebacken wurden,<br />

können aber auch z.B. für Veranstaltungen extra bestellt und produziert sein.<br />

Die Aufteilung des Mittelursprungs lässt sich aus folgender Abbildung erkennen.<br />

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Abb.: Mittelursprung Spenden- und Sponsoringwesen MÄRKISCHES LANDBROT 2012<br />

Etwa die ¾ der Spenden- und Sponsoringmittel wurden 2012 für Berlin und<br />

Brandenburg aufgewendet. Die übrigen Mittel wurden überregional eingesetzt.<br />

Einige Projekte sind auf der Homepage von MÄRKISCHES LANDBROT<br />

beschrieben.<br />

Mit mehr als der Hälfte der Mittel wurden Grundbedürfnisse wie Hunger und<br />

medizinische Versorgung abgedeckt. Wesentliche Anteile flossen in die Bereiche<br />

Ausbildung, Sport- und Spiel. 15 Prozent der Mittel kamen gesellschaftspolitischen<br />

Projekten für eine lebenswerte, sichere und ökologische Zukunft<br />

zugute.<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Abb.: Mittelfluss Spenden- und Sponsoringwesen MÄRKISCHES LANDBROT 2012<br />

Abb.: Mittelverwendung Spenden- und Sponsoringwesen MÄRKISCHES LANDBROT 2012<br />

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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />

Revalidierung EMAS / freiwilliges<br />

Überprüfungsaudit<br />

Verfasser: Büro GUT / Umweltgutachter Dr.-Ing. Jan Uwe Lieback<br />

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