Management review 2013 - Märkisches Landbrot
Management review 2013 - Märkisches Landbrot
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<strong>Management</strong> <strong>review</strong> <strong>2013</strong><br />
der Bäckerei MÄRKISCHES LANDBROT<br />
Foto: Führungskreistreffen 2012 von MÄRKISCHES LANDBROT<br />
von links nach rechts: Peter Steinhoff, Diana Engel, Jozef Kotula, Uli Schmidt, Christoph Deinert<br />
Bearbeitung<br />
Umweltbeauftragter Christoph Deinert<br />
Berlin, Juli <strong>2013</strong><br />
Ökokontrollstelle DE ÖKO 001
<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Management</strong><strong>review</strong> .............................................................................. 4<br />
Kommentar zur Lage des Unternehmens ............................................... 6<br />
Berichte der Leiter ................................................................................ 7<br />
Compliance ....................................................................................... 7<br />
Allgemeine gesetzliche Anforderungen (wie z.B. Umwelt- und<br />
Arbeitsschutz) .............................................................................. 7<br />
Korruptionsbekämpfung ................................................................. 8<br />
Umweltbeauftragter, technische Leitung ................................................ 8<br />
Wesentlichkeitsprüfung .................................................................... 9<br />
Sozialeffizienz-Kennwerte ................................................................ 9<br />
Sicherheitseffizienz ....................................................................... 9<br />
Unfallquote .................................................................................10<br />
Bildungseffizienz ..........................................................................11<br />
Arbeitsunfähigkeits-Quote .............................................................12<br />
Öffentlichkeitseffizienz ..................................................................13<br />
Ausblick <strong>2013</strong> ...............................................................................14<br />
Zusammenfassender Auditbericht des Umweltausschusses ......................14<br />
Qualitätsmanagement .......................................................................15<br />
Produktion .......................................................................................15<br />
Personalentwicklung ..........................................................................16<br />
Coaching ......................................................................................16<br />
Gesundheitsmanagement ...................................................................16<br />
Unfallstatistik ................................................................................16<br />
Vorsorgeuntersuchungen ................................................................17<br />
Arbeitssicherheit ............................................................................19<br />
HACCP .........................................................................................22<br />
Stakeholderdialoge ...........................................................................23<br />
Mitarbeiterbefragung 2012 ..............................................................23<br />
Aufgabe und Arbeitsbedingungen ...................................................25<br />
Kommunikation ...........................................................................25<br />
Zusammenarbeit im eigenen Arbeitsbereich .....................................25<br />
Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten ..........................................25<br />
Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten .....................................25<br />
Einkommen ................................................................................25<br />
Unternehmen ..............................................................................26<br />
Zusammenarbeit außerhalb des eigenen Arbeitsbereiches ..................26<br />
Kundenreklamationen .....................................................................26<br />
Kommentare der Mitarbeiter des Bereichs Qualitätskontrolle ...............30<br />
Brotprüfungen hausintern, Demeter, IGV, DLG ...................................33<br />
Kommentare der Mitarbeiter aus dem Bereich Qualitätskontrolle .........36<br />
Anliegen Dritter .............................................................................37<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Berichterstattung ...........................................................................37<br />
Gemeinwohl Ökonomie .................................................................37<br />
Unternehmensanalyse „MÄRKISCHES LANDBROT“ .............................40<br />
Analyse des Nachhaltigkeitsberichtes 2011 unter dem Schwerpunkt<br />
sozialer Nachhaltigkeit ..................................................................41<br />
Betriebsführungen .........................................................................42<br />
Spenden / Sponsoring .......................................................................43<br />
Revalidierung EMAS / freiwilliges Überprüfungsaudit .......................... 46<br />
Hinweis: Es wird darauf verzichtet, jeweils die männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen.<br />
Die hier verwendeten männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
<strong>Management</strong><strong>review</strong><br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Kommentar zur Lage des Unternehmens<br />
Verfasser: Geschäftsleitung, Christoph Deinert<br />
Gemäß FÖL-Pressemitteilung vom 24.01.<strong>2013</strong> stieg der Umsatz im Berlin-<br />
Brandenburger Naturkosteinzelhandel im abgelaufenen Jahr 2012 erneut um ca.<br />
acht Prozent und lag damit erneut leicht über dem Bundesdurchschnitt. Wieder<br />
waren es die Bio-Supermärkte, die als Wachstumsmotor dienten.<br />
Der Gesamtumsatz des regionalen Fachhandels lag 2012 nach Schätzungen der<br />
FÖL bei insgesamt mehr als 290 Millionen Euro.<br />
Die kleineren, inhabergeführten Naturkostläden behaupteten sich stabil auf<br />
hohem Niveau. So sei die Anzahl der im aktuellen Bio-Einkaufsführer Berlin-<br />
Brandenburg aufgeführten Adressen mit 77 Einträgen unverändert gegenüber<br />
der vorherigen Ausgabe. Bemerkenswert sei auch, dass trotz des vergleichsweise<br />
niedrigen Preisniveaus in der Hauptstadt auf den Berliner Naturkosthandelsflächen<br />
im Bundesvergleich die höchsten Umsätze pro Verkaufsfläche erzielt<br />
werden.<br />
Den regionalen Fachhandel beliefert auch MÄRKISCHES LANDBROT. Mit einem<br />
Umsatz von 6,6 Mio € im Geschäftsjahr hatte die Brotbäckerei demeter einen<br />
nicht unerheblichen Anteil am regionalen Bio-Umsatz. Die Umsatzsteigerung<br />
gegenüber dem Vorjahr lag bei etwa sechs Prozent. Seit dem 01.01.<strong>2013</strong> ist<br />
MÄRKISCHES LANDBROT auch offiziell Handwerksbetrieb und in der Handwerksrolle<br />
Berlin eingetragen.<br />
Die Aufnahme neuer Bäcker in die großen Naturkostfachgeschäfte in 2012 führte<br />
bei MÄRKISCHES LANDBROT zu einem gedämpften Wachstum. Mittelfristig gehen<br />
wir davon aus, dass die neuen Gesichter auch neue Kunden in den Fachhandel<br />
locken und das Geschäft stimulieren.<br />
Die Umfrageergebnisse des aktuellen co2online Klima-Barometer 04/2012<br />
wurden am 14.02.<strong>2013</strong> vorgestellt. Sie lassen auf einen deutlichen Anstieg des<br />
Klimaschutz-Interesses der Menschen schließen. Nahezu die Hälfte der Befragten<br />
sei der Meinung, die Bevölkerung in Deutschland tue viel zu wenig für den<br />
Klimaschutz. Dem Handeln des Einzelnen würde somit wieder mehr Bedeutung<br />
zugeschrieben, auch angetrieben durch die Erkenntnis, dass von der internationalen<br />
Klimapolitik keine absehbaren Ergebnisse zu erwarten seien und auf<br />
nationaler Ebene oft Unklarheit über die Wahl der Instrumente herrsche.<br />
Auch wir schätzen die positive Marktentwicklung der Bio-Branche als langfristig<br />
stabil ein. In einem Markt, der sich zunehmend an Nachhaltigkeit orientiert, ist<br />
MÄRKISCHES LANDBROT – nicht zuletzt auch durch das Engagement bei fair &<br />
regional Berlin Brandenburg - gut aufgestellt.<br />
Der Getreideanbau in 2012 war für die Landwirte nicht leicht, denn die Kahlfröste<br />
im Februar hatten bei einigen Betrieben erhebliche Schäden angerichtet, da die<br />
Wintersaat erfror. Nur Weniges konnte durch Nachsaaten aufgefangen werden.<br />
Jedoch fielen die Ernteergebnisse besser als erwartet aus. Roggen konnte in<br />
ausreichender Menge in Brandenburg geerntet werden. Bei Weizen, Dinkel,<br />
Lichtkornroggen, Bergroggen, Sonnenblumenkernen und Leinsamen wurden<br />
allerdings nicht die Mengen von den Brandenburger Bauern eingefahren, die<br />
MÄRKISCHES LANDBROT für ein Jahr benötigt. Der Zukauf des fehlenden<br />
Getreides wurde bei den Demeter-Betrieben in Sachsen, dem Demeter-Hof<br />
Juchowo in Polen und bei Demeter-Höfen in Österreich getätigt. Der Bergroggen<br />
wurde in Süddeutschland eingekauft.<br />
Am Runden Tisch Getreide 2012, an dem sich jährlich die Bauern und Bäcker<br />
treffen, um sich über erwartete Getreideernten, -qualitäten und Preisentwick-<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
lungen auszutauschen, bestätigten die Landwirte und Bäcker die festgelegten<br />
Preise vom Vorjahr für Roggen, Weizen und Dinkel. Für Bergroggen und<br />
Lichtkornroggen wurden Erhöhungen vereinbart – auf 85 € für Bergroggen und<br />
80 € für Lichtkornroggen je Dezitonne.<br />
Ab 01. Oktober 2012 erhöhte MÄRKISCHES LANDBROT die Löhne für alle<br />
Mitarbeiter um 2,2 Prozent. Dabei orientierten wir uns an den Tarifvereinbarungen<br />
im Bäckereihandwerk und in der Backwarenindustrie. Es gehört zur<br />
Unternehmenspolitik, Löhne im oberen Drittel zwischen diesen beiden Tarifgruppen<br />
zu zahlen. Mit der Lohnerhöhung haben wir die Ergebnisse der aktuellen<br />
Tarifverhandlungen im Backgewerbe in unsere Lohnstruktur einfließen<br />
lassen.<br />
Die letzten beiden Jahre waren durch umfangreiche Um- und Neubaumaßnahmen<br />
geprägt. So wurde ein neuer Kommissionierraum gebaut und eine<br />
Kommissionierungs-Anlage angeschafft. Drei in einem neu gebauten Anbau<br />
untergebrachten Backöfen sorgten für die Anpassung der Backkapazitäten an<br />
steigende Brotbestellungen. Dazu wurde auch der Bau einer neuen Heizzentrale<br />
notwendig. Bis Ende 2012 konnten - abgesehen des Heizkessels – alle Öl- und<br />
Flüssiggasverbraucher auf Erdgas umgestellt werden.<br />
2012 beschäftigten wir drei Auszubildende, von denen wir einen nach seinem<br />
Abschluss übernahmen.<br />
Das Personalcoaching wurde 2012 fortgeführt. Nach langjähriger erfolgreicher<br />
Entwicklungsarbeit mit unseren Führungskräften ist die Betreuung von unserem<br />
bisherigen Trainer Carsten Gellrich an Stefan Daniel übergeben worden. Mit<br />
diesem Schritt wollen wir uns aufmachen, an neuen Themen zu arbeiten und uns<br />
auch im anthroposophischen Sinne weiter entwickeln.<br />
Abgesehen des Dinkels haben sich die Backeigenschaften des 2011 / 2012<br />
geernteten Getreides als gut erwiesen. Die Klebereigenschaften der Dinkelernte<br />
waren relativ schlecht und erforderten in der Mühle zum Teil ein Mischen<br />
unterschiedlicher Chargen und in der Backstube eine Anpassung in der<br />
Teigführung.<br />
Gewürdigt wurden unsere Leistungen gleich mehrmals. Und zwar durch<br />
<br />
<br />
das Erreichen des 2. Platzes in der Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte<br />
durch das IÖW / future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2012.<br />
das Auditergebnis der Gemeinwohl-Bilanz von MÄRKISCHES LANDBROT<br />
(für das Bilanzjahr 2011 erreichte MÄRKISCHES LANDBROT 652 Punkte<br />
von 1.000).<br />
Christoph Deinert, April <strong>2013</strong><br />
Berichte der Leiter<br />
Compliance<br />
Mit der Unterschrift im <strong>Management</strong><strong>review</strong> (siehe Seite 4) werden von den<br />
leitenden Mitarbeitern zum Jahr 2012 folgende Compliance-Erklärungen abgegeben:<br />
Allgemeine gesetzliche Anforderungen (wie z.B. Umwelt- und<br />
Arbeitsschutz)<br />
Während der Betriebsbegehungen und Ortstermine sind den Mitarbeitern keine<br />
gesetzlichen Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Aus den Berichten der gesetzlich<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Beauftragten geht dies ebenfalls hervor. Im Betrieb werden alle gesetzlichen<br />
Auflagen erfüllt.<br />
Korruptionsbekämpfung<br />
Geschäftsführer und Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr im Geschäftsverkehr<br />
keine Geschenke, Zahlungen, Einladungen oder Dienstleistungen angeboten,<br />
versprochen, gefordert, gewährt oder angenommen, die mit der Absicht gewährt<br />
wurden, eine Geschäftsbeziehung in unzulässiger Weise zu beeinflussen oder bei<br />
denen die Gefahr bestand, die professionelle Unabhängigkeit des Geschäftspartners<br />
zu gefährden.<br />
Umweltbeauftragter, technische Leitung<br />
Verfasser: Technische Leitung, Christoph Deinert<br />
Die bewährten <strong>Management</strong>instrumente - die alle Themenfelder umfassenden<br />
Korrektur- und Maßnahmenpläne, der Wartungs- und Instandhaltungsplan, der<br />
Hygieneplan sowie der zentral geführte Schulungs-, Urlaubs- und Auditplan -<br />
wurden weitergeführt und laufend aktualisiert.<br />
2012 zeichnete sich durch den Abschluss der in 2011 begonnenen<br />
Erweiterungsarbeiten der Backofen-Anlagen und der Kommissionierung aus.<br />
Neue wesentliche Maßnahmen wurden nicht in Angriff genommen. Highlights<br />
waren:<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Gemeinwohl-Bilanz wurde erarbeitet und in einer Peer-Evaluierung und<br />
anschließenden externen Auditierung (erreichte Punktzahl: 652 von 1.000)<br />
bewertet.<br />
Unser Nachhaltigkeitsbericht wurde aktualisiert und um eine Zusammenfassung<br />
der Gemeinwohl-Bilanz ergänzt.<br />
Das Buch »Kochen mit Brot wurde von Tainá Guedes gemeinsam mit<br />
MÄRKISCHES LANDBROT erarbeitet und von Tainá Guedes und Joachim<br />
Weckmann herausgegeben. In allen Rezepten wird Restbrot verwendet,<br />
wodurch das Buch Ideen und Anregungen zur Reduzierung von<br />
Lebensmittelverschwendung liefert, erschienen im Januar <strong>2013</strong>.<br />
Die Backöfen wurden auf Erdgas umgestellt.<br />
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten wurden nach einem Wartungsund<br />
Instandhaltungsplan termingerecht ausgeführt.<br />
Der Betrieb wurde regelmäßig von einem Hygienebeauftragten kontrolliert.<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene wurden über den KM-Plan<br />
veranlasst.<br />
Reinigungsarbeiten wurden nach einem HACCP-Plan termingerecht<br />
durchgeführt.<br />
Der Betrieb wurde laufend durch eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
betreut. Notwendige Maßnahmen wurden über den Arbeitsschutz-<br />
Ausschuss umgesetzt.<br />
Den Mitarbeitern wurde im Jahre 2012 zweimal die Gelegenheit gegeben,<br />
an Vorsorgeuntersuchungen im Betrieb teilzunehmen.<br />
Der Umweltausschuss tagte dreimal im Jahr.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Wesentlichkeitsprüfung<br />
(Umgang mit Ergebnissen und Maßnahmenvorschlägen aus dem Umweltmanagement)<br />
Es gibt eine Vielzahl an Kriterien zur Bewertung der Wesentlichkeit von identifizierten<br />
Maßnahmen aus dem Umweltmanagement von MÄRKISCHES<br />
LANDBROT. Interne Anforderungen, wie Mitarbeitererwartungen, hygienische<br />
Fragestellungen, medizinische Aspekte, sowie letztlich die Vorgaben aus dem<br />
Umweltausschuss und der Unternehmenspolitik müssen ebenso erfüllt sein wie<br />
die externen Anforderungen (diverse Stakeholderanliegen). Externe Anforderungen<br />
können beispielsweise vom Gesetzesgeber, von Krankenkassen<br />
formuliert werden oder aber auch von sonstigen Behörden oder Nachbarn<br />
stammen.<br />
Bei der Wesentlichkeitsprüfung sollte stets die Realisier- und Beeinflussbarkeit<br />
berücksichtigt werden – ist eigenes Know-how vorhanden, stehen Kapazitäten<br />
zur Verfügung. Die Wirtschaftlichkeit kann über Kosten-Nutzen-Analysen oder<br />
Berechnungen von Amortisationszeiten überprüft werden. Zur Abschätzung der<br />
Dringlichkeit der Umsetzung von Umweltmaßnahmen kann der Grad der Umwelt-<br />
Beeinflussung durch Einstufung der Gefährlichkeit herangezogen werden.<br />
Sozialeffizienz-Kennwerte<br />
Seit 2005 werden Sozialeffizienz-Kennwerte erhoben, im Rahmen des <strong>Management</strong><strong>review</strong>s<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Sicherheitseffizienz<br />
Grafik Sicherheitseffizienz MÄRKISCHES LANDBROT<br />
Bei der Sicherheitseffizienz handelt es sich um das Verhältnis zwischen der<br />
Anzahl der Betriebsunfälle (meldepflichtige Unfälle ohne Wegeunfälle außerhalb<br />
des Betriebes) und der Produktionsmenge. An der Kennzahl kann das Verhältnis<br />
zwischen Produktionsmenge zur Anzahl der Betriebsunfälle abgelesen werden. Je<br />
höher die Kennzahl, desto sicherer der Betrieb.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Anhand der Grafik lässt sich erkennen, dass sich die Betriebssicherheit (Sicherheitseffizienz)<br />
seit 2002 im Wesentlichen verbesserte. Gab es keine Unfälle (rote<br />
Anzahl der Unfälle gleich Null), ist die Sicherheitseffizienz-Kurve unterbrochen,<br />
da die Produktionsmenge nicht durch Null geteilt werden kann. In diesen Jahren<br />
liegt die Sicherheitseffizienz - mathematisch gesehen - unendlich hoch.<br />
Unfallquote<br />
Sollen die Werte zur Unfallquote von MÄRKISCHES LANDBROT mit der<br />
bundesweiten offiziellen Statistik verglichen werden, so sind sie auf meldepflichtige<br />
Arbeitsunfälle je 1 Mio Arbeitsstunden zu beziehen (Gewerbezweig<br />
Bäckereien u. Konditoreien, Gefahrtarif N1).<br />
Diagr.: meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1 Mio Arbeitsstunden (Gewerbezweig Bäckereien u. Konditoreien,<br />
Gefahrtarif N1), Quelle Werte 2009 bis heute Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften im<br />
Vergleich zu MÄRKISCHES LANDBROT<br />
Liegen der Berufsgenossenschaft noch keine aktuelleren Zahlen vor, werden -<br />
um einen Vergleich ziehen zu können - die von der BG ermittelten Unfallzahlen<br />
dem Vorjahr vorerst gleichgesetzt und mit dem nächsten <strong>Management</strong><strong>review</strong><br />
aktualisiert.<br />
Aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl bei MÄRKISCHES LANDBROT ergeben sich<br />
- auf 1 Mio Arbeitssunden hochgerechnet - große Schwankungen. Ungeachtet<br />
dessen ist anhand obiger Grafik ersichtlich, dass die Unfallquoten bis zum Jahr<br />
2009 in der Regel über den von der Berufsgenossenschaft angegebenen Werte<br />
lagen. Allerdings handelte es sich bei allen Unfällen im Betrieb ausschließlich um<br />
Bagatell- oder leichte Unfälle – so die Aussage von Herrn Klein vom 08.06.2012,<br />
unserem Ansprechpartner bei der Berufsgenossenschaft.<br />
Seit dem Jahr 2010 liegt die Unfallquote im Mittel unter dem Bundesdurchschnitt.<br />
Die grüne Trendlinie zeigt eine insgesamt positive Entwicklung.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Bildungseffizienz<br />
Die Bildungseffizienz kennzeichnet das Verhältnis der Schulungsstunden, die den<br />
Mitarbeitern im Verhältnis zu den insgesamt geleisteten Arbeitsstunden<br />
zugutekamen.<br />
2009 sank die Bildungseffizienz drastisch auf 1,4 Prozent. Das bedeutet, dass 1,4<br />
Prozent der Arbeitszeit Schulungszwecken der Mitarbeiter diente.<br />
Grafik Bildungseffizienz MÄRKISCHES LANDBROT als Verhältnis der Schulungsstunden zu den geleisteten<br />
Arbeitsstunden<br />
2007 und 2008 lagen die Werte außergewöhnlich hoch, weil unser Mitarbeiter<br />
Patrick Hannemann in diesem Zeitraum die Meisterschule (Abschluss erfolgt) und<br />
unsere Mitarbeiterin Diana Engel von Herbst 2006 bis zum Sommer 2009 ein<br />
Abendstudium zur Betriebswirtin VWA (Abschluss erfolgt) besuchten. Zwischen<br />
Herbst 2009 und 2011 absolviert Diana Engel ein Fernstudium zur Diplom-<br />
Betriebswirtin FH. Die von MÄRKISCHES LANDBROT als Arbeitszeit bezahlte<br />
Schulungszeit wurde in die Bildungseffizienz eingerechnet.<br />
Ende 2009 wurden regelmäßige betriebsinterne Schulungen aller Mitarbeiter<br />
eingeführt. Dabei werden Themen aufgegriffen, die in den Jahresmitarbeitergesprächen<br />
angeregt wurden sowie Themen, die die Qualität unserer Produkte,<br />
die Ernährung im Allgemeinen und ein unser Nachhaltigkeitsmanagement<br />
betreffen.<br />
2010 wirkten sich die betriebsinternen Schulungen in der Bildungseffizienz<br />
erstmalig ganzjährig aus. Außerdem begann Uli Schmidt einen Lehrgang zu<br />
betriebswirtschaftlichen Grundlagen.<br />
Die Ausbildung von Diana Engel und Uli Schmidt wurde 2011 mit Erfolg<br />
abgeschlossen. Viele Mitarbeiter mit Migrationshintergrund haben das kostenlose<br />
Angebot zu einem Deutschkurs genutzt.<br />
2012 liegen die Schulungsstunden wieder niedriger. Einerseits endeten die<br />
außergewöhnlichen Ausbildungen, andererseits wurde der Deutschunterricht<br />
mangels Interesse der Mitarbeiter nicht durchgeführt.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Arbeitsunfähigkeits-Quote<br />
Die Arbeitsunfähigkeits-Quote trifft Aussagen über das Verhältnis zwischen den<br />
Zeiten der Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter und den insgesamt im Betrieb<br />
geleisteten Arbeitsstunden.<br />
Je höher der ermittelte Wert, desto schlechter ist die Arbeitsunfähigkeits-Quote.<br />
Aufgrund der bereits seit 30 Jahren geringen Mitarbeiterfluktuation, stieg das<br />
Durchschnittsalter der Belegschaft in der Backstube kontinuierlich an. Eine 2009<br />
durchgeführte Altersstrukturanalyse zeigte, dass hier Handlungsbedarf besteht.<br />
Seitdem wurden mehrere neue Mitarbeiter eingestellt. Grundsätzlich werden<br />
Mitarbeitern auch Teilzeitlösungen angeboten.<br />
Grafik Arbeitsunfähigkeits-Quote MÄRKISCHES LANDBROT<br />
Im Jahr 2005 gab es drei, im Jahr 2006 vier außerordentliche Langzeit-Erkrankungen.<br />
2007 war ein Mitarbeiter aufgrund eines Privatunfalles ganzjährig<br />
arbeitsunfähig. Auch in den Jahren 2008 bis 2012 war dieser Mitarbeiter häufig<br />
arbeitsunfähig.<br />
In 2010 waren zwei Mitarbeiter aus dem Bereich Reinigung etwa ein halbes Jahr<br />
langzeiterkrankt. Ein Bäcker hatte eine OP am Knie, die sich bis 2011 auswirkte.<br />
Seit 2011 werden Krankheitstage nicht mehr generell als 8 Stunden gerechnet,<br />
sondern auf die reale Ausfallzeit bezogen. 2011 hatte ein Bäcker einen<br />
Wegeunfall mit seinem Motorrad. Auch zwei Lehrlinge hatten einen merklich<br />
hohen Krankenstand. Dazu kam ein außergewöhnlich hoher Krankenstand beim<br />
Reinigungspersonal, der zum Teil in einer OP einer Mitarbeiterin begründet lag.<br />
2012 zog sich ein Mitarbeiter in seiner Freizeit einen Schulterbruch zu. Ein<br />
anderer Mitarbeiter ließ sich ein Überbein an der Schulter operativ entfernen. Das<br />
führte zu einer mehrwöchigen Krankschreibung. Ein Auszubildender hatte zwei<br />
Unfälle im Betrieb mit längerer Krankmeldung.<br />
Die Aufteilung der Krankenstände nach Arbeitsbereichen ergibt für MÄRKISCHES<br />
LANDBROT folgenden Schlüssel:<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Grafik: Schlüssel Krankenstatistik 2012<br />
Öffentlichkeitseffizienz<br />
Die Öffentlichkeitseffizienz weist das Verhältnis zwischen der Anzahl der durch<br />
den Betrieb geführten oder an Vorträgen über MÄRKISCHES LANDBROT<br />
teilnehmenden Personen zu der Produktionsmenge aus.<br />
Seit 2009 wurden auch die in der von MÄRKISCHES LANDBROT betriebenen<br />
Museumsbäckerei Pankow durchgeführten Führungen eingerechnet. Seit Aufzeichnung<br />
der Daten gab es noch nie so viele Menschen, die unseren Betrieb<br />
besichtigten oder einen Vortrag über unseren Betrieb hörten.<br />
In die Öffentlichkeitseffizienz sind die von MÄRKISCHES LANDBROT durchgeführten<br />
Aktionen nicht berücksichtigt. Hierbei handelt es sich um Verkostungen<br />
von <strong>Märkisches</strong> <strong>Landbrot</strong> bei Kunden, Holzofenaktionen und weitere Aktionen.<br />
Grafik Öffentlichkeitseffizienz MÄRKISCHES LANDBROT<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Ausblick <strong>2013</strong><br />
Folgende Maßnahmen sind für das Jahr <strong>2013</strong> vorgesehen:<br />
<br />
<br />
<br />
Der überdimensionierte Heizkessel ist zu ersetzen, entweder über weitere<br />
Energieeinsparmaßnahmen oder mittels Ersatz durch eine Gas-Brennwert-<br />
Therme.<br />
Ende 2012 wurde bei MÄRKISCHES LANDBBROT von der GUTCert ein<br />
Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchgeführt. Insgesamt wurde ein<br />
energetisch guter Zustand festgestellt. Die meisten Empfehlungen waren<br />
bereits im Rahmen der Umbaumaßnahmen geplant oder in der Umsetzung.<br />
Einige gute Ideen wurden ins Umweltprogramm übernommen<br />
und terminiert.<br />
<strong>2013</strong> beschäftigen wir uns mit der Zeiterfassung einzelner Arbeitsschritte<br />
in der Produktion als weiteren Schritt hin zu einer transparenten<br />
Kalkulation.<br />
Christoph Deinert, April <strong>2013</strong><br />
Zusammenfassender Auditbericht des Umweltausschusses<br />
Verfasser Umweltausschuss / Patrick Hannemann<br />
Auch im Jahr 2012 wurden erneut drei Teilaudits durchgeführt.<br />
1. Teilaudit: Beim ersten Audit wurden die Backstube und ihre Nebenräume<br />
(Abwaschraum, Raum Sauerteiganlagen, Raum Holzbackofen, der neu<br />
errichtete Keimlingsraum, der Pausenraum, die beiden Kühlräume sowie<br />
der Mühlenbereich) kontrolliert.<br />
2. Teilaudit: Verwaltungs- und Besprechungsräume (EG+OG), die Damen -<br />
und Herrenumkleiden und Toiletten, das Außengelände (inkl. Dach).<br />
3. Teilaudit: Werkstatt, Warenlager, Heiz- und Kesselräume, Silohalle, die 3<br />
Kommissionier-Räume (inkl. Toastbrotlager) und das Hochlager.<br />
Die leichte Unzufriedenheit aus dem Vorjahr hat sich in 2012 gelegt. Die größten<br />
Baumaßnahmen sind abgeschlossen und somit auch die Unannehmlichkeiten die<br />
damit verbunden waren. Lediglich der Bau einer dritten Kommissionier-Halle<br />
wurde noch umgesetzt. Dafür wurde in der Silohalle eine Wand gezogen.<br />
Außerdem wurde die Kommissionierung auf EDV umgestellt. Durch diese<br />
Umstellung verbesserte sich die Ordnung und Sauberkeit beim Kommissionieren<br />
erheblich.<br />
Durch die Umstrukturierung aller Produktionsabläufe in der Backstube entstand<br />
anfänglich eine erhebliche Unordnung, die sich aber schnell legte. Die<br />
Schichtzeiten aller Mitarbeiter wurden enger zusammengelegt, so dass nun die<br />
meisten Mitarbeiter zeitgleich tätig sind.<br />
Außerdem wurden vereinzelt Aufstellpläne erstellt, so dass es feste Plätze zu<br />
bestimmten Zeiten für diverse Gerätschaften gibt. Dies war in der Vergangenheit<br />
eines unserer größeren Mankos.<br />
Generell stellten wir fest, dass Ordnung und Hygiene auf einem hohen Niveau<br />
sind. Bei allen drei Teilaudits wurden keinerlei sicherheitstechnische oder<br />
umweltrelevante Mängel festgestellt.<br />
Patrick Hannemann, Feb. <strong>2013</strong><br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Qualitätsmanagement<br />
Verfasser: Büro Lebensmittelkunde u. Qualität / Dr. Alex Beck<br />
Im Jahr 2012 fanden 3 QS Gespräche im ML statt. Zu Beginn des Jahres 2012<br />
hat die QS an einer Schwachstellenanalyse zur Hygienesituation gearbeitet.<br />
Verbesserungen des HACCP-Planes wurden umgesetzt und eine Liste der<br />
empfohlenen Anschaffungen und möglicher baulicher Maßnahmen mit der<br />
Geschäftsleitung besprochen. Ab Sommer wurde dann über die<br />
Weiterentwicklung im Bereich der Warenannahme gesprochen. Die bisherigen<br />
Vorgaben sind nicht so, dass eine mangelhafte Ware immer abgelehnt werden<br />
kann ohne erhebliche Folgen für die Produktion. Aus diesem Grunde werden in<br />
der QS aktuell neue Verfahren ausgearbeitet. Diese beinhalten die Überarbeitung<br />
von Spezifikationen für die zu beschaffenden Waren, deren Berücksichtigung in<br />
den Beschaffungsvereinbarungen und deren Einarbeitung in die<br />
Weigerungsgründe. Hierbei muss gewährleistet sein, dass für jede denkbare<br />
Ware eine potentielle Ersatzlieferung möglich ist.<br />
Produktion<br />
Dr. Alexander Beck, 18.02.<strong>2013</strong><br />
Verfasser: Backstubenleitung / Peter Steinhoff<br />
Personal: Jeton Hasanaj bestand im Sommer 2012 die Gesellenprüfung und<br />
bekam einen Jahresvertrag im <strong>Landbrot</strong>. Der befristete Arbeitsvertrag von Seven<br />
Marzahn lief im Sommer 2012 aus und wurde nicht verlängert.<br />
Ein Lehrling kam von einer anderen Bio-Bäckerei und wollte im <strong>Landbrot</strong> seine<br />
Bäckerlehre fortsetzen. Trotz viel Geduld unserer Bäcker, mussten wir uns leider<br />
innerhalb der Probezeit wieder von ihm trennen.<br />
Neues aus der Backstube: Es wurde ein neuer Raum gebaut, in dem die fertigen<br />
Brote zum Auskühlen stehen (Fertigstellung 01.05.2012).<br />
Seit März 2012 packen wir die Brote nicht mehr auf die Holzwagen, sondern<br />
direkt in die Auslieferkisten. Dadurch haben die Kollegen in der Verteilung eine<br />
erhebliche Zeitersparnis.<br />
Seit dem 02.05.2012 haben wir die Früh-, Mittel- und Spätschicht<br />
zusammengelegt. Das heißt, der Verwieger der um 10 Uhr morgens anfing,<br />
startet jetzt um 16 Uhr. Der Vorteil für uns besteht darin, stückgenauer backen<br />
und frischere Backwaren für den Endverbraucher ausliefern zu können.<br />
Ökologisch gesehen wird die gesamte Ofenanlage besser ausgenutzt.<br />
Zum Oktober 2012 wurde eine neue dreistufige Honig Salz Fermentführung<br />
umgesetzt. Dadurch sind die Brote milder im Geschmack und haben ein besseres<br />
Garverhalten.<br />
Produkte: Es gab drei Neuprodukte: Emmer-Walnuss, Dinkel-Saaten und das<br />
Engelbrot.<br />
Die Demeter-Brotprüfung fand in 2012 nicht statt. Bei der DLG wurden acht<br />
Produkte eingeschickt. Alle bekamen eine Auszeichnung.<br />
Gold: Dinkel-Roggen, Frankenlaib, Paderborner, Engelbrot<br />
Silber: Bauernbrot, Emmer-Walnuss , Dinkel-Saaten, Vierschrot<br />
Peter Steinhoff, 18.02.<strong>2013</strong><br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Personalentwicklung<br />
Coaching<br />
Verfasser: Carsten Gellrich, Personalcoach<br />
Die Personalentwicklung wurde weiterhin mit der Schwerpunktsetzung auf die<br />
Backstube fortgeführt. Die Meister der Backstube trafen sich auf drei eintägigen<br />
Treffen sowie auf dem jährlichen Highlight, einem Trainingsdoppeltag zusammen<br />
mit allen Führungskräften. Dieser Doppeltag fand erstmalig in Berlin statt, die<br />
Outdoor-Anteile im nahe gelegen Hochseilgarten Jungfernheide.<br />
Im Laufe des Jahreszyklusses wurde gemeinsam als zentrales neues Instrument<br />
eine Führungskompetenzmatrix (FKM) entwickelt, die verschiedene Hard- und<br />
Soft-Skills definiert. Alle operativ tätigen Führungskräfte bewerten sich nach den<br />
hier enthaltenen Kriterien mindestens einmal jährlich gegenseitig. Fachliche oder<br />
persönliche Entwicklungsziele werden aus diesem 360°-Feedback unmittelbar<br />
abgeleitet. Das letzte Führungskräftetreffen in 2012 mit den Bäckern war von<br />
dem sich anbahnenden Wechsel des Prozessbegleiters geprägt. Carsten Gellrich<br />
übergibt nach vielen Jahren an den Berliner Trainer und Coach Stefan Daniel.<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Unfallstatistik<br />
Carsten Gellrich, 02.03.<strong>2013</strong><br />
Verfasser: Umweltausschuss / Patrick Hannemann<br />
Im Jahr 2012 wurden sechs Einträge in das Unfallbuch vorgenommen.<br />
Bei einem Eintrag handelte es sich um einen Arbeitsunfall mit mehrwöchiger<br />
Arbeitsunfähigkeit. Dabei schnitt sich ein Lehrling beim Einfüllen eines Teiges in<br />
einen Teigabwieger eine Fingerkuppe ab. Hier fand im Nachgang eine Begehung<br />
mit der Berufsgenossenschaft statt, in Verbindung mit Gesprächen mit dem<br />
Anlagenhersteller, die zu einer Verbesserung der Anlagensicherheit geführt<br />
haben.<br />
Ein weiterer Lehrling hatte gleich zu Beginn seiner Ausbildung zwei<br />
Arbeitsunfälle. Beim Ausbacken verbrannte er sich am Arm und wurde für zwei<br />
Tage krankgeschrieben. Nachdem er wieder im <strong>Landbrot</strong> war, quetschte er sich<br />
einen Finger, als er einen Kessel in den Trichter des Teigabwieger schob.<br />
Daraufhin folgte eine dreitägige Krankschreibung.<br />
Die anderen drei Einträge führten nicht zu Krankschreibungen. Ein Mitarbeiter<br />
stürzte beim Müllrausbringen, ein weiterer Mitarbeiter verletzte sich am Finger<br />
als ihm eine Backform aus der Hand fiel. Derselbe Mitarbeiter verletzte sich ein<br />
erneutes Mal (diesmal am Kopf) als er ein Metallblech holte.<br />
Damit wurde im Jahr 2012 ein Unfall meldepflichtig.<br />
Patrick Hannemann (Ersthelfer), Feb.<strong>2013</strong><br />
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Vorsorgeuntersuchungen<br />
Verfasser: Betriebsärztin IRS / Fr. Dr. Frey<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Arbeitssicherheit<br />
Verfasser Büro IPS / Hr. Molch<br />
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HACCP<br />
Verfasser: Büro BIp / Sabine Prozell<br />
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Stakeholderdialoge<br />
Mitarbeiterbefragung 2012<br />
Verfasser: Diana Engel, Patrick Hannemann und Christoph Deinert<br />
Zur Bewertung der Zufriedenheit der Mitarbeiter im Betrieb erfassen wir die<br />
Fluktuationsquote der Mitarbeiter, die uns jährlich verlassen und setzen sie in<br />
Bezug zur gesamten Jahresarbeitszeit. Ein wichtiges weiteres Element ist die<br />
direkte Befragung unserer Mitarbeiter, die wir seit 2009 in Zusammenarbeit mit<br />
dem Betriebsrat alle drei Jahre durchführen.<br />
Die Grundlage der Befragung bilden die Ergebnisse der Diplomarbeit von Diana<br />
Engel im Jahr 2009. In diesem Rahmen wurden auch die unterschiedlichen<br />
Bereiche in denen Mitarbeiter zufrieden oder unzufrieden sein können abgestimmt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Aufgabe und Arbeitsbedingungen,<br />
Interne Kommunikation,<br />
Zusammenarbeit in den einzelnen und zwischen den Bereichen sowie mit<br />
dem Vorgesetzten,<br />
Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
Einkommen,<br />
Unternehmen allgemein.<br />
Dabei setzt sich die Bewertung der einzelnen Bereiche aus drei bis 30<br />
Unterfragen zusammen.<br />
Die Beteiligung der Mitarbeiter an der Befragung hat sich 2012 um drei Prozent<br />
auf insgesamt 60 Prozent erhöht.<br />
Die Zufriedenheit in den einzelnen Bereichen konnte mit ja (sehr gut), eher ja<br />
(gut) und teils, teils (befriedigend), eher nein (nicht befriedigend) und nein<br />
(schlecht) angegeben werden.<br />
Bei der Mitarbeiter-Zufriedenheit haben wir alle Stimmen mit befriedigend oder<br />
besser bewertet.<br />
Insgesamt erreichen wir eine Mitarbeiter-Zufriedenheit von über 80 Prozent in<br />
allen Bereichen. Über die Jahre haben sich einzelne Bereiche verschoben,<br />
insgesamt aber fiel das Ergebnis vergleichbar aus.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Grafik: Befragung zur Mitarbeiter-Zufriedenheit (Einschätzung befriedigend bis sehr gut)<br />
Interessehalber haben wir im zweiten Schritt nur die Stimmen gewertet, die<br />
besser als befriedigend waren.<br />
Grafik: Befragung zur Mitarbeiter-Zufriedenheit (Einschätzung gut bis sehr gut)<br />
Insgesamt entsteht ein positives Bild zur Mitarbeiterzufriedenheit. Die erste<br />
Grafik zeigt aber auch, dass wir uns den Bereich „Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten“<br />
gesondert ansehen müssen und versuchen sollten, hier<br />
besser zu werden.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Ein feineres Bild ergibt sich, wenn die Unterfragen der verschiedenen Bereiche<br />
angesehen werden und z. B. die schlechtesten und besten Bereiche<br />
herausgegriffen werden. Für 2012 lässt sich das auszugsweise folgendermaßen<br />
darstellen (Zufriedenheitswert / Frage):<br />
Aufgabe und Arbeitsbedingungen<br />
69 % / Wenn Sie eine Teilzeitbeschäftigung haben: würden Sie gern mehr<br />
arbeiten?<br />
77 % / Wie zufrieden sind Sie mit den äußeren Bedingungen an Ihrem<br />
Arbeitsplatz (Licht, Lärm, Belüftung, Platzverhältnisse, Sauberkeit usw.)?<br />
100 % / Würden Sie sagen, dass Sie Ihre Arbeit gern machen?<br />
100 % / Haben Sie das Gefühl, zum Unternehmenserfolg mit Ihrer persönlichen<br />
Arbeit beizutragen?<br />
100 % / Ist die erforderliche Ausstattung für optimales Arbeiten vorhanden<br />
(Arbeitsmittel, Computer, technische Ausrüstung usw.)?<br />
Kommunikation<br />
78 % / Gibt es genügend Arbeitsbesprechungen in Ihrem Bereich?<br />
85 % / Finden Sie die Arbeitsbesprechungen nutzbringend?<br />
92 % / Haben Sie die Möglichkeit Ihre Meinung ohne Angst vor möglichen Folgen<br />
zu äußern?<br />
96 % / Erhalten Sie bei Fragen zu Ihrem Aufgabengebiet die erforderlichen<br />
Informationen?<br />
Zusammenarbeit im eigenen Arbeitsbereich<br />
96 % / Sind Sie mit der Zusammenarbeit mit den Kollegen in Ihrem Bereich<br />
zufrieden?<br />
96 % / Wie empfinden Sie das Betriebsklima in Ihrem Bereich?<br />
100 % / Sind Ihre Aufgaben mit den Aufgaben der Kollegen in Ihrem Bereich<br />
abgestimmt?<br />
Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten<br />
85 % / Wird berechtigte Kritik von Ihrem Vorgesetzten sachlich und konstruktiv<br />
ausgeübt?<br />
86 % / Wird bei Entscheidungen die Ihre Arbeit betreffen, Ihre Meinung<br />
berücksichtigt?<br />
92 % / Sind Sie der Meinung, dass Ihr Vorgesetzter Sie gerecht beurteilt?<br />
96 % / Haben Sie die Möglichkeit, Ihre Aufgaben mit größtmöglicher Autonomie<br />
und Selbständigkeit zu erledigen?<br />
Weiterbildungs-/Entwicklungsmöglichkeiten<br />
80 % / Wie zufrieden sind Sie mit den Möglichkeiten zur Weiterbildung?<br />
82 % / Wie zufrieden sind Sie mit den Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb?<br />
Einkommen<br />
92 % / Sind Sie mit den Sozial- und Nebenleistungen zufrieden?<br />
96 % / Sind Sie der Meinung, dass Ihre Arbeit leistungsgerecht bezahlt wird?<br />
96 % / Wie schätzen Sie Ihre Bezahlung im Vergleich zu anderen Unternehmen<br />
ein?<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Unternehmen<br />
89 % / Sind Sie der Meinung, dass Sie über die wesentlichen Dinge im Betrieb<br />
ausreichend informiert sind?<br />
96 % / Sind Ihnen die Unternehmensziele ausreichend bekannt?<br />
96 % / Fühlen Sie sich über Ihre Tätigkeit hinaus mit dem Unternehmen<br />
verbunden?<br />
100 % / Welches Ansehen hat das Unternehmen nach Ihrer Meinung bei den<br />
Mitarbeitern?<br />
100 % / Welches Ansehen hat Ihrer Meinung nach das Unternehmen bei den<br />
Kunden?<br />
Zusammenarbeit außerhalb des eigenen Arbeitsbereiches<br />
96 % / Wie beurteilen Sie die Abstimmung der Aufgaben Ihres Bereiches /<br />
Abteilung mit den Aufgaben der anderen Bereiche / Abteilungen?<br />
97 % / Wie gut sorgt nach Ihrer Meinung die Unternehmensführung für die<br />
Zusammenarbeit zwischen den Bereichen / Abteilungen?<br />
100 % / Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen /<br />
Abteilungen ein?<br />
Diana Engel, Patrick Hannemann und Christoph Deinert, 15.02.<strong>2013</strong><br />
Kundenreklamationen<br />
Verfasser: Geschäftsführung / Christoph Deinert<br />
2012 gab es 451 Reklamationen von Kunden. Das sind 0,022 % der gesamten<br />
Produktionsmenge - oder anschaulicher - 220 bemängelte Brote je 1.000.000 kg<br />
hergestellter Brote.<br />
Grafik: absolute und relative Anzahl der Mängel<br />
Da 2005 eine Erfassung der Mängelwerte in detaillierter Form erst ab etwa Mitte<br />
des Jahres erfolgte, wurden – damit ein Vergleich möglich ist - die Werte des<br />
zweiten Halbjahres 2005 auf das gesamte Jahr hochgerechnet.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Die Grafik belegt eine Verringerung der Anzahl der absoluten Mängel von 1.070<br />
im Jahr 2005 auf 551 im Jahr 2011. Dies entspricht einer Reduzierung um 48 %.<br />
Relativ zur Produktionsmenge sank die Anzahl der Reklamationen im gleichen<br />
Zeitraum um 56 %, also analog zum Verlauf der absoluten Werte.<br />
2011 blieb die Anzahl der Reklamationen im Vergleich zu 2010 in etwa gleich,<br />
bezog sich allerdings auf eine höhere Produktionsmenge.<br />
2012 sank die Anzahl der Reklamationen absolut und auch relativ.<br />
Bei einer Differenzierung der Mängel nach Relevanz ergibt sich, dass sich die<br />
Anzahl der großen und mittleren Mängel verringert hat.<br />
Grafik: absolute Anzahl Mängel, kategorisiert nach Schwere<br />
Die Betrachtung der relativ auf die Gesamtanzahl der Mängel bezogenen Werte<br />
ergibt ein ähnliches Bild:<br />
Grafik: relative Anzahl Mängel, kategorisiert nach Schwere<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Positiv zu bewerten ist hierbei, dass die Anzahl großer und mittlerer Mängel<br />
insgesamt zu Lasten kleiner Mängel sank.<br />
Interessant ist eine weitere Aufschlüsselung der einzelnen Mängelkategorien<br />
(hier nur große Mängel).<br />
Grafik: Schlüssel große Mängel<br />
Die großen Mängel werden differenziert nach:<br />
Schimmel: 21 % (vorletztes Jahr 4 %)<br />
klietschig: 14 % (vorletztes Jahr 9 %)<br />
große Porung / Loch: 12 % (vorletztes Jahr 21 %)<br />
zu dunkel: 10 % (vorletztes Jahr 10 %)<br />
Damit hat sich der Mangel „untergewichtig“ mit 3 % (vorletztes Jahr 12 %) aus<br />
den 4 größten Mängeln herausgeschoben.<br />
Anstelle dessen taucht der – seit 2005 noch nicht aufgefallene - Mangel<br />
„Schimmel“ mit 21 % (vorletztes Jahr 4 %) unter den ersten 4 Mängeln auf.<br />
Dabei handelt es sich ausschließlich um bei uns geschnittenes und verpacktes<br />
Brot.<br />
Die übrigen Mängel aus den Jahren 2007 bis 2011 sind auch 2012 - abgesehen<br />
einer verschobenen Rangfolge – nach wie vor an der Spitze.<br />
Der Vergleich zwischen 2011 und 2012 zeigt, dass sich die Fehlerquoten<br />
„Fremdkörper aus Betrieb“, „nicht zu Schneiden, bröselt“, „klietschig“, „zu<br />
trocken“, „verformt“, „Krustenrisse“ und „Schimmel“ verschlechtert haben.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
schmutzig<br />
Schimmel<br />
verunreinigte Rohstoffe<br />
versalzen, Salzklumpen<br />
kein oder zu wenig Salz<br />
untyp. Aussehen z.B. Deko<br />
untyp. Geschmack<br />
blass, hell, stumpf, grau<br />
kleine Porung<br />
grosse Porung / Loch<br />
Krustenrisse<br />
verformt<br />
Untergewicht<br />
zu trocken<br />
klitschig<br />
zu flach / klein<br />
zu rund<br />
zu dunkel<br />
nicht zu Schneiden, bröselt<br />
altes , hartes Brot<br />
Fremdkörper aus Lieferung<br />
Fremdkörper aus Betrieb<br />
Aufschlüsselung große Mängel<br />
3<br />
78<br />
20<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
0<br />
45<br />
35<br />
30<br />
12<br />
6<br />
53<br />
16<br />
2<br />
36<br />
12<br />
2<br />
5<br />
14<br />
Anzahl<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />
2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005<br />
Grafik: Schlüssel große Mängel im Jahresvergleich<br />
Die Auswertung für das Jahr 2012 kann der Stellungnahme der Mitarbeiter (s.u.)<br />
entnommen werden.<br />
Christoph Deinert, 07.02.<strong>2013</strong><br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Kommentare der Mitarbeiter des Bereichs Qualitätskontrolle<br />
Peter Steinhoff / Backstubenleiter<br />
Meiner Auffassung nach, hat die Schichtzusammenlegung zur Minderung der<br />
reklamierten Brote einen wesentlichen Beitrag geleistet.<br />
Dazu kam, dass der Erntewechsel 2011 zu 2012 keine allzu großen Probleme<br />
bereitete.<br />
Der Kauf des großen Aromakochers führte dazu, dass die Qualität der Brote verbessert<br />
werden konnte und dadurch auch weniger Reklamationen anfielen.<br />
Patrick Hannemann / stellvertretender Backstubenleiter<br />
Bei der Reklamationsauswertung 2012 konzentrierte ich mich dieses Mal auf die<br />
sechs am häufigsten benannten Mängel in absteigender Reihenfolge:<br />
Unser größtes Problem war dabei die Schimmelbildung beim Schnittbrot. Dies<br />
trat insbesondere beim verpackten Schnittbrot und fast überwiegend in den<br />
Sommermonaten auf. Um diesen Mangel zu beheben untersuchten wir sämtliche<br />
Schritte von der Herstellung bis zur Auslieferung. Wir änderten den Lagerort,<br />
bevor das Brot geschnitten wird (in einen kühleren und trockeneren Raum), wir<br />
haben die Reinigungsintervalle der Schneidemesser und auch die Desinfektionsfrequenz<br />
erhöht. Dazu kommt, dass die Einweghandschuhe nun öfter gewechselt<br />
werden müssen. Wir sind guter Dinge, dass dieser Mangel bei der Auswertung<br />
<strong>2013</strong> wieder stark reduziert sein wird.<br />
Viele Kunden merkten an, das unser Brot zu klitschig / matschig sei. Bei diesen<br />
Reklamationen fiel es mir oftmals nicht leicht, unseren Kunden in einem<br />
Telefonat zu erklären das dieser Zustand von uns so gewünscht ist. Unsere<br />
Philosophie ist die, dass ein Brotlaib, bevor er in den Ofen gelangt, möglichst<br />
lange ausreifen kann. Dies hat vorrangig ernährungsphysiologische Hintergründe:<br />
Wichtige Vitalstoffe, die der Mensch benötigt, werden erst dadurch freigesetzt.<br />
Unser Brot sollte bitte möglichst erst am Folgetag angeschnitten werden.<br />
Denn erst dann ist es richtig nahrhaft. Ob wir es schaffen unsere Kundschaft<br />
dahin besser zu sensibilisieren, werden wir in der Auswertung <strong>2013</strong> sehen.<br />
Der Mangel, zu grobe Porung, oder auch ein Loch in der Krume sollte für <strong>2013</strong><br />
stark reduziert sein. Zum Oktober 2012 stellten wir unser Weizen- und Dinkel-<br />
Backferment ein. Seitdem stellen wir ein Ferment nach Rudolph Steiners Honig-<br />
Salz-Prinzip her. Bei den Backfermenten hatten wir all die Jahre das Problem der<br />
Lochbildung. Doch seit der Umstellung stellen wir fest, dass die Lochbildung stark<br />
zurückgegangen ist.<br />
Dann reklamierten einige Kunden, dass unser Brot zu dunkel sei. Dies hatte zwei<br />
Ursachen: Wir nahmen Weihnachten 2011 drei neue Backöfen in Betrieb. Diese<br />
neuen, modernen Öfen haben eine weitaus bessere Wärmeleitung als unsere<br />
vorhandenen Öfen. Das Brot war zwar nicht verbrannt, jedoch war es optisch<br />
kräftiger gebacken. Es hat einige Tage gebraucht um all unsere Backprogramme<br />
optimal für jedes einzelne Produkt einzustellen. Der zweite Grund war die<br />
Umstellung auf das Honig-Salz-Ferment. Die Brote bräunten plötzlich intensiver.<br />
Also haben wir auch dort die Backtemperaturen senken können. Doch auch diese<br />
schrittweise Umstellung dauerte einige Tage.<br />
Verformte Brote: Dieser Mangel trat innerhalb weniger Wochen auf. Lag die<br />
Ursache in der Vergangenheit noch beim unsachgemäßen Anfassen durch die<br />
Bäcker oder Kommissionierer, so haben wir für das Jahr 2012 eine ganz andere<br />
Erklärung: das Eiweißbrot. Weder in Kastenform, noch als freigeschobenes Brot<br />
konnten wir dieses Produkt während der kurzen Vertriebszeit händeln.<br />
Letztendlich stellten wir die Produktion ein.<br />
H:\Daten\BV\ML-3-4-Orga\<strong>Management</strong><strong>review</strong>\<strong>2013</strong>\<strong>Management</strong>-Review <strong>2013</strong>-130720.docx Seite 30 von 46
<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Verunreinigte Rohstoffe: Es gab viele Reklamationen, das einige unserer<br />
Produkte sandig seien. Wir stellten fest, dass eine gelieferte Charge Sesam sehr<br />
stark mit Sand versetzt war. Doch bis wir diesen Zustand bemerkten, hatten<br />
schon viele Kunden bei uns angerufen. Optisch war die Verunreinigung kaum<br />
erkennbar. Der Sesam wurde sofort gesperrt und ausgetauscht. Eine weitere<br />
Verunreinigung die zu vielen Reklamationen führte, waren ranzige Haselnüsse<br />
aus Aserbaidschan. Auch diese Lieferung haben wir umgehend gesperrt und dann<br />
ersetzt.<br />
Generell sind die Kundenreklamationen 2012 rückläufig. Die individuellen Backfehler,<br />
die wir jahrelang hatten, wurden stark reduziert, da seit der Umstrukturierung<br />
im Mai 2012 ausschließlich die Backstubenleiter oder unsere<br />
Bäckermeister die Öfen bedienen.<br />
Noch zwei Anmerkungen zum Verständnis der Reklamationszuordnung: Zwölf<br />
Klumpen von Kochstücken im Brot habe ich als Fremdkörper aus dem Betrieb<br />
bewertet. Von den 18 Reklamationen „versalzen“, sind 17 auf unsere relativ<br />
groben Salzkristalle zurückzuführen. Inzwischen können wir von unserem Salz-<br />
Lieferanten feiner gemahlenes Salz beziehen.<br />
Insbesondere bei den frei geschobenen Broten gab es eine Anhäufung von<br />
Reklamationen unserer Endverbraucher. Unser Brot sei zu flach, so ihre<br />
Rückmeldung. Ich kann dazu Folgendes anmerken:<br />
Unsere Bäcker im <strong>Landbrot</strong> sind angehalten die Brote so lange garen zu lassen<br />
wie es nötig ist, und somit ist es durchaus normal das unsere Brote einigen Endverbrauchern<br />
zu flach erscheinen. Denn nur wirklich gut ausgegorene Brote sind<br />
tatsächlich gesund für unseren Organismus (Verdauung / Haut).<br />
Somit ist dieser Mangel in einigen Fällen für uns durchaus vertretbar. Durch eine<br />
verbesserte Kommunikation mit unseren Kunden hoffen wir hier mehr<br />
Verständnis zu wecken.<br />
Antonia Gruhn / Qualitätsbeauftragte<br />
Die interessanteste und für mich wichtigste Veränderung und Verbesserung in<br />
2012 war die Einführung des Honig-Salz-Ferments. Das komplette Backferment<br />
wurde durch das Honig-Salz-Ferment ersetzt. Peter Steinhoff, unser Backstubenleiter,<br />
meisterte die Umstellung ohne größere Probleme. Trotzdem musste sich<br />
die Backstube umstellen und vieles durch Erfahrung lernen und optimieren.<br />
Die Schimmelproblematik beim geschnittenen Schwarz- und Früchtebrot konnten<br />
wir durch mehrere Maßnahmen gut in den Griff bekommen. Die häufigen<br />
Kundenreklamationen und -nachfragen resultieren nach wie vor aus den sehr<br />
saftigen Broten, die vor allem im Roggenbereich von den Kunden oft als nicht<br />
durchgebacken reklamiert werden. Dies muss weiterhin gut und intensiv zum<br />
Kunden (NKL und Endverbraucher) kommuniziert werden. Wir sollten aber auch<br />
darauf achten, dass wir den TA Bogen (Teigausbeute, Wasser-Mehl-Verhältnis)<br />
nicht überspannen.<br />
Schulungen: In 2012 führten wir Schulungen für die Mitarbeiter durch, bei denen<br />
vor allem backfachliche Themen dominierten. Die Rückmeldungen der Kollegen<br />
waren durchweg positiv, es wurde mitunter munter diskutiert. Allerdings würde<br />
ich mir für die Schulungssaison <strong>2013</strong> eine höhere Teilnehmerzahl wünschen.<br />
Dr. Alex Beck / Qualitätsbeauftragter<br />
Insgesamt ist es sehr positiv, dass die Anzahl der Reklamationen weiter<br />
rückläufig ist. Besonders positiv fällt auf, dass die „Mittleren“ Mängel nochmals<br />
deutlich abgenommen haben. In den Details ist hervorzuheben, dass insbesondere<br />
die „Lochbildung“ deutlich besser beherrscht wird als in den Jahren<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
zuvor. Die Fehlerhäufigkeit ist deutlich gesunken. Auffällig gestiegen ist hingegen<br />
das Auftreten von Krustenrissen und von Schimmel. Letzteres ist zurückzuführen<br />
auf die technischen Schwierigkeiten mit dem Schnittbrot durch die im letzten<br />
Jahr gehäuft Schimmelbildung zu beobachten war. Diese technischen Schwierigkeiten<br />
wurden in jüngster überwunden, was sich dann hoffentlich positiv in der<br />
Reklamationsstatistik <strong>2013</strong> zeigen wird.<br />
Nico Mam, Anna Jansen / Reklamationsannahme<br />
Immer noch ist es so, dass Kunden reklamieren, dass das Brot zu feucht und<br />
/oder zu klitschig ist. Hier versuchen wir besser zu kommunizieren, dass wir aus<br />
Qualitätsgründen (Haltbarkeit und Frische) versuchen, Wasser im Brot zu binden.<br />
Eine häufig auftretende Reklamation ist auch die Lochbildung und zu dunkles<br />
Brot.<br />
Das Uckermarker wird nicht mehr so flach wahrgenommen, wie 2011. Selten<br />
wird über Verunreinigungen im Brot berichtet. Auch das Thema Untergewicht von<br />
Broten ist eher selten.<br />
Sabine Jansen / Kundenbetreuung<br />
Die Abwicklung unseres Tagesgeschäftes wurde durchweg gelobt: Freundlichkeit,<br />
kundenorientiertes Arbeiten, gute Reklamationsbearbeitung …. Die persönlichen<br />
Schreiben der Backstube, welche über evtl. Backfehler und damit über die<br />
mögliche Nichtauslieferung von einzelnen Produkten informierten, trugen zu dem<br />
guten Eindruck unseres Reklamationswesens bei – zum Einen wegen der<br />
persönlichen Ansprache, aber auch weil Fragen der Kunden zum Fehlen des<br />
Brotes einfach und direkt beantwortet werden konnten.<br />
Mit den Brotqualitäten sind unsere Kunden im Allgemeinen sehr zufrieden:<br />
Mängel, die in 2012 auftauchten, waren: Löcher und / oder abgehobene Deckel<br />
und die Schneidfähigkeit von unserem Sonnenblumenbrot wurde von Stammkunden<br />
bemängelt.<br />
Liefergenauigkeit: nach unserer Umstellung auf das automatisierte Kommissions-<br />
System, konnte das Schieben von Broten nicht mehr individuell gehandhabt<br />
werden. Dies brachte, dem einen oder anderen Kunden Unzufriedenheit wegen<br />
ggf. fehlender Kundenbestellungen oder getauschten Broten, die das Sortiment<br />
nicht sinnvoll ergänzten (z.B. eingetauschte Früchtebrote).<br />
Einzelne Brote, welche nicht permanent im Sortiment waren, sind bei Kunden<br />
sehr positiv in Erinnerung: Cashew-Aprikose, Tibetbrot, Saatbrot.<br />
Besuche, Führungen, Verkostungen und das damit aufgezeigte Engagement<br />
führen dazu, dass MÄRKISCHES LANDBROT über „das Gute Brot backen“ hinaus<br />
vom Verbraucher zusätzliche Wertschätzung erfährt.<br />
Katja Pampel / Getreidedisposition<br />
Der Rückgang der Reklamationen bei MÄRKISCHES LANDBROT in 2012 auf ein<br />
ähnlich niedriges Niveau wie 2009 (bisher niedrigster Stand) ist eine erfreuliche<br />
Entwicklung und spiegelt das handwerkliche Können unserer Müller und Bäcker<br />
wider.<br />
Die Getreidequalitäten waren durchweg zufriedenstellend. Lediglich beim Dinkel<br />
gab es zahlreiche Ausreißer. Entweder waren die Partien sehr kleberstark oder<br />
sehr kleberschwach. Hier konnte der Müller durch das Mischen der Partien eine<br />
gute Backqualität gewährleisten.<br />
Die größere Herausforderung bestand in diesem Verarbeitungsjahr in der<br />
Deckung des Jahresbedarfs an Dinkel. Die Verfügbarkeit von Dinkel war aufgrund<br />
der Auswitterungsschäden im Februar bundesweit stark eingeschränkt. Unsere<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
demeter-Partner in Süddeutschland und Österreich konnten uns hierbei mit Ware<br />
aushelfen.<br />
Brotprüfungen hausintern, Demeter, IGV, DLG<br />
Verfasser: Christoph Deinert<br />
Die Häufigkeit der hausinternen Brotuntersuchungen wurde von 205 auf 197 (- 4<br />
%) reduziert. Die Zahl der an die IGV / DLG eingeschickten Brote fiel von 120<br />
auf 115 (- 4 %). Damit ist die Anzahl der Qualitätskontrollen im Jahr 2012 von<br />
334 auf 312 (inkl. DLG und Demeter-Prüfungen), d.h. um 7 % gesunken.<br />
Aufgrund der Umstellung des Prüfverfahrens beim demeter e.V. konnten 2012<br />
keine demeter-Prüfungen durchgeführt werden.<br />
Grafik: Verteilung der Qualitätskontrollen<br />
Die Durchschnittsbewertung nach DLG-Schema (IGV-, DLG-Untersuchungen und<br />
hausinterne Tests in der Summe) veränderte sich nicht und blieb bei 4,76 (beste<br />
Note nach DLG-Schema = 5,0).<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Grafik: Durchschnittsbewertung (nach DLG-Schema)<br />
Dabei ergaben sich gegenüber dem Vorjahr in der Gesamtbewertung aller Brotprüfungen<br />
positive Veränderungen in den Bereichen „Geschmack“, „Struktur,<br />
Elastizität“ und „Lockerung, Krumenbild“.<br />
Mit dem Jahr 2010 wurde das DLG-Prüfschema geändert. Seitdem neu ist die<br />
Trennung von Geruch und Geschmack in zwei separate Punkte. Damit haben sich<br />
auch die Bewertungspunktzahlen verschoben.<br />
Grafik: Durchschnittsbewertung (nach DLG-Schema), nur hausinterne Kontrollergebnisse<br />
Ein leicht abweichendes Bewertungsbild ergibt sich, wenn hausinterne und<br />
externe Bewertungen getrennt werden.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Die Gesamtbewertung hausinterner Untersuchungen verschlechterte sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr von 4,80 auf 4,78.<br />
Dabei ergaben sich gegenüber dem Vorjahr bei den Merkmalen „Struktur,<br />
Elastizität“ und „Lockerung, Krumenbild“ positive Veränderungen.<br />
Die Gesamtbewertung externer Untersuchungen verbesserte sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr von 4,68 auf 4,74 - also um 1 %.<br />
Grafik: Durchschnittsbewertung (nach DLG-Schema), nur externe Kontrollergebnisse<br />
Dabei ergaben sich gegenüber dem Vorjahr abgesehen des Merkmals „Geruch“<br />
und „Form, Aussehen“ durchweg positive Veränderungen.<br />
Die Wesentlichkeit der Fehler wurde hausintern im Vergleich zu den externen<br />
Ergebnissen qualitativ ähnlich gewertet.<br />
Interessant ist hierbei, dass sich der Mittelwert der externen Ergebnisse zu dem<br />
Mittelwert der hausinternen Ergebnisse wieder angenähert hat. Die Einschätzung<br />
von externen Fachleuten hat sich 2012 verbessert, die Selbsteinschätzung durch<br />
hausinterne Qualitätsprüfungen dagegen verschlechtert.<br />
1. „Geschmack“ verbesserte sich extern - entgegen den hausinternen Aussagen<br />
(Verschlechterung um 1,2 %) - gegenüber dem Vorjahr um 1,3 %.<br />
2. „Geruch“ verschlechterte sich extern und hausintern gegenüber dem<br />
Vorjahr unwesentlich.<br />
3. „Struktur / Elastizität“ verbesserte sich extern gegenüber dem Vorjahr<br />
unwesentlich. Hausinternen verbesserten sich die Aussagen um 0,6 %.<br />
4. „Lockerung / Krumenbild“ verbesserte sich extern gegenüber dem Vorjahr<br />
um 1,4 % und hausintern um 1,7 %.<br />
5. „Kruste / Oberfläche“ verbesserten sich extern - entgegen den hausinternen<br />
Aussagen (Verschlechterung um 3,2 %) - gegenüber dem Vorjahr<br />
um 2,3 %.<br />
6. „Form / Aussehen“ verschlechtern sich extern gegenüber dem Vorjahr<br />
unwesentlich und hausintern um 2,4 %.<br />
Christoph Deinert, 07.02.<strong>2013</strong><br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Kommentare der Mitarbeiter aus dem Bereich Qualitätskontrolle<br />
Peter Steinhoff / Backstubenleiter<br />
Ich bin DLG Brotprüfer und besitze seit 2009 den „Prüferpass plus“. Seit Ende<br />
2012 lassen wir uns mit den IGV-Prüfergebnissen auch Fotos der Prüfbrote<br />
schicken. So lässt sich eine von uns abweichende Qualitätsbewertung besser<br />
nachvollziehen.<br />
Patrick Hannemann / stellvertretender Backstubenleiter<br />
Mit unserer Umstrukturierung der Abläufe in der Backstube Anfang Mai diesen<br />
Jahres wurde auch die Verantwortlichkeit der täglichen Brotprüfung neu definiert.<br />
Der verantwortliche Produktionsleiter prüft die Brote der Vortagesproduktion<br />
direkt zum Arbeitsbeginn und kann somit, falls erforderlich notwendige Änderungen<br />
veranlassen.<br />
Die Einführung des Produktionsleiters sichert die gleichbleibende Qualität unserer<br />
Brote, da nur er die Verantwortlichkeit über die Teige und das Backen hat. Somit<br />
ist ein Rückgang der Qualitätsmangel erkennbar.<br />
Seit <strong>2013</strong> erhalten wir von der IGV auf unsere Nachfrage hin Fotos von den<br />
eingesandten Proben, sollten Qualitätsmängel vorliegen (Des Öfteren haben<br />
unsere Produkte Abzüge in der Bewertung erhalten, obwohl wir der Ansicht<br />
waren, dass die eingereichten Brote unserer Qualitätsvorgabe entsprachen).<br />
Einige der Mängel sind hausgemacht: Würden wir z.B. größere Gärformen für<br />
unser Frankenlaib kaufen, so könnten wir diese noch weitaus besser ausgaren<br />
lassen.<br />
Dieser Mangel ist zwar kaum definiert, doch liegt er mir sehr am Herzen.<br />
Antonia Gruhn / Qualitätskontrolle<br />
Ich habe den Eindruck, dass bei den internen Brotprüfungen die Kollegen<br />
aufmerksamer und anspruchsvoller in Bezug auf die Brotoptik geworden sind. Die<br />
Optik der Brote zu verbessern ist eine wichtige Aufgabe von Backstube und<br />
Qualitätssicherung. Dies ist sicherlich bei angespannter Personallage oft<br />
schwierig.<br />
Positiv sind die Qualitätsrunden, in denen u.a. auch Blindverkostungen mit<br />
<strong>Landbrot</strong> Broten und Broten von Mitbewerbern durchgeführt werden. Hier<br />
konnten meist offene Fragen und Entscheidungen bezüglich Qualitätsverbesserungen<br />
schnell geklärt werden.<br />
Dr. Alex Beck / Qualitätsbeauftragter<br />
Zunächst ist es bedauerlich, dass bei sukzessiv ausgeweiteter Produktion die<br />
Anzahl der Brotprüfungen reduziert wurde. Die Anzahl der Brotprüfungen sollte<br />
zumindest auf dem bisherigen Niveau verbleiben. Insgesamt konnte das hohe<br />
Niveau der Bewertung gehalten werden – das Qualitätsniveau passt. Sehr<br />
erfreulich ist, dass sich in Bezug auf Lockerung und Krumenbild, welche in den<br />
letzten Jahren erhebliche Probleme verursachten, eine deutliche Verbesserung<br />
zeigt. Das Form/Aussehen und Oberfläche jeweils eher schlechter bewertet<br />
wurden als in den Vorjahren lässt vermuten, dass in Bezug auf Herrichtung und<br />
Handhabung mehr Sorgfalt nötig ist. Dies fordert insofern Aufmerksamkeit da<br />
der Kunde das Brot zunächst äußerlich (Form, Aussehen und Oberfläche)<br />
wahrnimmt und seine Kaufentscheidung nicht unwesentlich von diesem Eindruck<br />
abhängt.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Anliegen Dritter<br />
Verfasser: Verkauf / Uli Schmidt<br />
Im letzten Jahr gab es diverse Anfragen Dritter. Alle Anfragen wurden wieder im<br />
Verkaufsbüro bearbeitet oder an die entsprechenden Kollegen weitergeleitet.<br />
Es gab keine besondere oder außergewöhnliche Anfragehäufigkeit in diesem<br />
Jahr.<br />
Etwas stärker geworden sind erneut Spendenanfragen.<br />
Es gab auch von Endverbrauchern wieder telefonische Reklamationen. Die<br />
Häufigkeit bewegte sich im „normalen“ Rahmen. Reklamationen der Endverbraucher<br />
erfolgten im Wesentlichen bei unseren Kunden, die uns darüber zeitnah<br />
informierten.<br />
Berichterstattung<br />
Gemeinwohl Ökonomie<br />
Uli Schmidt, 08.03.<strong>2013</strong><br />
Verfasser: Christoph Deinert<br />
Das alternative Wirtschaftsmodell Gemeinwohl-Ökonomie basiert auf den Werten<br />
Menschenwürde, Mitgefühl, Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung<br />
und Demokratie. Diese Werte sind auch in der Deutschen Verfassung verankert.<br />
Ziel wirtschaftlichen Handelns ist das Gelingen zwischenmenschlicher und<br />
ökologischer Beziehungen. Unternehmerischer Erfolg wird durch den Beitrag zum<br />
Gemeinwohl aller neu definiert und anhand der Gemeinwohl-Bilanz ist er auch<br />
messbar.<br />
Die Gemeinwohl Ökonomie versteht sich als einen möglichen nächsten Schritt in<br />
eine bessere Zukunft. Sie soll in der Praxis ein Hebel sein, welcher<br />
Veränderungen bewirkt auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher<br />
Ebene. Es ist eine Bewegung in die richtige Richtung, offen für Neues zum<br />
Mitmachen ermunternd – sowohl lokal als auch global.<br />
Anfang 2012 erstellte MÄRKISCHES LANDBROT eine Gemeinwohl-Bilanz für das<br />
Bilanzjahr 2011. Nach der externen Auditierung veröffentlichten wir als erstes<br />
Berliner Unternehmen im November 2012 das Ergebnis unserer Gemeinwohl-<br />
Bilanz.<br />
Die Leistungen eines Unternehmens für das Gemeinwohl werden anhand einer<br />
1.000 Punkte-Skala bestimmt, bewertet und branchenübergreifend vergleichbar<br />
gemacht. Bilanziert wird, inwieweit sich die Werte innerhalb jeder einzelnen<br />
Berührungsgruppe (Stakeholder) des Unternehmens wiederfindet. Mit<br />
Berührungsgruppen sind Geldgeber, Mitarbeiter, Kunden, Produkte, genutzte<br />
Dienstleistungen, Mitunternehmen, das gesellschaftliche Umfeld, zukünftige<br />
Generationen, Mitmenschen und die Natur weltweit gemeint.<br />
MÄRKISCHES LANDBROT erzielte 652 von 1.000 Punkten – ein sehr guter Wert,<br />
der sich noch verbessern lässt.<br />
Zusammenfassung des während der Vororttermine (Auditoren Johanna Paul und<br />
Ulrike Häußler) entstandenen Auditergebnisse (verantwortlich Angela Drosg-<br />
Plöckinger):<br />
„MÄRKISCHES LANDBROT hat sich in diesem Jahr das erste Mal einer externen<br />
Auditierung unterzogen und mit 652 Punkten einen hohen Einstiegswert im<br />
Bereich der Gemeinwohlorientierung erreicht.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
MÄRKISCHES LANDBROT zeichnet sich insgesamt durch eine strategische<br />
Ausrichtung an höchsten ökologischen Standards und das durchgängige<br />
Bestreben nach kontinuierlicher Verbesserung in diesem Bereich aus. Über den<br />
eigenen Betrieb hinaus engagiert sich MÄRKISCHES LANDBROT aktiv in<br />
Verbänden und Gruppierungen, um die Einführung und Erhöhung von<br />
Ökostandards in Deutschland und Europa zu fördern.<br />
Im Umgang mit Partnern und Lieferanten zeigt MÄRKISCHES LANDBROT einen<br />
hohen Grad an Transparenz und aktiver Einbindung sowie an vertrauensvollem<br />
und fairem Umgang miteinander. Dies wurde auch in explizit ausformulierten<br />
Zielen in der “fair & regional” Charta festgelegt und in anonymen Abstimmungen<br />
(durch die Lieferanten von Getreide) überprüft.<br />
Mitarbeiter werden mit ihren individuellen Bedürfnissen wahr- und<br />
ernstgenommen und haben die Möglichkeit, sich mit eigenen Ideen und<br />
Vorschlägen einzubringen. In Mitarbeitergesprächen und Mitarbeiterbefragungen<br />
werden Ziele, Erwartungen und Wahrnehmungen der Mitarbeiter abgefragt und<br />
persönlich besprochen. In allen Auditgesprächen konnte eine hohe Zufriedenheit<br />
mit dem Arbeitsplatz und der Arbeitsatmosphäre bestätigt werden, die sich auch<br />
in einer extrem niedrigen Fluktuationsrate widerspiegelt.<br />
MÄRKISCHES LANDBROT stellt interessierten Menschen auf seiner Website<br />
Informationen zu allen relevanten Unternehmensthemen zur Verfügung und zeigt<br />
hier einen sehr hohen Grad an Transparenz. Auch die Ergebnisse der jährlichen<br />
Ökobilanz und die Protokolle der <strong>Management</strong> Reviews werden der Öffentlichkeit<br />
hier zugänglich gemacht.<br />
Auch mit den Kunden wird eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
gelebt. Hier gibt es jedoch noch Raum, diese Zusammenarbeit ähnlich<br />
professionell und strategisch zu gestalten, wie es bereits mit den Lieferanten<br />
vorgelebt wird.<br />
Da MÄRKISCHES LANDBROT nur an den Fachhandel liefert, gibt es bisher noch<br />
eher wenig strategische Überlegungen zur Information, Kommunikation und<br />
Einbindung von Endkunden. Dies hat insofern einige Nachteile in Bezug auf die<br />
Gemeinwohlorientierung, weil zum Beispiel Bereiche wie faire Endpreise oder<br />
ökologische Bewusstseinsbildung für Endkunden kaum beeinflusst werden<br />
können.<br />
Eine weitere Verbesserung der Gemeinwohlorientierung ließe sich erreichen,<br />
indem auch Mitarbeiter unterhalb der Führungsebenen stärker in strategische<br />
Unternehmensthemen einbezogen werden und hier auch direkter in<br />
Entscheidungsprozesse eingebunden werden.<br />
Insgesamt haben die Auditorinnen bei MÄRKISCHES LANDBROT ein hohes<br />
Interesse an Gemeinwohlorientierung und kontinuierlicher Verbesserung in<br />
diesem Bereich wahrgenommen.“<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Übersichtlich wird die Bewertungsmatrix, wenn die einzelnen Kriterien nach<br />
Stakeholdern oder Werten sortiert und in einem Spinnendiagramm dargestellt<br />
werden.<br />
Grafik: GWÖ-Bilanz 2011 stakeholderorientiert<br />
Grafik: GWÖ-Bilanz 2011 werteorientiert<br />
Christoph Deinert, 15.02.<strong>2013</strong><br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Unternehmensanalyse „MÄRKISCHES LANDBROT“<br />
Bearbeiter (Studierende des Masters für Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement<br />
am Institut für <strong>Management</strong> Berlin an der Hochschule für Wirtschaft und<br />
Recht Berlin): Lena Judick, Iken Neisener, Daniel Stapel, Tilmann Straub, Betreuung:<br />
Özlem Yildez, Abgabedatum: 26.03.2012<br />
Auszug Nachhaltigkeitskompass (eigenes Werkzeug): „Zu Bewertung der unternehmerischen<br />
Nachhaltigkeit von MÄRKISCHES LANDBROT wurden vor der<br />
Unternehmensbesichtigung Bewertungskriterien anhand vorhandener Unterlagen,<br />
insbesondere des Umweltberichtes und der Informationen des Internetauftrittes<br />
kategorisiert und bewertet. Diese Wertung sollte bei der Besichtigung vor Ort<br />
überprüft und entsprechend angepasst werden.<br />
Zur Darstellung und Bewertung der Kriterien wurde ein Nachhaltigkeitskompass<br />
entwickelt, der die Themenbereiche in die drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie<br />
und Soziales und Kommunikation gliedert und daraus insgesamt 15 Kategorien<br />
bildet. Der Nachhaltigkeitskompass basiert auf einem herkömmlichen Spinnendiagramm<br />
in das durch die Farbgebung eine Ampelfunktion zur deutlicheren<br />
Visualisierung integriert wurde.<br />
Die Wertung der einzelnen Themenbereiche reicht dabei von der Stufe eins bis<br />
drei und wird abgestuft in 0,5er Schritten dargestellt. Eine Eins bedeutet eine<br />
volle Implementierung des Themenkomplexes im Unternehmen und ist daher am<br />
Spinnenrand mit einer grünen Farbe markiert. Umso mehr sich die Bewertung<br />
der Mitte nähert, umso weniger findet das Thema Berücksichtigung oder wird im<br />
Unternehmen gelebt. Als schlechteste Wertung ist die Drei in der Spinnenmitte<br />
vorgesehen und daher mit Rot markiert. Die Hüllkurve der Bewertung zeigt damit<br />
zum einen qualitativ anhand der Farben wo die gelebten Schwerpunkte der<br />
unternehmerischen Nachhaltigkeit liegen bzw. weist anschaulich mögliche<br />
Defizite aus. Zum anderen kann anhand der Zahlen eine quantitative Bewertung<br />
vorgenommen werden, die durch eine wiederholte zum Beispiel jährliche<br />
Betrachtung eine mögliche Entwicklung des Unternehmens aufzeigt.<br />
Grafik: Bewertung der Außendarstellung von MÄRKISCHES LANDBROT GmbH anhand von Nachhaltigkeits-Kriterien (innen<br />
farblich unterlegter Bereich) und Ergebniskorrektur nach Unternehmensbesichtigung (roter Kreis außen)<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Zusammenfassung:<br />
MÄRKISCHES LANDBROT repräsentiert sich in der Öffentlichkeit und seinen<br />
Kunden gegenüber mit einem breiten Brotsortiment und durch ein konsequentes<br />
ökologisches Auftreten in Biosupermärkten in Berlin und der Umgebung als<br />
regionaler Demeterbäcker. Die Idee eines nachhaltigen Wirtschaftens wird durch<br />
die Geschäftsführung im Unternehmen vorgelebt und als <strong>Management</strong>aufgabe<br />
verstanden.<br />
Bereits durch die frühe Implementierung von nachhaltigen Themen im<br />
Unternehmen und der EMAS Zertifizierung als erstes Unternehmen aus dem<br />
Bäckereihandwerk nimmt MÄRKISCHES LANDBROT eine Vorreiterrolle im Bereich<br />
der Klein- und Mittelständischen Unternehmen ein. Die vorbereitende<br />
Unternehmensanalyse vor der Unternehmensbesichtigung weist aufgrund der<br />
umfangreichen Datenbasis und Kennzahlen im Bereich der ökologischen<br />
Dimension ein hohes Maß an unternehmerischer Verantwortung und Innovation<br />
auf. Im Bereich der ökonomischen und sozialkulturellen Dimension dagegen<br />
werden weniger Informationen und Kennzahlen kommuniziert, so dass die erste<br />
Bewertung im Nachhaltigkeitskompass in diesen Bereichen noch<br />
Handlungsbedarf aufzeigt. Bei vertiefter Analyse, die die Ergebnisse der<br />
Unternehmensbesichtigung einschließt, zeigt sich aber ein überdurchschnittliches<br />
Engagement der unternehmerischen Verantwortung in allen drei Dimensionen.<br />
Aus der Unternehmensanalyse wurden ebenso deutlich wie aus der<br />
Unternehmensbesichtigung, dass für MÄRKISCHES LANDBROT keine<br />
grundsätzlich neuen Handlungsempfehlungen gegeben werden können und<br />
Vorschläge nur geringfügige Änderungen in dem bereits implementierten System<br />
darstellen.“<br />
Analyse des Nachhaltigkeitsberichtes 2011 unter dem Schwerpunkt<br />
sozialer Nachhaltigkeit<br />
Bearbeiterin (Studierende des MBA-Studienganges Sustainability <strong>Management</strong> an<br />
der Leuphana-Universität Lüneburg, Lerneinheit: Zukunft der Arbeit & soziale<br />
Nachhaltigkeit): Rita Gelhaus, Betreuung: Prof. Dr. Sebastian Brandl),<br />
Abgabedatum: 25.07.2012<br />
Auszug Verbesserungsmaßnahmen: „Für eine Bewertung der Sozialkriterien steht<br />
eine Vielzahl von Informationen auf der Homepage zur Verfügung. Es sind zu<br />
nahezu allen Sozialkriterien Informationen und Maßnahmen vorhanden.<br />
Die Online-Informationen sind sehr transparent und sehr offen kommuniziert.<br />
Der Nachhaltigkeitsbericht 2011 fällt sehr positiv durch seine kompakte<br />
Darstellung mit nur 8 Seiten auf. Das <strong>Management</strong> Review 2011 bietet<br />
dagegen sehr viele Detailinformationen, z.B. werden Mitarbeiternamen<br />
genannt und Interviews mit Betriebsbeauftragten wortgetreu wiedergegeben.<br />
Diese Transparenz trägt zwar zur Glaubwürdigkeit bei, dennoch ist der<br />
Detaillierungsgrad nach meiner Einschätzung zu hoch.<br />
Gemäß dem Unternehmensmotto Es gibt immer einen Anfang für das Bessere<br />
sind aus der unter 1. genannten Kriterienliste noch Verbesserungspotential,<br />
um in einem Sozialranking eine höhere Bewertung zu erhalten.<br />
• Bei Gesundheitsthemen sollte sich in Zukunft verstärkt des Themas<br />
„Konzepte zur alternden Mitarbeiterstruktur“ angenommen werden, da<br />
aufgrund des Durchschnittsalters von 44 Jahren und des zu erwartenden<br />
demographischen Wandels die Arbeit altersgerecht gestaltet werden muss.<br />
Hierzu gehört aus dem Wissensbereich auch das Thema „Lebenslanges Lernen“.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
• Da laut Bericht des externen Gesundheitstrainers nur 4 Mitarbeiter das<br />
angebotene Gesundheitsprogramm nutzten, sollte zum vorbeugenden<br />
Gesundheitsschutz dieses Angebot nochmals reaktiviert werden, da unter den<br />
Erkrankungen auch Rückenverletzungen waren.<br />
• Kinderbetreuung, Maßnahmen nach Elternurlaub oder Betreuung von<br />
pflegebedürftigen Angehörigen werden nicht angeboten. Zu prüfen ist, ob hierfür<br />
Bedarf unter den Mitarbeitern besteht. Auch die Unterstützung von Corporate<br />
Volunterring könnte den bereits hohen gesellschaftlichen Nutzen, den das<br />
Unternehmen leistet, noch mehren.<br />
• MÄRKISCHES LANDBROT ist Unterstützer der Gemeinwohlökonomie. Wenn<br />
die erste Gemeinwohl-Bilanz fertiggestellt ist, sollte auch diese als Bestandteil<br />
der Berichterstattung zugänglich gemacht werden. • MÄRKISCHES LANDBROT<br />
berichtet auf der GRI-Anwendungsebene A, der GRI-Berichtsinhalt ist derzeit<br />
nicht durch einen Zertifizierer geprüft oder bestätigt. Die externe Bestätigung<br />
sollte veranlasst werden.“<br />
Betriebsführungen<br />
Neben der Anzahl der Personen, die MÄRKISCHES LANDBROT besuchen (s.<br />
Sozial-Kennwerte Öffentlichkeitseffizienz) ist auch die Zusammensetzung der<br />
Besucher interessant. Die Verteilung der Besucher auf Interessengruppen lässt<br />
sich aus folgender Grafik erkennen.<br />
Grafik: Verteilung der Besuchergruppen 2012 von MÄRKISCHES LANDBROT nach Interessengruppen<br />
Dabei ist zu bemerken, dass die Führungen mit Kitas, Schülern und Erwachsenen<br />
tendenziell zugenommen haben.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Grafik: Verteilung der Besuchergruppen 2012 von MÄRKISCHES LANDBROT nach Regionalität<br />
Die regionale Verankerung des Unternehmens geht auch aus der Herkunft der<br />
Besucher von MÄRKISCHES LANDBROT hervor.<br />
Spenden / Sponsoring<br />
In den Firmenzielen von MÄRKISCHES LANDBROT ist ein Aufwand für Spenden<br />
und Sponsoring von mindestens 10 % vom Jahresüberschuss nach Steuern<br />
verankert.<br />
Diese Mittel setzen sich aus Sachspenden und Geldbeträgen zusammen.<br />
Sachspenden können Brote und Brötchen sein, die zu viel gebacken wurden,<br />
können aber auch z.B. für Veranstaltungen extra bestellt und produziert sein.<br />
Die Aufteilung des Mittelursprungs lässt sich aus folgender Abbildung erkennen.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Abb.: Mittelursprung Spenden- und Sponsoringwesen MÄRKISCHES LANDBROT 2012<br />
Etwa die ¾ der Spenden- und Sponsoringmittel wurden 2012 für Berlin und<br />
Brandenburg aufgewendet. Die übrigen Mittel wurden überregional eingesetzt.<br />
Einige Projekte sind auf der Homepage von MÄRKISCHES LANDBROT<br />
beschrieben.<br />
Mit mehr als der Hälfte der Mittel wurden Grundbedürfnisse wie Hunger und<br />
medizinische Versorgung abgedeckt. Wesentliche Anteile flossen in die Bereiche<br />
Ausbildung, Sport- und Spiel. 15 Prozent der Mittel kamen gesellschaftspolitischen<br />
Projekten für eine lebenswerte, sichere und ökologische Zukunft<br />
zugute.<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Abb.: Mittelfluss Spenden- und Sponsoringwesen MÄRKISCHES LANDBROT 2012<br />
Abb.: Mittelverwendung Spenden- und Sponsoringwesen MÄRKISCHES LANDBROT 2012<br />
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<strong>Management</strong><strong>review</strong> <strong>2013</strong> MÄRKISCHES LANDBROT GmbH Ch. Deinert<br />
Revalidierung EMAS / freiwilliges<br />
Überprüfungsaudit<br />
Verfasser: Büro GUT / Umweltgutachter Dr.-Ing. Jan Uwe Lieback<br />
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