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out! - Lambda Bayern

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<strong>out</strong><br />

!<br />

ausgabe 3, winter 2008<br />

Zeitschrift des Jugendnetzwerk :: <strong>Lambda</strong> e.V.<br />

liebeund<br />

Verliebtsein


INTERNES 3<br />

editorial<br />

Liebe und Verliebtsein –<br />

über dieses Thema werden<br />

ganze Bücher geschrieben<br />

und kaum ein Lied handelt<br />

nicht davon. Auch wir von<br />

<strong>Lambda</strong> wollen uns in<br />

dieser Ausgabe mit diesem<br />

Thema beschäftigen.<br />

Wir wollen Euch von den<br />

schönen, spannenden<br />

aber auch von den etwas<br />

weniger schönen Seiten<br />

dieses unbeschreiblichen<br />

Gefühls berichten.<br />

Und gerade jetzt zum Jahreswechsel macht Ihr Euch<br />

vielleicht Gedanken, was im nächsten Jahr anders,<br />

besser, leichter oder schöner werden könnte. Oder was<br />

vielleicht genau so bleiben soll wie es ist. Vielleicht<br />

seid Ihr ja auf der Suche nach der großen Liebe,<br />

Ihr habt sie schon längst gefunden, Ihr habt Euch<br />

gerade getrennt oder seid auch ganz einfach als Single<br />

glücklich.<br />

Wie auch immer – wir wünschen Euch auf jeden<br />

Fall ein grandioses Jahr 2008 mit viel Spaß und<br />

Sonnenschein.<br />

Und apropos Spaß: schaut Euch die diesjährigen<br />

Angebote von <strong>Lambda</strong> mal genauer an.<br />

Wir werden in die spannendsten und schönsten Städte<br />

dieser Welt verreisen, dort andere Jugendliche treffen<br />

und vielleicht könnt Ihr danach ja einen Reisebericht<br />

schreiben zum Thema „Liebe und Verliebtsein“........<br />

Natürlich erfahrt Ihr in dieser Ausgabe außerdem<br />

was in unserem Verein gerade so läuft, wer neu ist,<br />

was die einzelnen Landesverbände so machen, es gibt<br />

wieder Comics, unsere Kolumne und die Denkwürdig<br />

Rubrik.<br />

Habt Spaß beim Lesen, wir sehen uns bestimmt bei<br />

der ein oder anderen Veranstaltung!<br />

Eure Gila<br />

Impressum<br />

<strong>out</strong>! – Zeitschrift des Jugendnetzwerk::<strong>Lambda</strong> e.V.<br />

Herausgeber_In: <strong>Lambda</strong> e.V.<br />

Windthorststr. 43a<br />

99096 Erfurt<br />

<strong>out</strong>@lambda-online.de<br />

Eigenverlag<br />

Auflage: 3000<br />

Erscheinungsweise: 4x/Jahr<br />

inhalt<br />

02 Comic: Trouble-X<br />

03 Editorial, Inhalt, Impressum<br />

04 Denkwürdig<br />

06 Thema: Liebe und Verliebtsein<br />

09 Thema: Interview mit<br />

Edda Schnittgard<br />

10 Thema: Verbiegt verliebt<br />

12 Coming Out<br />

14 Infos aus dem Verband<br />

17 Israel – mehr als nur Krieg<br />

18 Rezensionen<br />

20 das gefühl im Dutzend<br />

21 uni<br />

22 Kolumne: 23 Minuten<br />

23 Termine<br />

Redaktion: Verena Waldbröl<br />

V.i.S.d.P.: Gila Rosenberg<br />

Satz und Lay<strong>out</strong>: Joanna Soyka, http://www.eins-tp.net<br />

MitarbeiterInnen: Trouble-X, Gila Rosenberg, Franziska Eva-Maria Steier, Wenni,<br />

Marcus Richter, Chris Czech, Katja Fuchte, Thorsten Giesecke-Kopp, Oliver Spinedi,<br />

Annika Burchard, Sabrina Schüssler<br />

Die <strong>out</strong>! wird gefördert aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes. Urheberrechte für<br />

alle in der <strong>out</strong>! veröffentlichten Beiträge, auch für Auszüge und Übersetzungen, liegen beim<br />

Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>. Jegliche Vervielfältigung - auch auszugsweise oder in elektronischen<br />

Medien - bedarf der ausdrücklichen Genehmigung der Herausgeber_in.<br />

Unaufgefordert eingesandte Manuskripte und andere Vorlagen werden gerne von der Redaktion<br />

angenommen, müssen jedoch frei von Rechten Dritter sein. Mit der Einsendung von Vorlagen<br />

gibt der/die Verfasser_in die Zustimmung zum Abdruck in der <strong>out</strong>!. Eine Gewähr für die<br />

Richtigkeit kann nicht übernommen werden.


4 DENKWÜRDIG<br />

DENKWÜRDIG 5<br />

denkwürdig<br />

Anne Will<br />

bekennt sich zu<br />

Lebenspartnerin<br />

„Ja, wir sind ein Paar.“ Der von der<br />

Süddeutschen Zeitung zum „schönsten<br />

Coming-Out-Satz“ ernannte Ausspruch<br />

der Fernsehmoderatorin Anne Will (41)<br />

versetzte Lesben in ganz Deutschland<br />

in Jubelstimmung. Laut Bild forderte<br />

LSVD-Sprecherin Renate Rampf (47) gar,<br />

einen Lesben-Feiertag auf den Tag des Outings zu legen.<br />

Schon lange wurde gemunkelt, Anne Will und Miriam Meckel<br />

verbinde mehr als nur beste Freundschaft. Auf die konkrete<br />

Frage am Rande einer Veranstaltung im jüdischen Museum in<br />

Berlin bestätigte Will nun das vor allem in Lesbenkreisen „offene<br />

Geheimnis“. Näheres über ihre Beziehung zu der Professorin und<br />

früheren Staatssekretärin Miriam Meckel (40) möchte sie aber nicht<br />

öffentlich machen.<br />

Verena Waldbröl<br />

Nicaragua<br />

entkriminalisiert<br />

Homosexualität<br />

Die nicaraguanische Nationalversammlung<br />

hat ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet,<br />

das im März 2008 in Kraft tritt.<br />

Die Strafbarkeit homosexueller Handlungen<br />

wurde darin gestrichen.<br />

Weltweit hatten Menschenrechtsorganisationen<br />

in den vergangenen<br />

Wochen und Monaten gegen das alte Strafrecht protestiert. Auch<br />

der LSVD hatte einen Aktionsaufruf zu Menschenrechten von<br />

Lesben und Schwulen in Nicaragua gestartet, der von vielen<br />

Bundestagsabgeordneten unterzeichnet worden war.<br />

Mit dem Votum hat auch das letzte spanischsprachige Land<br />

Lateinamerikas Homosexualität entkriminalisiert. Bestehen blieb<br />

allerdings das äußerst restriktive Abtreibungsrecht, gegen das<br />

Menschenrechtsorganisationen in aller Welt ebenfalls mobil gemacht<br />

hatten. Es kriminalisiert selbst therapeutische Abtreibungen, die dazu<br />

dienen sollen, das Leben der Mutter zu retten.<br />

Stabhochspringer _ in<br />

Yvonne Buschbaum<br />

tritt wegen seiner<br />

Transsexualität<br />

zurück<br />

Der deutsche Stabhochspringer Yvonne<br />

Buschbaum hängt seine sportliche<br />

Karriere an den Nagel. Er erklärte<br />

diesen Schritt mit den aus seiner<br />

Transsexualität resultierenden Konsequenzen. Seit Jahren fühle<br />

er sich als Mann. Über Jahre hinweg gehörte Buschbaum zur<br />

deutschen Stabhochsprung-Elite. Nun will der 27-Jährige eine<br />

Hormonbehandlung machen. “Ich fühle mich als Mann und muss<br />

mein Leben im Körper einer Frau leben,” schreibt Buschbaum auf<br />

seiner Homepage. Bei den Europameisterschaften 1998 und 2002<br />

belegte der Stabhochspringer jeweils den dritten Platz.<br />

Quelle: Shortnews.de<br />

Kambodschanischer<br />

Ministerpräsident<br />

verstöSSt lesbische<br />

Tochter<br />

Wie queer.de berichtete hat der<br />

kambodschanische Ministerpräsident Hun<br />

Sen angekündigt, dass er alle Kontakte<br />

zu seiner lesbischen Adoptivtochter<br />

abbrechen werde. Der Politiker machte<br />

diese Aussage bei der Abschlussfeier der<br />

Universität der Hauptstadt Phnom Penh<br />

vor 3000 Menschen. “Meine Tochter hat<br />

eine Frau geheiratet. Deswegen bin ich zum Gericht gegangen und<br />

habe veranlasst, dass sie aus der Familie ausgeschlossen wird”, so<br />

Hun Sen. “Ich war enttäuscht. Ich kann die ganze Nation erziehen,<br />

aber nicht diese Adoptivtochter.” Der 55-Jährige erklärte, er wolle<br />

mit dem Schritt verhindern, dass sie einen Anteil des Erbes erhält.<br />

In der Rede sagte der Ministerpräsident auch, dass Schwule und<br />

Lesben nicht diskriminiert werden dürfen, auch nicht von deren<br />

Eltern – warum er diesen Standard nicht selbst umsetzt, erklärte der<br />

Politiker nicht.In Kambodscha leben Schwule und Lesben oft ein<br />

Doppelleben, obwohl es keine Gesetze gegen Homosexualität gibt.<br />

König Norodom Sihanouk hat 2004 für Aufmerksamkeit gesorgt,<br />

als er die Einführung der Homo-Ehe forderte.<br />

Vergewaltigungsopfer<br />

unter Anklage<br />

In Dubai, Saudi-Arabien wurde ein<br />

15-jähriger Franzose von zwei Männern<br />

entführt und vergewaltigt. Die Täter<br />

stehen vor Gericht, ihnen droht die<br />

Todesstrafe. Doch statt dem Opfer durch<br />

offen im alter<br />

Alle sprechen von Rente. Wir auch,<br />

denn für alte Schwule und Lesben tut<br />

sich etwas: Im Januar 2008 eröffnet der<br />

gemeinnützige Verein Village e.V. die<br />

erste Pflegeeinrichtung für Schwule und<br />

Lesben in Berlin. In der obersten Etage<br />

des Hauses Asta Nielsen im Stadtteil<br />

Pankow - in unmittelbarer Nähe zum<br />

schwul-lesbischen Kiez im Prenzlauer Berg<br />

- werden also bald Regenbogenfahnen<br />

statt Spitzendeckchen vorherrschen.<br />

medizinische und psychologische Betreuung zu helfen, wurde dieser<br />

selber angeklagt, da Homosexualität im Zivilrecht genauso wie nach<br />

der Scharia illegal sind. Seine Familie und er zogen es vor, das Land<br />

und teilweise ihre Heimat vorerst zu verlassen.<br />

Die Mutter des Opfers hat die Seite boycottdubai.com geschaltet,<br />

um Hilfe für Vergewaltigungsopfer zu fordern.<br />

Franziska Eva-Maria Steier<br />

Rein symbolisch zumindest. Sinnvoll ist die Einrichtung, da viele<br />

ge<strong>out</strong>ete Schwule und Lesben fürchten, sich im Alter(sheim) wieder<br />

heterosexuellen Normen unterwerfen zu müssen. Trotz steigender<br />

Toleranz ist die Angst groß, die Sexualität verstecken zu müssen,<br />

sobald man auf Pflege angewiesen ist.<br />

28 Bewohner können sich so auf den Einzug in ein Einzeloder<br />

Doppelzimmer im nächsten Jahr freuen. Großzügige<br />

Gemeinschaftsbereiche und eine gut ausgestattete Küche sorgen<br />

dafür, dass niemand einsam bleibt. Die Einweihung ist für den 18.<br />

Januar geplant.<br />

Verena Waldbröl<br />

Quelle: queer.de<br />

dumbledore<br />

Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore<br />

ist nicht nur Schulleiter, Gegner des<br />

bösen Lord Voldemort und Freund von<br />

Harry Potter – er ist außerdem schwul.<br />

Der weißbärtige Zauberer ist nicht gerade<br />

jemand, den man sich in der nächsten<br />

Gaybar vorstellt. Dennoch bestätigte die<br />

Erfolgsautorin der Harry-Potter-Bände<br />

queerer filmpreis<br />

Seine Schwingen glänzen nicht golden,<br />

sondern schimmern in Regenbogenfarben.<br />

Der „Queer Lion“ ist der schwul-lesbische<br />

Preis, der in diesem Jahr erstmalig bei<br />

den Filmfestspielen in Venedig vergeben<br />

wurde. Ganze vier Jahre arbeitete<br />

Festivaldirektor Daniel Casagrande an der<br />

J.K. Rowling bei einer New Yorker Lesung das Gerücht, Dumbledore<br />

sei schwul. Unter den Fans hat die Nachricht eingeschlagen wie eine<br />

Bombe: Auf der „Harry Potter“-Fanseite diskutieren Tausende das<br />

Outing – die meisten klatschen Beifall. Kritik an dem Outing kam<br />

von christlich-fundamentalistischen Gruppen, die bereits zuvor<br />

vor „Harry Potter“ gewarnt hatten, weil die Bücher „unchristliche“<br />

Hexerei propagierten.<br />

Quelle: queer.de<br />

Umsetzung des Nebenpreises, dessen Verleihung in Ermangelung<br />

von Teilnehmern allerdings eher zaghaft umgesetzt wurde. Gewinner<br />

des Preises ist der Film “The Speed Of Life” von Ed Radtke. Erzählt<br />

wird darin die Geschichte eines 13-jährigen New Yorkers, der sich<br />

mit den Diebstählen von Videokameras von Touristen über Wasser<br />

hält.<br />

Verena Waldbröl<br />

Quelle: queer.de


6 LIEBE UND VERLIEBTSEIN<br />

LIEBE UND VERLIEBTSEIN 7<br />

„Liebe ist eine tolle Krankheit -<br />

da müssen immer gleich zwei ins Bett.“<br />

Robert Lembke (1913-89),<br />

dt. Fernsehmoderator und Journalist<br />

Liebe und<br />

Verliebtsein<br />

Sich verlieben. Verknallen.<br />

Verschossen sein. Feuer<br />

fangen. Schmachten. Sich<br />

ineinander vergucken.<br />

Jemandem verfallen. Hin<br />

und weg sein. Auf Wolke<br />

sieben schweben…<br />

Viele Wörter –<br />

ein Gefühl. Für alle.<br />

„Wenn ich verliebt bin, bin ich ganz<br />

kribbelig und unruhig. Ich vergesse alles<br />

andere und werde das Dauergrinsen nicht<br />

los“, beschreibt Luise ihre Gefühle. Bei<br />

Andrea fühlt es sich ähnlich an: „Das ist<br />

ganz komisch. Ich habe immer dieselben<br />

Gedanken, Schmetterlinge im Bauch und<br />

nasse Hände.“ Rainer könnte glatt die<br />

ganze Welt umarmen, so glücklich und<br />

entspannt macht ihn die Liebe.<br />

Wenn wir verliebt sind, spielen Körper<br />

und Kopf verrückt. Ein Hormoncocktail<br />

aus Adrenalin, Dopamin, Östrogen und<br />

Testosteron ist verantwortlich dafür,<br />

dass wir regelmäßig rote Ohren und<br />

keinen Ton mehr raus bekommen. Das<br />

Stresshormon Adrenalin sorgt für den<br />

„Kick“. Forscher haben herausgefunden:<br />

Erleben zwei Personen gemeinsam<br />

Aufregendes oder Gefährliches, festigt das<br />

die Bindung. Schlau ist also, wer seinen<br />

Schwarm gleich beim ersten Date auf die<br />

Achterbahn zerrt. Das Glückshormon<br />

Dopamin sorgt für die Euphorie. Kein<br />

Wunder, dass seine blauen Augen und<br />

ihre roten Lippen sich in unserem Magen<br />

anfühlen wie ein geschaffter Bungee-<br />

Sprung. Östrogen ist das Weiblichkeits-,<br />

Testosteron das Männlichkeitshormon.<br />

Große Augen und volle Lippen oder<br />

kantiger Kiefer und wilder Bartwuchs<br />

verfehlen ihre Wirkung meist nicht.<br />

Egal ob dank durch die Blutbahn<br />

sausender Hormone oder der kuppelnden<br />

Freunde – sich verlieben ist toll. Für alle.<br />

Oder wüsstet ihr, ob Luise, Andrea und<br />

Reiner hetero-, bi- oder homosexuell<br />

sind?<br />

Meike Watzlawik, Diplom-Psychologin<br />

an der TU Braunschweig, erforscht die<br />

sexuelle Orientierung von Jugendlichen.<br />

„Homosexuelle verlieben sich genauso<br />

ungeplant wie Heterosexuelle auch.<br />

Im Gegensatz zu Heterosexuellen, die<br />

ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihren<br />

Schwarm lenken, ist für Homosexuelle<br />

das erste Verlieben jedoch meistens der<br />

erste Hinweis darauf, anders zu sein.<br />

Homosexuelle Jugendliche geben sich<br />

später dem Gefühl hin, weil sie die<br />

Aufmerksamkeit erstmal auf sich selber<br />

lenken.“<br />

„Schwule Jugendliche machen also die<br />

Erfahrung von Liebe gut anderthalb<br />

Jahre und die Erfahrung der ersten<br />

Beziehung rund zweieinhalb Jahre später<br />

als ihre heterosexuellen Artgenossen“,<br />

heißt es in der vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für Frauen, Arbeit und<br />

Soziales beauftragten Studie „Die<br />

Lebenssituation schwuler Jugendlicher“.<br />

Die Sehnsucht sei da, nur die peergroup<br />

(Anmerkung der Redaktion: Gruppe von<br />

Gleichaltrigen/ Gleichgestellten), um<br />

entsprechende Erfahrungen zu machen<br />

fehle in der Regel. Wen soll man fragen<br />

„Willst du mit mir gehen?“, wenn man<br />

keine anderen Homosexuellen kennt?<br />

„Ich habe das erstmal verdrängt und<br />

wollte mir nicht eingestehen, schwul zu<br />

sein“, erinnert sich Rainer. „Dann irgendwann dachte ich mir: jetzt<br />

ist mir das scheißegal, ob ich Jungen oder Mädchen liebe.“ Grinsend<br />

fügt er hinzu: „Ich bin aber bei den Typen hängen geblieben.“<br />

Andrea war zwar in der 10. Klasse in ihre Biologielehrerin verknallt,<br />

hat ihr Lesbischsein aber zunächst gar nicht realisiert. „Ich habe<br />

für meine beste Freundin geschwärmt, aber das selber gar nicht<br />

wirklich mitbekommen. Plötzlich fragte sie mich, wieso ich in ihrer<br />

Gegenwart immer so rot anlaufe.“ Später hatte sie Angst, „es“ nach<br />

außen zu zeigen oder keine andere zu finden, die ähnlich fühlt. Eine<br />

Freundin hat sie dennoch gefunden: „Erst wollte ich sie gar nicht,<br />

aber nach drei Monaten hat es plötzlich Peng gemacht.“<br />

Wo uns Traumprinz- oder prinzessin schließlich über den Weg laufen,<br />

weiß man weder als Homo- oder Bi-, noch als Heterosexuelle(r).<br />

Kontaktbörse Nummer eins sind laut einer Online-Umfrage<br />

von Meike Watzlawik und Julia Kobs aus dem Jahr 2000 für alle<br />

Ausbildung und Beruf. Wo lässt es sich schließlich entspannter<br />

flirten als in der öden Physikstunde oder bei den gemeinsamen<br />

Überstunden?<br />

Während Hetero- und Bisexuelle an zweiter Stelle jedoch Freunde<br />

nennen, spielt bei Homosexuellen das Internet eine größere Rolle.<br />

(Zum Vergleich: Die Szene als Ort des Kennenlernens liegt bei allen<br />

drei Gruppen auf dem vorletzten Platz, nämlich Platz sieben von<br />

acht ) Über 70.000 Frauen und Mädchen sind allein bei Lesarion,<br />

der bekanntesten Lesben-Website, angemeldet. Über eine halbe<br />

Millionen sind es beim männlichen Pendant Gayromeo. Täglich<br />

kommen 1000 User dazu.<br />

Tatsächlich scheint es, als habe fast jeder ein Internetprofil. Während<br />

die Damen in ihrem Profil Traum- und Horrorfrauen beschreiben<br />

oder Tattoos, Piercings und Kinderwunsch angeben, sparen die<br />

Herren nicht an Informationen über Bauch- und Schwanzumfang.<br />

Gemeinsam ist beiden: je mehr Angaben man macht, desto<br />

wahrscheinlicher wird man gefunden. Vielleicht ist der potenzielle<br />

Traumpartner ja nur ein paar Formularfelder und Mausklicks<br />

weit entfernt. Nicht alle sind jedoch von dem Nutzen der Seiten<br />

überzeugt.


8 LIEBE UND VERLIEBTSEIN<br />

LIEBE UND VERLIEBTSEIN 9<br />

„Ich finde Gayromeo scheiße“, macht Rainer klar. „Ich nutze das<br />

zwar, um mit Freunden zu chatten, aber sonst ist Gayromeo total<br />

oberflächlich.“ Sonja hält Lesarion für ein zweischneidiges Schwert:<br />

„Dort herrscht leider viel Stutenbissigkeit und Intoleranz. Aber<br />

ein netter Zeitvertreib ist die Seite trotzdem.“ Immerhin hat sie<br />

dort schon Freundschaften geschlossen und zwei ihrer späteren<br />

Freundinnen kennen gelernt.<br />

Ist der erste Trubel ums Kennen- und Liebenlernen dann erst einmal<br />

überstanden, schleicht er sich ein, der Alltag. Ehe wir uns versehen<br />

stecken wir mitten drin in der Beziehung.<br />

Früher oder später hört jedes Frauenpaar einmal den Spruch „Wer ist<br />

eigentlich der Mann in der Beziehung?“ und Jungs dürfen Fragen wie<br />

„Und wer liegt unten?“ beantworten. Tatsächlich unterscheiden sich<br />

homo- und heterosexuelle Partnerschaften kaum. „Homosexuelle<br />

Männer erleben ihre Partnerschaft ebenso eng, liebevoll und<br />

befriedigend wie heterosexuelle Männer und sie haben auch die<br />

gleichen Erwartungen bezüglich einer Beziehung“, schreibt Roland<br />

Kirchhof in seiner Diplomarbeit zum Thema „Beziehungsverhalten<br />

schwuler Männer in Bezug auf Monogamie“. Auch hinsichtlich<br />

der Partnerwahl und typischer Konfliktgebiete seien sich Homos<br />

und Heteros sehr ähnlich: „Bei der Partnerwahl zählen vor allem<br />

Ähnlichkeit bei Alter, Persönlichkeit und der Fähigkeit, die<br />

Perspektive des anderen zu übernehmen.“<br />

„In einer Beziehung sind mir Gefühle wichtig, die weitreichender<br />

sind als körperliche Anziehung“, beschreibt Sonja ihre Vorstellung.<br />

„Wenn ich mit jemandem zusammen bin, dann, weil sie es ist<br />

und keine andere. Ich will keine Beziehung, nur weil gerade keine<br />

andere da ist.“ Von ihrer Freundin fordert<br />

sie Akzeptanz: „Ein gewisser Grad an<br />

Kompromissbereitschaft muss sein, aber<br />

keiner sollte sich verbiegen. Außerdem<br />

ist ehrliches Interesse aneinander wichtig.<br />

Man darf nicht bei jeder Kleinigkeit sofort<br />

aufgeben.“<br />

Rainer ist es wichtig, mit seinem Freund<br />

über alles reden zu können. „In einer<br />

Beziehung ist mir wichtig, Freiraum zu<br />

haben und Freiraum zu lassen. Dazu<br />

gehört zwar eine gesunde Eifersucht,<br />

aber vor allem gegenseitiges Vertrauen.“<br />

Einen Unterschied zwischen Homound<br />

Heterosexuellen Beziehungen sieht<br />

er „bis auf die Familienplanung“ nicht.<br />

Andrea findet, dass in heterosexuellen<br />

Beziehungen „die Partnerrollen klarer<br />

aufgeteilt“ sind.<br />

Was aber tun, wenn trotz aller Vorsätze,<br />

Wünsche und Versprechen die Beziehung<br />

nicht läuft? Wenn das Kribbeln im<br />

Bauch bald zum Bauchschmerz wird<br />

und das zärtliche Liebesgeflüster einem<br />

andauernden Nörgeln weicht? Ob Homo,<br />

Bi oder Hetero – scheiden tut weh, muss<br />

aber manchmal sein.<br />

„Meine erste Trennung war sehr<br />

schmerzhaft“, erzählt Andrea. „Wir<br />

wollten gemeinsam in den Urlaub<br />

fahren, doch ich wurde krank und konnte<br />

nicht mit. Im Urlaub hat sie sich dann<br />

in den Animateur verliebt.“ Nach zwei<br />

tapferen Wochen kam schließlich der<br />

Zusammenbruch: „Ich konnte nur noch<br />

weinen und meine beste Freundin hat<br />

mich dann zum Arzt geschleppt.“<br />

Katrin Gensler untersuchte in ihrer<br />

Diplomarbeit die Gründe von<br />

Beziehungstrennung homosexueller<br />

und heterosexueller Paare. In den<br />

Hauptgründen für Trennungen,<br />

„Untreue“, „fehlende Gefühle“ und<br />

„örtliche Entfernung“, unterschieden sich<br />

die Gruppen jedoch kaum.<br />

„Am Valentinstag hat mir mein Freund<br />

gesagt, dass die Gefühle nicht mehr<br />

reichen“, erinnert sich Rainer. „Das war<br />

schon ein Hammer, aber inzwischen sind<br />

wir sehr gut befreundet. Wenn Gefühle<br />

nicht da sind, hat ja keiner Schuld.“<br />

Also Ende gut, alles gut? „ ‚Nie wieder<br />

Frauen’, habe ich mal gesagt“, lacht Sonja.<br />

„Aber wie das eben so ist: Man kann nicht<br />

mit ihnen, man kann aber auch nicht<br />

ohne sie.“ Sie steht gerade wieder ganz<br />

am Anfang. Sie hat eine neue Freundin.<br />

Was sie fühlt? „Glück.“<br />

Fast 13 Jahre lang stand Edda Schnittgard<br />

zusammen mit Ina Müller als Queen Bee<br />

auf der Bühne. Seit 2005 ist sie solo<br />

unterwegs, zurzeit mit ihrem aktuellen<br />

Programm „Barbie Reloaded – Das<br />

Ziel ist im Weg“. Ich habe Schniddie<br />

in Mülheim getroffen und sie vor ihrem<br />

Auftritt ein wenig über die Liebe befragt.<br />

Edda, warst du früher in Barbie verknallt?<br />

Ne. Ich habe nicht mit ihr gespielt,<br />

sondern eher ihre Grenzen ausgetestet.<br />

Nicht umsonst heißt das Programm<br />

„Barbie Reloaded“.<br />

Wann warst du denn das erste Mal<br />

verliebt?<br />

So im Nachhinein betrachtet war ich mit<br />

neun schon in Katarina Valente und Gitte<br />

schwer verknallt.<br />

Hast du da schon gemerkt, dass du<br />

lesbisch bist?<br />

Einen Moment, in dem ich dachte „Oh<br />

ich bin jetzt lesbisch!“ gabs gar nicht. Ich<br />

bin ja auf Sylt aufgewachsen, dort wurde<br />

man nicht so beobachtet, die ganze<br />

Kindheit war freier. Außerdem habe ich<br />

immer schon Musik gemacht und bin<br />

dafür oft aufs Festland gefahren. Ich habe<br />

schon früh ein autarkes Leben geführt.<br />

Warst du ausschließlich mit Mädchen<br />

zusammen, oder auch mit Jungs?<br />

Früher auch mit Jungs, aber dann bin<br />

ich doch bei den Frauen geblieben.<br />

Gibt es einen Unterschied im<br />

Gefühl bei Männern oder Frauen?<br />

In Frauen verliebt zu sein ist aufregender.<br />

Sicher war ich in die Jungs auch verknallt,<br />

aber zittrige Hände, trockene Lippen und<br />

Interview mit<br />

Edda<br />

Schnittgard<br />

Sie schreibt<br />

Lieder wie<br />

„Schlampenbarbie“<br />

und „Alt ist<br />

immer 15 Jahre<br />

älter als ich“.<br />

Sie ist Musikerin,<br />

Kabarettistin,<br />

Autorin,<br />

Regisseurin und<br />

ein echtes Sylter<br />

Nordlicht.<br />

Sie ist Schniddie.<br />

einen flauen Magen habe ich immer nur<br />

bei Mädchen bekommen. Dort gibt man<br />

sich auch viel mehr Blöße. Empfindet<br />

die andere jetzt genauso oder nicht?<br />

Wann hattest du zum ersten Mal eine<br />

feste Freundin?<br />

Mit 16. Das ist aus einer Freundschaft<br />

heraus entstanden und hat zwei<br />

Jahre lang gehalten. Wir sind lange<br />

umeinander herumgetigert, aber<br />

letztendlich war es wohl „meant to be“.<br />

Wenn es dich erwischt hat, was ist dir<br />

in einer Beziehung wichtig?<br />

Treue! Ich bin monogam wie sonstwas.<br />

Damit fühle ich mich allerdings<br />

manchmal schon etwas außer der Norm.<br />

Was sonst noch?<br />

Humor ist auch ganz wichtig, über sich<br />

selbst lachen können. Und eine gewisse<br />

Entspanntheit.<br />

Gibt es gerade eine Frau in deinem<br />

Leben?<br />

Nein, ich bin sowas von Single!<br />

Glaubst du an die berühmte „Liebe auf<br />

den ersten Blick“?<br />

Das ist mir schon passiert! Ich<br />

würde sagen, das war auch die<br />

größte Liebe meines Lebens. Leider<br />

war sie zum Scheitern verurteilt.<br />

Wegen deiner Arbeitszeiten? Sind die<br />

problematisch für deine Beziehungen?<br />

Auf jeden Fall. 80 bis 90 Prozent meiner<br />

Beziehungen sind an meinem Beruf<br />

gescheitert. Ich bin viel unterwegs<br />

und manchmal hat man nach dem<br />

ganzen Zug fahren, Soundcheck,<br />

Essen und Schminken nicht einmal mehr fünf Minuten<br />

die Kraft, zuhause anzurufen. Das Auftreten allein ist<br />

nicht das Anstrengende, sondern das ganze Drumherum.<br />

Wenn man so viel unterwegs ist, fühlt man sich außerdem, als<br />

sei man zuhause nur zu Besuch. Man fühlt sich als Einbrecher<br />

in die eigene Wohnung, das ist schon seltsam für beide.<br />

Außerdem brauche ich in der Zeit, in der ich zuhause bin, noch<br />

meinen Freiraum. Ich führe keine symbiotischen Beziehungen.<br />

Verliebst du dich schnell?<br />

Nein, ich bin total lahmarschig. Ich begegne durch meinen<br />

Beruf so vielen Menschen, dass ich mittlerweile vorsichtig bin<br />

- aber nicht misstrauisch.<br />

Könntest du dir vorstellen, jemanden im Internet<br />

kennenzulernen?<br />

Mir ist die direkte Begegnung eigentlich lieber.<br />

Ich verliebe mich zum Beispiel in Stimmen.<br />

Und Liebesbriefe? Bekommst du welche?<br />

Ja, sogar sehr schräge manchmal.<br />

Von Männern oder von Frauen?<br />

Von beiden. Meistens von Männern, die noch bei Mutti<br />

wohnen oder es zumindest sollten. Aber natürlich auch<br />

tolle, ernst gemeinte Zuschriften, aus denen Freundschaften<br />

entstanden sind. Von den Frauen kommt häufig Outing-Post.<br />

Vor allem nach der Queen Bee Nummer mit dem Lied „Girl“.<br />

Bei so viel Input kannst du sicher ohne Probleme<br />

Liebeslieder schreiben. In welchen Situationen entstehen<br />

die?<br />

Ich bin eine typische Caféschreiberin, ich brauche Leute um<br />

mich herum. 80 Prozent meines Programmes habe ich zum<br />

Beispiel im Zug geschrieben. 20 Prozent zuhause, aber auf der<br />

Terrasse. Die Ideen sind ganz unterschiedlich, aber natürlich<br />

verwurste ich auch meine Beziehungen in den Texten.<br />

Manchmal wärs schön, wenn sie es merkt - manchmal aber<br />

auch nicht.<br />

Vielen Dank, liebe Schniddie!<br />

Verena Waldbröl<br />

Diesmal auch mit „Z“<br />

Jeder kennt ihn und keiner mag<br />

ihn: Der böse Fehlerteufel schleicht<br />

sich aber bisweilen trotzdem in<br />

Manches ein. So wurde in der<br />

letzten Ausgabe das Lesen zum<br />

Abenteuer, die „z“ fehlten oder<br />

waren durch kryptische Zeichen<br />

ersetzt worden. Das Ganze war ein<br />

technisches Problem, wurde aber<br />

erkannt und kommt hoffentlich<br />

nicht wieder vor. In diesem Sinne:<br />

Weiterhin viel Spaß beim Lesen!


10 LIEBE UND VERLIEBTSEIN<br />

LIEBE UND VERLIEBTSEIN 11<br />

verbiegt<br />

verliebt?<br />

Wer von uns kennt das nicht? - wir lernen jemanden<br />

kennen und alles ist toll, auf einmal sitzt die Frisur,<br />

der Hintern sieht in der Hose doch ganz okay aus und<br />

die Welt sieht durch die rosa Brille heile aus.<br />

Diagnose: Schmetterlinge im Bauch. Man freut sich,<br />

wenn man dem Partner eine Freude machen kann –<br />

interessiert sich für dessen Interessen und passt<br />

sich an. Doch Schmetterlinge haben oft keine lange<br />

Lebensdauer, denn Verliebt sein ist ein kleiner Verlust<br />

der eigenen Persönlichkeit, der zu einem Drama<br />

werden kann, wenn man im Alltag plötzlich feststellt,<br />

dass man nicht mehr man selbst ist.<br />

Genau heute wäre ich zwei Jahre mit<br />

meiner Freundin zusammen. Doch vor<br />

gut elf Wochen zerbrach die Beziehung.<br />

Es hatte alles so wunderbar angefangen<br />

– die rosa Brille und die Ansammlung<br />

von Schmetterlingen im Bauch ließ<br />

den Optimismus auf eine gemeinsame<br />

Zukunft wachsen. Kennen gelernt hatten<br />

wir uns in der Schule. Jemand steckte<br />

mir ihre Nummer zu, woraufhin ich<br />

mich bei ihr meldete. Ihr Name war<br />

Jana, sie war damals neunzehn und<br />

total auf meiner Wellenlänge. Wir beide<br />

hatten schon unsere Erfahrungen mit<br />

einer homosexuellen Beziehung und<br />

kamen recht schnell zusammen. Doch<br />

wir machten einen entscheidenden Fehler<br />

direkt zu Beginn. Wir wurden ein Paar –<br />

aber keine Freunde. In den ersten Wochen<br />

bestanden unsere Zusammentreffen darin,<br />

dass der eine den anderen beeindrucken<br />

wollte. Während Jana sogar mitten in<br />

der Nacht durch tiefen Schnee fuhr<br />

um mich abzuholen, opferte ich meine<br />

Schüchternheit und ließ mich auf<br />

ungeliebte Partys ein. Aus Angst den<br />

anderen zu verlieren, hielten wir beide<br />

unsere Masken auf und gaben uns der<br />

Illusion hin, dass unser Partner wirklich<br />

so ist wie er vorgibt.<br />

Irgendwann war dann der Alltag da und<br />

Jana wusste nicht wie sehr ich die Partys<br />

hasse, wie ungern ich bei ihr Zuhause bin,<br />

wie langweilig ich Big Brother finde (….).<br />

Und ich erfuhr nicht, wie schlimm sie es<br />

fand, dass ich Hello Kitty mag und gerne<br />

Mangas lese. Keiner von uns beiden sagte<br />

etwas – denn wir wollten uns gegenseitig<br />

glücklich sehen.<br />

blind für die eigenen Bedürfnisse. Unsere<br />

Beziehung war zum Scheitern verurteilt,<br />

denn früher oder später würde einer von<br />

uns zusammenbrechen.<br />

Svenja, 21<br />

„Man opfert sich ein Stück weit selber.<br />

Ich erkannte mich nicht wieder“.<br />

Ich hatte mich leider fast vollständig<br />

geopfert. Ich stellte meine Wünsche und<br />

Vorstellungen nach hinten um Janas<br />

Bedürfnisse zu befriedigen bis es nicht<br />

mehr ging. Jana merkte die drastische<br />

Veränderung in der Beziehung und<br />

trennte sich von mir. Ich verstand die<br />

Welt nicht mehr. Ich hatte doch alles<br />

getan, was sie wollte. Ich opferte meine<br />

Zeit um jede freie Minute mit ihr zu<br />

verbringen, ich ging auf dämliche Partys<br />

mit Leuten die ich nicht mochte, ich<br />

freundete mich mit ihrer Exfreundin an,<br />

war nett zu ihrer Mutter (…). Ich hatte<br />

das wesentliche verfehlt: Sie liebte nicht den Menschen der alles für<br />

sie tat – sondern mich. Und ich war nicht mehr ich selbst.<br />

Aus einer Verliebtheit, wird Liebe wenn das Vertrauen in den Partner<br />

gefestigt ist, kann der Alltag kommen, ohne dass die Beziehung ein<br />

Ende findet. Man findet sich auch ungeschminkt gut, weil man sieht,<br />

dass der Partner nicht flieht wenn er neben dir aufwacht. Auch die<br />

viel zu große Jogginghose sieht an dir irgendwie sexy aus – sei es<br />

auch nur weil sie schnell auszuziehen ist. Wie ihr seht, gibt es also<br />

nicht nur vollkommen schlechte Verbiegung in einer Beziehung.<br />

Uwe zum Beispiel, ist 6 ½ Jahre mit seiner Freundin zusammen<br />

und hätte vieles ohne sie nicht geschafft. Auch er musste über den<br />

eigenen Schatten springen, sich ein bisschen verbiegen um besser<br />

voran zu kommen.<br />

Alles hat seine Vor- und Nachteile, doch wenn die Nachteile dafür<br />

sorgen, dass du dich nicht mehr selbst erkennst, solltest du darüber<br />

nachdenken wohin dich deine Beziehung führt. Mich führte<br />

sie ins Single-Dasein. Was in der ersten Zeit natürlich wie ein<br />

Weltuntergang erschien ist nun zur Chance geworden. Zur Chance,<br />

sich selber wieder zu finden, aus seinen Fehler zu lernen und es das<br />

nächste Mal besser zu machen.<br />

Wenni<br />

René, 23<br />

2 ½ Jahre in einer Beziehung:<br />

„Eine Beziehung besteht aus Kompromissen“.<br />

Selbstverständlich ist eine Beziehung<br />

immer geben und nehmen. Doch in<br />

vielen Beziehungen, wie leider auch in<br />

meiner eigenen, gab es keinen Ausgleich<br />

mehr zwischen dem Geben und Nehmen.<br />

Während ich aus Liebe nicht mehr ich<br />

selber war, sondern die Freundin meiner<br />

Freundin, versuchte sie das Selbe. Liebe<br />

macht blind. Unsere Liebe machte uns


12 COMING-OUT-BERICHT<br />

COMING-OUT-BERICHT 13<br />

Coming-<strong>out</strong>-Bericht:<br />

Katrin, 21<br />

aus Stuttgart<br />

Lesbisch sein und glücklich?<br />

Heute weiSS ich: na klar!<br />

Foto: Joanna Soyka<br />

und man dann als “nicht ganz normal”<br />

angesehen wurde, hatte ich natürlich<br />

schon mitgekriegt.<br />

Nach den Sommerferien kam ich in die<br />

siebte Klasse und lernte dort Vera kennen.<br />

Bald telefonierten wir jeden Tag zwei<br />

Stunden, verbrachten jedes Wochenende<br />

miteinander und außer ihr hatte ich nicht<br />

mehr viel im Kopf. Nach gut einem Jahr<br />

enger Freundschaft blieb es nicht mehr<br />

beim üblichen gelegentlichen Kuscheln<br />

und so beschlossen wir dann, jetzt wohl<br />

eine Beziehung zu haben. Wir träumten<br />

von gemeinsamer Zukunft, schrieben<br />

uns kitschige Briefe, stritten uns ständig<br />

dramatisch und versöhnten uns fast<br />

ebenso dramatisch wieder. Erzählt haben<br />

wir es nie jemandem, obwohl die ganze<br />

Sache fast drei Jahre dauerte, bis wir uns<br />

nach einem dramatischem Streit, dieses<br />

Mal ohne dramatische Versöhnung,<br />

trennten. Wie wir es geschafft haben,<br />

dass in der ganzen Zeit nicht mal unsere<br />

Eltern und Freunde etwas merkten, ist<br />

mir bis heute nicht ganz klar.<br />

Natürlich hatte ich schon lange das<br />

Bedürfnis, endlich mal mit jemandem<br />

über meine Gefühle zu reden und so<br />

beschloss ich, dass Johanna die erste<br />

Eingeweihte sein sollte. Inzwischen war<br />

ich 16 und fühlte mich immer noch<br />

nicht in der Lage, “es” auszusprechen.<br />

Also verbrachten Johanna und ich eine<br />

lange Nacht mit “Ich will mit dir über<br />

was reden, aber ich trau mich nicht.”<br />

“Sag einfach.” “Nein, das geht nicht.<br />

Dann findest du mich doof. Du sollst<br />

raten.” Also riet sie und riet und riet und<br />

hatte irgendwann von “Du hast jemanden<br />

umgebracht!” über “Du bist schwanger!”<br />

bis zu “Du hast eine Affäre mit unserem<br />

Mathelehrer!” alles durch. Als es draußen<br />

langsam hell wurde, ich nur noch am<br />

ganzen Körper zitterte und mich schon<br />

selbst hasste, weil ich es nicht einfach<br />

aussprechen konnte, kam sie schließlich<br />

drauf, was denn jetzt das war, was mich<br />

so beschäftigte. Allerdings waren wir<br />

beide nicht in der Lage, offen darüber<br />

zu reden und so tauschten wir uns in<br />

den folgenden Wochen hauptsächlich<br />

per E-Mail aus. Ich beantwortete ihre<br />

sämtlichen Fragen zu dem Thema und<br />

als wir dann mal geklärt hatten, dass ich<br />

Franziska van Almsick im Badeanzug auf<br />

der Titelseite der BILD nicht erotisch<br />

finde, keine Pornos gucke und auch kein<br />

Mann sein möchte, war die Sache erledigt<br />

und ich beschloss, dass es jetzt an der Zeit<br />

für ein zweites Outing war.<br />

Dieses Mal konnte ich es immerhin schon gleich aussprechen,<br />

was wohl auch an ein paar vorangegangenen Bier lag. Allerdings<br />

waren eben diese paar Bier wohl auch der Grund dafür, dass<br />

Marie das ganze für einen Scherz hielt, nur kicherte und ich eine<br />

gute halbe Stunde brauchte, bis sie mir wirklich glaubte, dass<br />

ich auf Frauen stehe. Sie hatte kein Problem damit, aber etwas<br />

seltsame Vorstellungen von Lesben im Allgemeinen und dem<br />

deutschlandweiten Homozusammenhalt im Besonderen: “Achja,<br />

kennst du dann eigentlich die Barbara XY?” “Wer ist das denn? Ist<br />

die auf unserer Schule?” “Nein, die wohnt in München. Aber die<br />

ist auch lesbisch!”<br />

Es hat lange gedauert, aber inzwischen wissen es eigentlich alle meine<br />

Freunde. Einige sind auch, obwohl selbst hetero, immer gerne bei<br />

szenemäßigem Weggehen dabei und neugierig auf alles, was man zu<br />

dem Thema zu erzählen hat. Bis jetzt hat keiner negativ reagiert und<br />

die Freundin, bei der ich vorher am meisten Bauchschmerzen hatte,<br />

hatte es sich eh schon gedacht.<br />

Fragen und Aussagen wie “Ach deswegen hast du dir die Haare<br />

letztens schneiden lassen?” oder “Cool, jetzt kenn ich auch mal ‘ne<br />

echte Lesbe!” finde ich eher lustig als nervig und beantworte alles<br />

auch gerne zum 20. Mal.<br />

Trotzdem glaube ich, dass das Herzklopfen bei dem Satz “Ich steh’ auf<br />

Frauen” nie aufhören wird und es so etwas wie ein abgeschlossenes<br />

Coming-Out nicht gibt. Schließlich lernt man ständig Leute kennen<br />

und muss sich überlegen, bei wem man sich wann wie <strong>out</strong>et. Aber<br />

das Gefühl, nachdem man es gesagt hat, ist einfach immer gut und<br />

irgendwie befreiend. Heute finde ich den Satz “Ich bin lesbisch und<br />

glücklich dabei!” nicht mehr komisch...<br />

“Ich bin lesbisch und glücklich dabei!” Als ich<br />

mit einer Freundin diese Überschrift in einer<br />

Zeitschrift las, muss ich neun oder zehn Jahre<br />

alt gewesen sein. Wir waren uns einig, dass man<br />

mit so einer komischen Eigenschaft doch nicht<br />

glücklich sein konnte! Das arme Mädchen<br />

Wobei wir nicht so sicher waren, was<br />

lesbisch jetzt doch gleich bedeutete:<br />

Heißt das, sie steht auf kleine Kinder?<br />

Oder auf Tiere? Oder hat doch eher<br />

eine Erbkrankheit? Von solchen Dingen<br />

hatten wir schon gehört, aber das war uns<br />

alles nicht geheuer und so blätterten wir<br />

schnell weiter.<br />

Gut drei Jahre später wusste ich dann<br />

nur zu gut, was das Wort bedeutete.<br />

Aber viel sympathischer war es mir<br />

immer noch nicht. Vor allem, als alle<br />

meine Freundinnen im Sommerzeltlager<br />

irgendeinen Jungen unglaublich süß<br />

fanden, während ich eine Betreuerin<br />

anschmachtete und der Versuchskuss mit<br />

Florian mich auch nicht vom anderen<br />

Geschlecht überzeugen konnte. War ich<br />

vielleicht so? Lesbisch? Aber wenn das<br />

nur hieß, dass man eben Mädchen toll<br />

fand, war das ja vielleicht gar nicht so<br />

schlimm. Denn wer wollte sich schon<br />

in einen langweiligen, doofen Jungen<br />

verlieben?! Ich jedenfalls nicht. Als<br />

beschloss ich, dann eben lesbisch zu sein<br />

und machte mir über die weitergehenden<br />

Konsequenzen noch keine Gedanken.<br />

Erzählen wollte ich das aber keinem, denn<br />

das viele ihre Witze darüber machten<br />

Mach mit!<br />

Du hast selber etwas zu sagen, zu erzählen, zu berichten?<br />

Deine Coming-Out-Geschichte interessiert auch andere,<br />

deine Rezensionen machen Lust auf mehr und überhaupt<br />

schreibst du gerne? Dann werd doch freier Mitarbeiter für<br />

die <strong>out</strong>! Kontakt und mehr Infos unter<br />

<strong>out</strong>@lambda-online.de.


14 LAMBDA BAYERN<br />

LAMBDA BAYERN/NORD 15<br />

Mit „Reiberdatschi“ kocht sich<br />

lambda::bayern neue<br />

GruppenleiterInnen<br />

Vom 29. September bis 3. Oktober<br />

trafen sich 16 Leiterinnen und Leiter<br />

LesBiSchwuler Jugendgruppen aus ganz<br />

<strong>Bayern</strong> in Rothmannsthal bei Bamberg<br />

unter dem Titel „Reiberdatschi“ um<br />

gemeinsam mehr über das Leiten<br />

von Gruppen zu erfahren. Die vier<br />

Teamerinnen und Teamer gestalteten<br />

ein abwechslungsreiches und praxisnahes<br />

Angebot, dass von Gruppenphasen, über<br />

LesBiSchwule Geschichte, Coming-Out<br />

bis hin zu Motivation und Partizipation<br />

kein Thema ausließ. Dabei galt es immer<br />

wieder eigenes Leitungsverhalten zu<br />

reflektieren und im Transfer Erlebtes<br />

zu verarbeiten. Deutlich wurde auch,<br />

dass Betroffenheit alleine noch lange<br />

nicht zum Leiten einer LesBiSchwulen<br />

Jugendgruppe befähigt, vielmehr gilt es in<br />

Selbstreflexion einen Abstand zur eigenen<br />

Entwicklung zu gewinnen, um so eine<br />

Leitungsrolle in der Gruppe einnehmen<br />

zu können. Ein gemeinsamer Festabend<br />

rundete den Kurs ab, bevor am letzten Tag<br />

jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin<br />

ein Feedback durch die Kursleitung<br />

erhielt. Die große Nachfrage nach<br />

weiteren und spezialisierten Kursen gibt<br />

dem Konzept Recht und bestätigt, dass<br />

Ausbildung auch unheimlich motivierend<br />

sein kann. Zusammen mit thematischen<br />

Kursen wie dem „Fundraising-Seminar“,<br />

Einheiten über die Organisation von<br />

Gruppenarbeit und unseren beliebten<br />

Schulungen für Teamende an Schulen<br />

bietet lambda::bayern ein umfangreiches<br />

Ausbildungsangebot für LeiterInnen<br />

LesBiSchwuler Jugendgruppen. Eine<br />

Wiederholung dieses Kurses wird es auf<br />

alle Fälle im nächsten Jahr wieder geben,<br />

dann unter einem anderen Namen. Fest<br />

steht nur, dass auch dieser Titel wieder auf<br />

der bayerischen Speisekarte zu finden sein<br />

wird. Vorschläge inklusive Kochrezepten<br />

werden gerne angenommen.<br />

andersfremd<br />

Junge Lesben, Schwule und Bisexuelle<br />

mit Migrationshintergrund in <strong>Bayern</strong><br />

Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

die in Deutschland aufwachsen, stehen<br />

grundsätzlich die gleichen Angebote<br />

in der LesBiSchwulen Jugendarbeit<br />

zur Verfügung wie ihren gleichaltrigen<br />

deutschen Freunden. Dennoch finden sie<br />

in geringerem Maß zu diesen Angeboten<br />

und oft entwickeln sie nicht den richtigen<br />

selbstbewussten Umgang mit ihrer<br />

sexuellen Orientierung.<br />

Sind denn alle Mädchen lesbisch die sich<br />

für Fußball interessieren? Dürfen Jungs<br />

den Grundkurs „Gymnastik und Tanz“<br />

belegen ohne im ganzen Jahrgang sozial<br />

geächtet zu werden? Wie sieht es wirklich<br />

aus im Sportunterricht an bayerischen<br />

Schulen?<br />

Immer wieder köcheln Meldungen<br />

über homosexuelle Profisportler hoch<br />

(selbstverständlich ohne Namen zu<br />

nennen), aber das Leben beginnt nun mal<br />

vor der eigenen Haustür und schon da<br />

<strong>Lambda</strong>::bayern möchte mit dem Projekt andersfremd für diese<br />

Jugendlichen eine Plattform schaffen, die ihnen die schwierigen<br />

ersten Schritte in ein offenes Leben erleichtert.<br />

Hierzu wird bayernweit ein Online-Beratungsangebot geschaffen,<br />

dass sich auf Jugendliche mit Migrationshintergrund spezialisiert.<br />

Die BeraterInnen werden selbst junge Schwule und Lesben sein, die<br />

eine spezielle, durch lambda::bayern angebotene, Schulung erhalten.<br />

Sie werden später per Email auf die unterschiedlichsten Fragen von<br />

homosexuellen Jugendlichen mit Migrationshintergrund reagieren.<br />

Zurzeit wird noch die Grundlagenarbeit für die Konzeption der<br />

Schulung durchgeführt. Das Projekt startet 2008 mit der ersten<br />

Schulung und freut sich über reges Interesse von außen!<br />

Kontakt könnt ihr mit uns per E-Mail unter migration@lambdabayern.de<br />

aufnehmen.<br />

sehen wir, dass die Themen „Sport“ und<br />

„Homosexualität“ genug Reibeflächen<br />

besitzen – auch ohne rosa Bundesliga.<br />

Der diesjährige Michael-Schmidpeter-<br />

Preis fokussiert genau dieses Themenfeld<br />

und fordert Schülerinnen und Schüler<br />

in <strong>Bayern</strong> auf sich kreativ mit dem<br />

Thema „Sport und Homosexualität“<br />

auseinanderzusetzen. Aber auch Einreichungen,<br />

die den Sportschwerpunkt<br />

nicht setzen, sind herzlich willkommen.<br />

Egal, ob Filmprojekt, Theatergruppe oder<br />

Das Jugendnetzwerk<br />

<strong>Lambda</strong> Nord sucht<br />

ab 1.1.2008 für die Beratungsstelle<br />

NaSowas in Lübeck eine<br />

eine/n Mitarbeiter/in aus einem<br />

pädagogischen oder psychologischen<br />

Studiengang zur Mitarbeit<br />

bei Veranstaltungen, pädagogischen<br />

Aufgaben wie der Erarbeitung von<br />

Angeboten für Jugendliche, sowie<br />

Bürotätigkeiten in der Beratungsstelle.<br />

Der Umfang der Stelle beträgt 10<br />

Stunden pro Woche, sie ist zunächst<br />

bis Ende 2008 befristet.<br />

Wir bieten die Möglichkeit,<br />

Praxiserfahrungenneben<br />

dem Studium zu sammeln,<br />

eine angemessene Vergütung und die<br />

Zusammenarbeit mit einem netten<br />

Team aus haupt- und ehrenamtlichen<br />

<strong>Lambda</strong>-Leuten.<br />

Bewerbungen bitte per E-Mail an<br />

info@lambda-nord.de<br />

Auf die Plätze,<br />

fertig, los –<br />

MichaelSchmidpeter-<br />

Preis 2007/08<br />

Schülerzeitung. Medien sind viele denkbar, in denen sich jungen<br />

Menschen an ihrer Schule kreativ mit dem Thema „Homosexualität“<br />

auseinandersetzen können.<br />

Einsendeschluss ist der 30. Juni 2008 (Poststempel).<br />

Teilnahmeunterlagen und –bedingungen unter<br />

www.schmidpeter-preis.de<br />

Der Michael-Schmidpeter-Preis wird jährlich von lambda::bayern<br />

(www.lambda-bayern.de) an Schülerinnen und Schüler verliehen,<br />

die sich mit dem Thema „Homosexualität“ auseinandergesetzt<br />

haben. Der Preis ist benannt nach einem Schüler, der sich 2006<br />

das Leben nahm, weil er mit seiner Homosexualität nicht zu recht<br />

kam.


16 Neu im Bundesverband<br />

ISRAEL 17<br />

Bundesverband<br />

Oliver Spinedi<br />

Chris Czech<br />

Bundesvorstand<br />

Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V.<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Windthorststraße 43a<br />

99096 Erfurt<br />

Telefon: 0361-6448754<br />

Telefax: 0361-6448752<br />

Bankverbindung<br />

Sparkasse Unstrut-Hainich<br />

Konto 661002489, BLZ 82056060<br />

E-Mail vorstand@lambda-online.de<br />

Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Neue Demokratische Jugendverbände,<br />

Anschlussverband im Deutschen<br />

Bundesjugendring.<br />

Das Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V. ist<br />

eingetragen beim Amtsgericht Erfurt<br />

unter der Vereinsregisternummer 2342<br />

und als gemeinnützig anerkannt<br />

beim Finanzamt Erfurt unter der<br />

Steuernummer 151/141/07147.<br />

Spenden sind steuerlich absetzbar.<br />

Vorstand:<br />

Oliver Spinedi, Chris Czech, Tobias<br />

Berg, Katja Fuchte, Marcus Richter<br />

http://www.lambda-online.de<br />

An die Vollmitglieder,;Fördermitglieder, Mitgliedsgruppen und<br />

Landesverbände des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V.<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V.<br />

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde<br />

in den Mitgliedsgruppen und Landesverbänden,<br />

hiermit lädt der Vorstand des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V. herzlich ein zur<br />

Mitgliederversammlung des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V.<br />

am Sonntag, dem 27. April 2008 um 10:00 Uhr<br />

in der Bundesgeschäftsstelle, Windthorststraße 43a, 99096 Erfurt.<br />

Der Vorstand schlägt folgende Tagesordnung vor:<br />

1. Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit<br />

2. Wahl der Versammlungsleitung und Schriftführung<br />

3. Beschluss der Tagesordnung<br />

4. Bericht des Vorstands, darin: Finanzbericht für das Jahr 2007<br />

5. Bericht der Kassenprüfer<br />

6. Entlastung des Vorstands<br />

7. Neuwahlen des Vorstands<br />

8. Verschiedenes<br />

Auf Grund des frühen Beginns am Sonntag raten wir zur Anreise am Samstagabend<br />

bis spätestens 22:00 Uhr. Eine vorherige Anmeldung in der Bundesgeschäftsstelle<br />

ist für die Übernachtung unbedingt erforderlich. Fahrt- und Übernachtungskosten<br />

werden nur für gewählte VertreterInnen von Landesverbänden übernommen.<br />

Für den Vorstand<br />

Oliver Spinedi; Chris Czech<br />

Israel – mehr als nur ein unruhiges<br />

Krisengebiet im Nahen Osten<br />

Neueste<br />

Nachrichtenmeldung:<br />

erneuter Einschlag<br />

von Raketen im Norden<br />

Israels. Abgeschossen<br />

aus dem Gaza-Streifen.<br />

Mehrere Verletzte und<br />

zerstörte Häuser.<br />

Immer wieder taucht das Land in den<br />

Schlagzeilen auf. Doch eher selten<br />

mit positiven Meldungen. Häufig<br />

geht es um Anschläge, Verletzung von<br />

Menschenrechten und Streitigkeiten<br />

mit religiösem Hintergrund. Der bereits<br />

jahrzehntelange Konflikt zwischen<br />

Palästinensern und Israelis kommt nicht<br />

zu einem Ende.<br />

Doch wie sieht das Leben von lesbischen<br />

und schwulen Jugendlichen in Israel aus?<br />

Wird ihr Alltag von diesem Konflikt<br />

bestimmt?<br />

Avner, Tomer, Liri, Maria und Hela<br />

– sie leben in Israel. Sie gehen zur<br />

Schule, machen eine Ausbildung oder<br />

studieren und treffen sich mit Freunden<br />

in Cafes, gehen ins Kino und besuchen<br />

eine Jugendgruppe für Homosexuelle.<br />

Eigentlich nicht so viel anders als wir<br />

das von unserem Freundeskreis kennen,<br />

oder? Liri (17) sagt: „Wenn ich mich<br />

mit Freunden verabrede, denke ich<br />

nicht darüber nach, dass wir Opfer eines<br />

Anschlages werden könnten. Ja, es passiert<br />

schon manchmal was. Aber es ist weniger<br />

schlimm, als was die Nachrichtensender<br />

im Ausland berichten. Hier in Tel Aviv<br />

kann ich alles das tun, was ich möchte.<br />

Ich fühle mich sicher.“<br />

Und doch gibt es einen großen<br />

Unterschied. In Israel besteht eine<br />

allgemeine Wehrpflicht, für junge<br />

Männer drei und für Frauen zwei Jahre.<br />

Es gibt nur ganz wenige Möglichkeiten<br />

den Wehrdienst zu verweigern. Doch<br />

für die meisten Jugendlichen ist das<br />

keine Option. Während dieser Zeit<br />

kommen sie natürlich in Berührung<br />

mit militanten Palästinensern und<br />

werden in Kampfhandlungen verwickelt.<br />

Doch für Tomer (18) gibt es ein ganz<br />

anderes Problem. Er macht gerade sein<br />

Vorbereitungsjahr für den Wehrdienst.<br />

„Ich kann in meiner Einheit nicht offen<br />

sagen, dass ich schwul bin. Ein anderer<br />

Soldat meiner Einheit ist schwul und<br />

er hat daraus kein Geheimnis gemacht.<br />

Seitdem hat er Probleme und wird von<br />

den meisten schlecht behandelt.“ Seine<br />

Ängste konnte er nur in seiner Coming-<br />

Out-Gruppe ansprechen.<br />

Hela erzählt, dass sie in der Stadt offen<br />

mit ihrer Homosexualität umgehen<br />

kann. Mit Freunden geht sie regelmäßig<br />

in einen der Clubs für Lesben und<br />

Schwule. „Meine Eltern sind nicht streng<br />

religiös und so konnte ich mit ihnen<br />

offen darüber reden“, sagt Hela. Bei ihrer<br />

Freundin Maria ist es schwieriger. Sie<br />

wohnt in einem Dorf außerhalb von Tel Aviv. Sie kann nur zu den<br />

wöchentlichen Gruppentreffen fahren, weil sie ihrer Familie nicht<br />

die ganze Wahrheit über ihre Ausflüge erzählt hat. Noch geht sie zur<br />

Schule. Aber nach ihrem Abschluss möchte sie unbedingt auch in die<br />

Großstadt ziehen. „Ich glaube, irgendwie wird es dann einfacher.“ Bis<br />

dahin bleiben ihr nur die Ausflüge nach Tel Aviv und der Austausch<br />

mit Gleichaltrigen in der Jugendgruppe.<br />

Möchtest du dir selber ein Bild vom Alltag in Israel machen? Dann<br />

melde dich jetzt an zu einem Jugendaustausch mit israelischen<br />

Jugendlichen vom 1.-9.3.2008 in Israel. Mit israelischen<br />

Gleichaltrigen werden wir das Land und einen Teil seiner<br />

Sehenswürdigkeiten erkunden. Mehr Infos zur <strong>Lambda</strong>-Freizeit und<br />

das Anmeldeformular gibt es auf www.lambda-online.de.<br />

Neu im Bundesverband<br />

Hallo, ich bin der Neue. Ich heiße Marcus Richter und bin 24 Jahre alt. Ich bin<br />

gebürtiger Sachse, studiere aber seit Oktober 2004 in Köln Medienmanagement<br />

und Medieninformatik.<br />

Bei <strong>Lambda</strong> werde ich für Finanzen und Controlling, sowie Planung von<br />

diversen Aktivitäten zuständig sein.<br />

Wie bin ich zu <strong>Lambda</strong> gekommen… Nun, das ist eine interessante Frage.<br />

Ich habe zwei Jahre lang an der Uni zu Köln das dortige Lesben- und<br />

Schwulenreferat geleitet. Dort habe ich die Katja aus dem Bundesvorstand<br />

kennen gelernt. Sie fragte mich eines schönen Tages, ob ich mir vorstellen<br />

könnte bei <strong>Lambda</strong> zu arbeiten und ich habe ja gesagt… Und nun bin ich<br />

da.<br />

Wenn ich mal nicht für <strong>Lambda</strong> tätig bin oder zur Uni gehe, gehe ich noch<br />

einer Arbeit nach, treffe mich mit Freunden, geh ins Kino, guck Fernsehen<br />

und so weiter. Wenn ich mal groß bin, beziehungsweise eigentlich noch davor,<br />

möchte ich mal für eine Weile ins Ausland gehen. Vielleicht Kanada, aber das<br />

wird sich im Laufe der nächsten Wochen und Monate noch klären<br />

Noch ne Neue! Verena Waldbröl ist<br />

mein Name und ich bin 25 Jahre alt. Im<br />

November habe ich die Redaktionsleitung<br />

für Malte Göbel übernommen. Ich,<br />

übrigens Duisburgerin, bin seit Anfang<br />

des Jahres mit der Uni fertig und arbeite<br />

nun als freiberufliche Journalistin bei<br />

einem Anzeigenblatt. Nebenbei spiele<br />

ich Basketball, lerne gerade reiten und<br />

übe ein wenig Spanisch. Zu <strong>Lambda</strong> kam<br />

ich durch Zufall, als ich auf der Website<br />

gelesen habe, dass noch Leute für die<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gesucht<br />

werden.


18 REZENSIONEN<br />

REZENSIONEN 19<br />

REZENSIONEN<br />

In Bewegung bleiben<br />

– 100 Jahre Politik,<br />

Kultur und Geschichte<br />

von Lesben, Querverlag,<br />

24,90 Euro<br />

Buch<br />

In Bewegung bleiben – 100 Jahre Politik, Kultur<br />

und Geschichte von Lesben<br />

Was wir lange suchten und endlich gut wurde: Ein Zeugnis der (jüngsten) Geschichte<br />

sapphischer Liebe und ihrer Emanzipation; fast ein Lexikon, das informativ und packend<br />

zugleich die Hochs und Tiefs des 20. Jahrhunderts schildert. Durch seine persönliche<br />

Note sowie die gute Bebilderung wird das Lesen weder schnell noch langsam langweilig.<br />

Angefangen bei der ersten politischen Lautmachung zu Beginn des Jahrhunderts und (erneut) in<br />

den 70er Jahren, tragen uns die Autorinnen durch ein Stück gemeinsamer Vergangenheit. Die Neue<br />

Linke formierte sich in den BRD-50ern, die ersten Lesben treten nach den 68ern in die Öffentlichkeit<br />

und es beginnt eine Zeit mit „Kraft, Antrieb, gute[r] Wut“ während in den DDR-70ern sich die<br />

juristische Situation bereits entspannte, Honeckers Amtsbeginn auf liberalere Zeiten hoffen ließ und<br />

die Unsichtbarkeit Stück für Stück sichtbar gemacht wurde. Speziell was sich von 1950 bis heute<br />

verändert hat, wurde fotografiert, aufgeschrieben und sich immer und immer wieder daran erinnert.<br />

Wann es die erste lesbische Presse gab, über Minderheiten und wer noch so lesbisch ist, welche Szenen es in<br />

der Szene gab und gibt, vom Neuaufbruch in den 90ern, wer mit wem gegen wen für Hautfarbe und gegen<br />

Geschlechterstigmatisierung gekämpft hat, Tabuthemen und neue Themen übers Älterwerden und/oder<br />

Kinderkriegen… vielleicht haben die Herausgeberinnen nicht jedes Thema erwischt, aber selbst wenn, wird das<br />

kaum auffallen.<br />

Franziska Eva-Maria Steier<br />

Caeia March: Lust<br />

auf ein Morgen.<br />

Die andere<br />

Familiensaga,<br />

Orlanda<br />

Frauenverlag,<br />

Taschenbuch,<br />

14 Euro<br />

Buch<br />

Caeia March<br />

– Lust auf ein<br />

Morgen<br />

Kennt ihr das? Da will man ein Buch<br />

unbedingt gut finden, weil es teuer<br />

war, weil bestimmte Leute behaupten,<br />

es sei gut, weil der Klappentext so<br />

vielversprechend klang?<br />

Genau so ein Fall war „Lust auf ein<br />

Morgen“ von Caeia March bei mir.<br />

Leider ist es mir nicht gelungen, es<br />

uneingeschränkt gut zu finden.<br />

Die Idee, die Geschichte eines Lesbenpaars<br />

Anfang des Jahrhunderts als Aufhänger<br />

für eine Familiensaga zu nehmen, ist<br />

sicherlich interessant. Sehr spannend finde<br />

ich auch, dass Moss und Biff als normales<br />

Ehepaar im Dorf leben, da Biff Zeit ihres<br />

Lebens als Mann auftritt. Die Gründe<br />

für diese Verkleidung erfährt man schon<br />

in den ersten Kapiteln, während man<br />

in rasantem Tempo durch die gesamte<br />

Jugend der Hauptfiguren geschleift wird.<br />

Ärgerlicherweise ziehen sich diese völlig<br />

unvermittelten Vor- und Rückblicke<br />

durch das ganze Buch, ohne nur jemals<br />

einen Absatz zu nutzen und den Lesern<br />

so auch nur die kleinste Chance zu geben,<br />

der Chronologie zu folgen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Buches<br />

liegt auf Lindsey, Moss’ Enkelin. Diesen<br />

Teil des Buches finde ich ziemlich gut<br />

gelungen, weil die Geschichte hier ein<br />

wenig zur Ruhe kommt, mehr Betonung<br />

auf die Entwicklung der Charaktere<br />

liegt und vor allem aus den nicht immer<br />

rosaroten Beziehungen von Moss& Biff<br />

und Lindsey&Lerryn berichtet wird<br />

(wenngleich es schon ab und zu mal<br />

kitschig ist).<br />

Es ist schwer zu benennen, was an dem<br />

Buch eigentlich fehlt, aber mir ging es<br />

zumindest so, dass ich hauptsächlich in der<br />

Erwartung weiter gelesen habe, dass etwas<br />

Aufregendes passiert oder zumindest mal<br />

tiefer gehende Dramen zum Mitfühlen<br />

auftauchen. Insgesamt also ganz nett, aber<br />

mit fadem Nachgeschmack.<br />

Annika Burchard<br />

Die Story ist schnell erzählt: Michelin, die längere Zeit alles, was nach Party aussah,<br />

gemieden hat (sie nennt das „auf der Alm sein“), wagt sich nun erstmals wieder auf<br />

einen Schwoof. Prompt verliebt sie sich unsterblich, doch unglücklicherweise ist die<br />

auserwählte Lena ein 19-jähriger Szenefrischling. Als wäre das nicht genug, wird<br />

Michelin gleich beim ersten Date versetzt und plauscht stundenlang angeregt mit<br />

Lenas attraktiver Mutter Angela. Und spätestens hier, wenn nicht schon nach Lesen<br />

des Klappentextes, ist der geübten Leserin klar: Lenakind ist zwar nett anzusehen und<br />

frisch, doch – Schuster bleib bei deinen Leisten – natürlich klappt eine Beziehung bei<br />

dem Altersunterschied nicht, doch es kommt trotzdem noch zu einem (vorhersehbaren)<br />

Happy End.<br />

Doch halt, das Buch ist zwar seicht, doch nicht so simpel, denn als Nebenschauplatz<br />

gilt es noch den Diebstahl eines Manuskripts in Michelins Freundeskreis aufzuklären.<br />

Diese Geschichte bleibt überraschenderweise auch bis zuletzt recht spannend!<br />

Wer „Ada sucht Eva“ bereits gelesen hat, kann sich glücklich schätzen, denn dann gibt<br />

es ein Wiedersehen mit einigen altbekannten Gesichtern. Wer jedoch nicht über diese<br />

Vorkenntnisse verfügt, braucht ein gutes Gedächtnis oder eine gewisse Egal-Haltung,<br />

um durch die unzähligen Bekannten und Freunde durchzusteigen.<br />

Stilistisch gibt die Autorin sich offensichtlich große Mühe, was in Bezug auf den<br />

Humor sehr gewollt wirkt, aber oft auch funktioniert, während mir das Niveau jedoch<br />

eindeutig zu flach ist.<br />

Fazit: Es lassen sich durchaus positive Punkte an diesem Buch finden, wenn man nur<br />

Unterhaltungslektüre und leichte Kost erwartet.<br />

Annika Burchard<br />

Buch<br />

Mirjam Müntefering –<br />

Die schönen Mütter anderer<br />

Mirjam Müntefering : Die schönen<br />

Mütter anderer Töchter, Lübbe, 7,95 Euro<br />

Buch<br />

Amnesty international:<br />

Menschenrechtsverletzungen<br />

an Lesben,<br />

Schwulen und Transgender<br />

Die Problematik von Menschenrechtsverletzungen wegen sexueller Orientierung<br />

hat in den letzten Jahren nichts an Brisanz verloren. Noch immer werden Menschen<br />

weltweit verfolgt und bedroht, weil sie anders aussehen oder anders leben als<br />

die Mehrheit der Bevölkerung. Dieses Buch dokumentiert zahlreiche Fälle von<br />

Menschenrechtsverletzungen an Lesben, Schwulen und Transgender weltweit. Im<br />

Anhang befindet sich eine Länderkarte, die einen schnellen Überblick über die<br />

rechtliche Situation in Bezug auf Homosexualität ermöglicht.<br />

S. Dudek, R. Harnisch, R. Haag, K. Hanenkamp, C. Körner, C.<br />

de la Motte-Sherman (Hg.)Broschiert, 204 Seiten, 14,90 Euro<br />

Buch<br />

Liebe auf Ex!<br />

René Oltmanns: Liebe auf Ex!<br />

Roman, Querverlag, 14,90 Euro<br />

Irgendwo wird er schon sein, der „Mister X“, der Steffen und sein<br />

Leben zum Besseren erhebt. Die vor kurzem gescheiterte Beziehung<br />

zu Andreas war schließlich nur der erste Versuch, ein Leben in<br />

trauter Zweisamkeit zu verbringen. Schließlich ist Steffen jung,<br />

attraktiv, trinkfest und hat als arbeitsloser Schauspieler doch eine<br />

Menge interessanter Zukunftsperspektiven zu bieten.<br />

René Oltmanns zeichnet in seinem ersten Roman nicht nur<br />

das Porträt eines Großstadtschwulen auf der Suche nach dem<br />

persönlichen Glück, sondern das einer ganzen Generation zwischen<br />

Hartz IV, Bindungsphobie und der Utopie vom Märchenprinzen.


20 DAS GEFÜHL IM DUTYEND<br />

UNI 21<br />

Uni<br />

Das Gefühl im Dutzend<br />

Übers Herzblutspenden als Homo<br />

Jedes Mal, wenn ich diesen letzten Satz lese,<br />

bekomme ich Bauchschmerzen. Nicht weil ich in einem<br />

Fragebogen lüge, das stört mich herzlich wenig.<br />

Nein, weil es unfair ist. Die letzten drei Fragen sind nur<br />

für Frauen, darunter leuchtet mir die eine wieder entgegen:<br />

"Hatten Sie oder Ihr Partner homosexuelle Kontakte?"<br />

Was soll ich tun? Ja ankreuzen und<br />

hinschreiben "Mit meiner Partnerin<br />

und das ausschließlich, verdammt"? Ich<br />

beuge mich zur Seite und versuche über<br />

die niedrige Trennwand einen Blick auf<br />

Alex' Blatt zu erhaschen. Dabei zucke<br />

ich innerlich zusammen, als mir sein<br />

lauernder Blick begegnet, unter dem<br />

ein riesiges und noch dazu schmieriges<br />

Grinsen parkt. "Naaa, was kreuzt du an?"<br />

Was wohl!<br />

Ich hatte in meinem Leben vermutlich<br />

weniger Sexualpartner als das Gros der<br />

heterosexuellen Bevölkerung. Da werde<br />

ich doch nicht wegen heterosexistischer<br />

(oder müsste es homosexistisch heißen?),<br />

wegen heterroristischer Bürokratie auf<br />

mein Geld verzichten! Alex tut mir viel<br />

mehr leid, der wie ich als Lesbe nicht<br />

einfach übergangen wird, sondern als<br />

Schwuler konkret ausgeschlossen wird.<br />

Der steckt das aber wieder immer locker<br />

weg, Kapitalismus regiert. Mir ist schon<br />

klar, dass die Spendenempfänger geschützt<br />

und möglichst risikolos versorgt werden,<br />

aber aus rein statistischen Gründen allen<br />

Schwulen unverhüteten Sex zuzumuten<br />

ist auch mehr als verallgemeinernd. Es ist<br />

eben ungerecht.<br />

Alex ist vor mir fertig, er füllt die Dinger<br />

schon automatisiert aus: bei allem Nein<br />

ankreuzen außer bei Frage 26 ("Fühlen<br />

Sie sich gesund?"), abgeben, dann zur<br />

netten Krankenschwester und was für<br />

Gewissen und Brieftasche tun. Fertig.<br />

Wir erzählen uns fast alles, vielleicht<br />

sogar alles. Ich weiß von seinem ersten<br />

Mal, von seiner Verhütung, von seinem<br />

Freund. Ich hatte ihn nach allem gefragt.<br />

Hier wird er nicht gefragt. Und ich? Ich<br />

rutsche als Frau durch die Statistik. Als<br />

Heterosexuelle.<br />

Ich überlege, was es kosten würde,<br />

einen Brief an die Blutspendezentrale<br />

zu schicken, eine Petition einzureichen,<br />

vielleicht eine Unterschriftenaktion<br />

zu starten und auf die Reaktionen zu<br />

reagieren ... wahrscheinlich eine Menge<br />

Herzblut. Zappelig spiele ich mit dem<br />

Kuli in meiner Hand. Es ist viel leichter<br />

einfach ein Kreuz zu machen, aufzustehen<br />

und in den Behandlungsraum zu gehen.<br />

Auf dem Markt gibt's das Gefühl im<br />

Dutzend. Was kostet eine Lüge? Heute<br />

20 Euro.<br />

FEM ME SAIGNANTE<br />

Uni, 11 Uhr, überfüllter Seminarraum,<br />

erste Vorlesungswoche, Sonder- und<br />

Heilpädagogik/Sozialpädagogik zum<br />

Thema „Diversity“- Sexualpädagogik.<br />

Der Prof stellt Literaturhinweise und<br />

Linkempfehlungen vor. Ich überfliege<br />

die Linkliste, die ich mit Mühe und Not<br />

ergattert habe- kein <strong>Lambda</strong>, stelle ich fest<br />

und wundere mich, weil ich doch kürzlich<br />

erst Infomaterial und eine Broschüre mit<br />

Methoden extra für die Jugendarbeit<br />

bestellt habe.<br />

“Was ist mit dem schwul-lesbischen<br />

Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>?“, frage ich.<br />

Stille! Der mehr oder weniger ge<strong>out</strong>ete<br />

Schwule im Kurs schaut mich mit dem<br />

typischen „Solidaritäts“blick an, der<br />

Rest des Kurses, sofern sie zwischen<br />

Scheinfragen und Sitzplatzchaos<br />

mitbekommen haben, was ich sagte, starrt<br />

mich irritiert an. War ja klar, denke ich<br />

mir, jetzt bin ich wieder „die Lesbe“. Ob<br />

jetzt auch wieder das Getuschel losgeht<br />

wie damals in der Oberstufe, als ich es<br />

mir nicht nehmen lies, meine Freundin<br />

in der Raucherecke zu küssen?! Wollen sie<br />

sich jetzt etwa auch weigern, sich mit mir<br />

in einer Umkleidekabine umzuziehen? Ich<br />

muss unweigerlich grinsen, wenn ich an<br />

ihre blöden Gesichter denke, als ich<br />

am Abiball nicht in den “Lesben-<br />

Schlabberklamotten“, sondern im Kleid<br />

und mit einem Mann- zwar langhaarig,<br />

aber immerhin- an meiner Seite<br />

aufgetaucht bin. Sorry Leute, wieder<br />

falsch gedacht. Ich bin nicht lesbisch, aber<br />

auch nicht so wie ihr. Ich bin bisexuell -<br />

da habt ihrs. Aber darum geht es doch gar<br />

nicht- oder besser, darum sollte es nicht<br />

gehen.<br />

Die ganzen angehenden Pädagogen,<br />

die bis eben noch so begeistert von<br />

sexueller Vielfalt und unterschiedlichen<br />

Lebensweisen möglichst politisch korrekt<br />

und anti-diskriminierend debattiert<br />

haben, haben ihre Gesichtszüge langsam<br />

wieder im Griff und vielleicht hat die eine<br />

oder der andere selbst dabei erwischt, dass<br />

sie „die Lesbe“ angegafft oder ein „Hab<br />

ichs doch gleich gewusst, so wie die<br />

aussieht“ gedacht hat.<br />

Aber mal ehrlich: Muss man lesbisch<br />

oder schwul sein, um sich für eine<br />

modernen Jugendarbeit, die niemanden<br />

ausschließt, zu engagieren? Scheint so.<br />

Aber ich hätte mir gewünscht, dass<br />

wenigstens Pädagogen den Menschen<br />

und nicht seine sexuelle Orientierung in<br />

den Vordergrund stellen. Vielleicht sind ja<br />

nach diesem Seminar ein paar Heteros bei<br />

<strong>Lambda</strong>. Man darf ja noch hoffen. Und<br />

vielleicht war ja eine süße Bi-Frau oder<br />

Lesbe im Seminar, die mich nach diesem<br />

ungewollten Outing mal auf einen Kaffee<br />

einlädt.<br />

Sabrina Schüssler<br />

fotos.joanna soyka


22 23 MINUTEN TERMINE 23<br />

23Minuten<br />

dieKolumne<br />

Oliver Spinedi erlebt ganz alltägliche<br />

Sachen und gerät trotzdem ins<br />

Nachdenken.<br />

<strong>Lambda</strong>::Termine<br />

<strong>Lambda</strong> verreist - und ihr seid dabei (wenn ihr wollt)<br />

16:58 Uhr, ein wie immer in dieser<br />

Jahreszeit völlig überfülltes Café im<br />

Zentrum Hamburgs. Vor mir steht ein<br />

Kännchen Ostfriesentee und ich schnappe<br />

mir eine von den aktuellen Tageszeitungen,<br />

die auf einem Stapel herumliegen. Kaum<br />

vom Stapel genommen sticht mir die<br />

immens dicke Schlagzeile einer Bild-<br />

Zeitung ins Auge. Thema: Anne Will<br />

stellt ihre Lebenspartnerin vor. Hoppla,<br />

denke ich, endlich, wo doch jede Lesbe in<br />

meinem persönlichen Umfeld bereits über<br />

die sexuelle Orientierung der beliebten<br />

TV-Moderatorin Bescheid zu wissen<br />

schien. In diesem Augenblick bemerke<br />

ich, dass meine vielleicht 17- jährigen<br />

Tischnachbarinnen genau darüber<br />

diskutieren. Anne Will lesbisch? Dabei<br />

sind Lesben doch maskulin, schminken<br />

sich nicht, tragen ausschließlich Hosen<br />

und haben kurze oder gar keine Haare.<br />

Nein, Anne Will, das hätten sie doch<br />

wirklich nicht gedacht.<br />

Ich fühle mich zurückerinnert an die<br />

Zeit, in der ich noch nach schwulen<br />

Vorbildern in den Medien gesucht habe.<br />

Da gab es zuerst Nix und dann plötzlich<br />

Georg Uecker und einen spektakulären<br />

ersten sichtbaren Fernsehkuss zwischen<br />

zwei Männern im deutschen Fernsehen<br />

in der Lindenstraße. Später kamen noch<br />

andere, meistens sehr schräge und lustige<br />

Menschen im Fernsehen, die sich zu ihrer<br />

sexuellen Orientierung bekannt haben.<br />

Hat mir das damals geholfen? Nö. Was<br />

mir gefehlt hat, und was heute immer<br />

noch fehlt sind Vorbilder, mit denen man sich wirklich identifizieren<br />

könnte. Denn wo sind denn die jungen Schwulen und Lesben, die<br />

einfach so sind wie sie sind? Wo sind der Thomas, die Hella, der Dirk,<br />

die Ulrike oder der Hape in jung und durchschnittlich? Wo ist der<br />

Kfz-Mechaniker-Azubi im Coming-Out? Wo ist die hübsche junge<br />

Frau, die Stewardess werden will oder Techno-Musikerin? Wo ist der<br />

Schwule Punk, der nicht tanzen kann?<br />

Wenn alles so selbstverständlich sein soll und niemand mehr ein<br />

Problem mit Homosexualität hat, wie es in den Medien heute oft<br />

dargestellt wird, warum wird dann immer noch so unkritisch in<br />

die alte Klischeeschublade gegriffen? Werden Schwule und Lesben<br />

nicht immer noch genauso diskriminiert? Und gibt es überhaupt<br />

einen Unterschied dazwischen, Homosexualität zu leugnen bzw. als<br />

Krankheit zu betiteln, wie in der Vergangenheit geschehen, und dem<br />

Vorführen von Quotenschwulen oder Quotenlesben als ExotIn oder<br />

Freak in den heutigen Medien? Wo bleiben denn die vorurteilsfreie<br />

Akzeptanz und die angepriesene Normalität?<br />

17:21 Uhr, ein wie immer in dieser Jahreszeit völlig überfülltes Café<br />

im Zentrum Hamburgs. Vor mir steht ein Kännchen Ostfriesentee<br />

und ich stehe vor der Frage, ob ein verzerrtes oder verfälschtes (Vor-)<br />

Bild immer noch besser als gar keines ist. Meine Antwort: ein Bild ist<br />

und bleibt eben nur ein Bild. Und in diesem Sinne bleibt auch heute<br />

nur ein Ausweg, nämlich der eigene. So sein, wie man möchte, und<br />

nicht wie die Anderen einen gerne hätten oder wie man eigentlich<br />

laut Schublade sein müsste. Eigene Entscheidungen treffen und sich<br />

Nix vormachen lassen. Darum geht’s nämlich nicht nur im Coming-<br />

Out, sondern im gesamten Leben... man selbst sein.<br />

1. - 9. März 2008, Israel<br />

Vorgeschmack auf Sommer –<br />

<strong>Lambda</strong> fliegt nach Israel<br />

Lust auf ein bisschen Sommer bereits im Winter? Wenn es in Deutschland noch<br />

winterlich kalt ist, werden wir im März unsere Partnerorganisation IGY (Israeli Gay<br />

Y<strong>out</strong>h) im bereits angenehm warmen Israel besuchen.<br />

Die meiste Zeit werden wir in Tel Aviv übernachten. Wir können „die Stadt, die<br />

niemals schläft“ und Umgebung sowohl bei Tag als auch bei Nacht erkunden. Es<br />

stehen außerdem Tagesausflüge ins Jahrtausende alte Jerusalem mit seinen vielen<br />

Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Wir verbringen Zeit am legendären Toten<br />

Meer und werden zu Gast bei Beduinen in der Negev-Wüste sein und uns mit<br />

lesbischwulen Jugendgruppen und anderen VertreterInnen der israelischen Community<br />

treffen. Die Abende sind entweder zur freien Gestaltung oder zum gemeinsamen<br />

Ausgehen.<br />

Um alle offenen Fragen zur aktuellen Sicherheitslage zu beantworten, wird es einige<br />

Wochen vor dem Abflug für alle Teilnehmenden ein Vorbereitungstreffen geben.<br />

Im Reisepreis von 499,- Euro sind die Kosten für voraussichtlich private Unterkunft,<br />

die Hin- und Rückreise ab Berlin (Frankfurt/Main und München evtl. gegen geringen<br />

Aufpreis) sowie einen Teil der Tagesfahrten nach Jerusalem, zum Toten Meer, nach<br />

Masada und Haifa und die Betreuung durch zwei landeskundige TeamerInnen des<br />

Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />

TeilnehmerInnen müssen mindestens 18 Jahre alt sein.<br />

Nicht den Anmeldeschluss am 28. Januar verpassen!<br />

Preis: 499€<br />

16.-23. März 2008, Amsterdam<br />

Ostern bei Königin Beatrix<br />

Mit Amsterdam und den Niederlanden verbindet man für gewöhnlich Tulpen, Käse<br />

und Klompen, die traditionellen Holzschuhe. Doch die Hauptstadt unseres kleinen<br />

Nachbarn hat noch wesentlich mehr zu bieten. Neben berühmten Museen, einem der<br />

größten Häfen der Welt und seiner bezaubernden Königin, zeigt sich Amsterdams<br />

Schönheit vor allem in der Altstadt mit seinen malerischen Grachten.<br />

Erkunde zusammen mit anderen lesbischwulen Jugendlichen aus Deutschland und<br />

den Niederlanden Amsterdam. Warum nicht per fiets – mit dem Fahrrad, oder für die<br />

etwas gemütlicheren unter euch per Schiff durch die Grachten. Egal wofür ihr euch<br />

entscheidet, mit anderen Jugendlichen und den TeamerInnen von <strong>Lambda</strong> werden<br />

diese Osterferien etwas ganz besonderes für euch.<br />

Im Preis von 299 Euro enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in<br />

Mehrbettzimmern sowie die Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Köln und die<br />

Betreuung durch eine Teamerin und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />

Preis: 299 €<br />

4.-6. Juli 2008, Köln<br />

Da simma dabei!<br />

Am ersten Wochenende im Juli ist es wieder soweit. Tausende<br />

Lesben, Schwule und deren Freunde werden durch die Kölner<br />

Innenstadt ziehen, sich voller Stolz präsentieren und natürlich<br />

feiern. Herzlich willkommen zum CSD! Sei auch du zusammen<br />

mit anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland Teil der größten<br />

und buntesten Demonstration Europas für die Rechte von Lesben<br />

und Schwulen<br />

Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in<br />

Mehrbettzimmern und die Betreuung durch eine Teamerin und<br />

einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />

Preis: steht noch nicht fest<br />

26. Juli bis 3. August 2008, Lützensommern<br />

Das Internationale Sommercamp 2008<br />

Diesen Termin müsst Ihr Euch schon mal ganz fett im Kalender<br />

anstreichen: vom Es geht wieder nach Lützensömmern zum<br />

Sommercamp! Wie immer mit vielen verschiedenen Workshops,<br />

Ausflügen, Disco und dem berühmt berüchtigten Lagerfeuer jeden<br />

Abend.<br />

Auch 2008 werden wir Gäste aus unterschiedlichen Ländern<br />

begrüßen können und es erwarten dich neun prall gefüllte Tage<br />

und Nächte!<br />

Unglaublich, aber wahr: Im Reisepreis von 149€ (nur 119€ für<br />

Teilnehmende unter 18 Jahren) sind die Miete für den Zeltplatz,<br />

Vollverpflegung, ein Teil der Programmkosten und die Betreuung<br />

durch Teamerinnen und Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong><br />

enthalten!


17.-24. August 2008, London<br />

…und zur Tea Time nach London!<br />

Du wolltest schon immer mal Queen Elizabeth zuwinken? Oder die Wachablösung<br />

vor dem Buckingham Palace ansehen? Über die Tower Bridge schlendern und Big Ben<br />

läuten hören? Auf der Themse schippern und das Millenium Eye bewundern?<br />

Im Sommer 2008 bietet dir <strong>Lambda</strong> die Gelegenheit dazu. Verbringe die Sommerferien<br />

mit anderen lesbischwulen Jugendlichen aus ganz Deutschland im Herzen<br />

Großbritanniens – in London. Erkunde eine der aufregendsten Metropolen der Welt,<br />

triff queere Jugendliche vor Ort und sei mit dabei, wenn es heißt „Five o’clock – it’s<br />

time for tea!“<br />

Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in Mehrbettzimmern sowie<br />

die Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Hamburg und die Betreuung durch eine<br />

Teamerin und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />

Preis: 399 €<br />

September 2008, San Francisco (Termin wird bekannt gegeben)<br />

Sommer an der Golden Gate Bridge<br />

Das westliche Tor zu den Vereinigten Staaten von Amerika, San Francisco, ist die<br />

wohl toleranteste und bunteste Stadt in den USA. Neben dem Wahrzeichen der<br />

Hafenstadt, der Golden Gate Bridge, hat San Francisco noch jede Menge anderer<br />

Sehenswürdigkeiten zu bieten. Unter anderem die Transamerica Pyramid und die uralte<br />

Cable Car, die Straßenbahn.<br />

Zusammen mit anderen lesbischwulen Jugendlichen aus ganz Deutschland machst du<br />

dich mit TeamerInnen von <strong>Lambda</strong> auf den Weg in den „Wilden Westen“ der USA,<br />

triffst dich vor Ort mit einer Jugendgruppe aus San Francisco und gemeinsam erkundet<br />

ihr diese wunderschöne Stadt.<br />

Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in Mehrbettzimmern sowie<br />

die Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Frankfurt und die Betreuung durch eine<br />

Teamerin und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />

Preis: Preis wird in der nächsten OUT! bekannt gegeben<br />

29. Dezember 2008 – 2. Januar 2009, Rom<br />

Silvester ab in den Süden!<br />

Zum Jahreswechsel 2008 entführt euch <strong>Lambda</strong> in die Hauptstadt Italiens. Nach Rom!<br />

In der Stadt der Bildhauer, Maler und – nicht zu letzt – Pizzabäcker, gibt es viel zu<br />

entdecken. Von der Kuppel des Petersdoms über das Colosseum bis zu den Ufern des<br />

Tiber, diese Stadt steckt voller Geschichte, denn nicht umsonst nennt man Rom auch<br />

die ewige Stadt.<br />

Zusammen mit lesbischwulen Jugendlichen aus ganz Deutschland machst du dich<br />

auf um Rom für dich zu erobern, eine italienische Jugendgruppe zu treffen und einen<br />

unvergesslichen Jahreswechsel zu erleben.<br />

Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in Mehrbettzimmern sowie die<br />

Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Köln und die Betreuung durch eine Teamerin<br />

und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />

Preis: 349 €

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