out! - Lambda-Bayern e.V.
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out ! ausgabe 4, frühjahr 2008 Zeitschrift des Jugendnetzwerk :: Lambda e.V. einmal queer um die welt
- Seite 2: INTERNES 3 inhalt editorial Warum w
- Seite 6: 6 EINMAL QUEER UM DIE WELT EINMAL Q
- Seite 10: 10 EINMAL QUEER UM DIE WELT EINMAL
- Seite 14: 14 COMING-OUT-BERICHT COMING-OUT-BE
- Seite 18: 18 BLICK NACH GREIFSWALD / IM UNTER
- Seite 22: 22 23 MINUTEN TERMINE 23 23Minuten
<strong>out</strong><br />
!<br />
ausgabe 4, frühjahr 2008<br />
Zeitschrift des Jugendnetzwerk :: <strong>Lambda</strong> e.V.<br />
einmal<br />
queer<br />
um die<br />
welt
INTERNES 3<br />
inhalt<br />
editorial<br />
Warum wird eigentlich<br />
dem unromantischsten<br />
im Bundesvorstand<br />
es überlassen, das<br />
Frühlingseditorial für<br />
die Out zu schreiben?<br />
Naja, um ehrlich zu sein,<br />
ich hab mich freiwillig<br />
gemeldet. Vielleicht<br />
eine unterbewusste<br />
Geschichte...?<br />
Egal. Ich sitze noch ein bisschen verschnupft<br />
vor meinem Rechner in Frankfurt und tippe<br />
diese Zeilen... Die ersten Sonnenstrahlen<br />
haben sogar schon ihren Weg ins sonntäglichverschlafene<br />
Sachsenhausen gefunden. Es<br />
wäre an der Zeit, auf Reise zu gehen. Und<br />
sei es nur ein symbolischer Blick über den<br />
Tellerrand hinaus auf die rechtliche Situation<br />
homosexueller in verschiedenen Ländern.<br />
Sicher ist das ein Thema, mit dem man<br />
ganze Bücher füllen könnte, aber an einigen<br />
ausgewählten Ländern wollen wir das mal<br />
exemplarisch beleuchten.<br />
Wer dann doch lieber „in echt“ auf Reise geht,<br />
kann sich ja mal bei den Freizeitangeboten<br />
von <strong>Lambda</strong> umschauen. Sommercamp steht<br />
auch wieder an...<br />
Ich wünsche Euch allen auf jeden Fall ein<br />
gutes, wundervolles neues Jahr (der Ratte im<br />
chinesischen Horoskop) und hoffe, den einen<br />
oder die andere mal live zu erleben. Vielleicht<br />
auf der CSD-Freizeit in Köln?<br />
Ganz liebe Grüße<br />
im Namen des Bundesvorstands<br />
Tobias Berg<br />
02 Comic<br />
03 Editorial, Inhalt, Impressum<br />
04 Denkwürdig<br />
06 Thema: See you at IGYLO – in Spanien<br />
07 Thema: IGLYO-Vorstand Lucy erzählt<br />
08 Thema: Einmal queer um die Welt<br />
10 Thema: Und bei uns? - Deutschland<br />
11 Thema: Agenten des Wandels – Mexico<br />
12 Thema: Niederlande Afrikas – Südafrika<br />
13 Thema: Schwule Pariser /<br />
Homophobes Belarus<br />
14 Coming Out<br />
16 Infos aus dem Verband<br />
18 Blick nach Greifswald /<br />
Im Untergrund drüberstehen<br />
19 Homo-Heilung?<br />
20 Rezensionen<br />
22 Kolumne: 23 Minuten<br />
23 Termine<br />
Impressum<br />
<strong>out</strong>! – Zeitschrift des Jugendnetzwerk::<strong>Lambda</strong> e.V.<br />
Herausgeber_In: <strong>Lambda</strong> e.V.<br />
Windthorststr. 43a<br />
99096 Erfurt<br />
<strong>out</strong>@lambda-online.de<br />
Eigenverlag<br />
Auflage: 3000<br />
Erscheinungsweise: 4x/Jahr<br />
Redaktion: Verena Waldbröl<br />
V.i.S.d.P.: Gila Rosenberg<br />
Satz und Lay<strong>out</strong>: Joanna Soyka, http://www.eins-tp.net<br />
Titelbild: Freistil Moers, http://www.freistil-moers.de<br />
MitarbeiterInnen: Franziska Eva-Maria Steier, Tobias Berg, Gila Rosenberg, Oliver<br />
Spinedi, Marcus Richter, Madita Haustein, Thorsten Giesecke-Kopp, Trouble-X,<br />
Die <strong>out</strong>! wird gefördert aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes. Urheberrechte für<br />
alle in der <strong>out</strong>! veröffentlichten Beiträge, auch für Auszüge und Übersetzungen, liegen beim<br />
Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>. Jegliche Vervielfältigung - auch auszugsweise oder in elektronischen<br />
Medien - bedarf der ausdrücklichen Genehmigung der Herausgeber_in.<br />
Unaufgefordert eingesandte Manuskripte und andere Vorlagen werden gerne von der Redaktion<br />
angenommen, müssen jedoch frei von Rechten Dritter sein. Mit der Einsendung von Vorlagen<br />
gibt der/die Verfasser_in die Zustimmung zum Abdruck in der <strong>out</strong>!. Eine Gewähr für die<br />
Richtigkeit kann nicht übernommen werden.
4 DENKWÜRDIG<br />
DENKWÜRDIG 5<br />
denkwürdig<br />
„A Jihad for Love“ -<br />
„Dschihad der Liebe“<br />
Parvez Sharma drehte einen<br />
Dokumentarfilm über homosexuelle<br />
Muslime, liebend und glaubend.<br />
Der Regisseur musste viel inoffiziell<br />
und heimlich filmen und fängt dabei<br />
Momente der Verfolgung, der Flucht, der<br />
Ausgrenzung, aber auch der Hingabe und der Liebe, zum Glauben<br />
wie zu den PartnerInnen ein. Sharma zeigt die verschiedensten<br />
Charaktere und ihre unterschiedlichen Geschichten, die aber alle<br />
eines gemeinsam haben: Den Dschihad in sich. Dschihad ist nicht<br />
nur der Kampf mit anderen, sondern kann auch der Kampf mit sich<br />
selbst bedeuten – der innere Konflikt für die Liebe.<br />
Offenes Geheimnis<br />
Achtung<br />
kreuzende Lesben!<br />
Homo-Mahnmal<br />
Nach dem von vielen Lesben bejubelten<br />
Coming Out der Moderatorin Anne<br />
Will hat die Szene jetzt wieder einen<br />
Grund zum Feiern. Jodie Foster<br />
hat bei der Verleihung des „Sherry<br />
Lansing Leadership“-Preises in Los<br />
Angeles angeblich gestanden, mit ihrer<br />
langjährigen Freundin Cydney Bernard<br />
Kulturstaatsminister Bernd Neumann<br />
(CDU) hat angekündigt, dass das<br />
Mahnmal für von den Nazis verfolgte<br />
Homosexuelle schon im Frühling in<br />
Berlin eingeweiht werden soll. „Über<br />
einen Text konnte mit dem Verband der<br />
Schwulen und Lesben Einigung erzielt<br />
werden“, erklärte Neumann gegenüber<br />
der Nachrichtenagentur AP. Die vom<br />
Bund getragenen Kosten bezifferte er auf<br />
600.000 Euro. Das Mahnmal ist bereits<br />
liiert zu sein. Die Worte „Ich danke meiner wundervollen Cydney,<br />
die im Guten wie im Schlechten zu mir stand“ reichten den Medien<br />
aus, um von einem Outing zu sprechen.<br />
Bereits 1997 vermutete Fosters älterer Bruder in seiner Biographie<br />
die sexuelle Orientierung seiner Schwester: „Ich habe immer<br />
angenommen, dass Jodie lesbisch oder bisexuell ist“, schreibt er.<br />
Jodie Foster lebt zusammen mit Cydney Bernard und ihren zwei<br />
Söhnen Charles und Kit in Los Angeles.<br />
8 Tage - 6 Städte - 650 Frauen. Mit diesem _ Decks mit so klangvollen Namen wie Fiesta, Aloha oder Promenade.<br />
Slogan wirbt der Veranstalter Xtremeties- Singles bezahlen für eine Einzelkabine das Doppelte - dafür kriegen<br />
Travel für die erste lesbische Kreuzfahrt, sie aber ein schickes rosa Armband, damit sie sich untereinander<br />
die vom 26. Mai bis 2. Juni auf dem erkennen. Neben Blind- und Speeddating sorgen so genannte<br />
Mittelmeer stattfindet. Von Barcelona aus Singletische dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Abwechslung<br />
schippert die MS Pacific, auch Cruising bringen auch schwule oder lesbische KünstlerInnen, Landausflüge,<br />
Queen genannt, nach Italien, Monaco, Wellnessangebote und vieles mehr. Na dann: Schiff Ahoi! Wollen<br />
Korsika und Ibiza, bevor sie wieder in wir nur hoffen, dass die Cruising Queen bei so einer heißen Fracht<br />
den spanischen Heimathafen einfährt. nicht als „Zickenqueen“ zurückkehrt.<br />
Zwischen 1013 und 2859 Euro kosten<br />
die Doppelkabinen auf den verschiedenen Verena Waldbröl<br />
fertig gestellt, befindet sich aber noch unter einer Holzkiste.<br />
Zunächst sollte durch ein kleines Fenster ein Endlos-Film mit zwei<br />
küssenden Männern gezeigt werden. Ein gutes halbes Jahr, nachdem<br />
das Konzept des Mahnmals in einer öffentlichen Ausschreibung<br />
beschlossen worden war, startete die Frauenzeitschrift „Emma“<br />
eine Kampagne gegen das Mahnmal, weil es lesbische Opfer des<br />
Nationalsozialismus nicht berücksichtige. Als Kompromiss sollen<br />
nun alle zwei Jahre schwule und lesbische Küsse im Wechsel gezeigt<br />
werden.<br />
Quelle: Queer.de (Dennis Klein)<br />
Debatte um schwule<br />
Staatsführer<br />
Mehr Hilfe für junge<br />
Lesben und Schwule<br />
In den USA ist eine Debatte darüber<br />
entbrannt, ob zwei der ehemaligen<br />
Präsidenten schwul waren und in<br />
Großbritannien wurden die Überreste<br />
eines der Liebhaber von König Edward<br />
II. gefunden. James Buchanan, amerikanischer<br />
Präsident von 1857 bis 1861<br />
war der einzige Junggeselle im Weißen<br />
Haus. Das führte zu Gerüchten und es<br />
wurde schon damals bekannt, dass er<br />
mit William Rufus King, einem Senator<br />
aus Alabama zusammen lebte. Dieser<br />
wiederum wurde von Zeitzeugen in<br />
Briefen als Buchanans bessere Hälfte oder<br />
Frau bezeichnet. Nachdem King zum<br />
Botschafter in Frankreich ernannt wurde,<br />
Ein Antrag der SPD-<br />
Bürgerschaftsfraktion (Drs. 18/6023),<br />
der eine Plakatkampagne zur Bewerbung<br />
einer Homepage für Schwule und Lesben<br />
an Hamburgs Schulen vorgeschlagen<br />
hatte, ist im Schulausschuss beraten und<br />
beschlossen worden.<br />
Lutz Kretschmann-Johannsen, Fachsprecher<br />
für Lesben und Schwule der SPD-<br />
Bürgerschaftsfraktion: „Die Anhörung<br />
hat gezeigt, dass junge Lesben und<br />
Schwule besonders auf Unterstützung<br />
angewiesen sind und auch an den<br />
Schulen noch Handlungsbedarf<br />
besteht.“<br />
schrieb Buchanan in einem Brief an ihn, dass „er egoistisch genug<br />
sei, ihm nicht zu wünschen, dass er einen neuen Partner fände…“.<br />
Abraham Lincolns Freundschaft zu Joshua Speed kann ähnlich<br />
betrachtet werden. Angeblich wurden Dokumente gefunden, welche<br />
belegen, dass diese Freundschaft doch eine Liebesbeziehung war.<br />
Hinzu kommt, dass Lincolns Beziehungen zu Frauen nie glücklich<br />
waren, sowie Belege darüber, dass er mit einem David Derickson<br />
ein Bett geteilt hat.<br />
In einem britischen Kloster in Staffordshire wurden die Überreste<br />
von Hugh Despenster, einem der Liebhaber von König Edward II.<br />
gefunden. Edward war nie beliebt bei seinem Volk. Seine Vorlieben<br />
zu männlichen Günstlingen vertrieb seine Frau Isabella an den<br />
französischen Hof. Nach einem gescheiterten Aufstand der britischen<br />
Adligen, kam Isabella mit einer Invasionsarmee zurück. Edward<br />
wurde gestürzt und 1327 auf grausame Weise hingerichtet. Sein<br />
Liebhaber schon im Jahr 1326 hingerichtet.<br />
Der Senat ist nun aufgefordert, ein behördenübergreifendes<br />
Handlungskonzept mit einem kompakten Unterstützungsangebot<br />
zur Stärkung von Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer sexuellen<br />
Identität mit den Beratungs- und Interventionszentren (zum Beispiel<br />
MHC, Junglesbenzentrum und <strong>Lambda</strong>) für Schulen zu erarbeiten.<br />
Dabei sollen auch die Beratungslehrer stärker einbezogen werden.<br />
Teil des Handlungskonzepts solle eine Plakatkampagne sein, mit<br />
der eine Internetseite mit Informationen für junge Lesben und<br />
Schwule beworben werden soll. Geprüft werden soll auch, wie die<br />
interkultureller Jungenarbeit dazu beitragen kann, die Akzeptanz<br />
gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensweisen insbesondere bei<br />
männlichen Schüler mit Migrationshintergrund zu verbessern.<br />
Gewollt ist auch eine stärkere Einbeziehung der Beratungszentren<br />
für lesbische und schwule Jugendliche in den schulischen Unterricht<br />
selbst.<br />
König & König<br />
Das schwule Märchen „König und<br />
König“, welches am 6. Februar in einem<br />
Wiener Kindertheater Premiere feierte,<br />
stieß eher sauer auf. Schon im Vorfeld<br />
hatte es einen Wirbel um die Aufführung<br />
des Kinderbuches von Linda de Haan<br />
gegeben. Intention der Autorin war es,<br />
ein Kinderbuch zu schaffen, das schon<br />
Kindern die sie umgebende Realität<br />
nahe bringen soll. Dies ist ihr mit dem<br />
ihrem Märchen eindeutig gelungen, was<br />
verschiedene Kritiker bestätigen.<br />
Vor der Aufführung wurden Stimmen, vor<br />
allem aus dem Lager der Österreichischen<br />
Partei FPÖ laut, welche meinten, dass<br />
die Aufführung ein Versuch sei Kindern<br />
„durch die Hintertüre Homosexualität<br />
schmackhaft zu machen“. Gemeinsam<br />
mit einer österreichischen Boulevardzeitschrift forderte er, dass die<br />
Aufführung des „Homostücks“ verhindert werden müsse.<br />
Auch nach der Uraufführung nimmt das Gerangel um das<br />
Theaterstück kein Ende. Doch nun eher aus der Gegenrichtung.<br />
So wird die FPÖ gewarnt, Tatsachen und eigene Meinungen nicht<br />
zu vermischen. „Wenn man gegen homosexuelle Partnerschaften<br />
ist, so hätte dies nichts mit dem Theaterstück zu tun, sonder mit<br />
homophober Einstellung.“ Andere Stimmen zeigten sich besorgt,<br />
dass die FPÖ immer wieder Themen vermischen würde. So würde<br />
die FPÖ Homosexualität mit Pädophilie und der Zerstörung der<br />
Ehe gleichgesetzt.<br />
Positiv zu dem Theaterstück äußerte sich der Vorsitzende von HOSI<br />
(Homosexuelle Initiative Österreich) Christian Högl. Dieser meinte,<br />
dass mit einem solchen Theaterstück die Präsenz von Schwulen und<br />
Lesben etwas weiter in das Blickfeld von Kindern und Jugendlichen<br />
rückt und so heranwachsenden Schwulen und Lesben einen Aspekt<br />
ihrer Sexualität zeigt und nicht nur die vorherrschende heterosexuelle<br />
Norm.<br />
In Sekundenbruchteilen<br />
ge<strong>out</strong>et<br />
Russisch-orthodoxe<br />
Kirche macht ihrem<br />
Namen alle Ehre<br />
Wer sonst als US-amerikanische<br />
Wissenschaftler untersuchten die<br />
intuitive Urteilsfähigkeit, indem sie<br />
Testteilnehmern Bildern von Männern<br />
zeigten und ihre Sexualität in kurzer Zeit<br />
schätzen ließen. So wäre die Trefferquote<br />
bei wenigen Millisekunden dieselbe<br />
wie bei zehn Sekunden und läge bei 70<br />
Homophobie und mangelnde Aufklärung<br />
ist nach wie vor ein großes Problem in<br />
Russland und wenn es nach Metropolit<br />
Kyrill, Außenminister der Russischen<br />
Orthodoxen Kirche und religiöser Berater<br />
Putins, ginge, würde das wahrscheinlich<br />
auch noch lange so bleiben. In einem<br />
Prozent. Auch wurden andere Bereiche damit getestet, inwieweit<br />
die Probanden mit ihren Spontanentscheidungen richtig lägen.<br />
So mussten sie auch über die sexuelle Attraktivität einer Person<br />
entscheiden – die Trefferquote läge hier allerdings teilweise bei 50<br />
Prozent. „Möglicherweise“, so folgern die Forscher, „sind manche<br />
Gesichter eben schwerer zu lesen.“ Wonach die zu beurteilenden<br />
Bilder ausgewählt wurde, ist nicht erwähnt.<br />
(stern.de)<br />
Interview mit dem Spiegel betont er, es sei die „Aufgabe der Kirche,<br />
Sünde auch Sünde zu nennen”. Zwar sei Verfolgung nicht richtig,<br />
aber warum solle Sünde auch noch propagiert werden wie auf den<br />
Prides und Gay-Paraden? In einem Vergleich mit Pädophilie betont<br />
er auch, dass es um die „Wahrung des Prinzips” gehe. „Der Mensch<br />
unterscheidet sich vom Tier dadurch, dass er seine Triebe im Zaum<br />
halten kann.” (spiegel.de)
6 EINMAL QUEER UM DIE WELT<br />
EINMAL QUEER UM DIE WELT 7<br />
Du bist Iglyo<br />
Für <strong>Lambda</strong> Bund<br />
auf nach Spanien<br />
Donnerstag, 6. Dezember:<br />
Ich sitze im Flugzeug und lasse das trübgraue Winterwetter des<br />
Ruhrgebiets hinter mir, um mich der Sonne Málagas hinzugeben.<br />
Ich fliege zum General Meeting of Members der internationalen<br />
LGBTQ Jugend- und Studentenorganisation IGLYO. Jede<br />
Mitgliedsorganisation von IGLYO, so auch <strong>Lambda</strong>, schickt<br />
Delegierte zu diesem Treffen, um gemeinsam zu arbeiten, über<br />
wichtige Dokumente abzustimmen, sich auszutauschen und Kontakte<br />
zu knüpfen. Es wird Arbeitsgruppen geben, Plenarsitzungen,<br />
Verabschiedungen von Beschlüssen und Berichten. Der Stundenplan<br />
liegt auf meinen Knien und ich versuche, mir die nächsten vier Tage<br />
auszumalen. Ich habe keine Ahnung, was auf mich zukommt.<br />
Gegen 18 Uhr stehe ich schließlich vor der Jugendherberge: Verena<br />
aus Germany. Ich bekomme eine Stimmkarte, die ich nicht verlieren<br />
darf. Ich bin Deutschland – wow!<br />
Mein Zimmer teile ich mit Monika aus Polen und Linda aus<br />
Schweden, die bereits seit drei Jahren ein Paar sind. Überhaupt geht<br />
es hier sehr international zu. Kein Wunder bei rund 60 Teilnehmern<br />
aus ganz Europa.<br />
Freitag, 7. Dezember:<br />
Nach der Willkommensfeier im Strandclub geht es mehr oder<br />
weniger ausgeruht am nächsten Morgen los ins CAC Málaga,<br />
dem Zentrum für zeitgenössische Kunst. Das helle und geräumige<br />
Museum wird unser Arbeitsraum für die nächsten zwei Tage sein.<br />
Nach der offiziellen Begrüßung durch Björn van Roozendaal<br />
(Präsident von Iglyo), Francicso de la Torre (Bürgermeister von<br />
Málaga), Michael Cashman (Vorsitzender der Intergroup für LGBT-<br />
Rechte im Europäischen Parlament) und so manchem anderen legen<br />
wir los.<br />
LBGT-Themen sollen stärker in Schulen eingebunden werden – und<br />
zwar nicht nur im Unterricht. So fordern es die uns nun vorgestellten<br />
Lehr-Richtlinien, die eine Arbeitsgruppe erstellt hat. Gefordert<br />
werden zum Beispiel Schulungen für Lehrer, die Verfolgung<br />
diskriminierenden Verhaltens und konkrete Ansprechpersonen für<br />
Schüler. Noch sind die Richtlinien jedoch nur eine Art Wunschzettel.<br />
Das wird vor allem klar, als sich Sylwia aus Polen zu Wort meldet:<br />
„Wir haben sehr viel Material entwickelt, können es aber nicht<br />
implementieren. Die Regierung unterstützt uns nicht.“<br />
Im Anschluss besprechen wir in<br />
Arbeitsgruppen die Satzung und<br />
Kommunikationsstrategie von IGLYO.<br />
Müssen Formulierungen geändert<br />
werden? Wie sinnvoll ist der Newsletter<br />
an die Mitgliedsorganisationen? Wie<br />
gefällt die IGLYO-Mitgliedszeitschrift?<br />
Lob, Kritik und Vorschläge werden<br />
dankbar aufgenommen.<br />
Als wir später ins Hostal zurückkehren,<br />
steht ein „offizielles“ Treffen an. Emma aus<br />
England hat kurzerhand einen Raum für<br />
uns alle organisiert und eröffnet spontan<br />
das erste offizielle Gin-Meeting, zu dem<br />
alle ihre mitgebrachten landestypischen<br />
Süßigkeiten mitbringen. Die Nacht wird<br />
lustig – aber kurz.<br />
Samstag, 8. Dezember:<br />
Auch heute warten wieder Arbeitsgruppen<br />
und Abstimmungen auf uns. Soll IGLYO<br />
zum Beispiel nur für europäische Gruppen<br />
zugänglich sein, oder für internationale?<br />
Woran soll IGLYO in den nächsten<br />
Jahren arbeiten?<br />
Spannend wird es, als wir zur Wahl des<br />
neuen Vorstandes kommen. Als die<br />
Namen genannt werden, gibt es „Standing<br />
Ovations“: Nanna aus Dänemark, Simon<br />
aus Slovenien, Claire aus Großbritannien,<br />
Lucy aus Deutschland, Bruno aus<br />
Frankreich, Augustas Cicelis aus Lithauen<br />
und Ilke aus Belgien sind dabei.<br />
Der offizielle Teil ist beendet und wir<br />
bereiten uns mental auf das zweite<br />
offizielle Gin-Meeting von Emma vor.<br />
Liebevoll hat sie den Raum dekoriert,<br />
Geschenke für den alten, in rosa Federboas<br />
gehüllten Vorstand, Kuchen, Chips und<br />
Getränke besorgt. An einer Wand kleben<br />
rosa Herzen: Jeder soll seinen Namen und<br />
seine Emailadresse darauf notieren, damit<br />
wir in Kontakt bleiben.<br />
Um halb elf startet dann der Bus in<br />
Richtung Torremolinos, der schwullesbischen<br />
Hochburg an der Costa del<br />
Sol. Wir sind mit unseren spanischen<br />
Gastgebern in einem Club verabredet,<br />
um unseren Abschied zu feiern.<br />
Kaum öffnen sich die Türen, stehen die<br />
ersten auf der Tanzfläche – und kommen<br />
so bald auch nicht wieder herunter.<br />
Morgen ist das Ganze schließlich schon<br />
wieder vorbei.<br />
Sonntag, 9. Dezember:<br />
Langsam zerstreuen sich alle in alle<br />
Richtungen. Was bleibt sind ein Haufen<br />
Adressen und der Vorsatz, sich schnell bei<br />
facebook.com anzumelden…<br />
Aber noch etwas anderes ist geblieben.<br />
Wieder sitze ich im Flugzeug, doch<br />
diesmal habe ich keine vage Ahnung,<br />
sondern viele Erinnerungen im Gepäck.<br />
Für mich war es das erste Treffen dieser<br />
Art und ich bin beeindruckt. Davon, wie<br />
gut IGLYO das Treffen organisiert hat, wie<br />
sehr sich alle anstrengen, mitzuarbeiten,<br />
wie offen und herzlich alles abgelaufen ist.<br />
Jede noch so kleine Organisation hat die<br />
Möglichkeit, sich durch IGYLO Gehör<br />
zu verschaffen. Man arbeitet gemeinsam<br />
an einer – egal wie schmalzig sich das<br />
anhören mag – besseren Welt. IGYLO<br />
hat mir Lust auf mehr gemacht, Lust auf<br />
mehr Internationalität.<br />
Verena Waldbröl<br />
Liebe OUT!-<br />
Leser_innen.<br />
Ich bin Lucy, Vorstandsvorsitzende von IGLYO und möchte<br />
Euch im Folgenden einen kleinen Einblick in meine Arbeit in der<br />
internationalen LGBTQ-Jugendorganisation geben.<br />
Wofür steht IGLYO? IGLYO ist die internationale<br />
Lesben / Schwulen / Transgender / Queere Jugend- und<br />
Studierendenorganisation. IGLYO wurde 1984 gegründet und ist<br />
in den Niederlanden registriert. Wir zählen mittlerweile mehr als<br />
50 Mitgliedsorganisationen in über 30 Ländern Europas (das heißt<br />
innerhalb der Mitgliedsstaaten des Europarats). In Deutschland sind<br />
<strong>Lambda</strong>-Bund, <strong>Lambda</strong>-Berlin Brandenburg und <strong>Lambda</strong>-<strong>Bayern</strong><br />
darunter.<br />
Als Dachverband von LGBTQ Jugend- und Studierenden-<br />
Organisationen hauptsächlich in Europa hat IGLYO eine<br />
Brückenfunktion: nämlich, die Bedürfnisse von LGBTQ<br />
Jugendlichen in ihrer Vielfalt auf europäische Ebene sichtbar zu<br />
machen. In diesem Sinne ist IGLYO auf europäischer Ebene das,<br />
was <strong>Lambda</strong> in Deutschland ist: Informationsplattform, Sprachrohr,<br />
Netzwerk, Begegnungsort! Außerdem machen wir Lobbyarbeit in<br />
europäischen Institutionen, wie dem Europarat, der Europäischen<br />
Kommission und dem Europaparlament um internationale Politik<br />
aktiv zu beeinflussen. Für LGBTQ Jugendliche organisieren wir<br />
Konferenzen, führen Forschungsprojekte durch und versuchen,<br />
Organisationen in den einzelnen Ländern mit Know-how und<br />
Strukturen zur Seite zu stehen.<br />
Ich selbst bin seit März 2007 im Vorstand und seit Januar 2007<br />
eine von zwei Vorstandsvorsitzenden. Das heißt, ich repräsentiere<br />
den Vorstand nach außen und behalte den Überblick über<br />
IGLYOs Aktivitäten, das Team sowie den Kontakt zu wichtigen<br />
Partnern von IGLYO in Organisationen, Politik und Medien. Die<br />
Arbeit in IGLYO ist mit sehr viel Stress verbunden und ich werde<br />
immer wieder gefragt, warum ich das mache. Schließlich habe ich<br />
eigentlich mit Studium und Job genug zu tun. Aber es gibt eine ganz<br />
einfach Antwort für mich: durch IGLYO lerne ich tolle Menschen<br />
kennen, reise durch die Welt und bekomme Einblicke in politische<br />
Abläufe und Hintergründe. Das könnte mir kein Praktikum oder<br />
Auslandsaufenthalt in dieser Form bieten.<br />
Übrigens, wenn du jetzt nach dem zugegebenermaßen recht groben<br />
Einblick in IGLYOs Arbeit Lust bekommen hast, dich international<br />
einzubringen, dann hast du in diesem Jahr wahrscheinlich eine<br />
einmalig tolle Gelegenheit: <strong>Lambda</strong> und IGLYO organisieren<br />
nämlich gemeinsam eine internationale Jugendkonferenz, die (sofern<br />
wir die finanzielle Förderung bewilligt bekommen) vom 23.-29. Juni<br />
in Berlin stattfinden wird. Eine Ausschreibung findest du ab April<br />
auf www.iglyo.com. Dort gibt es auch ausführliche Informationen<br />
über weitere Aktivitäten und alle Details zur internationalen LGBTQ<br />
community. See you at IGYLO!
8 EINMAL QUEER UM DIE WELT<br />
EINMAL QUEER UM DIE WELT 9<br />
Lesbisch, gay, lesbiana, hommi, lesbijka…<br />
verschiedene Sprachen, gleiche Gefühle. Wie<br />
ist es, im Ausland queer zu sein?<br />
Schwul sein in Frankreich<br />
Von außen betrachtet und im Vergleich<br />
mit so vielen anderen Ländern scheint<br />
Frankreich ein nettes Plätzchen zu sein,<br />
um als ein LGBT zu leben. Dennoch<br />
kommen die Dinge nicht so schnell voran,<br />
wie sie sollten, vor allem was die Gesetze<br />
angeht: Wir mussten bis Dezember 2005<br />
warten, um ein Gesetz zu bekommen, dass<br />
Diskriminierung aufgrund von sexueller<br />
Orientierung verbietet und es LGBT-<br />
Organisationen ermöglicht, Homophobe anzuklagen.<br />
Für gleichgeschlechtliche Paare besteht die Lebenspartnerschaft, aber<br />
diese ist der Hetero-Ehe immer noch nicht gleichgestellt, außerdem<br />
gibt es kein Recht auf Adoption. Bezüglich des Bildungswesens ist es<br />
immer noch selten, von LGBT-Angelegenheiten in Schulen zu hören,<br />
abgesehen von Universitäten, in denen man LGBT-Organisationen<br />
finden kann.<br />
Obwohl es jedoch immer noch eine hohe Zahl von Morden und<br />
physischen Übergriffen auf LGBTs gibt, scheinen die Franzosen in<br />
ihren Köpfen aber schon weiter zu sein als ihre Gesetzgebung, so<br />
dass sich LGBTs öfter und einfacher <strong>out</strong>en können. Der CSD in<br />
Paris zum Beispiel ist jedes Jahr ein großes Ereignis, zu dem mehrere<br />
Hunderttausend Menschen strömen.<br />
Ich persönlich denke, dass es in Frankreich immer noch schwer<br />
ist, als LGBT aufzuwachsen, denn die verbale Diskriminierung<br />
und die Vorurteile bleiben die gleichen. Um toleriert zu werden,<br />
mussten LGBTs viel an ihrem Auftreten ändern, so hetero wie<br />
möglich aussehen, um in die Gesellschaft zu passen. Ich finde es<br />
schade, diese ganzen Unterschiede zu verstecken und verschwenden,<br />
die der Gesellschaft so viel bringen könnten. Französische LGBTs<br />
sollten weiter kämpfen, damit ihre Vielfältigkeit akzeptiert wird und<br />
aufhören zu akzeptieren, für das toleriert zu werden, was sie nicht<br />
sein wollen.<br />
Maxence De Barros<br />
Lesben sind die neuen<br />
Schwulen in Dänemark<br />
Die dänische Gay-Community verändert<br />
sich. Es sind nicht länger die schwulen<br />
Männer, die die dänische Club-Szene<br />
dominieren – es sind die Lesben. Eine<br />
Handvoll trendiger Lesben, die ihre<br />
Sexualität als Markenzeichen benutzen,<br />
sind die beliebtesten DJs in den Clubs von<br />
Kopenhagen und Århus. Die Mainstream-<br />
DJs kopieren ihren Stil und das beste, was<br />
du für deine Karriere tun kannst: Sei mit einer Lesbe befreundet.<br />
Das Lustige daran ist, dass die mainstream gay community das nicht<br />
wirklich akzeptiert. Sie halten weiterhin am Eurovision Song Contest<br />
und schäbigen Regenbogenfahnen<br />
fest. Als die dänische Website XQ28.<br />
dk zur besten schwulen Sache in<br />
Dänemark 2007 nominiert wurde,<br />
haben sie diesen Trend weder erkannt,<br />
noch benannt. Sie nominierten den<br />
Kopenhagener CSD (nichts Neues), das<br />
schwul-lesbische Filmfestival (eines der<br />
ältesten der Welt) und eine jährlich im<br />
Midsommer stattfindende Veranstaltung<br />
von LBL, der nationalen Schwulen- und<br />
Lesbenorganisation Dänemarks (findet<br />
seit 1948 statt). Nicht Neues – aber gute<br />
und beständige Beiträge zur dänischen<br />
Gay-Szene.<br />
Der Grund dafür, dass die „mainstream<br />
gays“ diesen Trend nicht wahrhaben<br />
wollen, liegt darin, dass die lesbischen<br />
DJs einem queeren „Underground“<br />
entspringen. „Queer underground” und<br />
“mainstream gay” passt nicht zusammen –<br />
traurigerweise. Doch wenn DJs und auch<br />
andere die Lesben wählen, dann werden<br />
sie es vielleicht merken.<br />
Nanna Moe<br />
Gay love aus<br />
S(LOVE)enien<br />
Touristen sind<br />
selten unberührt<br />
von der wunderschönen<br />
Landschaft<br />
Sloveniens<br />
– die Landschaft,<br />
Frieden, attraktive<br />
Dörfer und Städte, das Meer und der<br />
See Bled. Aber wie ist es, als Schwuler<br />
in Slovenien zu leben? Der Prozess<br />
Sloveniens, in die EU einzutreten (im<br />
Mai 2004 vollendet), und der Prozess,<br />
EU-Direktiven zu transportieren und<br />
implementieren, waren wichtige und<br />
nennenswerte Entwicklungen in der<br />
Geschichte der slovenischen Gleichstellungsgesetze.<br />
Nachdem in den<br />
späten 90ern öffentliche Debatten über<br />
die gleichgeschlechtliche Partnerschaft<br />
geführt wurden und sich viele schwule<br />
und lesbische Organisationen dafür<br />
eingesetzt hatten (die ersten 1993), erließ<br />
die rechtsstehende Regierung am 22. Juni<br />
2005 ein Gesetz zur gleichgeschlechtlichen<br />
Lebenspartnerschaft. Das Gesetz<br />
reduzierte die Rechte homosexueller<br />
Partner auf ein Minimum. Es definiert<br />
Prozeduren und Konditionen, um sich<br />
zu registrieren, rechtliche Konsequenzen,<br />
Methoden, um sie zu beenden und die<br />
Beziehung der beiden Partner nach<br />
Beendigung der Partnerschaft. Es gibt den<br />
Partnern gegenseitges Mitspracherecht<br />
in medizinischen Angelegenheiten und<br />
gewährt beschränkte Erbrechte. Aber<br />
keine sozialen Rechte, Pension oder<br />
ähnliches wird gewährt. Adoption oder<br />
Elternrechte werden nicht erwähnt.<br />
NICHT GUT!Über schwule Lokalitäten<br />
kann man auch nichts Gutes berichten.<br />
Im Moment haben wir keine schwulen<br />
Bars, aber zum Glück gibt es eine schwule<br />
Disko namens Klub K4, die jeden<br />
Sonntag und einen Samstag im Monat<br />
geöffnet ist. Es gibt also ein bisschen<br />
schwules Leben in Slovenien, juchu. So<br />
schlecht ist es aber auch nicht. Es ist ganz<br />
ok, schwul in Ljubljana (der Hauptstadt<br />
von Slovenien) zu sein. Die Gesellschaft<br />
ist recht tolerant, das Problem liegt –<br />
wie immer – in der Politik. Die erste<br />
slovenische CSD-Parade fand am 6. Juli<br />
2001 statt. Laut der slovenischen Medien<br />
kamen 300 Menschen. Die Reaktion der<br />
Öffentlichkeit war ziemlich positiv und<br />
seitdem findet der CSD jedes Jahr statt.<br />
Der nächste wird im Juli 2008 sein. Ihr<br />
seid alle herzlich eingeladen!<br />
Also, fühlst Du S(LOVE)nien?<br />
Simon Maljevac<br />
Island –<br />
verblüffend queer<br />
Ich habe mich<br />
mit 14 Jahren<br />
bei meinen<br />
Freunden ge<strong>out</strong>et.<br />
Nachdem<br />
ich meinen Führerschein<br />
mit 17<br />
Jahren gemacht<br />
hatte, war das erste, was ich tat, die<br />
nationale LGBT-Organisation Samtökin<br />
´78 zu besuchen. Ich fuhr an einem<br />
Sonntagabend hin, weil sich da die<br />
Jugendgruppe traf. Zwei Wochen später<br />
<strong>out</strong>ete ich mich bei meinen Eltern.<br />
2007 trat ich FSS bei, einer Organisation<br />
für „queere“ Studenten in Island.<br />
Samtökin ´78, FSS und andere<br />
Organisationen leisten fantastische<br />
Arbeit, um für die Rechte von Schwulen<br />
und Lesben zu kämpfen. Sie organisieren<br />
Events und bieten „queeren“ Menschen,<br />
vor allem Jugendlichen, einen sicheren<br />
Hafen, um sich zu <strong>out</strong>en. Die Aktivisten<br />
und Lobbygruppen haben einen<br />
unglaublichen Erfolg allein im letzten<br />
Jahrzehnt.<br />
Eine registrierte Partnerschaft wurde<br />
1996 eingeführt und zehn Jahre später<br />
verabschiedete das Parlament Gesetze, die<br />
die Rechte von gleichgeschlechtlichen und<br />
heterosexuellen Paaren durch eingetragene<br />
Lebenspartnerschaften nahezu anglichen.<br />
Dazu gehörte auch das Recht, ausländische<br />
Kinder zu adoptieren und die künstliche<br />
Befruchtung für lesbische Paare. Das<br />
einzige, was fehlt, ist die Erlaubnis für<br />
religiöse Gruppen, gleichgeschlechtliche<br />
Paare zu verheiraten. Zwei haben<br />
aber schon um Erlaubnis gebeten: die<br />
independent lutheran church und die<br />
Norse pagan group.<br />
Meiner Erfahrung nach ist es nicht<br />
allzu schwer, eine Lesbe in Island zu<br />
sein. Die Menschen sind immer offener<br />
und gebildeter. Geschichten über aus<br />
Hass begangene Verbrechen sind selten,<br />
Reykjavík ist ein sicherer Ort, was das<br />
angeht. Was mich am meisten ärgert<br />
ist, dass Jugendliche die isländischen<br />
Ausdrücke für „homo“ und „Lesbe“ als<br />
Beleidigungen benutzen, ohne zu merken,<br />
was sie da sagen. Diese indirekten<br />
Vorurteile sind der Hauptgrund dafür,<br />
dass ich mich in der Schule nie <strong>out</strong>ete.<br />
Betrachtet man diese offene Umgebung,<br />
scheinen zwei schwule und queer<br />
Bars von über 50 Bars und Clubs im<br />
Hauptstadtzentrum nicht genug zu<br />
sein. Wenn man die Einwohnerzahl der<br />
Stadt beachtet (etwa 180.000), klingt es<br />
verständlich und vielleicht unrealistisch,<br />
mehr zu fordern, aber man kann immer<br />
hoffen! Die Szene ist relativ groß in diesen<br />
Bars und am Wochenende sind sie zum<br />
Platzen voll. Zu guter Letzt sollte jeder<br />
das 10. Jubiläum des Reykjavík GayPride<br />
im August besuchen, mit Sicherheit<br />
einer der einzigartigsten CSDs auf der<br />
Welt. 75.000 Menschen (ein Viertel<br />
der isländischen Bevölkerung!), queere<br />
Menschen, ihre Familie, Freunde und<br />
Unterstützer, kommen alle zusammen und<br />
feiern Mannigfaltigkeit und Gleichheit.<br />
See you there!<br />
Silja Hlin Gudbjornsdottir<br />
(mit Hilfe von Brynjar Smari Hermannsson)<br />
LGBT-Leben in Estland<br />
Es war etwas<br />
Besonderes, in<br />
einem Land<br />
anzukommen,<br />
das weit weg<br />
von meiner<br />
Heimat Belgien<br />
war. Ich habe in<br />
einer LGBT-Organisation in Belgien als<br />
internationale Koordinatorin gearbeitet<br />
und dachte, ich wäre darauf vorbereitet,<br />
einer Gesellschaft zu begegnen, in der<br />
Akzeptanz anders gesehen wurde als ich<br />
gewohnt war.<br />
In Belgien haben wir Glück. Wir<br />
haben die gleichgeschlechtliche Ehe,<br />
Adoptionsrecht, eine generelle Kultur<br />
der Akzeptanz, Homophobie ist etwas<br />
Schlechtes und obwohl dir manche<br />
insgeheim noch nachschauen, wenn du<br />
als lesbisches Paar vorbeiläufst, hast du<br />
im Allgemeinen nichts zu befürchten.<br />
Von den baltischen Ländern ist Estland<br />
bekannt für die höchste LGBT-Akzeptanz.<br />
Im Vergleich zu den homophoben Staaten<br />
wie Litauen oder Lettland ist das jedoch<br />
nichts, auf das man stolz sein könnte,<br />
nichts, mit dem man sich vergleichen<br />
könnte. Nur 20 Kilometer von Helsinki<br />
entfernt und sehr nah an Schweden<br />
sollte Estland vielleicht einen Blick auf<br />
diese Länder werfen und anfangen, sich<br />
mit ihnen zu vergleichen. Dann sind sie<br />
noch weit entfernt von einer toleranten<br />
Gesellschaft.<br />
Toleranz, ein großes Wort, schwierig zu<br />
definieren. Toleranz hat mit Menschen<br />
zu tun, die unterschiedlich sind, aber<br />
heißt Toleranz, sie zu akzeptieren? Sie<br />
als gleich anzusehen? Oder einfach nur<br />
mit ihnen auszukommen, zu wissen,<br />
sie sind da, ohne sich um sie und ihre<br />
Rechte zu kümmern? In Estland haben<br />
LGBTs keine Rechte aus nur einem<br />
Grund: es ist allen egal. Das LGBT-Leben wird akzeptiert, solange<br />
man nicht zu viel davon spricht. LGBTs können ihr Leben so<br />
leben, wie sie möchten, so lange sie es drinnen tun. Es gibt keine<br />
großen Auseinandersetzungen, nicht allzu viel Gewalt, nicht so<br />
viel Mobbing…aber auf der anderen Seite, wie soll man jemanden<br />
mobben, der nicht ge<strong>out</strong>et ist?<br />
Als Belgierin sehe ich die Dinge auf meine Art, aber was ich in<br />
Estland bemerkt habe, war die extrem niedrige Zahl an Menschen,<br />
die sich <strong>out</strong>en. Die wenigen Aktivisten, die ich kenne, sind in<br />
ganz Estland bekannt. Dann wiederum sind sie die einzigen fünf<br />
ge<strong>out</strong>eten, der Rest leidet stumm zuhause, bei der Arbeit, alleine…<br />
oder mit der Freundin/dem Freund, den sie glücklicherweise<br />
gefunden haben.<br />
Nachdem ich nun seit fünf Monaten ist Estland lebe ist nun<br />
meine Frage: Wer sollte den nächsten Schritt machen? Die<br />
Regierung, indem sie Rechte verleiht? Die Gesellschaft, indem sie<br />
Homosexualität mehr einschließt? Oder vielleicht, ganz vielleicht…<br />
LGBTs, indem sie vortreten und versuchen, keine Angst mehr davor<br />
zu haben, der Welt zu sagen: Weißt du was? Ich bin Student, ich bin<br />
24 Jahre alt, ich habe zwei Schwestern – und ich stehe auf Frauen.<br />
Ilke Jaspers<br />
Lesbisch in Spanien<br />
In den letzen zwei Jahren habe ich einen<br />
großen Schritt in meinem Leben gemacht,<br />
als spanische Frau und als lesbische Frau.<br />
Als spanische Frau, weil ich dank des 2005<br />
verabschiedeten Gesetzes nun in der Lage<br />
bin, die Frau zu heiraten, die ich liebe. Als<br />
lesbische Frau, weil ich heute wieder einmal<br />
sichtbar war für die Gesellschaft, so wie ich<br />
bin, ohne Angst und ohne mich verstecken zu müssen. Und ich<br />
merke, dass uns die spanische Gesellschaft mehr und mehr zuhört<br />
dank der Arbeit.<br />
Dank des Ehegesetzes für Homosexuelle wurden die Rechte an<br />
die der traditionellen Ehe angeglichen. So haben Freunde von mir<br />
beschlossen, zu heiraten und eine Familie mit Kindern zu gründen.<br />
Trotzdem ist sicher, dass nur die Implementierung dieses Gesetzes<br />
nicht ausreicht. Jetzt kommt das Schwierigste, nämlich die spanische<br />
Gesellschaft aufzuklären und zu sensibilisieren. Das Gesetz ist das<br />
Resultat einer gewaltigen Anstrengung verschiedener spanischer<br />
Vereinigungen. Aber ein Teil der Gesellschaft hat noch nicht<br />
begriffen, dass sich zwei Personen des gleichen Geschlechts lieben<br />
können. Wenn sich ein homosexuelles Paar auf der Straße küsst<br />
oder Händchen halt, passiert das nicht so selbstverständlich, wie<br />
wir es gerne hätten. Noch immer sind wir Gegenstand von Kritik.<br />
Deswegen kann ich zwar als lesbische Frau die gleichen Rechte<br />
wie jeder andere haben, aber vor der Gesellschaft fühle ich mich<br />
nicht frei, denn manchmal ist es nicht möglich, meine Gefühle<br />
auszudrücken und total und einfach unauffällig zu sein. Es ist nicht<br />
die ganze Gesellschaft, aber ein Teil davon ist weiterhin intolerant.<br />
Wir machen weiter mit der gemeinsamen Arbeit innerhalb der<br />
verschiedenen spanischen Organisationen aber immer mit den<br />
gleichen Kriterien: aufklären, informieren, sensibilisieren. Wir tun<br />
dies mit Kraft und Freude und mit einem einzigen Ziel: Frei sein<br />
und vor allem, wir selber sein. MARÍA JOSÉ GARCÍA LOBATO.
10 EINMAL QUEER UM DIE WELT<br />
EINMAL QUEER UM DIE WELT 11<br />
Tja, und bei uns?<br />
Wenn man fragt, scheint generell eine ziemliche Unsicherheit über<br />
die genaue Gesetzeslage im eigenen Land zu herrschen. Ist ja auch<br />
nicht weiter verwunderlich, denn das Thema ist komplex.<br />
Dass es jetzt eingetragene Lebenspartnerschaften gibt, ist<br />
wohl jedem klar, aber ob, und wenn ja wie, diese sich von der<br />
‚heterosexuellen‘ Ehe unterscheiden ist Vielen nicht klar.<br />
Aber ich möchte vorne anfangen:<br />
In den letzten 15 Jahren hat sich viel für die Homosexuellen getan.<br />
Die Oberbürgermeister von Hamburg und Berlin sind offen schwul,<br />
ebenso der Vorsitzende der FDP Guido Westerwelle, Hessen hat eine<br />
lesbische Bildungsministerin, um nur ein paar prominente Beispiele<br />
aus der Politik zu nennen. Aber wie sieht es jetzt mit der Rechtslage<br />
aus? Also, dann werde ich mich mal daran machen, und versuchen<br />
das Thema aufzudröseln...<br />
Das Lebenspartnerschaftsgesetz vom 16. Februar 2001 regelt<br />
in Deutschland die Eintragung von gleichgeschlechtlichen<br />
Lebenspartnerschaften, die Umgangssprachlich auch „Homo-Ehe“<br />
genannt werden. Klartext: Frauen können Frauen, und Männer<br />
können Männer heiraten. Ob diese auch homosexuell sind, ist dem<br />
Gesetz egal.<br />
Die Gründe, warum man so eine offizielle ‚Eintragung der<br />
Lebenspartnerschaft‘ vollzieht sind vielfältig. Einer ist sicherlich die<br />
Hoffnung auf gewisse Rechte und Pflichten, die das mit sich bringt.<br />
Aber wie sieht das genau aus? Ich werde erst den juristischen Begriff<br />
erwähnen und dann eine kurze Erklärung dazu.<br />
Also: Die Rechte:<br />
Gemeinsamer Familienname: ich kann also den gleichen<br />
Nachnamen annehmen wie meine PartnerIn<br />
kleines Sorgerecht bei vorhandenen Kindern: bedeutet, ich kann<br />
in gewissem Maß, solange meine PartnerIn nix dagegen hat, über<br />
das/die Kind/er mitbestimmen.<br />
Man darf vor Gericht die Aussage verweigern, auch wenn es um<br />
die Anklage von Verschwägerten (Also Geschwister des Partners/der<br />
Partnerin) geht.<br />
Anspruch auf den Ehegattenpflichterbteil im Todesfall des Partners<br />
(i.d.R. die Hälfte)<br />
Anspruch auf Witwenrente die richtet sich nach dem Einkommen<br />
der PartnerIn<br />
Und wie sieht es mit den Pflichten aus?:<br />
Verpflichtung zur gemeinsamen Lebensführung will sagen, man<br />
muss zusammen wohnen.<br />
Verpflichtung zu gegenseitigem Unterhalt – Jaja, das liebe Geld,<br />
das bedeutet: Beide müssen zur Haushaltführung was dazu geben,<br />
wobei das eigentliche ‚führen des Haushalts‘ (Also Putzen, Spülen,<br />
Waschen etc.) bereits ausreicht, wenn meine PartnerIn alleine<br />
Arbeiten geht.<br />
Gleichstellung zu Ehepartnern im Sozialrecht (Arbeitslosengeld,<br />
Elterngeld, Sozialversicherung) – Sieht zwar wie ein Recht aus,<br />
bedeutet aber, dass ich im Falle der Arbeitslosigkeit oder von<br />
Schulden etc. meiner PartnerIn selbst zahlen muss.<br />
Aber was fehlt? Das ist eigentlich die bedeutendste Frage, denn für<br />
sich genommen sieht die eingetragene Lebenspartnerschaft ja gar<br />
nicht so schlecht aus.<br />
Ganz wichtig: Es fehlt die Gleichstellung im Steuerrecht – die Ehe<br />
bringt deutliche Steuervergünstigungen<br />
mit sich, die eLP nicht!<br />
Noch wichtiger: Die Adoption von<br />
Kindern ist nicht möglich.<br />
Es fehlt die Gleichstellung bei der<br />
Schenkungs- und Erbschaftssteuer, das<br />
betrifft große Werte, wie ein Haus oder<br />
eine Firma oder richtig viel Asche.<br />
Ein Beamter bekommt keinen<br />
Verpartnerungszuschlag, ebenso gibt<br />
es keinen erhöhten Ortszuschlag für<br />
Angestellte im öffentlichen Dienst, das<br />
macht u.U. mehrere hundert Euro aus.<br />
Dann kommen noch ein Haufen ‚Nö‘s‘<br />
in Sachen wie Wohnungsbauprämie,<br />
Vermögensbildung<br />
oder<br />
Grunderwerbssteuergesetz etc.<br />
Es geht also meistens um finanzielle<br />
Vergünstigungen, die die Ehe hat, die<br />
eLP aber nicht. Diese ergeben sich daraus,<br />
dass diese Änderungen vom Bundesrat<br />
zustimmungspflichtig sind.<br />
Das Bundesverfassungsgericht, welches<br />
die Rechtmäßigkeit des Lebenspartnerschaftsgesetzes<br />
auf Antrag von CDU/<br />
CSU prüfen sollte, entschied am 17. Juli<br />
2002, dass es keinen Verfassungsmäßigen<br />
Zwang für einen Abstand der Ehe<br />
und einer gleichgeschlechtlichen<br />
Lebenspartnerschaft geben müsse. Diese<br />
dürfte der Ehe durchaus gleichgestellt<br />
sein, allerdings nicht besser. Mal sehen,<br />
ob dieses Urteil noch eine Folge für hat.<br />
Ja, also kann man (fast) behaupten, dass<br />
wir auf den richtigen Weg sind. Sollte man<br />
sich allerdings mal die Mühe machen,<br />
ein bisschen unter die Oberfläche zu<br />
schauen, so wird man sicherlich merken,<br />
dass an den Schulen das Wort „schwul“<br />
immer noch als Synonym für „schlecht,<br />
unpassend, unschön“ verwendet wird,<br />
und dass unsere Bundesregierung erst vor<br />
kurzen den Antrag einer Untersuchung<br />
zur Situation schwullesbischer<br />
Jugendlicher abgelehnt hat.<br />
Akzeptanz beginnt im Kleinen und bis zu<br />
breiten, tatsächlichen Akzeptanz wird es<br />
wohl noch ein bisschen dauern. Solange<br />
können wir ja in unserem Umfeld ‚im<br />
Kleinen‘ arbeiten.<br />
Tobias Berg<br />
Wir wollen<br />
Agenten<br />
des Wandels<br />
IN unserer<br />
Gesellschaft sein<br />
In Mexiko gibt es seit<br />
letztem Jahr die erste<br />
schwul-lesbische<br />
Qualitäts-Zeitschrift,<br />
die sich dank ihres<br />
einzigartigen<br />
Konzepts wachsender<br />
Beliebtheit erfreut.<br />
Unter dem Motto „Ciao Clichés“ soll die<br />
Zeitschrift OHM mit den Vorurteilen<br />
über Schwule und Lesben aufräumen und<br />
gleichzeitig auch heterosexuelles Publikum<br />
anlocken. OHM, ein Wortspiel mit dem<br />
Begriff „HOMosexuell“, berichtet nicht<br />
nur über klassische schwul-lesbische<br />
Belange, sondern versteht sich als<br />
Lifestyle-Magazin. Regelmässige Themen<br />
sind Mode & Musik, Reisen & Trends,<br />
Design & Architektur sowie Gesundheit<br />
& Schönheit. Paula Manzano schreibt seit<br />
der Entstehung für OHM und leitet das<br />
Lesben-Ressort „L“.<br />
Wie ist die Idee enstanden, OHM<br />
ins Leben zu rufen und was ist eure<br />
Motivation?<br />
Vor drei Jahren entstand die Idee eine<br />
Zeitschrift herauszubringen, die den<br />
gängigen Vorurteilen, die gegen Schwule<br />
und Lesben in Mexiko bestehen, etwas<br />
entgegensetzt. Mit Homosexualität<br />
assoziieren die Menschen hier häufig noch<br />
eine „schmutzige“ Subkultur am Rande<br />
der Gesellschaft. Mit OHM wollen wir<br />
der Gay-Szene in Mexiko ein neues<br />
Gesicht geben. Zudem besteht ein einem<br />
großen Land wie Mexiko, und vor allem<br />
in unserer Hauptstadt, der größten Stadt<br />
der Welt, ein riesiger Markt.<br />
Wie würdest du die Aufmachung von<br />
OHM beschreiben?<br />
Wir legen bewusst großen Wert auf die<br />
hohe Qualität von OHM. Sie wird sehr<br />
aufwändig produziert. Wir drucken auf<br />
Hochglanzpapier, haben viele qualitativv<br />
hochwertige Fotos und legen großen<br />
Wert auf ein ansprechendes Design. Dazu<br />
haben wir auch entsprechende Sponsoren<br />
und bekannte Lifestyle-Marken, die<br />
ganzseitig in OHM werben.<br />
Wie kommt das Konzept von OHM in<br />
Mexiko an?<br />
Wir erleben eine hervorragende<br />
Resonanz, haben in kürzester Zeit eine<br />
große Leserschaft aufbauen können und<br />
bekommen auch von heterosexuellen<br />
Lesern positive Rückmeldungen. Seit<br />
kurzem gibt es die Zeitschrift auch in<br />
Spanien zu kaufen und regelmäßig werden<br />
in Mexiko-Stadt Parties oder andere<br />
Veranstaltungen wie Modenschauen von<br />
uns organisiert. OHM repräsentiert die<br />
schwul-lesbische Szene als Ganzes und<br />
soll eine allgemeine Interaktionsplattform<br />
sein. Genau das hat in unserem Land<br />
bisher gefehlt.<br />
Wie sieht die schwul-lesbische Szene<br />
in Mexiko insgesamt aus, ist sie mit<br />
der in Europa zu vergleichen?<br />
Die Akzeptanz von Homosexuellen<br />
ist in Mexiko leider noch nicht so weit<br />
fortgeschritten wie in Deutschland oder<br />
anderen europäischen Ländern. Gerade<br />
für Lesben ist es in einer patriarchalischen<br />
Gesellschaft wie unserer schwer sich zu<br />
behaupten. Zudem hat die katholische<br />
Kirche einen starken Einfluss, was nicht<br />
gerade zu mehr Toleranz für Schwule<br />
und Lesben führt. Manche Menschen<br />
betrachten Homosexualität tatsächlich<br />
als eine Krankheit, von der man<br />
geheilt werden müsse. Gerade in solch<br />
einem Umfeld sind Angebote, wie sie<br />
OHM bietet, von großer Wichtigkeit.<br />
Andererseits tut sich unheimlich viel in<br />
der Szene, wir erfahren mehr und mehr Akzeptanz, und mit OHM<br />
wollen wir zu mehr Offenheit und Verständnis beitragen.<br />
Wie sieht die Lage von Schwulen und Lesben in Mexiko auf<br />
politischem Niveau aus?<br />
Eine politische Diskussion über Rechte von Homosexuellen findet in<br />
Mexiko praktisch nicht statt. Von einem Antidiskriminierungsgesetz<br />
oder einer landesweiten Homo-Ehe sind wir wohl auch leider noch<br />
weit entfernt. Zwar gibt es für Mexiko-Stadt die Möglichkeit der<br />
gleichgeschlchtlichen Partnerschaft, aber dennoch haben wir<br />
faktisch nicht dieselben Rechte wie Heterosexuelle. Das Thema<br />
wird weitenstgehend tabuisiert und natürlich haben wir in einem<br />
Schwellenland wie Mexiko viele existentielle Probleme, die alles<br />
andere ohnehin in den Hintergrund drängen. Umso wichtiger ist<br />
Engagement darum auf anderen Ebenen.<br />
Ist das auch dein persönlicher Antrieb bei dem Projekt OHM?<br />
Ja, mir gefällt die Idee, mit OHM eines der wenigen Angebote in<br />
Mexiko an Homosexuelle zu machen, quasi einen Bezugspunkt zur<br />
Szene zu bieten. Gerade jüngere Leute, die dabei sind, sich zu <strong>out</strong>en,<br />
finden darin Unterstützung und eine Identifikationshilfe. Ich hätte<br />
mich damals gefreut, eine Zeitschrift wie OHM zu haben. Vielleicht<br />
kann ich ja so einigen Leuten den Kontakt zur Szene erleichtern.<br />
Gleichzeitig macht es mir Spass zu vielen verschiedenen Themen zu<br />
recherchieren und zu schreiben.<br />
Wie soll sich OHM eurer Vorstellung nach weiterentwickeln?<br />
Wir wollen weiter wachsen und unsere Zeitschrift in weiteren<br />
spanischsprachigen Ländern veröffentlichen. Zusätzlich haben wir<br />
die Idee, irgendwann OHM-Cafés und Discos zu eröffnen. Definitiv<br />
wollen wir die Plattform von OHM verbreitern und es auf mehr<br />
Lebensbereiche ausweiten. Dabei soll unser hoher Qualitätsanspruch<br />
bestehen bleiben und das OHM-Netzwerk soll weiter Vorreiter und<br />
Trendsetter sein. Ich denke, dass wir durch OHM tatsächlich etwas<br />
für Schwule und Lesben in Mexiko bewegen können – jedenfalls<br />
verstehen wir uns als Agenten des Wandels in der mexikanischen<br />
Gesellschaft.<br />
Julia Wehner
12 EINMAL QUEER UM DIE WELT<br />
EINMAL QUEER UM DIE WELT 13<br />
Südafrika – die Niederlande Afrikas<br />
Dass Südafrika als eine der ersten Nationen weltweit die Ehe für<br />
Homosexuelle geöffnet hat, mag auf den ersten Blick immer noch<br />
seltsam erscheinen, gilt der schwarze Kontinent in Mitteluropa<br />
eher als patriarchiSch und konservativ. Pionierhaft erhalten<br />
Schwule und Lesben, Transfrauen und -männer existenzielle Rechte,<br />
während das Ausland, Uganda voran, den Liberalismus<br />
aufs Schärfste verurteilt.<br />
Doch wie sieht die Realität aus? Ist Südafrika wirklich eine<br />
solche Oase der Akzeptanz für LSB und auch T inmitten von<br />
Staaten, die für Nicht-Heterosexualität nach wie vor hohe Strafen<br />
vorsehen? „Südafrika ist eines der Länder in der Welt mit dem<br />
besten Grundgesetz. Das bedeutet? Sie existieren nur auf Papier”,<br />
so Liesl Theron, Gründerin von Gender DynamiX, Verein zur<br />
Unterstützung von Transgendern, ihren Familien, FreundInnen und<br />
MitarbeiterInnen. Tatsächlich zeigt die ehemalige niederländische<br />
Kolonie teilweise eine ähnliche Doppelmoral wie die Niederlande<br />
selbst: Während Paare offiziell den Segen erhalten, herrscht im<br />
Volk die Homophobie vor, Transsexuelle haben noch schlechtere<br />
Karten.<br />
Trotz des Antidiskriminierungsgesetzes, das als erstes Land weltweit<br />
sexuelle Orientierung mit einschließt, ist die Wahrscheinlichkeit<br />
nach dem Coming-<strong>out</strong> gekündigt zu werden sehr groß, gerade für<br />
Transfrauen und -männer. Als Begründung wird häufig angegeben,<br />
dass der oder die MitarbeiterIn ja nicht jene Person ist, die sich<br />
damals beworben hat, so würden also keine gültigen Zeugnisse und<br />
Ausbildungsnachweise vorliegen. Ein schriftlicher Nachweis über<br />
den legalen Identitätswechsel hilft in den seltensten Fällen.<br />
Stattdessen müssen Ge<strong>out</strong>ete befürchten „Hate crimes“ zum Opfer<br />
zu fallen, Verbrechen, die aus intolerantem Hass entstehen. Nicht<br />
allein Gewalt, auch Vergewaltigung tritt sehr häufig auf, speziell<br />
bei Lesben, die „umgedreht“ werden sollen. Kommt es zu einer<br />
Anklage, erwarten die TäterInnen häufig ein geringeres Strafmaß,<br />
bei transsexuellen Opfern spricht das Gericht nicht einmal mehr von<br />
einer Vergewaltigung, sondern „nur“ von einem sexuellen Angriff.<br />
Das Problem ist dasselbe wie die Gleichstellung der Homo-Ehe mit<br />
der Hetero-Ehe in Deutschland: Im Grunde verbieten die Gesetze<br />
weder Trans-, noch Homosexualität. Doch die Richter nutzen ihren<br />
jurisitischen Spielraum – im Zweifel gegen die Angeklagten. Doch<br />
selbst die Gesetze haben noch Verbesserungsbedarf: Trotz Homo-Ehe<br />
können verheiratete Transidente nicht ihr Geschlecht ohne Weiteres<br />
ändern lassen. Anstatt die bestehende Bindung als homosexuell<br />
einzutragen, müssten sie sich scheiden lassen und erneut heiraten.<br />
Auch Südafrika ist nicht ohne Organisationen, die sich dafür<br />
einsetzen, den Status quo zu ändern. Mit Einmischung in die Politik,<br />
Aufklärung der Öffentlichkeit und<br />
Beratung für Lesben, Schwule, Bisexuelle,<br />
Trans- und auch Intersexuelle versuchen<br />
sie, das Leben für einige etwas leichter<br />
zu gestalten. Leider ist für Communitys<br />
wie mambaonline.com, mambagirl.com<br />
und Behind the Mask (mask.org.za)<br />
und Vereinen wie GenderdynamiX die<br />
Internetpräsenz der wichtigste Weg zur<br />
Szene – und gleichzeitig ein Weg voller<br />
Steine, da kaum ein Privathaushalt<br />
Internetzugang hat und die meisten User<br />
über Arbeit ins Netz gehen. Schülern<br />
macht das den Kontakt zur Szene<br />
besonders schwer.<br />
Nichtsdestotrotz ist da Licht am Ende des<br />
Tunnels, der Staat gibt finanzielle Mittel<br />
für LSBTI-Aufklärungsarbeit von NGOs<br />
und das Engagement geht weiter...<br />
Den ausführlichen Artikel findest du im<br />
Blog von www.lambda-bb.de.<br />
Franziska Eva-Maria Steier<br />
Trotz der bestehenden<br />
Gesetze herrscht in den<br />
Niederlanden eine immer<br />
gröSSere und vor allem<br />
steigende Intoleranz<br />
gegenüber Homo-, Bi- und<br />
Transsexuellen. Letztere<br />
dürfen ihre Daten erst<br />
ändern lassen, nachdem die<br />
körperliche Umwandlung<br />
samt Sterilisation<br />
stattgefunden hat.<br />
„Die Gesellschaft ist noch nicht<br />
bereit“ – Belarus Pride 2008<br />
Während auch 2008 wieder Schwule und Lesben<br />
auf der ganzen Welt auf die StraSSe gehen, um<br />
für ihre Rechte und gegen Diskriminierung zu<br />
demonstrieren, findet der Pride andernorts<br />
aus Angst vor Repressalien der Öffentlichkeit<br />
im Stillen statt.<br />
In Belarus beispielsweise, Präsidialrepublik<br />
unter Aljaksandr Lukaschenka, feiern<br />
Schwule und Lesben Ende September<br />
eine Woche lang den „Belarus Gay<br />
Pride“. Anders als in Deutschland aber<br />
gibt es keine öffentlichen Aktionen.<br />
„Unsere Gesellschaft und die Regierung<br />
sind noch nicht bereit für diese Art von<br />
Veranstaltungen“, berichtet Svyatoslav<br />
Sementsov von der nationalen LGBT-<br />
Organisation „TEMA“, die den Pride<br />
in diesem Jahr organisiert. „Es ist illegal,<br />
öffentliche Events zu veranstalten.<br />
Teilnehmer und Veranstalter würden<br />
verhaftet werden.“ Zwischen sechs<br />
Monaten und fünf Jahren Haft erwarten<br />
die Demonstranten. Wen wundert es da,<br />
dass der Pride in diesem Jahr der erste seit<br />
2001 sein wird? „Der erste Grund ist die<br />
Angst vor dem diktatorischen Regime.<br />
Der zweite das fehlende Geld. Spenden,<br />
Nicht weit vom Boulevard de Charonne,<br />
zwischen den métro-Stationen Nation<br />
und Avron auf der Linie 2, in der<br />
Rue de Montreuil 106 liegen die<br />
Räume der MAG, der Bewegung zur<br />
Bestätigung junger Schwuler und Lesben.<br />
Ursprünglich kümmerte sich der Verein<br />
nur um heranwachsende Schwule,<br />
was ihm seinen Namen gab: MAG,<br />
Mouvement Adolescence Guaie. (Statt<br />
„guaie“ oder „gai“ wird mittlerweile das<br />
englische Adjektiv „gay“ verwendet.)<br />
Der Name ist zwar gleich geblieben,<br />
doch seit seiner Gründung 1985 sind zu<br />
dem Verein noch junge Lesben, Bi- und<br />
Transsexuelle und natürlich eine Menge<br />
Leute dazwischen hinzugekommen. Doch<br />
weil MAGLB_T nicht so schön klingt<br />
und so bekannt ist wie MAG, blieb es<br />
aus Tradition beim alten Namen, nur die<br />
Zielgruppe wurde erweitert.<br />
auch sehr kleine, sind also herzlich<br />
willkommen!“<br />
Trotz der Hindernisse ist das Programm<br />
des Belarus Gay Pride vielfältig. An<br />
zwei Tagen findet ein Filmfestival mit<br />
Schwulen-, Lesben- und Transfilmen<br />
in Gomel und der Hauptstadt Minsk<br />
statt. Ein Seminar für Jugendleiter und<br />
eine internationale Osteuropa LGBT-<br />
Konferenz in Minsk sowie zwei Partys<br />
runden das Programm ab. Rund 1500<br />
Teilnehmer werden erwartet.<br />
Wer sich offen zeigt, ist mutig. „Die<br />
Jugend ist offener, aber es ist immer<br />
noch nahezu unmöglich, offen schwul<br />
zu leben“, erzählt Sementsov. „Das kann<br />
dich deinen Job oder den Studienplatz<br />
kosten.“ Tatsächlich antworteten 47<br />
Prozent der Befragten bei einer Studie<br />
von <strong>Lambda</strong> Belarus im Jahre 2002<br />
(287 Befragte), Schwule gehörten ins<br />
Über schwule Pariser und<br />
sapphische Französinnen<br />
LSBT-Jugendorganisationen gibt es nicht nur in<br />
Deutschland und da dieses Mal Solange G aus Paris<br />
ihr Coming-Out erzählt (Seite 14/15), möchten wir euch<br />
ihren Verein und Partner von <strong>Lambda</strong> BB vorstellen.<br />
Heute bietet die Organisation<br />
Jugendlichen jeglicher sexueller<br />
Orientierung zwischen 16 und 26 Jahren<br />
einen diskriminierungsfreien Raum<br />
für ihre Freizeit, nimmt an zahlreichen<br />
Demonstrationen wie dem l‘Existrans<br />
(Demo für die Rechte Transsexueller)<br />
teil und setzt sich in der Politik gegen<br />
Homophobie und Sexismus ein – kein<br />
Wunder also, dass <strong>Lambda</strong> sich mit MAG<br />
verpartnern wollte.<br />
Wie wir wird die Bewegung finanziell<br />
unterstützt vom Pariser Bürgermeisteramt,<br />
was unserem Senat entspricht, aus EU-<br />
Mitteln und vom deutschfranzösischen<br />
Jugendwerk (dfjw), beispielsweise bei<br />
einem deutsch-französischen Austausch<br />
wie dem mit <strong>Lambda</strong> diesen Sommer<br />
und Herbst.<br />
Franziska Eva-Maria Steirer<br />
Gefängnis. 1999 forderten Vertreter der Russisch Orthodoxen Kirche<br />
gar die Einführung der Todesstrafe für Schwule und 2005 stellte<br />
Parlamentsmitglied Viktar Kuchynski den – zum Glück erfolglosen<br />
– Antrag, Homosexualität wieder zu kriminalisieren.<br />
Homophobie, Diskriminierung und physische Attacken, sogenannte<br />
„Hate crimes“, haben viele schon erlebt – oft nicht nur einmal. Die<br />
Täter sind nicht nur Fremde, sondern auch Nachbarn, Kollegen oder<br />
gar die eigene Familie. Zur Polizei geht jedoch kaum eines der Opfer.<br />
Zu groß ist die Angst vor weiterer Erniedrigung.<br />
Dafür, dass solche Vorfälle vielleicht irgendwann Ausnahmen sein<br />
werden, kämpft die Gruppe TEMA. Wie die meisten anderen LGBT-<br />
Gruppen in Belarus ist sie nicht offiziell registriert – zum Schutz der<br />
Mitglieder. Gemeinsam kämpfen die Aktivisten dafür, dass LGBTs<br />
in Belarus dieselben Rechte erhalten wie Heterosexuelle, dass die<br />
Diskriminierung aufhört. Die Organisation des Belarus Gay Pride<br />
ist nur eine der vielfältigen Aktivitäten der Gruppe.<br />
Wollt Ihr mehr Informationen über LGBTs in Belarus? Dann schaut<br />
doch mal auf der Website des Belarus Gay Pride vorbei: www.pride.<br />
by (auch auf englisch).<br />
Verena Waldbröl
14 COMING-OUT-BERICHT<br />
COMING-OUT-BERICHT 15<br />
Coming-<strong>out</strong>-Bericht:<br />
Solange aus<br />
Frankreich<br />
Als ich 15 Jahre alt war, wurde mir klar,<br />
dass ich lesbisch bin. „Homosexualität“,<br />
das Wort fiel mir ein eines Tages ein,<br />
und ich erkannte sofort, dass es genau<br />
dem entsprach, was ich war. Ich konnte<br />
mir nicht vorstellen, mit einem Mann<br />
zusammen zu sein. Ich wurde nicht<br />
von Männern, sondern von Frauen<br />
angezogen, daran bestand kein Zweifel.<br />
Aber ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, jemandem davon<br />
zu erzählen! „Ich bin lesbisch“ hörte ich nicht auf zu denken,<br />
und bekam schreckliche Angst, wenn ich dachte, dass jemand es<br />
merken konnte. Ich fühlte mich gegenüber meinen Eltern unwohl,<br />
ich schämte mich. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich nicht<br />
akzeptieren würden.<br />
1999 (ich war 15 Jahre alt) <strong>out</strong>ete sich die französische Tennisspielerin<br />
Amélie Mauresmo. Es war für mich hilfreich zu sehen, wie man als<br />
Lesbe offen leben konnte. Jedoch hat meine Mutter gesagt, dass sie<br />
enttäuscht wäre, wenn eine von ihren Töchtern „so“ wäre. Ich war<br />
davon überzeugt, dass sie mit diesem „so“ meinte: „lesbisch“. Ich<br />
erfuhr später, dass sie nur „maskulin“ damit meinte.<br />
2001 kam ich auf ein neues Gymnasium und habe ich mich<br />
sofort mit einem Mädchen angefreundet, das mir ziemlich schnell<br />
anvertraute, dass sie und ihre beste Freundin zusammen waren.<br />
Ich habe mich auch als Lesbe ge<strong>out</strong>et. Das war unser gemeinsames<br />
Geheimnis. Niemand wusste es, außer uns drei. Ich denke, dass es<br />
für mich und bestimmt auch für sie eine große Chance war. Ich<br />
konnte mich endlich so nehmen, wie ich war.<br />
2002, als ich 18 war, fühlte ich mich bereit, mich wirklich zu <strong>out</strong>en.<br />
Zuerst habe ich allen meine Freunden, einem nach dem anderen,<br />
offen gelegt, dass ich auf Frauen stehe. Sie haben alle gut reagiert,<br />
haben mich ohne Problem akzeptiert. Manche wussten es schon, da<br />
sie es schon erraten hatten!<br />
Als nächstes kam die Familie. Ich hatte mit einer meiner Tanten<br />
über meiner Homosexualität gesprochen, die der Meinung war, dass<br />
meine Eltern es schwer akzeptieren werden. Ich hatte große Angst…<br />
Eines Tages rief mich eine Freundin an, wir fingen an, über mein<br />
Coming-<strong>out</strong> gegenüber meinen Eltern zu sprechen. Ich erklärte ihr,<br />
dass ich einerseits große Angst hatte, aber andererseits nicht mehr<br />
leugnen wollte. Sie überredete und ermutigte mich, meine Mutter<br />
sofort anzurufen, und mit ihr zu sprechen. Das habe ich getan. Ich<br />
war zurzeit in einer Internatschule, aber nicht zu weit von meinem<br />
Elternhaus. Ich rief also meine Mutter an und sagte ihr, dass ich mit<br />
ihr reden müsse und ob sie sofort kommen könne.<br />
Sie kam sofort, war aber total kopflos! Ich hätte damit rechnen<br />
sollen, dass sie in Panik geraten würde. Ihre Tochter ruft sie an<br />
und sagt „komm sofort, ich muss mit dir reden“: Welche Mutter<br />
hätte keine schreckliche Angst gekriegt? Als ich ins Auto einstieg,<br />
fragte sie sofort, was los war. Ich dachte<br />
dass es vielleicht keine gute Idee war, ihr<br />
während der Fahrt zu sagen „Mutti, ich<br />
bin lesbisch“, aber ich hatte keine Wahl:<br />
Sie wollte es sofort wissen.<br />
Als ich sagte „Ich interessiere mich nicht<br />
für Männer“ (es ist leichter zu sagen, als<br />
„ich bin lesbisch“), schien sie erleichtert!<br />
Sie befürchtete nämlich das Schlimmste,<br />
zum Beispiel Drogenprobleme oder eine<br />
schwere Krankheit. Wir unterhielten uns<br />
dann ein paar Stunden und sie war zwar<br />
erschüttert, aber akzeptierte es gut. Sie<br />
sagte, dass nur mein Wohl und Glück für<br />
sie und meinen Vater wichtig sind. Sie<br />
war nur besorgt, weil sie fürchtete, dass<br />
mein Leben wegen der Homofeindlichkeit<br />
schwerer wird. Meine Mutter hat dann<br />
mit meinem Vater gesprochen, so dass<br />
ich nicht direkt mit ihm über meine<br />
Homosexualität gesprochen habe. Er<br />
hat jedenfalls damit überhaupt kein<br />
Problem.<br />
Lustig ist im Gegensatz dazu, dass meine<br />
ältere Schwester, die drei Jahre älterer<br />
als ich ist, am Anfang nicht gut reagiert<br />
hat. Sie war der Meinung, dass ich mich<br />
zwingen könne, heterosexuell zu sein.<br />
Sie zweifelte daran, dass die große Liebe<br />
zwischen zwei Männern oder zwei Frauen<br />
möglich wäre. Und sie sagte: „Kannst du<br />
dir vorstellen, was Vati und Mutti sagen<br />
werden?!“ Als ich antwortete, dass sie es<br />
schon wussten, und damit kein Problem<br />
hatten, war das Gespräch zu Ende. Sie<br />
hat dann überlegt, ihre Meinung schnell<br />
geändert, und gut akzeptiert, dass ich<br />
lesbisch bin.<br />
Ich kann sagen, dass ich mit meinem<br />
Coming-<strong>out</strong> Glück hatte, weil alle<br />
Leute, besonders meine Eltern, ziemlich<br />
gut reagiert haben. Das schwerste habe<br />
ich hinter mir! Jetzt überlege ich noch,<br />
ob und wie ich in der Arbeitswelt mein<br />
Coming-<strong>out</strong> gestalten kann, aber das<br />
ist zurzeit eine theoretische Frage, da<br />
ich noch Studentin bin. Ein bisschen<br />
Vorbereitungszeit habe ich noch!<br />
J’avais 15 ans<br />
lorsqu’il m’est apparu<br />
clairement que j’étais<br />
lesbienne. Le mot<br />
« homosexualité » a fait<br />
surface un jour dans<br />
ma conscience, et j’ai<br />
t<strong>out</strong> de suite reconnu<br />
que cela correspondait<br />
parfaitement à ce que je<br />
ressentais. Je ne pouvais<br />
pas m’imaginer être<br />
avec un garçon. J’étais<br />
attirée par les filles,<br />
pas par les garçons,<br />
c’était une évidence.<br />
Mais je ne pouvais t<strong>out</strong> simplement pas<br />
m’imaginer le dire à quelqu’un ! Je ne<br />
cessais de me répéter « je suis lesbienne »,<br />
et j’avais très peur, lorsque je pensais<br />
que quelqu’un pourrait le remarquer. Je<br />
me sentais mal vis-à-vis de mes parents,<br />
j’avais honte. En 1999, alors que j’avais<br />
15 ans, la joueuse de tennis française<br />
Amélie Mauresmo a fait son coming <strong>out</strong>.<br />
Cela m’a apporté une grande aide de voir<br />
qu’il y avait des personnes qui arrivaient<br />
à vivre au grand jour leur homosexualité.<br />
Mais ma mère a dit une fois qu’elle<br />
n’aimerait pas que sa fille soit « comme<br />
ça ». J’étais persuadée qu’elle voulait dire<br />
par là « homo ». En fait, j’ai appris plus<br />
tard qu’elle voulait seulement dire « aussi<br />
masculine » !<br />
En 2001, je suis arrivée dans un nouveau<br />
lycée, et je me suis t<strong>out</strong> de suite liée<br />
d’amitié avec une file qui m’a confié assez<br />
rapidement que elle et sa meilleure amie<br />
étaient en fait en couple. Je leur ai confié<br />
que j’étais moi aussi lesbienne. C’était<br />
notre secret commun, personne ne le<br />
savait à part nous trois. Je pense que ça a<br />
été pour moi, et certainement pour elles<br />
aussi, une grande chance. J’ai enfin réussi<br />
à m’accepter telle que je suis.<br />
En 2002, alors que j’avais 18 ans, je me<br />
suis sentie prête à faire vraiment mon<br />
coming <strong>out</strong>. J’ai t<strong>out</strong> d’abord dit à tous<br />
mes amis, un par un, que j’étais attirée par les filles. Ils ont<br />
tous bien réagi, et m’ont bien accepté. Certains le savaient<br />
déjà, car ils l’avaient deviné ! Ensuite, ça a été au tour de la<br />
famille. J’avais parlé de mon homosexualité à une de mes tantes<br />
qui était d’avis que mes parents auraient du mal à l’accepter.<br />
J’avais très peur... Un jour, une amie m’a appelée, et nous<br />
avons commencé à parler de mon coming <strong>out</strong> envers mes<br />
parents. Je lui disais que d’un côté j’avais très peur, mais que<br />
d’un autre côté je ne voulais plus mentir. Elle m’a convaincu<br />
d’appeler t<strong>out</strong> de suite ma mère, et de lui parler. Ce que j’ai<br />
fait. J’étais à l’époque dans un internat, pas très loin de chez<br />
mes parents. J’ai appelé ma mère, lui ai dit que je devais lui<br />
parler et lui ai demandé si elle pouvait venir t<strong>out</strong> de suite. Elle<br />
est venue t<strong>out</strong> de suite, mais était totalement affolée ! J’aurais<br />
dû prévoir qu’elle allait paniquer. Sa fille l’appelle et lui dit<br />
« viens t<strong>out</strong> de suite, il faut que je te parle » : quelle mère<br />
n’aurait pas eu peur ?? Lorsque je suis montée dans la voiture,<br />
elle m’a t<strong>out</strong> de suite demandée ce qu’il y avait. J’ai pensé que<br />
ce n’était peut-être pas une bonne idée de lui dire « Maman,<br />
je suis lesbienne » alors qu’elle conduisait, mais je n’avais pas<br />
le choix : elle voulait savoir t<strong>out</strong> de suite. Lorsque je lui ai dit<br />
« les garçons ne m’intéresse pas » (ce qui est plus facile à dire<br />
que « je suis lesbienne »), elle a semblée soulagée ! Elle craignait<br />
en effet le pire, des problèmes de drogue ou une grave maladie<br />
par exemple. Nous avons ensuite discuté pendant quelques<br />
heures. Elle était un peu secouée, mais l’acceptait bien. Elle<br />
m’a dit que seul mon bien-être et mon bonheur comptaient<br />
pour elle et mon père. Elle était seulement un peu inquiète,<br />
car elle avait peur que je rencontre plus de difficultés en raison<br />
de l’homophobie. Ma mère a ensuite parlé avec mon père, de<br />
telle sorte que je n’ai jamais parlé directement avec mon père<br />
de mon homosexualité. De t<strong>out</strong>e façon, ça ne lui a jamais posé<br />
de problème.<br />
C’est amusant de voir qu’au contraire ma sœur aînée, qui a 3<br />
ans de plus que moi, a mal réagi au début. Elle pensait que<br />
je pouvais me forcer à être hétéro. Elle d<strong>out</strong>ait que le grand<br />
amour soit possible entre deux hommes ou deux femmes. Et<br />
elle m’a même dit « tu imagines ce que vont dire les parents ?! »<br />
La conversation a pris fin lorsque je lui ai dit qu’ils le savaient<br />
déjà et que ça ne leur posait pas de problème. Elle a ensuite<br />
réfléchit, changé de façon de voir les choses, et bien accepté<br />
mon homosexualité.<br />
Je peux dire que j’ai été plutôt chanceuse lors de mon coming<br />
<strong>out</strong>, car les gens, et en particulier mes parents, ont bien réagi.<br />
Le plus dur est derrière moi ! Maintenant, je me demande si<br />
et comment je peux faire mon coming <strong>out</strong> dans le monde du<br />
travail. Mais c’est une question théorique, car je suis encore<br />
étudiante. J’ai encore un peu de temps pour me préparer !
16 INFOS AUS DEM VERBAND<br />
INFOS AUS DEM VERBAND 17<br />
Kommt mit zum<br />
ColognePride!<br />
Einmal im Jahr geschieht in Köln etwas Seltsames. Tausende<br />
fröhliche, gut gelaunte Menschen versammeln sich in der Stadt,<br />
feiern und sind ausgelassen. Durch diese Menschenmassen zieht sich<br />
eine bunte Parade aus unzähligen Wagen und Fußgruppen. Karneval<br />
möchte man meinen, doch weit gefehlt. Es ist nicht Februar, sondern<br />
Juli und anstatt der Kamelle werden hier Regenbogenflaggen und<br />
-buttons, Aufklärungsbroschüren und dergleichen verteilt.<br />
Tür des offenen<br />
Tages beim<br />
Landesverband<br />
<strong>Lambda</strong> Berlin<br />
Brandenburg<br />
Was macht ein Jugendverband eigentlich<br />
tagtäglich? Wie sieht er von innen aus<br />
und wer ist die Stimme an der anderen<br />
Leitung? Am 7. Dezember 2007 lud<br />
<strong>Lambda</strong> Berlin-Brandenburg herzlich<br />
zu einem Tag der offenen Tür ein,<br />
inoffiziell Tür des offenen Tages genannt.<br />
Die Gruppen und Projekte wurden<br />
vorgestellt, Vertreter der Presse, der<br />
Grünen, aber auch alte Freunde von<br />
<strong>Lambda</strong> ließen sich durch die neuen<br />
Räume führen, Radio QueerLive nutzte die Gelegenheit mit<br />
Geschäftsführer Lars Bergmann ein einer In&Out-Beraterin ein<br />
kurzes Interview zu führen. Bis 19 Uhr wurden die Sitzplätze immer<br />
weniger, alles erwartete neugierig die Empfangsrede von Lars und<br />
Vorstandsmitglied Christopher Hirschmann– nicht zuletzt, weil<br />
danach das wundervoll dekorierte Buffet eröffnet wurde. Krönender<br />
Abschluss des gelungenen Tages waren die Theateraufführung der<br />
Junxgruppe zum Thema Coming-<strong>out</strong> mit anschließender Disco.<br />
Andrea KoSS/<br />
Franziska Eva-Maria Steier<br />
Was ist denn hier los? Herzlich willkommen zum ColognePride –<br />
dem Christopher Street Day in Köln. Am ersten Wochenende im Juli<br />
ist es nun wieder soweit. Erneut werden tausende Lesben, Schwule<br />
und deren Freunde für ihre Rechte und Toleranz demonstrieren und<br />
natürlich feiern.<br />
Doch die große Parade am Sonntag ist nicht alles, was es an diesem<br />
Wochenende in Köln zu sehen geben wird. Ab Freitag sind im<br />
gesamten Altstadtgebiet unterschiedliche Stände zu einem großen<br />
Straßenfest aufgebaut. An diesen Ständen werden unterschiedliche<br />
Gruppen das Schwul-lesbische Leben in Köln, Deutschland und<br />
Europa präsentieren. Zusätzlich dazu wird es ein aufwendiges<br />
Bühnenprogramm mit zum Teil bekannten Prominenten geben. Am<br />
Samstagabend laden die Kölner Szene und verschiedenste Clubs zu<br />
CSD-Partys ein, bei denen bis in die Nacht hinein gefeiert werden<br />
kann. Nach der Parade am Sonntag werden bei den politischen<br />
Abschlussveranstaltungen des Wochenendes noch einmal konkrete<br />
Forderungen an die Politik gestellt und an die Politiker appelliert,<br />
sich auch weiterhin für die Rechte der Homosexuellen einzusetzen<br />
und so klingt auch der ColognePride langsam aus.<br />
Du möchtest auch einmal bei Europas größter und buntester CSD-<br />
Parade dabei sein? <strong>Lambda</strong> machts möglich. Sei auch du zusammen<br />
mit anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland dabei, wenn der<br />
ColognePride wieder einlädt. Im Preis enthalten sind die Kosten<br />
für die Unterkunft in Mehrbettzimmern und die Betreuung durch<br />
eine Teamerin und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />
Für alle <strong>Lambda</strong>-Freizeiten könnt ihr euch wie immer unter www.<br />
lambdaontour.de anmelden. Conny freut sich aber auch über Anrufe<br />
oder E-Mails in der Bundesgeschäftsstelle unter<br />
0361-6448754 bzw. info@lambda-online.de.<br />
Freizeit beginnt am: 4. Juli 2008<br />
und endet am: 6. Juli 2008<br />
Preis: 59 Euro<br />
Helsinki<br />
Das Tor zu Finnland<br />
Am 18. August 2007 begann für uns die<br />
Reise in den Norden mit <strong>Lambda</strong> und am<br />
Nachmittag erreichten wir bei sonnigem<br />
Himmel die Hauptstadt Finnlands. Auch<br />
in den kommenden acht Tagen zeigte sich<br />
Helsinki bei angenehmen Temperaturen<br />
von seiner schönsten Seite. Für diese<br />
Jahreszeit nicht selbstverständlich, wie<br />
uns berichtet wurde.<br />
Nach dem Check-In in unserer<br />
Jugendherberge erkundeten wir erstmals<br />
die Innenstadt. Am Abend lernten wir<br />
uns dann beim gemütlichen Abendessen<br />
näher kennen.<br />
„Helsinki – Wo Russland noch zu spüren<br />
ist“ lautete der Titel der Führung an<br />
unserem ersten Tag, die unsere Teamer<br />
dieser Freizeit, Kerstin und Thorsten,<br />
durchführten. Die Tour endete vor dem<br />
Dom von Helsinki. Er stellt das weithin<br />
sichtbare Wahrzeichen der Stadt dar. Die<br />
Festungsinsel Soumenlinna besuchten wir<br />
am nächsten Tag. Soumenlinna ist nicht<br />
nur ein Stadtteil Helsinkis, sondern gehört<br />
auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
In den weiteren Tagen lernten wir die<br />
Stadt immer besser kennen, gingen<br />
shoppen, besuchten die Schokoladenfabrik<br />
„Fazer“ sowie die Felsenkirche, oder<br />
wir relaxten einfach auf einer der vielen<br />
vorgelagerten Inseln. Während ein Teil<br />
der Gruppe im finnischen Freizeitpark<br />
„Linnemäki“ mit den waghalsigsten<br />
Achterbahnen fuhr, besuchte der andere<br />
Teil die mittelalterliche Stadt Tallinn<br />
in Estland. Die Hauptstadt Estlands ist<br />
mit dem Schiff von Helsinki aus schnell<br />
zu erreichen. Natürlich entdeckten wir<br />
auch das schwul-lesbische Nachtleben<br />
Finnlands. Vor allem die größte Location<br />
„Don’t tell Mama“ zog uns zum Feiern<br />
an. Ganz besonders gefreut hat uns der<br />
Besuch bei der finnischen Jugendgruppe<br />
Seta. Hier trafen wir einige finnische<br />
Teilnehmer des <strong>Lambda</strong> Sommercamps in<br />
Lützensommern wieder. Wir wurden sehr<br />
herzlich empfangen und es fand ein reger<br />
Erfahrungsaustausch statt. Außerdem<br />
wurde die offizielle finnisch-deutsche<br />
Kaffemaschine auf den Namen „Prüsilla“<br />
getauft. Es war auf jeden Fall ein lustiger<br />
und schöner letzter Abend. Die Zeit<br />
verging viel zu schnell und schon saßen<br />
wir wieder im Flieger nach Hamburg. In<br />
Erinnerung bleibt uns Helsinki als eine<br />
Stadt, in die man immer wieder gerne<br />
zurückkehrt.<br />
Florian Axtinat<br />
Deutsch - dänisches<br />
Jugendtreffen<br />
Eure Meinung ist<br />
gefragt!<br />
Unsere Jugendtreffen in Lütjensee gibt<br />
es jedes Jahr, doch so wie diesmal gab es<br />
sie noch nie: Denn vom 16. bis 18. Mai<br />
2008 haben wir eine Gruppe dänischer<br />
Jugendlicher eingeladen.<br />
Meldet euch schnell an, denn euch<br />
erwarten nette Leute, lecker selbst<br />
Unterhaltsam? Informativ? Spannend?<br />
Oder doch eher langweilig, uninteressant<br />
und öde? Eure Meinung ist gefragt: Wie<br />
findet Ihr die Out? Was lest Ihr gerne,<br />
was nicht? Worüber sollten wir mal<br />
berichten, was geht Euch auf den Wecker?<br />
Was findet Ihr toll, was geht gar nicht?<br />
gekochtes Essen, Sport, Workshops, ein See, der bei gutem Wetter<br />
zum Schwimmen einlädt, internationales Klönen, Party und<br />
Relaxen.<br />
Der Preis für Unterkunft, Programm und Verpflegung beträgt 20<br />
Euro. Anmeldung unter<br />
www.lambdaontour.de oder bei<br />
<strong>Lambda</strong> Nord, Tel. 0451-707 55 88.<br />
Schreibt uns Eure Meinung an <strong>out</strong>@lambda-online.de!<br />
Übrigens: Mitmachen ist erwünscht! Euch liegt das Schreiben im<br />
Blut, Ihr möchtet Eure Gruppe vorstellen oder über eine <strong>Lambda</strong>-<br />
Freizeit aus erster Hand berichten? Ihr habt spannende News<br />
zu berichten oder wollt ein Buch vorstellen? Dann werdet freie<br />
Mitarbeiter und meldet Euch ganz schnell bei Verena unter<br />
<strong>out</strong>@lambda-online.de!
18 BLICK NACH GREIFSWALD / IM UNTERGRUND DRÜBERSTEHEN<br />
HOMO-HEILUNG? 19<br />
Im Untergrund drüberstehen<br />
Als wir neulich von <strong>Lambda</strong> nach Hause stürmen<br />
wollen, treffen wir in der U-Bahn jene Typ<br />
Jugendlichen, dem wir gerne aus dem Weg gehen.<br />
Häufig tritt er im Rudel, mindestens aber zu zweit, auf, ist männlich,<br />
agil, fröhlich, Witze reißend über sich und andere – eben krass der<br />
Checker. Manche sind ganz ok, aber trotzdem gehen wir jedem<br />
Bushidoverschnitt prophylaktisch aus dem Weg.<br />
In den Gesichtern der anderen sehe ich denselben Reaktionsablauf<br />
wie sonst auch in so einem Fall: Erst wird vorsichtig die Situation<br />
analysiert, dann werden Fluchtwege ausgemacht, anschließend<br />
läuft die Beobachtung, schnell kommt der grimmige Blick und<br />
anschließend ungebrochener Stolz, bei dem die Pärchen demonstrativ<br />
enger zusammenrücken. Für den blöden Spruch ist es noch nicht<br />
soweit, zunächst wechselt das Gespräch der Typen, die von uns nicht<br />
aus den Augen gelassen werden, auf das Thema Homosexualität,<br />
meist eingeleitet vom saulustigen Kommentar „Ey, bist du schwul<br />
oder was?!“, während wir von der Seite grinsend gemustert werden.<br />
Ich mustere zurück. Viel jünger als wir können die nicht sein, auf<br />
keinen Fall aber älter. Einige von ihnen tragen die Hosen in den<br />
Socken, andere haben sich Längsstriche in die Augenbrauen rasiert.<br />
Bei einem Blick in ihre Gesichter fällt mir auf, wie viele von ihnen<br />
gar nicht so aussehen, als kämen ihre Eltern aus Europa. Selbst wenn<br />
sie es tatsächlich tun, müssen sich die Jungs bestimmt öfter mal den<br />
einen oder anderen Spruch anhören und trauen sich selten allein in<br />
Nazibezirke wie Köpenick. Hier in Kreuzberg wird's seltener Stress<br />
Universität<br />
Greifswald heizt<br />
die Ostsee an<br />
Das schwul-lesbische Leben der Universitätsund<br />
Hansestadt Greifswald wird geprägt<br />
und geschaffen von zwei Institutionen: Dem<br />
Queer & Genderreferat des Allgemeinen<br />
Studierendenausschusses (AStA) und der<br />
GenderTrouble Arbeitsgemeinschaft des<br />
Studierendenparlaments.<br />
Beide sorgen für ordentliche Stimmung<br />
in Greifswald:<br />
Jeden zweiten Freitag des Monats findet die nichtkommerzielle<br />
„GenderTrouble Party für Lesben, Schwule und Freunde“ mit immer<br />
neuen Ideen, Mottos und Dekorationen statt. Schon eine Woche<br />
vorher haben die zwölf ehrenamtlichen Mitglieder der GenderTrouble-<br />
AG viel zu tun: es muss gemalt, gebastelt, und geworben werden.<br />
Neben der monatlichen Party gibt es eine Reihe von weiteren<br />
Aktivitäten wie Filmabende und Ausflüge, zu denen nicht nur<br />
Studenten eingeladen sind. Vor einigen Jahren fand zum Beispiel<br />
das „Outside“-Festival mit schwulen und lesbischen Lesungen, einer<br />
Kunstausstellung mit Vernissage und Filmvorführungen statt.<br />
Die „Nacht der Solidarität“ oder der Weltaidstag 2007 sind den<br />
Greifswalder LGBTs ein Begriff. Zusammen mit dem Gesundheitsamt<br />
und anderen Vereinen stellten die Gruppen eine Benefizparty auf die<br />
Beine, verteilten an einem Stand in der Innenstadt Informations- und<br />
Präventionsmaterialien oder übten mit jungen Leuten, Kondome<br />
über Bananen und Gurken zu ziehen. Beim CSD Rostock fuhr<br />
man auf dem eigenen Wagen und auch der Rosa Tag im Heidepark<br />
Soltau konnte viele Besucher aus Greifswald verzeichnen. Weiter<br />
geben. Trotzdem komme ich ins Grübeln,<br />
ob jemand Toleranz fordern könnte, wenn<br />
er selbst nicht viel dafür übrig hat.<br />
Wie müssen sich die Sprüche eigentlich<br />
für Leute von <strong>Lambda</strong> anfühlen, die selber<br />
offiziell als „mit Migrationshintergrund“<br />
bezeichnet werden? Im Kopf zähle ich<br />
die Migras im Verein, bin bei zwei<br />
polnischer Herkunft, drei türkischer, zwei<br />
französischer, zwei russischer ...<br />
Während ich überlege, ob ich mich selbst<br />
eigentlich dazuzählen darf, wo schon<br />
meine Eltern in Deutschland geboren sind<br />
und ich nur noch mehr schlecht als recht<br />
Russisch spreche, höre ich die höfliche<br />
Frage: „Ey, Schwuchteln! Fickt ihr euch<br />
gegenseitig? Das is' nich' normal!“ Ich<br />
will gerade Luft holen, da kommt mir<br />
Martin zuvor: „Klar, warum? Willst du<br />
auch mal?“<br />
Franziska Eva-Maria Steirer<br />
geht es am 17. Mai. Dann wird das<br />
Queer & Genderreferat zum ersten Mal<br />
in Greifswald eine Veranstaltung zum<br />
Internationalen Tag gegen Homophobie<br />
durchführen.<br />
Neben großen Aktionen gibt es natürlich<br />
auch regelmäßige Termine: Zweimal<br />
im Monat veranstaltet das Queer &<br />
Genderreferat einen Queer-Stammtisch<br />
und am Ende des Monats steht eine<br />
Queer-Movie-Night an.<br />
Wollt ihr dabei sein?<br />
Dann meldet Euch doch bei<br />
David Puchert vom<br />
Queer & Genderreferat unter<br />
queer@asta-greifswald.de.<br />
David Puchert<br />
Grüne warnen vor Kursen zur<br />
„Heilung“ von Homosexualität<br />
Bundesregierung reagiert mit<br />
Streichung eines Seminars<br />
auf dem „Christival“<br />
Die Grünen-Bundestagsfraktion hat vor<br />
„Therapieangeboten“ zur „Heilung“ von<br />
Homosexualität durch christlich-fundamentalistische<br />
Gruppen und Scientology<br />
gewarnt. Solche pseudowissenschaftlichen<br />
Kurse könnten schwere psychische Folgen<br />
für die Teilnehmer nach sich ziehen, sagte<br />
Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker<br />
Beck.<br />
Einige Organisationen versuchten in der<br />
Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken,<br />
sie wären seriöse Forschungseinrichtungen<br />
und staatlich anerkannt.<br />
Beck rief Bundesfamilienministerin<br />
Ursula von der Leyen (CDU) erneut<br />
auf, die Schirmherrschaft für das<br />
„Christival“ zu überdenken. Zugleich<br />
forderte er die Bundesregierung auf,<br />
vor solchen Angeboten zu warnen.<br />
Sie sei hier im Sinne des Patientenund<br />
Verbraucherschutzes in der<br />
Verantwortung.<br />
In einer Kleinen Anfrage mit der<br />
Überschrift „Was tut die Bundesregierung,<br />
um über fundamentalistische „Heilungs“-<br />
Scharlatane aufzuklären und vor ihren<br />
fragwürdigen Methoden zu warnen, um<br />
insbesondere homosexuelle Jugendliche<br />
vor Beeinträchtigungen zu bewahren?“<br />
an die Bundesregierung erklärten die<br />
Grünen, die „Offensive Junger Christen“<br />
versuche mit einem „Institut für Jugend<br />
und Gesellschaft“ Wissenschaftlichkeit zu<br />
suggerieren. In Publikationen des Instituts<br />
werde zum Beispiel Homosexualität auf<br />
eine Stufe mit Alkoholismus gestellt<br />
und das homosexuelle Leben dargestellt,<br />
als sei es von psychischen Krankheiten<br />
und Süchten gekennzeichnet. Gegen<br />
homosexuelle Empfindungen werde eine<br />
„reparative Therapie“ empfohlen.<br />
Mit der Übernahme der Schirmherrschaft<br />
bei dem Kongress „Christivals 2008“<br />
durch Bundesfamilienministerin Ursula<br />
von der Leyen (CDU) ist unter anderem<br />
die Anerkennung der christlichen Kinder-<br />
Lust auf eine Sommerpause<br />
im Waldschlösschen?<br />
Du hast Lust, mal was anderes als die Szene<br />
in deinem Ort zu erleben? Du möchtest neue<br />
Leute kennen lernen? Du willst einige Tage<br />
sowohl Spaß haben, als auch die Themen, die<br />
dich im Zusammenhang mit deinem Schwulbzw.<br />
Lesbischsein beschäftigen, mit anderen<br />
austauschen?<br />
Dann herzlich willkommen zum Summer-Break vom 14. – 17.<br />
August im Waldschlösschen! Wir treffen uns an einem verlängerten<br />
Wochenende mit etwa 30 jungen Schwulen, Lesben und Bisexuellen,<br />
um gleichaltrige, neue Leute kennen zu lernen, Spaß in der<br />
Community zu haben und Freundschaften zu schließen. Dabei<br />
stehen Gesprächsgruppen, Aktivitäten und Kreativität in Groß- und<br />
Kleingruppen im Vordergrund.<br />
„Welche Erwartungen habe ich an eine Beziehung?!“ ist eine der<br />
zentralen Fragen, mit denen wir uns ausführlich beschäftigen werden.<br />
Können Schwule nur Sex? Welchen Stellenwert geben Lesben einer<br />
Beziehung?<br />
Natürlich gibt es auch wieder unsere beliebte<br />
Outdoor-Action (bitte Wanderschuhe und Badesachen<br />
mitbringen!), Improvisationstheater und andere Workshops – und<br />
nicht zu vergessen: eine große Party mit eurem Programm bildet<br />
den krönenden Abschluss des Wochenendes – mit oder ohne<br />
Fummel. Es werden unvergessliche Tage mit neuen FreundInnen<br />
im Waldschlösschen!<br />
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit „nevermind e.V. -<br />
Verein zur Förderung LesBiSchwuler Jugendarbeit in Niedersachsen“<br />
und der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. sowie in gemeinsamer<br />
pädagogischer Verantwortung mit dem VNB - Landeseinrichtung<br />
der Erwachsenenbildung / Geschäftsstelle Göttingen statt.<br />
Anmelden könnt ihr euch online über www.nevermind-ev.de.<br />
Der Preis beträgt 50 Euro.<br />
und Jugendarbeit von Christival verbunden. Das schreibt die<br />
Bundesregierung in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion<br />
Bündnis 90/Die Grünen. Nach Bekanntwerden des im Rahmen des<br />
Kongresses geplanten Seminars „Homosexualität verstehen – Chance<br />
zur Veränderung“, in dem laut Seminarbeschreibung „Ursachen<br />
und konstruktive Wege heraus aus homosexuellen Empfindungen“<br />
untersucht werden sollten, habe das Familienministerium<br />
interveniert, so dass das Seminar aus dem Programm genommen<br />
wurde. Die Bundesregierung, so heißt es in der Antwort weiter,<br />
vertrete weder die Auffassung, dass Homosexualität einer Therapie<br />
bedarf, noch dass sie einer Therapie zugänglich ist.<br />
Mehr zu diesem Thema erfahrt Ihr auf den Seiten der HUK<br />
(Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e.V) unter:<br />
http://www.huk.org/aktuell/08-01-christival.htm<br />
Da uns in den letzten Wochen mehrere Emails zu diesem Thema<br />
und diversen Internetseiten (wie z.B. der Organistaion „Weg der<br />
Versöhnung“ in Österreich) erreicht haben, werden wir uns in der<br />
nächsten Ausgabe der <strong>out</strong>! erneut und ausführlicher mit diesem<br />
Thema beschäftigen.<br />
Meinungen, Gedanken, Anregungen und Informationen dazu von<br />
Euch nehmen wir gerne mit auf!<br />
Gila Rosenberg
20 REZENSIONEN<br />
REZENSIONEN 21<br />
REZENSIONEN<br />
Uli Streib-Brzič - Das<br />
lesbisch-schwule Babybuch<br />
Querverlag, September 2007<br />
Preis: 14,90 Euro<br />
Buch<br />
Eltern werden leicht gemacht<br />
Verliebt, verlobt, verheiratet, ein Kind ... ? Wie ist das eigentlich mit künstlicher Befruchtung bei Lesben? Haben<br />
wir die schlechteren Chancen Adoptiveltern zu werden? Werden schwule Pflegeväter mittlerweile als „geeignet“<br />
empfunden? Wer hilft uns weiter ohne gleich davon abzuraten? Und wenn ich bereits ein Kind habe? Seit 1997 hat<br />
sich vieles in Sachen homosexuelle Elternschaft geändert, doch mit dem bearbeiteten Rechtsratgeber bleiben schwule<br />
Väter und lesbische Mütter auf dem aktuellen Stand.<br />
Die Themen werden in fünf Kapiteln behandelt, die übersichtlich strukturiert sind und das notwendige rechtliche<br />
Grundwissen vermitteln. Dazwischen lockern Zeichnungen von Eva Wagendristel die juristischen Inhalte auf. „Das<br />
lesbisch-schwule Babybuch“ soll Ratsuchenden im gesamten deutschsprachigen Raum helfen, allerdings sind die<br />
Erläuterungen für die Schweiz und Österreich teilweise kürzer gefasst und erklären lediglich, was im Gegensatz zu<br />
Deutschland anders ist. Sie setzen voraus, dass der betreffende Absatz nicht übersprungen wurde.<br />
Zum Kapitelende veranschaulicht noch einmal ein Beispiel aus der Praxis, wie der Alltag als Eltern aussehen kann.<br />
Der ausführliche Anhang enthält Adressen von Verbänden, Netzwerken und Beratungsstellen sowie Literaturtipps<br />
zum Weiterlesen.<br />
Der Ratgeber behandelt die lesbischen Seiten homosexueller Elternschaft sehr intensiv, jedoch wird zum Beispiel<br />
nur kurz erwähnt, dass Leihmutterschaft in Deutschland illegal ist und schwule Paare so schneller aufs Ausland oder<br />
Pflegekindschaft/Adoption ausweichen müssen. Auf das kontrovers diskutierte Thema „Erziehung durch homosexuelle<br />
Eltern“ wird nicht eingegangen, da es von der Herausgeberin ein eigenes Buch dazu gibt.<br />
Urteil: Gut, aber schwulendiskriminierend. Das Buch ist durch seine Aktualisierung unentbehrlicher denn je für<br />
lesbische Mütter, schwule Väter und alle, die es werden wollen – auch wenn die Beispiele sich weiterhin größtenteils<br />
an Lesben im deutschen Rechtssystem orientieren und Schwule nicht wirklich Beachtung finden.<br />
Franziska Eva-Maria Steirer<br />
Regina Nössler &<br />
Corinna Waffender<br />
- Liebe hoch drei<br />
Konkursbuchverlag,<br />
September 2007<br />
Preis: 9,90 Euro<br />
Buch<br />
Liebe hoch drei<br />
Es ist nur ein Augenblick, doch Petra<br />
zieht Steffi sofort in ihren Bann, die<br />
eigentlich mit Viola zusammen ist,<br />
welche genauso von Petra fasziniert<br />
ist, die aber wiederum nur Augen für<br />
Steffi hat...<br />
Sie alle merken, dass in ihrem<br />
Leben etwas nicht stimmt, dass<br />
ihnen etwas fehlt. Während Steffi<br />
als Spitzenpolitikerin alles dafür tut,<br />
mit ihrer Partei in die Regierung<br />
einzuziehen, unterstützt ihre Freundin<br />
Viola sie, wo sie nur kann. Dafür<br />
stellt sie sogar ihre Liebe zum Klavier<br />
zurück, das sie virtuos beherrscht.<br />
Das Paar wird sich immer fremder, als<br />
Petra – die tätowierte „Pantherfrau“<br />
– auftaucht und beiden den Kopf<br />
verdreht, obwohl sie selbst gar nicht<br />
weiß, für welche ihr Herz zur Zeit<br />
schlägt. Die Wege der Frauen kreuzen<br />
sich und drei Gefühlsleben werden<br />
plötzlich auf den Kopf gestellt,<br />
auch wenn der Alltag unbarmherzig<br />
weitergeht. Die Katastrophe bahnt<br />
sich an, aber auch ein Happyend ist<br />
gewiss – es fragt sich nur für wen.<br />
Die LeserInnen tauchen hier nicht<br />
nur in einen, sondern gleich in<br />
drei Protagonistinnenköpfe ein<br />
und nehmen so an der Geschichte<br />
auf einer sehr persönlichen, fast<br />
schon schamlosen Art teil, als ob<br />
Steffi, Viola und Petra ihr Innerstes<br />
abwechselnd ausschütten würden.<br />
Dabei wird „Liebe hoch drei“ in einer<br />
chronologischen Folge in Echtzeit<br />
erzählt.<br />
Eine Meisterleistung der Autorinnen<br />
ist die konsequente Umsetzung der<br />
individuellen Sprache der einzelnen<br />
Figuren. Jeder Charakter erhält seinen<br />
eigenen Stil und spricht im inneren<br />
Monolog so, wie Gedanken nun<br />
einmal sprechen: Die Worte kommen<br />
häppchenweise und sprunghaft daher,<br />
sind dann wieder weit entfernt, und<br />
plötzlich ist die Wirklichkeit für einen<br />
Moment vergessen.<br />
Franziska Eva-Maria Steirer<br />
Buch<br />
Sie liebt sie – das<br />
Lesbensexbuch<br />
Felice Newman: Sie liebt sie,<br />
Orlanda-Verlag, 17,50 €<br />
Nicht nur für lesbische Pärchen schrieb Felice Newman diesen Ratgeber,<br />
der sich auch an Trans und Frauen, die mit Frauen Sex haben richtet, ob<br />
alleinstehend oder zu zweit.<br />
Da die sexuelle Erklärung in der Schule zur Homosexualität so ziemlich<br />
gar nichts beizusteuern hat, gehen die meisten von uns unwissender in die<br />
erste Beziehung als mancher Hetero. „Sie liebt sie” möchte an dieser Stelle<br />
ansetzen – und schafft es auch. Über die verschiedensten Praktiken mit oder<br />
ohne Hilfsmittel deckt die Autorin auch weitere wichtige Bereiche wie die<br />
eigene Anatomie und Selbstbefriedigung, aber natürlich auch Safer Sex und<br />
Gesundheit. Die Ratschläge kommen nicht nur aus einer Feder, sondern von<br />
über 250 Frauen, die für das Buch Fragebögen ausgefüllt und ihre Erfahrungen<br />
mitgeteilt haben. Die offenen Zitate der interviewten Frauen und die lockere,<br />
mehr als freizügige Sprache helfen, manches Schamgefühl zu überwinden.<br />
Film<br />
Another Gay Movie<br />
Wie sich das erste Mal anfühlt? Wie warmer Quiche Lorraine! Regisseur Todd<br />
Stephens macht Schluss mit Quotenschwulen in Teenie-Komödien und dreht<br />
American Pie für die Gay-Szene nochmal!<br />
Die Geschichte kommt bekannt vorbei: Andy, Nico, Jarod und Griff schließen<br />
einen Pakt bis zum College ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. So weit, so lahm.<br />
Doch der Film besticht nicht durch seinen Plot, sondern durch seine originelle<br />
Umsetzung, die mehr ist als nur reine Nachmache. Natürlich widerfährt den<br />
Charakteren ähnliches wie Jim, Oz, Kevin und Finsh, sie vergleichen Quiche<br />
Lorraine mit dem Gefühl von Analverkehr, müssen sich von der Macholesbe<br />
Mopster fertigmachen lassen und Andy wird beim Onanieren mit Mutters<br />
Gemüsesammlung von seinen Eltern erwischt. Allerdings ist „Another Gay<br />
Movie“ auch voll von Witzen und Anspielungen, die der heterosexuelle<br />
Mainstream nicht oder schwer verstehen und so wird Andys Mutter nicht von<br />
einer Frau, sondern von einer Drag Queen gespielt, der tuckige Nico hat sich<br />
noch nicht bei seiner Mutter ge<strong>out</strong>et und Jarod entdeckt, dass ein muskulöser<br />
Hintern nicht nur zum Sitzen gut ist.<br />
Eine spritzig-witzige Komödie, besser als „Nicht noch ein Teenie-Film“, die<br />
American Pie nicht nur uncut durchaus das Wasser reichen kann. Übrigens:<br />
Butch Mopster kennt ihr schon als Chris aus „Ten Tules“.<br />
Todd Stephens (R): Another Gay Movie,<br />
USA 2006, FSK 16, 22,95 €
22 23 MINUTEN TERMINE 23<br />
23Minuten<br />
dieKolumne<br />
Oliver Spinedi erlebt ganz alltägliche<br />
Sachen und gerät trotzdem ins<br />
Nachdenken.<br />
23:53 Uhr: ein langer, viel zu langer Tag<br />
liegt hinter mir und ich bin endlich zu<br />
Hause. Bevor ich schlafen gehe, beschließe<br />
ich, schnell noch mal meinen Rechner<br />
anzuschmeißen, um meine E-Mails zu<br />
lesen. Wo ich schon mal am PC sitze,<br />
logge ich mich noch schnell bei einem<br />
großen deutschen Internetportal für<br />
schwule Männer ein. Vor kurzer Zeit habe<br />
ich mir ein Profil dort angelegt und nun<br />
nutze ich die kurze Zeit, um Nachrichten<br />
von Freunden und Bekannten aus der alten<br />
Heimat zu lesen und vielleicht auch den<br />
einen oder anderen Menschen in Hamburg<br />
kennen zu lernen.<br />
Ich muss gestehen, dass ich nicht<br />
besonders gerne chatte. Das Wort<br />
Chat kommt eigentlich aus dem<br />
Englischen und steht für „plaudern“ oder<br />
„unterhalten“. Eine oberflächliche Art der<br />
Kommunikation also, man kann über<br />
Alles und Nichts schreiben, das Wetter,<br />
das Fernsehprogramm, den Alltag und<br />
was einem noch so Sinnvolles oder aber<br />
auch Sinnfreies durch den Kopf schwirrt.<br />
Das Kennen lernen im Chat ist allerdings<br />
so eine Sache für sich. Ich meine, klaro,<br />
ich bin neu in der Stadt. Und ich möchte<br />
natürlich auch Leute kennen lernen.<br />
Jemanden zum Plaudern finde ich schnell,<br />
„der_malte“ fragt mich, was ich Hamburg<br />
mache, und erzählt von seinem Studium,<br />
„ZuLangAllein“ sucht nach langer<br />
schwerer Trennung einen neuen Mann<br />
fürs Leben und „Hotstud23“ macht mir<br />
ein unmoralisches Angebot, was ich aus<br />
verschiedenen Gründen und zu seinem<br />
großen Bedauern dankend ablehne.<br />
Eigentlich großartig, oder? Ich meine,<br />
wo schaffe ich es sonst, in so kurzer Zeit<br />
mit so vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu treten? Wo<br />
sonst finde ich als junger Schwuler so viele andere schwule Männer<br />
auf einem Haufen? Internetportale sind also ungeheuer praktisch.<br />
Tausend neue User täglich, frisch aufgelistet in einer Suchmaschine,<br />
die ich nach meinen konkreten Bedürfnissen programmieren kann.<br />
Ernüchternd wird es allerdings, wenn es darum geht, herauszufinden,<br />
wie jemand jenseits von Bildschirm und Tastatur wirklich ist. Das<br />
wird zum schwierigen Unterfangen. In Zeiten der Volldigitalisierung<br />
bekommen es die Menschen nicht mehr hin, ein Foto von sich<br />
ins Netz zu stellen oder wenn, dann eher von ihren Genitalien, als<br />
von ihrem Gesicht. Andere werden plötzlich zu Workaholics mit<br />
60-Stunden-Job, die niemals Zeit haben, sich mal auf einen Kaffee<br />
zu treffen. Andere wiederum haben Zweit- und sogar Drittprofile je<br />
nach tagesaktuellem Bedürfnis und ich frage mich, welches dieser<br />
Profile dem echten Menschen wohl am nächsten kommt.<br />
Kennen lernen im Internet geht leicht? Dass ich nicht lache. Das<br />
Internet ist voller Leinwandhelden, voller Selbstinzenierer und voll<br />
von schönem Schein. Trotzdem bleiben die meisten Nutzer, die ich<br />
dort antreffe, auf ihre Art und Weise einfach „profillos“, ganz egal,<br />
wie viele Profile sie anlegen. Und sogar ich ertappe mich dabei, wie<br />
ich mich bemühe, nur die wirklich vorteilhaftesten Fotos von mir<br />
hochzuladen, einen möglichst anregenden Profiltext zu schreiben<br />
und beim Messages schreiben besonders cool rüber zu kommen. Ich<br />
habe laut Statistik schon 668,2 Stunden in diesem Portal verbracht,<br />
8417 Menschen haben mein Profil aufgerufen, 30 Leute haben mich<br />
verlinkt oder gespeichert, doch die wenigsten davon habe ich jemals<br />
persönlich getroffen.<br />
00:16 Uhr: ein langer, viel zu langer Tag liegt hinter mir und ich bin<br />
endlich zu Hause. Ich starre auf den blauen Bildschirm und fühle<br />
mich plötzlich einsam. Der letzte Satz aus dem Film Sliver geht<br />
mir durch den Kopf: „Fang endlich an zu leben“. Plaudern mag im<br />
Internet funktionieren. Küssen, Kuscheln, Sex, ein Lächeln schenken,<br />
jemanden tröstend in den Arm nehmen oder zusammen einschlafen<br />
jedoch nicht. Nachdenklich schalte ich meinen Rechner aus und<br />
nehme mir eins fest vor: demnächst spreche ich jemanden an, in<br />
der U-Bahn, im Supermarkt, in der Disko. Ganz real, sogar auf die<br />
Gefahr hin, dass ich mich lächerlich mache. Mein Internetprofil?<br />
Mmh… vielleicht behalte ich es doch noch eine Weile.<br />
<strong>Lambda</strong>::Termine<br />
<strong>Lambda</strong> verreist - und ihr seid dabei (wenn ihr wollt)<br />
23. - 25. Mai 2008, Lützensömmern<br />
Bundesweites Sexualpädagogisches Seminar<br />
Gesa, 27:<br />
„Die Abgeschiedenheit und wunderschöne Atmosphäre des Rittergutes ermöglichte<br />
ein sich Einlassen und Konzentrieren auf Inhalte und Methoden sowie eine intensive<br />
Auseinandersetzung mit der sexualpädagogischen Arbeit. Mitgenommen habe ich<br />
ein Bündel von praktisch gesammelten Fertigkeiten, Einblicke in mir bis dahin<br />
noch unbekannte Themenfelder (Sexualität und Behinderung) sowie den intensiven<br />
Austausch mit anderen AufklärerInnen, deren Motivation, Erfahrungen und<br />
Visionen.“<br />
Nach einem Jahr Pause meldet sich Altbewährtes zurück: das bundesweite<br />
Sexualpädagogische Seminar. Wie schon in den Jahren zuvor veranstaltet das<br />
Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V. dieses Wochenendseminar und legt – ebenfalls wie<br />
gewohnt – die inhaltliche Vorbereitung und Durchführung des Seminars vertrauensvoll<br />
in die Hände von LiebesLeben aus Dresden und dem Aufklärungsprojekt aus Berlin.<br />
Das Sexualpädagogische Seminar ist eine Einführungsveranstaltung, die sich an all jene<br />
Interessierten wendet, die Lust haben in Schulen und Jugendclubs mit Jugendlichen<br />
über lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Lebensweisen zu diskutieren und<br />
für diese Arbeit methodisches Rüstzeug kennen lernen wollen. Neben der Vermittlung<br />
wichtiger Grundlagen sexualpädagogischer Arbeit sollen verschiedene Methoden wie<br />
beispielsweise Rollenspiele vorgestellt und ausprobiert werden. Aufklärungsarbeit<br />
bedeutet für uns nicht nur Sexualaufklärung, sondern vor allem Vermittlung<br />
unterschiedlicher Lebensweisen und Alltagserfahrungen. Vor diesem Hintergrund<br />
sollen wichtige Themen unserer Arbeit wie etwa Geschlechterrollen, Sexualität und<br />
Behinderung, Identitätsfindung oder Sexualität und Sprache miteinander diskutiert<br />
und eigene Positionen erarbeitet werden.<br />
Neben all der Arbeit bleibt übrigens auch Zeit, um andere Aufklärungsprojekte kennen<br />
zu lernen und gemeinsam das Thüringer Landleben zu genießen.<br />
Zeit: 23. bis 25. Mai 2008<br />
Ort: Rittergut Lützensömmern<br />
Kosten: 40 € für <strong>Lambda</strong>-Mitglieder, für alle anderen 50 €<br />
Anmeldung: bis 18. April 2008<br />
Nach Ausnutzung aller möglicher Vergünstigungen (Fahrgemeinschaften, Spartickets,<br />
Frühbuchungsrabatt) können Fahrtkosten bis zu 50 € erstattet werden.<br />
Das Anmeldeformular ist im Internet unter www.lambda-online.de > downloads<br />
> Freizeitanmeldungen zu finden. Die Anmeldung ist erst dann gültig, wenn das<br />
unterschriebene Anmeldeformular der Bundesgeschäftstelle in Erfurt zugesendet oder<br />
gefaxt und der Betrag spätestens bis zum Anmeldeschluss überwiesen wurde.<br />
Hier die Kontaktdaten:<br />
Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong> e.V.<br />
Windthorststr. 43a<br />
99096 Erfurt<br />
26. Juli - 3. August 2008, Lützensommern<br />
Das Internationale Sommercamp 2008<br />
Diesen Termin müsst Ihr Euch schon mal ganz fett im Kalender<br />
anstreichen: vom Es geht wieder nach Lützensömmern zum<br />
Sommercamp! Wie immer mit vielen verschiedenen Workshops,<br />
Ausflügen, Disco und dem berühmt berüchtigten Lagerfeuer jeden<br />
Abend. Auch 2008 werden wir Gäste aus unterschiedlichen Ländern<br />
begrüßen können und es erwarten dich neun prall gefüllte Tage<br />
und Nächte! Unglaublich, aber wahr: Im Reisepreis von 149€ (nur<br />
119€ für Teilnehmende unter 18 Jahren) sind die Miete für den<br />
Zeltplatz, Vollverpflegung, ein Teil der Programmkosten und die<br />
Betreuung durch Teamerinnen und Teamer des Jugendnetzwerk<br />
<strong>Lambda</strong> enthalten!<br />
Für alle <strong>Lambda</strong>-Freizeiten könnt ihr euch wie immer unter www.<br />
lambdaontour.de anmelden. Conny freut sich aber auch über Anrufe<br />
oder E-Mails in der Bundesgeschäftsstelle unter 0361-6448754 bzw.<br />
info@lambda-online.de.<br />
Bankverbindung:<br />
Sparkasse Unstrut-Hainich<br />
BLZ 82056060<br />
Konto 661002489<br />
Bei Fragen ran ans Telefon (030) 92 25 08 44 oder<br />
mail an info@abqueer.de.
17.-24. August 2008, London<br />
…und zur Tea Time nach London!<br />
Du wolltest schon immer mal Queen Elizabeth zuwinken? Oder die Wachablösung<br />
vor dem Buckingham Palace ansehen? Über die Tower Bridge schlendern und Big Ben<br />
läuten hören? Auf der Themse schippern und das Millenium Eye bewundern?<br />
Im Sommer 2008 bietet dir <strong>Lambda</strong> die Gelegenheit dazu. Verbringe die<br />
Sommerferien mit anderen lesbischwulen Jugendlichen aus ganz Deutschland im<br />
Herzen Großbritanniens – in London. Erkunde eine der aufregendsten Metropolen<br />
der Welt, triff queere Jugendliche vor Ort und sei mit dabei, wenn es heißt „Five<br />
o’clock – it’s time for tea!“ Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in<br />
Mehrbettzimmern sowie die Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Hamburg und die<br />
Betreuung durch eine Teamerin und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />
Für alle <strong>Lambda</strong>-Freizeiten könnt ihr euch wie immer unter www.lambdaontour.<br />
de anmelden. Conny freut sich aber auch über Anrufe oder E-Mails in der<br />
Bundesgeschäftsstelle unter 0361-6448754 bzw. info@lambda-online.de.<br />
Preis: 399 Euro<br />
12.-20. September 2008, San Francisco<br />
Sommer an der Golden Gate Bridge<br />
Das westliche Tor zu den Vereinigten Staaten von Amerika, San Francisco, ist die<br />
wohl toleranteste und bunteste Stadt in den USA. Neben dem Wahrzeichen der<br />
Hafenstadt, der Golden Gate Bridge, hat San Francisco noch jede Menge anderer<br />
Sehenswürdigkeiten zu bieten. Unter anderem die Transamerica Pyramid und die uralte<br />
Cable Car, die Straßenbahn. Zusammen mit anderen lesbischwulen Jugendlichen aus<br />
ganz Deutschland machst du dich mit TeamerInnen von <strong>Lambda</strong> auf den Weg in<br />
den „Wilden Westen“ der USA, triffst dich vor Ort mit einer Jugendgruppe aus San<br />
Francisco und gemeinsam erkundet ihr diese wunderschöne Stadt.<br />
Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in Mehrbettzimmern sowie<br />
die Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Frankfurt und die Betreuung durch eine<br />
Teamerin und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>. Für alle <strong>Lambda</strong>-Freizeiten<br />
könnt ihr euch wie immer unter www.lambdaontour.de anmelden. Conny freut sich<br />
aber auch über Anrufe oder E-Mails in der Bundesgeschäftsstelle unter<br />
0361-6448754 bzw. info@lambda-online.de.<br />
Preis: 599 Euro<br />
29. Dezember 2008 – 2. Januar 2009, Rom<br />
Silvester ab in den Süden!<br />
Zum Jahreswechsel 2008 entführt euch <strong>Lambda</strong> in die Hauptstadt Italiens. Nach Rom!<br />
In der Stadt der Bildhauer, Maler und – nicht zu letzt – Pizzabäcker, gibt es viel zu<br />
entdecken. Von der Kuppel des Petersdoms über das Colosseum bis zu den Ufern des<br />
Tiber, diese Stadt steckt voller Geschichte, denn nicht umsonst nennt man Rom auch<br />
die ewige Stadt.<br />
Zusammen mit lesbischwulen Jugendlichen aus ganz Deutschland machst du dich<br />
auf um Rom für dich zu erobern, eine italienische Jugendgruppe zu treffen und einen<br />
unvergesslichen Jahreswechsel zu erleben.<br />
Im Preis enthalten sind die Kosten für die Unterkunft in Mehrbettzimmern sowie die<br />
Hin- und Rückreise ab voraussichtlich Köln und die Betreuung durch eine Teamerin<br />
und einen Teamer des Jugendnetzwerk <strong>Lambda</strong>.<br />
Für alle <strong>Lambda</strong>-Freizeiten könnt ihr euch wie immer unter www.lambdaontour.<br />
de anmelden. Conny freut sich aber auch über Anrufe oder E-Mails in der<br />
Bundesgeschäftsstelle unter 0361-6448754 bzw. info@lambda-online.de.<br />
Preis: 349 Euro