pdf-Dokument - LAiV
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Jahrzehnte nur eingeschränkt verfügbar.<br />
Erst mit den Möglichkeiten des grenzüberschreitenden<br />
Blickes aus dem Weltraum auf<br />
den Planet Erde, der Entwicklung hochauflösender<br />
satellitengestützter Fernerkundungssensoren<br />
und den politischen Veränderungen<br />
in Europa zum Ausgang des 20.<br />
Jahrhunderts waren die Voraussetzungen<br />
gegeben, dass topographische Informationen<br />
der Erdoberfläche nunmehr jedermann<br />
zur Ansicht und Nutzung bereitstehen.<br />
Die Entwicklung der Informationstechnologien<br />
und leistungsstarken Computer in der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führten<br />
zu einer neuen Form der <strong>Dokument</strong>ation,<br />
Verarbeitung und Visualisierung von Informationen.<br />
Für die topographische Landesaufnahme<br />
war diese Entwicklung von einschneidender<br />
Bedeutung.<br />
Die Einführung des Geoinformationssystems<br />
ATKIS ®<br />
In den Jahren 1985 bis 1989 wurde von der<br />
Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen<br />
der Länder der Bundesrepublik<br />
Deutschland (AdV) das Projekt ATKIS ® mit<br />
dem Ziel konzipiert und entwickelt, die bestehenden<br />
topographischen Landeskartenwerke<br />
1:25 000 und kleiner in einen digitalen<br />
objektbasierten Datenbestand, das<br />
Digitale Landschaftsmodell (DLM), zu überführen<br />
und aus diesem zukünftig über Digitale<br />
Kartographische Modelle (DKM) die topographischen<br />
Karten abzuleiten. Mit der<br />
Einbindung der neuen Bundesländer in das<br />
Projekt ATKIS ® ab 1991, unter Berücksichtigung<br />
der Entwicklungen auf dem Geodatenmarkt<br />
insgesamt und den Anforderungen,<br />
die an immer modernere Geoinformations-<br />
und Kommunikationssysteme gestellt<br />
werden, wurde ATKIS ® weiterentwickelt<br />
und präsentiert sich heute als das topographische<br />
Geoinformationssystem der<br />
AdV für landschaftsbeschreibende Geobasisdaten.<br />
Der ursprüngliche Modellansatz<br />
mit den Komponenten DLM und DKM ist einem<br />
komplexen Modellansatz gewichen,<br />
der den gegenwärtigen Ansprüchen an ein<br />
topographisches Geoinformationssystem<br />
Rechnung trägt. Abbildung 13 gibt hierzu einen<br />
Überblick. Die Modellierungsvorschriften,<br />
dokumentiert in den Objektartenkatalogen<br />
und Signaturenkatalogen und die<br />
Vereinbarung von Standards für die beschreibenden<br />
Metainformationen und Produkterstellungen,<br />
gewährleisten bei der<br />
Möglichkeit regionaler Vielfalt die bundesweite<br />
Einheitlichkeit in ATKIS ® .<br />
Im Weiteren wird das Vorgehen zum Aufbau<br />
der einzelnen ATKIS ® -Komponenten und<br />
ihre Verfügbarkeit vorrangig für Mecklenburg-Vorpommern<br />
beschrieben. Für detaillierte<br />
Aussagen zu den anderen Ländern<br />
und auf Bundesebene wird auf das Internet<br />
z. B. www.geodatenzentrum.de und auf<br />
Veröffentlichungen in den einschlägigen<br />
Fachzeitschriften hingewiesen.<br />
Digitale Landschafts- und Geländemodelle<br />
Basiskomponenten von ATKIS ® sind die Digitalen<br />
Landschaftsmodelle (DLM) und Digitalen<br />
Geländemodelle (DGM).<br />
DLM beschreiben die topographischen Gegenstände<br />
mittels einer objektbezogenen<br />
Modellierung, sie ermöglichen damit abfrageorientierte<br />
Anwendungen. Die AdV verfolgt<br />
das Ziel, die ATKIS ® -Komponente<br />
DLM mit dem DLMBasis und dem DLM50,<br />
realisiert durch die Vermessungsverwaltungen<br />
der Bundesländer, sowie dem DLM250<br />
und dem DLM1000, realisiert durch das<br />
BKG, zu untersetzen.<br />
Bundesweit erfolgt der Aufbau des DLMBasis<br />
in Realisierungsstufen. Der im Zeitraum<br />
1993 bis 1999 digitalisierte Erstdatenbestand<br />
umfasste 65 Objektarten. Gegenwärtig<br />
wird für Mecklenburg-Vorpommern an<br />
der Geobasisdatenerfassung für das DLM-<br />
Basis2 bei gleichzeitiger Aktualisierung des<br />
Erstdatenbestandes gearbeitet. Das DLM-<br />
Basis2 soll zum Ende des Jahres 2003 flächendeckend<br />
vorliegen und wird ca. zwei<br />
Drittel (120 Objektarten) des vorgesehenen<br />
Gesamtdatenbestandes für das DLMBasis<br />
beinhalten. In den Folgejahren wird die<br />
Komplettierung des DLMBasis bei gleichzeitiger<br />
Aktualisierung der vorhandenen Inhaltselemente<br />
erfolgen. Für die Erfassung<br />
der Veränderungsinformationen werden neben<br />
der Digitalisierung topographischer<br />
Objekte aus der topographischen Karte<br />
1:10 000 und aus Luftbildmaterial auch moderne<br />
Messmethoden eingesetzt. Das gegenwärtig<br />
zum Einsatz kommende Verfahren<br />
der Mobilen Datenerfassung (MDE)<br />
gestattet es, auf Grundlage einer satellitengestützten<br />
Positionierung die topographischen<br />
Objekte im Gelände nach den Modellierungsvorschriften<br />
zu erfassen und diese<br />
Daten direkt dem Innendienst zur Aktualisierung<br />
des DLMBasis bereitzustellen. Das<br />
MDE-System setzt sich aus den Komponenten<br />
Pentop, DGPS-Empfänger und der<br />
Software GISPAD zusammen (Abb.14).<br />
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