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gesondert Karten hergestellt werden. Aus<br />

den Topographischen Karten AS wurden die<br />

Topographischen Karten „Ausgabe für die<br />

Volkswirtschaft“ (AV) abgeleitet. Ein Gesamtkonzept<br />

für die Herausgabe der Topographischen<br />

Karten AV entwickelte das Ministerium<br />

des Innern als zukünftiger Herausgeber<br />

dieser Karten, und 1978 begann<br />

die Neubearbeitung in den Maßstäben<br />

1:10 000, 1:25 000, 1:50 000, 1:100 000,<br />

1:200 000, 1:750 000 und 1:1 500 000. Die<br />

Neubearbeitung der Topographischen Karten<br />

AV wurde 1986 abgeschlossen. Im Unterschied<br />

zu den Topographischen Karten<br />

AS wiesen die Topographischen Karten AV<br />

andere geodätische Grundlagen, Blattschnitte,<br />

Blattnummerierungen, Ausgabevarianten<br />

und einen reduzierten Karteninhalt<br />

aus. Der Sicherheitsdoktrin unterliegende<br />

Angaben wurden bei der Kartenherstellung<br />

getilgt, verschlüsselt dargestellt oder Kartenzeichen<br />

lageversetzt. [5], [6], [7] Da auch<br />

die Topographischen Karten AV unter der<br />

Vorgabe „Vertrauliche Dienstsache“ bzw.<br />

„Nur für den Dienstgebrauch“ standen, waren<br />

sie ebenfalls nur einem beschränkten<br />

Personenkreis zugänglich. Dies hatte zur<br />

Folge, dass das Wissen in der Bevölkerung<br />

zu topographischen Karten und ihren Nutzungsmöglichkeiten<br />

verloren ging.<br />

Die Wiedervereinigung der beiden deutschen<br />

Staaten 1990 und ihre Auswirkungen<br />

auf die topographischen Kartenwerke<br />

Zum 1. Januar 1991 wurde aus dem Staatsunternehmen<br />

Geodäsie und Kartographie<br />

Schwerin das Landesvermessungsamt<br />

Mecklenburg-Vorpommern für das sich zu<br />

diesem Zeitpunkt in der Aufbauphase befindende<br />

neue Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die gleiche Entwicklung vollzog<br />

sich auch in den anderen neuen Bundesländern<br />

mit unterschiedlichem Datum. Es<br />

galt, die vorhandenen, bisher in weiten Teilen<br />

der Gesellschaft nicht nutzbaren Ergebnisse<br />

aus Landesvermessung und topographischer<br />

Landesaufnahme den neuen<br />

Bedürfnissen anzupassen und die topographischen<br />

Karten in der Öffentlichkeit bekannt<br />

zu machen. Sehr schnell wurde deutlich,<br />

dass eine Vereinheitlichung der<br />

topographischen Kartenwerke „West“ und<br />

„Ost“ vorzunehmen war. Tabelle 2 gibt einen<br />

Überblick zu den wichtigsten Unterschieden<br />

in den topographischen Kartenwerken.<br />

Wie so oft in der Geschichte topographischer<br />

Kartenwerke stellte das Militär die<br />

Weichen. Bereits 1990 gab die Bundeswehr<br />

den Auftrag, aus der topographischen Karte<br />

1:50 000 AS für das Gebiet der neuen Länder<br />

die dem NATO-Standard entsprechenden<br />

topographischen Karten der Serie<br />

M-745 im Maßstab 1:50 000 abzuleiten. Die<br />

Aufforderung der Bundeswehr an die neuen<br />

Bundesländer, die Voraussetzungen für die<br />

Herstellung der Karten der Serie M-648 im<br />

Maßstab 1:100 000 zu schaffen, zeigte den<br />

ersten Zwangspunkt für die Herstellung einheitlicher<br />

topographischer Kartenwerke für<br />

das Bundesgebiet auf. Ebenfalls musste<br />

den zivilen Nutzeranforderungen nach einheitlichen<br />

Bezugssystemen, Blattschnitten,<br />

Karteninhalten und Layout entsprochen<br />

werden. Im Jahr 1992 begannen das damalige<br />

Institut für Angewandte Geodäsie, das<br />

heutige Bundesamt für Kartographie<br />

und Geodäsie (BKG), für den Maßstab<br />

1:200 000 und die neuen Bundesländer<br />

für die Maßstäbe 1:25 000, 1:50 000,<br />

1:100 000 unter Einbeziehung des Maßstabes<br />

1:10 000 mit der Angleichung der Topographischen<br />

Karten AS an die amtlichen topographischen<br />

Landeskartenwerke der<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

Die Angleichung beinhaltete die Umstellung<br />

im Lagebezug auf das Deutsche Hauptdreiecksnetz<br />

von 1940 mit der Grundlage des<br />

Bessel-Erdellipsoides und der Gauß-Krüger-Abbildung<br />

im 3°-Meridianstreifensystem,<br />

die Übernahme des Blattschnittes<br />

der topographischen Landeskartenwerke<br />

und des äußeren Layouts mit einheitlichem<br />

Titelbild und Legende. Das Kartenzeichensystem<br />

der topographischen Karten AS<br />

wurde mit wenigen Ausnahmen beibehalten<br />

(Abb. 10 und 11). [8], [9], [10]<br />

Vorgesehen war die Einordnung der Topographischen<br />

Karte 1:10 000 in den<br />

Blattschnitt der Topographischen Karte<br />

1:25 000. Bedingt durch den damit verbundenen<br />

Gesamtaufwand und mit Blick auf<br />

die bevorstehende Einführung und Umstellung<br />

der Aufgabenwahrnehmung in der topographischen<br />

Landesaufnahme auf das<br />

Geoinformationssystem der deutschen Landesvermessung<br />

ATKIS ® (Amtliches Topographisch-Kartographisches<br />

Informationssystem)<br />

erfolgte diese Blattschnittumstellung<br />

für das Gebiet Mecklenburg-Vorpommern<br />

nicht. Als Kompromiss wurde das<br />

Lagebezugssystem der amtlichen topographischen<br />

Landeskartenwerke der Bundesrepublik<br />

Deutschland zusätzlich in der Topographischen<br />

Karte 1:10 000 dargestellt.<br />

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