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Abb. 7: Karte des Deutschen<br />
Reiches 1:100 000 (Generalstabskarte),<br />
Ausschnitt aus<br />
Blatt 149, Ausgabe 1941<br />
Mit Regierungsbeschluss vom 12.03.1953<br />
wurden in der DDR neue geodätisch-kartographische<br />
Systeme eingeführt, die auf den<br />
von allen Warschauer Vertragsstaaten einheitlich<br />
zu übernehmenden sowjetischen<br />
Systemen beruhten. Für die topographischen<br />
Landeskartenwerke bedeutete dies<br />
die Übernahme der Bezugs- und Abbilneralstabskarte“<br />
genannt, lag bereits um<br />
die Wende zum 20. Jahrhundert für das Gebiet<br />
des Deutschen Reiches, abgeleitet aus<br />
der Topographischen Karte 1:25 000, vor.<br />
Für das heutige Gebiet Mecklenburg-Vorpommern<br />
erfolgte die Erstausgabe dieser<br />
Karte im Zeitraum 1880 bis 1892. Die einzelnen<br />
Karten wurden in Kupfer gestochen<br />
und einfarbig gedruckt. Kennzeichnendes<br />
Merkmal ist im Unterschied zur Topographischen<br />
Karte 1:25 000 die Darstellung des<br />
Reliefs mit Schraffen (Abb. 7).<br />
Verfügte Deutschland vor dem zweiten<br />
Weltkrieg über eine der modernsten topographischen<br />
Landesaufnahmen, dokumentiert<br />
in der Topographischen Karte 1:25 000<br />
und der Karte des Deutschen Reiches<br />
1:100 000, so waren 1945 die Auswirkungen<br />
dieses von Deutschland ausgegangenen<br />
Krieges auch für die Landesvermessung<br />
verheerend. Die Kartenoriginale<br />
waren vielfach vernichtet oder standen<br />
durch Zugriff der Alliierten im Gebiet der<br />
sowjetischen Besatzungszone nicht mehr<br />
zur Verfügung. Fachkräfte gab es praktisch<br />
nicht mehr. Mit Reproduktionsausgaben der<br />
mithin bereits stark veralteten Karten des<br />
Deutschen Reiches und Überdruck der<br />
neuen politischen Grenzen wurde versucht,<br />
bestehende Bedarfe zu decken. [5], [6]<br />
Topographische Landesaufnahmen 1949<br />
bis 1990<br />
Das Jahr 1949 und die mit diesem Jahr verbundene<br />
Teilung Deutschlands führte, wie<br />
in allen gesellschaftlichen und wirtschaftli-<br />
chen Bereichen, auch in der Landesvermessung<br />
zu einer 40jährigen unterschiedlichen<br />
Entwicklung.<br />
In der Bundesrepublik Deutschland wurde<br />
die Führung des Vermessungs- und Katasterwesens<br />
den Ländern übertragen. Die<br />
Landesvermessungsämter übernahmen die<br />
Aufgaben der Landesvermessung, topographischen<br />
Landesaufnahme und Führung<br />
der topographischen Landeskartenwerke.<br />
Aufsetzend auf den Kartenwerken des ehemaligen<br />
Deutschen Reiches wurden bis<br />
1990 die Deutsche Grundkarte 1:5 000 und<br />
die Topographischen Kartenwerke in den<br />
Maßstäben 1:25 000, 1:50 000, 1:100 000<br />
und 1:200 000 herausgegeben.<br />
In der DDR begann 1952 im Zusammenhang<br />
mit der Einrichtung von Bezirken und<br />
Auflösung der Länder sowie der Zentralisierung<br />
des öffentlichen und wirtschaftlichen<br />
Lebens auch die Neustrukturierung des<br />
Vermessungswesens. Über die Einrichtung<br />
von Vermessungsdiensten und die daraus<br />
hervorgegangenen Topographischen<br />
Dienste erfolgte die Bildung der Volkseigenen<br />
Betriebe Geodäsie und Kartographie,<br />
die dem Ministerium des Innern unterstanden.<br />
Für das Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern<br />
gibt die Tabelle 1 hierzu<br />
einen Überblick.<br />
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