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kommission geschaffen, die 1863 in das<br />

„Bureau der Großherzoglichen Mecklenburgischen<br />

Landesvermessungs-Commission“<br />

überging. Dieses Bureau bildete den Grundstein<br />

für das 1925 gegründete Mecklenburgische<br />

Landesvermessungsamt.<br />

Topographische Landesaufnahmen zwischen<br />

1853 und 1949<br />

Die Mecklenburgische Landesvermessung<br />

in der Mitte des 19. Jahrhunderts legte die<br />

Grundlagen für eine den modernen Anforderungen<br />

der Zeit entsprechende topographische<br />

Landesaufnahme. Erstmals standen<br />

trigonometrische Festpunkte landesweit<br />

für exakte Vermessungsarbeiten zur<br />

Verfügung. Auf diesen Festpunkten aufsetzend<br />

begann bereits im Frühjahr 1863 die<br />

topographische Neuaufnahme im nordwestlichen<br />

Mecklenburg im Maßstab 1:25 000.<br />

Bis 1867 wurden die Arbeiten kontinuierlich<br />

fortgesetzt, es folgten sporadische Arbeiten,<br />

und ganz zum Erliegen kam die topographische<br />

Aufnahme 1872. Teile der bis dahin<br />

vermessenen Landestopographie wurden<br />

1874 als „SPECIALKARTE DER UMGE-<br />

GEND von SCHWERIN“ im Maßstab<br />

1:25 000 veröffentlicht (Abb. 4). In den Erläuterungen<br />

zu der 1992 vom Landesvermessungsamt<br />

Mecklenburg-Vorpommern in<br />

Zusammenarbeit mit dem Mecklenburgischen<br />

Landeshauptarchiv herausgegebenen<br />

Faksimileausgabe vermutet Voß [3],<br />

dass die Fortführung dieser topographischen<br />

Landesaufnahme auf Grund des<br />

plötzlichen Todes des Leiters der Mecklenburgischen<br />

Landesvermessung Friedrich<br />

Paschen im Jahr 1873 unterblieb. Ein Blick<br />

in das benachbarte Preußen und die Forderungen<br />

nach einer auf genauen und einheitlichen<br />

geodätischen Grundlagen aufsetzenden<br />

topographischen Aufnahme und der<br />

Herstellung von topographischen Karten für<br />

das Gebiet des 1871 gegründeten Deutschen<br />

Reiches lassen den Schluss zu, dass<br />

die begonnene topographische Aufnahme<br />

auf Grund der absehbaren Erfordernisse<br />

zurückgestellt wurde.<br />

Zur Förderung der Einheitlichkeit des Vermessungswesens<br />

wurde in Preußen 1870<br />

das „Zentraldirektorium der Vermessungen<br />

im Preußischen Staate“ geschaffen, welches<br />

bereits auf seiner 1. Sitzung am 11.<br />

Mai 1872 u. a. Grundsätze zur Schaffung<br />

einer topographischen Aufnahme und der<br />

Herstellung und Laufendhaltung von Kartenwerken<br />

aufstellte. [4]<br />

Im Ergebnis der Beratungen des Zentraldirektoriums<br />

kam es am 1. Januar 1875 zur<br />

Gründung der „Königlich Preußischen Landesaufnahme“.<br />

Neben der systematischen Neutriangulation<br />

des preußischen Staatsgebietes und der<br />

angrenzenden norddeutschen Länder begann<br />

auch eine topographische Landesaufnahme<br />

im Maßstab 1:25 000 mit dem Ziel<br />

der Herstellung der Topographischen Karte<br />

1:25 000 und der Karte des Deutschen Reiches<br />

1:100 000. Da etwa zeitgleich auch<br />

die anderen Bundesstaaten die Herstellung<br />

dieser Karten beschlossen, war die Basis<br />

für die Herstellung einheitlicher topographischer<br />

Kartenwerke für das Gebiet des Deutschen<br />

Reiches gelegt.<br />

Der nunmehr beginnende enorme Aufschwung,<br />

den die topographische Landesaufnahme<br />

auch in Mecklenburg nahm, ist<br />

somit nicht nur eng mit der mecklenburgischen<br />

Landesvermessung unter Leitung<br />

Paschens verbunden, sondern in erheblichem<br />

Maße in militärischen und zunehmend<br />

staatlichen Forderungen nach aktuellen,<br />

flächendeckenden und genauen<br />

topographischen Karten begründet.<br />

Für die Topographische Karte 1:25 000,<br />

auch heute noch auf Grund der vorrangig<br />

verwendeten Messtechnik eher „Messtischblatt“<br />

genannt, datiert die Erstausgabe eines<br />

Kartenblattes des heutigen Gebietes<br />

Mecklenburg-Vorpommern auf das Jahr<br />

1877 (ursprünglich Blatt „Brunshaupten“ mit<br />

Blattnummer 504). Ein Nachdruck mit Aktualisierungen<br />

bis in die 20er Jahre des 20.<br />

Jahrhunderts ist im Landesvermessungsamt<br />

Mecklenburg-Vorpommern unter Blatt<br />

„Kühlungsborn“ mit Blattnummer 1836 herausgegeben<br />

worden. Die Erstausgabe der<br />

topographischen Karte 1:25 000 lag flächendeckend<br />

für das heutige Gebiet Mecklenburg-Vorpommern<br />

1889 vor (Abb. 5). Innerhalb<br />

von 13 Jahren wurde das gesamte<br />

Gebiet des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern<br />

durch örtliche Vermessung<br />

mittels Messtisch und Kippregel<br />

(Abb. 6) lage- und höhenmäßig kartiert, in<br />

Stein graviert und einfarbig gedruckt. Eine<br />

auch heute noch anzuerkennende Leistung,<br />

wenn man beachtet, dass alleine für<br />

die topographische Aufnahme im Gelände<br />

ein Zeitraum von 6 bis 18 Monaten je Kartenblatt<br />

notwendig war! [4]<br />

Die Karte des Deutschen Reiches<br />

1:100 000, zur damaligen Zeit vielfach „Ge-<br />

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