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gen. Zur Messausrüstung gehörten Nivellierinstrumente<br />

Zeiss A, Zeiss III und Ni 004<br />

sowie Präzisions-Nivellierlatten mit einer<br />

einfachen Halbzentimeterteilung. Die mittlere<br />

Tagesleistung eines 5-Mann-Messtrupps<br />

lag im Jahre 1958 bei etwa 1,5 km Doppelnivellement.<br />

Das SNN II.O. wies eine Gesamtlänge<br />

von ca. 7200 km und eine Anzahl<br />

von ca. 9200 Festpunkten bei einem<br />

mittleren Festpunktabstand von 0,3 km auf.<br />

Der mittlere Fehler für 1 km Doppelnivellement<br />

(quadratischer Mittelwert aus der<br />

Netzausgleichung) lag bei +/- 1,58 mm/km.<br />

In den folgenden Jahren schlossen sich<br />

Verbesserungen der Konfiguration und<br />

Qualität des SNN I.O. an. Die Erhaltung erfolgte<br />

nach einheitlichen Kriterien. In den<br />

Jahren 1974 bis 1976 fanden ein Wiederholungsnivellement<br />

des SNN I.O. und eine<br />

Messung der Linien des Ostseeküstennivellements<br />

(1974) statt. Die Ostseepegel Warnemünde<br />

und Wismar wurden mit den Pegeln<br />

des Schwarzen Meeres in Verbindung<br />

gebracht (Messung transkontinentaler Linien<br />

1975/76).<br />

Bei diesen Arbeiten konnte erstmals die an<br />

der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit<br />

mit dem ehemaligen VEB<br />

Carl Zeiss JENA entwickelte Technologie<br />

des Motorisierten Nivellements eingesetzt<br />

werden. Diese Technologie wird noch heute<br />

in abgewandelten Varianten im Landesvermessungsamt<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

angewendet (Abb. 15).<br />

Die Ergebnisse des Wiederholungsnivellements<br />

wurden nach ihrer Ausgleichung ab<br />

1979 als „Normalhöhen 1976“ in die Praxis<br />

eingeführt. Der mittlere Fehler für 1 km<br />

Doppelnivellement aus der Netzausgleichung<br />

korrelierter Beobachtungen betrug<br />

+/- 0,72 mm/km.<br />

Auch für das SNN II.O. fand ein Wiederholungsnivellement<br />

statt (1977 bis 1982). Die<br />

inzwischen vorhandenen 11 900 Höhenfestpunkte<br />

wurden ebenfalls nach der Technologie<br />

des Motorisierten Nivellements bestimmt.<br />

Der mittlere Fehler für 1 km Doppelnivellement<br />

(quadratischer Mittelwert<br />

aus der Netzausgleichung) betrug nach der<br />

Ausgleichung +/- 1,26 mm/km.<br />

Mit den Staatlichen Nivellementnetzen<br />

I. und II. Ordnung lag 1989/90 ein qualitativ<br />

hochwertiges, gebrauchsfähiges Höhenfestpunktfeld,<br />

das in Mecklenburg-Vorpommern<br />

etwa 4700 vermarkte Höhenfestpunkte<br />

umfasste, vor. Die Punkte waren überwiegend<br />

mit Mauer- und Pfeilerbolzen sowie<br />

mit unterirdischen Festlegungen vermarkt<br />

und standen für alle Arbeiten der Landesvermessung,<br />

die Herstellung großmaßstäbiger<br />

Karten, den Anschluss weiterer<br />

Verdichtungsnetze und die Durchführung<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen bereit.<br />

Eine besondere Rolle spielten die SNN<br />

bei der Untersuchung rezenter Erdkrustenbewegungen.<br />

Aufgrund der guten Qualität<br />

der Höhenangaben in Verbindung mit<br />

weiteren Informationen und Daten konnten<br />

für das Territorium der ehemaligen DDR<br />

Senkungen mit Geschwindigkeiten von<br />

0,5 bis 1,5 mm/a nachgewiesen werden.<br />

Zur <strong>Dokument</strong>ation der SNN gehörten Festpunktbilder,<br />

Festpunktbeschreibungen und<br />

in einer Datenbank geführte Höhenangaben<br />

[26] (Abb. 16).<br />

Abb. 15: Teilmotorisiertes Nivellement<br />

im Jahr 2000<br />

Erste Arbeiten zur Erstellung gravimetrischer<br />

Netze in der DDR wurden in den Jahren<br />

1953 bis 1955 (Rahmennetz) und 1956<br />

bis 1959 (Verdichtungsnetz) durch den<br />

Geodätischen Dienst in der DDR und den<br />

VEB Geophysik durchgeführt.<br />

Die Realisierung der Staatlichen Gravimetrischen<br />

Netze der I. bis IV. Ordnung (SGN<br />

I. bis IV.O.) erfolgte schrittweise in den Jahren<br />

1960 bis 1968 durch die o. g. Einrichtungen.<br />

Die Netze wiesen die in Tabelle 2<br />

genannten Parameter auf.<br />

Die Punkte der SGN I. bis III.O. wurden in<br />

der Örtlichkeit mittels Granitplatten, Granitpfeilern<br />

bzw. Straßennägeln vermarkt. Eine<br />

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