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Selmsdorf, Ilenberg
Abb. 11: Basis und Basisnetz
Grevesmühlen 1955/56
Basis W
Rechenseite ~ 34,5 km
Klein Hundorf
7,01 km
Basis
Basis O
Brüsewitz, Hütterberg
Die vorstehend geschilderten Arbeiten stellten
die 1. Etappe der Anlage und Entwicklung
des STN 1.O./AGN dar und ermöglichten
die vorgesehene Ausgleichung zwischen
1956 und 1958 für alle beteiligten sozialistischen
Staaten.
In der folgenden 2. Etappe wurden Maßnahmen
zur Erhöhung der Qualität dieses
Netzes realisiert:
- Erweiterung des Netzes durch Anlage
neuer TP an der Staatsgrenze, z. B. in
Mecklenburg durch die Altmärkische
Grenzkette 1962 (4 Punkte),
- Verbesserung der Konfiguration, indem
lange Dreiecksseiten durch Punkteinschaltung
auf etwa 35 km Länge gekürzt
wurden und
- allgemeine Erhöhung der Genauigkeiten.
Nach diesen strukturverbessernden Arbeiten
folgte eine weitere Ausgleichung bei teilweisem
Anschlusszwang an die entsprechenden
Netzteile der Volksrepublik Polen
und der Tschechoslowakei.
Abb. 12: Basismessung mit Podest
1955/56
wurde die bereits 1932 vom RfL bestimmte
Basis Rügen im Jahr 1956 nachgemessen.
Bei einer Messgenauigkeit von 1 : 17,8 ·
10 6 ergab sich eine Abweichung von 5 mm
gegenüber der Erstmessung, was den
Rückschluss bezüglich des unbeschädigten
Zustandes der Standardbasis zuließ.
Für die den Maßstab des gesamten STN
1.O. bestimmenden Rechenseiten wurde
ein mittlerer Fehler von +/- 0,05 m berechnet.
Bei den Winkelmessungen kamen Theodolite
der Typen Wild T 3 und T 4, Hildebrand
sowie OT-02 und AU 2/10 zum Einsatz.
Die auf 18 Stationen durchgeführten astronomischen
Messungen (18 Längen- und
Breitenbestimmungen, 12 Azimute) betrafen
Mecklenburg anteilig.
Im Ergebnis der Ausgleichung ergaben sich
für das STN 1.O./AGN folgende Genauigkeiten:
- mittlerer Winkelfehler berechnet aus
Dreieckswidersprüchen M W = +/- 0, "42
der Netzausgleichung M N = +/- 0, "59.
Eine weitere Etappe bis etwa 1983 beinhaltete
Entwicklungsschritte, die darauf abzielten,
das Einheitliche Astronomisch-Geodätische
Netz (EAGN) der beteiligten
sozialistischen Staaten zu schaffen. Dazu
gehörten Konfigurationsverbesserungen,
der Einsatz der inzwischen verfügbaren
elektrooptischen Streckenmessung und
weitere astronomische Beobachtungen in
den STN 1.O., die Anlage und Messung von
Basen der kosmischen Triangulation Pulkowo
- Potsdam - Sofia und die Bearbeitung
eines Netzes astronomischer Fundamentallängenpunkte.
So wurden u. a. in diesem Zeitraum auch
die abgeleiteten Rechenseiten aus den Basisvergrößerungsnetzen
Grevesmühlen
(1971, 1977) und Anklam (1972) zum Zwekke
der Genauigkeitssteigerung mittels elektrooptischer
Streckenmessung (EOS bzw.
EOD-1) neu bestimmt.
In den Jahren 1982/83 erfolgte eine Ausgleichung
des EAGN durch den Geodätischen
Dienst der UdSSR und eine neue
Realisierung des Koordinatensystems 1942
(System 42/83).
Als weitere Verdichtungsstufen des STN
1.O./AGN wurden 1960 für alle beteiligten
sozialistischen Staaten die in Tabelle 1 ausgewiesenen
Kriterien festgelegt.
Nahezu zeitgleich mit dem Beginn der Ver-
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