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destriangulationen natürlich nicht beseitigt<br />

werden.<br />

Das RDN bezieht sich auf das Bessel-Ellipsoid<br />

mit der aus der Königlich Preußischen<br />

Landestriangulation übernommenen Orientierung,<br />

die von der alten Berliner Sternwarte<br />

geodätisch auf den ursprünglichen Zentralpunkt<br />

„Rauenberg“ übertragen wurde.<br />

Wegen Zerstörung dieses Punktes erhielt<br />

der damalige Zwischenpunkt „Potsdam,<br />

Helmertturm“, dessen Einschaltung nach<br />

der Anfelderung der west- und ostelbischen<br />

Netze erfolgte, die Funktion des Zentralpunktes<br />

des RDN.<br />

Die Arbeiten zur Orientierung des endgültigen<br />

RDN fanden 1940 (RDN40) ihren Abschluss.<br />

Aus diesem Grunde bezeichnen<br />

wir heute das mit dieser Orientierung des<br />

Bessel-Ellipsoids definierte geodätische<br />

Datum als „Koordinatensystem 1940“ (Kurzbezeichnung<br />

„System 40“), in dem der<br />

Punkt „Potsdam, Helmertturm“ die Lotabweichung<br />

ξ = + 2,"24 η = + 3,"15<br />

hat.<br />

Große Teile des RDN bildeten die Grundlage<br />

für das auf Veranlassung der USA geschaffene<br />

Zentraleuropäische Dreiecksnetz<br />

(ZEN), das sich vom Rhein bis zum 28.<br />

Längengrad sowie von Nord- und Ostsee<br />

bis zum 48. Breitengrad erstreckt und auf<br />

dem Hayford-Ellipsoid mit<br />

ξ = +3, "36 η = + 1,"78<br />

im Punkt „Potsdam, Helmertturm“ (Europäisches<br />

Datum 1950: ED50) ausgeglichen<br />

wurde (1947 bis 1950).<br />

Im Bereich der Höhe gab es ab 1913/14 Arbeiten<br />

zur Erstellung eines neuen Haupthöhennetzes,<br />

die zunächst durch die Kgl.<br />

Preuß. L. A. und nach 1918 vom Reichsamt<br />

für Landesaufnahme (RfL) als Reichshöhennetz<br />

weitergeführt wurden. Die Höhenangaben<br />

bezogen sich auf den Normalhöhenpunkt<br />

und erhielten die Bezeichnung<br />

„Höhen über N.N. im neuen System“ (heute<br />

System 1912). Die Bearbeitung des Netzes<br />

erfolgte in 6 Netzteilen. Detaillierte Informationen<br />

wurden durch die Autoren in diesem<br />

Zusammenhang nicht niedergeschrieben.<br />

Es ist bekannt, dass Mecklenburg durch die<br />

Linien Berlin - Hamburg (Netzteil II, 1910<br />

bis 1927) u. a. durch einen Abzweig nach<br />

Dömitz betroffen ist (Veröffentlichung 1927)<br />

und in den Jahren 1935/36 und später weitere<br />

Nivellements durchgeführt wurden. Eine<br />

planmäßige Verdichtung des Haupthöhennetzes<br />

I.O. für das Gebiet Mecklenburgs<br />

erfolgte vor 1945 nicht. [20], [26]<br />

Die geodätischen Netze der DDR<br />

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges waren<br />

zunächst Vermessungen für den Wiederaufbau<br />

u. a. Aufgaben (z. B. Bodenreform)<br />

nötig. In gewissem Umfang erfolgten auch<br />

TP-Wiederherstellungen. Schnell wurde<br />

deutlich, dass großflächig einheitliche Koordinatensysteme<br />

und topographische Kartenwerke<br />

dringend gebraucht wurden. Im<br />

nationalen Rahmen war auch an Verdichtungsstufen<br />

der Haupttriangulationen sowie<br />

an entsprechende Arbeiten für die Höhenund<br />

Schwerenetze zu denken. Eine zu geringe<br />

Dichte der TP oder Höhenpunkte (HP)<br />

wirkte sich besonders bei grenzübergreifenden<br />

Tätigkeiten zwischen einzelnen Provinzen<br />

nachteilig aus, z. B. zwischen Mecklenburg<br />

und Brandenburg/Preußen.<br />

Im Vermessungsdienst Mecklenburg,<br />

Schwerin, hatte man inzwischen aufgrund<br />

der gegenüber den Thiloschen Möglichkeiten<br />

sowohl qualitativ als auch quantitativ<br />

verbesserten Situation eine neue Transformation<br />

berechnet. Dabei wurden in einem<br />

ersten Schritt alle weiteren TP I. und II.O.<br />

der Mecklenburgischen Landesvermessung<br />

(386 Punkte) „ ... durch methodische Ausgleichung<br />

mit Hilfe der alten Winkelbeobachtungen<br />

eingegliedert ...“ [27]. Das ermöglichte<br />

den zweiten Schritt, nachfolgend<br />

sämtliche übrigen TP III.O. (ca. 1830 Punkte)<br />

und IV.O. (ca. 5700 Punkte) auf affinem<br />

Wege in das Gauß-Krüger-System umzuformen.<br />

Die Umrechnung der TP zwischen<br />

dem 4. und 5. Meridianstreifen sollte nach<br />

einem in den Mitteilungen des RfL veröffentlichten<br />

Vorschlag von Wittke vorgenommen<br />

werden. Durch diese 1953/54 ausgeführten<br />

Anschlussberechnungen wurden<br />

Gauß-Krüger-Koordinaten ermittelt, die danach<br />

die Arbeitsgrundlage in Mecklenburg<br />

bildeten. Dabei wurde festgestellt, „… dass<br />

die Qualität des mecklenburgischen Netzes<br />

in keinerlei Form gelitten hat“ [27].<br />

Für Mecklenburg, das nunmehr zur Deutschen<br />

Demokratischen Republik (DDR) und<br />

zur sozialistischen Staatengemeinschaft<br />

gehörte, waren aufgrund der politischen<br />

Verhältnisse die fachlichen Orientierungen<br />

der „Geodätischen Dienste sozialistischer<br />

Länder“ (GDsL) bindend, die ab Anfang der<br />

1950er Jahre anlässlich verschiedener<br />

Konferenzen - z. B. in Sofia 1952 - vorgege-<br />

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