pdf-Dokument - LAiV
pdf-Dokument - LAiV
pdf-Dokument - LAiV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
en 1853 bis 1860 erreichte Punktdichte<br />
wurde verdoppelt.<br />
Interessant ist an dieser Stelle, dass inzwischen<br />
das Großherzogliche Ministerium<br />
des Innern am 4. Dezember 1890 per Erlass<br />
für die Marksteine der Landesvermessung<br />
und deren Schutzflächen eine ständige<br />
Aufsicht durch die Landesgendarmerie<br />
angeordnet hat. Die Gendarmen mussten<br />
alljährlich sämtliche Punkte aufsuchen<br />
und zum 15. Januar jeden Jahres die gesammelten<br />
Prüfergebnisse dem Großherzoglichen<br />
Ministerium des Innern vorlegen.<br />
[3], [11]<br />
Nachdem die Arbeiten zur Verdichtung abgeschlossen<br />
waren, erschien im Jahre 1912<br />
Band VI der entsprechenden <strong>Dokument</strong>ation<br />
mit dem Titel „Die Vervollständigung der<br />
trigonometrischen Vermessung. 1889 bis<br />
1912“ [11].<br />
Inzwischen wirkte Schreiber als Chef der<br />
Trigonometrischen Abteilung der Kgl.<br />
Preuß. L. A. und brachte eine neue Qualität<br />
in die geodätische Praxis ein, u. a. bei der<br />
Anlage von Netzen und Ketten. Bis 1899<br />
war das gesamte Preußische Staatsgebiet<br />
durch ein vollständiges Netz I.O. überzogen.<br />
Da sich für die östlich der Elbe befindlichen<br />
Netze unbefriedigende Ergebnisse<br />
zeigten, beantragte das seit 1875 bestehende<br />
„Zentraldirektorium für Vermessungen“<br />
1896 die Neumessung von Ost- und<br />
Westpreußen. Die 1899 begonnenen Arbeiten<br />
wurden 1914 zunächst unterbrochen<br />
und von 1922 bis 1926 zu Ende geführt.<br />
[22] Im zuletzt genannten Zeitraum erfolgte<br />
auch die Freigabe des nördlichen Teils des<br />
Dänischen Anschlusses für die Beobachtungen.<br />
Der Anschluss der Mecklenburgischen<br />
Landesvermessung an das deutsche<br />
Einheitssystem<br />
Vom „Beirat für das Vermessungswesen“<br />
wurde 1923 (Kasseler Tagung) „… das von<br />
der Preußischen Landesaufnahme begründete<br />
System geographischer Koordinaten<br />
als deutsches Einheitssystem erklärt. Den<br />
Ländern mit eigener Triangulation wurde<br />
empfohlen, ihre Hauptdreiecksnetze in dieses<br />
System einzugliedern“ [23].<br />
In der Fachliteratur konnte man damals lesen,<br />
dass „…das mecklenburgische Dreiecksnetz<br />
vom preußischen fast vollständig<br />
umschlossen wird, wobei es eine Reihe von<br />
gemeinschaftlichen Punkten (auch II. und<br />
III.O.) gibt, die mehr oder weniger genau<br />
identisch sind. Beide Netze haben verschiedene<br />
astronomische Orientierungen und<br />
damit keinen geodätischen Zusammenhang.<br />
Es kommt hinzu, dass das mecklenburgische<br />
Netz den Hauptvorzug der Konformität<br />
praktisch-geodätisch in der I. bis<br />
III.O. erhalten hat, den Mecklenburg als erster<br />
Staat in Deutschland auch für das Katasterwesen<br />
nutzbar gemacht hat.“ [24]<br />
Den Anschluss des mecklenburgischen<br />
Netzes an das deutsche Einheitssystem sowie<br />
den Erhalt seiner Konformität und seines<br />
inneren Zusammenhanges erreichte<br />
Thilo 1926 durch geeignete Verschiebung,<br />
Drehung und Maßstabsänderung. Seine<br />
Formeln gestatteten „… den unmittelbaren<br />
Übergang von der mecklenburgischen Kegelprojektion<br />
zu einer Gauß-Krüger-Abbildung<br />
mit beliebigem Hauptmeridian - ohne<br />
Vermittlung durch geographische Koordinaten<br />
- in aller Schärfe …“ [23]. Es entstanden<br />
Umrechnungstafeln.<br />
Punktverzerrungen bei der Verwandlung<br />
von mecklenburgischen Koordinaten in das<br />
Gauß-Krüger-System hat Wiedow untersucht.<br />
[25]<br />
Von 1933 bis 1939 entstanden östlich der<br />
Elbe vier weitere Netze mit dem Ziel, die<br />
früheren Triangulationen in diesem Gebiet<br />
zu erneuern. [22] Von diesen Netzen waren<br />
für Mecklenburg folgende wichtig:<br />
- 1932 bis 1937 Vorpommersches Hauptdreiecksnetz<br />
1937 mit der Basis Rügen<br />
1932,<br />
- 1936 bis 1938 Mecklenburgisch-Märkisches<br />
Dreiecksnetz 1938,<br />
- 1936 bis 1939 Erweiterung des Dänischen<br />
Anschlusses 1939.<br />
Wie seit 1865, dem Jahr der Gründung des<br />
„Büros der Landestriangulation“, auch in<br />
anderen Netzen üblich, sind hierbei die einheitlichen<br />
Vermarkungsmittel (Pfeiler, Platten<br />
und Würfel aus Granit) eingearbeitet<br />
worden.<br />
Um die Einheitlichkeit der deutschen Landestriangulation<br />
herzustellen, wurden auf<br />
der Grundlage des „Gesetzes über die Neuordnung<br />
des Vermessungswesens“ vom<br />
3. Juli 1934 die Landesnetze zum Reichsdreiecksnetz<br />
(RDN) zusammengeschlossen<br />
(1935 bis 1944). Da es sich hierbei um<br />
eine rein rechnerische Zusammenführung<br />
handelte (Transformation), konnten die<br />
Spannungen zwischen den einzelnen Lan-<br />
23