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Abb. 7: Trigonometrisches Netz<br />

I. Ordnung von Mecklenburg<br />

zentrisch vermarkt (Abb. 8). Die Steine<br />

(Pfeiler) hatten auf der Kopffläche durchgehende<br />

Kreuze und die Buchstaben-Kennung<br />

des Großherzogs, meistens F.F. Hierbei<br />

ist offensichtlich sowohl auf die<br />

zentrische unterirdische Vermarkung als<br />

auch auf Sicherungen verzichtet worden.<br />

Anders wurde bei den mit ritterschaftlichen<br />

Signaltafeln gekennzeichneten Punkten<br />

III.O. verfahren. Diese erhielten zwar zentrisch,<br />

aber nur unterirdisch angeordnete<br />

Steine mit Bohrloch. Diese Vorgehensweise<br />

bei der Vermarkung der Punkte I. bis III.O.<br />

zwischen 1853 und 1860 stellte sich im Verlauf<br />

der folgenden Jahre als nachteilig heraus,<br />

besonders als ab 1877 mit erneutem<br />

Beginn der topographischen Aufnahme der<br />

Bedarf an sofort verfügbaren Trigonometrischen<br />

Punkten entstand. [13], [18]<br />

Unter den insgesamt 1107 trigonometrisch<br />

bestimmten Punkten der I. bis III.O. befanden<br />

sich 397 Türme.<br />

Trigonometrische Höhenbestimmungen<br />

fanden in den Jahren 1853 bis 1861 für 47<br />

Stationen durch gegenseitige und gleichzeitige<br />

Messungen statt (Abb. 10). Zum Einsatz<br />

kamen hierbei wieder die schon genannten<br />

Universalinstrumente. Als Zielpunkte<br />

wurden durchweg Heliotrope eingesetzt<br />

(Abb 9).<br />

Da die qualitativen Grenzen der trigonometrischen<br />

Höhenmessung zu diesem Zeitpunkt<br />

durchaus bekannt waren, führte man<br />

in den Jahren 1869 bis 1873 geometrische<br />

Nivellements durch. Diese stellten einerseits<br />

für Zwecke der Europäischen Gradmessung<br />

eine Verbindung mit den Ostseepegeln<br />

in Wismar und Warnemünde her<br />

und verbesserten andererseits die bisher<br />

vorliegenden Höhenergebnisse der Landesvermessung.<br />

Gleichzeitig dienten sie als<br />

Grundlage für die topographische Aufnahme<br />

des Landes.<br />

Die Doppelnivellements bildeten vier Schleifen<br />

von zusammen 501,5 km und Zweigstrecken<br />

von 121 km Länge. Zum Einsatz<br />

kamen zwei Nivellierinstrumente nach<br />

Stampfer und Starke, Wien, mit etwa 20facher<br />

Vergrößerung und eine komparierte<br />

Nivellierlatte von 3,10 m Länge. Die Zielweiten<br />

betrugen durchschnittlich 70 bis<br />

75 m. Alle Strecken zwischen zwei Festpunkten<br />

wurden zweimal zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten nivelliert. Die Nivellementlinien<br />

führten vorzugsweise an<br />

Chausseen entlang, was die Einbeziehung<br />

geeigneter Nummern- und Meilensteine ermöglichte.<br />

Gleichzeitig wurden Höhenfestpunkte<br />

an öffentlichen Gebäuden vermarkt<br />

und bestimmt.<br />

Der mittlere Fehler eines Doppelnivellements<br />

von 1 km Länge betrug +/- 2,59 mm.<br />

Interessant ist der Vergleich der Ergebnisse<br />

von Nivellement und trigonometrischer Hö-<br />

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