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Pflanzenportrait und Rezepte mit Giersch - Landesgartenschau ...

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<strong>mit</strong><br />

Pflanzen-Portrait G I E R S C H<br />

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Lat. Name : Aegopodium podagraria<br />

Familie der : Doldengewächse/Doldenblütler<br />

Volksnamen : <strong>Giersch</strong>, Geißfuß, Gichtkraut, Ziegenfuß, Zipperleinkraut, Ackerholler, Hirschtritt, Dreiblatt<br />

wissenschaftlich-arzneilich verwendete Pflanzenteile<br />

: keine<br />

naturheilk<strong>und</strong>lich-volksheilk<strong>und</strong>lich verwendete Pflanzenteile : Blätter <strong>und</strong> Wurzeln<br />

Verwendung als Nahrungs<strong>mit</strong>tel<br />

Heimat<br />

Europa <strong>und</strong> Asien<br />

typische Kenzeichen hohler Stängel <strong>und</strong> Doppelfrüchte<br />

Vorkommen<br />

: Blätter <strong>und</strong> Wurzeln<br />

flächendeckend,, Gebüsche, Hecken, Zäune, Ufer, Garten-Wildkraut<br />

Beschreibung: Weiße schlanke Wurzeln (ein winziges Stückchen genügt, <strong>und</strong> der G. breitet sich überall aus, am<br />

liebsten im Halbschatten von Blumenbeeten, unter Bäumen ….) / kommt oft in Gesellschaft <strong>mit</strong> Brennessel,<br />

G<strong>und</strong>ermann, Knoblauchsrauke <strong>und</strong> echtem Nelkenwurz vor.<br />

Kleine blankgrün gefaltete Jungblätter (nussiges, angenehmes Aroma, beim Zerreiben auch leicht nach Möhren<br />

duftend) / dreigeteilte – gefiederte Blätter, die ein Kreuz <strong>mit</strong>einander bilden, die drei Seitenfiedern sind wiederum<br />

dreigeteilt, eine oft nur andeutungsweise abgeteilt / jedes Blatt sitzt <strong>mit</strong> dem „Geissfuß“ den langen unterirdischen<br />

Ausläufern an / bis 1m hohe, ausdauernde Pflanze <strong>mit</strong> hohlem, gefurchtem Stängel.<br />

Blüten weiß – gelegentlich rötlich<br />

Blütezeit: Juni bis August<br />

Inhaltsstoffe = Hauptwirkstoffe: • Kraut Bitterstoffe u. ätherisches Öl<br />

• Samen ätherisches Öl<br />

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Sammeln<br />

• als Wildgemüse frische Blätter April bis Oktober, Wurzeln im Frühjahr<br />

• als Heilpflanze Blätter April bis Mai, Wurzeln im Frühjahr<br />

Verwendung • als Wildgemüse in Misch-Salaten, Frischpresssaft, Gemüsebrühen, Spinat<br />

• als Heilpflanze Frisch-Salat, Tee-Aufguss, Blatt-Auflagen<br />

innerlich : bei Gicht, Rheuma, Ischiasschmerzen, Hämorrhoiden<br />

äußerlich: Insektenstiche <strong>und</strong> W<strong>und</strong>en<br />

Wirkungen •wissenschaftlich-arzneilich: keine nachgewiesen<br />

• Wirkung naturheilk<strong>und</strong>lich-volksheilk<strong>und</strong>lich: blutreinigend, entgiftend, entzündungshemmend,<br />

harnsäureausscheidend<br />

Frisch-Salat besonders günstig bei Rheuma<br />

Verwechslungen<br />

ACHTUNG<br />

• <strong>mit</strong> jungen Setzlingen von schwarzem Hol<strong>und</strong>er (in England wird der <strong>Giersch</strong> deshalb sehr<br />

treffend „Gro<strong>und</strong> Elder“ – Boden-Hol<strong>und</strong>er genannt<br />

• m jungen Blättern von Wald-Engelwurz<br />

: bei empfindlichen Menschen kann die Blattberührung <strong>mit</strong> anschließender direkter<br />

Sonnenbestrahlung zu Hautreizungen führen


<strong>Giersch</strong><br />

<strong>Giersch</strong> kann als Salat oder Gemüse zubereitet werden <strong>und</strong> erinnert in Geruch <strong>und</strong><br />

Geschmack an Spinat <strong>und</strong> ein wenig an Petersilie. Er enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin<br />

<strong>und</strong> Eisen. Er soll gegen Rheuma, Gicht <strong>und</strong> Arthritis, außerdem krampflösend, entgiftend<br />

<strong>und</strong> blutreinigend wirken. Im Mittelalter, aber auch in neuerer Zeit wurde <strong>Giersch</strong> sowohl als<br />

Gemüse wie auch als Heilpflanze eigens angebaut. Mittelalterliche Quellen belegen, dass er in<br />

Kloster- <strong>und</strong> Bauerngärten eine „natürliche“ Nutzpflanze war. Da <strong>Giersch</strong> im Gegensatz zu<br />

vielen anderen Gemüsearten über eine lange Zeit im Jahr zur Verfügung steht <strong>und</strong> nur geringe<br />

Ansprüche an Boden, Wasser <strong>und</strong> Lichtversorgung stellt, sicherte er in der Vergangenheit<br />

vielen Menschen die Vitaminzufuhr. Beim Sammeln ist darauf zu achten, eine Verwechslung<br />

<strong>mit</strong> ungenießbaren <strong>und</strong> sogar giftigen Arten von Doldenblütlern zu vermeiden (beispielsweise<br />

Gefleckter Schierling oder Breitblättriger Merk).<br />

Als Salat eignen sich – wie bei anderen Wildpflanzen auch – vor allem die ganz jungen, kaum<br />

entfalteten Blätter. Die rohen Blätter können auch in Aufstriche <strong>und</strong> Suppen gegeben werden.<br />

Wenn die Pflanze schon älter ist, sind die Blätter für einen schmackhaften Salat zu grob. Sie<br />

eignen sich dann aber nach wie vor zum Kochen, etwa für Aufläufe oder als Tee. Die Blätter<br />

werden dann vergleichbar dem Blattspinat gekocht bzw. gedünstet. Die <strong>Giersch</strong>stiele aber<br />

können bitter schmecken <strong>und</strong> werden im Zweifel besser vor dem Kochen entfernt.<br />

<strong>Giersch</strong>-<strong>Rezepte</strong>:<br />

Karotten-Apfel-<strong>Giersch</strong>-Salat<br />

für 2 Personen<br />

4 <strong>mit</strong>telgroße Karotten<br />

4 Äpfel<br />

eine Hand voll junger <strong>Giersch</strong>blätter<br />

etwas frischen Thymian<br />

3 Esslöffel Öl<br />

3 Esslöffel Fruchtessig (z.B. Schwarze Johannisbeere oder Mirabelle)<br />

50 ml Apfelsaft<br />

2 Esslöffel Zucker oder Honig<br />

etwas Salz<br />

Die Karotten schälen <strong>und</strong> raspeln, die Äpfel in kleine Stücke schneiden, die gewaschenen<br />

<strong>Giersch</strong>blätter grob hacken <strong>und</strong> alles mischen. Den Thymian fein hacken, Essig, Saft, Öl <strong>und</strong><br />

Gewürze in einer Schüssel mischen <strong>und</strong> alles über den Salat geben. Etwas ziehen lassen.<br />

<strong>Giersch</strong>-Pesto<br />

Die <strong>Giersch</strong>-Blätter in der Küchen-Maschine zerkleinern. In ein Glas füllen <strong>und</strong> so viel<br />

Olivenöl dazu gießen, dass der <strong>Giersch</strong> vollkommen bedeckt ist. Im Kühlschrank hält sich<br />

diese <strong>Giersch</strong>-Soße, die köstlich zu Pasta schmeckt, etwa 4-6 Wochen.


<strong>Giersch</strong>-Suppe<br />

für 2 Personen<br />

2 Hand voll <strong>Giersch</strong><br />

3 große Kartoffeln<br />

1 Zwiebel<br />

200 ml Milch<br />

300 ml Brühe<br />

2 Esslöffel Mehl<br />

2 Esslöffel Butter<br />

Salz, Pfeffer, Muskat<br />

Die sauber gewaschenen Blätter <strong>und</strong> Triebe hacken. Aus einer<br />

kleingeschnittenen Zwiebel, Butter <strong>und</strong> etwas Mehl eine Schwitze<br />

herstellen, <strong>mit</strong> kalter Milch <strong>und</strong> Brühe auffüllen. Gewürfelte<br />

Kartoffeln zugeben, mir Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Muskat würzen. Kurz bevor die<br />

Kartoffeln gar sind, den <strong>Giersch</strong> zugeben <strong>und</strong> noch 10 - 15<br />

Minuten köcheln lassen.<br />

<strong>Giersch</strong>-Torte<br />

für 4 Personen<br />

Zutaten für den Mürbeteig:<br />

200 g Weizenvollkornmehl<br />

80 g Butter oder Margarine<br />

3 Esslöffel Milch<br />

1 Teelöffel Backpulver<br />

1 Prise Salz<br />

Zutaten für die Füllung:<br />

100 g mageren Speck<br />

3 - 4 Eier<br />

200 ml süße Sahne<br />

125 g geriebenen Emmentaler<br />

etwas Pfeffer<br />

1 kleine Knoblauchzehe<br />

1 Teelöffel Weißwein<br />

3 - 4 Hand voll junge <strong>Giersch</strong>blätter<br />

Mehl, Backpulver, Salz <strong>und</strong> die (weiche) Butter rasch zu einem Teig verkneten <strong>und</strong> dabei<br />

langsam die Milch hinzufügen. In der Zwischenzeit den <strong>Giersch</strong> putzen (eventuell zu lange,<br />

harte Stiele entfernen) <strong>und</strong> gut waschen. Anschließend die Blätter klein hacken. Den Speck in<br />

Würfel schneiden <strong>und</strong> die Knoblauchzehe zerkleinern. Beides zusammen anbraten <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />

1 TL Wein ablöschen.<br />

Die Eier <strong>mit</strong> der Sahne vermischen <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Pfeffer abschmecken. Dann nacheinander den<br />

geriebenen Käse, den Speck <strong>und</strong> die Kräuter <strong>mit</strong> der Sahne-Ei-Masse vermischen. Den Teig<br />

ausrollen <strong>und</strong> in eine gut gefettete Springform (Durchmesser 26 cm) legen, dabei den<br />

Teigrand r<strong>und</strong>herum etwas hochziehen. Den Boden mehrmals <strong>mit</strong> einer Gabel einstechen <strong>und</strong><br />

die Füllung auf den Teigboden geben. Im Backofen bei 180 Grad (Umluft ca. 160 Grad) ca.<br />

30 Minuten backen, bis die Ei-Masse gestockt ist. Heiß servieren.

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