Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

26.04.2014 Aufrufe

enger Kooperation zwischen dem Sportbund und der LAGA NRW entstanden und waren Ende der 90er Jahre einmalig in Deutschland. Auch in der Sportpolitik setzte Nordrhein-Westfalen also Standards für die Integration von Migranten und Migrantinnen auf Augenhöhe. Der Sportsoziologe Diethelm Blecking nennt diese Initiativen heute vorbildlich für andere, die im Bundesgebiet gefolgt sind. Die Bemühungen der LAGA NRW und des Landessportbundes haben – wenn auch nur zögerlich – Wirkung gezeigt. Blecking, 1999 ebenfalls Teilnehmer der Tagung in Herne, konstatiert einen „Prozess des Umdenkens“. In den letzten Jahren habe sich insbesondere im Bereich des Fußballs einiges getan. Dr. Diethelm Blecking bei der LAGA- Es seien verstärkt Moderatoren Sportkonferenz in Herne eingesetzt worden, um Konflikte zu beheben und dauerhafte Lösungen zu finden. Außerdem bilde der Verband zunehmend Schiedsrichter mit Migrationshintergrund aus. „Statistisch lässt sich diese Tendenz noch nicht nachweisen.“ bekennt Blecking. Dazu fehlten noch belastbare Daten. Dennoch sei eine positive Tendenz zu beobachten. Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die Initiative von DFB-Präsident Theo Zwanziger. Dieser droht Fußballvereinen – auch und gerade den Profi-Vereinen – mit schweren Konsequenzen, falls es in den Stadien zu rassistisch motivierten Äußerungen ihrer Fans kommen sollte. Schon vor Zwanzigers Initiative hat der Berliner Fußballbund einen Integrationsbeauftragten benannt. Dieser ist Ansprechpartner für alle Migranten im Berliner Fußball und hilft unter anderem bei Konfliktbewältigung. 94 10 JAHRE LAGA NRW

Sport und Zuwanderung Dokumentation: In Folge der sportpolitischen Konferenz der LAGA NRW wurde u.a. eine Arbeitsgruppe gebildet, die ein Positionspapier erarbeiten sollte. Der Gruppe gehörten Vertreter der Landesregierung, des Landessportbundes der LAGA NRW, des Landeszentrums für Zuwanderung u.a. an. Der Nordrhein-Westfälische LandesSportBund verabschiedete das gemeinsame Positionspapier im Dezember 2000 auf einer Sitzung seines Hauptausschusses. Ziele und Forderungen – Die Rolle des organisierten Sports Die Sportorganisationen, Verbände und Vereine müssen, wie andere Institutionen auch, Abschied nehmen von der Vorstellung der Betreuung von Zuwanderern/innen und sich weiter als bisher für partnerschaftliche Strukturen öffnen. Die Förderung des Dialogs und der Beteiligungsmöglichkeiten, die Entwicklung gegenseitiger Akzeptanz und der Abbau sowie die Verhinderung von Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit werden im Zentrum des künftigen Engagements stehen. Für die Gruppe der Flüchtlinge und Asylbewerber/innen und andere rechtlich und sozial unterrepräsentierte Gruppen sollte der organisierte Sport weiterhin Fürsorge tragen und entsprechende Maßnahmen anbieten. Verbesserung der Beteiligungsmöglichkeiten Der organisierte Sport ist gehalten, Strategien für die Bewältigung von Konflikten und mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Zugewanderte zu entwickeln. Anti-Gewalt-Training, spezielle Schulung von Schiedsrichtern und Spruchkammermitgliedern und ähnliche Initiativen – wie sie bereits in einigen Verbänden praktiziert werden – beschreiben Etappen auf dem Weg zu diesem Ziel. Die Erhöhung des Anteils von Zugewan- 10 JAHRE LAGA NRW 95

enger Kooperation zwischen dem Sportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> der LAGA NRW entstanden<br />

<strong>und</strong> waren Ende der 90er <strong>Jahre</strong> einmalig in Deutschland.<br />

Auch in der Sportpolitik setzte Nordrhein-Westfalen also Standards für<br />

die <strong>Integration</strong> von Migranten <strong>und</strong> Migrantinnen auf Augenhöhe. Der<br />

Sportsoziologe Diethelm Blecking nennt diese Initiativen heute vorbildlich<br />

für andere, die im B<strong>und</strong>esgebiet<br />

gefolgt sind.<br />

Die Bemühungen der LAGA<br />

NRW <strong>und</strong> des Landessportb<strong>und</strong>es<br />

haben – wenn auch nur zögerlich<br />

– Wirkung gezeigt.<br />

Blecking, 1999 ebenfalls Teilnehmer<br />

der Tagung in Herne, konstatiert<br />

einen „Prozess des Umdenkens“.<br />

In den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

habe sich insbesondere im Bereich<br />

des Fußballs einiges getan.<br />

Dr. Diethelm Blecking bei der LAGA-<br />

Es seien verstärkt Moderatoren<br />

Sportkonferenz in Herne<br />

eingesetzt worden, um Konflikte<br />

zu beheben <strong>und</strong> dauerhafte Lösungen zu finden. Außerdem bilde der<br />

Verband zunehmend Schiedsrichter mit Migrationshintergr<strong>und</strong> aus.<br />

„Statistisch lässt sich diese Tendenz noch nicht nachweisen.“ bekennt<br />

Blecking. Dazu fehlten noch belastbare Daten. Dennoch sei eine positive<br />

Tendenz zu beobachten. Besonders erwähnenswert sind in diesem<br />

Zusammenhang die Initiative von DFB-Präsident Theo Zwanziger. Dieser<br />

droht Fußballvereinen – auch <strong>und</strong> gerade den Profi-Vereinen – mit<br />

schweren Konsequenzen, falls es in den Stadien zu rassistisch motivierten<br />

Äußerungen ihrer Fans kommen sollte. Schon vor Zwanzigers<br />

Initiative hat der Berliner Fußballb<strong>und</strong> einen <strong>Integration</strong>sbeauftragten<br />

benannt. Dieser ist Ansprechpartner für alle Migranten im Berliner<br />

Fußball <strong>und</strong> hilft unter anderem bei Konfliktbewältigung.<br />

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