Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

26.04.2014 Aufrufe

Brücken bauen für mehr Gleichberechtigung Interview mit Gülistan Yüksel, Vorsitzende Integrationsrat Mönchengladbach und LAGA-Vorstand r Was hat Sie bewogen, sich politisch zu engagieren? l Der Kontakt mit Menschen, die nicht unbedingt ein problemfreies Leben führen, Ungerechtigkeit und Ungleichheit, Rassismus, politisches Fehlverhalten bewegten mich zu politischem Engagement, um dem etwas entgegensetzen zu können. Als sich mir die Möglichkeit bot, entscheidend am politischen und sozialen Geschehen mitzuwirken, entschied ich mich selbstverständlich dazu, der sich mit meinen Interessen am besten deckenden Partei beizutreten. r Hatten Sie besondere Probleme bei Ihrer Arbeit, die Sie auf Ihr Geschlecht zurückführen würden? l Glücklicherweise bin ich bisher mit so einer Situation nicht direkt konfrontiert worden. Doch es laufen einem immer Menschen über den Weg, die anderen Menschen bei ihren Tätigkeiten Probleme bereiten, weil man eine Frau, ausländisch, farbig oder auf sonstige Art anders sein mag. Das ist natürlich traurig, aber ich kann insbesondere Frauen nur auffordern, sich von solchen Menschen nicht entmutigen und von ihren Zielen abbringen zu lassen. 88 10 JAHRE LAGA NRW

Was halten Sie für die größten Erfolge Ihres Einsatzes in Ausländerbeirat und Integrationsrat? l Die Brücke zwischen den verschiedenen Behörden und Institutionen herzustellen. Es gibt uns einen großen Vertrauensvorschuss, um eine Menge Dinge auch ohne große Schwierigkeiten zu erledigen. In Mönchengladbach wird unsere Arbeit immer öfter anerkannt. Politik und Verwaltung verstehen, dass die Integrationsräte ein wichtiges Bindeglied zwischen den Migrantinnen und Migranten sowie der deutschen Gesellschaft sind. r Sie sind zugleich Mitglied des Rates in Mönchengladbach. Worin liegen die Vorteile dieser hohen Belastung für Ihre politischen Ziele? l Es ist in der Tat eine sehr hohe Belastung, was die Fülle des Terminplanes angeht. Die Vorteile jedoch liegen darin, dass man entscheidend an den richtigen Stellen mitwirken kann. Darüber hinaus hat man so viel mehr Möglichkeiten, wichtige Kontakte zu knüpfen, die zu Brücken in der Integrationspolitik werden können. Man wird selber eine Verknüpfungsstelle zwischen ausländischen Menschen und aktiver Politik, so dass man viele Erfahrungen aus beiden Bereichen der Allgemeinheit zu Nutze machen kann. r Frauen in den kommunalen Migrantenvertretungen sind trotz steigender Tendenz immer noch stark unterrepräsentiert. Worin liegen Ihrer Auffassung nach die Gründe dafür? l Es wird vermutlich mehrere Gründe geben, warum der Frauenanteil in der Migrationspolitik so gering ausfällt. Der größte Teil wird wohl an Zeitmangel wegen einer Familie ausfallen, da sie vielleicht größtenteils nach der klassischeren Frauenrolle leben. Es mag dazu 10 JAHRE LAGA NRW 89

Brücken bauen für<br />

mehr <strong>Gleichberechtigung</strong><br />

Interview mit Gülistan Yüksel, Vorsitzende<br />

<strong>Integration</strong>srat Mönchengladbach<br />

<strong>und</strong> LAGA-Vorstand<br />

r Was hat Sie bewogen, sich politisch<br />

zu engagieren?<br />

l Der Kontakt mit Menschen, die nicht<br />

unbedingt ein problemfreies Leben<br />

führen, Ungerechtigkeit <strong>und</strong> Ungleichheit,<br />

Rassismus, politisches Fehlverhalten<br />

bewegten mich zu politischem Engagement, um dem etwas entgegensetzen<br />

zu können. Als sich mir die Möglichkeit bot, entscheidend<br />

am politischen <strong>und</strong> sozialen Geschehen mitzuwirken, entschied ich<br />

mich selbstverständlich dazu, der sich mit meinen Interessen am besten<br />

deckenden Partei beizutreten.<br />

r Hatten Sie besondere Probleme bei Ihrer Arbeit, die Sie auf Ihr Geschlecht<br />

zurückführen würden?<br />

l Glücklicherweise bin ich bisher mit so einer Situation nicht direkt<br />

konfrontiert worden. Doch es laufen einem immer Menschen über<br />

den Weg, die anderen Menschen bei ihren Tätigkeiten Probleme bereiten,<br />

weil man eine Frau, ausländisch, farbig oder auf sonstige Art<br />

anders sein mag. Das ist natürlich traurig, aber ich kann insbesondere<br />

Frauen nur auffordern, sich von solchen Menschen nicht entmutigen<br />

<strong>und</strong> von ihren Zielen abbringen zu lassen.<br />

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