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Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

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Aber das ist doch zu einem großen Teil gegeben?<br />

l Ja. Die öffentliche Diskussion verkennt völlig, dass die Migrantinnen<br />

<strong>und</strong> Migranten deutsch lernen wollen. Sie wissen, dass ihre Kinder<br />

die deutsche Sprache brauchen, um im Bildungssystem erfolgreich<br />

sein zu können. Wenn sie die Nachfrage nach Sprachkursen betrachten,<br />

die ja in vielen Teilen der Republik erstmalig seit in Kraft treten des<br />

neuen Zuwanderungsgesetzes angeboten werden, erkennen sie sofort,<br />

dass Migranten deutsch lernen wollen.<br />

r Und was darf man nicht erwarten von den Einwandern?<br />

l Das ist das Wichtigere. Ich kann nicht erwarten, dass Migranten<br />

sich kulturell anpassen. Ihr Glaube, ihre Religion, ihre Bindung an die<br />

eigene ethnische Gruppe muss so lange ihre Privatsache bleiben, wie<br />

sie sich an die in Deutschland geltenden Gesetze halten. Oder anders<br />

ausgedrückt: Alles was nicht rechtlich standardisiert ist, darf den Staat<br />

eigentlich nicht interessieren.<br />

r Aber insbesondere in Stadtteilen mit hohen sozialen Problemen<br />

interessiert genau das. Muss Politik sich daher nicht gerade mit diesen<br />

Themen befassen?<br />

l Das müsste man einmal tiefer analysieren. In vielen Stadtteilen im<br />

Land gibt es ja Streit um den Bau von Moscheen. Daran entzünden<br />

sich die Auseinandersetzungen ja. Die Moscheen gibt es ja schon lange.<br />

Doch jetzt werden sie in einer Größe, einer Repräsentation <strong>und</strong> in<br />

einer Deutlichkeit gebaut, dass man nicht mehr daran vorbeigehen<br />

kann. Jetzt gibt es die Widerstände.<br />

Die Gründe dafür liegen tiefer: Die Moscheen werden in einer Zeit<br />

gebaut, in der viele Kirchen entweder abgerissen oder umgewidmet<br />

10 JAHRE LAGA NRW<br />

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