Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration Zehn Jahre für Mitsprache, Gleichberechtigung und Integration

26.04.2014 Aufrufe

Gute Öffentlichkeitsarbeit gehört zur Demokratie Interview mit Igor Voloshin r Herr Voloshin, Sie sind 2004 erstmals in den Kölner Integrationsrat gewählt worden. Was hat Sie motiviert zu kandidieren? l Die Voraussetzungen hatten sich verändert. Der Integrationsrat sollte den Ausländerbeirat ablösen und versprach ein effektiveres Gremium zu werden. Der alte Ausländerbeirat konnte meiner Meinung nach nicht viel bewegen. Ein Gremium, das nur der Meinungsäußerung dient, war mir zu wenig. Ich wollte etwas Gutes auf den Weg bringen. Mit der neuen Form der Migrantenvertretung sah ich diese Chance gekommen und habe kandidiert. r Viele Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion haben vorher die Ausländerbeiräte kaum als „ihre Vertretungen“ wahrgenommen. Worin liegt der Unterschied zu heute? l Es gab und gibt immer noch zu wenige Informationen über die politischen Mitwirkungsmöglichkeiten für Migranten. Ich glaube, dass die russischsprachigen Migranten den Ausländerbeirat ebenso gut oder ebenso wenig kannten wie den Integrationsrat. Um die Wahlen herum war es etwas besser. Aber insgesamt müssen wir hart daran arbeiten, dass die Menschen besser informiert werden und unsere Arbeit wahrnehmen. 38 10 JAHRE LAGA NRW

Sind Ihre persönlichen Erwartungen an den Integrationsrat erfüllt worden? l Jein! Ich bin sehr zufrieden mit der Tatsache, dass der Kölner Integrationsrat produktive Arbeit leistet. Die Zusammenarbeit zwischen direkt gewählten Migrantenvertretern und Ratsmitgliedern funktioniert gut. Die gemeinsam beschlossene Fortschreibung des Kölner interkulturellen Maßnahmenprogramms ist dafür ein gutes Beispiel. Ein weiteres positives Beispiel ist unser Einsatz für einen vernünftigen Internetauftritt des Integrationsrates. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen, die sich gelohnt hat. Aber viele Projekte kommen nicht so voran, wie ich es mir wünsche, weil oft nicht genug Geld vorhanden ist, um ein schnelle Umsetzung zu garantieren. Das gilt zum Beispiel für die Integrationskonferenz. Man hat sich viel vorgenommen zwischen Stadtverwaltung, Rat, Integrationsrat und freien Trägern, aber nach fast einem Jahr sehe ich nicht, dass schon allzu viel umgesetzt wäre. Das dämpft den Elan schon. r Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik und der städtischen Verwaltung? l Die Zusammenarbeit ist wirklich gut. Das hatte ich so nicht unbedingt erwartet. r Welches ist Ihrer Auffassung nach das wichtigste Projekt des Integrationsrats, an dem Sie mitgewirkt haben? l Feedback aus der Bevölkerung ist absolut notwendig. Ohne Informationsaustausch und Dialog mit den Menschen kann man letztlich keine gute politische Arbeit leisten. Deswegen habe ich persönlich 10 JAHRE LAGA NRW 39

Sind Ihre persönlichen Erwartungen an den <strong>Integration</strong>srat erfüllt<br />

worden?<br />

l Jein! Ich bin sehr zufrieden mit der Tatsache, dass der Kölner <strong>Integration</strong>srat<br />

produktive Arbeit leistet. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

direkt gewählten Migrantenvertretern <strong>und</strong> Ratsmitgliedern funktioniert<br />

gut. Die gemeinsam beschlossene Fortschreibung des Kölner interkulturellen<br />

Maßnahmenprogramms ist dafür ein gutes Beispiel. Ein<br />

weiteres positives Beispiel ist unser Einsatz für einen vernünftigen Internetauftritt<br />

des <strong>Integration</strong>srates. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen,<br />

die sich gelohnt hat.<br />

Aber viele Projekte kommen nicht so voran, wie ich es mir wünsche,<br />

weil oft nicht genug Geld vorhanden ist, um ein schnelle Umsetzung<br />

zu garantieren. Das gilt zum Beispiel für die <strong>Integration</strong>skonferenz.<br />

Man hat sich viel vorgenommen zwischen Stadtverwaltung, Rat,<br />

<strong>Integration</strong>srat <strong>und</strong> freien Trägern, aber nach fast einem Jahr sehe ich<br />

nicht, dass schon allzu viel umgesetzt wäre. Das dämpft den Elan<br />

schon.<br />

r Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik<br />

<strong>und</strong> der städtischen Verwaltung?<br />

l Die Zusammenarbeit ist wirklich gut. Das hatte ich so nicht unbedingt<br />

erwartet.<br />

r Welches ist Ihrer Auffassung nach das wichtigste Projekt des <strong>Integration</strong>srats,<br />

an dem Sie mitgewirkt haben?<br />

l Feedback aus der Bevölkerung ist absolut notwendig. Ohne Informationsaustausch<br />

<strong>und</strong> Dialog mit den Menschen kann man letztlich<br />

keine gute politische Arbeit leisten. Deswegen habe ich persönlich<br />

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