BIRGIT VANDERBEKE Sweet Sixteen - Ajuntament de L´Hospitalet

Sweet Sixteen
Club de lectura en alemany Novembre 2008
BIRGIT VANDERBEKE
Birgit Vanderbeke wurde geboren am 08.08.1956 im
brandenburgischen Dehme (DDR).
1961 übersiedelte die Familie in die BRD.
Studium von Rechtswissenschaften und Romanistik in
Frankfurt/Main.
Nebenbei Erwerbstätigkeit als Sekretärin.
Danach in Berlin als freie Schriftstellerin.
Seit 1993 lebt B.V. mit ihrem Mann und Sohn Julian
überwiegend in Südfrankreich (St. Quentin la
Poterie/Languedoc).
Werke
Das Muschelessen 1990
Fehlende Teile 1992
Gut genug 1993
Ich will meinen Mord 1995
Friedliche Zeiten 1996
Alberta empfängt einen Liebhaber 1997
Ich sehe was, was Du nicht siehst 1999
Abgehängt 2001
Gebrauchsanweisung für Südfrankreich 2002
Geld oder Leben 2003 Schmeckt's? - Kochen
ohne Tabu 2004
Sweet sixteen 2005
Die sonderbare Karriere der Frau Choi 2007
Leseclub i deutscher Sprache.
Das Vergnügen am gemeinsamen Lesen
Zentralbibliothek Tecla Sala
Immer am lezten Mitwoch im Monat.
Auszeichnungen
1990 Ingeborg-Bachmann-Preis für
den Vortrag ihres Wettbewerb-
Textes aus "Muschelessen"
1998 Roswitha-Preis der Stadt
Gandersheim
1999 Solothurner Literaturpreis
2001 Hans Fallada Preis
2007 Brüder-Grimm-Professur an
der Universität Kassel
Club de lectura en alemany.
El plaer de la lectura compartida.
L’últim dimecres de cada mes
de 19:30 a 21h.
Biblioteca Central Tecla Sala Pàg. 1

Zu dem Roman
Birgit Vanderbeke veröffentlicht seit Jahren regelmäßig einmal im Jahr eine Erzählung im S. Fischer-
Verlag. Einem Roman scheint sie sich zu verweigern. Obwohl sich die Erzählungen formal ähneln,
kann man inhaltlich immer mit Neuem rechnen. Unter den Lesern hat sie eine Fangemeinde, die
Kritikerschaft hat ihre Veröffentlichungen meist zwiespältig aufgenommen
Markus Heuser verschwindet an seinem 16. Geburtstag: „Was war passiert? Der Junge war am
Morgen aufgestanden, die Eltern hatten ihm gratuliert, der Tisch war gedeckt gewesen, die
traditionelle Gummibärchentorte, Meks´ verzog wie immer in den letzten Jahren das Gesicht, als er
die Torte sah, und weder seine Mutter noch sein Vater hätten sagen können, ob es ein gerührt
ironisches oder ein leise verächtliches Lächeln war."
In der Folge verschwinden weitere Jugendliche an ihrem sechzehnten Geburtstag. Immer mehr
Jugendliche tragen hellblaue T-Shirts mit der Aufschrift „Free your mind, sweet sixteen". Ein Manifest
mit der Überschrift „Wir spielen nicht (mehr), Es wird Ernst“ taucht im Internet auf. Der Inhalt ist eine
Abrechnung mit der Schule, den Eltern, den Politikern und den anderen Erwachsenen. Die Schulen
seien zu blöd, um den Schülern Rechnen und Schreiben beizubringen, geschweige denn, worauf es
wirklich ankommen würde. Die Erwachsenen würden gefakte Existenzen führen, seien bis zur Debilität
entschlossen, ihr Monopol auf geistigen und physischen Schwachsinn zu verteidigen, das aus dem
geschlossenen System von Jobben, Shoppen (eine Unterkategorie des Shoppens stellt der Urlaub dar)
und Glotzen ( fernsehen)bestünde.
Die Politik schaltet sich ein, es werden Wurfzettel konzipiert, die Eltern von 15jährigen auf das
Problem aufmerksam macht. Bestimmte Stadtbereiche werden für Jugendliche gar per Gesetz für
unbetretbar erklärt. Elektronische Fußfesseln werden angeboten, mit denen Eltern den Aufenthaltsort
ihrer Kinder jederzeit feststellen können. Das Buch endet mit einer Ausbruchswelle.
Parallele Lektüre
Juli Zeh, Spieltrieb 2004
Sándor Márai, die jungen Rebellen 2001 (erste Veröffentlichung 1929)
Frank Goosen, Liegen Lernen 2001
Film: Die fetten Jahre sind vorbei, Hans Weingärtner 2004
Darüber könnten wir sprechen
Wie zeichnet die Autorin die Generation der 16-
Jährigen? Was wollen sie und was kritisieren sie,
wogegen rebellieren sie? Gibt es eine Rebellion?
Hat sie die Stimme der Jugendlichen getroffen?
Handelt es sich bei dem Roman um eine
Bestandsaufnahme der Jugendlichen im neuen
Jahrtausend oder eher um die Schilderung der
Welt der Erwachsenen und ihrer Neurosen?
Wer sind die Hauptfiguren ?
Wie ist die Rolle der Medien?
Aus welcher Perspektive wird das Geschehen
beschrieben?
Welche Haltung nimmt der Erzähler gegenüber
den Jugendlichen ein?
Welche Erzählformen gibt es?
Handelt es sich um einen Krimi?
Welche sprachlichen Stilmittel benutzt die
Autorin?
Wie programmatisch ist der Titel?
Der Erzähler reflektiert über die 68-er Rebellion
der Studenten, bei der sein von ihm bewunderter
Bruder mitgemacht hat. Was hat sich seit dem
verändert und inwieweit unterscheidet sich die im
Buch dargestellt „Rebellion“ von der damaligen
bewegung?Welchen Formen von
Jugendrebellionen gibt es heute?
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