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KAMMER DER WIR TSCHAFTSTREUHÄNDER

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Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/10 Protokoll 48<br />

Ganz ähnlich steht es in den laufenden Gesprächen zum<br />

Formularunwesen. Prinzipiell ist die Zusammenarbeit<br />

auch im Bereich der Vereinfachung der Steuerformulare<br />

gut, auch wenn man sich eingestehen müsse, dass die Ergebnisse<br />

nie so sein werden, wie alle das gerne hätten.<br />

Gute Ergebnisse gibt es aus dem umfangreichen Arbeitsprogramm<br />

des Fachsenats für Unternehmensrecht<br />

und Revision zu berichten. Stellvertretend für viele andere<br />

hebt Hübner das Fachgutachten zur prüferischen Durchsicht<br />

hervor, das vor kurzem beschlossen worden ist. Ausführlicher<br />

berichtet dann Dr. Bruckner und Dr. Marterbauer<br />

trägt dann zum Fachsenat für Unternehmensrecht vor.<br />

Besonders wichtig sind Hübner noch zwei Anliegen der<br />

KWT, weil sie direkt die mögliche Erweiterung des Betätigungsfeldes<br />

für die Kollegenschaft bedeuten. Es geht um<br />

die geplante Änderung des Insolvenzrechts und um die<br />

Vertretung vor dem Firmenbuch. Im neuen Insolvenzverfahren<br />

ist sehr viel stärker als bisher betriebswirtschaftliches<br />

Know How gefragt. Deshalb fordert die Kammer,<br />

dass künftig zwei Experten anstatt eines Insolvenzverwalters<br />

mit der Abwicklung betraut werden und den Steuerberatern<br />

das Vertretungsrecht eingeräumt wird. In einem<br />

Gespräch mit Justizministerin Bandion-Ortner hat das<br />

Kammer-Präsidium unter anderem diese Forderung angesprochen.<br />

In die gleiche Richtung geht der Wunsch der<br />

Kammer, den Wirtschaftstreuhändern die Vertretung vor<br />

dem Firmenbuch zu ermöglichen, die bisher den Rechtsanwälten<br />

vorbehalten ist.<br />

Keine Entwarnung gibt es bei den Zusatzkosten für das<br />

Qualitätssicherungssystem der Wirtschaftsprüfer. Hier<br />

geht es um EU-Recht und damit ist der Spielraum sehr<br />

beschränkt. Ebenfalls im Zusammenhang mit der EU steht<br />

das Thema der Fristverkürzung für die zusammenfassende<br />

Meldung, die um zirka zwei Wochen auf das Ende<br />

des Folgemonats vorverlegt wurde. Weil es dabei um die<br />

Umsetzung zwingenden EU-Rechts geht, konnte diese Verkürzung<br />

nicht verhindert werden. Allerdings hat das BMF<br />

insofern auf unsere Bedenken reagiert, als die Kammer erste<br />

Signale empfangen hat, dass es während einer gewissen<br />

Übergangsfrist keine Sanktionen bei Fristversäumnis<br />

geben könnte.<br />

Hinsichtlich der Tätigkeit der Fachsenate, insbesondere<br />

Steuerrecht sowie Unternehmensrecht und Revision ersucht<br />

Hübner die anwesenden Fachsenatsleiter Bruckner<br />

und Marterbauer zu berichten.<br />

Bruckner berichtet über die intensive Facharbeit, die<br />

hauptsächlich in den 22 Arbeitsgruppen des Fachsenates<br />

erfolgt. Ein Mal jährlich findet eine Vollversammlung des<br />

Fachsenates statt, zusätzlich finden etwa fünf Mal pro Jahr<br />

Sitzungen der Arbeitsgruppenleiter statt, die zum Informationsaustausch<br />

sowie zur Abstimmung der Vorgehensweise<br />

dienen.<br />

Im Jahr 2009 wurde insbesondere das Steuerreformgesetz<br />

2009 begutachtet, wobei auch einige Forderungen<br />

der KWT übernommen wurden. Ein wichtiges Vorhaben<br />

ist auch das Abgabenverwaltungsreformgesetz, welches<br />

auch Thema des heutigen Informationsabends sein wird.<br />

Mit diesem Gesetzesvorhaben sollten großteils die Bestimmungen<br />

der Landesabgabenordnungen in die BAO<br />

überführt werden.<br />

Ein weiteres wichtiges Vorhaben ist das Amtshilfe-Durchführungsgesetz,<br />

bei dem die KWT leider nicht zur Begutachtung<br />

eingeladen wurde. Das Gesetz ist insofern bemerkenswert,<br />

als dadurch ein Eingriff in das Bankgeheimnis<br />

bei Ausländern ermöglicht wird – der Informationsfluss<br />

geht allerdings über die inländische Behörde, die dadurch<br />

an Informationen auch über Inländer gelangen kann. Diese<br />

Informationen unterliegen in weiterer Folge auch keinem<br />

Informationsverwertungsverbot.<br />

Aktuell werden im Fachsenat gerade drei Vorhaben behandelt:<br />

- Rechnungslegungsrechts-Änderungsgesetz 2010: Neben<br />

der stark diskutierten Anhebung der Buchführungsgrenzen<br />

enthält der Entwurf auch einen steuerlichen<br />

Teil, der eine Angleichung des Unternehmens- an das<br />

Ertragssteuerrecht vorsieht – insbesondere was Zuschreibungen<br />

betrifft.<br />

- AVOG 2010: Dieses soll die Zuständigkeitsregelungen in<br />

den Materiengesetzen ersetzen, so dass jedes Anbringen<br />

bei jedem Finanzamt mit allgemeinem Aufgabenkreis<br />

fristenwahrend eingebracht werden kann.<br />

- Abgabenänderungsgesetz 2009: Enthält keine spektakulären<br />

Vorhaben.

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