Pflege und Wartung der Motorsäge - Kwf

Pflege und Wartung der Motorsäge - Kwf Pflege und Wartung der Motorsäge - Kwf

25.04.2014 Aufrufe

PRAXISTIP HOLZmachen Frühling 2013 Pflege und Wartung der Motorsäge Ordentliche Pflege spart Werkstattkosten Zum Betrieb einer Motorsäge gehören tägliche, wöchentliche und jährliche Wartungsintervalle, damit eine Säge möglichst lange und störungsfrei läuft. Die Häufigkeit der einzelnen Pflegeintervalle ist abhängig von der Dauer und Intensität der Sägennutzung. Pflegearbeiten lassen sich in drei verschiedene Wartungsstufen einteilen: die tägliche, die wöchentliche und die jährliche, beziehungsweise längerfristige Wartung. 1. Tägliche Pflege Die tägliche Pflege erfolgt zusammen mit der Sägenreinigung, und zwar nach jedem Einsatz der Motorsäge. Gerade beim Reinigen lassen sich mögliche Schäden sofort erkennen und beheben. Ein wichtiger Punkt der täglichen Pflege ist die Überprüfung der Sicherheitseinrichtungen der Motorsäge. Dazu zählen: • Der Kettenfangbolzen (1). Er schützt die Gehäuseunterseite und die hintere Griffhand vor einer gerissenen oder abgesprungenen Kette. In diesem Fall wickelt sich die Kette um den Kettenfangbolzen und verliert dadurch an Geschwindigkeit. Bei Verlust oder Beschädigung ist der Bolzen unverzüglich zu erneuern. • Der hintere Handschutz (2) bewahrt ebenfalls die hintere Griffhand vor Verletzungen durch hochstehende Äste oder ähnliche Hindernisse. Außerdem schützt er die hintere Hand in Verbindung mit dem Kettenfangbolzen vor einer zerrissenen oder abgesprungenen Kette. • Der vordere Handschutz (3) hat zwei wichtige Funktionen: Er soll die vordere Griffhand vor Verletzungen schützen und außerdem beim Zurückschlagen der Motorsäge die Kettenbremse auslösen. • Die Kettenbremse (3) sorgt dafür, daß die Sägekette bei einem Rückschlag in Sekunden-Bruchteilen zum Stillstand kommt. Zur Bremsen-Überprüfung wird die Kettenbremse im ruhenden Zustand ausgelöst und das Blockieren der Kette manuell überprüft. Läßt sich die Kettenbremse nur schwer oder überhaupt nicht bewegen, oder aber die Kette läßt sich mit der Hand noch über das Schwert ziehen, obwohl die Kettenbremse betätigt wurde, so sollte umgehend eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Von einer Eigeninstandsetzung ist in diesem Fall dringend abzuraten. • Ohne gedrückte Gashebelsperre (4) ist der Gashebel nicht zu betätigen. Zum einen zwingt die Gashebelsperre dazu, den hinteren Griff vollständig zu umfassen, zum anderen wird dadurch ein unbeabsichtigtes Gasgeben verhindert. Eine defekte Gashebelsperre ist umgehend auszutauschen. Diese Aufzählung der Sicherheitseinrichtungen einer Motorsäge ist nicht vollständig. Es wurden nur relevante Sicherheitseinrichtungen genannt, die täglich Zur Pflege und Wartung der Motorsäge genügen einige einfache Werkzeuge (v.o.): Bürste, Tiefenbegrenzerlehre, Drahthaken, Flachfeile und Kombischlüssel. überprüft und zur Pflegeroutine gehören sollten. Nach der Sicherheitsprüfung folgt das Reinigen der Säge. Um stets eine optimale Leistung abrufen zu können, muß der Motor immer ausreichend mit gereinigter Luft versorgt werden, die durch den Luftfilter zuströmt. Um den Luftfilter zu reinigen, ist die Arretierung des Filterdeckels zu entfernen, 4 3 2 1 Die relevanten Sicherheitseinrichtungen einer Motorsäge sollten nach jedem Gebrauch überprüft werden. Dazu zählen die Kettenbremse (Bild oben) und der Kettenfangbolzen (Bild links). Rechts: Der Luftfilter und ein eventuell vorhandener Vorfilter lassen sich am besten mit einer Bürste und einer Waschlauge reinigen. Vom Reinigen mit Zweitakt-Benzin ist abzuraten, da der Ölanteil Holzstaub geradezu anzieht. Fotos: Bernd Heinrich, KWF Oben: Das Luftfiltergehäuse ist je nach Hersteller verschraubt oder mit Klemmen beziehungsweise Schnappverschlüssen gesichert. 20

PRAXISTIP HOLZmachen Frühling 2013<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong> <strong>der</strong> Motorsäge<br />

Ordentliche <strong>Pflege</strong> spart Werkstattkosten<br />

Zum Betrieb einer Motorsäge gehören tägliche, wöchentliche <strong>und</strong> jährliche<br />

<strong>Wartung</strong>sintervalle, damit eine Säge möglichst lange <strong>und</strong> störungsfrei<br />

läuft. Die Häufigkeit <strong>der</strong> einzelnen <strong>Pflege</strong>intervalle ist abhängig von<br />

<strong>der</strong> Dauer <strong>und</strong> Intensität <strong>der</strong> Sägennutzung.<br />

<strong>Pflege</strong>arbeiten lassen sich in drei<br />

verschiedene <strong>Wartung</strong>sstufen<br />

einteilen: die tägliche, die wöchentliche<br />

<strong>und</strong> die jährliche, beziehungsweise<br />

längerfristige<br />

<strong>Wartung</strong>.<br />

1. Tägliche <strong>Pflege</strong><br />

Die tägliche <strong>Pflege</strong> erfolgt zusammen<br />

mit <strong>der</strong> Sägenreinigung,<br />

<strong>und</strong> zwar nach jedem Einsatz<br />

<strong>der</strong> Motorsäge. Gerade beim<br />

Reinigen lassen sich mögliche<br />

Schäden sofort erkennen <strong>und</strong><br />

beheben. Ein wichtiger Punkt <strong>der</strong><br />

täglichen <strong>Pflege</strong> ist die Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Sicherheitseinrichtungen<br />

<strong>der</strong> Motorsäge. Dazu zählen:<br />

• Der Kettenfangbolzen (1). Er<br />

schützt die Gehäuseunterseite<br />

<strong>und</strong> die hintere Griffhand vor<br />

einer gerissenen o<strong>der</strong> abgesprungenen<br />

Kette. In diesem<br />

Fall wickelt sich die Kette um<br />

den Kettenfangbolzen <strong>und</strong> verliert<br />

dadurch an Geschwindigkeit.<br />

Bei Verlust o<strong>der</strong> Beschädigung<br />

ist <strong>der</strong> Bolzen unverzüglich<br />

zu erneuern.<br />

• Der hintere Handschutz (2) bewahrt<br />

ebenfalls die hintere Griffhand<br />

vor Verletzungen durch<br />

hochstehende Äste o<strong>der</strong> ähnliche<br />

Hin<strong>der</strong>nisse. Außerdem<br />

schützt er die hintere Hand in<br />

Verbindung mit dem Kettenfangbolzen<br />

vor einer zerrissenen<br />

o<strong>der</strong> abgesprungenen Kette.<br />

• Der vor<strong>der</strong>e Handschutz (3) hat<br />

zwei wichtige Funktionen: Er<br />

soll die vor<strong>der</strong>e Griffhand vor<br />

Verletzungen schützen <strong>und</strong> außerdem<br />

beim Zurückschlagen<br />

<strong>der</strong> Motorsäge die Kettenbremse<br />

auslösen.<br />

• Die Kettenbremse (3) sorgt dafür,<br />

daß die Sägekette bei einem<br />

Rückschlag in Sek<strong>und</strong>en-Bruchteilen<br />

zum Stillstand kommt.<br />

Zur Bremsen-Überprüfung wird<br />

die Kettenbremse im ruhenden<br />

Zustand ausgelöst <strong>und</strong> das<br />

Blockieren <strong>der</strong> Kette manuell<br />

überprüft. Läßt sich die Kettenbremse<br />

nur schwer o<strong>der</strong> überhaupt<br />

nicht bewegen, o<strong>der</strong> aber<br />

die Kette läßt sich mit <strong>der</strong> Hand<br />

noch über das Schwert ziehen,<br />

obwohl die Kettenbremse betätigt<br />

wurde, so sollte umgehend<br />

eine Fachwerkstatt aufgesucht<br />

werden. Von einer Eigeninstandsetzung<br />

ist in diesem Fall<br />

dringend abzuraten.<br />

• Ohne gedrückte Gashebelsperre<br />

(4) ist <strong>der</strong> Gashebel nicht zu<br />

betätigen. Zum einen zwingt<br />

die Gashebelsperre dazu, den<br />

hinteren Griff vollständig zu<br />

umfassen, zum an<strong>der</strong>en wird<br />

dadurch ein unbeabsichtigtes<br />

Gasgeben verhin<strong>der</strong>t. Eine defekte<br />

Gashebelsperre ist umgehend<br />

auszutauschen.<br />

Diese Aufzählung <strong>der</strong> Sicherheitseinrichtungen<br />

einer Motorsäge<br />

ist nicht vollständig. Es wurden<br />

nur relevante Sicherheitseinrichtungen<br />

genannt, die täglich<br />

Zur <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong> <strong>der</strong> Motorsäge<br />

genügen einige einfache Werkzeuge<br />

(v.o.): Bürste, Tiefenbegrenzerlehre,<br />

Drahthaken, Flachfeile <strong>und</strong><br />

Kombischlüssel.<br />

überprüft <strong>und</strong> zur <strong>Pflege</strong>routine<br />

gehören sollten. Nach <strong>der</strong> Sicherheitsprüfung<br />

folgt das Reinigen<br />

<strong>der</strong> Säge. Um stets eine optimale<br />

Leistung abrufen zu können,<br />

muß <strong>der</strong> Motor immer ausreichend<br />

mit gereinigter Luft versorgt<br />

werden, die durch den Luftfilter<br />

zuströmt. Um den Luftfilter<br />

zu reinigen, ist die Arretierung<br />

des Filterdeckels zu entfernen,<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Die relevanten Sicherheitseinrichtungen<br />

einer Motorsäge sollten nach<br />

jedem Gebrauch überprüft werden.<br />

Dazu zählen die Kettenbremse (Bild<br />

oben) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kettenfangbolzen (Bild<br />

links).<br />

Rechts: Der Luftfilter <strong>und</strong> ein eventuell<br />

vorhandener Vorfilter lassen sich am<br />

besten mit einer Bürste <strong>und</strong> einer<br />

Waschlauge reinigen. Vom Reinigen<br />

mit Zweitakt-Benzin ist abzuraten, da<br />

<strong>der</strong> Ölanteil Holzstaub geradezu anzieht.<br />

Fotos: Bernd Heinrich, KWF<br />

Oben: Das Luftfiltergehäuse ist je nach Hersteller verschraubt o<strong>der</strong> mit Klemmen<br />

beziehungsweise Schnappverschlüssen gesichert.<br />

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HOLZmachen Frühling 2013<br />

PRAXISTIP<br />

<strong>der</strong> je nach Kettensägenmodell<br />

<strong>und</strong> Hersteller mit verschiedenen<br />

Befestigungsvarianten – Klammern,<br />

Schrauben o<strong>der</strong> Klappverschlüssen<br />

– am Sägegehäuse<br />

montiert ist. Nach dem Öffnen<br />

des Filterdeckels werden zunächst<br />

gröbere Schmutzteile um<br />

<strong>und</strong> am Luftfilter entfernt, damit<br />

dieser Schmutz nicht in den offenen<br />

Vergaser gelangt. So vorgereinigt<br />

kann <strong>der</strong> Filter abmontiert<br />

<strong>und</strong>, wenn er aus zwei Hälften<br />

besteht, geöffnet werden.<br />

Schmutzpartikel befinden sich<br />

meistens auch im Filterinneren.<br />

Reinigen des Luftfilters<br />

Der Schmutz im <strong>und</strong> am Luftfilters<br />

besteht im wesentlichen aus<br />

Holzstaub <strong>und</strong> Ölrückständen.<br />

Zur lange Zeit üblichen Methode,<br />

den Luftfilter mit <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Kraftstoff-Mischung abzuspülen,<br />

ist nicht zu raten. Das enthaltene<br />

Öl <strong>der</strong> Zweitakt-Mischung<br />

benetzt das Luftfiltergewebe<br />

sofort <strong>und</strong> zieht Holzstaub<br />

geradezu an. Außerdem schaden<br />

Benzindämpfe <strong>und</strong> Sprit sowohl<br />

<strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heit, als auch <strong>der</strong> Umwelt,<br />

beispielsweise wenn <strong>der</strong><br />

Sprit ins Erdreich gelangt.<br />

Das Auspusten des Filters mit<br />

Preßluft ist ebenfalls nicht zu<br />

empfehlen. Wenn überhaupt,<br />

sollte Preßluft nur bei Luftfiltern<br />

mit Kunststoffgeweben verwendet<br />

werden. Bei Luftfiltern aus<br />

Materialien wie Filz vergrößert<br />

das Auspusten einzelner Fasern<br />

die feinen Poren, wodurch die Filterwirkung<br />

nachläßt. Die durch<br />

Preßluft herausgelösten Staub<strong>und</strong><br />

Ölpartikel reichern sich außerdem<br />

in <strong>der</strong> Atemluft ges<strong>und</strong>heitsgefährdend<br />

an. Wenn vom<br />

Hersteller nicht an<strong>der</strong>s vorgeschrieben,<br />

ist es am einfachsten,<br />

den Luftfilter mit einer sanften<br />

Waschlauge aus Wasser <strong>und</strong><br />

Spülmittel auszuwaschen <strong>und</strong><br />

abzubürsten. Auch Filter aus Filzmaterial<br />

lassen sich so reinigen.<br />

Nach <strong>der</strong> gründlichen Reinigung<br />

wird <strong>der</strong> Luftfilter getrocknet <strong>und</strong><br />

danach wie<strong>der</strong> eingebaut. Nasse<br />

Luftfilter sind nicht zu benutzen,<br />

da ansonsten Wasser in den Vergaser<br />

gelangen kann. Manche<br />

Motorsägen haben außer dem eigentlichen<br />

Luftfilter zusätzlich einen<br />

„Vorfilter“, <strong>der</strong> sich entwe<strong>der</strong><br />

im Luftfilterdeckel o<strong>der</strong> seitlich<br />

am Gehäuse befindet. Die Aufgabe<br />

des Vorfilters ist es, gröbere<br />

Schmutzteile vom eigentlichen<br />

Luftfilter fernzuhalten. Seine Reinigung<br />

erfolgt wie beim Haupt-<br />

Luftfilter.<br />

Vor <strong>der</strong> abschließenden Montage<br />

des Luftfilterdeckels sollte die<br />

Einstellung des Sommer- o<strong>der</strong><br />

Winterbetriebs überprüft werden.<br />

Bei unter zehn Grad plus ist<br />

die Motorsäge in <strong>der</strong> Winterstellung<br />

zu betreiben, was oftmals<br />

nicht beachtet wird. Wo sich bei<br />

den verschiedenen Motorsägentypen<br />

<strong>der</strong> Schalter für den Sommer-<br />

o<strong>der</strong> Winterbetrieb befindet,<br />

steht in <strong>der</strong> Bedienungsanleitung.<br />

Prüfung <strong>der</strong> Schneidgarnitur<br />

Am Motorsägen-Gehäuse anhaftende<br />

Verschmutzungen sind mit<br />

einem weichen Tuch zu reinigen.<br />

Beson<strong>der</strong>s Öl- <strong>und</strong> Treibstoff-<br />

Rückstände können die Kunststoffteile<br />

angreifen <strong>und</strong> schädigen,<br />

weshalb sie regelmäßig<br />

gründlich zu entfernen sind. Dabei<br />

lassen sich auch Beschädigungen<br />

am Sägengehäuse sofort<br />

erkennen. Aber nicht nur Gehäuse-Beschädigungen<br />

sollten überprüft<br />

werden, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Schneidgarnitur mit <strong>der</strong> Sägekette<br />

<strong>und</strong> dem Schwert.<br />

Um den Zustand <strong>der</strong> Schneidgarnitur<br />

zu beurteilen, muß das<br />

Schwert abgeschraubt sein. Dazu<br />

sind bei den meisten Kettensägen-Modellen<br />

zwei am Kettenraddeckel<br />

befestigte Muttern<br />

mit Hilfe eines Kombischlüssels<br />

zu lösen. Der Kettenspannbolzen<br />

ist vorher komplett zu entspannen,<br />

um die Schneidgarnitur<br />

problemlos von <strong>der</strong> Motoreinheit<br />

trennen zu können. Schmutz,<br />

<strong>der</strong> sich unter o<strong>der</strong> am Kettenraddeckel<br />

befindet, kann mit<br />

einer Bürste o<strong>der</strong> einem groben<br />

Pinsel entfernt werden. Ist die<br />

Kette stumpf, sollte sie ausgewechselt<br />

o<strong>der</strong> geschärft werden,<br />

siehe KWF-Praxistip HOLZmachen<br />

Winter 2011.<br />

Sobald das Schwert Risse o<strong>der</strong><br />

Ausbrüche aufweist, muß es ausgetauscht<br />

werden. Aber auch<br />

Schwerter, die keine augenscheinlichen<br />

Schäden aufweisen,<br />

benötigen <strong>Wartung</strong>. Damit die<br />

Kette je<strong>der</strong>zeit ausreichend geschmiert<br />

ist, muß <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Schienennut regelmäßig gereinigt<br />

werden. Dazu eignet sich <strong>der</strong><br />

Dorn einer Tiefenbegrenzerlehre.<br />

Praktischerweise läßt sich damit<br />

nicht nur die Nut reinigen, son<strong>der</strong>n<br />

gleichzeitig auch die Mindestnuttiefe<br />

kontrollieren. Die<br />

Mindestnuttiefe beträgt sechs<br />

Millimeter an je<strong>der</strong> Stelle des<br />

Schwertes. Unterschreitet die Nut<br />

an einer Stelle dieses Maß, besteht<br />

die Gefahr, daß die Treibglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kette beschädigt werden.<br />

Auch die Gefahr des Abspringens<br />

<strong>der</strong> Kette vergrößert<br />

sich. Verfügt das Schwert über einen<br />

Umlenkstern, ist beim Reinigen<br />

darauf zu achten, daß die Nut<br />

vom Stern aus nach hinten gesäubert<br />

wird, so daß <strong>der</strong> Schmutz<br />

nicht in den Umlenkstern beför<strong>der</strong>t<br />

wird. Für den zuverlässigen<br />

Ölfluß aus <strong>der</strong> Motorsäge in das<br />

Schwert ist es außerdem nötig,<br />

die Öleintrittsbohrungen im<br />

Schwert (siehe Bild unten) stets<br />

Oben: Vor dem Öffnen des Kettenraddeckels mit einem Kombischlüssel wird <strong>der</strong><br />

Kettenspannbolzen komplett entspannt.<br />

Links: Ein schadhaftes Schwert stellt<br />

große Gefahr dar <strong>und</strong> ist sofort auszutauschen.<br />

Rechts: Die Öleintrittsbohrungen im<br />

Schwert sind für die zuverlässige Ölzufuhr<br />

stets freizuhalten.<br />

Ganz rechts: Die Laufnut <strong>der</strong> Sägekette<br />

am Schwert sollte regelmäßig,<br />

<strong>und</strong> zwar vom Umlenkstern weg,<br />

gereinigt werden.<br />

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PRAXISTIP HOLZmachen Frühling 2013<br />

Das Reinigen <strong>der</strong> Kühlrippen verhin<strong>der</strong>t<br />

ein Einbrennen von Schmutz.<br />

Einlaufspuren am Antriebsritzel können<br />

die Sägekette beschädigen. Sind<br />

die Spuren über einen Millimeter tief,<br />

sollte das Ritzel ausgetauscht werden.<br />

freizuhalten. Bei <strong>der</strong> erneuten<br />

Montage des Schwertes sollte es<br />

gedreht werden, um dadurch eine<br />

gleichmäßige Abnutzung zu<br />

erreichen. Erfahrungsgemäß<br />

nutzt sich ein Schwert auf <strong>der</strong> unteren<br />

Seite etwas mehr ab. Das<br />

liegt hauptsächlich am häufigeren<br />

Sägen mit <strong>der</strong> Unterseite des<br />

Schwertes in Richtung <strong>der</strong> einlaufenden<br />

Kette.<br />

2. Wöchentliche <strong>Pflege</strong><br />

Gerade häufige Einsätze in Nadelholz<br />

führen zu einer übermäßigen<br />

Verschmutzung des Gehäuses mit<br />

Harz. Bei hartnäckigem Schmutz<br />

kann dem Problem nur mit einem<br />

Harzlöser zu Leibe gerückt werden.<br />

Kleinere Harzflecke lassen<br />

sich jedoch gut mit handelsüblicher<br />

Margarine entfernen, da Harz<br />

fettlöslich ist. Die Margarine wird<br />

auf den Harzfleck aufgetragen<br />

<strong>und</strong> nach kurzem Einwirken mit<br />

einem weichen Tuch abgewischt.<br />

Auch harzverschmierte Hände<br />

lassen sich so reinigen.<br />

Um ein Überhitzen des Motors zu<br />

vermeiden, sind die Kühlrippen<br />

des Zylin<strong>der</strong>s zu säubern. Oftmals<br />

genügt es, die Zwischenräume<br />

<strong>der</strong> Kühlrippen mit einem Pinsel<br />

zu reinigen. Sind sie jedoch mit<br />

Harz verklebt, hilft nur <strong>der</strong> Einsatz<br />

von Harzlöser. Regelmäßiges Reinigen<br />

<strong>der</strong> Kühlrippen lohnt sich,<br />

da so ein Einbrennen des<br />

Schmutzes verhin<strong>der</strong>t wird.<br />

Dem übermäßigen Verschleiß<br />

von Sägeketten kann durch die<br />

Entgratung des Schwertes vorgebeugt<br />

werden. Seitlich an den<br />

Laufflächen des Schwertes bildet<br />

sich nach einigen St<strong>und</strong>en Sägezeit<br />

ein Grat aus scharfen Metallkanten.<br />

Für dieses Entgraten<br />

eignet sich eine nicht zu grobe<br />

Flachfeile am besten. Dazu wird<br />

das Schwert in einen Schraubstock<br />

eingespannt <strong>und</strong> zuerst <strong>der</strong><br />

Grat auf <strong>der</strong> Oberseite <strong>der</strong> Laufflächen<br />

entfernt. Danach ist das<br />

Schwert auf die Seite zu legen,<br />

um die Flanken <strong>der</strong> Laufflächen<br />

zu bearbeiten. Wichtig dabei ist,<br />

die Stege nicht anzufasen, da sie<br />

sich sonst umso schneller wie<strong>der</strong><br />

abnutzen. Die entstehenden<br />

Metallspäne sollten entfernt werden,<br />

bevor eine Kette auf das<br />

frisch entgratete Schwert gespannt<br />

wird.<br />

Bei abgeschraubtem Schwert<br />

sollte auch gleich die Abnutzung<br />

des Antriebsritzels am Motor<br />

überprüft werden. Sind deutliche<br />

Einlaufspuren zu erkennen, ist das<br />

Ritzel auszuwechseln, sonst<br />

drohen Beschädigungen <strong>der</strong><br />

Sägekette. „Deutlich“ sind laut<br />

Herstellern Einlaufspuren, wenn<br />

sie über einen Millimeter tief sind.<br />

so nicht<br />

Ein gefeiltes Schwert verschleißt weniger Sägeketten, da die Kette nicht ständig an den feinen Metallwi<strong>der</strong>ständen scheift,<br />

die sich beim Sägen automatisch bilden. Das Schwert muß glatt <strong>und</strong> ohne Fase geschliffen sein.<br />

3. Langfristige <strong>Pflege</strong><br />

Die Zündkerze sollte laut Herstellern<br />

alle h<strong>und</strong>ert St<strong>und</strong>en gegen<br />

eine neue ausgetauscht werden.<br />

An<strong>der</strong>nfalls droht ein plötzliches<br />

Versagen <strong>der</strong> Kerze. Eine unverbrauchte<br />

Zündkerze gewährleistet<br />

außerdem eine optimale<br />

Treibstoffverbrennung. Zum Kauf<br />

einer Zündkerze muß man alle<br />

wichtigen Daten zu kennen: die<br />

Gewindelänge, den Gewindedurchmesser,<br />

den Wärmewert<br />

<strong>und</strong> mehr. Am einfachsten ist es,<br />

die alte Kerze zum Vergleich dabei<br />

zu haben.<br />

Der Kraftstoff- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Öltank<br />

sollten einmal jährlich mit reinem<br />

Benzin ausgespült werden, da<br />

sich im Sägebetrieb Schmutzpartikel<br />

anreichern, die den Filter<br />

verstopfen. Auf eine ordnungsgemäße<br />

Entsorgung des verschmutzten<br />

Kraftstoffes über einen<br />

Fachhändler o<strong>der</strong> eine Tankstelle<br />

ist unbedingt zu achten.<br />

Der Kraftstoffilter im Tank ist<br />

ebenfalls regelmäßig zu kontrollieren.<br />

Dazu wird <strong>der</strong> Filter des<br />

Kraftstoffsaugkopfes mit Hilfe eines<br />

Drahthakens vorsichtig aus<br />

dem Kraftstofftank heraus gezogen.<br />

Ist ein „Zusetzten“ des Filters<br />

zu erkennen, sollte er ausgetauscht<br />

werden. Gleiches gilt für<br />

einen stark verschmutzten<br />

Schmiermittelfilter im Öltank.<br />

Auch dieser Schmiermittelsaugkopf<br />

wird mit Hilfe eines Drahthakens<br />

vorsichtig aus dem Öltank<br />

gezogen. Ist die Verschmutzung<br />

eher gering, kann <strong>der</strong> Filter mit<br />

Waschbenzin gereinigt werden.<br />

Beim Einhalten <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Wartung</strong>shinweise kann eine<br />

Motorsäge lange Zeit Freude bereiten,<br />

ohne daß häufige Werkstattbesuche<br />

nötig sind. Bestimmungen<br />

zur Arbeitssicherheit<br />

sind stets zu beachten. Darüber<br />

hinaus sollte immer eine vollständige<br />

<strong>und</strong> korrekte Persönliche<br />

Schutzausrüstung getragen<br />

werden.<br />

PETER STEFFAN<br />

www.kwf-online.org<br />

Der Kraftstoffsaugkopf im Benzintank <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schmiermittelsaugkopf im Öltank können mit einer Drahtschlinge hervorgeholt,<br />

begutachtet <strong>und</strong> gereinigt werden.<br />

Peter Steffan ist seit 31<br />

Jahren Forstwirtschaftsmeister<br />

<strong>und</strong> arbeitet bei<br />

Hessen Forst.<br />

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