Ralf Langer, Forstamt Eitorf
Ralf Langer, Forstamt Eitorf
Ralf Langer, Forstamt Eitorf
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Forstbetriebe brauchen<br />
Unternehmer!<br />
Wie kann durch Zusammenarbeit und Innovation die Nachhaltigkeit<br />
des forstlichen Unternehmertums gesichert werden?<br />
Innovation durch energetische Nutzung von Waldholz?<br />
<strong>Ralf</strong> <strong>Langer</strong><br />
© Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />
Referat III-1 Energetische Nutzung von Holz
Landeswaldbericht NRW 2007<br />
• Holzverbrauch pro Jahr und Kopf 1,2 m3/f<br />
• Holzeinschlag 4,7 Mio m3/f<br />
• Potential 7 Mio m3/f<br />
• Real Nutzbar 6 Mio m3/f<br />
Zielvorgabe der Landesregierung:<br />
Zur Optimierung der Wertschöpfung u.a. durch CO2 Speicherung Vorrang<br />
für stoffliche Nutzung von Holz<br />
Nutzungskaskaden von Holz<br />
Holzmobilisierung<br />
• Biomassestrategie des Landes NRW
Landeswaldbericht NRW 2007<br />
» Forstlohnunternehmen<br />
» Die Forstlohnunternehmen in NRW sind vor allem in den<br />
Bereichen der mechanisierten Holzernte, Holzrückung und<br />
der traditionellen Waldarbeit tätig. Sie spielen in NRW eine<br />
immer wichtigere Rolle, da immer mehr Waldarbeiten nicht<br />
in Eigenregie des Waldbesitzes durchgeführt werden.<br />
Fachlich kompetent und leistungsfähig erschließen sich die<br />
Forstlohnunternehmer häufig auch weitere Geschäftsfelder<br />
wie den Holzhandel und -transport. Über 50 % des<br />
Holzeinschlages im Staatswald werden von<br />
Forstunternehmern erledigt. Der weit überwiegende Teil<br />
des Holzes wird durch private Lohnunternehmer gerückt.<br />
Bei der Auswahl von Lohnunternehmern im Staatswald<br />
wird großer Wert auf fachliche Qualifikation gelegt. Seit<br />
Mitte 2005 ist die Vorlage eines Qualitätszertifikates<br />
erforderlich.
Forstliche Lohnunternehmer 1990<br />
bis heute<br />
• 1990 Stammunternehmer/ idR durch den Förster vor Ort betreut<br />
• 1992/93 zunehmende Zentralisierung der Holzvermarktung mit der<br />
Folge Unternehmereinsatz wird auf <strong>Forstamt</strong>/ Zentrale verlagert<br />
• Auslegung Haushaltsrecht mit aufwendigen Ausschreibungen der<br />
öffentlichen Hand<br />
• 1995 Zunehmend Verkauf auf dem Stock VZH/FSV<br />
• Sachkundenachweis / Qualitäts und Umwelt zertifikate (ISO/DIN) /<br />
RAL-Gütezeichen werden entwickelt und eingeführt<br />
• 2000 FSC/PEFC beeinflussen Unternehmereinsatz immer stärker<br />
• 1988 bis heute RWZ-Modell im Rheinland<br />
• 2000 Holzheizwerke von Kommunen/Stadtwerken u.a. werden<br />
vermehrt errichtet zunächst auf Alt- und Restholzbasis<br />
• 2005 zunehmender Waldholzeinsatz bei Heizwerken /<br />
Heizkraftwerken / Pelletierung
Energieholzpotentiale NRW<br />
• Waldenergieholznutzungspotential max. 1,82 Mio to atro pro a-1 Schulte 2006<br />
• Waldenergieholzverbrauch zw. 0,83 und 1,43 Mio to atro pro a-1 Schulte 2006<br />
• Altholz<br />
– TA Siedlungsabfall daher neue Mengen am Markt<br />
• Sägerestholz<br />
– Pelletproduktion / Holzwerkstoff- und Papierindustrie<br />
• Waldholz<br />
– Holzwerkstoff- und Papierindustrie / stückiges Brennholz / Waldhackschnitzel /<br />
Waldholzpellets<br />
• Landschaftspflegeholz / Straßenbegleitgrün<br />
– große nicht genau bezifferbare Reserven<br />
• Kurzumtriebswälder<br />
– Derzeit Versuchsanbau vor allem in Ostdeutschland
Kölner Stadtanzeiger vom 23.10.2006<br />
Regionalteil Stadt Köln<br />
Motorsäge griffbereit im Porschekofferraum<br />
VON MAIKE STEUER, 23.10.06, 07:16h<br />
Eine 26-Jährige Studentin macht Männer fit für Wald und Säge.<br />
Schon von weitem ist er für jedermann hörbar, der Chor der zehn Motorsägen, der am Samstagvormittag<br />
durch den Forstbotanischen Garten hallt. Fast synchron fressen sich die scharfen Ketten in das Holz,<br />
stückeln Roteiche- und Nussbaumstämme in handliche Portionen. Schnell breitet sich ein Sägemehlteppich<br />
um die Füße der eifrigen Arbeiter aus, die unter dem wachen Blick von Forstwirtin Manuela Ahrens die<br />
richtigen Schnitttechniken üben. Von morgens um acht bis nachmittags um vier dauert die Schulung mit<br />
einem ausgiebigen Theorieteil von der Pflege der Säge bis zu ihrer Zusammensetzung.<br />
…
Newsletter Holzzentralblatt<br />
[20.10.2006]<br />
Waldholz-Heizkraftwerk Simmering geht in Vollbetrieb Heute wurde Europas größtes<br />
Biomassekraftwerk (66 MW Feuerunswärmeleistung), das mit Waldrestholz<br />
betrieben wird, in Simmering (bei Wien) vom Probe- in den Vollbetrieb überführt. 52<br />
Mio. Euro wurden dafür investiert. Die Anlage benötigt jährlich 190.000 t<br />
Waldhackgut (600.000 SRm). Betreiber ist die Wien Energie Bundesforste Biomasse<br />
Kraftwerk GmbH & Co KG, an der zu je einem Drittel Wien Energie Fernwärme,<br />
Wien Energie Wienstrom und die Österreichischen Bundesforste beteiligt sind. Nach<br />
nur 20-monatiger Bauzeit und dem erfolgreichen Probebetrieb über die<br />
Sommermonate läuft seit heute das Biomassekraftwerk im Vollbetrieb.<br />
23.10.2006]<br />
Pelletwerk von IN-Energie feierlich in Betrieb genommen<br />
Am Samstag nahm die Firma IN-Energie nahe Ingolstadt ihr Pelletwerk feierlich in<br />
Betrieb. Zu den Gästen gehörte Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, der<br />
auch Schirmherr der Anlage ist. Das Pelletwerk soll künftig bis zu 25.000 t/a DIN-<br />
Pellets produzieren, die lose und als Sackware vertrieben werden. Zu dem Betrieb<br />
gehört auch ein Biomasse-Heizkraftwerk, das bereits seit einem Jahr Strom und<br />
Wärme produziert, sowie ein Holz-Logistikzentrum. Das Kraftwerk hat einen<br />
Energieholzbedarf von etwa 65.000 t pro Jahr. Derzeit wird es überwiegend mit<br />
Waldrestholz von privaten Waldbesitzern im Umkreis von 50 km versorgt
[20.11.2006]<br />
Hackschnitzel 36,9% teurer<br />
Die Erzeugerpreise für Hackschnitzel (+36,9%) und Sägespäne (+21,6%) waren<br />
im Oktober deutlich höher als im Oktober 2005, wie das Statistische Bundesamt<br />
heute mitteilt. Für Nadelschnittholz ergibt sich ein Plus von 24,6%. Für<br />
Laubschnittholz - gemeldet werden nur Buchenpreise - ergibt sich ein Preisanstieg<br />
um 2,2%. Für die erfassten Nadelholzsorten ergeben sich gegenüber Oktober<br />
2006 folgende Preissteigerungen: Bauholz +15,0%, Bretter über 16 cm +31,3%,<br />
Dachlatten +24,4% und Vorratskantholz +22,2%.
Waldholzmobilisierung für<br />
Heiz-/Heizkraftwerke<br />
NaWaRo-Pelletproduktion<br />
• Ziele des Forstbetriebes/Waldbesitzers<br />
• Ziele des Heizanlagenbetreibers<br />
• Ziele (Rolle) des Forstunternehmers
Ziele des<br />
Forstbetriebes/Waldbesitzers<br />
Positiver Deckungsbeitrag durch Verkauf von Waldenergieholz<br />
– durch positiven holzerntekostenfreien Erlös<br />
– durch Nutzung bisher nicht nutzbarer Biomasse<br />
• +10-30 „Festmeter“<br />
Reduzierung von notwendigen Ausgaben<br />
– durch Vermeidung von Forstschutzkosten (Verbrennen von<br />
Schlagabraum, Pestizideinsatz)<br />
sonstiges<br />
– Imagegewinn (Verbände, Politik)<br />
– Vermarktungsalternativen zur klassischen Holzwerkstoffindustrie<br />
(Vermeidung von einseitigen Abhängigkeiten)
Ziele der Heizanlagenbetreiber<br />
• Gewinn durch Optimierung der<br />
Energievermarktung<br />
• Imagegewinn durch Energieerzeugung<br />
aus CO2 neutralem Holz<br />
• Unterziel Langfristige Sicherung der<br />
Rohstoffversorgung<br />
• Unterziel Liefersicherheit bei der<br />
Energiebereitstellung
Ziele der Forstunternehmers<br />
• Eigene Gewinnoptimierung<br />
– Logistik und Technikkompetenz zwischen Wald und<br />
Anlage<br />
• Langfristige Sicherung des Unternehmens<br />
– Langfristige Lieferverträge für Anlagenbetreiber und<br />
Waldbesitzer<br />
• Nutzen des Positiven Image von Holz auch für<br />
forstliche Unternehmer<br />
– Sicherung der Materialqualität (Bsp<br />
Designerhackschnitzel / Wassergehalt / Rindenanteil/<br />
Feinanteil)
Beispiele für Technik Waldenergieholznutzung<br />
Technik und Verfahren sind der jeweiligen Situation vor Ort<br />
anzupassen<br />
• Klassische Nutzungskette Industrieholz mit stationärem<br />
Hacker<br />
• Mobilem Hacker auf der Waldstraße<br />
• Mobilem Hacker auf dem Rückeweg oder im Bestand<br />
• Restholzbündler mit stationärem Hacker<br />
• „Reisig und Kronensammler“ mit stationärem Hacker<br />
• Stubbenbagger mit mobilem Großhacker
Praxisbeispiele zur<br />
Energieholzversorgung<br />
• Heizwerk Brakel<br />
• ORC-Heizkraftwerk Oerlinghausen<br />
• Heizwerk Bundeswehrfachschule Warendorf<br />
• Heizwerk Lieberhausen<br />
• Heizkraftwerk Wildshausen als Holzvergasser<br />
• Stadtwerke Aachen<br />
• Stadtwerke Kempen<br />
• Fachhochschule Gummersbach
Wo geht die Reise der Holzenergie<br />
hin?<br />
• Zunehmende Nutzungskonkurrenz zur<br />
stofflichen Nutzung, insbesondere zur<br />
Holzwerkstoffindustrie<br />
• Weiterer Boom bei Scheitholzheizungen<br />
• Pelletierung von Waldholz (z.B.Aachen/Dorsten)<br />
• Energieffizienz durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />
• Pellet Dampfmaschine<br />
• Kleine und mittlere Holzvergaser bis ca. 1 MW<br />
• ORC
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
<strong>Ralf</strong> <strong>Langer</strong><br />
www.wald-und-holz.nrw.de<br />
/Holznutzung<br />
/Energieholz<br />
© Landesbetrieb Wald und Holz NRW<br />
Referat III-1 Energetische Nutzung von Holz