Jahresbericht 2005-06.pdf - KV Zürich Business School
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Vorwort des Präsidenten der Aufsichtskommission<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Kurz vor dem Eintritt ins 120. Jahr ihres Bestehens<br />
hat die <strong>KV</strong> Zürich <strong>Business</strong> <strong>School</strong> im abgelaufenen<br />
Schuljahr eine bedeutende Umstellung in der Grundbildung<br />
gemeistert: An der LAP-Feier vom 6. Juli 2006<br />
im Puls 5 schlossen über 1’000 junge Kaufleute ab,<br />
welche ausschliesslich gemäss den Richtlinien der<br />
Neuen Kaufmännischen Grundbildung (NKG) unterrichtet<br />
worden sind. Weder aus Sicht der Lehrkräfte<br />
(noch aus derjenigen der betroffenen Lernenden)<br />
sind damit alle Probleme gelöst und ein reibungsloser<br />
Ablauf gewährleistet – zu komplex und zu wandlungsfähig<br />
sind die kaufmännischen Berufe. Und doch<br />
wird damit aus dem anspruchsvollen Projekt Alltag –<br />
«Garantiearbeiten», Anpassungen und Verbesserungen<br />
gehören dazu. Allen die zum Gelingen der<br />
NKG beigetragen haben: herzlichen Dank!<br />
So hektisch wie im beruflichen Alltag, wo die Theorie<br />
für die brauchbare, pragmatische Sofortlösung<br />
häufig erst im Nachhinein aufgestellt und erhärtet<br />
werden muss, braucht es in der Grundbildung zwar<br />
nicht zuzugehen – schliesslich wollen wir Fundamente<br />
legen, die langfristig wirken. Und doch wäre es blauäugig,<br />
jungen Menschen vermitteln zu wollen, jetzt sei<br />
für sie der grosse Reformschub vorbei. Richtiger ist der<br />
Vergleich mit den umstrittenen Etappen der Tour de<br />
France – wer abreissen lässt und den Anschluss ans<br />
Feld verliert, steht im Gegenwind praktisch still. Nicht<br />
nur das Siegen, auch das Dabeisein und Dabeibleiben<br />
wollen gelernt sein. Im Berufsleben bedeutet das, die<br />
technischen und unternehmerischen Entwicklungen<br />
wachsam zu verfolgen und frühzeitig die eigene Qualifikation<br />
zu erhalten oder zu steigern. Unser Träger<br />
<strong>KV</strong>Z war schon immer ein Verband, der in diesem<br />
Geschäft die Nase zugunsten seiner Mitglieder vorn<br />
(und im Wind) hatte. So laufen gegenwärtig umfassende<br />
Abklärungen unter dem Titel «New Work»<br />
(Auswirkungen der wachsenden Zahl selbstständiger<br />
Kaufleute und kleiner Einzelfirmen).<br />
Wir haben uns im Berichtjahr unter denselben Vorzeichen<br />
mit der schwierigen Konkurrenzlage im Weiterbildungsbereich<br />
befasst. Es besteht in der Wirtschaft<br />
ein Trend zur Akademisierung, zur engen Branchensicht<br />
und zu verminderter Bereitschaft, den eigenen<br />
Nachwuchs im Hause heranzubilden. Wir halten<br />
jedoch unvermindert an einer breiten Aus- und Weiterbildung<br />
fest – ohne die sprachliche, fachliche und<br />
führungsbezogene Vertiefung zu vernachlässigen. Das<br />
ist sowohl für die Menschen (Lebensqualität, persönliche<br />
Entwicklung) wie für die Wirtschaft (Mobilität<br />
und Flexibilität) langfristig besser. Durch vermehrte<br />
internationale Kontakte und Kooperationen in der<br />
Weiterbildung sollen die Kaufleute am Standort Zürich<br />
ihre Spitzenposition halten, neben akademischen<br />
Bildungsgängen bestehen und ihre Laufbahnen frei<br />
wählen und gestalten können.<br />
Die Zürcher Kaufleute malen nicht schwarz, sondern<br />
packen ihre Chancen – seit Generationen unterstützt<br />
durch verantwortungsvolle und weitblickende Lehrbetriebe<br />
– optimistisch und entschlossen an. Wer zu<br />
spät kommt... In der ehemaligen DDR leeren sich zur<br />
Zeit ganze Landstriche. Kommentar der jungen Leute:<br />
«Hier hält mich nichts!» – Heimat ist eben auch dort,<br />
wo ich eine Perspektive als Berufsmann oder Berufsfrau<br />
habe. Und eine Perspektive hat man, wenn man<br />
die eigene Bildung vorausschauend (manchmal auch<br />
«vorausschwitzend») pflegt. Das meinten 1861 schon<br />
die Gründer des <strong>KV</strong>Z und schenkten ihrem Herzstück,<br />
der <strong>KV</strong> Zürich <strong>Business</strong> <strong>School</strong> bereits 1887 die volle<br />
Autonomie. Wir nutzen sie.<br />
Herzlich<br />
Dr. Jean-Jacques Bertschi<br />
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