Wirtschaft und Gesellschaft - Kaufmännische Ausbildung Schweiz
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Zentralkommission für die Lehrabschlussprüfungen der kaufmännischen und der Büroangestellten Lehrabschlussprüfungen 2004 für Kauffrau / Kaufmann Erweiterte Grundbildung Wirtschaft und Gesellschaft Serie 2/3 Kandidatennummer: Name: Vorname: Punktzahl: Note: Die Experten: Diese Prüfungsaufgabe darf 2004 nicht im Unterricht verwendet werden. Die Zentralkommission hat das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und für Übungszwecke zu verwenden. Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Autors, des Inhabers des Urheberrechtes. © HAG 4000 - 500
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- Seite 31: Anhang: Kontenplan 29/28 3 Anhang:
Zentralkommission für<br />
die Lehrabschlussprüfungen<br />
der kaufmännischen<br />
<strong>und</strong> der Büroangestellten<br />
Lehrabschlussprüfungen 2004<br />
für Kauffrau / Kaufmann<br />
Erweiterte Gr<strong>und</strong>bildung<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Serie 2/3<br />
Kandidatennummer:<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Punktzahl:<br />
Note:<br />
Die Experten:<br />
Diese Prüfungsaufgabe darf 2004 nicht im Unterricht verwendet werden. Die Zentralkommission<br />
hat das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- <strong>und</strong> für Übungszwecke zu verwenden.<br />
Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Autors, des Inhabers des<br />
Urheberrechtes. © HAG 4000 - 500
Verzeichnisse<br />
1/29<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 FALLBEISPIEL MINERALQUELLE HOMBERGER (ZEIT: 100’, 56 PUNKTE)........ 2<br />
1.1 Ausgangslage........................................................................................................ 2<br />
1.2 Aufgaben ............................................................................................................... 3<br />
1.2.1 Organigramm (4 Punkte)................................................................................. 3<br />
1.2.2 Betriebswirtschaftliche Probleme bei einem neuen Produkt (13 Punkte) ........ 4<br />
1.2.3 Betreibung (8 Punkte) ..................................................................................... 7<br />
1.2.4 Führen des Kontos „Maschine“ (8 Punkte)...................................................... 9<br />
1.2.5 Kaufvertrag <strong>und</strong> Buchungssätze (13 Punkte)................................................ 10<br />
1.2.6 Jahresabschluss der Homberger AG (10 Punkte)......................................... 12<br />
2 FALLBEISPIEL KONJUNKTUR (ZEIT: 80’, 44 PUNKTE)...................................... 15<br />
2.1 Ausgangslage...................................................................................................... 15<br />
2.2 Aufgaben ............................................................................................................. 16<br />
2.2.1 Konjunktur (7 Punkte) ................................................................................... 16<br />
2.2.2 Werbekampagne „Der Aufschwung beginnt im Kopf“ (5 Punkte).................. 17<br />
2.2.3 <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf (6 Punkte)...................................................................... 19<br />
2.2.4 Erdöl (5 Punkte) ............................................................................................ 21<br />
2.2.5 Kapitalanlage (11 Punkte)............................................................................. 23<br />
2.2.6 Arbeitsrecht (10 Punkte) ............................................................................... 26<br />
3 ANHANG: KONTENPLAN ........................................................................................ 29
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 2/29<br />
1 Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte)<br />
1.1 Ausgangslage<br />
Die Anfänge der Mineralquelle Homberger AG reichen bis ins Jahr 1952 zurück. Damals erwarben<br />
Hans Steger <strong>und</strong> sein Schwager Franz Steinmann das Hotel "Bad Homberg" mit den dazugehörigen<br />
Quellrechten. Ein Jahr später gründeten sie die Kollektivgesellschaft Steger & Steinmann<br />
in Homberg <strong>und</strong> begannen mit der Abfüllung ihres Mineralwassers.<br />
Im Jahr 1980 wurde die Kollektivgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Um der<br />
steigenden Nachfrage gerecht zu werden, errichtete die Homberger AG unterhalb des Dorfes<br />
Homberg einen Neubau mit einer automatischen Abfüllanlage. Der Betrieb in Homberg wurde<br />
ständig modernisiert <strong>und</strong> ausgebaut. Heute verfügt die Homberger AG über eine Produktionskapazität<br />
von ca. 400'000 bis 500'000 Flaschen pro Tag <strong>und</strong> beschäftigen 412 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter. Seit 1991 führt Markus Steinmann als CEO die Homberger AG.<br />
Die Mineralquelle Homberger AG ist ein dynamisches Familienunternehmen, das sich ständig<br />
den Anforderungen des Marktes anpasst <strong>und</strong> für die Zukunft bestens gerüstet ist. Das Unternehmen<br />
zeichnet sich auch durch seine gute K<strong>und</strong>enbetreuung aus. Alles geht etwas persönlicher<br />
zu. Die hochmotivierten Mitarbeiter identifizieren sich mit dem Unternehmen <strong>und</strong> sorgen<br />
dadurch für zufriedene K<strong>und</strong>en.<br />
Folgende Produkte stellt die Homberger AG selber her:<br />
Homberger Mineralwasser<br />
Homberger Süssgetränke (Cola, Orange, Citron, Grapefruit)<br />
Rabbit Ice-Tea (Lemon, Peach, Green Tea)<br />
Für folgende Produkte hat die Homberger AG die Verkaufsrechte in der <strong>Schweiz</strong>:<br />
Solarini (Orangensaft)<br />
Energy-Drinks Crazy-Rabbit (Lemon, Orange, Bergamotte)<br />
Die Konzentrate werden bei einer Partnerfirma in Norditalien eingekauft <strong>und</strong> in der <strong>Schweiz</strong><br />
aufbereitet <strong>und</strong> abgefüllt.
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 3/29<br />
1.2 Aufgaben<br />
1.2.1 Organigramm (4 Punkte)<br />
Das Organigramm der Homberger AG enthält die vier Hauptabteilungen Einkauf, Produktion,<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Verwaltung. Die Hauptabteilungen Einkauf, Produktion <strong>und</strong> Verwaltung sind nach<br />
Tätigkeiten (Funktionen) gegliedert, die Hauptabteilung Vertrieb hingegen enthält eine marktorientierte<br />
Gliederung plus die Abteilung Marketing. Das Qualitätsmanagement, das Controlling<br />
<strong>und</strong> die Assistenz der Geschäftsleitung (GL) sind Stabsstellen der Geschäftsleitung.<br />
Vervollständigen Sie das unten abgebildete Organigramm der Homberger AG, indem Sie folgende<br />
Begriffe zuordnen:<br />
Controlling, Logistik, Informatik, Fertigung, Verwaltungsrat, Nordwestschweiz, Nordostschweiz,<br />
übrige <strong>Schweiz</strong>, Assistenz GL, Qualitätsmanagement, Rechnungswesen, Personalwesen, Geschäftsleitung,<br />
Generalversammlung, Anlagenwartung, Marketing<br />
Achten Sie bei der Ergänzung des Organigramms auf eine saubere <strong>und</strong> korrekte Darstellung.<br />
(4 Punkte)<br />
Einkauf Produktion Vertrieb Verwaltung
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 4/29<br />
1.2.2 Betriebswirtschaftliche Probleme bei einem neuen Produkt (13 Punkte)<br />
Aus einem Zeitungsartikel entnimmt der Geschäftsleiter, Markus Steinmann, folgende Informationen<br />
über den stark wachsenden Markt der Water Cooler. Water Cooler sind Geräte, die gekühltes<br />
Trinkwasser aus einem grossen Wasserbehälter abgeben.<br />
Im nächsten Jahr wird der Water-Cooler-Markt in der <strong>Schweiz</strong> mit<br />
50% wachsen. Das Marktpotential der <strong>Schweiz</strong> schätzt man auf<br />
100'000 Geräte. Aktuell haben r<strong>und</strong> ein Fünftel der Zielgruppe (v.a.<br />
Unternehmungen) bereits einen Water Cooler angeschafft. Die Water<br />
Cooler werden jährlich mit ca. 1'200'000 Flaschen à 18.9 Liter beliefert.<br />
Dies ergibt einen aktuellen Wasserbedarf von r<strong>und</strong> 22 Millionen<br />
Liter pro Jahr.<br />
Zwei Monate später schliesst die Homberger AG mit der Frischwassergeräte GmbH, einem<br />
deutschen Produzenten von Water Coolern, einen Lizenzvertrag ab. Gemäss Vereinbarung der<br />
beiden Unternehmen übernimmt die Homberger AG den Verkauf der Water Cooler in der ganzen<br />
<strong>Schweiz</strong>. Die Homberger AG wird zudem alle Serviceleistungen (Lieferservice, K<strong>und</strong>endienst,<br />
Hygieneservice, Garantieleistungen) übernehmen. Sie füllt die Wasserbehälter mit<br />
Frischwasser, reichert dieses mit Sauerstoff an <strong>und</strong> liefert sie an die K<strong>und</strong>en in der <strong>Schweiz</strong><br />
aus. Im nächsten Jahr möchte die Homberger AG 3’000 Water Cooler verkaufen <strong>und</strong> mit Wasser<br />
beliefern.<br />
a) Wie gross ist das aktuelle Marktvolumen der Water Cooler (Geräte) in der <strong>Schweiz</strong>?<br />
(1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1<br />
b) Berechnen Sie den Marktanteil in Prozenten, den die Homberger AG im nächsten Jahr anstrebt.<br />
(2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 5/29<br />
c) Der Abschluss des Lizenzvertrages mit der Frischwassergeräte GmbH hat für die Homberger<br />
AG verschiedene betriebswirtschaftliche Folgen. Beschreiben Sie zwei Auswirkungen auf<br />
den Bereich der Leistungserstellung <strong>und</strong> eine Auswirkung auf den finanziellen Bereich der<br />
Homberger AG in ganzen Sätzen. (3 Punkte)<br />
Auswirkungen auf den Bereich der Leistungserstellung<br />
Beispiel:<br />
Die Organisation der Homberger AG muss angepasst werden.<br />
2<br />
Auswirkung auf den finanziellen Bereich<br />
1<br />
d) Wie in Aufgabe c) erwähnt wurde, muss die Organisation der Homberger AG <strong>und</strong> damit das<br />
Organigramm angepasst werden. Wie würden Sie das neue Geschäftsfeld im Organigramm<br />
ergänzen? Die Antwort ist ausführlich zu begründen. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 6/29<br />
e) Aus Konkurrenzgründen setzt die Homberger AG den Verkaufspreis (inkl. 7.6% MWST) des<br />
Water Coolers auf CHF 591.80 fest. Die Frischwassergeräte GmbH offeriert das Gerät für<br />
EUR 235.– abzüglich 10% Mengenrabatt. Aufgr<strong>und</strong> der kalkulierten Stückzahlen wird die<br />
Homberger AG in den Genuss des Mengenrabattes kommen. Für Transport <strong>und</strong> Versicherung<br />
rechnet die Homberger AG mit CHF 12.– pro Gerät. Für die Währungsumrechnungen<br />
setzt die Homberger AG einen durchschnittlichen Kurs von 1.52 ein.<br />
Mit welchem Bruttogewinnzuschlag (Bruttogewinn in Prozent des Einstandspreises) kann die<br />
Homberger AG rechnen? Die Zwischenresultate sind mit den korrekten Fachbegriffen zu benennen<br />
<strong>und</strong> auf einen Rappen genau auszuweisen. Der Bruttogewinnzuschlag ist auf ganze<br />
Prozente zu r<strong>und</strong>en. (5 Punkte)<br />
Ausrechnung 5
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 7/29<br />
1.2.3 Betreibung (8 Punkte)<br />
Die Powerfill AG Winterthur liefert <strong>und</strong> installiert der Homberger AG eine neue Abfüllanlage. Der<br />
Preis der Abfüllanlage gemäss Katalog beträgt CHF 480'000.–. Die Powerfill AG gewährt der<br />
Homberger AG einen Rabatt auf den Katalogpreis von 5%. Die Transportkosten betragen<br />
CHF 2'200.–, für Montagekosten werden CHF 6'800.– kalkuliert.<br />
a) Ist der Zusatz „AG“ bei der Firmenbezeichnung der Powerfill AG zwingend vorgeschrieben?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort mit dem entsprechenden Gesetzesartikel. (2 Punkte)<br />
Ja Nein OR, Artikel 1<br />
Begründung<br />
1<br />
b) Berechnen Sie den Anschaffungswert der neuen Abfüllanlage. Der Lösungsweg ist ausführlich<br />
darzustellen. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2<br />
Zwei Tage nach Inbetriebnahme der neuen Abfüllanlage treten grosse Schwierigkeiten auf. Die<br />
Produktion muss immer wieder unterbrochen werden um die technischen Mängel zu beheben.<br />
In der Folge verlangt die Homberger AG einen Mängelrabatt von 20%. Sie bezahlt die Rechnung<br />
der Powerfill AG unter Abzug von 20% Mängelrabatt. Die Powerfill AG anerkennt zwar<br />
gewisse Mängel, ist jedoch nur bereit 10% Mängelrabatt zu gewähren. Verschiedene Besprechungen<br />
bleiben ohne Erfolg. Die beiden Parteien treffen sich vor Gericht wieder.
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 8/29<br />
c) Welche Prozessart kommt zur Anwendung? Kreuzen Sie das korrekte Verfahren an <strong>und</strong> begründen<br />
Sie Ihre Antwort kurz. (1 Punkt)<br />
Zivilprozess 1<br />
<br />
<br />
Strafprozess<br />
Verwaltungsprozess<br />
Begründung<br />
Das Urteil des Gerichtes fällt zugunsten der Powerfill AG aus. Die Powerfill AG muss der Homberger<br />
AG nur 10% Mängelrabatt gewähren. Die Homberger AG legt gegen das Urteil keine Berufung<br />
ein, bezahlt den Restbetrag trotzdem nicht. Die Powerfill AG leitet 3 Monate später die<br />
Betreibung ein. Darauf erhebt die Homberger AG innerhalb der gesetzlichen Frist Rechtsvorschlag.<br />
d) Welche Erfolgschancen hat die Homberger AG mit ihrem Rechtsvorschlag? Begründen Sie<br />
Ihre Antwort in ganzen Sätzen. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2<br />
e) Welches ist der nächste Verfahrensschritt, falls die Powerfill AG den Rechtsvorschlag beseitigen<br />
kann? (1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 9/29<br />
1.2.4 Führen des Kontos „Maschine“ (8 Punkte)<br />
Verbuchen Sie die folgenden Geschäftsfälle der Mineralquelle Homberger AG <strong>und</strong> führen Sie<br />
das Konto Maschinen. Verwenden Sie dabei den Kontenplan in der Beilage. Die Mehrwertsteuer<br />
ist nicht zu berücksichtigen. (8 Punkte)<br />
1. Die Homberger AG verkauft eine sehr<br />
alte Abfüllanlage, welche in der Buchhaltung<br />
mit dem Buchwert von<br />
CHF 1.– steht, für CHF 3'600.– gegen<br />
Rechnung.<br />
2. Am Jahresende werden die Maschinen<br />
degressiv mit 25% abgeschrieben.<br />
2<br />
3. Die Maschinenbruchversicherung<br />
wurde am 31. Oktober mit CHF<br />
2<br />
2'580.– für ein ganzes Jahr im Voraus<br />
bezahlt. Wie lautet die Abgrenzungsbuchung<br />
am 31.12.?<br />
4. Abschluss des Kontos Maschinen mit<br />
Buchungssatz <strong>und</strong> Betrag. 1<br />
2<br />
Maschinen<br />
1’212'500.– 188’000.–<br />
1
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 10/29<br />
1.2.5 Kaufvertrag <strong>und</strong> Buchungssätze (13 Punkte)<br />
Im Auftrag des Geschäftsleiters Markus Steinmann bestellt seine Assistentin Sandra Meier einen<br />
Aktenvernichter bei der Office AG, Bürogerätehandel, in Biel. Am 2. Oktober faxt sie den<br />
Bestellcoupon aus dem Katalog der Office AG nach Biel. Am 11. Oktober teilt ihr die Office AG<br />
schriftlich mit, dass das bestellte Gerät erst Mitte November lieferbar sei. Daraufhin vereinbaren<br />
die beiden Vertragsparteien den Liefertermin vom 17. November.<br />
a) Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen bezogen auf den obigen Sachverhalt richtig (r)<br />
oder falsch (f) sind. Korrigieren Sie die falschen Aussagen in den nachfolgenden Feldern.<br />
(6 Punkte)<br />
r f<br />
1. Für diesen Vertrag müssen Formvorschriften eingehalten werden.<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
2. Die Bestellung von Sandra Meier stellt die verbindliche Vertragsannahme<br />
dar. (3.5.1.6)<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
3. Falls die Homberger AG den Aktenvernichter nicht bis zum vereinbarten<br />
Liefertermin vom 17. November erhalten hat, darf sie ohne weiteres vom<br />
Vertrag zurücktreten. (3.5.1.9)<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 11/29<br />
r f<br />
4. Der Erfüllungsort der Warenschuld für den Kaufvertrag ist der Geschäftssitz<br />
der Office AG in Biel. (3.5.1.9)<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
5. Ohne Garantieschein haftet die Office AG nicht für das Funktionieren des<br />
Aktenvernichters. (3.5.1.7)<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
6. Das Eigentum am Aktenvernichter geht mit der Zahlung der Rechnung an<br />
die Homberger AG über. (3.5.1.7)<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 12/29<br />
b) Verbuchen Sie den Kauf <strong>und</strong> die Bezahlung des Aktenvernichters. Verwenden Sie dabei die<br />
Kontennummern des Kontenplanes in der Beilage. Die Mehrwertsteuer wird nach der Nettomethode<br />
verbucht. (7 Punkte)<br />
1. Homberger AG erhält die Rechnung für<br />
den Aktenvernichter am 17. November<br />
im Betrag von CHF 215.20 (inkl. 7.6%<br />
MWST), 2% Skonto bei Zahlung innerhalb<br />
von 30 Tagen.<br />
3<br />
2. Die Homberger AG zahlt die Rechnung<br />
der Office AG am 10. Dezember mit<br />
Postüberweisung.<br />
4<br />
1.2.6 Jahresabschluss der Homberger AG (10 Punkte)<br />
a) Berechnen Sie die Eigenkapitalrendite (Erfolg in % des Eigenkapitals) aus den folgenden Daten<br />
der Finanzbuchhaltung <strong>und</strong> r<strong>und</strong>en Sie das Resultat auf zwei Stellen nach dem Komma.<br />
(2 Punkte)<br />
Auszug aus der Eröffnungsbilanz vom 1. Januar:<br />
Aktienkapital (40'000 Aktien zu CHF 125 nominal) CHF 5'000'000.–<br />
Bankdarlehen CHF 200'000.–<br />
Hypotheken CHF 3'200'000.–<br />
Reserven CHF 1'610'000.–<br />
Rückstellungen CHF 250'000.–<br />
Gewinnvortrag CHF 12'500.–<br />
Jahresgewinn gemäss Erfolgsrechnung vom 31. Dezember: CHF 661'000.–<br />
Antwort<br />
2
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 13/29<br />
b) Wie beurteilen Sie die erzielte Eigenkapitalrendite? Die Antwort muss begründet sein. Antworten<br />
wie „gut“ oder „schlecht“ ohne Begründung geben keinen Punkt. (1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1<br />
c) Trotz erfreulicher Gewinnsituation der Homberger AG beantragt der Verwaltungsrat, dass aus<br />
Gründen der Zahlungsfähigkeit (c1) auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet werden<br />
solle. Dies habe auf die weiteren Investitionspläne der Homberger AG eine positive Wirkung<br />
(c2). Begründen Sie die beiden Aussagen des Verwaltungsrates in ganzen Sätzen.<br />
(2 Punkte)<br />
Antwort zur Aussage c1:<br />
1<br />
Antwort zur Aussage c2:<br />
1
Fallbeispiel Mineralquelle Homberger<br />
(Zeit: 100’, 56 Punkte) 14/29<br />
d) Nach hitzigen Diskussionen beschliesst die Generalversammlung schliesslich eine bescheidene<br />
Gewinnausschüttung an die Aktionäre. Verbuchen Sie folgende Gewinnausschüttung.<br />
Verwenden Sie dabei den Kontenplan in der Beilage. (5 Punkte)<br />
Die ordentliche Generalversammlung der<br />
Aktionäre beschliesst auf Antrag des<br />
Verwaltungsrates folgende Gewinnverteilung<br />
ab Gewinnvortragskonto:<br />
Reservenzuweisung CHF 370'000.–<br />
Dividende 6%<br />
Berechnung der Dividende in CHF<br />
Buchungssätze<br />
1<br />
2<br />
Nach der Generalversammlung wird die<br />
Nettodividende den Aktionären durch die<br />
Bank vergütet. Die Verrechnungssteuer<br />
von 35% wird der Steuerverwaltung gutgeschrieben.<br />
Wie lauten die Buchungssätze<br />
samt Betrag?<br />
2
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 15/29<br />
2 Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte)<br />
2.1 Ausgangslage<br />
Das folgende Szenario ist eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für die Lösung der folgenden Aufgaben.<br />
Darum ist es wichtig, dass Sie diese fiktive Beschreibung der wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
politischen Rahmenbedingungen gut durchlesen.<br />
In einer <strong>Wirtschaft</strong>szeitung wird die aktuelle wirtschaftliche <strong>und</strong> politische Lage auf der Welt <strong>und</strong><br />
in der <strong>Schweiz</strong> beschrieben:<br />
Weltpolitische Lage<br />
Die Terroranschläge auf Touristenorte in Tunesien, Marokko, in der Südtürkei <strong>und</strong> in Florida (USA) führen<br />
weltweit zu Verunsicherungen. Die Anschläge bewirken massive Einbrüche im internationalen Tourismus. In<br />
einem Land im Mittleren Osten finden vereinzelte kriegerische Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen<br />
Volksgruppen statt. Experten befürchten eine Ausweitung der kriegerischen Auseinandersetzungen auf<br />
5<br />
andere Länder. Die UNO beabsichtigt Truppen in den Mittleren Osten zu entsenden um die Situation zu<br />
beruhigen.<br />
Weltkonjunktur<br />
Zu den kriegsbedingten Unsicherheiten im Mittleren Osten gesellt sich zudem die verhaltene Konjunkturentwicklung.<br />
Die USA warten mit stark durchzogenen <strong>Wirtschaft</strong>sdaten auf, die einen baldigen Aufschwung<br />
10<br />
wieder weit in die Ferne verschieben. Europa, das unter der desolaten Lage in Deutschland <strong>und</strong> in Frankreich<br />
leidet, verfügt über noch weniger Potential als die USA. Erste Schätzungen für unser nördliches Nachbarland<br />
gehen von einem BIP-Wachstum im letzten Jahr von nur 0,2% aus. Sowohl die Investitionen als auch die<br />
privaten Konsumausgaben sind stark rückläufig.<br />
15 Aufgr<strong>und</strong> der politischen Unsicherheiten im Mittleren Osten ist der Erdölpreis in den letzten 4 Wochen um<br />
30% gestiegen. Eine Verschärfung der Lage im Mittleren Osten würde weitere Ölpreiserhöhungen zur Folge<br />
haben. Höhere Erdölpreise stellen einen weiteren Belastungsfaktor für das wirtschaftliche Wachstum dar.<br />
Konjunktur <strong>Schweiz</strong><br />
Die Entwicklungen in Europa <strong>und</strong> den USA hinterlassen natürlich auch in der <strong>Schweiz</strong> ihre Spuren. Die<br />
20 Einschätzungen für das Wachstum im laufenden Jahr sind nach wie vor pessimistisch. Zurzeit gehen die<br />
meisten Schätzungen von einem Wachstum im laufenden Jahr von r<strong>und</strong> 0.5% aus.<br />
Die Arbeitslosenrate dürfte im Jahresschnitt auf r<strong>und</strong> 4% ansteigen, wobei je nach Saison Werte von bis zu<br />
4.5% erreicht werden können. Auch in der <strong>Schweiz</strong> entwickelt sich die Investitionstätigkeit unterdurchschnittlich.<br />
25 Die schweizerischen Unternehmen sehen eher düster in die Zukunft. Sie verschieben ihre Investitionen auf<br />
später <strong>und</strong> führen Kostensenkungsprogramme durch.<br />
Der private Konsum, die mit Abstand wichtigste Komponente des Bruttoinlandproduktes (r<strong>und</strong> 60% des<br />
BIP!), hielt sich bis jetzt einigermassen. Die aktuellen wirtschaftlichen <strong>und</strong> weltpolitischen Entwicklungen<br />
könnten sich jedoch schon bald negativ auf den privaten Konsum auswirken.<br />
30 Mit der derzeitigen Frankenstärke bläst der Exportindustrie ein kalter Wind ins Gesicht.<br />
Währungen<br />
Mit den gestiegenen geopolitischen Risiken <strong>und</strong> den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten<br />
stellt der <strong>Schweiz</strong>er Franken wieder einmal seine Rolle als traditionell sicherer Hafen unter Beweis. Der<br />
stärkere Franken dämpft einerseits die Auswirkungen des gestiegenen Erdölpreises <strong>und</strong> verringert somit die<br />
35 Wahrscheinlichkeit einer Inflation in der <strong>Schweiz</strong>. Auf der anderen Seite verschlechtert sich die preisliche<br />
Wettbewerbsposition der exportorientierten Branchen.
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 16/29<br />
2.2 Aufgaben<br />
2.2.1 Konjunktur (7 Punkte)<br />
a) Zeichnen Sie den Konjunkturzyklus <strong>und</strong> beschriften Sie die Hauptphasen im Zyklus sowie die<br />
horizontale <strong>und</strong> die vertikale Achse. (3 Punkte)
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 17/29<br />
b) In welcher Phase des Konjunkturzyklus befindet sich die <strong>Schweiz</strong> gemäss Text? (1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1<br />
c) Führen Sie drei Konjunkturmerkmale aus dem Text an, um die Antwort bei der Frage b) zu<br />
belegen. Geben Sie zudem die entsprechende Zeilennummer an. (3 Punkte)<br />
Merkmal der Konjunktur<br />
Zeilennummer<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2.2.2 Werbekampagne „Der Aufschwung beginnt im Kopf“ (5 Punkte)<br />
Aufgr<strong>und</strong> der wirtschaftlichen Situation möchte der B<strong>und</strong>esrat mittels einer Werbekampagne<br />
darauf aufmerksam machen, dass eine positive Gr<strong>und</strong>einstellung für die zukünftige konjunkturelle<br />
Entwicklung besonders wichtig ist. Die Kampagne soll unter dem Titel „Der Aufschwung beginnt<br />
im Kopf“ in der ganzen <strong>Schweiz</strong> grosse Beachtung finden.<br />
a) Erklären Sie, warum der Aufschwung in unserem Kopf beginnen kann. Warum wirkt sich eine<br />
positive Gr<strong>und</strong>einstellung der Menschen überhaupt auf die <strong>Wirtschaft</strong>slage in unserem Land<br />
aus? (1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 18/29<br />
b) Der B<strong>und</strong>esrat beauftragt nun ein bekanntes Werbebüro mit der Planung <strong>und</strong> Durchführung<br />
einer Kampagne. Das Werbebüro plant einen Werbespot mit dem Motto „Der Aufschwung<br />
beginnt im Kopf. Das geht auch dich etwas an!“ <strong>und</strong> setzt die AIDA-Formel um. Schreiben Sie<br />
in der ersten Spalte die Fachbegriffe auf, welche für die Buchstaben stehen <strong>und</strong> erklären Sie<br />
eine mögliche konkrete Umsetzung der vier AIDA-Punkte für unser Beispiel. (4 Punkte)<br />
=<br />
A<br />
1<br />
=<br />
I<br />
1<br />
=<br />
D<br />
1<br />
=<br />
A<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 19/29<br />
2.2.3 <strong>Wirtschaft</strong>skreislauf (6 Punkte)<br />
Im politischen Alltag der <strong>Schweiz</strong> werden mögliche Massnahmen diskutiert, wie das <strong>Wirtschaft</strong>swachstum<br />
angekurbelt <strong>und</strong> die Arbeitslosigkeit gesenkt werden könnte. Gewisse Auswirkungen<br />
von wirtschaftspolitischen Massnahmen können mithilfe des <strong>Wirtschaft</strong>skreislaufes erkannt<br />
werden.<br />
a) Setzen Sie die fehlenden Gruppen <strong>und</strong> die fehlenden Beschriftungen der Pfeile im erweiterten<br />
<strong>Wirtschaft</strong>skreislauf ein. Im abgebildeten Modell wird nur der Geldkreislauf dargestellt.<br />
(2 Punkte)<br />
Steuern<br />
Ausgaben für Käufe<br />
Staat<br />
Steuern<br />
Einkommen(Transfer)<br />
Einkommen (Löhne, Gewinne)<br />
Unternehmen Konsumausgaben<br />
Haushalte<br />
Kredite<br />
Vermögensveränderung<br />
(Banken)
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 20/29<br />
b) Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen bezogen auf die gesamtwirtschaftliche Sichtweise<br />
des erweiterten <strong>Wirtschaft</strong>skreislaufes richtig (r) oder falsch (f) sind. Korrigieren Sie die<br />
falschen Aussagen in den nachfolgenden Feldern. (4 Punkte)<br />
r f<br />
1. Der Staat erhöht die Einkommenssteuern, um das Staatsdefizit zu decken<br />
<strong>und</strong> damit die Konjunktur anzukurbeln.<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
2. Das Bankensystem senkt den Zins, damit die Menschen wieder vermehrt<br />
konsumieren <strong>und</strong> weniger sparen.<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
3. Die Unternehmungen müssen die Lohnkosten senken, damit sie die Preise<br />
tief halten <strong>und</strong> mehr verkaufen können.<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1<br />
4. Mit staatlichen Investitionsprogrammen greift der Staat den Unternehmungen<br />
unter die Arme. Dieses antizyklische Verhalten des Staates kurbelt<br />
die <strong>Wirtschaft</strong> an.<br />
Korrektur, falls Aussage falsch ist:<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 21/29<br />
2.2.4 Erdöl (5 Punkte)<br />
Statistiken zum Erdöl<br />
Nachgewiesene Erdölreserven nach Regionen 2002<br />
Region<br />
Erdölreserve in Mio. Tonnen<br />
Europa 2’700<br />
Ehemalige Sowjetunion 10’600<br />
Mittlerer Osten<br />
93’400<br />
(Iran, Irak, Saudi-Arabien u.a.)<br />
Afrika 10’300<br />
Nordamerika 6’400<br />
Süd- <strong>und</strong> Zentralamerika 14’100<br />
Asien <strong>und</strong> Australasien 5’200<br />
Total 142’700<br />
Welt-Erdölverbrauch nach Regionen 2001<br />
Region<br />
Erdölverbrauch in Mio. Tonnen<br />
Europa 770.1<br />
Ehemalige Sowjetunion 155.1<br />
Mittlerer Osten<br />
207.4<br />
(Iran, Irak, Saudi-Arabien u.a.)<br />
Afrika 118.6<br />
Nordamerika<br />
1'064.9<br />
Süd- <strong>und</strong> Zentralamerika 214.8<br />
Asien <strong>und</strong> Australasien 991.6<br />
Total<br />
3'522.5<br />
a) Vergleichen Sie die Erdölreserven <strong>und</strong> den Erdölverbrauch der Regionen Mittlerer Osten <strong>und</strong><br />
Nordamerika. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 22/29<br />
b) Leiten Sie aus den Antworten zur Aufgabe a) zwei sinnvolle wirtschaftliche Überlegungen ab,<br />
die sich die Regierungen <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sführer der Region Nordamerika machen sollten. Die<br />
Überlegungen sind in ganzen Sätzen zu formulieren. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2<br />
c) Die unsichere politische Lage im Mittleren Osten hat gemäss Ausgangslage zu einer Erhöhung<br />
des Ölpreises geführt. Welches ist die kurzfristige Folge eines stark steigenden Ölpreises<br />
auf die Stromerzeugung in der <strong>Schweiz</strong>? (1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 23/29<br />
2.2.5 Kapitalanlage (11 Punkte)<br />
Die FERIENPLAN AG ist ein international tätiges Unternehmen der Touristikbranche. Die Haupttätigkeit<br />
ist die Veranstaltung von Ferien <strong>und</strong> Reisen sowie deren Vertrieb über ein eigenes Filialnetz<br />
<strong>und</strong> ausgesuchte Reisebüropartner. Ein wesentlicher Teil der Flug-Pauschalreisen in Europa<br />
<strong>und</strong> Übersee werden von einer eigenen Ferienfluglinie abgewickelt. Zum <strong>Schweiz</strong>er Reisekonzern<br />
gehören Auslandgesellschaften in Holland, England, Italien, Frankreich <strong>und</strong> Spanien.<br />
Aktienkursentwicklung der FERIENPLAN AG in den letzten 9 Monaten<br />
Kurs<br />
CHF 100<br />
CHF 50<br />
30. Juni 30. Sept. 30. Dez. 31. März<br />
a) Welchen Geschäftsverlauf spiegelt die jüngste Kursentwicklung der FERIENPLAN wieder?<br />
(1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1<br />
b) Begründen Sie mit Hilfe der Informationen aus der Ausgangslage den jüngsten Kurseinbruch<br />
der FERIENPLAN-Aktien. (1 Punkt)<br />
Antwort<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 24/29<br />
Im Folgenden wird die finanzielle Situation der Familie Meili-Habegger geschildert:<br />
Peter Meili-Habegger hat von seinen Eltern CHF 50'000 geerbt. Das Geld soll nun längerfristig,<br />
mit einem Anlagehorizont von 10 Jahren, angelegt werden. Das Ehepaar Meili-Habegger ist bereit<br />
<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> ihrer Einkommenssituation auch in der Lage, bei der Geldanlage ein mittleres<br />
Risiko einzugehen. Die laufenden Ausgaben (inkl. Hypothekarzins, Amortisation der Hypothek)<br />
der Familie sowie die Vorsorge (inkl. Säule 3a) können aus dem laufenden Einkommen von<br />
Ehemann Peter gut gedeckt werden.<br />
Das Ehepaar Meili-Habegger will sich mit dem angelegten Geld den Traum einer Ferienwohnung<br />
im Süden erfüllen.<br />
Familie Meili-Habegger<br />
Ehemann<br />
Ehefrau<br />
Name Meili-Habegger Meili-Habegger<br />
Vorname Peter Rita<br />
Alter 36 Jahre 33 Jahre<br />
Beruf Kaufmännischer Angestellter Hausfrau, gelernte Krankenschwester<br />
Einkommen CHF 86'400 (netto) -<br />
Kinder<br />
Fabian, 8 Jahre<br />
Sara, 6 Jahre<br />
Wohneigentum Eigentumswohnung, Kaufpreis CHF 600'000, belastet mit einer Festhypothek<br />
von CHF 400'000, Zins 4.5%<br />
Das Ehepaar möchte die geerbten CHF 50'000 mit gutem Gewinn anlegen. Nach intensiven<br />
Diskussionen hat das Ehepaar folgende Anlageideen erarbeitet:<br />
FERIENPLAN-Aktien oder<br />
Staatsobligationen oder<br />
Aktienfonds mit Aktien von <strong>Schweiz</strong>er Grossunternehmen<br />
Die endgültige Entscheidung möchte das Ehepaar Meili-Habegger mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix<br />
treffen.<br />
c) Füllen Sie die Entscheidungsmatrix auf der nächsten Seite aus. Alle Bewertungen müssen<br />
kurz begründet werden! (6 Punkte)<br />
d) Ergänzen Sie in der Entscheidungsmatrix das fehlende dritte Kriterium.<br />
(1 Punkt)
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 25/29<br />
Entscheidungsmatrix<br />
Anlagevarianten<br />
FERIENPLAN-Aktien B<strong>und</strong>esanleihe <strong>Schweiz</strong>er Aktienfonds<br />
Kriterien<br />
1. Sicherheit<br />
3<br />
2. Rendite<br />
3<br />
3. Gut<br />
Die FERIENPLAN-Aktien können<br />
jederzeit an der Börse verkauft<br />
werden.<br />
Gut<br />
Die B<strong>und</strong>esanleihe kann jederzeit<br />
an der Börse verkauft werden.<br />
Gut<br />
Die Fondsanteile können jederzeit<br />
durch die Bank verkauft werden.<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 26/29<br />
e) Welche Anlagevariante empfehlen Sie dem Ehepaar Meili-Habegger? Ihre Antwort muss zwei<br />
Begründungen enthalten <strong>und</strong> muss sich auf die beschriebene Situation der Familie Meili-<br />
Habegger beziehen. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2<br />
2.2.6 Arbeitsrecht (10 Punkte)<br />
Marco Keller, 32 Jahre, arbeitet seit 30 Monaten als diplomierter Buchhalter bei der FERIENPLAN<br />
AG. Er wird krank <strong>und</strong> kann 3 Monate lang nicht arbeiten gehen.<br />
a) Wie lange erhält er den Lohn, wenn die Berner-Skala angewendet wird. (1 Punkt)<br />
Berner Skala<br />
Dauer des Arbeitsverhältnisses Lohnfortzahlung<br />
3. bis 12. Monat 3 Wochen<br />
2. Jahr 1 Monat<br />
3. bis 4 Jahr 2 Monate<br />
5. bis 9 Jahr 3 Monate<br />
10. bis 14 Jahr 4 Monate<br />
15. bis 19. Jahr 5 Monate<br />
20. bis 25. Jahr 6 Monate<br />
Antwort<br />
1
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 27/29<br />
b) Warum haben die Berner Gerichte es für notwendig bef<strong>und</strong>en, das Obligationenrecht mit<br />
dieser Skala zu ergänzen? Belegen Sie Ihre Antwort mit dem passenden OR-Artikel.<br />
(2 Punkte)<br />
Antwort<br />
Art. Abs. OR<br />
Begründung<br />
1<br />
1<br />
Das wirtschaftliche Umfeld zwingt das Touristikunternehmen FERIENPLAN AG Entlassungen vorzunehmen.<br />
Am 1. April erhält Marco Keller die Kündigung mit eingeschriebener Post. Der Poststempel<br />
lautet auf den 31. März.<br />
c) Wann (konkretes Datum angeben!) endet das Arbeitsverhältnis von Marco Keller? Begründen<br />
Sie Ihre Antwort <strong>und</strong> geben Sie den entsprechenden OR-Artikel an.<br />
(3 Punkte)<br />
Antwort<br />
Art. Abs. OR<br />
Begründung<br />
1<br />
2
Fallbeispiel Konjunktur<br />
(Zeit: 80’, 44 Punkte) 28/29<br />
Dank privaten Kontakten findet Marco Keller schon bald bei der Meyer Treuhand eine gute Stelle<br />
auf den 1. Oktober. Im Mai gerät die Meyer Treuhand unerwartet für einige Wochen in einen Personalengpass.<br />
Vorübergehend hilft Marco Keller im Mai jeweils am Samstagvormittag gegen Entgelt<br />
bei seinem zukünftigen Arbeitgeber aus. Ist Marco Keller nach OR dazu berechtigt?<br />
d) Bestimmen Sie die Tatbestandsmerkmale (TBM) <strong>und</strong> die Rechtsfolgen (RF) von Art. 321a<br />
Abs. 3 OR (Rechtssatzanalyse). (2 Punkte)<br />
Tatbestandsmerkmal (TBM)<br />
Rechtsfolge (RF)<br />
2<br />
e) Überprüfen Sie, inwieweit die Tatbestandsmerkmale aus d) im Fall Marco Keller erfüllt sind<br />
bzw. nicht zutreffen. Die Antworten müssen ausführlich begründet werden. (2 Punkte)<br />
Antwort<br />
2
Anhang: Kontenplan 29/28<br />
3 Anhang: Kontenplan<br />
Kontenplan Homberger AG<br />
1 AKTIVEN<br />
10 Umlaufvermögen<br />
100 Flüssige Mittel <strong>und</strong> Wertschriften<br />
1000 Kasse<br />
1010 Post<br />
1020 Bank (Kontokorrent)<br />
110 Forderungen<br />
1100 Debitoren (Forderungen)<br />
1170 Vorsteuer auf Materialaufwand<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
1171 Vorsteuer auf Investitionen <strong>und</strong><br />
übr. Betriebsaufwand<br />
1176 Guthaben Verrechnungssteuer<br />
120 Vorräte<br />
1200 Warenbestand<br />
1210 Vorräte Rohstoffe<br />
1220 Vorräte Fertigfabrikate<br />
130 aktive Rechnungsabgrenzung<br />
1300 Transitorische Aktiven (TA)<br />
14 Anlagevermögen<br />
150 Mobile Sachanlagen<br />
1500 Maschinen/ Apparate<br />
1510 Mobilien/ Einrichtungen<br />
1530 Fahrzeuge<br />
1540 Werkzeuge/ Geräte<br />
160 Immobile Sachanlagen<br />
1600 Immobilien (Geschäftsliegenschaften)<br />
2 PASSIVEN<br />
20 Fremdkapital kurzfristig<br />
2000 Kreditoren<br />
(Verbindlichkeiten aus Lieferungen)<br />
2100 Bank (Kontokorrent)<br />
2200 Umsatzsteuer (MWST)<br />
2206 Kreditor VST<br />
2300 Transitorische Passiven (TP)<br />
2330 Rückstellungen (kurzfristig)<br />
24 Fremdkapital langfristig<br />
2400 Bankdarlehen<br />
2440 Hypothek<br />
2500 Passivdarlehen von Dritten<br />
2600 Rückstellungen (langfristig)<br />
28 Eigenkapital<br />
280 Eigenkapital Einzelfirmen<br />
2800 Aktienkapital<br />
2900 Reserven<br />
2990 Gewinnvortrag/Verlustvortrag<br />
3 BETRIEBSERTRAG AUS LEISTUNG/<br />
LIEFERUNG<br />
3000 Produktionsertrag<br />
3095 Verluste bei Debitoren (Produktion)<br />
3200 Warenertrag (Handel)<br />
3295 Verluste bei Debitoren (Handel)<br />
3600 übriger Betriebsertrag<br />
4 AUFWAND FÜR MATERIAL, WAREN<br />
UND DRITTLEISTUNGEN<br />
4000 Rohstoffeinkauf<br />
4200 Warenaufwand (Handel)<br />
4600 übriger Materialeinkauf<br />
5 PERSONALAUFWAND<br />
5000 Löhne Produktion<br />
5070 Sozialleistungen Produktion<br />
5600 Löhne Verwaltung<br />
5670 Sozialaufwand Verwaltung<br />
6 SONSTIGER BETRIEBSAUFWAND<br />
6000 Raumaufwand<br />
6100 Unterhalt/ Reparaturen<br />
6200 Fahrzeugaufwand<br />
6300 Versicherungsaufwand<br />
6400 Lizenzgebühren<br />
6600 Werbeaufwand<br />
6700 übriger Betriebsaufwand<br />
6800 Zinsaufwand<br />
6850 Zinsertrag<br />
6900 Abschreibungen<br />
7 BETRIEBLICHE NEBENERFOLGE<br />
7000 Betriebliche Nebenerträge<br />
7900 Gewinne aus Veräusserung von<br />
betrieblichem Anlagevermögen<br />
8 AUSSERORDENTLICHER UND<br />
BETRIEBSFREMDER ERFOLG<br />
800 Ausserordentlicher Erfolg<br />
8000 Ausserordentlicher Erfolg<br />
840 Ertrag betr.fremde Finanzanlagen<br />
8400 Wertschriftenertrag<br />
8410 Wertschriftenaufwand<br />
850 Erfolg betriebsfremde Liegenschaften<br />
8500 Liegenschaftserfolg<br />
890 Steuern<br />
8900 Steueraufwand<br />
1-stellige Nummern<br />
= Kontenklassen<br />
2-stellige Nummern<br />
= Kontenhauptgruppen<br />
3-stellige Nummern<br />
= Kontengruppen<br />
4-stelllige Nummern<br />
= Einzelkonten