Download als PDF - Evangelische Landeskirche in Baden
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Verbreitung gefunden hat, mit all ihren Unterstützungsmaßnahmen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Werbung, Schulung,<br />
f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung und der Klärung<br />
theologischer, soziologischer und pädagogischer<br />
Fragen. Diese Bewegung der Initiative traf zum<br />
anderen auf Interesse <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den und zwar sowohl<br />
solcher, die bereits Erfahrungen mit Kursen<br />
zum Glauben gemacht haben, <strong>als</strong> auch derer, die<br />
sich neu dafür haben gew<strong>in</strong>nen lassen. Beide Bewegungen<br />
haben sich offensichtlich gegenseitig<br />
befördert.<br />
Insgesamt haben sich nur wenige Vorbehalte gegen<br />
das Anliegen der Initiative gezeigt. Denn wenn<br />
Geme<strong>in</strong>den sich gegen das Angebot von Kursen<br />
zum Glauben entscheiden, stehen dah<strong>in</strong>ter primär<br />
pragmatische und/oder strukturelle Gründe und<br />
weniger solche, die grundsätzlich und <strong>in</strong>haltlich<br />
bestimmt s<strong>in</strong>d. Zudem steht das Glaubensthema<br />
bei den Motiven für e<strong>in</strong> Kursangebot stark im Vordergrund.<br />
Angesichts all dessen müssen diese <strong>in</strong>sgesamt guten<br />
Voraussetzungen dann aber auch weiter genutzt<br />
werden, um e<strong>in</strong>es der Ziele der Initiative<br />
zu verfolgen, nämlich den Menschen verlässliche,<br />
regelmäßige und möglichst auf unterschiedliche<br />
Bedürfnisse abgestimmte Angebote zu machen, <strong>in</strong><br />
denen sie anfängliche oder vertiefende Schritte im<br />
Glauben machen können.<br />
Drei weitere Aspekte s<strong>in</strong>d von Bedeutung:<br />
1. Es braucht auch <strong>in</strong> Zukunft Erweiterungen des<br />
Kursangebotes und die Entwicklung von Folgeangeboten.<br />
Auch wenn es bereits e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
neuer Kursmodelle gibt und <strong>in</strong>zwischen auch an<br />
Anschlussangeboten gearbeitet wird, ist dies e<strong>in</strong>e<br />
bleibend wichtige Aufgabe. Die Entwicklung von<br />
neuen Kurskonzepten, von „Paket-Lösungen“, die<br />
e<strong>in</strong> grundlegendes Angebot und Folgeformate enthalten<br />
– wie z.B. bei Emmaus – ist e<strong>in</strong> möglicher<br />
Weg. Insbesondere aber geht es um die Entwicklung<br />
neuer Kursmodelle für die Personengruppen<br />
und Milieus <strong>in</strong> unserer Gesellschaft, die mit den<br />
bisher vorhandenen nur schwer erreicht werden<br />
können. So ist mit Blick auf die Arbeit mit Kursen<br />
zum Glauben die Milieuperspektive mit Sicherheit<br />
noch lange nicht ausgeschöpft. Als e<strong>in</strong>e Sehhilfe für<br />
unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und ihre<br />
Lebenswelten am je eigenen Ort sche<strong>in</strong>t sie bislang<br />
nur wenig genutzt worden zu se<strong>in</strong>.<br />
2. Daran schließt sich der Blick auf die Teilnehmenden-Gruppen<br />
an. Zum<strong>in</strong>dest zunächst kommen offenbar<br />
primär Menschen, die e<strong>in</strong>e gewisse Nähe<br />
zur Kirche haben und deutlich weniger die Kirchendistanzierten<br />
oder gar Konfessionslosen. Ungeachtet<br />
der sicher nachvollziehbaren Unterschiede<br />
zwischen Ost und West an diesem Punkt sollte<br />
diesem Aspekt Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />
Auch wenn <strong>in</strong> diesem ersten Schritt der Auswertung<br />
nur vorsichtige Aussagen zur Gruppe der Teilnehmenden<br />
angezeigt s<strong>in</strong>d, darf dieser Aspekt an<br />
dieser Stelle ke<strong>in</strong>esfalls unterschlagen werden.<br />
Der Unterschied zwischen dem Anspruch der Kursanbieter<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Teilnehmenden und der<br />
Wirklichkeit <strong>in</strong> tatsächlichen Kursangeboten ist<br />
deutlich. Dann s<strong>in</strong>d daraus aber die entsprechenden<br />
Schlüsse zu ziehen: Geme<strong>in</strong>den und andere<br />
Kursanbieter müssen angeregt werden, den Zusammenhang<br />
zwischen dem ausgewählten Kursangebot,<br />
ihren Kommunikationswegen und Werbemaßnahmen<br />
und der beabsichtigten Zielgruppe zu<br />
bedenken. Dafür bedarf es Hilfen und Schulungsmaßnahmen.<br />
In jeden Fall aber wäre es e<strong>in</strong> Fehlschluss, Kurse<br />
zum Glauben dah<strong>in</strong>gehend zu diskreditieren, sie<br />
seien nicht geeignet Fernstehende zu erreichen<br />
und darum weit weniger von Bedeutung <strong>als</strong> es e<strong>in</strong>e<br />
groß angelegte Initiative nahelegt. Die bisherigen,<br />
vielleicht eher kirchennahen Teilnehmenden zeigen<br />
jedenfalls, dass es auch <strong>in</strong> dieser Personengruppe<br />
e<strong>in</strong>en großen Bedarf nach e<strong>in</strong>em Veranstaltungsformat<br />
gibt, das dem (anfänglichen) Verstehen des<br />
Glaubens, der Information darüber und der E<strong>in</strong>übung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er Grundvollzüge Raum gibt,<br />
obwohl sie dem kirchlichen/geme<strong>in</strong>dlichen Leben<br />
gerade nicht fern stehen.<br />
3. Besonderes Augenmerk ist auf die Bedeutung<br />
der Pfarrer sowie auf ihr Verhältnis zu den Ehrenamtlichen<br />
<strong>in</strong> der Arbeit mit Kursen zum Glauben<br />
zu richten. Zwei Richtungen deuten sich an: Zum<br />
e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d Pfarrer zu stärken und ggf. auch fortzubilden<br />
für e<strong>in</strong>en Bereich ihrer Tätigkeit, <strong>in</strong> dem<br />
sie mit ihrer geistlich-theologischen Kompetenz gefragt<br />
und geschätzt s<strong>in</strong>d. Dies müsste Konsequenzen<br />
bis h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Ausbildung des theologischen<br />
Nachwuchses haben, <strong>in</strong>dem das Thema Kurse zum<br />
Glauben fester Bestandteil der Ausbildung wird.<br />
Dies darf zum anderen aber nicht dazu führen,<br />
dass die hervorgehobene Stellung der Pfarrer <strong>in</strong> der<br />
Arbeit mit Kursen zum Glauben zementiert wird