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Download als PDF - Evangelische Landeskirche in Baden

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2. E<strong>in</strong>leitendes zur vorliegenden empirischen Untersuchung<br />

über Kurse zum Glauben<br />

„Statistik ist der Kode, mit dem wir die Gedanken<br />

Gottes lesen können.“ 6 – E<strong>in</strong>e gewagte und sicherlich<br />

auch theologisch <strong>in</strong>terpretationsbedürftige<br />

These, da sich Denken und Handeln Gottes nicht<br />

e<strong>in</strong>fach statistisch abbilden lassen. Das wäre ja so,<br />

<strong>als</strong> ob e<strong>in</strong>e Umfrage zur Bedeutung von Kursen<br />

zum Glauben und zu Erfahrungen <strong>in</strong> der Arbeit mit<br />

ihnen unmittelbar zeigte, wie Gott damit <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

und an e<strong>in</strong>zelnen Menschen handelt. Das<br />

kann Statistik selbstredend nicht, zumal alle möglichen<br />

Daten über das, was Menschen tun, erhoben<br />

und beschrieben werden können, die mit den Gedanken<br />

Gottes nur wenig zu tun haben – auch <strong>in</strong><br />

der Kirche. Und doch gibt es e<strong>in</strong>e Außenseite des<br />

Handelns Gottes, die sich auch <strong>in</strong> statistisch Wahrnehmbarem<br />

und Beschreibbarem zeigt – auch und<br />

vor allem <strong>in</strong> der Kirche und auch durch die Arbeit<br />

mit Kursen zum Glauben. So zeigen empirische Daten<br />

zwar nicht die Gedanken Gottes <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>kultur,<br />

aber doch etwas von dem, was durch se<strong>in</strong> Handeln<br />

passiert und sich verändert – bei e<strong>in</strong>zelnen und <strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de und Kirche und auch <strong>in</strong> der Arbeit mit<br />

Kursen zum Glauben.<br />

Bereits vor Beg<strong>in</strong>n der EKD-Initiative ERWACHSEN<br />

GLAUBEN gab es vielfältige Erfahrungen mit Kursen<br />

zum Glauben. Darum soll die Arbeit mit Zahlen<br />

und Statistik, soll <strong>als</strong>o der empirische Zugang zur<br />

Frage nach der Bedeutung von Kursen zum Glauben<br />

für die Entwicklung von Geme<strong>in</strong>de und Kirche<br />

dazu dienen, Erfahrungen sowohl vor und <strong>als</strong> auch<br />

seit Beg<strong>in</strong>n der EKD-Initiative zu sammeln. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus sollen Wirkungen der Arbeit mit Kursen<br />

zum Glauben wahrgenommen, beschrieben,<br />

gedeutet und für die Entwicklung von Geme<strong>in</strong>de<br />

und Kirche 7 fruchtbar gemacht werden.<br />

Dabei geht es darum, über verschiedentlich gemachte<br />

Erfahrungen und Beobachtungen <strong>in</strong> der<br />

Arbeit mit Kursen zum Glauben h<strong>in</strong>auszukommen<br />

und zu fragen, ob diese und die auf die EKD-Initiative<br />

bezogenen z.T. sehr punktuellen Wahrnehmungen<br />

auf e<strong>in</strong>e empirische Grundlage gestellt<br />

werden können. So fragen wir:<br />

»»<br />

Welche Bedeutung haben Kurse zum Glauben<br />

für die Entwicklung von Geme<strong>in</strong>de und<br />

Kirche?<br />

»»<br />

Welche Wirkungen sowohl von Kursen zum<br />

Glauben <strong>als</strong> auch der EKD-Initiative ER-<br />

WACHSEN GLAUBEN zeigen sich?<br />

»»<br />

Und welche Folgerungen können aus den<br />

Ergebnissen der Studie für die Arbeit mit Kursen<br />

zum Glauben <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de und Kirche<br />

gezogen werden?<br />

Jetzt, wo das Thema Kurse zum Glauben viel<br />

stärker <strong>in</strong> das kirchliche und hoffentlich auch öffentliche<br />

Blickfeld geraten ist, lohnt es genauer<br />

h<strong>in</strong>zusehen und unter dem genannten Fokus die<br />

Kursanbieter und dann auch die Teilnehmenden an<br />

und die Mitarbeitenden bei Kursen zum Glauben<br />

ausführlich und methodisch gezielt zu befragen.<br />

Darum hat das Institut zur Erforschung von Evangelisation<br />

und Geme<strong>in</strong>deentwicklung im Rahmen<br />

des EKD-Projektes ERWACHSEN GLAUBEN diese<br />

empirische Untersuchung zur Bedeutung von<br />

Kursen zum Glauben für die Entwicklung von Geme<strong>in</strong>de<br />

und Kirche durchgeführt, <strong>in</strong> der zunächst<br />

Verantwortliche <strong>in</strong> der Leitung von Geme<strong>in</strong>den<br />

und anderen kirchlichen Orten 8 (z.B. <strong>in</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen)<br />

und die Verantwortlichen <strong>in</strong> den<br />

landeskirchlichen Steuerungsgruppen befragt wurden<br />

und deren Ergebnisse hiermit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten<br />

Auswertung vorliegen.<br />

Im Vorfeld unserer Untersuchung wurde im Frühjahr<br />

2012 <strong>in</strong> zwei Kirchenkreisen der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />

von Westfalen e<strong>in</strong>e Vorstudie durchgeführt, die<br />

im wesentlichen <strong>als</strong> Pretest für das Untersuchungs<strong>in</strong>strumentarium<br />

der Fragebögen galt. Zugleich<br />

zeigten sich dort jedoch bereits <strong>in</strong>teressante Per-<br />

Vier verschiedene Fragebögen:<br />

B1 - Geme<strong>in</strong>deleitungen<br />

B2 - Teilnehmende<br />

B3 - Mitarbeitende<br />

B4 - landeskirchliche Steuerungsgruppen<br />

und Projektverantwortliche<br />

6 Florence Night<strong>in</strong>gale, zitiert nach John F<strong>in</strong>ney, To Germany with Love, Neukirchen-<br />

Vluyn 2011, 73 (BEG-Praxis).<br />

7 Wenn <strong>in</strong> der Studie von Geme<strong>in</strong>deentwicklung oder der Entwicklung von Geme<strong>in</strong>de<br />

und Kirche die Rede ist, dann ist damit ke<strong>in</strong> spezielles Geme<strong>in</strong>deentwicklungskonzept<br />

geme<strong>in</strong>t, das <strong>als</strong> Maßstab dient, an dem alles zu prüfen wäre. Vielmehr geht es um die<br />

<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den je eigenen und oft sehr unterschiedlichen Konzeptionen zur immer neuen<br />

Weiterentwicklung der Geme<strong>in</strong>de <strong>als</strong> Teil der großen Sendung Gottes <strong>in</strong> diese Welt.<br />

8 Mit „kirchlichen Orten“ s<strong>in</strong>d im folgenden solche kirchlichen Arbeitsbereiche geme<strong>in</strong>t,<br />

die ebenfalls Kurse zum Glauben verantworten und/oder durchführen (können) – etwa<br />

E<strong>in</strong>richtungen der <strong>Evangelische</strong>n Erwachsenenbildung, der Diakonie oder weiterer. Im<br />

Fragebogen B1 selbst s<strong>in</strong>d nicht immer alle dieser möglichen Arbeitsbereiche jeweils<br />

aufgezählt, so dass dort der Begriff „Geme<strong>in</strong>de“ diese mit e<strong>in</strong>schließt.

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