Download als PDF - Evangelische Landeskirche in Baden
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4. Ergebnisse – 10 Thesen 20 21<br />
1 bis 5 nach der Bedeutung von Motiven gefragt,<br />
ergibt sich für das Motiv der Taufvorbereitung im<br />
Osten e<strong>in</strong>e um das Doppelte höhere Bedeutung <strong>als</strong><br />
im Westen. So liegt der Mittelwert im Westen bei<br />
1,73 und im Osten bei 3,67. Anders formuliert,<br />
gaben 80,2% der Geme<strong>in</strong>den im Westen an, dass<br />
die Taufvorbereitung wenig bzw. sehr wenig von<br />
Bedeutung war, während es im Osten nur 23,8%<br />
waren. Dies zeigt sich dann auch auf Seiten e<strong>in</strong>er<br />
starken bzw. sehr starken Motivation: West 11%,<br />
Ost 61,9%.<br />
Dies muss zunächst aufgrund der sehr unterschiedlichen<br />
Verteilung der Konfessionslosen <strong>in</strong> Ost und<br />
West nicht verwundern. Auch hier zeigen sich reziproke<br />
Verteilungen. Liegt der Anteil der Konfessionslosen<br />
<strong>in</strong> den neuen Bundesländern bei etwa<br />
75%, bewegt er sich <strong>in</strong> den alten Bundesländern<br />
bei etwa 25%. H<strong>in</strong>zu kommt, dass im Osten Konfessionslosigkeit<br />
bereits <strong>in</strong> der dritten oder vierten<br />
Generation besteht, im Westen h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d die<br />
Mehrzahl der Konfessionslosen selbst aus der Kirche<br />
ausgetreten. Allerd<strong>in</strong>gs wird Konfessionslosigkeit<br />
auch zu e<strong>in</strong>em zunehmenden Phänomen im<br />
Westen. So hat auch die Praxis der Erwachsenentaufe<br />
zugenommen, für deren Vorbereitung sich<br />
Kurse zum Glauben besonders eignen.<br />
Wenn auch nicht mit dieser Deutlichkeit zeigen<br />
sich auch an anderen Stellen Unterschiede <strong>in</strong> der<br />
Bewertung der Motive. So liegt das Motiv der Mitgliedergew<strong>in</strong>nung<br />
im Osten höher (2,74/3,29),<br />
dafür das der Mitgliederb<strong>in</strong>dung im Westen<br />
(2,56/2,15). Die Förderung von Ehrenamtlichen<br />
ist im Westen ausgeprägter (2,93/2,4). Die Bedeutung<br />
der Gew<strong>in</strong>nung von neuen Mitarbeitern ist<br />
etwa gleich (2,68/2,57). Auch zeigt sich an zwei<br />
Antwortkategorien, dass die Bildungsaspekte im<br />
Osten stärker gewichtet werden: „Über den christlichen<br />
Glauben <strong>in</strong>formieren“ (3,75/4,14) und<br />
„E<strong>in</strong> Bildungsangebot machen“ (2,66/3,48).<br />
Gerade für die Geme<strong>in</strong>den im Osten s<strong>in</strong>d dies<br />
wichtige Motivationen für Kurse zu Glauben, während<br />
im Westen der Aspekt der Glaubensermutigung<br />
stärker hervortritt. Man wird hier nicht etwa<br />
B<strong>in</strong>nen- und Außensicht gegene<strong>in</strong>ander ausspielen<br />
können, aber doch festhalten dürfen, dass im Osten<br />
das „Christ werden“ stärker <strong>in</strong> den Blick kommt<br />
<strong>als</strong> das „Christ bleiben“. Im Westen ist es eher um-<br />
Grafik 7 - B1, Frage IV.3 Mittelwertvergleich der Motive nach West- und Ost-<strong>Landeskirche</strong>n