Ravenna - Kunstwanderungen
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RK B16<br />
<strong>Ravenna</strong><br />
Vermutlich sind die Etrusker die Ersten, die das Gebiet von <strong>Ravenna</strong> besiedeln. Im 2.<br />
Jh. v. C. kolonisieren die Römer den Platz. Im 1. Jh. erwählt Kaiser Augustus <strong>Ravenna</strong><br />
als Sitz der Flotte des östlichen Mittelmeeres. 402 wird <strong>Ravenna</strong> Hauptstadt des westlichen<br />
Kaiserreiches. Auch Odoaker erwählt 476 <strong>Ravenna</strong> zum Hauptsitz. 493 besetzt<br />
Theoderich <strong>Ravenna</strong>. Er ist arianischen Glaubens, übt gegenüber den Katholiken aber<br />
Toleranz. 30 Jahre lang regiert er von hier aus das Reich und beschert die Stadt mit unglaublichen<br />
Kunstschätzen. 540 hält das byzantinische Heer unter Belisario in <strong>Ravenna</strong><br />
Einzug und beendet damit die Herrschaft der Goten. Unter Justinian, der eine Vereinigung<br />
des Ostreichs mit dem Westreich anstrebt, erlangt <strong>Ravenna</strong> eine weitere Blütezeit.<br />
Da Justinians Versuch vergeblich ist, beginnt der Zerfall <strong>Ravenna</strong>s. 751 wird es von den<br />
Langobarden besetzt und verfällt vollständig. Der Hafen Classe wird fast geschlossen.<br />
1431 kommt <strong>Ravenna</strong> an Venedig. Von da an ist <strong>Ravenna</strong> bis ins 19. Jh. von der Welt<br />
vergessen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt ein gewisser Aufstieg. Nicht nur<br />
die Industrie sondern auch die Wiederentdeckung der mosaiken Kunstschätze und somit<br />
der Tourismus trägt erheblich dazu bei.<br />
*<br />
Wir beginnen die Besichtigung der Altstadt im Westen, gehen somit durch die<br />
*** Porta Adriana aus dem 16. Jh.<br />
und auf der „Piazza Baracca“ links auf die „Via San Vitale“. Kurz darauf<br />
wandern wir links durch den Hausbogen zum „Museo Nazionale Basilica di S.<br />
Vitale“. Kurz darauf wandern wir an der Kasse rechts ins<br />
**** Museo Nazionale, mit Ikonen, Münzen und Mosaiken.<br />
Wir gehen aus dem Museum hinaus und sogleich in die Kirche<br />
***** San Vitale (Di-So 8.30-19.00). Der Bau der Basilika – die<br />
reinste Glorie byzantinischer Kunst im Westen – ein mittleres<br />
kleines, aber hohes Achteck um ein äußeres größeres, aber niedrigeres<br />
Achteck wurde noch unter Theoderich, also Ende des 5.<br />
Jhs. begonnen und im 6. Jh. vollendet.<br />
Im Inneren ruht die Kuppel auf acht mächtigen Pfeilern, zwischen<br />
denen sich die Arkaden zum Presbyterium bzw. zu den<br />
Nischen hin öffnen.
Die Fenster lassen das Licht durch Alabasterscheiben ein. –<br />
Weltberühmtheit gewinnt das Gotteshaus durch die<br />
***** Mosaiken des 6. Jhs.<br />
Das Chorhaus. In der Laibung des Triumphbogens zum Presbyterium:<br />
15 Medaillons mit den Büsten des Erlösers, der Apostel<br />
sowie der Heiligen Gervasius und Protasius.
Am Kreuzgewölbe des Presbyteriums tragen vier Engel das<br />
Lamm Gottes im Rausche von Frucht- und Blumengirlanden<br />
sowie Gestirnen und Tieren.
Linke und rechte Wand des Presbyteriums: Die vier Evangelisten<br />
und ihre Symbole und in den Lünetten zwei biblische Ereignisse.<br />
Linke Wand: Abraham empfängt drei Engel, die ihm die Geburt<br />
Israels (unten), seitlich der Lünette.<br />
Rechte Wand: Abel und Melchisedech opfern dem Herrn;<br />
(unten links) sowie Moses mit dem brennenden Dornbusch<br />
(oben links) und Jesaia (oben rechts).<br />
Am Apsisbogen: Zwei Engel mit symbolischen Darstellungen<br />
der Städte Jerusalem und Bethlehem.<br />
In der Kalotte der Apsis: Thronender Christus auf der Weltkugel,<br />
dem Märtyrer Vitale (Schutzpatron der Kirche) die Märtyrerkrone<br />
reichend;<br />
im Beisein des Bischofs Ecclesius, Miterbauer der Kirche, der<br />
dem Vitale das Kirchenmodell überreicht, und zweier Engel.
Linke Wand: Kaiser Justinian inmitten dreier Soldaten, dreier<br />
Rechte Wand: Theodora, die Frau Justinians, begleitet von<br />
eine Hure.<br />
nachgebildet unter Verwendung alter Stücke.<br />
Rechts des Chorhauses: Kleine Zelle der Heiligen Nazarius und<br />
Celsius. Der Altar wurde aus Fragmenten des Ecclesiusgrabes<br />
erbaut.<br />
Links des Chorhauses: Narthex (=Vorhalle), der ursprüngliche<br />
Eingangsbereich der Kirche, heute Souvenirladen.
Wir gehen aus dem linken Ausgang der Kirche hinaus und ins<br />
*** Mausoleum der Galla Placidia. Der stattliche Bau wurde<br />
von der Kaiserin Placidia im 5. Jh. als Grabstätte für sie selbst<br />
und die kaiserliche Familie erbaut. Ursprünglich war der Bau<br />
mit Marmor verkleidet und besaß einen Laubengang. Der<br />
Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes.<br />
Im Inneren lastet die Kuppel auf schweren Eckpfosten. Das<br />
Licht fällt durch Alabasterscheiben ein.<br />
***** Mosaiken des 5. Jhs.<br />
Die Mosaiken sind die ältesten am Ort und, was den Stil angeht,<br />
weniger durch den Byzantinismus als durch das Gefühl der Gestalter<br />
und die griechische Darstellungstechnik bestimmt, ähnlich<br />
der Katakombenmalerei.<br />
Frontapsis, in der Lünette: Laurentius schreitet auf den glühenden<br />
Rost zu, der ihn zum Märtyrer machen wird.<br />
Seitenapsiden links wie rechts, in den Lünetten: Hirsche an der<br />
Tränke, nach dem Psalm: So wie der Hirsch schreit ….<br />
In den Lünetten über dem rückwärtigen Portal: Der Gute Hirte<br />
in Purpurmantel und golddurchwirkter Tunika
sowie ein Apostelpaar, zu dessen Füßen Tauben ihren Durst<br />
stillen.<br />
Die Kuppel. In den Lünetten unter der Kuppel sind paarweise<br />
Apostel dargestellt, zu deren Füßen Tauben ihren Durst stillen.<br />
– An der Decke ist der Sternenhimmel abgebildet; außerdem<br />
sind die vier Evangelistensymbole dargestellt.<br />
Ansonsten sind sämtliche Darstellungen von Mäandern, Girlanden,<br />
Blumen und Früchten umrankt.<br />
Wir gehen aus dem offiziellen Ausgang des geschlossenen Bereichs hinaus<br />
kurz darauf an der Kreuzung links auf die „Via C. Cavour“, kurz darauf vorbei<br />
an der Kirche ** S. Domenico, profaniert; heute Ausstellungsraum, und<br />
auf der „Via IV Novembre“ rechts. Kurz darauf wandern wir auf dem Platz<br />
links; es ist die<br />
*** Piazza del Popolo mit zwei Säulen auf Sockeln des Pietro<br />
Lombardo, 1483, auf denen die Figuren des Vitale bzw. des<br />
Apollinaris stehen.<br />
Wir lassen hinter uns den am Kopfende stehenden<br />
*** Palazzo del Popolo, der 1681 errichtet wurde, mit<br />
Loggiengang unten, gerahmten Fenstern und seit dem 19. Jh.<br />
mit Zinnen.<br />
Wir gehen die Länge des Platzes ab. Da steht zunächst rechts, nahe dem Popolo-Palast,<br />
ihm auf Eck gesetzt, der<br />
*** Palazzetto Veneziano des 15. Jhs. mit Säulengang und<br />
Zweibogenfenstern.<br />
Die rechte Seite des Platzes schließt dann der<br />
*** Palazzo della Prefettura von 1696.<br />
Gegenüber, der links stehende Palast am Ende des Platzes, ist der<br />
*** Palazzo Rasponi des Sale von 1770.<br />
Das Ende des Platzes schließt der wie eine Kirche aussehende Uhrenpalast,<br />
*** Palazzo Banca Nazionale del Lavoro. 1783 hat man hier<br />
zwei Kirchen errichtet, die 1925 abgerissen wurden. Die Fassade<br />
blieb erhalten und dient dem modernen Palast als Schauseite.<br />
Am Ende des Platzes gehen wir in die Kirche
*** S. Maria del Suffragio. Die Barockkirche wurde 1701<br />
nach Plänen des Francesco Fontana fertiggestellt, und zwar mit<br />
einer verkleideten Fassade und mit drei Portalen.<br />
Das Innere ist reich stuckiert. Die Skulpturen schuf Antonio<br />
Martinetti.<br />
Der Chor. Das Altarbild malte Andrea Barbiani.<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus, nach links und links auf die „Via Diaz“.<br />
Kurz darauf wandern wir links auf die „Via degli Ariani“ und halten uns<br />
rechts. Kurz darauf wandern wir ins<br />
*** Baptisterium der Arianer. Diese achteckige Taufkapelle<br />
ließ Theoderich nach 493 für seine Ostgoten errichten; die<br />
Germanen huldigten vorwiegend dem arianischen Christentum.<br />
Im Inneren befindet sich ein großartiges<br />
**** Kuppelmosaik des 5. Jhs.<br />
Dargestellt ist die Taufe Jesu.
Um dieses Medaillon herum schreiten Apostel, von Petrus und<br />
Paulus angeführt, zur Ehrung des Kreuzes, das auf einem gepolsterten<br />
Thron ruht.<br />
Wir gehen aus dem Baptisterium hinaus und nach rechts in die Kirche<br />
*** Spirito Santo. Die Anfänge des ehemals arianischen Gotteshauses<br />
gehen auf das 5. und 6. Jahrhundert zurück, wovon<br />
noch 13 Säulen im Inneren zeugen. Im 16. Jh. hat man die Kirche<br />
umgebaut und den Säulenportikus davor gesetzt. Aus dieser<br />
Zeit stammt auch die vergoldete Decke des Mittelschiffs.<br />
Das Innere besitzt eine Kanzel aus der Zeit Theoderichs, also<br />
der Zeit um 500 herum.<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus, auf gekommenem Weg zurück, auf der<br />
Fußgängerzone links und halten Richtung. – Später wandern wir rechts in die<br />
Kirche<br />
*** S. Giovanni Evangelista. Die Basilika, im Kern aus dem<br />
5. Jh. besitzt einen Turm des 10. Jhs. 1747 wurde die Kirche<br />
modernisiert. 1921 hat man die Basilika auf ihre ursprüngliche<br />
Erscheinungsform zurückgeführt.
Die Seitenschiffe sind mit geretteten Mosaiken des ehemaligen<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus, durch die Anlage und Richtung haltend auf<br />
der Haupttangente zurück. Kurz darauf wandern wir links auf die „Via di Roma“<br />
und kurz darauf links in die Basilika<br />
*** S. Apollinare Nuovo. Die Hofkirche Theoderichs wurde<br />
nach 500 als arianische Kirche errichtet. Als Byzanz 540 die<br />
Stadt besetzte wurde die Kirche katholisch und dem heiligen<br />
Martin geweiht. Erst im 9. Jh. hat man sie dem Apollinaris gewidmet.<br />
Der Name Nuovo wurde gewählt, da es eine andere<br />
Apollinariskirche am Ort gab. Der Glockenturm ist typisch für<br />
die Baukunst im <strong>Ravenna</strong> des 9./10. Jhs.
Der Säulengang wurde im 16. Jh. vor die Kirche gesetzt.<br />
Das Innere. Die Marmorsäulen, die das Mittelschiff von den<br />
Seitenschiffen trennen, wurden aus Konstantinopel hierher geschafft.<br />
– Die Kassettendecke ist aus dem Jahre 1600.<br />
Das Chorhaus ist neobarock umgestaltet worden. – Die vier<br />
aus dem 6. Jh. – Die Chorschranken sind aus dem 6. Jh. – Die<br />
Vase ist aus dem 6. Jh.
Das Mittelschiff. Das Bildprogramm an den Wänden über den<br />
Säulen gliedert sich rechts wie links in je drei Zonen.<br />
**** Mosaiken der Zeit vor und nach 500<br />
Die Darstellungen geben rechts wie links oben Szenen aus dem<br />
Leben Jesu wieder.<br />
Darunter im Fensterbereich erkennt man Prophetengestalten.<br />
Im unteren Bereich sieht man an der linken Wand eine Schar<br />
Stadt <strong>Ravenna</strong>, von Classe.<br />
An der Rechten Wand führt der heilige Martin eine Schar von<br />
Märtyrern zum Salvator.<br />
Sie kommen deutlich sichtbar vom Palast des Theoderich.
Rechts zwischen den Säulen: Kanzel des 6. Jhs.<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus, nach links und vorbei am links erbauten<br />
*** Palazzo di Teodorico. Der eigenartige Bau wurde nicht zu<br />
Theoderichs Zeiten, sondern erst am Anfang des 8. Jhs errichtet.<br />
Erhalten ist nur noch die Backsteinfront mit Mittelportal<br />
Kurz darauf wandern wir links in die Kirche<br />
**** S. Maria in Porto. Die Basilika hat man 1553 zu bauen<br />
begonnen; fertiggestellt war sie 1606.
Das Äußere. Die Fassade ist außerordentlich prunkvoll; sie<br />
wurde im Palladiostil mit zwei Säulenreihen sowie Heiligenfiguren,<br />
Reliefs nebst Ornamentik angelegt und 1700 von Camillo<br />
Morigia vollendet.<br />
Das Innere, im Stil der späten Renaissance geschaffen und<br />
wirkt großartig.<br />
Das Chorhaus barocker Altaraufbau mit Tabernakel haltenden<br />
Engeln. Das Altargemälde zeigt die Verkündigung, von Giovanni<br />
Landini. – Griechische Muttergottes, ein Marmorrelief<br />
im spätbyzantinischen Stil. – Das Chorgestühl stammt aus<br />
dem 12. Jh.<br />
Linker Querschiffarm. Wuchtiger Altaraufbau.<br />
Rechter Querschiffarm. Gewaltiger Altaraufbau. Laurentiusmartyrium,<br />
Gemälde von Emilio Taruffi.<br />
Linkes Seitenschiff. 1. Ubaldo, Gemälde von Andrea Barbiani.<br />
2. Monika, Gemälde von Giovanni Barbiani. 3. Markusmartyrium,<br />
Gemälde von Jacopo Negretti. 4. Kruzifixus des 15. Jhs. 5.
Antike Porphyrschale, 3./4. Jh.<br />
Rechtes Seitenschiff. 1. Unbefleckte Maria und Heilige, Gemälde<br />
von Francesco Longhi. 2. Martyrium der Margaretha,<br />
Gemälde von Cesare Corte. 3. Martyrium des Jakobus des Jüngeren,<br />
Gemälde von Scarsellino. 4. Der Salesianergründer Johannes<br />
Bosco, Gemälde von Cosatelli. 5. Muttergottes mit Heiligen,<br />
Gemälde von Andrea Barbiani. 6. Dreifaltigkeit, Gemälde<br />
von Stefano Montanari.<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus und nach links ins Monastero dei Canonici<br />
des Laterans mit der<br />
*** Loggetta Lombardesca. Der Bau des 16. Jhs. von Künstlern<br />
aus der Lombardei geschaffen, besitzt einen doppelten<br />
**** Galleria dell’Accademia, in der Gemälde von Matteo di<br />
Giovanni, Taddeo di Bartolo, Lorenzo Monaco, Guercino, Carracci<br />
und Anderen zu sehen sind sowie die Statue des<br />
Guidarello Guidarelli, die Tullio Lombardo 1525 schuf.<br />
Wir gehen in der Loggia durchs Gittertor in den<br />
Kreuzgang. Den mit zwei Loggien übereinander angeordneten<br />
Gang erbauten lombardische Künstler am Anfang des 16. Jhs.<br />
Die unteren Arkaden ruhen auf Pfeilern, die oberen auf Säulen.<br />
Wir gehen aus dem Museum hinaus und auf der Querstraße links. Kurz darauf<br />
wandern wir vor der<br />
*** Porta Nuova des 16. Jhs.<br />
rechts auf die „Via Zagarelli alle Mura“. Kurz darauf wandern wir an der<br />
Kreuzung<br />
*** Porta Sisi des 16. Jhs.<br />
mit Blick nach links auf den<br />
*** Portonaccio von 1788<br />
rechts auf die „Via Mazzini“, kurz darauf vorbei an rechts stehender<br />
Kirche ** S. Agata Maggiore, kurz darauf über die begrünte<br />
„Piazza Caduti per la Libertà“ auf die „Via C. Ricci“ und<br />
dort rechts in die Kirche<br />
*** S. Francesco. Die Kirche, im Kern aus dem 8. Jh. zeigt<br />
sich im Gewand des 10. Jhs.<br />
Im Inneren teilen zwölf Marmorsäulen die drei Schiffe.
Das Chorhaus. Der Altar ist ein Sarkophag des 4. Jhs.; die Darstellung<br />
ist Christus auf dem Thron, von Aposteln umgeben.<br />
Linkes Seitenschiff. Sarkophag des 4. Jhs. mit Lämmerdarstellung.<br />
Sarkophag des 4. Jhs. mit Christus und Aposteln.<br />
Die Krypta ist aus dem 10. Jh. Der Mosaik-Fußboden ist teilweise<br />
original aus der Bauzeit.<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus und rechts zum barocken<br />
*** Dante-Denkmal. Die Gedenkstätte wurde 1780 von Camillo<br />
Morigia im neoklassischen Stil erbaut. Dante hatte nach seiner<br />
Vertreibung aus seiner Geburtsstadt Florenz in <strong>Ravenna</strong><br />
– Das Danterelief über der Urne schuf Pietro Lombardo, 1483.<br />
Hinter dem Dante-Denkmal befindet sich das<br />
*** Dante-Museum, in dem an Dante erinnert wird.<br />
Wir gehen aus der Gedenkstätte hinaus, nach links, vorbei am überwucherten<br />
* Hügel, in dem Dante ursprünglich beerdigt gewesen sein soll,<br />
vorbei am Säulengang<br />
*** Braccioforte mit zwei antiken Sarkophagen.
Kurz darauf wandern wir auf der Querstraße links, am Straßenstern auf der<br />
begrünten „Piazza Caduti per la Libertà“ halbrechts auf die Straße mit der<br />
„Banca Popolare“ und sofort links. Kurz darauf wandern wir über den begrünten<br />
Platz ins<br />
*** Museo Arcivescovile. Gezeigt wird u. a. der Bischofsthron<br />
des Maximianus, der aber wohl aus dem 4. Jh. stammt,<br />
mit Elfenbeinarbeiten, die es, was die Qualität angeht, in Europa<br />
nicht noch einmal gibt, sowie ein Vortragskreuz. Ins Museum<br />
integriert ist das Oratorium *** S. Andrea. Das Oratorium wurde<br />
im frühen 6. Jh. erbaut. Vorgelagert ist dem Bau ein rechteckiges<br />
Vestibül mit Tonnengewölbe. Die Kapelle selbst hat die<br />
Form eines griechischen Kreuzes.<br />
**** Mosaiken des 6. Jhs.<br />
Das Gewölbe des Vestibüls ist mit bunten Vögeln und weißen<br />
Lilien geschmückt. In der Lünette steht Christus als Soldat,<br />
das Monogramm Christi, begleitet von den Evangelistensymbolen.<br />
In den Laibungen der Fenster: Medaillons mit Heiligenbüsten.<br />
Außerdem: Linke Lünette: Kreuzabnahme, Fresko von Luca<br />
Longhi. – Rechte Lünette: Auferstehung Jesu, Fresko von Luca<br />
Longhi.<br />
Wir gehen aus dem Museum hinaus und nach links durchs Törchen, durchwandern<br />
die Anlage und gelangen ins<br />
*** Battisterio Neoniano. Die über einem römischen Bad von<br />
Bischof Neon errichtete achteckige Taufkirche stammt aus dem<br />
Jahre 452.
Im Inneren verzieren Mosaiken den Raum.<br />
**** Mosaiken des späten 5. Jhs.<br />
In der Kuppelmitte: Taufe Jesu durch Johannes.<br />
Im Rund um die Taufe stehen die zwölf Apostel auf blühenden<br />
Wiesen; sie alle tragen die symbolische Krone. Diese wieder<br />
umrunden Throne und Altäre, Symbole für die Herrschaft Got-
tes. In der unteren Zone befinden sich Medaillons mit Männergestalten.<br />
Die Marmorreliefs seitlich der Fenster sind ebenfalls aus dem<br />
5. Jh. und waren ehedem bemalt.<br />
Das Taufbecken ist eine Imitation aus dem 15. Jh. aus griechischem<br />
Marmor. – In einer Nische: Bronzekreuz des 7. Jhs. – In<br />
einer weiteren Nische: Römische Marmorvase aus dem 5. Jh.<br />
Wir gehen aus dem Baptisterium hinaus und in den Dom<br />
***** S. Urso. Der Dom wurde in seiner heutigen Gestalt–<br />
nach vielen Umbauten der Jahrhunderte – 1743 fertiggestellt.<br />
Lediglich der Turm ist aus dem 10. Jh. Fassade, Turm, Vorhalle<br />
mit drei Arkaden und Kuppel verleihen dem Bau ein interessantes<br />
Äußeres.
Das Innere. Der Fußboden besitzt alte Ornamentikfliesen.<br />
Das Chorhaus. Spätgotischer Kruzifixus.<br />
Links des Chores: Gang mit einer Galerie von Renaissancegemälden<br />
und Barockbildern.<br />
Linker Querschiffarm. Sakramentskapelle mit Fresken und Bildern<br />
des Guido Reni. Die Decke zeigt das Gemälde der Verherrlichung<br />
Jesu.
Rechter Querschiffarm. Kapelle von Domenico Barbiani mit<br />
gewaltigem Barockaltaraufbau. An der Decke: Himmelfahrt<br />
Mariens. – Sarkophag mit dem Weltenrichter samt Petrus, Paulus<br />
und Palmen 5, Jh. (rechts)<br />
sowie Sarkophag mit dem Salvator samt Petrus und Paulus<br />
nebst zwei Vasen, 5. Jh. (links).<br />
Linkes Seitenschiff. 1. Petrus sendet Apollinaris aus, Gemälde<br />
von Filippo Pasquali.
2. Auferstehung Jesu, römische Schule.<br />
Rechtes Seitenschiff. 1. Drei Heilige, Gemälde von Giuseppe<br />
Milani. 2. Kruzifixus von 1701; darunter: Altarstein des 5. Jhs.<br />
3. Christophorus, Gemälde von Antonio Rossi; das Bild steht<br />
Das Mittelschiff. Marmorkanzel des 6. Jhs.
Wir gehen aus dem Hauptausgang des Domes hinaus, halten Richtung, wandern<br />
vor quer stehendem Haus Nr. 4 rechts gegen die Einbahnstraße, kurz darauf<br />
Richtung haltend über die Piazza, vorbei an links stehender Nr. 12,<br />
*** Palazzo Rasponi dalle Teste aus dem 17./18. Jh. mit schönem<br />
Portal<br />
und rechts hinterm Platz stehendem<br />
*** Palazzo Rasponi Murat, ein Bankpalast aus dem<br />
15./16.Jh.,<br />
gehen hinter dem Palazzo Nr. 12 links, auf der Quergasse „Via Luca Longhi“<br />
rechts und in den folgenden Gassen der Nase nach. – Schließlich wandern wir<br />
an der Kreuzung links auf die „Via Cavour“. – Später wandern wir zur Porta<br />
Adriana, unserem Ausgangspunkt, zurück.<br />
<strong>Ravenna</strong><br />
RK B16<br />
Ende<br />
*<br />
Im Nordosten, außerhalb des Altstadtbereichs steht das<br />
*** Mausoleum des Theoderich. Das rund wirkende, aber<br />
doch zehneckige Grabmal hat der König noch zu seinen Lebzeiten,<br />
also um 500 erbauen lassen. 3 m hoch und 11 m im<br />
Durchmesser beträgt der Deckstein, der dem Mal ein trutziges<br />
Aussehen verleiht. Die Gebeine Theoderichs sind im Orkus der<br />
Zeitläufte verlorengegangen.
*<br />
Im Süden, weit außerhalb der Stadt, in heute grüner Landschaft, liegt die Kirche<br />
des Hafenortes<br />
Classe.<br />
Vom Parkplatz aus gehen wir vorbei am ** Augustusdenkmal (Kopie) und in<br />
die Kirche<br />
***** S. Apollinare. Die dreischiffige Halle wurde 549 von<br />
Maximianus geweiht und erhielt im 10. Jh. den markanten Glockenturm.<br />
Der einzige äußerliche Schmuck ist der Laubengang<br />
des 16. Jhs.<br />
Das Innere. Das Mittelschiff trennen Säulen aus griechischem<br />
Marmor mit byzantinischen Kapitellen von den Seitenschiffen.<br />
***** Mosaiken aus dem 6. bis 9.Jh.<br />
Die Apsis. Die Kalotte enthält das kostbarste und bedeutendste<br />
Mosaik der Stadt <strong>Ravenna</strong>: Dichtes Gewölk überschattet einen<br />
goldfarbenen Himmel, aus dem die Hand Gottes hervorragt, die<br />
auf das mit Edelsteinen besetzte Kreuz hinweist, in dessen
Zentrum der Kopf Christi erscheint. Beiderseits ragen aus den<br />
umringen zwölf Lämmer, die die dem Apollinaris anvertrauten<br />
Seelsorgen versinnbildlichen, den Heiligen und Kirchenpatron.<br />
Der Legende nach soll Apollinaris in <strong>Ravenna</strong> das Christentum<br />
eingeführt haben und als Bischof und Märtyrer gestorben sein.<br />
– Der Fensterbereich, von links nach rechts: Kaiser Konstantin<br />
IV., mit seinen Brüdern Heraklius und Tiberius überreicht dem<br />
und Abraham bringen gemeinsam dem Herrn Opfer dar; die<br />
Mosaiken stammen aus dem 7. Jh.<br />
Das Mittelschiff. Die Frontwand: Über der Kalotte: Segnender<br />
Christus zwischen den vier Apostelsymbolen (oben) sowie die<br />
Städte Jerusalem und Bethlehem, die die zwölf Lämmer<br />
Jh. Die Erzengel Michael und Gabriel (unter den Palmen) sowie<br />
die Büsten der Evangelisten Lukas und Matthäus (unter den<br />
Erzengeln) sind Mosaiken des 11. bzw. 12. Jhs. – An den Wänden<br />
über den Arkadenbögen: Medaillons mit Heiligenbüsten;<br />
Mosaiken des 18. Jhs.
Das Chorhaus. Im Hauptaltar werden die Gebeine des Heiligen<br />
aufbewahrt.<br />
Linkes Seitenschiff. Frontwand: Altar der Heiligen Felicola mit<br />
dem Ziborium des Heiligen Helencadius, 9. Jh.
Außenwand: Sarkophage des 5. und 6. Jhs. – Hinten: Taufstein<br />
des 7. Jhs.<br />
Rechtes Seitenschiff. Marmor-Sarkophage des 5. und 6. Jhs.,<br />
noch bedeutender als die des linken Seitenschiffs. – Freigelegter<br />
Originalboden.<br />
Die Krypta wurde im 9. Jh. erbaut. – Der kleine Altar im<br />
Hauptschiff entstammt noch der Bauzeit. – Die Sarkophage sind<br />
aus dem 5. bis 8. Jahrhundert.<br />
<strong>Ravenna</strong><br />
Ende<br />
*