Steinfeld und die Römische Wasserleitung - Kunstwanderungen

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24.04.2014 Aufrufe

E25 Kloster Steinfeld und die Römische Wasserleitung Urft – Steinfeld – Marmagen – Nettersheim – Urft Rundwanderung 5 Stunden und 29 Minuten reine Wanderzeit Wir beginnen die Rundwanderung im Tal der Urft, und zwar im Dorf Urft. Die Geschichte Urfts ist identisch mit der von Schloss Dalbenden. Heute gehört Urft zur Gemeinde Kall. * Wir gehen vom Bahnsteig aus auf der Querstraße rechts und direkt hinterm *** Rokokohaus von 1785, mit Freitreppe, links. 6 Minuten später wandern wir hinterm Schloss links und halten uns rechts. *** Schloss Dalbenden. Ein spätmittelalterlicher Wohnturm wurde zunächst als Wasserburg und in der Barockzeit zum Schloss umgebaut. Hübsch schmiegt sich der Treppenturm in die Steinkomposition ein, prangt das Wappen über dem Portal, umstehen Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk den Hof, dessen Eingangsbogen mit 1660 beschriftet ist. In den Jahren 1914 und 1915 fand eine tiefgreifende Veränderung an der dreiflügeligen Anlage statt. 3 Minuten später wandern wir an der Asphaltgabelung vor der Bank links. 10 Minuten später wandern wir in den Bereich vom Kloster 40 Min. Kloster Steinfeld. Der Überlieferung nach wurde die erste Kirche an diesem Platze im Jahre 920 erbaut. Gleichzeitig überführte man die Gebeine des heiligen Potentinus aus Karden an der Mosel hierher. Um 1070 gründete Graf Sigebodo von Are an dieser Stelle ein Frauenkloster, in dem ab 1121 Augustinermönche aus Springiersbach lebten, die nach 1126 die Prämonstratenserregel des Norbert von Xanten annahmen. * Wir gehen durchs *** Portal mit schmiedeeisernen Toren , innerhalb der Klostermauern zuerst durch den *** Torbau mit den Wirtschaftshäusern des 18. Jhs. und halten uns rechts. 2 Minuten später wandern wir in die Kirche ***** St. Maria und Potentinus. Die dreischiffige kreuzgratgewölbte Pfeilerbasilika mit quadratischem, apsidial geschlossenen Chorhaus sowie einem Querschiff mit je zwei Chorkapellen unter einem Vierungsturm wurde ab 1142 erbaut. Dem Langhaus ist ein Vorbau mit kreuzgratgewölbter Eingangshalle vorgesetzt, in dessen oberem Geschoss die spätgotische Michaelskapelle eingerichtet ist. Dieser Gebäudeteil zerfiel bis in das 17. Jh. hinein. Dem rechten Querhausarm setzte man zwei kreuzgratgewölbte Kapellen vor; dem Das Innere vermittelt die Verbindung von romanischer Architektur – Wechsel von Kreuzpfeilern und quadratischen Stützen im Langhaus – mit spätgotischer Gewölbemalerei der Zeit um 1510 – Rankenwerk und Renaissance-Arabesken – und einer aufwendigen Barockausstattung den Eindruck großer Harmonie zwischen verschiedenen Kunststilen. Das Chorhaus. Der Hochaltar entstand kurz vor 1700; er zeigt im oberen Bild das Pfingstwunder bzw. Anbetung des Jesusknaben durch die heiligen drei Könige (die Bilder sind austauschbar), umstanden von den Figuren Simplicius (links) und Muttergottes und des Potentinus (an den Wangen) wurde 1475 gearbeitet; die Vorderwände kamen im 17. Jh. hinzu. – Die Reliquienschreine über dem Gestühl sind aus der Zeit um 1700. – Am Chorbogen: Gemälde des Potentinus (links) und der Muttergottes; die beiden 3.30 m hohen Gestalten wurden im 14. Jh. gemalt und sind überarbeitet worden. Die Vierung. Auf den Vierungsbögen vorne: Jakobsleiter; Opfergang Isaaks; Erschaffung Evas, Eherne Schlange; Moses’

E25<br />

Kloster <strong>Steinfeld</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Römische <strong>Wasserleitung</strong><br />

Urft – <strong>Steinfeld</strong> – Marmagen – Nettersheim – Urft<br />

R<strong>und</strong>wanderung<br />

5 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 29 Minuten reine Wanderzeit<br />

Wir beginnen <strong>die</strong> R<strong>und</strong>wanderung im Tal der Urft, <strong>und</strong> zwar im Dorf<br />

Urft.<br />

Die Geschichte Urfts ist identisch mit der von Schloss Dalbenden. Heute gehört Urft zur<br />

Gemeinde Kall.<br />

*<br />

Wir gehen vom Bahnsteig aus auf der Querstraße rechts <strong>und</strong> direkt hinterm<br />

*** Rokokohaus von 1785, mit Freitreppe,<br />

links.<br />

6 Minuten später wandern wir hinterm Schloss links <strong>und</strong> halten uns rechts.<br />

*** Schloss Dalbenden. Ein spätmittelalterlicher Wohnturm<br />

wurde zunächst als Wasserburg <strong>und</strong> in der Barockzeit zum<br />

Schloss umgebaut. Hübsch schmiegt sich der Treppenturm in<br />

<strong>die</strong> Steinkomposition ein, prangt das Wappen über dem Portal,<br />

umstehen Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk den Hof, dessen<br />

Eingangsbogen mit 1660 beschriftet ist. In den Jahren 1914 <strong>und</strong><br />

1915 fand eine tiefgreifende Veränderung an der dreiflügeligen<br />

Anlage statt.<br />

3 Minuten später wandern wir an der Asphaltgabelung vor der Bank links.<br />

10 Minuten später wandern wir in den Bereich vom Kloster 40 Min.<br />

Kloster <strong>Steinfeld</strong>.<br />

Der Überlieferung nach wurde <strong>die</strong> erste Kirche an <strong>die</strong>sem Platze im Jahre 920 erbaut.<br />

Gleichzeitig überführte man <strong>die</strong> Gebeine des heiligen Potentinus aus Karden an der Mosel<br />

hierher. Um 1070 gründete Graf Sigebodo von Are an <strong>die</strong>ser Stelle ein Frauenkloster,<br />

in dem ab 1121 Augustinermönche aus Springiersbach lebten, <strong>die</strong> nach 1126 <strong>die</strong><br />

Prämonstratenserregel des Norbert von Xanten annahmen.<br />

*<br />

Wir gehen durchs<br />

*** Portal mit schmiedeeisernen Toren ,<br />

innerhalb der Klostermauern zuerst durch den<br />

*** Torbau mit den Wirtschaftshäusern des 18. Jhs.<br />

<strong>und</strong> halten uns rechts.<br />

2 Minuten später wandern wir in <strong>die</strong> Kirche<br />

***** St. Maria <strong>und</strong> Potentinus.<br />

Die dreischiffige kreuzgratgewölbte Pfeilerbasilika mit quadratischem,<br />

apsidial geschlossenen Chorhaus sowie einem Querschiff<br />

mit je zwei Chorkapellen unter einem Vierungsturm wurde<br />

ab 1142 erbaut. Dem Langhaus ist ein Vorbau mit kreuzgratgewölbter<br />

Eingangshalle vorgesetzt, in dessen oberem Geschoss<br />

<strong>die</strong> spätgotische Michaelskapelle eingerichtet ist. Dieser Gebäudeteil<br />

zerfiel bis in das 17. Jh. hinein. Dem rechten Querhausarm<br />

setzte man zwei kreuzgratgewölbte Kapellen vor; dem<br />

Das Innere vermittelt <strong>die</strong> Verbindung von romanischer Architektur<br />

– Wechsel von Kreuzpfeilern <strong>und</strong> quadratischen Stützen<br />

im Langhaus – mit spätgotischer Gewölbemalerei der Zeit um<br />

1510 – Rankenwerk <strong>und</strong> Renaissance-Arabesken – <strong>und</strong> einer<br />

aufwendigen Barockausstattung den Eindruck großer Harmonie<br />

zwischen verschiedenen Kunststilen.<br />

Das Chorhaus. Der Hochaltar entstand kurz vor 1700; er zeigt<br />

im oberen Bild das Pfingstw<strong>und</strong>er bzw. Anbetung des Jesusknaben<br />

durch <strong>die</strong> heiligen drei Könige (<strong>die</strong> Bilder sind austauschbar),<br />

umstanden von den Figuren Simplicius (links) <strong>und</strong><br />

Muttergottes <strong>und</strong> des Potentinus (an den Wangen) wurde 1475<br />

gearbeitet; <strong>die</strong> Vorderwände kamen im 17. Jh. hinzu. – Die Reliquienschreine<br />

über dem Gestühl sind aus der Zeit um 1700. –<br />

Am Chorbogen: Gemälde des Potentinus (links) <strong>und</strong> der Muttergottes;<br />

<strong>die</strong> beiden 3.30 m hohen Gestalten wurden im 14. Jh.<br />

gemalt <strong>und</strong> sind überarbeitet worden.<br />

Die Vierung. Auf den Vierungsbögen vorne: Jakobsleiter; Opfergang<br />

Isaaks; Erschaffung Evas, Eherne Schlange; Moses’


Quellw<strong>und</strong>er; Bezeichnung der Auserwählten; David <strong>und</strong> Goliath;<br />

links: kluge <strong>und</strong> törichte Jungfrauen; rechts alttestamentliche<br />

Mariensymbole; hinten: Wurzel Jesse. Alle <strong>die</strong>se Kunstwerke<br />

wurden in spätgotischer Zeit gemalt. – Kommunionbank,<br />

um 1700.<br />

Linker Querschiffarm. Innere Frontkapelle: Potentinus-Schrein<br />

(Original im Louvre). – Am Pfeiler zwischen den Kapellen:<br />

Muttergottes, 15. Jh. – Äußere Frontkapelle: Schrein mit Reliquien<br />

Norberts.<br />

Norbert von Xanten<br />

Norbert wurde um 1080 als Sohn Heriberts von Gennep <strong>und</strong><br />

Hadewigs von Guise in Xanten geboren. Er lebte sehr weltlich,<br />

obwohl seine Eltern ihn auf den geistlichen Beruf vorbereiten<br />

ließen. Aufgr<strong>und</strong> seiner hohen Geburt fielen ihm <strong>die</strong> höheren<br />

Ämter auch prompt zu: Kanonikus in Xanten, dann Domherr in<br />

Köln <strong>und</strong> gar Kaplan Kaiser Heinrichs V. Dergleichen frommen<br />

Posten hielten ihn nicht davon ab, mehr der Welt als Gott zu<br />

<strong>die</strong>nen.<br />

Eines Tages befand er sich zu Pferde auf der Reise nach Wreden,<br />

als ein Wetter aufzog, das unweigerlich näher kam.<br />

Schließlich schlug ein Blitz unmittelbar vor ihm ein. Das Pferd<br />

scheute <strong>und</strong> warf Norbert zu Boden. Dort blieb er bewusstlos<br />

liegen. Beim Erwachen wurde er inne, wie knapp er dem Tode<br />

entgangen <strong>und</strong> wie unvorbereitet er bei eventuellem Ableben<br />

vor dem Weltenrichter erschienen wäre. Er schwor sich, sein<br />

Leben zu ändern.<br />

Zur Reue <strong>und</strong> Buße fand er sich in Siegburg ein, wo er sich zur<br />

Priesterweihe vorbereitete, <strong>die</strong> er 1115 empfing. Er verschenkte<br />

seinen Besitz den Armen <strong>und</strong> las vierzehn Tage später in Xanten<br />

<strong>die</strong> erste Messe. Von nun an wurden seine Predigten berühmt.<br />

Er reiste nach Cluny, wo sich Papst Gelasius II. im Exil befand.<br />

Dort erhielt er <strong>die</strong> Generalabsolution. Nun machte er sich wandernd<br />

<strong>und</strong> predigend auf den Weg. Er kam nach Laon, wo ihm<br />

der Bischof der Diözese ein Stück Land überließ, auf dem Norbert<br />

1121 ein Kloster gründete. Der Flecken an abgelegenem<br />

Ort im Wald hieß Prèmontrè. Der Orden lebte nach der Regel<br />

der Augustiner mit den Verschärfungen der Zisterzienser. Ihn<br />

selbst hielt es aber nicht dort. Er wanderte wieder predigend<br />

durch Frankreich, Deutschland <strong>und</strong> Belgien, wo er in Antwerpen<br />

gegen den Schwärmer Tankelin (Tanchelin; Tanchelm) antrat<br />

<strong>und</strong> dessen Lehre ad absurdum führte.<br />

Sein Orden, der sich nun Prämonstratenser oder Norbertiner<br />

nannte, erhielt 1126 von Papst Honorius II. <strong>die</strong> Bestätigung. Im<br />

selben Jahr erhoben ihn <strong>die</strong> Mächtigen auf dem Reichstag zu<br />

Speyer zum Erzbischof von Magdeburg. Er musste <strong>die</strong> Stelle<br />

gegen seinen Willen antreten. In Magdeburg, wo der Klerus das<br />

lockere Leben liebte, machte sich Norbert auch sofort unbeliebt.<br />

Dennoch ließ er nicht locker <strong>und</strong> machte dem lockeren Treiben<br />

ein Ende. Er hatte Volksaufläufe <strong>und</strong> Morddrohungen zu ertragen.<br />

Nach drei Jahren allerdings war er beim Volk so beliebt,<br />

dass sein Ruf Kaiser Lothar veranlasste, Norbert zum Kanzler<br />

von Italien zu berufen. Acht Jahre nahm er <strong>die</strong>se Aufgabe wahr,<br />

dann verschied er 1134 in Magdeburg. 1582 wurde Norbert heiliggesprochen.<br />

Norbert wird meistens mit einem Kelch dargestellt, auf dem eine<br />

Spinne herumkrabbelt, denn er soll einmal aus einem Becher<br />

getrunken haben, in den just zuvor eine giftige Spinne gefallen<br />

war. Das Tier fügte ihm aber keinen Schaden zu, sondern kroch<br />

aus einem der beiden Nasenlöcher Norberts wieder hervor.<br />

*<br />

An der Außenwand: Eichenholztür der ehemaligen Sakristei,<br />

aus spätgotischer Zeit; darüber: Norbert, 18. Jh.; daneben:<br />

Apostelfigur. – An der Rückwand: Gemälde der Marienkrönung.<br />

Linkes Seitenschiff: Pietà, um 1420.


Rechter Querschiffarm. Am Pfeiler zwischen den Frontkapellen:<br />

Gemälde der Kreuzgruppe, mit den Stiftern, um 1340. –<br />

An der Außenwand: Franziskus, Augustinus, Bruno, alle 18. Jh.<br />

– Hintere Außenkapelle: Gemälde der Majestas Domini, von<br />

Evangelistensymbolen umgeben, mit Ursula <strong>und</strong> ihren Gefährtinnen,<br />

um 1170.<br />

Rückwand: Gemälde der Kreuzabnahme.<br />

Rechtes Seitenschiff: Benedikt, 18. Jh.<br />

Das Mittelschiff. 1. Pfeiler links: Altar, um 1700, mit dem Gemälde<br />

des Martyriums der Heiligen Potentinus, Simplicius,<br />

Felicius <strong>und</strong> Castrina, niederländisch, nach 1500;


3. Pfeiler links: Altar, um 1700, mit dem Gemälde der Auferstehung<br />

Jesu, aus der Schule des Jan van Sorel, frühes 16. Jh.;<br />

5. Pfeiler links: Kanzel, um 1700, mit den vier Evangelisten auf<br />

dem Korb <strong>und</strong> den vier Kirchenvätern nebst Michael auf dem<br />

Schalldeckel; 6. Pfeiler links: Potentinus-Figur, um 1500.<br />

1. Pfeiler rechts: Altar, um 1700, mit dem Gemälde der mystischen<br />

Vermählung des Hermann Josef mit Maria;


3. Pfeiler rechts: Altar, um 1700, mit dem Gemälde der Skapulier(=Schulterkleid)überreichung<br />

durch Maria; 6. Pfeiler rechts:<br />

Hermann Josef, um 1500. – Rückwand, über der Orgelempore,<br />

1701, mit der Alabasterfigur von 1732 des Heiligen darauf.<br />

Hermann Josef<br />

Hermann wurde um 1150 in Köln geboren. Seit frühester Zeit<br />

war er ein Verehrer der Gottesmutter. Mit zwölf Jahren kam er<br />

als Schüler nach <strong>Steinfeld</strong>. Als Erwachsener trat er dem<br />

Prämonstratenserorden bei <strong>und</strong> wurde zum Priester geweiht.<br />

Hermann wurde im Zuge seiner Frömmigkeit zum Erfinder der<br />

Herz-Jesu-Verehrung, schuf er doch das erste Herz-Jesu-Lied.<br />

Hermann fochten jedoch auch weltliche Wünsche an, gegen <strong>die</strong><br />

er sich in Buße kasteite. Er übertrieb sein asketisches Leben,<br />

was er wiederum als Anfechtung <strong>und</strong> Übertreibung erkannte.<br />

Hermann geriet öfters in Verzückung <strong>und</strong> verharrte oft st<strong>und</strong>enlang<br />

in Ekstase. Besonders seine Demut <strong>und</strong> seine unglaubliche<br />

Verehrung gegenüber der Mutter Jesu trugen ihm den Beinamen<br />

Josef ein. Dergleichen Außerordentlichkeiten entfremde-


ten ihn der Gemeinschaft. Man verordnete ihm Seelsorge<strong>die</strong>nst<br />

in den umliegenden Gemeinden. Diese Arbeit verrichtete er bis<br />

an sein Lebensende. In der Karwoche 1241 las er im Kloster<br />

Holzen zu Zülpich <strong>die</strong> heilige Messe <strong>und</strong> verschied. Er wurde<br />

erst 1969 heiliggesprochen.<br />

Hermann Josef wird in ursprünglicher Form mit dem Apfel dargestellt,<br />

den er dem Jesusknaben auf dem Schoße Mariens überreicht.<br />

Van Dyck jedoch schildert in seinem Gemälde Hermann<br />

Josefs Mystische Vermählung mit der Gottesmutter.<br />

*<br />

Die Vorhalle. Kreuzgruppe, um 1500. Barocker Magdalenenaltar,<br />

um 1720, mit der Figur der Magdalena; unter der Darstellung:<br />

Jesus als Gärtner mit Magdalena.<br />

Wir gehen aus der Vorhalle hinaus, nach rechts <strong>und</strong> rechtshaltend durchs<br />

Hauptportal vom<br />

*** Abteigebäude von 1738 mit einem Südflügel (rechts) aus<br />

dem Jahre 1661 <strong>und</strong> einem Nordflügel (links) des 18. Jhs.<br />

Wir kommen in den<br />

*** Kreuzgang. Er wurde zwischen 1495 <strong>und</strong> 1587 erbaut <strong>und</strong><br />

im 18. Jh. um ein Geschoss erhöht.<br />

Wir gelangen dann in <strong>die</strong><br />

*** Totenkapelle aus spätgotischer Zeit.<br />

*** Gillesbachtal.<br />

3 Minuten später wandern wir auf „Zum Mertesberg“ links <strong>und</strong> vorbei an der<br />

Burg in<br />

102 Min.<br />

Marmagen.<br />

1187 bestätigt Philipp von Heinsberg, Erzbischof von Köln, dem Kloster <strong>Steinfeld</strong> Besitz<br />

in Marmagen. 1269 wird ein gewisser Marsilius von Marmagen erwähnt. 1282 ist<br />

ein Hermann von Marmach Burgmann in Reifferscheid. 1315 <strong>die</strong>nt der <strong>Steinfeld</strong>er Hof<br />

in Marmagen als Gerichtsgebäude des Klosters. Anfang des 16. Jhs. wird eine einschiffige<br />

Marmagener Kirche aus Stein gebaut. Nach der Franzosenzeit wird 1815 <strong>die</strong> Bür-


germeisterei Marmagen mit den Orten Urft <strong>und</strong> Nettersheim gebildet. 1975 wird <strong>die</strong> Eifelhöhenklinik<br />

in Betrieb genommen. Heute gehört Marmagen zur Gemeinde Nettersheim.<br />

*<br />

*** Burg. Die Anlage ist ein Wohnhaus des 16. <strong>und</strong> 17. Jhs.<br />

2 Minuten später wandern wir auf gekrümmter Querstraße rechts <strong>und</strong> links auf<br />

<strong>die</strong> „Webergasse“.<br />

3 Minuten später wandern wir dann auf der Durchfahrtsstraße rechts <strong>und</strong> vor<br />

** Steinfachwerkbauten rechts auf den „Laurentiusweg“. Hütte.<br />

3 Minuten später wandern wir in <strong>die</strong> Kirche 110 Min.<br />

*** St. Laurentius. Vom Bau des ehemaligen spätgotischen<br />

Gotteshauses sind Chor <strong>und</strong>, links davon, <strong>die</strong> Sakristei erhalten<br />

geblieben. Die dreischiffige Halle mit ihrem Turm wurde im 19.<br />

<strong>und</strong> 20. Jh. erbaut.<br />

Im Chorhaus befindet sich eine spätgotische Sakramentsnische.<br />

Die Sakristei, jetzt Taufkapelle: Katharina <strong>und</strong> Laurentius, beide<br />

neu.<br />

Linkes Seitenschiff, Frontwand: Über dem Sakristei-Eingang:<br />

Kruzifixus. – Außenwand, hinten: Hochreliefs von Pfingsten<br />

<strong>und</strong> der Auferstehung, neugotisch.


Rechtes Seitenschiff, Frontwand: Gemälde mit Szenen aus dem<br />

Leben des Laurentius, neu.<br />

Wir gehen aus dem Hauptausgang der Kirche hinaus, auf der Straße links,<br />

Gasthof, <strong>und</strong> sofort links auf <strong>die</strong> „Römerstraße“.<br />

40 Minuten später wandern wir an der Schrägkreuzung beim Wegkreuz mit<br />

den Rastbänken links <strong>und</strong> halten uns links.<br />

8 Minuten später wandern wir an der Kreuzung rechts in 202 Min.<br />

Nettersheim.<br />

Kelten <strong>und</strong> Römer siedelten als Erste im Gebiet von Nettersheim. Die Entstehung des<br />

Ortes selbst geht wohl auf merowingische Zeit zurück. Heute besteht <strong>die</strong> Gemeinde aus<br />

elf Ortsteilen. Nettersheim kann ansonsten keine Geschichtsdaten vorweisen.<br />

*<br />

Wir wandern beim Rastplatz Richtung haltend durch den Tempelbezirk vom<br />

*** Matronenheiligtum aus dem 2. bis 4. Jh. n. C. Eine teilrekonstruierte<br />

Umfassungsmauer, entsprechend den Grabungsbef<strong>und</strong>en,<br />

aus Kalkstein <strong>und</strong> Grauwacke aufgeführt, schließt drei<br />

kleine Bauten ein, deren größte, <strong>die</strong> nördliche Cella, einen römischen<br />

Zugangstempel darstellt, in dem Matronen verehrt<br />

wurden, Bauerngöttinnen, <strong>die</strong> Haus, Hof <strong>und</strong> Vieh schützen<br />

sollten.<br />

4 Minuten später wandern wir an der Kreuzung hinter den Stufen rechts.<br />

*** Werkhäusern, einer historischen Wassermühle, neben der<br />

wir <strong>die</strong> römischen Brennöfen erkennen können.<br />

Danach kommen wir vorbei am ** Kalkofen des 19. Jhs.<br />

*** Naturschutzzentrum (Mo-Fr 9-16, Sa+So 10-17 Uhr), in<br />

dem man sich hervorragend informieren kann.<br />

Wir gehen aus dem Zentrum, Kaffee, hinaus, auf dem Querweg rechts <strong>und</strong><br />

wandern wieder nächst der Urft auf <strong>die</strong>sem Ufer. Auf dem Weg kommen wir<br />

vorbei an einem Stück<br />

*** Römische <strong>Wasserleitung</strong>, das hierher versetzt wurde, neben<br />

römischen Weihesteinen.<br />

*** St. Martin von 1784 mit modernen Erweiterungen von<br />

1967.


Der Chor. Der Hauptaltar stammt aus dem 17. Jh.; er zeigt das<br />

Gemälde der Verkündigung; darüber: Wappen derer von Manderscheid-Blankenheim.<br />

– Linkes Chorfenster, Glasgemälde<br />

Linkes Seitenschiff. Kreuzgruppe mit Maria <strong>und</strong> Longinus, aus<br />

neugotischer Zeit. – Romanischer Taufsteinrest. – Figur des<br />

Franziskus, 18. Jh. – Figur der Klara, 19. Jh.; Herz Jesu, neugotisch.<br />

– Schweißtuch der Veronika.<br />

Rechtes Seitenschiff. Chorgestühl des 15. Jhs. aus <strong>Steinfeld</strong>. –<br />

Muttergottes <strong>und</strong> zwei Engel, Barock<br />

Wir gehen aus der Kirche hinaus, steigen treppab, wandern auf der Querstraße<br />

rechts <strong>und</strong> gehen auf der gekrümmten Querstraße nach links bergab.<br />

4 Minuten später wandern wir übers Gleis <strong>und</strong> hinter der Urft rechts. Wir<br />

wandern fortan rechtshaltend <strong>und</strong> stets auf <strong>die</strong>ser Seite des Gleises, folgen<br />

stets dem Römerkanalwanderwegzeichen durchs<br />

*** Urfttal mit artenreicher Vegetation.<br />

Die Eifelwasserleitung<br />

„Die Eifelwasserleitung nach Köln war mit 95,4 km einfacher<br />

Trassenlage einer der längsten Fernwasserleitungen im Imperium<br />

Romanum. Sie versorgte vom ersten bis zum dritten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

n. C. <strong>die</strong> Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln),<br />

<strong>die</strong> Provinzhauptstadt Niedergermaniens mit qualitätsvollem<br />

Trinkwasser. Die Leitung war gleichermaßen Ausdruck gehobenen<br />

Lebensstandards wie auch das Ergebnis perfekten technischen<br />

Könnens. Die Wasserversorgung des antiken Köln war in<br />

mehreren Schritten ausgebaut worden. Schon in der ersten Hälfte<br />

des ersten Jahrh<strong>und</strong>erts hatte aus mehreren Quellen am Vorgebirgsrand<br />

schöpfende Wasserversorgung bestanden, <strong>die</strong> aber<br />

<strong>die</strong> Versorgung der Stadt in ihrer ersten Blütezeit weder qualitativ<br />

noch mengenmäßig sicherstellen konnte. Deshalb hat man<br />

vermutlich schon gegen Ende des ersten Jahrh<strong>und</strong>erts n. C. <strong>die</strong><br />

Leitung aus der Eifel gebaut. Das Eifelwasser entsprach nicht<br />

nur den Qualitätsansprüchen der römischen Bewohner Kölns,<br />

auch der Geschmack <strong>die</strong>ser Zeit wurde vom kalkhaltigen Wasser<br />

von Quellen aus dem Gebiet der Sötenicher Kalkmulde getroffen.<br />

Daher erschloss man zunächst <strong>die</strong> Quellen bei Kallmuth,<br />

Urfey <strong>und</strong> Dreimühlen. In einer zweiten Bauphase erweiterte<br />

man <strong>die</strong>ses System durch einen zum „Grünen Pütz“ im<br />

Urfttal führenden Leitungsstrang. Die Eifelwasserleitung war<br />

als reine Gefällewasserleitung konzipiert. Die Außergewöhnliche<br />

technische Leistung bei Planung <strong>und</strong> Bau <strong>die</strong>ses antiken<br />

Großprojekts wird besonders deutlich in der Überwindung der<br />

Rhein-Maas-Wasserscheide in der Ausfahrung der Täler von<br />

Erft <strong>und</strong> Swistbach zwecks Erreichung des Villerückens <strong>und</strong> im<br />

Bau der Großen Aquäduktbrücken über <strong>die</strong> Erft (ca. 550 m<br />

lang) <strong>und</strong> über den Swistbach (ca. 1400 m lang). Mit einer Tagesleistung<br />

von r<strong>und</strong> 20.000 m³ Trinkwasser ist <strong>die</strong> Eifelwasserleitung<br />

nach Köln ein exemplarisches Beispiel für <strong>die</strong> Infrastruktur<br />

einer antiken Stadt. Obwohl auch das mittelalterliche<br />

Köln der Wasserversorgung im großen Stil bedurfte, hat man<br />

<strong>die</strong> Eifelleitung in nachrömischer Zeit nicht wieder instandgesetzt.<br />

Statt dessen benutzte man den Römerkanal seit karolingischer<br />

Zeit, besonders aber im elften <strong>und</strong> dreizehnten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

als Steinbruch, um Baumaterial zu gewinnen. Besonders<br />

begehrt war <strong>die</strong> Kalkablagerung, der Kalksinter, aus dem sich<br />

Marmor ähnliche Säulen, Altarplatten u. a. herstellen ließen.<br />

*<br />

Zuerst kommen wir vorbei an<br />

*** Römische Sickerleitung, ein Becken, das zur Bergseite hin<br />

ohne Mörtel steingefasst ist, damit das Wasser einzudringen<br />

vermag, zur Talseite hin mit Ton steingefasst ist, damit das<br />

Wasser nicht hinausfließen kann. Diese Leitung sammelt das<br />

Quellwasser <strong>und</strong> führt es der Brunnenstube zu, dem Sammelbecken.<br />

Danach kommen wir vorbei an


*** Grüner Pütz. Die rekonstruierend wiederaufgebaute Fassung<br />

der Hauptquelle gibt einen Einblick in den ursprünglichen<br />

Zustand des Sammelbeckens, mit dem <strong>die</strong> Eifelwasserleitung<br />

nach Köln beginnt. Der Schwellstein am Anfang der <strong>Wasserleitung</strong><br />

sorgte für eine gewisse Beruhigung des Wassers. Die Gorgonenhäupter<br />

im abschließenden Sandstein sollten <strong>die</strong> Quelle<br />

vor Schäden schützen. Bei der rekonstruierten Quellfassung<br />

wurde <strong>die</strong> Vorderseite des Aufbaus zum Einblick ins Innere offengelassen.<br />

Wir wandern weiter entlang dem Zeichen des Römerkanals im Tal der Urft.<br />

Eisenhammer Neuwerk von 1710.<br />

30 Minuten später wandern zum Bahnhof in Urft. 329 Min.<br />

Urft – <strong>Steinfeld</strong> – Marmagen – Nettersheim – Urft<br />

Römische <strong>Wasserleitung</strong><br />

Ende<br />

E25<br />

*

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