Auf Römerspuren am Veybach - Kunstwanderungen
Auf Römerspuren am Veybach - Kunstwanderungen
Auf Römerspuren am Veybach - Kunstwanderungen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
9 Minuten später wandern wir hinter quer verlaufendem Bach rechts bergab.<br />
3 Minuten später wandern wir zur ersten Ausgrabung von 136 Min.<br />
Breitenbenden.<br />
Breitenbenden ist durch Funde als Siedlungsort der Römer belegt. 1192 wird das Dorf<br />
Breydenbent erstmals erwähnt. 1339 ist es Lehen derer von Schleiden. Heute gehört das<br />
Dorf zu Mechernich.<br />
*<br />
Die Eifelwasserleitung<br />
„Die Eifelwasserleitung nach Köln war mit 95,4 km einfacher<br />
Trassenlage einer der längsten Fernwasserleitungen im Imperium<br />
Romanum. Sie versorgte vom ersten bis zum dritten Jahrhundert<br />
n. C. die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln),<br />
die Provinzhauptstadt Niedergermaniens mit qualitätsvollem<br />
Trinkwasser. Die Leitung war gleichermaßen Ausdruck gehobenen<br />
Lebensstandards wie auch das Ergebnis perfekten technischen<br />
Könnens. Die Wasserversorgung des antiken Köln war in<br />
mehreren Schritten ausgebaut worden. Schon in der ersten Hälfte<br />
des ersten Jahrhunderts hatte aus mehreren Quellen <strong>am</strong> Vorgebirgsrand<br />
schöpfende Wasserversorgung bestanden, die aber<br />
die Versorgung der Stadt in ihrer ersten Blütezeit weder qualitativ<br />
noch mengenmäßig sicherstellen konnte. Deshalb hat man<br />
vermutlich schon gegen Ende des ersten Jahrhunderts n. C. die<br />
Leitung aus der Eifel gebaut. Das Eifelwasser entsprach nicht<br />
nur den Qualitätsansprüchen der römischen Bewohner Kölns,<br />
auch der Geschmack dieser Zeit wurde vom kalkhaltigen Wasser<br />
von Quellen aus dem Gebiet der Sötenicher Kalkmulde getroffen.<br />
Daher erschloss man zunächst die Quellen bei Kallmuth,<br />
Urfey und Dreimühlen. In einer zweiten Bauphase erweiterte<br />
man dieses System durch einen zum „Grünen Pütz“ im<br />
Urfttal führenden Leitungsstrang. Die Eifelwasserleitung war<br />
als reine Gefällewasserleitung konzipiert. Die Außergewöhnliche<br />
technische Leistung bei Planung und Bau dieses antiken<br />
Großprojekts wird besonders deutlich in der Überwindung der<br />
Rhein-Maas-Wasserscheide in der Ausfahrung der Täler von<br />
Erft und Swistbach zwecks Erreichung des Villerückens und im<br />
Bau der Großen Aquäduktbrücken über die Erft (ca. 550 m<br />
lang) und über den Swistbach (ca. 1400 m lang). Mit einer Tagesleistung<br />
von rund 20.000 m³ Trinkwasser ist die Eifelwasserleitung<br />
nach Köln ein exemplarisches Beispiel für die Infrastruktur<br />
einer antiken Stadt. Obwohl auch das mittelalterliche<br />
Köln der Wasserversorgung im großen Stil bedurfte, hat man<br />
die Eifelleitung in nachrömischer Zeit nicht wieder instandgesetzt.<br />
Statt dessen benutzte man den Römerkanal seit karolingischer<br />
Zeit, besonders aber im elften und dreizehnten Jahrhun-