Augsburg II - Kunstwanderungen
Augsburg II - Kunstwanderungen
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Rückzahlung an seine Gläubiger. Zwei Jahre später erklärt sich<br />
Ulrich Fugger für zahlungsunfähig und geht mit seiner Bibliothek<br />
nach Heidelberg.<br />
1575 sperrt Philipp <strong>II</strong>. erneut die Rückzahlung an die Gläubiger.<br />
Marx (Markus) Fugger bleibt davon ausgenommen und gewährt<br />
dem König ein Darlehen von 200000 Dukaten. Die davon bezahlten<br />
Truppen werden im nächsten Jahr Antwerpen plündern.<br />
Die Söhne des Georg Fugger vermachen im Jahre 1580 acht<br />
Häuser den Jesuiten und geben zum Bau eines Kollegs 30000<br />
Gulden.<br />
1584 lässt Marx Fugger die Kirche St. Markus in der Fuggerei<br />
erbauen. Im selben Jahr gerät Anton Fugger d. J. mit Verbindlichkeiten<br />
von 223774 Gulden in Konkurs, will zwei Jahre später<br />
fliehen, wird aber in Gewahrsam genommen. Vier Jahre später<br />
muss er einen Teil seiner Besitzungen an Zahlungs Statt<br />
überlassen.<br />
1595 erwerben die Fuggers Schloss Wellenburg und<br />
Leitershofen.<br />
Ein dritter spanischer Staatbankrott reißt die Fugger mit. Über<br />
drei Millionen Dukaten stehen auf dem Spiel, die sie nur retten<br />
können, indem sie einfach neue Darlehen geben. Der Niedergang<br />
der Ära Fugger ist dennoch nicht mehr aufzuhalten.<br />
*<br />
Die Welser<br />
Der Aufstieg der Welser beginnt, als die Brüder Bartholomäus,<br />
Lukas Ulrich und Jakob Welser im Jahre 1473 eine Handelsgesellschaft<br />
gründen. 1479 heiratet Anton Welser eine Tochter des<br />
Memminger Patriziers Hans Vöhlin und begründet damit die<br />
Welser-Vöhlin-Gesellschaft. 1502 schließen die Welser einen<br />
Vertrag mit König Manuel von Portugal über die Beteiligung<br />
am Gewürzhandel ab und gründen in Lissabon eine Niederlassung.<br />
1505 beteiligen sich die <strong>Augsburg</strong>er Firmen Fugger, Welser,<br />
Höchstetter und Gossembrot mit drei Handelsschiffen an<br />
der Gewürzhandelsfahrt nach Vorderindien.<br />
Nach dem Tode Maximilians wird die Wahl Kaiser Karls V.<br />
von den Fuggern mit 543585 Gulden und mit 143333 Gulden<br />
von den Welsern mitfnanziert.<br />
Im Jahre 1522 erteilt Kaiser Karl V. den Welsern die Konzession<br />
zur Errichtung einer Faktorei in Santo Domingo. 1528 erhalten<br />
sie vom Kaiser Konzessionen zum Handel mit Westindien,<br />
also Venezuela u. a. südamerikanischen Landen. Sie rüsten<br />
Schiffe aus, um dort Plantagen anzulegen und Bergwerke zu<br />
gründen. Die Welser werden vom Kaiser im Jahre 1532 in den<br />
Adelsstand erhoben.<br />
Bartholomäus VI. Welser gerät 1546 in Südamerika in eine<br />
Auseinandersetzung mit dem Statthalter von San Domingo.<br />
Man spricht ihm das Recht auf die Besitztümer in Venezuela<br />
ab. Daraufhin werden er und der mitgereiste Philipp von Hutten<br />
auf Befehl des Statthalters von den Indianern umgebracht.<br />
1556 werden den Welsern die südamerikanischen Besitztümer<br />
abgesprochen, entschädigungslos aberkannt. So der spanische<br />
Richterspruch. Die Welser haben Außenstände von 877817<br />
Gulden.<br />
1557 lässt sich Erzherzog Ferdinand, der Sohn König Ferdinands<br />
I. mit Philippine Welser heimlich trauen. Gleichzeitig<br />
bringen der französische und der spanische Staatsbankrott die<br />
<strong>Augsburg</strong>er Firmen in Schwierigkeiten.<br />
1583 zwingen den evangelischen Ratsherrn Hans Friedrich<br />
Welser die „katholischen Verhältnisse“ in <strong>Augsburg</strong> zur Emigration.<br />
Auch Christoph Welser flieht, kehrt allerdings 1595 zurück<br />
und erhält die Bürgerrechte wieder zuerkannt. Allerdings<br />
unterwirft er sich der Strafe des Rates. Im Jahre 1600 wird der<br />
streng katholische Markus Welser Stadtpfleger. 1603 wird Matthäus<br />
<strong>II</strong>. Welser Reichspfennigmeister, nach fünf Jahren aber<br />
unehrenhaft entlassen.