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Augsburg II - Kunstwanderungen

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der die Pfarrer <strong>Augsburg</strong>s der Stadt verwiesen werden. Nachdem<br />

Moritz von Sachsen, der zuvor für den Kaiser gestritten<br />

hatte, „evangelisch“ wird, erzwingen die evangelischen Fürsten<br />

die Rückkehr der Vertriebenen nach <strong>Augsburg</strong>. Am Ende steht<br />

der „<strong>Augsburg</strong>er Religionsfriede“ von 1555, der im Vorgängerbau<br />

des heutigen Rathauses verkündet wird, und der katholisch<br />

und evangelisch im Reich gleichstellt und ein friedliches Nebeneinander<br />

ermöglicht – allerdings, seiner Sonderklauseln wegen,<br />

den Dreißigjährigen Krieg einläutete.<br />

*<br />

1535 rafft die Pest 1600 <strong>Augsburg</strong>er dahin. 1547 hält Kaiser Karl V. den so genannten<br />

„geharnischten Reichstag“ in <strong>Augsburg</strong> ab (siehe. Luther in <strong>Augsburg</strong>). Tizian weilt in<br />

<strong>Augsburg</strong>, um Karl und andere Persönlichkeiten zu malen. 1556 beginnt der Niedergang<br />

der Welser und Fugger.<br />

Der Musiker und Komponist Hans Leo Hassler wirkt ab 1584 als Organist der Fugger in<br />

<strong>Augsburg</strong>.<br />

1632 geht <strong>Augsburg</strong> kampflos an die Schweden. Die evangelischen Bürger hatten sich<br />

geweigert, gemeinsam mit den katholischen die Stadt zu verteidigen. König Gustav<br />

zieht in die Stadt ein. 1634 verlieren die Schweden die Schlacht bei Nördlingen, und<br />

<strong>Augsburg</strong> wird von den Kaiserlichen eingeschlossen. Eine fürchterliche Hungersnot<br />

setzt ein. 1635 wird der katholische Graf Ottheinrich Fugger Statthalter in <strong>Augsburg</strong>.<br />

1723 sperren die <strong>Augsburg</strong>er 40 Kinder wegen Hexerei ins Gefängnis. Ein Gutachten<br />

der Heidelberger Universität setzt die Kinder schließlich frei.<br />

1774 sucht der schwäbische Dichter und Publizist Christian Friedrich Daniel Schubart<br />

Zuflucht in <strong>Augsburg</strong>.<br />

1777 gibt Wolfgang Amadeus Mozart wiederholt Konzerte in <strong>Augsburg</strong>. Ludwig van<br />

Beethoven besucht die Stadt 1787. Goethe hält sich gelegentlich der zweiten Italienreise<br />

im Jahre 1790 in <strong>Augsburg</strong> auf. Im Jahre 1805 trifft Napoleon zum wiederholten Male<br />

in <strong>Augsburg</strong> ein.<br />

*<br />

Wir beginnen die Besichtigung beim Schaezler-Palais. – Wir gehen sozusagen<br />

aus dem Museum hinaus, rechtsversetzt über die Maximilianstraße auf die<br />

„Heilig-Grab-Gasse“ und auf „Predigerberg“ links in die Kirche<br />

*** St. Magdalena. Die Dominikanerkirche, eine zweischiffige<br />

Halle von 1515 mit Stuck von den Brüdern Feichtmayr, 1724,<br />

Hans Holbein d. Ä. von 1496 bis 1516 lebte, wo 1497 sein Sohn Hans Holbein<br />

d. J. geboren wurde.<br />

Hans Holbein d. Ä.<br />

Holbein wird um 1465 in <strong>Augsburg</strong> geboren. Wo er seine Ausbildung<br />

macht, ist unbekannt. Es muss aber im augsburgisch-<br />

von Hans Burgkmair, um 1519, für Kaiser Maximilian, dessen<br />

Sohn, König Philipp den Schönen, und dessen Enkel, Kaiser<br />

Karl V. sowie für Erzherzog Ferdinand.<br />

Hans Burgkmair<br />

Hans Burgkmair d. Ä. wird 1473 in <strong>Augsburg</strong> geboren, und<br />

zwar in einer Zeit in der die Reichsstadt <strong>Augsburg</strong> ein mächtiger<br />

Stadtstaat ist, vergleichbar mit Florenz oder Venedig. Er erhält<br />

ersten Unterricht in der Werkstatt seines Vaters Thoman,<br />

der ebenfalls Maler ist. 1488 wandert Hans Burgkmair nach<br />

Kolmar in die Lehre zu Martin Schongauer. 1490 kehrt er vorübergehend<br />

nach <strong>Augsburg</strong> zurück. Danach wandert er durch<br />

Oberitalien und kommt 1498 für immer nach <strong>Augsburg</strong> zurück.<br />

Seine malerische Tätigkeit tritt etwas in den Hintergrund als er<br />

die Bücher für Kaiser Maximilian I. zeichnet. Seine italienische<br />

Wanderschaft ist seinen Werken deutlich abzusehen: „neuartige,<br />

grazile Schönheit der Gestalten“ und venezianischer Sinn<br />

für Harmonie und Pracht zeigen ihn als Renaissance-Maler, der<br />

sich von den Gotikern Dürer, Altdorfer und Grünewald „von<br />

Sonnenlicht durchflutet“ absetzt. Burgkmair stirbt 1531 in<br />

<strong>Augsburg</strong>.<br />

*<br />

**** Römisches Museum (Di-So 10-17 Uhr) mit Exponaten ab<br />

Fünfzehnhundert vor Christus, darunter das Pfeilergrab von<br />

Oberhausen aus dem dritten Jahrhundert.<br />

Wir gehen aus dem Museum hinaus, nach rechts, vor der Kapelle rechts. Es ist<br />

die Kirche<br />

*** St. Antonius. Die Kapelle von 1410, heute griechischorthodoxe<br />

Pfarrkirche, wurde 1746 in süddeutschem Rokoko<br />

neu gestaltet und von den Brüdern Feichtmayr stuckiert sowie<br />

von Matthäus Günther mit Deckenfresken und Altarbildern versehen.

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